DE1202265B - Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeuren

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DE1202265B
DE1202265B DEE26044A DEE0026044A DE1202265B DE 1202265 B DE1202265 B DE 1202265B DE E26044 A DEE26044 A DE E26044A DE E0026044 A DEE0026044 A DE E0026044A DE 1202265 B DE1202265 B DE 1202265B
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DE
Germany
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olefin
catalyst
liquid
boron fluoride
reaction
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DEE26044A
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Simpson Douglas Sumerford
Henry George Ellert
Raymond Carroll Lohman
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ExxonMobil Technology and Engineering Co
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Exxon Research and Engineering Co
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/10Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reaction with carbon monoxide
    • C07C51/14Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reaction with carbon monoxide on a carbon-to-carbon unsaturated bond in organic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren durch Umsetzung olefinischer Verbindungen mit Kohlenoxyd und Wasser in Gegenwart eines flüssigen, stark sauren anorganischen Katalysators.
  • Es ist bekannt, Olefine durch Umsetzung mit Kohlenoxyd und Wasser in Gegenwart eines sauren anorganischen Katalysators, beispielsweise Borfluoridhydrat, in Carbonsäuren überzuführen. Bei der Durchführung dieser Synthese wurden jedoch bisher stets in erheblichem Maße unerwünschte Nebenprodukte, insbesondere Olefinpolymerisate, gebildet, da der stark saure Katalysator auch die Polymerisation des Olefins stark katalysiert.
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird nun eine Verbesserung des bekannten Verfahrens vorgeschlagen, die Bildung unerwünschter Nebenprodukte durch Einhaltung einer niedrigen Olefinkonzentration im Reaktionsgemisch von unter 5 Gewichtsprozent und vorzugsweise unter 2 Gewichtsprozent und Vermeidung lokaler Bereiche mit höherer Olefinkonzentration gering zu halten.
  • Dementsprechend ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren durch Umsetzung olefinischer Verbindungen mit Kohlenoxyd und Wasser in Gegenwart eines flüssigen, stark sauren anorganischen Katalysators dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einem den flüssigen Katalysator und Kohlenoxyd unter einem Druck von etwa 10 bis 600 atü und vorzugsweise 40 bis 100 atü enthaltenden Reaktionsgefäß bei Temperaturen von -20 bis 1500C und vorzugsweise 20 bis 100 C durchführt, wobei man das Olefin mit einer seine Umsetzungsgeschwindigkeit nicht übersteigenden Geschwindigkeit in die Gasphase oberhalb des flüssigen Katalysators einführt.
  • Auf diese Weise wird das Olefin vor der Berührung mit dem sauren Katalysator gut mit dem Kohlenoxyd gemischt, und die Carbonsäurebildung beginnt an der Oberfläche des sauren Katalysators unter Vermeidung jeder lokalen Olefinanreicherung, so daß die Bildung von Nebenprodukten weitgehend verringert wird.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind alle flüssigen, stark sauren Katalysatoren geeignet, welche für die Reaktion zwischen Olefinen, Kohlenoxyd und Wasser bekannt sind. Zu diesen Katalysatoren gehören konzentrierte Schwefelsäure, Phosphorsäure und Fluorwasserstoffsäure. Vorzugsweise werden jedoch Wasser und Borfluorid im Molverhältnis von mindestens 1:1 und insbesondere etwa 2 bis 2,5'1 verwendet. Borfluorid verbindet sich bekanntlich mit Wasser zu definierten Verbindungen entsprechend der empirischen Formel des Borfluoridmonohydrats und des Borfluoriddihydrats, welche weitere Mengen Wasser komplexgebunden mit anderem Molverhältnis enthalten können. Derartige Katalysatoren werden im folgenden als Borfluoridhydrat-Katalysatoren bezeichnet. Gegebenenfalls können die Borfluoridhydrat-Katalysatoren mit anderen anorganischen sauren Katalysatoren kombiniert werden. Insbesondere können Schwefelsäure oder Phosphorsäure zusammen mit Borfluoridhydrat-Katalysatoren verwendet werden. Die Mengenverhältnisse der verwendeten Säuren können variiert werden, es wird jedoch bevorzugt, annähernd gleiche molare Mengen Borfluorid und Phosphorsäure oder Schwefelsäure einzusetzen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Herstellung von Carbonsäuren aus beliebigen monoolefinischen Verbindungen mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen verwendet werden. Das olefinische Einsatzprodukt kann geradkettige oder verzweigte Olefine, beispielsweise Propylen, Butylen, Penten oder deren höhere Homologen und Isomeren, mit endständigen oder innenständigen Doppelbindungen enthalten. In gleicher Weise können cyclische Olefine mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Cyclopenten, Cyclohexen und deren höhere Homologen, als Ausgangsprodukt verwendet werden. Auf Wunsch kann man beliebige Gemische dieser Verbindungen, beispielsweise bei der Mineralölverarbeitung anfallende C4-Fraktionen, einsetzen. Selbstverständlich können die monoolefinischen Verbindungen auch funktionelle Gruppen, beispielsweise Carboxylgruppen, Estergruppen oder Alkoholgruppen, enthalten.
  • Die Carbonsäuresynthese, die bei einer Temperatur von etwa -20 bis 150"C, vorzugsweise 20 bis 1000 C, und zur Aufrechterhaltung eines hohen Kohlenoxydpartialdruckes bei einem Druck von etwa 10 bis 600 atü oder darüber, vorzugsweise 40 bis 100 atü, durchgeführt wird, kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise wird ein geeignetes Reaktionsgefäß, z. B. ein Autoklav, mit dem flüssigen anorganischen sauren Katalysator beschickt und anschließend bis zur Erschöpfung des Katalysators kontinuierlich Olefin und Kohlenoxyd eingeleitet. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise wird analog verfahren, jedoch kontinuierlich Reaktionsprodukt abgezogen und frischer oder regenerierter Katalysator zugeführt. Unabhängig von der Ausführungsform liegt ein spezielles Merkmal des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß die Olefinkonzentration in der Reaktionsmischung zu jedem Zeitpunkt unter 5 Gewichtsprozent und vorzugsweise unter 2 Gewichtsprozent gehalten wird.
  • Hierzu muß das olefinische Ausgangsprodukt mit einer seine Umsetzungsgeschwindigkeit nicht übersteigenden Geschwindigkeit in das Reaktionsgefäß eingeführt werden. Das Olefin bildet hier mit Kohlenoxyd und dem Katalysator einen Komplex, und innerhalb von etwa 20 Minuten kann eine 90°/Oige Umsetzung des Olefins erzielt werden. Zur Erreichung einer praktisch maximalen Olefinumsetzung sind jedoch Reaktionszeiten von mindestens einer Stunde und vorzugsweise 2 bis 4 Stunden erforderlich. Bei kontinuierlicher Umsetzung kann die Konzentration -an nicht umgesetztem Olefin im aus dem Reaktor abgezogenen Produkt gaschromatographisch bestimmt und durch Einstellen der Zuführungsgeschwindigkeit an Einsatzprodukt, der Temperatur und der Reaktionszeit unter etwa 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise unter 2 Gewichtsprozent, gehalten werden.
  • Aus der bei der erfindungsgemäßen Umsetzung gebildeten Komplexverbindung können die Carbonsäuren durch Hydrolyse freigesetzt werden. Ein Olefin-Kohlenwasserstoff mit iz Kohlenstoffatomen liefert hierbei eine Monocarbonsäure mit n + 1 Kohlenstoffatomen und eine olefinisch ungesättigte Carbonsäure mit n Kohlenstoffatomen eine Dicarbonsäure mit n + 1 Kohlenstoffatomen.
  • Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
  • Das Reaktionsgefäß (gegebenenfalls ein Autoklav) ist mit einer Rührvorrichtung versehen. Zur Aufrechterhaltung der gewünschten Reaktionstemperatur sind nicht dargestellte Heizschlangen vorgesehen. Das Gefäß wird durch Leitung 4 bis zu dem Stand 3 mit dem flüssigen anorganischen sauren Katalysator beschickt. Der Katalysator kann in Sonderfällen auch durch eine Zuführungsleitung unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 3 eingeleitet werden. Der Katalysator tritt durch die Düsen 5 aus. Kohlenoxyd wird durch Leitung 6 in den Reaktor eingeführt und durch die Düsen 7 in den flüssigen Katalysator eingeleitet. Das flüssige olefinische Ausgangsprodukt wird dagegen oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 3 in die Gasphase des Reaktors eingeführt. Dies erfolgt durch Leitung 8 und einen ringförmigen Verteiler9 mit Düsen 10 durch Einsprühen in den Reaktor.
  • Wie bereits erwähnt, kann das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden. Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise wird zunächst der Katalysator in den Reaktor eingebracht und anschließend Kohlenoxyd und das Olefin zugeführt, wobei die Zuführungsgeschwindigkeit des Olefins unterhalb seiner Umsetzungsgeschwindigkeit gehalten wird. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise wird das Umsetzungsprodukt durch die Leitung 11 kontinuierlich aus dem Reaktor abgezogen.
  • Gegebenenfalls kann das Entnahmeventil 13 durch ein Füllstandskontrollgerät 12 gesteuert werden, um unter Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsspiegels 3 ein kontinuierliches Abziehen zu ermöglichen. Bei der kontinuierlichen Durchführung des erfindungsz gemäßen Verfahrens muß das Abziehen des Umsetzungsproduktes aus dem Reaktor mit vergleichsweise geringer Geschwindigkeit erfolgen, um eine vollständige Umsetzung des Olefins sicherzustellen und die Konzentration an nicht umgesetztem Olefin unter 2 Gewichtsprozent zu halten. Hierzu ist eine Reaktionszeit von mindestens einer Stunde und vorzugsweise 2 bis 4 Stunden erforderlich.
  • Das Abzugsprodukt aus dem Reaktor kann zur Bestimmung des Gehaltes an nicht umgesetztem Olefin analysiert werden. Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise können in regelmäßigen Abständen Proben zur Analyse entnommen werden. Mit Hilfe derartiger Analysen kann man in Abhängigkeit von der Olefinzuführungsgeschwindigkeit Arbeitsbedingungen einstellen, welche eine im wesentlichen vollständige Umsetzung der Olefine sicherstellen.
  • Das abgezogene Reaktionsprodukt kann auf übliche Weise zu Carbonsäuren aufgearbeitet werden. So kann es in einem Hydrolysiergefäß mit Wasser behandelt werden, um die Carbonsäuren in Freiheit zu setzen.
  • Hierzu ist je Mol umgesetztes Olefin mindestens 1 Mol Wasser erforderlich. Die bei der Hydrolyse entstehenden Carbonsäuren können von dem anorganischen sauren Katalysator und etwaigem überschüssigem Wasser durch einfache Phasentrennung getrennt und dann durch herkömmliche fraktionierte Destillation gereinigt werden.
  • Zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens und seiner Vorteile wird in den folgenden Beispielen eine Reihe von Versuchen beschrieben, bei welchen die Olefinkonzentration variiert wurde.
  • Beispiel 1 Das olefinische Einsatzprodukt bestand aus einem Trimerpropylengemisch, welches 90 0/, C9-Olefine, 6°/o C8-Olefine und 40/o Cl0-Olefine enthielt. Als saurer Katalysator wurde Borfluoriddihydrat verwendet.
  • Die Reaktion wurde kontinuierlich durchgeführt und das Umsetzungsprodukt kontinuierlich aus dem Reaktor abgezogen. Der Kohlenoxyddruck wurde auf etwa 56 bis 63 atü und die Temperatur auf etwa 52° C gehalten. Die Zuführungsgeschwindigkeit des Olefingemisches lag entweder etwas unter oder etwas über seiner Umsetzungsgeschwindigkeit. Während der Umsetzung wurde die Konzentration an nicht umgesetztem Olefin im aus dem Reaktor abgezogenen Produkt durch Analyse bestimmt. Das Reaktionsprodukt wurde dann bei etwa 38°C mit einem molaren Überschuß an Wasser, bezogen auf den Komplex aus Olefin, Kohlenoxyd und Katalysator, hydrolysiert und das freigesetzte Carbonsäuregemisch über eine Bodenkolonne abdestilliert. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erzielt: Tabelle I
    Restkonzentration
    an CrOlefinen, Reinheit der
    bezogen auf rohes C1O-Carbonsäure-Fraktion
    Carbonsäuregemisch
    (O/o) (pro)
    0,8 100
    2,0 99,9
    5,2 97,7
    7,4 96,5
    Aus den vorstehenden Zahlen ergibt sich, daß man bei Zuführung des Olefins mit einer Geschwindigkeit, die einer im wesentlichen vollständigen Olefinumsetzung entspricht, ein sehr reines Carbonsäuregemisch erhält. Andererseits bewirkten eine höhere Olefinzuführungsgeschwindigkeit und eine entsprechend höhere Konzentration an nicht umgesetztem Olefin im Reaktionsgemisch das Entstehen von Nebenprodukten, welche sich nicht durch Fraktionierung aus dem Carbonsäuregemisch abtrennen ließen, da ihre Siedepunkte mit dem der gewünschten Carbonsäuren annähernd übereinstimmten.
  • In einer zweiten Versuchsreihe wurde Isobutylen mit Kohlenoxyd und Wasser in Gegenwart von Borfluoriddihydrat diskontinuierlich in Pivalinsäure übergeführt.
  • Beispiel 2 Es wurden zwei Versuchsreihen durchgeführt, wobei in der ersten ein Kohlenoxyddruck von etwa 105 atü und eine Temperatur von etwa 52° C und in der zweiten ein Kohlenoxyddruck von etwa 35 atü und eine Temperatur von etwa 18°C eingehalten wurde. In beiden Fällen wurde die Zuführungsgeschwindigkeit des Isobutylens sowohl unter als auch über seiner Umsetzungsgeschwindigkeit gehalten. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
  • Tabelle II
    Zuführungs-
    Kohlenoxyd- Temperatur geschwindig- Ausbeute an
    druck Temperatur keit des Pivalinsäure
    Isobutylens
    (atü) (o C) (ml/Min.) (Molprozent)
    105 52 2,14 73,9
    105 52 6,25 62,4
    35 18 1,96 51,4
    35 18 5,50 47,8
    Aus den vorstehenden Zahlen ergibt sich, daß bei hoher Zuführungsgeschwindigkeit des Isobutylens in beiden Fällen geringere Ausbeuten an Pivalinsäure erzielt wurden. Wurde Isobutylen beispielsweise mit einer unterhalb der Umsetzungsgeschwindigkeit des Isobutylens liegenden Geschwindigkeit von 2,14 ml je Minute zugeführt, so wurde eine Ausbeute von 73,9 Molprozent erzielt. Wurde Isobutylen dagegen mit einer Geschwindigkeit von 6,25 ml je Minute eingebracht, d. h. einer über der Umsetzungsgeschwindigkeit des Isobutylens liegenden Geschwindigkeit, so betrug die Ausbeute an Pivalinsäure nur 62,4 Molprozent.
  • Beispiel 3 Bei weiteren Versuchen in einem mit einer Rührvorrichtung versehenen Durchflußreaktor wurde Trimerpropylen kontinuierlich eingeführt, das Umsetzungsprodukt aus dem Reaktor kontinuierlich abgezogen und die Verweilzeit der Reaktionsteilnehmer im Reaktor variiert. In der ersten Versuchsserie wurde bei 52°C gearbeitet und und durch Steuerung der Einführung des C9-Olefins in den Reaktor und der Abzugsgeschwindigkeit des Reaktionsproduktes eine Umsetzungszeit von einer Stunde eingestellt. Bei dieser Olefinzuführungsgeschwindigkeit war die Verweilzeit zur vollständigen Umsetzung des Olefins unzureichend, so daß die Cl0-Carbonsäuren mit einer Ausbeute von nur 84,7 Molprozent und einer Reinheit von 97,7 anfielen. Demgegenüber ergab die kontinuierliche Einführung des Olefins mit vergleichsweise niedriger Geschwindigkeit bei einer Verweilzeit von 3 Stunden eine Säureausbeute von 92,9 Molprozent und eine Säurereinheit von 1000/0. Die bei den einzelnen Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
  • Tabelle III
    Kon- Ausbeute Reinheit
    Ausbeute Re@@en
    zentration
    Kohlen- Tem- Re- an C10- der C10-
    an nicht
    oxyd- pera- aktions- Carbon- Carbon-
    umgesetztem
    druck tur zeit säuren säure-
    druck
    (Gewichts- (Mol-
    (atü) (°C) (Stunden) prozent) prozent) (%)
    56 52 3,0 1,0 92,0 100
    57 52 1,0 5,2 84,7 97,7
    60 66 3,83 1,6 88,5 100
    56 66 1,10 7,4 82,8 96,5
    Bei allen bisher beschriebenen Versuchen wurde das Olefin in die Gasphase oberhalb des flüssigen Katalysators eingeführt. In einer weiteren Versuchsreihe wurde das Olefin sowohl oberhalb als auch unterhalb des Flüssigkeitsspiegels zugeführt.
  • Beispiel 4 Die Versuche wurden in einem Rührautoklav durchgeführt, welcher zunächst mit Borfluoriddihydrat beschickt wurde und auf den dann 105 atü Kohlenoxyd aufgepreßt wurden. Dann wurde Isobutylen mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,5 ml je Minute in den Autoklav eingeführt, die Temperatur während sämtlicher Versuche bei etwa 21 bis 24°C gehalten und bei einem Druck von 105 bis 112 atü gearbeitet. Das Molverhältnis von BF3 2H2O zu Isobutylen betrug in allen 5 Fällen 1,07. Der Gehalt an nicht umgesetztem Olefin betrug 00/0.
  • Tabelle IV
    Versuch
    1 2 3 4 5
    Zugabe des Isobutylens
    zur Gasphase ja ja ~ - -
    zur flüssigen Phase ..... | - | - | ja | ja | ja
    Isobutylen im Gemisch mit
    Kohlenoxyd zur flüssigen
    Phase ................ | - | - | - | 1,5 | 15,9
    Ausbeute (gaschromato-
    graphisch) in Molprozent
    Ester undTiefsieder 5,2 ,2 10,4 - 9,6 9,4
    Pivalinsäure ......... 71,0 72,6 - 22,2 32,0
    Höhere Carbonsäuren
    und Rückstand ........ |23,8|17,0| - |68,2|58,6
    Bei den Versuchen 1 und 2 wurde das Isobutylen erfindungsgemäß in die Kohlenoxydphase oberhalb des flüssigen Katalysators eingeführt und dabei eine Ausbeute an Pivalinsäure von 71,0 und 72,6 Molprozent erhalten. Bei dem Versuch 3 wurde das Isobutylen durch einen Verteilerring in den Katalysator eingepumpt. In diesem Falle wurden polymere Produkte erhalten, aus welchen sich keine Pivalinsäure isolieren ließ. Bei den Versuchen 4 und 5 wurde Isobutylen mit Kohlenoxyd vorher gemischt und dann durch einen Verteilerring in den Katalysator eingeführt. Bei diesen Versuchen war es trotz erheblicher Bildung von Nebenprodukten möglich, Pivalinsäure in einer Ausbeute von 22,2 bzw. 32,0 Molprozent zu gewinnen. Die Angaben der Tabelle IV zeigen, daß die Bildung unerwünschter Nebenprodukte bei der Zuführung des Olefins in die flüssige Phase durch vorheriges Mischen des Olefins mit dem Kohlenoxyd etwas vermindert werden kann. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden jedoch durch Einführung des Olefins in die Gasphase oberhalb des flüssigen Katalysators wesentlich bessere Ausbeuten an Carbonsäuren erzielt.
  • Analog den Beispielen 1 und 2 wurden mehrere Versuchsreihen mit Cyclopenten und Cyclohexen lurchgeführt, die zu ähnlich günstigen Resultaten führten.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren durch Umsetzungen olefinischer Verbindung mit Kohlenoxyd und Wasser in Gegenwart eines flüssigen, stark sauren anorganischen Katalysators, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß man die Umsetzung in einem, den flüssigen Katalysator und Kohlenoxyd unter einem Druck von etwa 10 bis 600atü und vorzugsweise 40 bis 100atü enthaltenden Reaktionsgefäß bei Temperaturen von -20 bis 1500C und vorzugsweise 20 bis 100°C durchführt, wobei man das Olefin mit einer seine Umsetzungsgeschwindigkeit nicht übersteigenden Geschwindigkeit in die Gasphase oberhalb des flüssigen Katalysators einführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Monoolefin mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen oder ein cyclisches Olefin mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen oberhalb eines flüssigen Borfluoridhydrat-Katalysators einleitet und die gebildete Komplexverbindung in üblicher Weise zur Carbonsäure hydrolysiert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen hydratisierten Borfluorid-Katalysator verwendet, dessen Molverhältnis von Wasser zu Borfluorid mindestens 1:1 und insbesondere 2 bis 2,5:1 beträgt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Borfluoridhydrat-Katalysator zusammen mit Phosphorsäure und bzw. oder Schwefelsäure, vorzugsweise in gleichen molaren Mengen, einsetzt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Reaktionszeit von mindestens einer Stunde, vorzugsweise 2 bis 4 Stunden, einhält.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Olefin kontinuierlich zuführt und die Konzentration an nicht umgesetztem Olefin im Reaktionsgemisch unter 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise unter 2 Gewichtsprozent, hält.
DEE26044A 1962-12-28 1963-12-17 Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeuren Pending DE1202265B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0017441A1 (de) * 1979-04-09 1980-10-15 CHEM SYSTEMS, Inc. Herstellung von Estern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0017441A1 (de) * 1979-04-09 1980-10-15 CHEM SYSTEMS, Inc. Herstellung von Estern

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