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Abtauvorrichtung für senkrecht verlaufende Kühlplatten Die Erfindung
betrifft eine Abtauvorrichtung für senkrecht verlaufende Kühlplatten, bei der ein
oberhalb der Platten angeordnetes Verteilungssystem Wasser zuführt, das durch Auslaßöffnungen
über die Kühlplatten verteilt wird.
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Zum Abtauen von Kühlplatten aller Art, Kühlschlangen oder kastenförmigen
Verdampfern, z. B. in Eisschränken, wurden bisher entweder über den Verdampfern
angeordnete Rohre oder Wannen verwendet, welche solche kleine Öffnungen hatten,
daß den Rohren oder den Wannen zugeführtes Wasser auf das abzutauende Kühlsystem
tropfen konnte oder unter Druck aufgespritzt wurde. Dabei wird als nachteilig empfunden,
daß in vielen Fällen ein großer Teil des zugeführten Frischwassers ungenutzt zwischen
den Platten oder Rohren hindurchfällt, besonders wenn diese bei Anwendung natürlichen
Luftumlaufes im Kühlraum größere Abstände voneinander aufweisen. Weiter werden die
auf die Kühlplatten oder -schlangen auftreffenden Wassertropfen durch den Aufprall
zum größten Teil wieder von diesen abgeschleudert, wodurch natürlich dem Wasser
nur ein geringer Anteil seiner Wärme entzogen wird; der Wirkungsgrad ist also schlecht.
Bei unter Druck auf die Kühlsysteme aufgespritztem Wasser besteht darüber hinaus
noch die Gefahr, daß im Kühlraum herumspritzendes Wasser etwa eingelagerte Güter
benetzt. Der Kühlraum muß also vor dem Abtauen ausgeräumt werden, oder die Kühleinrichtung
muß mit einem Spritzschutz umgeben werden. Besonders lästig ist aber, daß mit den
bekannten Abtauvorrichtungen kein gleichmäßiger Wasserfilm über das Eis läuft, so
daß der Abtauvorgang erst beendet werden kann, wenn das letzte Eis entfernt ist.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden,
d. h. eine Abtauvorrichtung zu schaffen. bei welcher keine Spritzwasserverluste
entstehen, die mit möglichst wenig Wasser auskommt und darüber hinaus schnell und
gleichmäßig arbeitet. Auch Spritzwasser soll nicht in unerwünschter Weise in den
übrigen Kühlraum treten können.
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Die Erfindung betrifft somit eine Abtauvorrichtung für senkrecht verlaufende
Kühlplatten, bei der ein oberhalb der Platten angeordnetes Verteilungssystem Wasser
zuführt, das durch Auslaßöffnungen über die Kühlplatten verteilt wird, und besteht
im wesentlichen darin, daß parallel zur oberen Kante jeder abzutauenden Platte eine
mit einer Wasserzuführung verbundene Verteilerleitung angeordnet ist, die an ihrer
Unterseite in Längsrichtung schlitzförmig offen ist und mit den Schlitzkanten an
der Platte anliegt, wobei mindestens an einer Schlitzkante Rücksprünge angeordnet
sind, die zusammen mit dem anliegenden Plattenabschnitt Austrittsöffnungen für das
Wasser bilden.
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Zweckmäßigerweise werden dabei die Verteilerleitungen federnd und
auswechselbar an den oberen Kanten der Platten befestigt. Zweckmäßigerweise werden
die Verteilerleitungen an ihren Enden mit Öffnungen versehen, so daß Wasser auch
an den Endwänden der Platten nach unten fließen kann.
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Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen,
daß ein einzelnes an die Wasserzuführung angeschlossenes Sammlerrohr mit den Verteilerleitungen
über Verbindungsleitungen verbunden ist, wobei sich die Verbindungsleitungen jeweils
nach unten in das Innere dieser Verteilerleitungen erstrecken und Öffnungen aufweisen,
die dem Wasser eine Richtung längs dem Inneren der Verteilerleitungen erteilen.
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Nach einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, daß die Verteilerleitungen
als geschlossene Rohre ausgebildet sind, die nach tnten zusammenlaufende Wände aufweisen,
welche federnd einander gegenüberliegenden Flächen von nach oben vorstehenden Flanschen
der Kühlplatten umfassen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
Patentansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser zeigt F i g. 1 ein Gerät nach der Erfindung,
teilweise in Seitenansicht dargestellt, wobei einige Teile abgebrochen und andere
Teile in senkrechtem Schnitt dargestellt sind,
F i g. 2 ein Element
des Gerätes in teilweiser Seitenansicht und Teile, die senkrecht geschnitten sind;
diese Figur kann als ein im vergrößerten Maßstab ausgeführter Schnitt längs der
Linie 2-2 der F i g. 1 betrachtet werden; F i g. 3 ist eine Draufsicht auf das Gerät
und F i g. 4 eine im vergrößerten Maßstab ausgeführte Unteransicht eines Elementes
des Gerätes, wobei einige Teile abgebrochen dargestellt sind.
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In der ganzen Beschreibung und in den Zeichnungen sind gleiche Teile
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es wird auf die Zeichnungen Bezug genommen, und zwar zuerst auf die
F i g. 1, in der ein Gerät veranschaulicht ist, das irgendein geeignetes Außengehäuse
1 besitzt, dessen Einzelheiten keinen Teil der vorliegenden Erfindung bilden.
Innerhalb des Gehäuses ist eine Vielzahl von Kühlplatten 2 dargestellt, deren Anzahl
nicht wesentlich ist. Tatsächlich kann die Erfindung bei einer einzelnen Platte
oder bei vier oder mehr Platten zur Anwendung gelangen. Diese Platten sind auf irgendeinem
geeigneten, innerhalb des Gehäuses 1 befindlichen Tragteil befestigt, dessen Einzelheiten
keinen Teil der vorliegenden Erfindung bilden. Es ist klar, daß die Erfindung in
Verbindung mit den verschiedensten Plattentypen verwendet werden kann, wobei die
dargestellte Form der Platten einen möglichen Anwendungsfall darstellt. Die einzelnen
Platten haben einen ringsum verlaufenden Flansch 2 A, der eine nach außen
gerichtete Verlängerung der Seitenwand der Platte sein kann. Das in F i g. 1 veranschaulichte
Gerät kann so verstanden werden, daß die dargestellten Platten in gebräuchlicher
Weise mit den oberen Flanschen in einer im allgemeinen parallelen, horizontalen
Lage angeordnet sind. Wenn auch diese Flansche nicht genau horizontal sein müssen,
so sollen diese doch vorzugsweise in einer einzigen horizontalen Ebene endigen.
Die beispielsweise in den F i g. 2 und 3 dargestellte Abtauvorrichtung enthält ein
Kopfstück oder Sammelrohr 5, das an einem geeigneten Bügel, Tragteil oder Winkel
6 befestigt ist, der beispielsweise mittels Schrauben 7 an einem sich quer erstreckenden
Tragwinkel 8 angebracht sein kann, der in geeigneter Weise innerhalb des Gehäuses
montiert ist. Ein am Bügel 6 befestigtes rohrförmiges Anschlußteil9 ist so ausgebildet,
daß es dem Sammelrohr 5 Wasser zuführen kann. Man kann beispielsweise einen Nippel
oder einen Verbinder 10 verwenden, welcher mit einem Gewindeanschluß
11 dargestellt ist und an dem ein Rohr oder eine Wasserzuführung nach Bedarf
angeschlossen werden kann. Von dem Sammelrohr weg und nach unten erstrecken sich
mehrere Wasserzuführungsrohre 12, von denen jedes einen im allgemeinen waagerechten
Abschnitt enthält, der in einem nach unten gekrUhimten Zufuhrende 13 aufhört. Jedes
dieser Zufuhrenden 13 kann mit einem oder mehreren, vorzugsweise zwei seitlichen
Zufuhröffnungen 14 und nach Wunsch mit einer Bodenzufuhröffnung
15 von vorzugsweise geringererGröße versehen werden. Jedes Zufuhrende
13 erstreckt sich nach unten in ein Verteilerrohr 20 und ist daran
befestigt. Wenn auch dessen Form keine wesentliche Bedeutung hat, so sind diese
Rohre doch in der Form von mehreren im allgemeinen ebenen Seiten 21 dargestellt.
Wie die F i g. 1 zeigt, werden Verteiler- oder Sprührohre verwendet, die im senkrechten
Querschnitt annähernd rechteckig sind, wobei die durch die beiden unteren Wände
gebildete untere Kante offen ist und die vier Wände einstückig ausgebildet oder
an den beiden Seitenecken 21 A und der oberen Ecke 21 B miteinander verbunden sind.
Es ist somit zwischen den gegenüberliegenden Kanten der beiden unteren Wände 21
ein Abstand oder Schlitz vorhanden, der so ausgebildet ist, daß jedes Rohr
20 auf dem oberen Abschnitt des ringsum laufenden Flansches 2A von einer
der Kühlplatten 2 nachgiebig oder federnd festgehalten oder darauf angeordnet ist.
Die unteren Kanten der unteren Wände 21 sind eingekerbt oder ausgeschnitten (wie
z. B. bei 25), so daß eine Vielzahl von vorzugsweise mit gleichem Abstand angeordneten
Wasserauslässen entsteht. Wie aus der F i g. 1 ersichtlich ist, geben die Auslässe
der linken Wand 21 Wasser an die Oberseite der Platte 2 ab, während die Auslässe
25 der rechten Wand 21
Wasser so zuführen, daß es nach unten quer über
die Fläche der rechten Seite der Platte 2 läuft. Die Pfeile in F i g. 1 erläutern
den Fluß des Wassers aus dem Rohr 20 zur oberen Seite der Platte. Es soll darauf
hingewiesen werden, daß für jede Kühlplatte ein Rohr 20 vorgesehen ist. Beispielsweise
werden bei einem Gerät mit drei Platten drei Rohre 20 verwendet, die an ein
gemeinsames Sammelrohr 5 angeschlossen sind und ihre gemeinsame Wasserversorgung
über das Anschlußteil 10 erhalten. Die Auslässe 14 an jedem Ende
13 des Zufuhrrohres richten das Wasser quer, und zwar entlang dem Inneren
des Rohres 20. Nach Wunsch kann man eine gewisse Wassermenge direkt nach unten durch
den Auslaß 15 austreten lassen. Wenn somit die Vorrichtung zur Anwendung gelangt
und eine geeignete Wasserversorgung mit dem Nippel 10 verbunden ist, wird
Wasser von einem der Rohre 20 der Oberseite und den Seiten der Platten 2
zugeführt.
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Nach den Zeichnungen ist jedes Ende von jedem Rohr 20 durch
ein Winkelelement verschlossen, das allgemein mit 30 bezeichnet ist und das an seinem
Ende bei 31 einen Schlitz aufweist. Durch den Schlitz 31 tritt ebenfalls Wasser
aus und fließt längs der Endwände jeder Platte herunter. Vorzugsweise hat jedes
Rohr im wesentlichen die gleiche Länge wie der Plattenflansch, der in dieses eintritt.
Die Wände 21 bilden vorzugsweise eine Federanordnung, die mit Federwirkung auf die
Flanschkante der Platte geschoben und dort festgehalten wird. Es wird somit ein
ziemlich fester Sitz erreicht, es ist jedoch eine Vielzahl von Öffnungen
25 vorhanden, die die gewünschte Abgabe des Abtauwassers quer zu den Flächen
der abzutauenden Platten gestatten.
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Die Rohre 20 können durch ihre federnde Berührung mit den Platten
gehalten oder sie können auch zusätzlich befestigt werden, beispielsweise mittels
eines mit 8 bezeichneten Querteiles. In diesem Fall kann der obere oder waagerechte
Abschnitt des Winkels, wie beispielsweise bei 32 dargestellt, mittels Schrauben
oder anderer geeigneter Befestigungsmittel an dem Winkel 8 angebracht werden. Dadurch
wird eine stabilere Anordnung erreicht. Nach Wunsch kann ein ähnlicher Winkel verwendet
werden, der die an die anderen, entgegengesetzten Enden der Sprührohre
20 angebrachten Winkelteile 30 aufnimmt.
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Wenn auch hier eine praktische und arbeitsfähige Vorrichtung beschrieben
und dargestellt wurde, so können nichtsdestoweniger viele Änderungen in der
Größe,
Form, Anzahl und Anordnung der Teile getroffen werden, ohne daß man dabei den Bereich
der vorliegenden Erfindung verläßt. Die Beschreibung und die Zeichnungen sollen
deshalb mehr eine allgemeine Erläuterung oder schaubildliche Darstellung geben,
als daß sie die Erfindung auf das genaue Ausführungsbeispiel begrenzen.
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Die Anwendung und der Betrieb der Erfindung verläuft wie folgt: Es
ist üblich, im wesentlichen vollständige, unabhängige Kühleinheiten zu schaffen,
die innerhalb eines Raumes, Fahrzeuges od. ä. befestigt werden können. Solche Platten
werden häufig in Lastkraftwagen, Anhängern od. ä. zu deren Abkühlung während des
Gebrauchs verwendet. Die Platten können beispielsweise in Verbindung mit einem Kühlkreislauf
verwendet werden oder können bei Kurzstreckentransporten ohne diesen Kühlkreislauf
zur Anwendung gelangen. Es ist beispielsweise zur Kühlung von Lastkraftwagen üblich,
Platten zu verwenden, in denen sich ein Eutektikum (oder eine eutektische Lösung)
befindet, das eine zur Anwendung gelangende Kühlschlange umgibt. Wenn sich der Lastkraftwagen
oder das Fahrzeug und die Kühlanlage in Gebrauch befinden, kann sich auf den Plattenoberflächen
ein angefrorener Belag bilden. Ein Ziel der Erfindung besteht darin, die Abtauung
dieser Platten einfach dadurch vorzunehmen, indem man Wasser über die Plattenoberflächen
fließen läßt. Wird die vorliegende Erfindung für einen Lastkraftwagen verwendet,
so braucht der Benutzer, wenn der Lastwagen mit vereisten Platten an einer Wartungsstation
oder an seiner Heimatstation hält, bloß einen geeigneten Wasseranschluß mit dem
Nippel 10 zu verbinden. Beispielsweise kann ein biegsamer Schlauch mit einem
geeigneten, mit Gewinde versehenen Anschlußstück angeschlossen werden, und es kann
dadurch Wasser zu den Rohren 20 geliefert werden. Wie die F i g. 1 veranschaulicht,
fließt das Wasser, das durch die von den Ausschnitten 25 und den gegenüberliegenden
Flächen der Plattenflansche 2 A gebildeten Öffnungen geht, entweder direkt längs
einer Seitenwand der Platte herunter oder über die Oberseite der Platte und dann
an der entgegengesetzten Seitenwand herunter, wie dies mit den Pfeilen in F i g.
1 dargestellt ist. Die Schlitze 31 in den Winkeln 30 stellen einen Wasserauslaß
dar, so daß dieses an den Plattenenden herunterfließen kann. Das Wasser, das Umgebungstemperatur
haben kann oder, falls nötig, angewärmt sein kann, fließt quer über alle mit Eisbelag
behafteten Plattenoberflächen, wobei in der Praxis der Eisbelag sehr schnell entfernt
wird.
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Wenn die Platten aus Stahl bestehen, ist es vorteilhaft, Aluminium
zu verwenden. Wenn aus irgendeinem Grund elektrolytische Erscheinungen auftreten,
»opfert« das Aluminium sich selbst auf oder korrodiert, ohne daß die Platte Schaden
leidet. Wenn diese Korrosion weit genug fortgeschritten ist, so daß die Auslässe
25 übermäßig erweitert werden und die Vorrichtung ihren Zweck nicht mehr erfüllen
kann, dann kann diese schnell und leicht entfernt und ersetzt werden, wobei nur
ein kleiner Verlust entsteht. Die Teile sind vorzugsweise federnd ausgebildet, so
daß ein enganliegender Kraftschluß an den entgegengesetzten Seiten der Plattenflansche
2 A aufrechterhalten wird. Das Wasser fließt an beiden Seiten der Platte,
wobei sich, wörtlich ausgedrückt, keine Sprühwirkung zeigt.