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Beschleunigungsschreiber, insbesondere zum Messen der Bremsverzögerung
von Fahrzeugen Die Erfindung betrifft einen Beschleunigungsschreiber, insbesondere
zum Messen der Bremsverzögerung von Fahrzeugen, bei dem die Masse in einer zur Fahrbahn
parallelen Ebene durch eine lotrecht stehende Blattfeder etwa kreisbogenförmig geführt
und gefedert und durch einen vorzugsweise faltenbalgartigen Dämpfer gedämpft ist
und bei dem ein federnder Schreibstift mit der Masse bewegungsgleich verbunden ist.
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Bei den bekannten Geräten dieser Art werden -um auch weniger geschulten
Kräften die Auswertung der Geräteschriebe zu ermöglichen - entweder Registrierpapiere
mit vorgedrucktem Verzögerungsmaßstab oder transparente Auswerteschablonen mit diesem
Maßstab verwendet. Um den Aufzeichnungsmaßstab in den hierfür notwendigen engen
Grenzen zu halten, ist es bei den bekannten Geräten erforderlich, Abmessungen und
Gewicht der Masse sowie Maße und Einspannlänge der Blattfeder außerordentlich eng
zu tolerieren. Daraus ergibt sich eine sehr aufwendige Fertigung und ein entsprechend
hoher Herstellungspreis für diese Geräte. Dabei läßt es sich trotz großer Präzision
bei der Fertigung der Einzelteile nicht vermeiden, daß jedes einzelne Gerät in langwieriger
Arbeit von einer qualifizierten Kraft auf den gegebenen Aufzeichnungsmaßstab justiert
wird.
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In der Fertigung der Einzelteile ist besonders die spanabhebende Bearbeitung
der Masse an sich sowie die Herstellung der Anlenkungsstellen und Befestigungspunkte
des federnden Schreibstiftes an der Masse und des Dämpfers an der Masse zeitraubend
und kostspielig.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die vorgenannten Nachteile
zu vermeiden und ein Gerät zu schaffen, das bei voller Erfüllung der an den Aufzeichnungsmaßstab
zu stellenden Genauigkeitsforderungen mit geringem Fertigungs- und Montageaufwand
herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Masse
zwei sich gegenüberliegende Ansätze angeordnet sind, von denen der eine als Aufnahmestück
für den als Dämpfer dienenden Faltenbalg ausgebildet und mit der Masse starr verbunden
ist und der andere Ansatz in seinem Abstand vom Massenschwenkpunkt veränderlich
und festlegbar an der Masse angeordnet ist. Hierdurch wird es ohne Schwierigkeit
möglich, sowohl für die Masse als auch für die Blattfeder sowie für die Verbindung
dieser beiden Teile relativ große Toleranzen zu gestatten, weil diese durch den
veränderbaren Ansatz an der Masse mit kleinstmöglichem Aufwand auch von angelernten
Kräften mit der erforderlichen Genauigkeit ausgeglichen werden können. Die beiden
sich etwa gegenüberliegenden Ansätze gestatten ferner, eine zur Blattfeder etwa
mittige Schwerpunktlage auch dann einzuhalten, wenn die Masse selbst in einfachster
Weise, z. B. als einfache Rechteckplatte, ausgebildet ist. Damit schafft die Erfindung
die Voraussetzung für eine rationelle Serienfertigung derartiger Geräte.
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Eine weitere Vereinfachung wird durch den zusätzlichen Gedanken erzielt,
daß die Masse aus zwei Blechplatten besteht, zwischen denen die die Masse federnde
und führende Blattfeder unter Bildung eines Spaltes eingeklemmt ist. Hierdurch ist
es möglich, die Masse aus Bandabschnitten herzustellen, die außer einigen Bohrungen
keinerlei spanabhebende Bearbeitung benötigen. Der als Aufnahmestück für den Dämpfer
dienende Ansatz kann mit der einen Platte z. B. verschweißt, verlötet oder verklebt
werden.
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In Fortbildung dieses Gedankens sieht die Erfindung noch vor, daß
der als Aufnahmestück für den Faltenbalg dienende Ansatz und die mit diesem verbundene
Blechplatte von einer Bohrung durchdrungen werden, die in dem zwischen den Blechplatten
durch die Blattfeder gebildeten Spalt mündet. Diese neuartige Ausbildung führt zu
einer besonders wirksamen Dämpfung bei relativ kleinen Abmessungen des Faltenbalges
und zu einer im wesentlichen laminaren Ausströmung der dämpfenden Luft, ohne daß
die Verwendung genau bearbeiteter und kalibrierter Düsen notwendig ist.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in den F i g. 1 und
2 schematisch und nicht maßstäblich dargestellt. Die Figuren zeigen ein Gerät mit
einer Kassetten-Registrierung. Jedoch ist auch jede andere Art der Ausbildung der
Registriereinrichtung möglich.
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F i g. 1 zeigt eine Draufsicht auf das teilweise geschnittene Gerät;
F i g. 2 zeigt die Ansicht von vorn bei weggeschnittener bzw. abgenommener Vorderwand.
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Im Gehäuse 1 ist die Blattfeder 2 eingeklemmt, die mit der Masse
3 in gleicher Weise verbunden ist. Die Masse 3 besteht im gezeichneten Beispiel
aus zwei Blechplatten 4 und 5. An der Platte 4 ist ein Ansatz 6 fest angebracht,
der den Dämpfer in Form eines Faltenbalges 7 aufnimmt. Der Faltenbalg 7 ist z. B.
mittels einer Wurmfeder 8 auf dem Ansatz 6 festgehalten. Der Faltenbalg 7 kann in
entsprechender Weise mit seinem anderen Ende am Gehäuse 1 befestigt sein. Der Ansatz
6 kann eine Bohrung 9 aufweisen, die in den zwischen den Platten 4 und 5 durch die
Blattfeder 2 gebildeten Spalt 10 mündet. Dies hat den Vorteil einer besonders guten
Dämpferwirkung und einer laminaren Strömung der Dämpfungsluft.
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Andernfalls kann aber auch eine genau bemessene Öffnung im Gehäuse
oder auch im Faltenbalg 7 den Luftwechsel innerhalb des Faltenbalges ermöglichen.
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Zum Beispiel am vorderen, oberen Ende der Masse 3 ist ein Schreibstift
11 angeordnet. Er berührt die Registrierfiäche 13 der Kassette 14, die das Registrierpapier
aufnimmt. Kassette 14 ist in Nuten 15 des Gehäuses 1 geführt und kann z. B. durch
Zahnräder 16 über die Welle 17 angetrieben werden. Das Antriebsaggregat ist nicht
gezeichnet.
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Auf der dem Dämpfer abgewandten Seite der Masse 3 befindet sich z.
B. an der Platte 5 ein weiterer Ansatz 18, der vorteilhaft so bemessen ist, daß
der Schwerpunkt der Gesamtmasse, die durch die Masse 3 und die beiden Ansätze 6
und 18 gebildet wird, in der durch die Blattfeder 2 in der Nullage gegebenen Ebene
liegt. Der Ansatz 18 ist z. B. um den Punkt 19 schwenkbar und mittels der Schraube
20 festlegbar. Ist der Eichausschlag der Masse zu klein, wird der Ansatz 18 nach
außen, bei zu großem Ausschlag nach innen verschwenkt.
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Patentansprüche: 1. Beschleunigungsschreiber, insbesondere zum Messen
der Bremsverzögerung von Fahrzeugen, bei dem eine Masse in einer zur Fahrbahn parallelen
Ebene durch eine lotrecht stehende Blattfeder etwa kreisbogenförmig geführt und
gefedert und durch einen vorzugsweise faltenbalgartigen Dämpfer gedämpft ist und
bei dem ein federnder Schreibstift mit der Masse bewegungsgleich verbunden ist,
dessen Bewegungsebene mit der Registrieffiäche im wesentlichen einen rechten Winkel
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß an der Masse (3) zwei sich gegenüberliegende
Ansätze (6 und 18) angeordnet sind, von denen der eine (6) als Aufnahmestück für
den als Dämpfer dienenden Faltenbalg (7) ausgebildet und mit der Masse (3) starr
verbunden ist und der andere Ansatz (18) in seinem Abstand vom Massenschwenkpunkt
veränderbar und festlegbar an der Masse (3) angeordnet ist.