DE1194512B - Siedewasser-Kernreaktor mit Dampfueberhitzung - Google Patents
Siedewasser-Kernreaktor mit DampfueberhitzungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
G 21
Deutsche KL: 21g-21/24
Nummer: 1194512
Aktenzeichen: A 44701 VIII c/21 g
Anmeldetag: 4. Dezember 1963
Auslegetag: 10. Juni 1965
Die Erfindung betrifft einen mit siedendem Wasser arbeitenden Kernreaktor, der Heizelemente zur
Überführung des Wassers in Dampf, Hilfsheizelemente zum Trocknen des Dampfes und Überhitzerelemente
zur Überhitzung des getrockneten Dampfes aufweist. In diesem Kernreaktor sind die
Brennelemente vorzugsweise von Kühlkanälen umgeben. Es kann sowohl leichtes als auch schweres
Wasser zur Anwendung kommen.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß der Feuchtigkeits- xo
gehalt des dem Überhitzungsabschnitt zugeführten Dampfes sehr niedrig gehalten werden muß, um
Beschädigungen im Material der Brennelementhülle zu vermeiden. Wenn der Dampf Wassertropfen enthält,
werden diese an den Oberflächen des Überhitzers verdampft werden, und dies hat zur Folge,
daß die kleinen Mengen Salz, ζ. B. Chlorid, die im Wasser vorhanden sein können, auf den Oberflächen
des Überhitzers niedergeschlagen werden. Dies führt zur Korrosion auf diesen Oberflächen, und die Korrosionsgeschwindigkeit
ist hoch, da die Oberflächen des Überhitzers eine hohe Temperatur, beispielsweise
150° C oberhalb der Temperatur des überhitzten Dampfes haben.
In Wasser gekühlten Reaktoren mit Siedeerhitzung und Überhitzung wird daher der in dem Siedeabschnitt
erzeugte Dampf gewöhnlich entfeuchtet, bevor er zum Überhitzerabschnitt des Reaktors gelangt.
Diese Feuchtigkeitsabtrennung kann mechanisch durchgeführt werden, jedoch kann es notwendig
sein, durch Vorerhitzung auch die verbleibende Feuchtigkeit zu verdampfen. Die im
letzteren Fall erforderliche Wärme kann von dem überhitzten Dampf aufgenommen werden, der den
Überhitzerabschnitt verläßt. Um mit Sicherheit Korrosionsschäden an den Uberhitzerelementen zu
vermeiden, ist es zweckmäßig, nicht nur den Dampf zu trocknen, sondern auch ihn mindestens einige
Grade über die Sättigungstemperatur vorzuerhitzen, bevor er den Heizelementen zugeleitet wird.
Zur Dampftrocknung sind deshalb erfindungsgemäß die Hilfsheizelemente, die spaltbares Material
enthalten, außerhalb des Reaktorkerns, aber noch im Einwirkungsbereich des im Kern erzeugten Neutronenflusses
angeordnet. Das spaltbare Material in den Hilfsheizelementen kann natürlicher oder angereicherter
Brennstoff sein. Beispielsweise kann es die Gestalt von Stangen oder Platten haben, die in
bekannter Weise z. B. mit einer Zirkonlegierung oder nichtrostendem Stahl umhüllt sind. Die Hilfsheizelemente
können in einem Abstand oberhalb des Wasserspiegels im Reaktor und in der Weise an-Siedewasser-Kernreaktor
mit
Dampfüberhitzung
Dampfüberhitzung
Anmelder:
Aktiebolaget Atomenergi, Stockholm
Vertreter:
Dr. H. H. Willrath und Dipl.-Ing. H. Roever,
Patentanwälte, Wiesbaden, Hildastr. 18
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Matts Valter Straat, Saltsjöbaden
(Schweden)
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 4. Dezember 1962 (13 071)
geordnet sein, daß sie den ganzen Querschnittsbereich des Reaktorgefäßes überdecken. Auf diese
Weise werden die Elemente von dem Dampf umspült, bevor der Dampf zu den Überhitzerelementen
geht. Vorzugsweise verlegt man jedoch die Hilfsheizelemente in den äußeren Teil der Dampf führenden
Rohre, die die Überhitzerelemente enthalten. Die Hilfsheizelemente sind vorzugsweise so eingerichtet,
daß sie auf die Überhitzerelemente in den Dampf führenden Rohren gesetzt werden können.
Bei dieser Anordnung werden die Hilfsheizelemente sich in der sogenannten Reflektorzone befinden, wo
der Neutronenfluß gewöhnlich 10 bis 20"/» des
Flusses im Kern beträgt. Die Hilfsheizelemente werden zweckmäßig als austauschbare Einheiten gefertigt.
Nötigenfalls können sie entfernt und gesäubert werden.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
F i g. 1 zeigt schematisch in sehr vereinfachter Form einen Siedewasser-Kernreaktor mit Dampfüberhitzung;
Fig. 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsformen des Hilfsheizelementes zum Trocknen des Wasserdampfes.
Gemäß Fig. 1 enthält das Reaktorgefäß 1 mehrere senkrechte Rohre 2, in denen die Siedeelemente
3, die aus spaltbarem Material bestehen, angeordnet sind. In diesen Rohren wird der Dampf
erzeugt. Die Elemente sind zweckmäßig mit Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung umhüllt. Die
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oberen Enden der Siedeelemente liegen in der waagerechten Ebene 4, die somit die obere Grenzfläche
des Reaktorkerns definiert. Als Kühlmittel und Moderator enthält der Reaktor Wasser, dessen
Spiegel normalerweise bei 5 liegt. Der Raum 6 zwisehen den Spiegeln 4 und 5 bildet den Reflektor. In
einigem Abstand oberhalb des Wasserspiegels 5 ist ein mechanischer Feuchtigkeitsabscheider 7 angeordnet,
der in bekannter Weise eine rostartige Struktur haben kann und einen Teil der Wassertropfen
abfängt, die vom Dampf mitgeführt werden. Mehrere senkrechte Dampf führende Rohre 8 erstrecken
sich durch den Reaktorkern. Ihre oberen Enden liegen etwas oberhalb des Feuchtigkeitsabscheiders
4, und ihre unteren Enden erstrecken sich durch den Boden des Reaktorgefäßes. Diese
Führungsrohre 8 enthalten Überhitzerelemente 9, die zweckmäßig mit nichtrostendem Stahl umkleidet
sind. Ferner enthalten die Führungsrohre 8 Hilfsheizelemente 10. Diese Hilfsheizelemente sitzen auf
den Überhitzerelementen und befinden sich in der Reflektorzone. Zur Einführung in das Reaktorgefäß
und zu ihrem Ausbau sind die Hilfsheizelemente an der Oberseite mit Teilen 11 versehen, die von der
Lademaschine erfaßt werden können, die auch die Siedeelemente und die Überhitzerelemente bedient.
Die Führungsrohre für die Überhitzerelemente und die Heizelemente können jede gewünschte Lage im
Reaktor haben. Sie können gleichmäßig im Reaktorkern verteilt sein, sie können in dessen Außenzone
angeordnet und sie können auf einen Abschnitt des Kerns konzentriert sein. Das Wasser fließt in den
Rohren 2 während des Siedens aufwärts. Der Dampf geht durch den Feuchtigkeitsabscheider 7 unter
einer gewissen Entfeuchtung und fließt dann abwärts durch die Hilfsheizelemente 10, wo eine vollständige
Entfeuchtung und zweckmäßig auch eine gewisse Vorüberhitzung stattfindet. Dann tritt die
eigentliche Überhitzung während des Durchganges des Dampfes durch die Überhitzerelemente 9 ein.
Chloride und andere Salze, die möglicherweise im Wasser vorhanden sind, sammeln sich an den Oberflächen
der Hilfsheizelemente 10, wenn die Wassertropfen auf diesen Flächen verdampft werden.
Nötigenfalls werden daher die Hilfsheizelemente entfernt und gesäubert.
F i g. 2 zeigt ein Hilfsheizelement, eingebaut in den oberen Teil eines Führungsrohres 8. Brennstoffstäbe
16 sind zwischen einer unteren Lochplatte 15 und einer oberen Lochplatte 13 eingebaut. Letztere
besitzt aufgebogene und einwärts gebogene Ränder 14, um sie so mit einer Lademaschine erfassen zu
können. Das Heizelement enthält drei Prallplatten 17 mit öffnungen, so daß der Dampf in Richtung der
Pfeile strömt und ein guter Kontakt zwischen Dampf und Brennstäben erzielt wird.
Das Heizelement gemäß F i g. 3 ist ebenfalls, wie dargestellt, im oberen Teil eines Rohres 8 angeordnet.
Es besteht aus einer unteren Lochplatte 15 und einer oberen Lochplatte 13, deren Kanten
zwecks Eingriffes einer Lademaschine gestaltet sind. Zwischen diesen Platten sind drei Lochplatten 22
angebracht, die zusammen mit den äußeren Platten als Halterung für mehrere bogenförmig gekrümmte
Brennstoffstäbe 16 dienen. Die bogenförmige Gestalt hat gewisse Vorteile beim Ausgleich der durch Temperaturänderungen
verursachten Längenänderungen in der Platte. Da die Strömungsrichtung des Dampfes
sich verändert, wenn er zwischen den Brennstoffstäben hindurchgeht, erzielt man einen guten Kontakt
zwischen Dampf und Brennstoffstäben.
Beispielshalber sei angenommen, daß der in den Hilfsheizelementen gebildete Dampf eine Temperatur
von 260° C hat. Die in der Reflektorzone angeordneten Hilfsheizelemente enthalten je 12 kg
spaltbaren Brennstoff und jedes erzeugt eine Energie von 40 kW. Die Oberflächentemperatur der
Elemente beträgt 280° C. Jedes Element hat eine wärmeemittierende Oberfläche von 52 dm2. Die
Wirkung ist ausreichend zur Trocknung von 10 kg Dampf je Sekunde und dessen Vorerhitzung um
etwa 2° C in jedem Element.
Wie bereits erwähnt, werden die Hilfsheizelemente zur Trocknung des Dampfes als austauschbare
Einheiten ausgestaltet, indem sie z.B. auf der Oberseite der eigentlichen Uberhitzerelemente gelagert
werden. Ein hierdurch erreichter Vorteil besteht darin, daß sich die Heizelemente verhältnismäßig
leicht zwecks Reinigung entfernen lassen. Ein anderer Vorteil ist, daß die Heizelemente beträchtlich
langer verwendet werden können als die Überhitzerelemente, da sie wegen der niedrigeren Neutronenflußintensität
beträchtlich langsamer ausbrennen. Es ist auch möglich, jeweils ein Heizelement und ein zugehöriges Überhitzerelement als
eine Einheit zu gestalten. Dieses Gesamtelement kann langer gemacht werden als die Siedeelemente,
so daß ihr oberster Teil über den Kern oben hinaus ragt. Die Wassertropfen im Dampf fallen dann auf
diesen obersten Teil des Elementes herab, wo die je Flächeneinheit erzeugte Wärme gering ist.
Claims (3)
1. Mit siedendem Wasser arbeitender Kernreaktor, der Heizelemente zur Überführung des
Wassers in Dampf, Hilfsheizelemente zum Trocknen des Dampfes und Uberhitzerelemente
zur Überhitzung des getrockneten Dampfes aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsheizelemente, die spaltbares Material
enthalten, außerhalb des Reaktorkerns, aber noch im Einwirkungsbereich des im Kern erzeugten
Neutronenflusses angeordnet sind.
2. Kernreaktor nach Anspruch 1, bei dem die Überhitzerelemente in senkrechten, Dampf führenden
Rohren angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsheizelemente sich in den
Rohren oberhalb der Überhitzerelemente befinden.
3. Kernreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsheizelemente als austauschbare
Einheiten angeordnet sind, die auf den Überhitzerelementen aufliegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 579/290 6.65 © Bundesdruckerei Berlin
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SE1307162 | 1962-12-04 |
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- 1963-12-04 DE DEA44701A patent/DE1194512B/de active Pending
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