-
Einrichtung zum unmittelbaren Befestigen eines Rückblickspiegels an
der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges Die Erfindung bezieht sich auf eine
Einrichtung zum unmittelbaren Befestigen eines Rückblickspiegels an der Windschutzscheibe
eines Kraftfahrzeuges, mit einer Tragvorrichtung, die ein membranartiges Teil mit
einem der Windschutzscheibe zugewandten, als Kontaktfläche für ein Klebemittel dienenden
Randflansch aufweist, und einem der Kontaktfläche entgegengesetzt liegenden, das
Spiegelgehäuse einstellbar tragenden Lager.
-
Bei bekannten Einrichtungen der vorgenannten Art dient als membranartiges
Teil bei der Tragvorrichtung ein Saugnapf aus elastischem Material, z. B. Weichgummi,
Plastik usw., der sich zum Teil vollkommen zusammendrücken läßt, wodurch in seinem
Hohlraum eine starke Luftverdünnung oder ein vollständiges Vakuum erzeugt wird,
was bewirkt, daß der Saugnapf und damit das von ihm getragene Spiegelgehäuse mehr
oder weniger stark an der Windschutzscheibe haftenbleibt. Ein derartig einfacher
Saugnapf hat aber den Nachteil, daß die erzeugte Haftung verhältnismäßig weich ist,
d. h. die befestigten Spiegel können sich ohne irgendeinen sichtbaren Grund von
der Windschutzscheibe lösen. Die luftdichte Auflage des Saugnapfes kann, z. B. infolge
Temperaturschwankungen oder durch Verwindung der Kontaktflächen, zerstört werden.
Auch können außergewöhnliche Kräfte, die auf die Tragvorrichtung zur Nachstellung
des Reflexionswinkels des Spiegels ausgeübt werden, häufig zum Lösen der miteinander
durch Haftung verbundenen Teile führen.
-
Es ist deshalb schon bekanntgeworden, zwischen der Kontaktfläche des
Saugnapfes und der Windschutzscheibe ein Klebemittel vorzusehen, so daß die Wirkung
des Vakuums um die des Klebemittels verstärkt wird. Diese Ausführung hat jedoch
den Nachteil, daß der mit dem Klebemittel versehene Saugnapf so lange von Hand gegen
die Windschutzscheibe gepreßt werden muß, bis das Klebemittel erhärtet und damit
die Haftung dauerhaft ist, oder der Saugnapf muß mit besonderen Hilfsmitteln, z.
B. Klebebändern, bis zur Erhärtung des Klebemittels an der Windschutzscheibe festgehalten
werden. Diese Klebebänder müssen später wieder abgenommen und etwa haftengebliebener
Klebstoff entfernt werden.
-
Ein wesentlicher Nachteil der Verwendung bekannter Saugnäpfe aus z.
B. Weichgummi oder Plastik, ob sie nun mittels Vakuum oder mittels Vakuum und eines
Klebemittels an der Windschutzscheibe befestigt werden, besteht darin, daß sie wegen
ihrer Eigenelastizität keine starre Verbindung zwischen dem Rückblickspiegel und
der Windschutzscheibe herstellen, so daß durch die beim Fahrbetrieb auftretenden
Stöße und Erschütterungen der Rückblickspiegel in dauernde Schwingungen gerät, die
eine gute Sicht im Spiegel störend beeinflussen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine starre Verbindung zwischen
Rückblickspiegel und Windschutzscheibe zu schaffen, ohne dabei zum Befestigen der
Tragvorrichtung die Windschutzscheibe mechanisch bearbeiten zu müssen, z. B. Bohrungen
für Befestigungsschrauben herzustellen.
-
Die Erfindung geht zur Lösung dieser Aufgabe von einer mit einem membranartigen
Teil versehenen Tragvorrichtung aus, bei der das membranartige Teil mittels eines
Klebemittels unter Erzeugung eines Vakuums in dem membranartigen Teil an der Windschutzscheibe
befestigt wird.
-
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der membranartige Teil
aus einem starren Material, wie einem Stahlblech, besteht, dessen ebener Randflansch
abgebogen ist und das Lager für das Spiegelgehäuse durch einen an sich bekannten,
nach außen weisenden, mit dem membranartigen Teil verbundenen ausgehöhlten Gewindestutzen
und einer auf den Gewindestutzen aufschraubbaren, mit einer zentralen Öffnung versehenen
überwurfmutter gebildet ist. Um ein Vakuum in dem aus starrem Material gebildeten
membranartigen Teil zu erzeugen, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
an dem membranartigen Teil ein den von diesem und der Windschutzscheibe eingeschlossenen
Hohlraum mit der Außen-
Luft verbindendes Ventil angeordnet ist,
wobei das Ventil in besonders vorteilhafter Weise im Boden des membranartigen Teiles
in die Aussenkung des Gewindestutzens hineinragend liegt.
-
Das Ventil selbst ist entsprechend der Erfindung als Selbstschlußventil
ausgebildet, das die Aufnahme einer mit einer Vakuumpumpe verbundenen Hohlnadel
gestattet.
-
Um das Innere des membranartigen Teiles mit dem darin angeordneten
Selbstschlußventil der Sicht von außen her durch die Windschutzscheibe zu entziehen
und um einen gefälligen Anblick zu erhalten, wird nach einem Vorschlag der Erfindung
innerhalb des membranartigen Teils eine das Selbstschlußventil von der Windschutzscheibe
her abdeckende Zierscheibe angeordnet.
-
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Einrichtung zum unmittelbaren
Befestigen eines Rückblickspiegels an der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges
braucht z. B. bei der Serienfertigung von Kraftfahrzeugen nur eine einzige Hilfsperson
mit einem Vorrat an starren membranartigen Teilen von Fahrzeug zu Fahrzeug zu gehen,
jeweils eines der Teile an den vorgesehenen Platz an der Windschutzscheibe mittels
des Klebemittels anzusetzen und mit einer Handsaugpumpe den Unterdruck innerhalb
des membranartigen Teiles zu erzeugen, wodurch dieses während des Erhärtens des
Klebemittels unverrückbar an der Windschutzscheibe bis zur dauerhaften Haftung festgehalten
wird.
-
In den Zeichnungen ist ein in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutertes Ausführungsbeispiel der Einrichtung nach der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. '1 einen Querschnitt durch einen Teil einer Windschutzscheibe und
des oberen Dachrahmens mit einem unmittelbar an der Windschutzscheibe befestigten
Rückblickspiegel, F i g. 2 in größerem Maßstab die Anordnung nach F i g. 1, teilweise
geschnitten, F i g. 3 einen Axialschnitt durch den membranartigen Teil der Einrichtung
nach F i g. 2 während der Befestigung und F i g. 4 einen Querschnitt in der Ebene
IV-IV der F i g. 2.
-
Die Einrichtung 11 zur unmittelbaren Befestigung eines Rückblickspiegels
an der Windschutzscheibe 13
eines Kraftfahrzeuges setzt sich aus einer mit
Hilfe einer dünnen Schicht eines Klebemittels oder eines Kittes an der Windschutzscheibe
befestigten Tragvorrichtung 12, einem Tragarm 14 und einem Spiegelgehäuse
15 mit einer Spiegelscheibe 16 zusammen.
-
Die Tragvorrichtung 12 enthält einen kappenförmigen membranartigen
Teil 17, der mit einem Randflansch 18 versehen und vorzugsweise aus
dünnem nicht rostendem Stahlblech, mit einer Stärke von etwa 0,5 mm, hergestellt
ist. Der membranartige Teil 17, der nachfolgend der Einfachheit halber
nur mit »Membran« bezeichnet wird, ist am Boden seiner konvexen Seite mit
einem mit Außengewinde versehenen Gewindestutzen 19 versehen, der fest mit
der Membran, z. B. durch Lötung, verbunden ist. Der aus der Membran und dem Gewindestutzen
gebildete Teil weist eine Zentralbohrung 21 auf, die an ihrem der Membran abgewandten
Ende durch eine Aussenkung 22 vergrößert ist. Die Aufgabe der Zentralbohrung
21 und der Aussenkung 22 wird später erläutert. Auf dem Gewindestutzen 19 ist eine
zylinderförmige überwurfmutter 23 aufschraubbar, die an ihrem der Membran 17 angrenzenden
Endteil 24 nach außen entsprechend ausgeweitet ist und eine der konvexen Außenfläche
der Membran 17 entsprechende konkave Fläche 25 aufweist. An ihrem anderen
Ende ist die überwurfmutter an ihrer Außenfläche mit einer Rändelung 26 und einer
nach innen weisenden Schulter 27 mit einer gewölbten Tragfläche 28 versehen.
-
Wie besonders aus F i g. 2 zu ersehen ist, endet der Tragarm 14 links
in einen Zapfen 29, der einen sphärischen Körper, z. B. eine Gelenkkugel 31, trägt.
Der Zapfen 29 ist zweckmäßig in den Tragarm 14
eingeschraubt und mittels
einer Gegenmutter 32 festgelegt. Die Gelenkkugel 31 erstreckt sich bis in
die Aussenkung 22 des Gewindestutzens 19, in der eine Federscheibe
33 mit Federzungen 34 den Sitz für die Gelenkkugel bildet. Die Gelenkkugel
31 wird durch die überwurfmutter 23 auf ihrem Sitz mit Reibung festgehalten.
Die Rändelung 26 an der Außenseite der überwurfmutter gestattet, diese von
Hand anzuziehen und die Reibung zwischen den Federzungen 34 und der Gelenkkugel
31 einerseits und der gewölbten Fläche 28 so einzustellen, daß sich der Tragarm
14 in jeder gewünschten Stellung selbst hält.
-
An seinem dem Zapfen 29 entgegengesetzt liegenden Ende ist der Tragarm
14 mit einem weiteren sphärischen Körper, z. B. einer Gelenkkugel 35, versehen.
Diese Gelenkkugel 35 erstreckt sich im wesentlichen im Inneren des Spiegelgehäuses
15 und liegt zum Teil in einer durch einen Ringflansch 36 begrenzten Öffnung des
Spiegelgehäuses. Eine Federklammer 37 hält das Spiegelgehäuse 15 mit Reibungsschluß
an der Gelenkkugel. Wie dargestellt, besteht die Federklammer 37 aus einem einstückigen
zweischenkeligen Teil, der an der Innenseite des Spiegelgehäuses 15 angenietet ist.
Der eine Schenkel 38 der Federklammer ist mit einer Öffnung versehen, die
durch einen Ringflansch 39 begrenzt ist, der innen konzentrisch gegen den Ringflansch
36 anliegt. Die Innenfläche des Ringflansches 39 bildet den Sitz für die
Gelenkkugel 35. Der andere Schenkel 40 der Federklammer 37 ist mit
einer teilsphärischen Vertiefung 41 versehen, die auf der Gelenkkugel 35 aufsitzt.
Die Reibung zwischen den anliegenden Flächen der Federklammer 37 und der Gelenkkugel
35 genügt, um das Spiegelgehäuse 15 in jeder gewünschten Stellung von selbst innerhalb
der Grenzen seiner Schwenkmöglichkeit zu halten, sofern nicht eine gewaltsame Störung
des Sitzes zwischen dem Spiegelgehäuse und dem Tragarm eintritt.
-
Die Spiegelscheibe 16 kann in bekannter Weise in dem Spiegelgehäuse
15 gehalten werden, z. B. durch eine Umbördelung 42 des Spiegelgehäuserandes als
letzter Schritt nach dem Einsetzen des Tragarmes 14, der Federklammer 37 und der
Spiegelscheibe 16 in das Spiegelgehäuse 15.
-
Die Befestigung der Einrichtung 11 an der Windschutzscheibe 13 geht
in folgender Weise vor sich: Zuerst ist eine dünne Schicht eines Klebemittels 43
auf der Kontaktfläche des Randflansches 18 der Membran 17 aufzubringen und
dann der Flansch 18
gegen die Innenfläche der Windschutzscheibe anzudrücken.
Sobald das Klebemittel erhärtet ist, wird der Tragarm 14 an der Membran befestigt:
Hierzu ist die Gelenkkugel 31 in die Aussenkung 22 des
Gewindestutzens
19 einzusetzen und durch Aufschrauben der Überwurfmutter 23 darin festzuhalten.
-
Sofern ein idealer Klebstoff verfügbar ist, d. h. ein Klebstoff mit
einer langen sogenannten »Topflebensdauer«, der aber beim Kontakt zwischen den beiden
zu verbindenden Flächen erhärtet, benötigt die Befestigung der Spiegelhalterung
keine weiteren als die im vorhergehenden Abschnitt genannten Schritte. Viele Klebemittel
und besonders solche zum Verkleben von Metall auf Glas, die an sich eine lange »Topflebensdauer«
haben, besitzen aber eine langsame Erhärtungszeit. Folglich müssen Maßnahmen getroffen
werden, um die Membran so lange auf der Glasfläche in Stellung zu halten, bis das
Klebemittel so weit erhärtet ist, daß die Membran bis zur endgültigen Erhärtung
nicht von der Glasfläche abgleiten kann.
-
Gemäß der Erfindung wird zur Erzeugung des erforderlichen Haftdruckes
der atmosphärische Druck benutzt. Der aus der Membran 17 und dem Gewindestutzen
19 bestehende Teil hat wie beschrieben eine Zentralbohrung 21. In diese Bohrung
ist ein wie bei einem Basketball oder Fußball in Anwendung kommendes, kleines Selbstschlußventil
44 aus Gummi eingesetzt. Wie in F i g. 4 dargestellt, wird eine mit dem Ende eines
Rohres 46 einer nicht dargestellten Vakuumpumpe verbundene Hohlnadel 45 durch das
Selbstschlußventi144 geführt, so daß die Luft innerhalb der Membran abgesaugt werden
kann. Der dadurch gegen die Außenfläche der Membran wirkende atmosphärische Druck
preßt letztere gegen die Glasfläche. Ist das Klebemittel einmal erhärtet, so ist
es unwesentlich, wenn Luft in den abgesaugten Raum einleckt und hierin wieder den
atmosphärischen Druck herstellt. Ein Klebemittel, das für den vorstehenden Zweck
sehr geeignet ist, ist ein schnell härtender Harzkleber. Für alle praktischen Fälle
wird das Klebemittel einfach mit einem Pinsel auf die Kontaktfläche des Randflansches
18 aufgetragen und dann die überschüssige Menge mit einem Spachtel abgenommen.
-
Da das Innere der Membran 17 von außen durch die Windschutzscheibe
sichtbar ist, kann eine Zierscheibe 47 od. dgl. in die Membran eingelegt werden,
um das Selbstschlußventi144 zu verdecken. Die Seitenwand 48 der Membran ist hierzu
zweckmäßig mit sich diametral gegenüberliegenden Vorsprüngen 49 versehen,
die in Ausnehmungen 51 der Zierscheibe eingreifen. Die Ausnehmungen 51 umgreifen
die Vorsprünge 49 sehr dicht und halten somit die Zierscheibe innerhalb der Membran
unverrückbar fest.