DE1200549B - Verfahren zur Herstellung von Eisengraphit-Verbundwerkstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Eisengraphit-Verbundwerkstoffen

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DE1200549B
DE1200549B DEV11265A DEV0011265A DE1200549B DE 1200549 B DE1200549 B DE 1200549B DE V11265 A DEV11265 A DE V11265A DE V0011265 A DEV0011265 A DE V0011265A DE 1200549 B DE1200549 B DE 1200549B
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graphite
iron
sintering
sintered
production
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DEV11265A
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Habil Friedri Eisenkolb
Dr-Ing Egon Strobel
Walter Hessel
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COSID WERKE VEB
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COSID WERKE VEB
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C33/00Making ferrous alloys
    • C22C33/02Making ferrous alloys by powder metallurgy
    • C22C33/0207Using a mixture of prealloyed powders or a master alloy
    • C22C33/0228Using a mixture of prealloyed powders or a master alloy comprising other non-metallic compounds or more than 5% of graphite

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Powder Metallurgy (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Eisengr-aphit-Verbundwerkstoffen Die Erfindung betrifft ein pulvermetallurgisches Verfahren zur Herstellung von Eisengraphit-Verbundwerkstoffen und nach diesem Verfahren hergestellte Eisengraphit-Sinterkörper. Der neue Werkstoff soll insbesondere für Friktionszwecke Verwendung finden, d. h. für Brems- und Kupplungsbeläge.
  • Die fortschreitende technische Entwicklung hat auch zu wesentlich höheren Anforderungen an die Friktionswerkstoffe geführt. Durch die Vergrößerung der Geschwindigkeit der Fahrzeuge und deren Gewichte steigern sich entsprechend die Geschwindigkeiten und Anpreßdrücke insbesondere in den Bremsen und Kupplungen. Damit verbunden ist eine wesentlich größere Wärmeentwicklung, denn die kinetische Energie der Fahrzeuge wird an den Bremsen in Wärme umgesetzt. Reibmaterialien mit organischen Bindemitteln können diese Beanspruchungen nicht mehr bewältigen.
  • Aus diesen Gründen hat man vorgeschlagen, Reibstoffe durch Sintern von Pulvermischungen aus metallischen und nichtmetallischen Bestandteilen herzustellen. Als Rohstoffbasis wurde hierfür NE-Metall verwendet, z. B. hauptsächlich Kupfer und Zinn, so daß Sinterreibstoffe auf der Bronzebasis entstanden. Vorschläge, das Kupfer gegen Eisen auszutauschen, haben bisher zu keinen brauchbaren Ergebnissen geführt.
  • Es ist auch bekannt, Eisengraphitwerkstoffe mit Graphitgehalten bis zu 10 Gewichtsprozent auf pulvermetallurgischem Wege herzustellen, indem Eisenpulver-Graphit-Gemische oder hieraus kaltgepreßte Formlinge in Preßformen unter Anwendung von Druck und Wärme verfestigt werden.
  • Hierbei hat es sich gezeigt, daß es notwendig ist, den Formling unter Aufrechterhaltung des Druckes bis zur Verfestigung des Gefüges, d. h. bis auf Temperaturen von 150 bis 300'C, besser bis auf Raumtemperatur in der Form abkühlen zu lassen. Dann erst soll der Formling vom Druck befreit und aus der Preßform herausgenommen werden.
  • Es ist weiterhin bekannt, daß die Eisengraphitfornflinge mit Graphitgehalten bis 6 Gewichtsprozent, die kalt mit 2 bis 4 t/cmg vorgepreßt und 1 bis 2 Stunden unter kohlenoxydhaltiger Atmosphäre gesintert waren, aus der Sinterhitze heraus mit 6 bis 10 t/cm2 heiß nachgepreßt werden mußten, um einen für Lagerzwecke verwendbaren Eisengraphitsinterkörper zu erzeugen (Fachbuch von K i e f f e r und H o t o p, Ausgabe 1948 *Sintereisen und Sinterstahl«, S. 363).
  • Das Heißpressen in einer Preßform ist in diesem Fall erforderlich, da der Sinterprozeß bei 700 bis 800'C nur als ein Vorsintern zu bezeichnen ist. Erst durch das Heißpressen in einer Preßform kann man bei einem solchen Verfahren Werkstoffe mit mechanischen Festigkeiten erhalten.
  • Die vorgeschriebenen Verfahren zur Herstellung von Eisengraphitsinterkörpern sind, wenn man insbesondere an die Fertigung von großen Stückzahlen denkt, außerordentlich aufwendig und daher kostspielig. Zudem ist bei den hohen Temperaturen von 800'C eine laufende Erneuerung der Preßwerkzeuge notwendig. Besonders erschwerend und zeitraubend wirkt sich aus, daß die Abkühlung der beißgepreßten Formlinge unter Druck in dem Preßwerkzeug erfolgen muß. Bei der Anfertigung großer Stückzahlen erfordert dieses wieder die Bereitstellung einer großen Anzahl Preßwerkzeuge.
  • Damit kommt zum Ausdruck, daß das Heißpressen in einer Preßform und das anschließende Abkühlen unter Druck hohe Produktionskosten mit sich bringt und für die Produktion von Massenwerkstoffen damit unwirtschaftlich ist.
  • Weiterhin muß bemerkt werden, daß bei den bekannten Verfahren nur Graphitgehalte von 6 bis höchstens 10 Gewichtsprozent verwendet werden. Dies ist aber dadurch erklärlich, da bei größeren Graphitgehalten besondere Maßnahmen erforderlich sind, um Eisengraphitsinterkörper mit technisch brauchbaren Festigkeiten zu erhalten.
  • Ebenso hat man bereits die Herstellung von Gleitkörpern aus Eisenpulver mit geringen Graphitzusätzen von 2 0/, durch ein 2stündiges Sintern in einer neutralen Atmosphäre vorgenommen. Die Sinterung der durch Brikettieren Mit 5 t/CM2 geformten Teile wird in einer neutralen Sinteratmosphäre allerdings bei etwa 1100'C durchgeführt. Die bei dem Verfahren erzielten Gleiteigenschaften sind jedoch in der Hauptsache der Bleizugabe und nicht dem Graphitanteil zuzuschreiben (Deutsche Patentschrift 945 565). Bei der Wahl einer so hohen Temperatur geht der in Form des Graphits zugesetzte Kohlenstoff in Lösung und es besteht hierbei die Gefahr, daß Gefüge mit zu großer Härte entstehen, die für Brems- und Gleitzwecke ungeeignet sind, weil sie zum Anfressen der Gegenreibflächen neigen. Überdies erfordert das nach diesem Verfahren durchgeführte heiße Nachpressen bei solch hohen Temperaturen die Verwendung von hochhitzebeständigem Stahl für die Preßwerkzeuge, wobei wiederum ein großer Werkzeugverschleiß unvermeidbar ist. Zudem ist diese Sinterbehandlung ebenso nur eine Vorbehandlung.
  • Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu schaffen, mit dem Sinterwerkstoffe auf der Eisengraphitbasis mit brauchbaren technischen Festigkeiten und infolge ihres hohen Graphitgehaltes von 10 bis 30 Gewichtsprozent mit besonderen Reib-und Gleiteigenschaften hergestellt werden.
  • Erflndungsgemäß ist die Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Herstellung von gesinterten Eisengraphitkörpern Eisenpulver mit 10 bis 30 Gewichtsprozent Graphit - das sind etwa 30 bis 60 Volumprozent Graphit - innig vermischt, kalt gepreßt oder gewalzt und anschließend in einem Sinterofen ohne Druckeinwirkung in besonderer Weise gesintert wird.
  • Mit diesem Verfahren ist es möglich, daß trotz des wesentlich höheren Graphitgehaltes von 10 bis 30 Gewichtsprozent Eisengraphitsinterwerkstoffe von z. B. 5 kg/MM2 Festigkeit bei etwa 20 Gewichtsprozent Graphit hergestellt werden können. Man erhält zugleich nach diesem Verfahren in den Sinterteilen ein ferritisch-perlitisch-graphitisches Gefüge, das nach den gemachten Erfahrungen für Reib- und Gleitzwecke besonders gut geeignet ist.
  • Der Sinterprozeß unterteilt sich hierbei in nachstehende zwei Abschnitte: 1. Bei aufsteigender Sintertemperatur bis 750'C muß durch eine reduzierende z. B. wasserstoff- oder kohlenoxydhaltige Sinteratmosphäre eine gute Reduktion des Eisenpulvers erzielt und damit erreicht werden, daß das Eisenpulver zu einem tragenden Eisengerüst zusammensintert, in dem der Graphit fest eingelagert ist. Das Zusammensintern der Eisenteilchen zu einem festen Eisengerüst kann durch Zugabe von etwas Phosphor zum Eisenpulver - vorzugsweise unter 10/, Phosphor - unterstützt werden. Hierdurch bildet sich beim Sintern an der Oberfläche des Eisenpulvers ein flüssiges Eisen-Phosphor-Kohlenstoff-Eutektikum, welches den Sintervorgang beschleunigt und zu besonders festen Verbindungen der Teilchen des Eisens untereinander und damit zu einer höheren Festigkeit des Werkstoffes führt.
  • 2. Ab 750'C muß eine wasserstofffreie und neutrale Schutzgasatmosphäre, z. B. Stickstoff, angewendet werden, wobei durch Steigerung der Temperatur von 750 auf 1000'C, die ungefähr 2 Stunden gehalten wird, das im ersten Abschnitt des Sinterprozesses gebildete Eisenskelett weiter verfestigt wird.
  • Bei Anwendung einer wasserstoffhaltigen Schutzgasatmosphäre über 750'C hinaus würde sich Methangas bilden, was eine Entkohlung und eine Gefügeauflockerung der Eisengraphitsinterkörper zur Folge hätte.
  • Die Höhe der Sintertemperatur und die Sinterzeit sind dabei so zu bemessen, daß eine möglichst große Festigkeit erreicht wird, ohne daß dabei eine zu starke Diffusion des Kohlenstoffes (des Graphits) durch die eintretende Austenitbildung stattfindet. Die anschließende Abkühlung bis auf 750'C muß langsam erfolgen, damit der in Lösung gegangene Kohlenstoff Zeit hat, sich wieder als freier Graphit auszuscheiden. Die weitere Abkühlung soll im Interesse der Abkürzung des Sinterprozesses schnell erfolgen.
  • Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben: Gut reduzierendes Eisenpulver mit einer Korngröße < 0,10 mm wird mit feingepulvertem Graphit innig vermischt. Beispielsweise besteht eine solche Mischung aus 10 Gewichtsprozent Graphit und 90 Gewichtsprozent Eisen oder aus 30 Gewichtsprozent Graphit und 70 Gewichtsprozent Eisen. Legt man Wert auf eine besonders gute Festigkeit des Eisengraphit-Verbundwerkstoffes, dann setzt man dem Eisenpulver bis maximal 1 % Phosphor zu. Das Pulvergemisch wird dann mit einem spezifischen Preßdruck von 2,5 bis 4 t/CM2 gepreßt oder zu einem Band gewalzt.
  • Die Formlinge, die aus der Preßforin oder dem Walzwerk entnommen wurden, werden nun in die Sinteröfen eingesetzt und ohne mechanischen Druck in einer reduzierenden Atmosphäre, z. B. Wasserstoff, auf 750'C erhitzt. Dann erfolgt eine Umstellung auf eine neutrale Sinteratmosphäre durch Abschalten des Wasserstoffes und durch Zuführung von z. B. Stickstoff. Die neutrale Schutzgasatmosphäre wird bis zum Ende des Sinterprozesses beibehalten. Die Sintertemperatur wird nun von 750'C weiter bis auf 965'C gesteigert und auf dieser Höhe 2 Stunden konstant gehalten. Dann erfolgt der Abkühlungsprozeß, der bis zur Erreichung der Temperatur auf 750'C zurück langsam erfolgt und etwa 1 Stunde in Anspruch nehmen soll. Hiernach kann der Sinterofen schnell bis auf Raumtemperatur abgekühlt werden.
  • Nach diesem Verfahren unter Zusatz von beispielsweise 0,8 0/, Phosphor hergestellte Eisengraphitsinterkörper haben nachstehende Festigkeits-, Verschleiß-und Reibbeiwerte: Die vorgeschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren sehr einfach ist. Es ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung großer Stückzahlen oder von Massenteilen, wie sie insbesondere für Brems- und Kupplungsbeläge benötigt werden. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich hochgraphithaltige Eisengraphit-Verbundwerkstoffe mit 10 bis 30 Gewichtsprozent Graphit herstellen, die ein besonders gutes Reibverhalten auch bei hohen Temperaturen bis zu 700'C in den Bremsvorrichtungen und Kupplungen zeigen. Das Gegenmaterial, beispielsweise die Bremstrommel, unterliegt bei Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten Werkstoffes praktisch keinem Verschleiß, vielmehr übt der neue Werkstoff eine glättende Wirkung auf die Reibfläche der Bremstrommeln aus.
    Das durch dieses Verfahren in den Sinterteilen erzielte ferritisch-perlitisch-graphitische Gefüge spielt hierbei eine maßgebende Rolle.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Eisengraphit-Verbundwerkstoffen durch inniges Vermischen von Eisenpulver mit Graphitpulver und Herstellung von Sinterkörpern durch Kaltpressen oder Kaltwalzen und Sintern derselben, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß der Graphitanteil der gesinterten Eisengraphitkörper 10 bis 30 Gewichtsprozent beträgt, und die Sinterung der aus der Preßform oder dem Walzwerk entnommenen Formlinge in einem Sinterofen ohne Einwirkung mechanischen Druckes bei steigender Sintertemperatur bis 750'C in einer reduzierenden, z. B. wasserstoff- oder kohlenoxydhaltigen Schutzgasatmosphäre, ab 750'C steigend bis zur Erreichung der Sintertemperatur von 950 bis 1000'C aber in einer wasserstofffreien Atmosphäre vorgenommen wird, wobei die Abkühlung bis auf 750'C langsam erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Eisenpulver vor dem Vermischen mit Graphit geringe Mengen Phosphor, vorzugsweise unter 10/,), zugegeben werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 861700, 919 473, 945 565; USA.-Patentschrift Nr. 2 141164; Auszüge deutscher Patentschriften, Bd. 19 (1948), S. 52; Stahl und Eisen, 1952, S. 1157 bis 1159; R. Kief f er u. W. Hotop, Sintereisen und Sinterstahl, 1948, S. 303, 363.
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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2141164A (en) * 1933-08-17 1938-12-27 Automatic Drive & Transmission Automatic clutch
DE861700C (de) * 1949-12-13 1953-01-05 Koehler Gleitmetall G M B H Dr Verfahren zur Herstellung von Kolbenringen auf Eisengrundlage mit Zusatz von Graphitund bis 10% Blei
DE919473C (de) * 1951-06-09 1954-10-25 Goetzewerke Kupplungswerkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung
DE945565C (de) * 1947-12-16 1956-07-12 Koehler Gleitmetall Dr Verfahren zur metallkeramischen Herstellung von Gleitkoerpern

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