-
Druckmittelbetätigtes Schlauchventil Die Erfindung bezieht sich auf
ein Schlauchventil mit direktem Durchgang.
-
Es sind bereits Schlauchventile bekannt, die aus einem Gehäuse bestehen,
das einen Schlauch aus einem elastischen Material enthält, durch welchen eine Flüssigkeit
oder ein pulverförmiges Produkt oder ein sonstiges Medium hindurchgeleitet wird,
ohne daß ihrem Durchgang ein nennenswerter Widerstand entgegengesetzt wird, und
der verschlossen werden kann, indem der Schlauch mittels eines Druckmittels zusammengepreßt
wird. Zu diesem Zweck ist der Durchgangsschlauch von einer Druckmittelkammer umgeben.
Mit seiner Innenfläche geht er bündig in die Rohrinnenflächen über.
-
Diese bekannten Schlauchventile haben den Nachteil, daß das den Schlauch
zusammendrückende Medium bei Deformierung des Schlauches praktisch auf dessen ganze
Länge wirkt, wodurch die Endkanten der Durchflußoberfläche des Schlauches bei stärkerer
Einschnürung nach innen gedrückt werden, so daß sie in den Strömungsquerschnitt
ragen. Durch eine solche Stufe wird die Strömung ungünstig beeinflußt. Darüber hinaus
wird das von der Strömung mitgeführte, in der Flüssigkeit suspendierte Gut die scharfen
vorstehenden Schlauchkanten abschleifen und so zu einer Zerstörung des Schlauches
führen.
-
Es ist ferner bekannt, den das Medium führenden Schlauch nicht unmittelbar
durch das Druckmittel in die Schließstellung zu bewegen, sondern an diametral gegenüberliegenden
Stellen zwei Schläuche anzuordnen, denen das Druckmittel zugeführt wird und die
dann den mediumführenden Schlauch abklemmen. Derartige Ventile sind nicht nur kompliziert
im Aufbau, sie haben zudem den Nachteil, daß eine gleichförmige Deformierung des
Schlauches erfolgt. Dadurch tritt eine verhältnismäßig starke Querschnittserweiterung
in der einen Richtung ein, die zu Turbulenzen in der Strömung führt. Dies ist aber
nach Möglichkeit zu vermeiden.
-
Schließlich ist bereits ein Schlauchventil vorgeschlagen worden, bei
dem ein Durchgangsschlauch aus einem Elastomer im mittleren Bereich von einem ebenfalls
aus einem Elastomer bestehenden Druckschlauch und dieser von der Druckmittelkammer
umgeben ist und der mit eingesetzten Stützringen versehene Durchgangsschlauch an
seinen Enden in radialer Richtung durch zylindrische und in axialer Richtung durch
flanschartige Gehäuseteile abgestützt ist. Hier wird das Abklemmen des Durchgangsschlauches
im mittleren Bereich ausschließlich dadurch gewährleistet, daß nahe den Enden des
Druckschlauches in den Durchgangsschlauch Stützringe eingebettet sind.
-
Beide Schläuche sind an den Enden mit radial nach außen gerichteten
Endflanschen versehen, von denen die des Durchgangsschlauches zwischen Rohrendflanschen
und Anschlußflanschen am Gehäuse, die des Druckschlauches zwischen weiteren Gehäuseflanschen
eingespannt sind, die mit Abstand zwischen den die Flansche des Durchgangsschlauches
einspannenden Flanschen des Gehäuses liegen. Hierdurch erhält das Ventil einen komplizierten
Aufbau mit mehreren Gehäuseteilen und einer großen Anzahl von Schraubenbolzen für
das Zusammenziehen der Flansche. Zudem ist die Einspannung der elastischen Flansche
des Druckschlauches zwischen den Gehäuseflanschen nicht zuverlässig, da der Druckschlauch
über seine ganze axiale Erstreckung von dem Druckmedium beaufschlagt wird. Dabei
werden seine Endflansche unmittelbar beansprucht, mit der Folge, daß sie bei den
wiederholten Streckungen und Dehnungen der Schlauchwand, wie sie beim öffnen und
Schließen des Ventils stattfinden, schließlich aus ihrem Sitz hinauskriechen, wenn
der Druckschlauch unter Druck gesetzt wird.
-
Demgegenüber schlägt die Erfindung bei einem Schlauchventil dieser
Gattung vor, daß die zylindrischen Gehäuseteile bis zu dem vom Druckschlauch umgebenen
Abschnitt des Durchgangsschlauches
reichen und die Stützringe lose
in die Stirnenden des Durchgangsschlauches eingesetzt sind.
-
Auf diese Weise ist ein zuverlässiges Festhalten des Durchgangsschlauches
ohne Flanschverbindung erreicht. Das Ventil erhält somit einen außerordentlich einfachen
Aufbau und ist zuverlässig in der Wirkung. Durch die Belastung des Durchgangsschlauches
ausschließlich im mittleren Bereich und durch die Anordnung von Stützringen an den
Schlauchenden wird schließlich vermieden, daß diese Enden bei Verformen des Durchgangsschlauches
in den Durchströmungsquerschnitt ragen können.
-
Sind die flanschartigen Gehäuseteile gleichzeitig die Anschlußflansche
der Rohrleitungen, so ist es zweckmäßig, wenn der Durchgangsschlauch vor dem Einbau
in axialer Richtung etwas über die Stirnenden des Ventilgehäuses hinausragt. Hierdurch
wird er beim Zusammenziehen der Gehäuse- und Rohrflansche etwas zusammengedrückt
und erhält eine Vorspannung.
-
Vorteilhaft sind die zylindrischen Gehäuseteile im Bereich der Enden
des Durchgangsschlauches mit zylindrischen Erweiterungen versehen.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein nach der Erfindung
ausgebildetes druckmittelbetätigtes Schlauchventil, teilweise im Längsschnitt, F
i g. 2 das Ventil nach F i g. 1 in einer Endansicht, F i g. 3 den bei dem Ventil
nach den F i g. 1 und 2 verwendeten Durchgangsschlauch in einem Längsschnitt, F
i g. 4 eine Stirnansicht des Durchgangsschlauches nach F i g. 3, F i g. 5 den bei
dem Ventil nach den F i g. 1 und 2 verwendeten Druckschlauch und F i g. 6 den Druckschlauch
nach F i g. 5 in einer Stirnansicht.
-
Das in F i g. 1 und 2 gezeigte Ventilgehäuse 12 besteht aus zwei gegossenen
Metallteilen 14 und 16. Mit 18 ist ein aus einem Elastomer bestehender Druckschlauch
und mit 20 ein Durchgangsschlauch bezeichnet, der ebenfalls aus einem Elastomer
besteht. In nicht zusamemngedrücktem Zustand bildet der Durchgangsschlauch einen
im wesentlichen zylindrischen Durchflußkanal 22, der an seinen Enden dieselbe lichte
Weite hat wie die Leitung 74, in die das Ventil eingesetzt ist. In der Mitte
des Ventilkanals ist der Durchmesser etwas geringer, so daß die Durchflußfläche
zuerst stetig abnimmt und dann wieder zunimmt, wobei der Kanal symmetrisch mit Bezug
auf die Mittelquerebene durch das Ventil ist.
-
Der Gehäuseteil 14 besteht aus einem einzigen Gußstück und hat eine
zylindrische Wand 23, eine daran sich anschließende radiale Wand 24 und eine schwach
kegelförmige Wand 26, die sich an die Wand 24 anschließt und sich
schwach nach außen erweitert bis zur Mitte des Ventils, wo sie in einen Verbindungsflansch
28 übergeht. Der andere Teil 16 des Ventilgehäuses besteht in gleicher Weise
aus einer zylindrischen Wand 30, einer radialen Wand 32, einer schwach
kegelförmigen Wand 34 und einem Verbindungsflansch 36. Die einander
entsprechenden Teile der Gehäusehälften 14 und 16 sind gleich ausgebildet. Die Gehäusehälften
14 und 16 sind mit Hilfe von Schraubenbolzen 38 miteinander verbunden. Ein
Dichtring 40 ist in Aussparungen 37 der einander zugekehrten Seiten der Flansche
28 und 36 eingelegt.
-
Wie besonders aus F i g. 5 und 6 ersichtlich, besteht der Druckschlauch
18 aus einem rohrförmigen Körper mit einem dickwandigen zylindrischen Mittelteil
42 und zwei zylindrischen Endteilen 46 und 48, die eine größere
lichte Weite haben als der mittlere Teil 42. Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß der
Endteil 46 des Druckschlauches 18 dicht in den ringförmigen Raum eingesetzt ist,
der durch die Wände 23 und 26 begrenzt ist. In ähnlicher Weise ist der Endteil 48
des Druckschlauches dicht in den Raum zwischen den Wänden 30 und
34 eingesetzt. Bevor der Druckschlauch 18 in das Ventilgehäuse eingesetzt
wird, ist er etwas länger als der Abstand zwischen den Wänden 24 und 32, so daß
er beim Zusammensetzen des Gehäuses 12 in axialer Richtung etwas zusammengedrückt
wird.
-
Zwischen dem Umfang 19 des Druckschlauches und den Wänden 26 und 34
wird eine ringförmige Druckmittelkammer 57 gebildet, die ihre größte radiale Tiefe
an der Verbindungsstelle der Wände 26 und 34 und ihre geringste radiale Tiefe an
den Enden der Außenhülse 18 hat. Da die Wände 26 und 34 gleich stark geneigt sind,
ist die Kammer 57 symmetrisch in bezug auf die radiale Mittelebene durch das Ventil.
Durch eine mit der Kammer 57 in Verbindung stehende Öffnung 58 in einem Anschlußstutzen
60 der Wand 34 kann ein flüssiges oder gasförmiges Druckmittel in die Kammer 57
geleitet werden.
-
Wie aus F i g. 1, 3 und 4 ersichtlich, ist die Außenseite des Durchgangsschlauches
20 zylindrisch und die Innenseite derart doppelkegelförmig, daß der Querschnitt
des durch den Durchgangsschlauch gehenden Kanals zuerst abnimmt und dann wieder
zunimmt. Vor seinem Einbau ist der Durchgangsschlauch etwas länger als das Ventilgehäuse.
Sein Außendurchmesser ist so gewählt, daß er sich einerseits in die durch die Innenfläche
25 und 31 der Wände 23 bzw. 30 gebildete Bohrung einschieben läßt und andererseits
ohne Spielraum an den Flächen 25 und 31 sowie an der Innenfläche 17 des Druckschlauches
18 anliegt. Ein Außendurchmesser mit einer Minustoleranz von 1,6 bis 2,4 mm hat
sich als zweckmäßig erwiesen. Im unbelasteten Zustand des Druckschlauches 18 liegt
seine Innenfläche 17 koaxial zu den Flächen 25 und 31 und hat denselben Durchmesser
wie diese. In den Stirnflächen des Durchgangsschlauches 20 ist je eine ringförmige
Nut 50, 52 für einen metallischen Stützring 54 bzw. 56 vorgesehen (F i g. 1).
-
Ansätze 62 und 64 an den Enden des Ventilgehäuses haben auf der Innenseite
ringförmige Aussparungen 66 bzw. 68. Wenn die Stützringe 54 und 56 in die Nuten
50 bzw. 52 eingeschoben werden, erweitern sich die Enden des Durchgangsschlauches
20 radial nach außen und werden in den Aussparungen 66, 68 festgehalten, so daß
der Durchgangsschlauch sich nicht in axialer Richtung gegenüber dem Ventilgehäuse
verschieben kann. Die Stützringe 54 und 56 haben am äußeren Umfang ringförmige Kerben
65, in die das Gummimaterial des Durchgangsschlauches 20 eindringt und die Ringe
in den Nuten festhält, wenn das Ventil von den Verbindungsflanschen 70 der Rohrleitung
gelöst wird. Die
Kerben 65 erleichtern auch das Entfernen der Ringe
54 und 56 von dem Durchgangsschlauch mit Hilfe eines Schraubenziehers od. dgl.,
der in eine der Kerben 65 eingeführt wird, worauf die Ringe leicht aus den Nuten
50 und 52 herausgezogen werden können.
-
Wird die Druckmittelkammer 57 durch die Öffnung 58 mit einem Druckmittel
beaufschlagt, so wird der Druckschlauch 18 auf seinem ganzen Umfang 19 einem radial
nach innen wirkenden, gleichmäßig verteilten Druck ausgesetzt. Als Druckmittel eignet
sich besonders Rizinusöl, das den Naturgummi nicht angreift. An die Öffnungen 58
kann ein hydraulisches System mit einer Pumpe und einem Flüssigkeitsbehälter angeschlossen
sein.
-
Der radial nach innen auf den Druckschlauch 18
wirkende Druck
hat zur Folge, daß der mittlere Teil 42 des Druckschlauches radial nach innen zum
Durchgangsschlauch 20 gedrückt wird, und zwar unter Aufrechterhaltung einer
ununterbrochenen Reibungsberührung mit diesem längs einer ringförmigen Zone. Bei
zunehmendem Druck in der Kammer 57 wird die Mitte des Durchgangsschlauches 20 kontinuierlich
eingedrückt unter Verminderung des Durchflußquerschnitts des Ventilkanals 22. Der
mittlere Teil des Durchgangsschlauches wird dabei einem gleichmäßig verteilten,
radial nach innen wirkenden Druck ausgesetzt. Bei geeigneter Ausbildung des Druckschlauches
18 und des Durchgangsschlauches 20 in der noch zu beschreibenden Weise läßt sich
der Druckschlauch über den größten Teil des Bereiches zwischen voll offenem und
geschlossenem Ventil zusammendrücken unter Beibehaltung der reinen Kreisform des
Kanals 22 am engsten Durchf(ußquerschnitt und auch unter Beibehaltung eines zuerst
abnehmenden und dann wieder zunehmenden Strömungsquerschnitts in Form eines Venturikanals.
-
Wenn der Durchgangsschlauch 20 in nicht eingedrücktem Zustand
einen Innendurchmesser von beispielsweise 125 mm hat, läßt sich der Druckschlauch
18 ohne Änderung der Kreisform an der engsten Stelle des Kanals so weit radial zusammendrücken,
bis der Durchmesser an der engsten Stelle des Kanals auf etwa 38 mm, also um ungefähr
70% vermindert wird. Bei fortgesetztem Eindrücken wird ein wenigstens annähernd
kreisförmiger Querschnitt beibehalten, bis die ursprüngliche Durchflußöffnung um
wenigstens 8411/o vermindert wurde. Erst bei noch weiterem Eindrücken nimmt die
Kanalöffnung rasch eine polygonale Form an und wird schließlich ganz geschlossen.
-
Bei abnehmendem Druck in der Druckmittelkammer 57 ist der Verlauf
umgekehrt. Der mittlere Teil 42 des Druckschlauches 18 erweitert sich, und der mittlere
Teil des Durchgangsschlauches 20 erhält eine ungefähr kreisförmige Gestalt bei etwa
16% der vollen Öffnung und eine rein kreisförmige Gestalt bei etwa 30%, worauf sich
der Durchflußquerschnitt unter Beibehaltung der Kreisform bei weiterer Druckentlastung
kontinuierlich vergrößert. Das Ventil eignet sich also für genaue Regelung in einem
Bereich zwischen dem größten Kanaldurchmesser und etwa 1611/o derselben, wobei der
Kanal 22 seine reine Kreisform im Bereich zwischen dem größten Durchmesser und etwa
300;o derselben behält. Dieser Bereich ist für alle praktisch vorkommenden Regelzwecke
vollständig ausreichend.
-
Die doppelkegelförmige Form der Innenfläche des Durchgangsschlauches
20 ergibt einen Venturieffekt, wobei der statische Druck an der engsten Stelle
des Durchgangsschlauches am niedrigsten ist. Da dieser Druck zwecks Verminderung
des Durchflußquerschnitts vom Druck in der Druckmittelkammer 57 überwunden werden
muß, kann also der Druck in der Kammer 57 niedriger sein als bei einem rein zylindrischen
Ventilkanal. Ferner wird der Durchgangsschlauch durch die beim Eindrücken entstehende
Bogen- oder Gewölbeform verstärkt, so daß sich eine größere Wandstärke an der Stelle
ergibt, wo die Gefahr der Abnutzung am größten ist. Infolge dieser Gewölbeform kann
auch die Kanalöffnung leichter ihren größten Wert wieder erreichen, nachdem der
radiale Druck auf den Druckschlauch 18 aufhört und der statische Druck im
Kanal sich entsprechend erhöht.
-
Von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Kreisform
des Durchflußquerschnitts über den größten Teil der Eindrückbewegung ist das Verhältnis
zwischen dem Durchmesser des Kanals 22 bei ganz entlastetem Durchgangsschlauch
20, der Wandstärke des Durchgangsschlauches 20 und des mittleren Teils 42
des Druckschlauches 18 sowie des Abstands zwischen den axial inneren Endkanten der
zylindrischen Gehäusewände 23 und 30. Allgemein gilt, daß, wenn das Verhältnis zwischen
dem Durchmesser des Kanals 22 bei ganz entlastetem Durchgangsschlauch und der Summe
der Wandstärken der Schläuche 18 und 20 gleich 1 : 1 und der Abstand
zwischen den inneren Kanten der Wände 23 und 30 gleich dem Kanaldurchmesser
ist, die vollständige Eindrückung von 25 % des vollen Durchflußquerschnitts bis
zum vollständigen Schließen unter einer mehr symmetrischen Eindrückung des Durchgangsschlauches
und genaueren Zentrierung der Durchflußöffnung erfolgt.
-
Ausgeführte Versuche haben gezeigt, daß die folgenden relativen Abmessungen
zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen:
Innendurchmesser Außendurchmesser |
des Durchgangsschlauches des Druckschlauches |
38 mm 115 mm |
50 mm 148 mm |
75 mm 215 mm |
100 mm 250 mm |
Das Verhältnis zwischen dem Innendurchmesser des Durchgangsschlauches und dem Außendurchmesser
des Druckschlauches bei einem Innendurchmesser von 125 und 150 mm ist ungefähr dasselbe
wie bei einem Innendurchmesser von 100 mm, unter anderem deswegen, weil das Ventil
sonst zu große Abmessungen erhalten würde.
-
Mehrere Umstände sind für die Wahl des Verhältnisses der Wandstärken
der Schläuche 20 und 18 von Bedeutung, und beispielsweise darf die Wandstärke des
Durchgangsschlauches 20 nicht so gering sein, daß der Schlauch unter der Einwirkung
der Eindrückkraft einfällt und sich gegebenenfalls in der Längsrichtung faltet.
Da der Innendurchmesser des Druckschlauches 18 genügend groß sein muß, damit der
Durchgangsschlauch 20 in die beabsichtigte Lage gebracht werden kann, könnte der
Druckschlauch an sich, also ohne Durchgangsschlauch 20, nicht ohne allzu große Beanspruchungen
des Gummimaterials
ganz eingedrückt werden. Die Wandstärke des
Durchgangsschlauches muß daher mindestens so groß sein, daß der Durchgangsschlauch
durch eine verhältnismäßig geringe Eindrückung des mittleren Teils des Druckschlauches
18 vollständig zusammengedrückt werden kann. Bezüglich der Wahl der Wandstärke
des Durchgangsschlauches 20 muß ferner auf die folgenden Umstände Rücksicht
genommen werden. Der Durchgangsschlauch muß genügend dickwandig sein, damit die
Stützringe 54 und 56 ohne nennenswerte Schwächung der radial zu beiden Seiten
derselben befindlichen Teile des Schlauches genügend Platz haben. Der Durchgangsschlauch
muß ferner so dick sein, daß er in der Längsrichtung zwischen den Leitungsflanschen
70 genügend stabil ist. Schließlich muß der Außendurchmesser des Durchgangsschlauches
um so viel kleiner sein als der Lochkreisdurchmesser in den Leitungsflanschen
70, daß die Gehäusewandstärke zwischen den inneren Flächen der Ansätze 62
und 64 und den Bolzenlöchern genügend groß mit Rücksicht auf die erforderliche
Festigkeit ist.
-
Nach Festlegung der Wandstärke des Durchgangsschlauches
20 wird die Wandstärke des Druckschlauches 18 mit Rücksicht auf die
für die Aufrechterhaltung der Kreisform des Kanals erforderliche Gesamtwandstärke
unter Beachtung der oben angegebenen Verhältnisse zwischen Innendurchmesser des
Durchgangsschlauches und Außendurchmesser des Druckschlauches gewählt. Mäßige Abweichungen
von den angegebenen Verhältnissen sind natürlich. zulässig mit Rücksicht auf die
Normen für die Lochkreisdurchmesser, Gußformen und andere mit einer wirtschaftlichen
Herstellung zusammenhängende Umstände.
-
Der Durchgangsschlauch 20 wird durch die Stützringe 54 und
56 in seiner Lage im Ventilgehäuse 12 gehalten. Bei radialen Eindrücken der Schläuche
18 und 20 wird der letztere etwas verlängert, falls er nicht durch die Flansche
begrenzt wird, wobei seine beiden Enden bei nahezu vollständig eingedrücktem Schlauch
sich auf einer Länge von beispielsweise 18 mm axial außerhalb des Ventilgehäuses
12 erstrecken. Dadurch wird das Herausnehmen und Einsetzen des Durchgangsschlauches
20 weitgehend vereinfacht. Soll der Durchgangsschlauch entfernt werden, so
wird der Druck in der Druckmittelkammer 57 erhöht, bis der Durchflußkanal nahezu
ganz geschlossen ist, worauf einer der Stützringe aus seiner ringförmigen Nut herausgenommen
wird. Wird dann die Kammer 57 vom Druck entlastet, so läßt sich der Durchgangsschlauch
leicht aus dem Ventilgehäuse 12 herausschieben, und zwar in Richtung zu dem Ende,
wo der Stützring nicht herausgenommen wurde.
-
Das Einsetzen eines neuen Durchgangsschlauches erfolgt in sinngemäßer
Weise. Zunächst wird der Schlauch in das Ventilgehäuse 12 eingeschoben, worauf
der Druck in der Kammer 57 erhöht wird, bis der Ventilkanal nahezu ganz geschlossen
ist. Die dadurch erfolgte Verlängerung des Durchgangsschlauches 20 erleichtert
das Einsetzen der Stützringe 54 und 56 in die ringförmigen Nuten 50 bzw.
52 in den herausragenden Enden des Schlauches. Nach Entlastung der Druckmittelkammer
57 zieht sich der Schlauch in der Längsrichtung zusammen, und seine Enden legen
sich unter der Wirkung der Stützringe in die Aussparungen 66, 68 der Gehäuseansätze
62, 64. Die axiale Verlängerung des Durchgangsschlauches 20 beim Eindrücken
in radialer Richtung bewirkt bei einem hohen statischen Druck in der Rohrleitung
einen erhöhten Dichtdruck zwischen Schlauch und den Teilen der Rohrleitung, zwischen
die das Ventil eingesetzt ist, also zwischen den Stirnflächen des Durchgangsschlauches
und den Flanschen 70.
-
Wie erwähnt, kann das durch die Rohrleitung strömende Mittel verunreinigt
werden, falls der Durchgangsschlauch 20 aus reinem Naturgummi besteht. Im Ventil
nach der Erfindung wird reiner Naturgummi nur für den Druckschlauch 18 verwendet,
der infolgedessen die Elastizität erhält, die erforderlich ist, damit die beiden
Schläuche 18 und 20 bei Drucksenkung in der Kammer 57 wieder ihre ursprüngliche
Form mit ganz offenem Ventilkanal einnehmen können.
-
Während also der Druckschlauch 18 aus reinem Naturgummi besteht, wird
für den Durchgangsschlauch 20 ein indifferentes elastisches, gummiähnliches
Material verwendet, beispielsweise Neopren oder ein ähnlicher Kunststoff, der verschleißfest
und beständig gegen chemischen Angriff ist. Da die Schläuche 18 und 20 aus je einem
homogenen Material bestehen, lassen sie sich auf billige Weise durch Gießen od.
dgl. herstellen, wobei gleichzeitig die Nuten 50 und 52 an den Enden
des Durchgangsschlauches geformt werden.
-
Wie erwähnt, ist der Druckschlauch 18 vor dem Einsetzen in das Ventilgehäuse
etwas länger als der Abstand zwischen den radialen Wänden 24 und 32 nach
dem Zusammensetzen der Gehäusehälften 14
und 16. Dies ist notwendig,
weil der Druckschlauch 18 nur dann als Eindrückvorrichtung wirken kann, wenn
er in zusammengedrücktem Zustand in das Gehäuse eingesetzt ist, so daß er auf seinem
ganzen mittleren Umfang am Durchgangsschlauch 20 angreift und ihn unter Beibehaltung
der Kreisform des Kanals 22 bei Druckbeaufschlagung der Druckmittelkammer 57 zusammendrückt.
Bei bekannten Bauarten mit einem einzigen, aus einem Elastomer bestehenden Schlauch
hat die dort erforderliche große Reibung zwischen Schlauch und Ventilgehäuse zur
Folge, daß der Austausch des Schlauches sehr umständlich wird, und außerdem muß
dabei das hydraulische System für die Betätigung des Ventils entleert werden. In
einem Ventil mit zwei Schläuchen gemäß der Erfindung werden diese Nachteile vollständig
vermieden, da der Durchgangsschlauch 20 leicht in das Ventilgehäuse
12 eingeschoben und daraus herausgezogen werden kann und das hydraulische
System dabei nicht entleert zu werden braucht.
-
Um die Entfernung des Druckschlauches 18 zu erleichtern, ist
das Ventilgehäuse geteilt, und zwar vorzugsweise nach der mittleren Radialebene.
Nach Entfernung der Schrauben 38 wird beispielsweise Druckluft durch eine normal
verschlossene Öffnung in der radialen Wand 24 eingeleitet, wodurch das Ende 46 des
Druckschlauches aus dem Raum zwischen den Wänden 23 und 26 herausgedrückt wird.
In ähnlicher Weise wird das andere Ende 48
des Druckschlauches aus dem Raum
zwischen den Wänden 30 und 34 herausgedrückt.
-
Die Teilung des Ventilgehäuses 12 nach der radialen Mittelebene
ergibt ferner den Vorteil, daß die Schläuche 18 und 20 das durch die Rohrleitung
strömende Mittel vollständig von der Teilungsfläche
und der Druckkammer
isolieren, so daß das Mittel in der Leitung und das Druckmittel einander nicht verunreinigen
können und das durch das Ventil strömende Mittel nicht aus dem Ventilgehäuse sickern
kann. Die kegelförmige Gestalt der Gehäusewände 26 und 34 erleichtern natürlich
das Herausnehmen des Druckschlauches 18. Ferner wird dadurch die Herstellung des
Ventilgehäuses vereinfacht, da der Gußkern od. dgl. leichter entfernt werden kann.
-
Es ergibt sich also, daß das radial einschnürbare Venturiventil nach
der Erfindung bedeutende Vorteile im Vergleich mit anderen Bauarten aufweist. Durch
die Anordnung von zwei Schläuchen wird der Austausch des Durchgangsschlauches erleichtert,
ohne daß das hydraulische Drucksystem entleert und das ganze Ventil auseinandergenommen
zu werden braucht. Vor allem wird dadurch die Verwendung eines niedrigeren Drucks
zur Regelung und zum Abschluß des Ventils ermöglicht. Der Durchströmquerschnitt
behält eine reine Kreisform zwischen vollständig offenem Ventil und Verkleinerung
der lichten Weite um etwa 700/9 bei. Dies war bei bekannten Bauarten nicht
möglich.
-
Die größere Länge des Durchgangsschlauches schützt die metallischen
Teile des Ventils vor Abnutzung und Korrosion und ergibt außerdem bessere Strömungsverhältnisse
bei teilweise geschlossenem Ventil.