DE1206417B - Verfahren zur Herstellung von 1, 6-Hexandiol - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 1, 6-Hexandiol

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DE1206417B
DE1206417B DEC30571A DEC0030571A DE1206417B DE 1206417 B DE1206417 B DE 1206417B DE C30571 A DEC30571 A DE C30571A DE C0030571 A DEC0030571 A DE C0030571A DE 1206417 B DE1206417 B DE 1206417B
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DE
Germany
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oxidation
cyclohexane
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hexanediol
percent
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Pending
Application number
DEC30571A
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English (en)
Inventor
Dr Karl Gelfert
Dr Werner Jacquemin
Dr Rudolf Stroebele
Dr Kurt Wember
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Huels AG
Original Assignee
Chemische Werke Huels AG
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Filing date
Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/132Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group
    • C07C29/136Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH
    • C07C29/147Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH of carboxylic acids or derivatives thereof
    • C07C29/149Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH of carboxylic acids or derivatives thereof with hydrogen or hydrogen-containing gases

Description

  • Verfahren zur Herstellung von 1,6-Hexandiol Bei der katalytischen Flüssigphasenoxydation von Cyclohexan werden neben Cyclohexanol und Cyclohexanon in einer Menge von 30 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf umgesetztes Cyclohexan, weitere wasserlösliche, vorwiegend saure Oxydationsprodukte erhalten; vor der Destillation des Oxydationsgemisches werden diese sauren Verbindungen zunächst mit Wasser, anschließend mit 1 °/Oiger Natronlauge und schließlich nochmals mit Wasser extrahiert. Aus dem sauren Extrakt werden durch Kristallisation etwa 2001o der erhaltenen Verbindungen als Adipinsäure, das sind etwa 6 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf umgesetztes Cyclohexan, abgeschieden. Die verbleibende Mutterlauge enthält noch etwa 55 bis 60 Gewichtsprozent organische, vorwiegend saure Verbindungen.
  • Diese Mutterlauge hat man bisher mit Salpetersäure weiteroxydiert und dabei neben etwa 18 Gewichtsprozent nicht weiter bestimmten Oxydationsprodukten ein Gemisch von Dicarbonsäuren erhalten, das zu etwa 45 Gewichtsprozent aus Glutarsäure, 19°/o Adipinsäure und 18 0/o Bernsteinsäure besteht.
  • Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die in der Mutterlauge vorhandenen Oxydationsprodukte mit einer C-Kette weitgehend abgebaut werden, so daß überwiegend Dicarbonsäuren mit einer Kette mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen neben anderen nicht näher bestimmbaren Oxydationsprodukten entstehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese in der Mutterlauge enthaltenen Oxydationsprodukte unter Erhaltung der C6-Kette überwiegend in Hexandiol-1,6 übergeführt werden können, wenn man die nach Entfernen der Hauptmenge Adipinsäure zurückbleibende Mutterlauge des wäßrigen Extraktes des Oxydationsrohproduktes der Flüssigphasenoxydation von Cyclohexan zu Cyclohexanol und Cyclohexanon mit der 0,3- bis 3fachen Gewichtsmenge eines einwertigen aliphatischen Alkohols mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen unter Veresterungsbedingungen erhitzt, das dabei entstehende Estergemisch nach Abtrennen der wäßrigen Phase und gegebenenfalls nach Destillation bei einem Druck von 200 bis 300 at und bei einer Temperatur von 190 bis 240"C in Gegenwart eines Hydrierkatalysators hydriert und das hydrierte Produkt schließlich fraktioniert destilliert.
  • Cyclohexan wird in bekannter Weise durch Flüssigphasenoxydation bei einem Druck von 5 bis 20, vorzugsweise von 12 bis 17 at und einer Temperatur von 100 bis 1700C, vorzugsweise von 140 bis 1600C in Gegenwart der bekannten Oxydationskatalysatoren wie Kobaltnaphthenat mit Luft oder Sauerstoff enthaltenden Gasen oxydiert. Das anfallende Oxydations- gemisch enthält zu etwa 50 bis 70 Gewichtsprozent Cyclohexanol und Cyclohexanon und zu etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent weitere Oxydationsprodukte, vorwiegend saurer Natur, wie Adipinsäure oder Monocarbonsäuren, neben weiteren Oxydationszwischenprodukten wie Oxycarbonsäuren, wie z. B. w-Oxycapronsäure.
  • Das gesamte Oxydationsgemisch wird vor der Destillation zur Gewinnung des Cyclohexanols und Cyclohexanons und zur Abtrennung der sauren Anteile zunächst mit Wasser, anschließend mit 1°/Oiger Natronlauge und schließlich nochmals mit Wasser extrahiert, wobei die Extraktion in üblicher Weise durchgeführt wird.
  • Der wäßrige saure Extrakt wird nach Entfernen von gelöstem Cyclohexanol und Cyclohexanon durch Erhitzen, vorzugsweise im Vakuum, eingeengt. Die nach dem Abkühlen ausgefallene Adipinsäure, die etwa 6 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf umgesetztes Cyclohexan, ausmacht, wird abgetrennt und das verbleibende wäßrige, dunkelbraune Filtrat, das eine Säurezahl von 250 bis 290 besitzt und das noch etwa 25 bis 35 Gewichtsprozent oxydierte organische Verbindungen, bezogen auf das umgesetzte Cyclohexan, enthält, einer Veresterungsapparatur zugeführt. Die Veresterung wird in an sich bekannten Reaktionsgefäßen, die mit Rückflußkühler und Wasserabscheider ausgerüstet sind, vorgenommen. Zur Veresterung der sauren Anteile werden einwertige aliphatische Alkohole, die mit Wasser ein azeotropes Gemisch bilden, wie z. B. Butanol, Hexanol, Octanol, verwendet.
  • Gegebenenfalls werden zusätzliche Schleppmittel wie Xylol oder Äthylbenzol verwendet. Die Veresterung wird bei einer Temperatur zwischen 170 und 230, vorzugsweise zwischen 190 und 220"C, bis zu einer Säurezahl von 3 bis 15 geführt. Nach Abtrennen der wäßrigen Schicht wird das anfallende rohe Estergemisch im allgemeinen bis zu einer Temperatur von 280 bis 330, vorzugsweise von 280 bis 300"C, bei einem Druck von 5 bis 30, vorzugsweise von 10 bis 20 Torr destilliert. Es ist jedoch auch möglich, das rohe, nicht destillierte Estergemisch der Hydrierung zuzuführen. Das Abtrennen der wäßrigen Schicht aus der Veresterung ist vorteilhaft, da die Hydrierung des stark wasserhaltigen Veresterungsgemisches die anschließende Hydrierung schwierig gestaltet. Das gegebenenfalls destillierte rohe Estergemisch wird im allgemeinen einem Rieselofen zugeführt und bei einem Druck von 200 bis 300, vorzugsweise von 280 bis 300 at und einer Temperatur von 180 bis 260, vorzugsweise von 200 bis 230"C, in Gegenwart eines Hydrierkatalysators hydriert. Geeignete Katalysatoren sind Kupfer-Chrom-Katalysatoren auf Kieselgurträgern, z. B. solche, die 1°/o Chrom enthalten, oder Adkins-Kontakte, deren aktiver Anteil Kupferchromit ist.
  • Das bei der Hydrierung anfallende Alkoholgemisch besteht nach dem Abdestillieren des zur Veresterung verwendeten Alkohols zum überwiegenden Teil aus Hexandiol-1,6, das durch fraktionierte Destillation daraus rein gewonnen werden kann. Im allgemeinen enthältdasAlkoholgemischmindestens 80 1,6-Hexandiol, das sind etwa 18 Gewichtsprozent, bezogen auf umgesetztes Cyclohexan, neben etwa 17°/o Pentandiol-1,5 und etwa 3 °/0 Butandiol-1,4.
  • Das Verfahren erlaubt die Herstellung des wertvollen 1,6-Hexandiols aus dem bei der Cyclohexanoxydation anfallenden wäßrigen Extrakt des Oxydationsrohproduktes. 1,6-Hexandiol wird bei der Herstellung von Polyestern und Polyurethanen verwendet.
  • Beispiel Durch einen Druckturm aus säurefestem Stahl mit einem Inhalt von 2501 leitet man bei einem Druck von 15 atü, einer Temperatur von 150"C in Gegenwart von 0,005 °/0 Kobaltnaphthenat pro Stunde 170 kg Cyclohexan und gleichzeitig 21,4 m3 Luft. Es werden dabei 5 bis 9°/0 des eingesetzten Cyclohexans umgesetzt. 59 Gewichtsprozent des umgesetzten Cyclohexans werden in ein Gemisch von etwa gleichen Teilen Cyclohexanon und Cyclohexanol übergeführt.
  • 25 Gewichtsprozent des umgesetzten Cyclohexans werden in Säuren übergeführt, die mit Wasser ausgewaschen werden, und 15 Gewichtsprozent in weniger wasserlösliche Säuren übergeführt, die durch eine Behandlung mit 1°/Oiger Natronlauge entfernt werden.
  • Der wäßrige saure Extrakt wird nach Entfernen von gelöstem Cyclohexanol und Cyclohexanon eingeengt und die in der Kälte ausgefallene Adipinsäure abfiltriert. Das wässrige, dunkelbraune Filtrat mit der Säurezahl 270 enthält etwa 55 bis 60°/o vorwiegend saure organische Verbindungen. 1500 g des Filtrates werden in einer Apparatur, die mit Rückflußkühler und Wasserabscheider ausgerüstet ist, mit 500 g Hexanol bei einer Temperatur bis 215"C zum Sieden erhitzt. Nach 6 Stunden hat sich eine wäßrige Schicht von etwa 780 cm3 abgeschieden, die Säurezahl beträgt dann noch etwa 15. Nach Abtrennen der wäßrigen Schicht erhält man 1230 g eines rohen Estergemisches, das bei 20 Torr bis zu einer Sumpftemperatur von 300"C destilliert wird.
  • Die Ausbeute beträgt 1030g gelbliches Destillat.
  • Das Estergemisch hat eine Säurezahl von 20, eine Esterzahl von 320 und eine Hydroxylzahl von 20.
  • Das Destillat wird in einem Rieselofen bei 300 atü Druck in Gegenwart eines Cu-Cr-Katalysators auf einem Kieselsäureträger bei 230"C und einem Durchsatz von 200 ml/h/l Katalysator hydriert. Das Hydriergemisch besitzt im Mittel eine Säurezahl von 0,4, eine Veresterungszahl von 4,5 und eine OH-Zahl von 690 und hat etwa folgende Zusammensetzung: 80°/o 1,6-Hexandiol 17°/o 1,5-Pentandiol 30/, Butandiol-1,4 Durch fraktionierte Destillation werden hieraus die reinen Diole, z. B. 500 g 1,6-Hexandiol gewonnen.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren erhält man aus dem wäßrigen Extrakt des Oxydationsrohproduktes 65 Gewichtsprozent Verbindungen mit einer C8-Kette (1,6-Hexandiol), während nach den bekannten Verfahren mit Salpetersäureoxydation nur 19 Gewichtsprozent (Adipinsäure) gewonnen werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von 1,6-Hexandiol aus den bei der Cyclohexanoxydation anfallenden Oxydationsprodukten, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß man die nach Entfernen der Hauptmenge Adipinsäure zurückbleibende Mutterlauge des wäßrigen Extraktes des Oxydationsrohproduktes der Flüssigphasenoxydation von Cyclohexan zu Cyclohexanol und Cyclohexanon mit der 0,3- bis 3fachen Gewichtsmenge eines einwertigen aliphatischen Alkohols mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen unter Veresterungsbedingungen erhitzt, das dabei entstandene Estergemisch nach Abtrennen der wäßrigen Phase und gegebenenfalls nach Destillation bei einem Druck von 200 bis 300 at und bei einer Temperatur von 190 bis 240"C in Gegenwart eines Hydrierkatalysators hydriert und das hydrierte Produkt schließlich fraktioniert destilliert.
DEC30571A 1963-07-29 1963-07-29 Verfahren zur Herstellung von 1, 6-Hexandiol Pending DE1206417B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6063958A (en) * 1998-12-22 2000-05-16 China Petrochemical Development Corporation Method of recovering adipic acid and 6-hydroxycaproic acid from waste solution of alkali metal salts of organic acids coming from the process of cyclohexane oxidation

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US6063958A (en) * 1998-12-22 2000-05-16 China Petrochemical Development Corporation Method of recovering adipic acid and 6-hydroxycaproic acid from waste solution of alkali metal salts of organic acids coming from the process of cyclohexane oxidation

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