DE1209643B - Erdungseinrichtung fuer vollisolierte Hochspannungsverteilungsanlagen - Google Patents

Description

• Erdungseinrichtung für vollisolierte Hochspannungsverteilungsanlagen In elektrischen Schaltanlagen, insbesondere in Hochspannungsschaltanlagen, ist es gelegentlich notwendig, an verschiedenen Stellen einzelne Teile der Anlage außer Betrieb zu nehmen und sie zu erden. Je nach den Betriebsverhältnissen kommen mehrere Mittel in Betracht, unter anderem ortsfeste Erdungstrennschalter oder Erdungsseile mit entsprechenden Armaturen.
• In vollisolierten Verteilungsanlagen, in denen in gedrängter Bauweise die elektrischen Leiter in Isoliermaterial, z. B. Gießharz, eingebettet sind und in denen die ortsfesten Kontaktelemente berührungssicher in Isoliertüllen angeordnet sind, in denen vorzugsweise einpolige Schaltungen durchgeführt werden können, indem z. B. vollisolierte, als Brücken ausgebildete Schaltelemente von Hand aufgesetzt oder abgezogen werden, werden in bekannter Weise die Erdanschlüsse so vorgenommen, daß anstatt der abnehmbaren Schaltbrücken besonders ausgebildete Aufsteckkontakte aufgesetzt und diese über einen flexiblen Leiter mit der Erde verbunden werden.
• Es sind auch Anlagen bekannt, bei denen besondere Erdungskontaktteile vorgesehen sind, die für Spannungsprüfungen od. dgl. eine Anschlußmöglichkeit der unter Spannung stehenden Leiter ergeben. Zur Erdung wird eine geerdete flexible Leitung mittels Steckkontaktteil an den Erdungskontaktteil angeschlossen. Nachteilig und aufwendig ist dabei die Verwendung flexibler Leitungen. Die flexiblen Erdungsseile müssen unter Umständen noch isoliert werden, ihre Armaturen sind kostspielig, und die jeweilige Montage ist zeitraubend. Ein weiterer großer Nachteil derartiger flexibler Leitungen ist der, daß bei nur teilweise außer Betrieb genommenen und teilweise unter Spannung stehenden Anlagen die flexiblen Leiter in unzulässige Nähe spannungsführender Teile gelangen können. Selbst bei guter Isolierung können Glimmentladungen auftreten, die zur Zerstörung des Isolationsmaterials führen. Es kann ferner zu Spannungsüberschlägen kommen, wenn unmittelbar neben einem geerdeten Schaltfeld ein unter Spannung stehendes geprüft werden soll. Dafür muß für den Kontrolleur ein spannungsführendes Leiterteil aus dem Isolierkörper herausragen, das bei ungeschickt-,m Hantieren des Bedienenden ohne weiteres mit dem flexiblen Erdungsleiter in Berührung kommen kann. Die Isolation des flexiblen Leiters kann nicht unbedingt als Schutz betrachtet werden, denn sie soll im wesentlichen einen mechanischen Schutz für den feindrähtigen flexiblen Leiter darstellen, außerdem unterliegt sie dem mehr oder weniger großen mechanischen Verschleiß bei der Handhabung.
• Die Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beheben. ` Erfindungsgemäß wird deshalb vorgeschlagen, daß vor den Erdungskontaktteilen ein ortsfestes und geerdetes Leiterelement angeordnet ist, mit dem die Erdungskontaktteile durch weitere bewegliche Leiterelemente verbindbar sind.
• Das geerdete Leiterelement kann mit einer geerdeten Frontalblende eine bauliche Einheit bilden, wobei die Frontalblende wie die ganze Anlage aus Einzelteilen, entsprechend dem Baukastensystem, zusammengesetzt sein kann.
• Weiterhin ermöglicht die Anwendung des ortsfesten geerdeten Leiterelementes eine Einrichtung zur ein- oder dreipoligen Schnelleinschaltung für die Erdung. Diese Schnelleinschaltvorrichtung war bei den bekannten Systemen nicht durchführbar.
• Ein Ausführungsbeispiel wird an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
• Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch ein Schaltfeld eines vollisolierten Verteilungssystems. Derartige Felder werden blockartig nebeneinander angeordnet und gemeinsam mittels der querlaufenden Sammelschienen 1, 2, 3, die in den isolierten Sammelschienenkörpern 4, 5, 6 angeordnet sind, verbunden.
• In dem längsgeschnittenen, aus Isolierstoff bestehenden Kabelanschlußkörper 7 sind die Leiter 8, 9,10 eingebettet, die in den unteren Isoliertüllen 11, 12,13 eine Kabelanschlußmöglichkeit bieten und oben in den Isoliertüllen 14,15,16 jeweils die ortsfesten Kontaktteile 17,18,19 tragen. Vor den ortsfesten Kontaktteilen sind in den Sammelschienen Gleitkontaktteile angeordnet und an den Sammelschienenkörpern die Isoliertüllen 20, 21, 22.
• Die Schalthandlungen werden in bekannter Weise durchgeführt. Ein Kontaktrohr 23 wird von außen mittels einer Bedienungsvorrichtung eingeschoben oder herausgezogen. Im vorliegenden Fall besteht eine elektrisch leitende Verbindung von der Sammelschiene 1 zu dem Kabelanschluß in der Isoliertülle 11.
• Die Leiter 8, 9,10 sind mit den ortsfesten Schraubkontaktteilen 24, 25, 26 verbunden, vor denen die Erdungsschiene 27 angeordnet ist, die mit der geerdeten Frontalblende 29 eine Einheit bildet. In den Schraubkontaktteil 26 ist der Erdungsbolzen 28 eingeschraubt, damit ist der Kabelanschluß in der Isoliertülle 13 über den Leiter 10, Schraubkontaktteil 26, Erdungsbolzen 28 und Erdungsschiene 27 geerdet. Zur dreipoligen Erdung sind zwei weitere Erdungsbolzen vorgesehen.

Claims (7)

1. Patentansprüche: 1. Erdungseinrichtung für vollisolierte Hochspannungsverteilungsanlagen, bei denen die Leiter in Isoliermaterial, z. B. Gießharz, eingebettet sind und bei denen nur die ortsfesten Kontaktelemente berührungssicher angeordnet sind, die außer den Hauptkontaktteilen weitere Erdungskontaktteile aufweisen, d a d u r c h g e ke n n -z e i c h n e t, daß vor den. Erdungskontaktteilen (24, 25, 26) ein ortsfestes und geerdetes Leiterelement (27) angeordnet ist, mit dem die Erdungskontaktteile durch weitere bewegliche Leiterelemente (28) verbindbar sind.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ortsfeste, geerdete Leiterelement (27) aus einer querlaufenden Erdungsschiene mit Anschlußmöglichkeiten besteht.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ortsfeste, geerdete Leiterelement (27) mit einer geerdeten Frontalblende (29) eine Einheit bildet.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Frontalblende unterteilt ist, wobei die einzelnen Teile geerdet sind.
5. 5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Teile der Frontalblende gemeinsam auf einer sie abstützenden Erdungsschiene befestigt sind.
6. 6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der beweglichen Leiterelemente (28) mit einer Schnelleinschaltvorrichtung versehen ist.
7. 7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß drei einander zugeordnete bewegliche Leiterelemente (28) eine gemeinsame Schnelleinschaltvorrichtung aufweisen.