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Steuerungsventil für Dampfturbinen Die Erfindung bezieht sich auf
ein Steuerungsventil für Dampfturbinen mit einem entlasteten Absperrventilverschlußstück
und einem entlasteten Drosselventilverschlußstück, deren Sitze auf einem in eine
Wand zwischen der Einlaßkammer und der Auslaßkammer des Ventilgehäuses eingesetzten
Träger angeordnet sind.
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Bei der Herstellung von Steuerungsventilen für Dampfturbinen wird
bereits seit langem versucht,, ein vollständig entlastetes oder abgeglichenes Drosselventil
zu schaffen, welches stabil und kompakt genug ist, um den Anforderungen einer dauernden
Benutzung zu widerstehen und trotz der schädlichen Einwirkungen, die durch Fremdkörper
hervorgerufen werden, die im Dampf vorhanden sind, eine zufriedenstellende Funktionsweise
zu gewährleisten. Die Änderungen der Strömungszustände vom Ventileinlaß zum Ventilauslaß,
die Änderungen der Druckverhältnisse an der Ventilöffnung und die Änderung der öffnungsfläche
selbst führen sehr oft zu örtlichen Strömungsstörungen, die ihrerseits unregelmäßige
Reaktionskräfte auf das Ventilverschlußstück ausüben. Insbesondere kann in einem
Bereich der Bewegungsbahn des Ventilverschlußstückes eine Reaktionskraft auftreten,
die der Bewegung des Ventilverschlußstückes entgegenwirkt, und in einem anderen
Bereich dieser Bahn können umgekehrt gerichtete Reaktionskräfte auftreten, welche
die Bewegung des Ventilverschlußstückes unterstützen. Da das Drosselventilverschlußstück
üblicherweise von einem Regler gesteuert wird, erzeugen die in verschiedenen Ventilstellungen
auftretenden und sich ändernden Reaktionskräfte in einigen Stellungen eine sehr
geringe Regelgeschwindigkeit und führen in anderen Stellungen zu einer vollständigen
Instabilität. In diesen Stellungen kann das Drosselventilverschlußstück nicht immer
in einwandfreier Weise eine vorbestimmte und erforderliche Öffnungsstellung einhalten.
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Um ein Drosselventilverschlußstück derart auszubilden, daß dieses
bei allen Strömungszuständen von einem Regler derart betätigt werden kann, daß eine
schnelle und exakte Regelung erzielbar ist, ist es erforderlich, daß das Drosselventilverschlußstück
vollständig entlastet oder abgeglichen ist, so daß sich in keiner Bewegungsrichtung
Reaktionskräfte ausbilden können. Es ist sehr wünschenswert, daß die durch die Druckdifferenzen
und Strömungsreaktionskräfte auf das Drosselventilverschlußstück ausgeübte Einwirkung
entweder bei allen Drosselventilverschlußstückstellungen konstant ist oder sich
mit diesem gemäß einer linearen Funktion ändert. Es kann beispielsweise eine Feder
vorgesehen sein, die mit dem Drosselventilverschlußstück zusammenarbeitet, um diese
Einwirkungen auszugleichen. - Als ein wesentliches Kriterium für die Wirksamkeit
eines Drosselventilverschlußstückes kann der Gradient der Ventilreaktionskräfte
oder der Reaktionskräfte gegen ein Anheben betrachtet werden. Am vorteilhaftesten
ist ein minimaler Gradient. Um die auf das Drosselventilverschlußstück einwirkenden
Reaktionskräfte zu vermindern, kann man auch, soweit als möglich, die Flächen des
Drosselventilverschlußstückes abgleichen, die den Einlaß- und Auslaßdrücken ausgesetzt
sind. Mit anderen Worten müssen die in eine Ebene senkrecht zur Ventilachse projizierten
Flächen des Drosselventilverschlußstückes derart abgeglichen sein, daß dem Einlaßhochdruck
in beiden axialen Richtungen .gleiche Flächen ausgesetzt sind und daß dem Auslaßniederdruck
in beiden axialen Richtungen gleiche Flächen ausgesetzt sind. Wenn es möglich wäre,
dies in vollständiger Weise durchzuführen, so würden auf das Drosselventilverschlußstück
keine axialen Druckkräfte ausgeübt werden, vielleicht mit, Ausnahme der Kraft, die
durch den Flüssigkeitsdruck hervorgerufen wird, der auf den Bereich des Ventilschaftes
einwirkt. Das bewegliche Ventilverschlußstück eines derart abgeglichenen Ventils
muß zusammen mit dem Gehäuse Druckkammern einschließen, damit dieser Abgleich durchgeführt
werden kann. Gleichzeitig muß aber das bewegliche Ventilverschlußstück gegenüber
der Druckkammer frei beweglich oder frei
gleitbar angeordnet sein.
Dies bedeutet, daß das Ventilverschlußstück mit einer ringförmigen Oberfläche eine
dichte Passung bilden muß, durch die ein. geringer Sickerfluß hindurchtreten kann,
auch wenn sich das Ventilverschlußstück in seiner geschlossenen Stellung befindet.
Bei einem Drosselventilverschlußstück muß immer ein gewisser minimaler Sickerfluß
zugelassen werden, wenn ein vollständiger Druckabgleich erzielt werden soll. Dabei
ist der Sickerfluß derjenige Fluß, der durch das Drosselventilverschlußstück hindurchgeht,
wenn sich dieses in der vollständig geschlossenen Lage befindet. Da bei der Steuerung
einer Dampfturbine ein Absperrventil mit dem Drosselventil in Reihe geschaltet ist,
ist dieser Sickerfluß nicht störend, solange dieser auf einem Minimalwert gehalten
wird.
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In dem von dem Drosselventilverschlußstück zu regelnden Dampfstrom
sind Verunreinigungen,- wie beispielsweise Siedeprodukte, enthalten. Diese Verunreinigungen
haben nun die Neigung, sich an der Niederdruckseite der Drosselstelle abzulagern.
Wenn nun das Drosselventilverschlußstück eine enge Passung mit einem Ventilteil
aufweist, durch den in allen Ventilstellungen ein gewisser Sickerfluß hindurchströmt,
so lagern - sich die Schmutzteilchen stromabwärts vom Sickerspalt ab. Dadurch wird
der Sickerspalt kleiner, und es ist möglich, daß das Drossel ventilverschlußstück
durch diese Ablagerungen--hängenbleibt: Es können auch im Dampf feste Fremdstoffe
vorhanden sein, die nicht abgefangen werden können. Eine Ansammlung dieser Fremdstoffe
an den beweglichen Teilen der Ventilanordnung kann ebenfalls zu einer außerordentlichen
Beeinträchtigung der Funktionsweise und zu einem Ausfall des Ventils führen.
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Es ist beispielsweise ein entlastetes; mit zwei Drosselstellen ausgestattetes
Steuerventil -für Dampf bekannt, bei dem eine Ventilglocke, die büchsenförmig ausgebildet
ist, mit zwei Sitzringen zusammenwirkt, die an beiden Enden der Büchse angeordnet
sind. Zwischen den beiden Enden dieser bekannten Ventilglocke befindet sich noch
eine enge Drosselstelle. Diese enge Drosselstelle kann durch Ablagerungen, wie beispielsweise
Siedeprodukte oder Fremdstoffe, derart verstopft werden, daß die Ventilglocke hängenbleibt.
Weiterhin können sich Ablagerungen an den Teilen der Ventilglocke bilden, die mit
den Sitzringen zusammenarbeiten, so daß das bekannte Ventil fehlerhaft funktioniert
oder ausfällt.
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Es ist auch bereits ein Steuerventil bekannt, bei welchem ein Absperrventilverschlußstück
und ein Drosselventilverschlußstück ineinandergesetzt sind. Das Absperrventilverschlußstück
ist als Büchse ausgebildet, welche das büchsenförmige Drosselventilverschlußstück
umgibt. Zwischen beiden Ventilen, die nach Art eines Kolbens und Zylinders ineinander
gleiten, befindet sich ein Spielraum, und dieser Spielraum kann im Laufe des Betriebes
durch Fremdstoffe und durch Siedeprodukte ausgefüllt werden, so daß entweder das
Drosselventilverschlußstück am Absperrventilverschlußstück hängenbleibt und mit
diesem mitgenommen wird oder das Absperrventilverschlußstück vom Drosselventilverschlußstück
mitgenommen wird, so daß eine einwandfreie Regelung nicht mehr möglich ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein entlastetes Steuerungsventil
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches derart ausgebildet ist, daß ein
Hängenbleiben des Drosselventilverschlußstückes in der Ausgleichskammer verhindert
wird und daß verhindert wird, daß sich zwischen den Ventil= teilen Fremdstoffe ablagern
können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst; daß der Ventilsitz
des Drosselventilverschluß-Stückes eine vorspringende Lippe aufweist, die in der
Schließstellung des Drosselventilverschlußstückes von dessen als zylindrische Büchse
ausgebildetem Ende umschlossen wird, wobei das andere Ende des Drosselventilverschlußstückes
kegelstumpfförmig und in Richtung zum Ventilsatz hin sich verjüngend ausgebildet
ist und in an sich bekannter Weise in einer ständig mit der Zuflußseite verbundenen
Druck= ausgleichskammer gleitbar ist.
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Das erfindungsgemäße.Steuerungsventil ist in allen Betriebsstellungen
vollständig abgeglichen, und die Ausbildung vier Teile ist derart; daß sich keine
Fremdteilchen ablagern können oder daß sich ablagernde Fremdteilchen keinen nachteiligen
Einfluß auf den Betrieb des Steuerungsventils haben.
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Die vorspringende Lippe des Drosselventilsitzes kann eine zylindrische
Umfangswandung aufweisen; über die ein Teil der Innenwand der zylindrischen Büchse
in der Verschlußstellung des Drosselventilverschlußstückes mit enger Passung ,greift.
Durch diese Ausbildung wird. ein Flattern des Drosselventilverschlußstückes und
die Einwirkung starker Kräfte auf dieses verhindert, wenn das Drosselverschlußstück
in die sogenannte kritische Öffnungsstellung bewegt wird.
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Die Neigung der kegelstumpfförmigen Oberfläche des Drosselventilverschlußstückes
gegenüber dessen Längsachse kann in der Größenordnung von 2° liegen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt-F i g. 1 eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Steuerungsventils,
wobei sich das Absperrventilverschlußstück und das Drosselventilverschlußstück in
der geschlossenen Stellung befinden, F i g. 2 eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen
Steuerungsventils mit geöffnetem Absperrventilverschlußstück und geöffnetem Drosselventilverschlußstück
und F i g. 3 eine Teilschnittansicht in vergrößertem Maßstab; und zwar des oberen
Randes des Drosselventilverschlußstückes, der mit dem Ventilsitz zusammenwirkt,
und des unteren Teiles des Drosselventilverschlußstückes, der mit einem Rand an
der Druckausgleichskammer zusammenwirkt.
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Wie die F i g. 1 zeigt, wird ein Ventilgehäuse 1 durch eine Wand 4,
die eine Öffnung 5 umschließt, in eine Einlaßkammer 2 und eine Auslaßkammer 3 unterteilt.
Im Gehäuse 1 sind eine Einlaßleitung 6 und eine Auslaßleitung 7 vorgesehen. Das
Gehäuse wird durch obere und untere Verschlußplatten 8 bzw. 9 abgeschlossen, welche
beispielsweise durch Bolzen 10 gehalten werden. In der Einlaßkammer 2 ist ein Absperrventilverschlußstück
11 angeordnet und in der Auslaßkammer 3 ein Drosselventilverschlußstück 12. Die
als Büchsen ausgebildeten Ventilverschlußstücke 11 und 12 arbeiten mit Sitzen zusammen,
die auf einem Träger 13 angeordnet sind, der in die Öffnung 5 eingesetzt ist und
beispielsweise mit der Wand verschweißt ist.
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Das Absperrventilverschlußstück 11 kann durch einen Betätigungsschaft
14 über das Hilfsventil 15 angehoben
werden. Ein Führungskolben
16 wird vom Ventilsitz 13 mittels einer Anzahl radialer Rippen
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getragen. Dieser Führungskolben hält das Absperrventilverschlußstück 11
in ausgefluchteter Lage und bildet zusammen mit diesem Verschlußstück eine Druckausgleichskammer.
Der Führungskolben 16 weist eine mittlere Buchse 18 auf; welche den oberen
Schaft 19 des Drosselventilverschlußstückes 12 aufnimmt und führt. Eine ähnliche
Buchse 20 in der unteren Verschlußplatte 9 nimmt den unteren Schaft 21 des
Drosselventilverschlußstückes 12 auf und führt diesen. Das Drosselventilverschlußstück
12 wird durch ein Betätigungsgestänge 22 betätigt, welches mit einem nicht dargestellten
hydraulischen Arbeitskolben verbunden ist.
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Im unteren Teil der Auslaßkammer 3 befindet sich ein Ring
23, der einen nach innen ragenden Rand 24
aufweist, der gegen das Drosselventilverschlußstück
12 anliegt. Der Ring 23 ist beispielsweise an der Bodenverschlußplatte 9 angeschweißt.
Der Ring 23 bildet zusammen mit der Verschlußplatte 9 und dem Drosselventilverschlußstück
12 eine Druckausgleichskammer 26. Mehrere Bohrungen im Verschlußstück
12, von denen eine bei 27 gezeigt ist, verbinden die Druckausgleichskammer
26 mit einer Zwischenkammer 28, die durch die Büchse 34 den Träger
13,
das Absperrventilverschlußstück 11 und den unteren Teil des Führungskolbens
16 gebildet wird. Das Absperrventilverschlußstück 11 befindet sich stets
in einer voll geöffneten Stellung, wenn eine Steuerung durch das Drosselventilverschlußstück
12 erfolgt. Der Druck in der Kammer 28 entspricht infolgedessen im wesentlichen
dem Druck in der Einlaßkammer 2. Die Bohrungen 27 stellen sicher, daß der
Druck in der Ausgleichskammer 26 im wesentlichen dem in der Zwischenkammer
28 entspricht.
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Das Drosselventilverschlußstück 12 arbeitet mit dem Ventilsitz
13 und mit der Ringwandung 23 zusammen. Das Drosselventilverschlußstück
12 ist am Abschnitt 29 des Schaftes gegen Drehung gesichert montiert.
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Das Drosselventilverschlußstück 12 weist eine zylindrische
Büchse 34 mit größerem Durchmesser und ein im wesentlichen kegelstumpfförmiges
Ende 35 mit kleinerem Durchmesser auf. Der Innendurchmesser der zylindrischen Büchse
34 sollte weitgehend dem größten Durchmesser des Endes 35 entsprechen.
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Die zylindrische Büchse 34 weist eine abgeschrägte Lippe 36
auf, die eine vorspringende Lippe 37 am Ventilsitz 13 umschließt. Das Ende
35 geht an dem in die Druckausgleichskammer 26 ragenden Teil des Drosselventilverschlußstückes
12 in einen glatten zylindrischen Randteil 38 über, der in den Rand
24 des Ringes 23 paßt.
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Die in F i g. 3 dargestellte Stellung der Teile entspricht der kritischen
Öffnungsstellung des Drosselventilverschlußstückes 12, in der ein minimaler
»Sickerfluß« in eine gesteuerte Strömung übergeht. Die Lippe 37 bildet eine ringförmige
Sitzfläche 40, welche mit einer flachen ringförmigen Fläche 41 an der Oberseite
der abgeschrägten Lippe 36 eine Abdichtung gegen eine Dampfströmung bildet.
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Um einen glatten Strömungsübergang vom Bereich höheren Druckes zum
Bereich niedrigeren Druckes zu erhalten, sollte die Abschrägung der Lippe
36 so scharf sein, wie es ohne eine Verringerung der Festigkeit der Kante
möglich ist. Es wurde gefunden, daß ein Winkel von 45° zufriedenstellende Ergebnisse
liefert; und die Fläche 41 an der Oberseite der Lippe kann eine Breite von etwa
0,4 mm haben.
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Um eine möglichst lineare Beziehung zwischen dem Hub des Drosselventilverschlußstückes
und der Strömung zu erreichen, arbeitet die Lippe 36 mit einer Lippe 42 zusammen.
Die Lippe 42 begrenzt eine genau bearbeitete zylindrische Fläche 43, an die
sich eine kegelstumpfförmige Fläche 43 a schließt, die von der Innenwand
44 der Büchse 34 fort geneigt ist. Die zylindrische Fläche 43 der
Lippe 42 hat mit der zylindrischen Fläche 44 der Büchse 34 eine enge Passung, die
eine kleine Sickerströmung durch den ringförmigen Spalt in der in F i g. 3 gezeigten
Stellung bis zu dem Zeitpunkt zuläßt, in welchem sich das Drosselventilverschlußstück
12 in der in F i g.1 gezeigten, voll geschlossenen Stellung befindet. In dieser
Stellung liegen die Flächen 40, 41 aneinander an. Eine Abschrägung von etwa
5°, welche die Fläche 40
in F i g. 3 aufweist, dient dazu, die Wirkung von
Druckausgleichsgewichtsstörungen am Drosselventilverschlußstück 12 auszuschalten,
die durch die Fläche 41 bei geschlossenem Ventil entstehen könnten.
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Eine Betrachtung des unteren Teiles der F i g. 3 zeigt, daß der zylindrische
Rand 38 des kegelstumpfförmigen Endes 35 mit der inneren zylindrischen
Fläche 45 des Randes 24 eine enge Passung hat. Die Flächen 38; 45 sind durch einen
kleinen spielbedingten Spalt getrennt, was bedeutet, daß auch dann, wenn sich das
Drosselventilverschlußstück in der geschlossenen Stellung befindet, eine kleine
Sickerströmung durch diesen Spalt hindurchgeht. Um die schädlichen Wirkungen von
Fremdkörperablagerungen auszuschalten, geht die zylindrische Fläche 38 in
eine kegelstumpfförmige Fläche 39 über, wobei die Verjüngung etwa bei
46 beginnt.
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Die Verjüngung der kegelstumpfförmigen Fläche 39 ist sehr klein und
liegt in der Größenordnung von 2° gegenüber der Achse des Verschlußstückes. Bei
einer Abwärtsbewegung des Endes 35 an dem Rand 24 vorbei beginnt sich ein
Ringraum zwischen diesen Teilen zu öffnen, so daß Ablagerungen, die sich auf der
Fläche 39 gebildet haben, die Bewegung des Drosselventilverschlußstückes nicht behindern,
d. h., sein Ende 35 bleibt nicht an dem Rand 24 hängen.
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Wie F i g. 3 zeigt, geht die durch den Pfeil 46 gekennzeichnete
übergangsstelle zwischen dem zylindrischen Rand 38 und der kegelstumpfförmigen Fläche
39 gerade dann an der unteren Kante des Randes 24 vorbei, wenn die
obere abgeschrägte Lippe 36 des Drosselventilverschlußstückes 12 gegenüber
der Lippe 42 ihre kritische (Öffnungsstellung einnimmt.
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Aus der F i g. 3 ist ferner zu erkennen, daß der Durchmesser der Innenwand
44 genau der gleiche ist wie derjenige des zylindrischen Randteiles
38. Dies wird durch die strichpunktierte Linie 47 markiert, die durch
beide Oberflächen 44 und 38 verläuft. Der einzige Teil des Drosselventilverschlußstückes
12, der eine axial sich erstreckende uriabgeglichene Fläche aufweist, die dem Niederdruck
in der Auslaßkammer 3 ausgesetzt ist, ist die Projektion der kegelstumpfförmigen
Oberfläche 39 oberhalb des Randes 24, die rechts von der Linie
47 in F i g. 3 liegt. Eine Analyse der auf das Drosselventilverschlußstück
12
einwirkenden Kräfte zeigt, daß der kegelstumpfförmige Teil 39 eine sehr
geringe axiale Kraft in Abwärtsrichtung oder in Öffnungsrichtung einführt, da die
projizierte Fläche der kegelstumpfförmigen
Fläche 39, die innerhalb
der Druckausgleichskammer 26 liegt, wenn der Drosselventilverschlußstück sich in
einer Zwischenstellung befindet, im wesentlichen dem Einlaßkammerdruck ausgesetzt
ist, während . eine gleiche projizierte Fläche außerhalb der Kammer 26 dem Auslaßkammerdruck
ausgesetzt ist. Das Vorhandensein einer geringen axialen Reaktionskraft ist jedoch
nicht so wesentlich wie die Erzielung eines minimalen und vorzugsweise konstanten
Gradienten der Reaktionskraft. Obwohl die projizierte Fläche der kegelstumpfförmigen
Oberfläche 39, die einen uriabgeglichenen Druck ausgesetzt ist, zunimmt, wenn sich
das Drosselventilverschlußstück 12 nach unten bewegt, wird dies dadurch kompensiert,
daß die Dampfströmung ebenfalls zunimmt, wobei ein entsprechender Abfall des Druckunterschiedes
zwischen den Kammern 2 und 3 auftritt. Da der Druckunterschied, der auf den uriabgeglichenen
Teil der kegelstumpfförmigen Oberfläche 39 einwirkt, ebenfalls abnimmt, wird die
Einwirkung der größer werdenden uriabgeglichenen Fläche, wenn das Drosselventilverschlußstück
geöffnet wird, durch die Abnahme des Druckunterschiedes ausgeglichen. Es wird auf
diese Weise eine im wesentlichen konstante axiale Kraft erzeugt;'die auf das Drosselventilverschlußstück
12 in allen Betriebslagen einwirkt. -Es wird auch eine automatische Kompensation
der vom Dampf hervorgerufenen dynamischen Reaktionskräfte, die auf das Drosselventilverschlußstück
12 einwirken, erreicht. Die Beschleunigung des Dampfes, der -durch den Spalt zwischen
dem Rand 24 und dem Ende 35 strömt, erzeugt eine dynamische Reaktion, die auf das
Drosselventilverschlußstück einwirkt. Wenn der Spalt am größten ist, d. h., wenn
das Drosselventilverschlußstück sich in der geöffneten Stellung befindet, so ist
der Druckabfall ab Spalt, der den Dampf bei seiner Strömung durch den Spalt hindurch
beschleunigt, am geringsten. Die konisch verlaufende Fläche bewirkt also auch eine
Verminderung oder Konstanthaltung der Kräfte, die durch dynamische Strömungen hervorgerufen
werden.
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Es wird noch eine im wesentlichen konstante Vorbelastung des Drosselventilverschlußstückes
durch die Anordnung der exponierten Enden der Schaftteile 19 und 21 erzielt. Bei
einigen bekannten Steuerventilen sind diese inneren Enden des Schaftes veränderlichen
Drücken ausgesetzt. Die Querschnittsfläche des Schaftes 21 ist dem Atmosphärendruck
ausgesetzt,. während die Stirnfläche des Schaftes 19 im wesentlichen dem konstanten
Druck in der Kammer 2 ausgesetzt ist, wenn das Absperrventilverschlußstück 11 geöffnet
ist und wenn das Drosselventilverschlußstück 12 die Strömung steuert. Die
uriabgeglichenen Kräfte, die auf diese Weise auf den Ventilschaft ausgeübt werden,
werden dadurch im wesentlichen konstant gehalten.
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Es sei bemerkt, daß die Druckausgleichskammer 26 ein größeres Volumen
hat als erforderlich, um das Ende 35 des Drosselventilverachlußstückes 12 aufzunehmen,
damit feste Fremdkörper; die vom Dampf mitgeführt werden, durch die großen Drucknusgleichsbohrungen
27 nach unten gelangen und sich im unteren Teil der Kammer 26 sammeln können. Ein
Volumen, welches um 50% größer ist als dasjenige, das für die Aufnahme des Endes
35 bei voll geöffnetem Ventil erforderlich ist, ermöglicht - eine Aufnahme dieser
Fremdkörper. Es wird somit verhindert, daß sich die Te' c errim-Spalt zwischen dem
Rand 24 und dem Drosselventilverschlußstück 12 ab-' lagern.
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Es sei bemerkt, daß die Innenwand 44 der zylindrischen Büchse 34 eine
-gewisse axiale Länge aufweist, die größer ist als die, die erforderlich wäre, um
die vorspringende Lippe 42 des Ventilsitzes 13 aufzunehmen. Dadurch werden die dynamischen
Reaktionskräfte, die auf das Dxosselventilverschlußstück einwirken, wenn der Dampf
durch die ringförmige Öffnung zwischen. dem Verschlußstück und dem Ventilsitz strömt,
vermindert. Es wurde gefunden, daß bei einem Außendurchmesser der Büchse 34 in der
Größenordnung von 7,5 cm, die axiale Länge der Innenwand 44 etwa 1,8 cm betragen
sollte.
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Das Absperrventilverschlußstück 11 wird durch den Schaft 14 vom Ventilsitz
13 in die voll geöffnete Stellung bewegt, und der Dampf strömt in die Kammer 28.
Der Ausgleichskanal 15 a bewirkt, daß der Druck an der oberen und unteren
Fläche des Absperrventilverschlußstückes 11 im wesentlichen dem Druck in der Einlaßkammer
2 entspricht.
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Die Betätigungsstange 22 kann nach unten bewegt werden, wobei das
Drosselventilverschlußstück 12 mitgenommen wird. Die zylindrische Fläche 43 der
Lippe 42 verhindert ein Flattern des Drosselventilverschlußstückes 12 und die Einwirkung
starker Kräfte auf dieses, wenn das Drosselventilverschlußstück in die in F i g.
3 gezeigte Öffnungsstellung bewegt wird.
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Wird das Drosselventilverschlußstück 12 weiter nach unten bewegt,
so wird die Strömung des zwischen der Lippe 42: und. der Lippe 36 hindurchströmenden
Dampfes gesteuert oder gedrosselt. Weiterhin strömt Dampf durch den Spalt zwischen
dem Rand 24 und dem Ende 35 der Büchse 34 hindurch. Die Querschnittsfläche dieses
Spaltes nimmt mit der Abwärtsbewegung der Büchse zu. Wenn der Außendurchmesser des
zylindrischen Randteiles 38 der .gleiche ist wie derjenige der Innenwand der. Büchse
34, befindet sich das Ventil in einem statischen Gleichgewichtszustand.
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Es können sich Ablagerungen auf der Niederdruck-Seite des Spaltes
zwischen dem Rand 24 und dem Drosselventilverschlußstück auf dem Teil der kegel
stumpfförmigen Fläche 39 über :dem Rand 24 bilden, ohne daß sich hierbei die Gefahr
eines Hängenbleibens des Drosselventilverschlußstückes ergibt, da das Spiel an diesen
Stellen reichlich ist.