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Garage für Kraftfahrzeuge od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Garage
für Kraftfahrzeuge od. dgl. mit nebeneinanderliegenden lotrechten Schächten, in
denen aufeinandergestellte Boxen für die Fahrzeuge nach Art eines Paternosters bewegbar
sind, wobei die Boxenstapel auf im unteren Schachtbereich angeordnete Klinkenwerke
absetzbar und am oberen und unteren Ende der Schächte die Boxen mittels Wagen von
einem Schacht zum anderen überführbar sind sowie die jeweilige Box an den Oberwagen
mittels Haken einhängbar ist.
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Es ist bekannt, daß bei derartigen Garagen die Haken zum Einhängen
der Boxen automatisch betätigbar sind, indem hydraulische Vorrichtungen vorgesehen
sind, mit deren Hilfe die Verbindung der Haken mit den Boxen nicht nur hergestellt
wird, sondern auch dafür gesorgt ist, daß die Schließstellung der Haken während
der Überführung der Boxen aufrechterhalten bleibt. Letzteres ist deswegen erforderlich,
weil mit den bekannten Vorrichtungen zum Betätigen der Haken nicht in ausreichendem
Maße gewährleistet ist, daß unbeabsichtigte Schwingungen - wie sie bei derartigen
Geragen immer vorkommen - kein Aushaken der Boxen verursachen. Hierbei ist zu berücksichtigen,
daß jede Box selbst unbeladen ein verhältnismäßig schweres Konstruktionsteil darstellt,
wobei Schwankungen während des Transportes bzw. Überführens der Box von einem Schacht
in den anderen, besonders beim Anfahren und Abstoppen der beladenen und damit gewichtsintensiven
Boxen,. unvermeidlich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mechanisch arbeitende
Vorrichtung zum Betätigen der Haken zu schaffen, die vergleichsweise unkompliziert
ist und unter Verzicht auf die ohnehin zu Störungen neigende Hydraulik mit Bezug
auf die Sicherheit erhebliche Vorteile bietet. Danach ist vorgesehen, daß die Haken
zum Erfassen von an jeder Box angeordneten Tragstangen mittels Nocken schwenkbar
sind, die über einen von der obersten Box bewegten Hebel am Oberwagen beim Anheben
des Boxenstapels zu betätigen sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß zum Bewegen der Nocken mittels des Hebels dieser mit einer in Richtung der Bewegung
des Hebels beim Anheben der Boxen sperrenden Sperrklinkeneinrichtung verbunden ist,
die aus einer am Hebel angelenkten Sperrklinke und einem auf der Schwenkachse des
Hebels angeordneten Klinkenrad besteht, wobei dieses Klinkenrad mit einem Kettenrad
verbunden ist, mittels dessen eine endlose Antriebskette und damit wieder die Nocken
bewegbar sind. Auf diese Weise wird eine einfache, praktische und zuverlässige Methode
der Halterung einer jeden Box geschaffen, wobei von besonderem Vorteil ist, daß
die Tragstangen, um die sich die Haken schließen, über die gesamte Breite der jeweiligen
Box angeordnet werden können, wodurch sich die Konstruktion der Boxen mit Bezug
auf deren Stabilität wesentlich vereinfachen läßt, so daß an Gewicht gespart wird.
Ein entscheidender technischer Fortschritt wird indes insofern erzielt, als es keiner
aufwendigen hydraulischen Einrichtung bedarf, mit deren Hilfe die Haken außer Eingriff
gebracht und in Schließstellung gehalten werden.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht, F i g. 2 und 3 die Einrast- und Freigabevorrichtungen
am oberen Wagen für die Überführung der Boxen vom oberen Bereich des einen Schachtes
zum anderen, F i g. 4 einen Querschnitt, der die Anordnung des oberen Wagens veranschaulicht.
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Die Garage nach der Erfindung besitzt mehrere feststehende, vertikal
angeordnete Hauptrahmen 8, die aneinandergereiht eine Tragkonstruktion ergeben,
die auf Fundamenten 9 gelagert ist. Ein jeder der Hauptrahmen 8 ist aus Festigkeitsgründen
mit Diagonalstreben 10 versehen.
Die Hauptrahmen
8 dienen als vertikale Schächte A und B, in denen aufeinanderruhende Boxen
12 geführt sind. Der Boden der Boxen ist mit Laufschienen 11 versehen. Zwischen
den Schienen 11 ist ein als Plattform 25 dienender Belag vorgesehen
(F i g. 1).
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Obere Tragstangen 17 (s. F i g. 2, 3 und 4), die an beiden
Seiten der Box 12 angeordnet sind, dienen als Rastbügel für Haken
38 und 39, die an einem im oberen Bereich der Schächte A und
B bewegbaren Oberwagen 35 angeordnet sind.
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Im unteren Bereich eines jeden Schachtes A bzw. B
sind
hydraulische Hubeinrichtungen 26, 27 vorgesehen, die derart gesteuert und betätigt
werden, daß die in dem einem Schacht befindlichen Boxen 12 gehoben, während die
Boxen in dem anderen Schacht gesenkt werden.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende: Das
zu parkende Fahrzeug wird gemäß F i g. 1 auf eine Plattform 25 gefahren,
wobei eine leere Box 12
vor einer Verladestelle 30 bereitsteht. Die
Plattform 25 wird alsdann mittels einer geeigneten Vorrichtung oder manuell in die
Box 12 hineingefahren, worauf nunmehr die Betätigung des Mechanismus zur
Durchführung der paternosterähnlichen Bewegung aller Boxen erfolgt. Dies geschieht
mit den hydraulischen Hubeinrichtungen 26, 27, und zwar derart, daß sämtliche
Boxen z. B. des Schachtes A um eine Boxenhöhe angehoben und sämtliche Boxen des
anderen Schachtes B um das gleiche Maß gesenkt werden. Die oberste Box
12 des Schachtes A wird dann in der beschriebenen Weise zum Schacht B übergeführt,
und gleichzeitig wird die Box, die sich jetzt am unteren Ende des Schachtes B befindet,
aus letzterem herausgefahren, so daß dieser Schacht für die Aufnahme des nächsten
Fahrzeuges bereit ist.
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Diese patemosterähnliche Bewegung der Boxen 12 kann sowohl im Uhrzeigersinn
als auch entgegengesetzt verlaufen.
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Diese Bewegung der Boxen 12 besteht aus der auf-und abwärts
sowie seitlichen Bewegung der obersten Box und der untersten Box von einem Schacht
zum anderen. Die zuletzt genannte Bewegung wird dadurch ermöglicht, daß die zuunterst
im Schacht A oder B ruhende Box 12 von dem Gewicht der auf ihr lagernden
Boxen dank einer nicht zur Erfindung gehörenden Arretiervorrichtung entlastet wird.
Die unterste Box wird dabei geringfügig gesenkt, bis sie auf einem Unterwagen 29
ruht, der auf Schienen 31 von einem Schacht zu anderen zu bewegen ist.
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Die Überführung der obersten Box von einem Schacht zum anderen geschieht
mit der Vorrichtung nach der Erfindung auf folgende Weise: Der Oberwagen 35 ist
im oberen Bereich der Schächte A und B vorgesehen und besitzt Laufräder 36, die
auf Laufschienen 37 abrollen. Der Oberwagen 35 ist fernerhin mit im Abstand voneinander
angeordneten Haken 38, 39 versehen, die derart ausgebildet sind, daß sie in die
Tragstangen 17 einrasten können, so daß eine arretierbare Verbindung zwischen Wagen
35 und der betreffenden Box 12 hergestellt ist. Während die oberste Box durch die
Haken 38, 39 gehalten wird, erfolgt deren überführung, wobei diese Bewegung
durch eine endlose Kette 40 ausgeführt wird, die an den Hauptrahmen 8 auf-und
abwärts parallel zu den unteren Schienen 31 und oberen Schienen 37 geführt
ist. Die Kette 40 ist sowohl am Unterwagen 29 als auch am Oberwagen 35 befestigt,
so daß bei Überführung des Wagens 35 z. B. von Schacht A nach Schacht
B auch der Wagen 29 dementsprechend angetrieben wird.
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In F i g. 4 ist im Querschnitt die Ausbildung des Oberwagens 35 veranschaulicht.
Der Oberwagen umfaßt Seitenrahmenteile 45, die vorzugsweise aus U-Profilen bestehen
und Achsen 46 aufweisen, die die Laufräder 36 tragen, welche auf den Schienen 37
abrollen.
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Die Haken 38, 39 (s. auch F i g. 2 und 3) sind frei schwenkbar auf
am Oberwagen 35 angeordneten Querstangen 47 montiert. An Wellen 49 sind Nocken 48
vorgesehen, die mit den Haken 38, 39 zusammenarbeiten. Die Wellen 49 tragen fernerhin
Kettenräder 50, um welche eine weitere endlose Antriebskette 51 herumgeführt ist.
Diese Kette läuft auch über ein auf einer Schwenkachse 53 angeordnetes Kettenrad
52. Auf gleicher Schwenkachse ist überdies ein Klinkenrad 54 und ein Hebel 55 vorgesehen,
der, wie in F i g. 2 und 3 dargestellt ist, schräg angeordnet ist, um leicht von
der Botenoberfläche der obersten Box betätigt werden zu können. Eine Sperrklinke
56, die am Hebel 55 angelenkt ist, unterliegt der Wirkung der Schwerkraft
oder einer nicht dargestellten Feder, welche die Sperrklinke 56 mit dem Klinkenrad
54 in Verbindung hält, so daß bei Aufwärtsbewegung der obersten Box dank des Hebels
55 das Klinkenrad 54 und das Kettenrad 52 verdreht werden, wobei die Antriebskette
51 eine Verdrehung der Nocken 48 bewirkt und die Haken 38, 39 in die in F i g. 2
bzw. 3 gezeigte Betriebsstellung gelangen.
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Bei Aufwärtsbewegung einer Box 12 wird die gemäß F i g. 2 veranschaulichte
Stellung der Haken 38, 39 insofern aufgehoben, als der Hebel 55 betätigt
wird und die Nocken 48 sich in die Stellung gemäß F i g. 3 drehen. Auf diese Weise
schließen sich die Haken 38, 39 um die Tragstangen 17, so daß die oberste Box 12
festgehalten wird und es möglich ist, die betreffende Box von einem Schacht zum
anderen überführen zu können. Nachdem die Überführung der Box erfolgt ist, wird
die Freigabe der Box - wie bereits beschrieben - durch eine geringfügige Aufwärtsbewegung
der Box bewirkt, wobei wiederum der Hebel 55 betätigt und die Haken 38, 39 geöffnet
werden, die nunmehr in F i g. 2 gezeigte Außereingriffstellung einnehmen.
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In F i g. 1 ist die für den patemosterähnlichen Antrieb der Boxen
verantwortliche Kette 40 als sichtbar innerhalb der Konstruktion liegend dargestellt.
Es versteht sich aber von selbst, daß in der Praxis eine solche Kette von der Tragkonstruktion
verdeckt wird und ein geeigneter, nicht dargestellter Kraftantrieb vorgesehen wird,
der die Kette 40 wahlweise in verschiedene Richtungen zu bewegen vermag, so daß
der Unterwagen 29 und der Oberwagen 35 abwechselnd im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt
angetrieben werden können.
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Ein automatisches Steuersystem ist fernerhin vorgesehen, um eine gemeinsame
Betätigung der hydraulischen Hubeinrichtungen 26 und 27 einerseits und der Antriebsvorrichtung
für die Kette 40 andererseits zu erreichen. Ausgehend von der in F i g. 1 dargestellten
Stellung, aus der zu ersehen ist, daß eine Box 12 sich an der Verladestelle 30 befindet,
kann die Hubeinrichtung 26, nachdem das Fahrzeug auf seiner Plattform 25 in die
Box 12 bewegt worden ist, in Betrieb gesetzt werden, wobei die im Schacht A
befindlichen
Boxen und gleichzeitg die im Schacht B vorhandenen Boxen durch die Hubeinrichtung
27 geringfügig angehoben werden, damit die erwähnte, nicht zur Erfindung gehörende
Arretiervorrichtung ausrastet. Danach senken sich sämtliche Boxen im Schacht B um
das Ausmaß, wie die Boxen im Schacht A steigen. Sobald die eigentliche Aufwärtsbewegung
im Schacht A vollendet ist, rastet die Arretiervorrichtung in ihrer Stellung unter
der untersten Box 12 ein, jedoch bewegen sich die betreffenden Boxen in geringem
Umfang weiterhin aufwärts, damit die Tragstangen 17 zwischen die offenen Haken 38,
39 (F i g. 2) gelangen können.
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Diese Aufwärtsbewegung ist so bemessen, daß die Boxenoberfiäche der
obersten Box 12 den Hebel 55 betätigen kann., wobei die Haken 38, 39 sich um die
Traestan2en 17 schließen.
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Die Hubeinrichtung 25 beginnt nun ihre Leerlaufrüekbewegung in Richtung
auf jene Stellung, die in F i g. 1 dargestellt ist, wobei die Boxen nun von der
genannten Arretiervorrichtung getragen werden, mit Ausnahme der obersten Box, welche
nun g;,ringfügig von der unmittelbar darunterliegenden abgehoben ist.
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Der Unterwagen 29 ist inzwischen unter die Boxen im Schacht B in Stellung
gebracht worden, wobei die zugehörige Arretiervorrichtung sich in erneuter Betriebsbereitschaft
befindet und bereit ist, die Box über der untersten Box zu erfassen, die nun den
Unterwagen 29 erreicht und, wie in F i g. 1 dargestellt ist, von den darüber befindlichen
Boxen frei ist. Die unterste Box im unteren Bereich des Schachtes B kann
nun zum unteren Bereich des Schachtes A
übergeführt werden, während gleichzeitig
die obere Box, die von dem Oberwagen 35 gehaltert wird, von dem Schacht A zum Schacht
B gelangt.
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Durch Fortsetzung der Bewegung in der einen oder anderen Richtung
kann eine Reihe von Fahrzeugen in leere Boxen eingebracht werden., wenn diese die
Verladestelle 30 erreichen.