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Vorrichtung zum Verpacken von abgeteilten Mengen stückiger Güter Zusatz
zur Anmeldung: W 29874 VII b/81 a -Auslegeschrift 1 176551 Die Hauptpatentanmeldung
betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken von abgeteilten Mengen stükkiger Güter mit
einem Transporttisch, auf dem nebeneinanderliegend mehrere aus einzeln antreibbaren
und unabhängig voneinander steuerbaren Bändern gebildete Leitkanäle für die Güter,
insbesondere Früchte, angeordnet sind, an deren Abgabeseiten je eine Mengeneinteileinrichtung
sowie ein anschließendes Ableitband angeordnet sind.
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Zum Verpacken von stückigen Gütern, beispielsweise von Nägeln, ist
es bekannt, das Verpackungsgut auf abgeteilten, feststehenden rinnenförmigen Bahnen
einer das jeweilige Gewicht festlegenden Transportwalze zuzuführen, die das Verpackungsgut
an eine Verpackungsvorrichtung weitergibt.
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Bei einer weiteren bekannten Verpackungsvorrichtung wird das Verpackungsgut
von einem Einfüllstutzen auf ein Transportband als Füllgutzuführung abgegeben und
von diesem in eine Waage übergeleitet, die bei Erreichen des gewünschten Sollgewichtes
die Zufuhr des Füllgutes in eine Packung od. dgl. durch einen Verschlußschieber
steuert. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Möglichkeit geschaffen, auch mehrere
Einfüllstutzen nebeneinander anzuordnen, so daß gleichzeitig mehrere Packungen gefüllt
werden können.
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Ferner ist eine Verpackungsvorrichtung mit einer selbsttätig arbeitenden
Waage bekannt, der Füllgut so lange zugeführt wird, bis das auf der Zeigerwaage
eingestellte Sollgewicht erreicht ist. Nach Erreichen des Sollgewichtes wird die
Füllgutzufuhr unterbrochen und die abgewogene Menge über eine Rutsche und über einen
Füllstutzen einem Beutel od. dgl. der tiefer gelegenen Packstation zugeführt.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Verpacken von abgeteilten Mengen stückiger Güter zu schaffen, die einerseits
ein gewichtsmäßiges Erfassen des zu verpackenden Gutes und die andererseits ein
Zählen des durch die Leitkanäle vereinzelten Gutes vor der Übergabe in Behälterwaagen
ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß als Mengeneinteilvorrichtung
an der Abgabeseite der Leitkanäle nebeneinanderliegende Waagen mit je einem Ableitband
vorgesehen, denen je eine Gruppe von Leitkanälen sowie zwischen den Waagen und den
Abgabeseiten der Leitkanäle liegende Oberleitbleche zugeordnet sind, von denen jedes
mit einem Zählwerk verbunden ist.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
ein Transporttisch mit quer zu seinem Auslauf angeordneten Waagen in einer Teilansicht
von oben schematisch dargestellt.
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Der eigentlichen Wiege-, Zähl- bzw. Verpackungsvorrichtung ist eine
aus einer Aufgabewanne, einem Rollenband und einem Überleitblech bestehende Aufgabevorrichtung
vorgeschaltet, an die sich ein waagerechter Transporttisch 20 anschließt, der aus
mehreren über Umlenkrollen geführten Einzelförderbändern 80, 81, 82, 83, 84, 85,
86, 87, 88 besteht.
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Zwischen den Bändern 80 bis 88 sind Leitstäbe 24 angeordnet, die sich
über die Länge der Bandtrume erstrecken und Leitkanäle 25 zur einzeiligen Aufreihung
des Verpackungsgutes bilden. An Stelle der Einzelförderbänder 80 bis 88 können auch
mehrere V-förmig gestellte und mit gleicher Geschwindigkeit umlaufende endlose Förderbänder
vorgesehen sein.
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An den Abgabeseiten der Zuführbänder 80 bis 88 sind Behälterwaagen
91, 92, 93 mit kastenförmig ausgebildeten Wiegeschalen 94, 95, 96 angeordnet, von
denen bei einer bevorzugten Ausführungsform der Wiegeschale 94 die Bänder 80 bis
82, der Wiegeschale 95 die Bänder 83 bis 85 und der Wiegeschale 96 die Bänder 86
bis 88 zugeordnet sind.
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Die Waagen 91, 92, 93 sind als elektronische Zeigerwagen ausgebildet.
Die Wiegeschalen 94, 95, 96 weisen nach unten oder seitlich verschwenkbare Boden-
oder Seitenklappen auf, die während des Füllvorganges beispielsweise mittels einer
Magnetkupplung od. dgl. geschlossen gehalten und bei Erreichung des zuvor eingestellten
Sollgewichtes, mittels der elektronischen Zeigerwaagen gesteuert, geöffnet werden.
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Das in den Wiegeschalen 94, 95, 96 liegende, abgewogene Verpackungsgut
gleitet dann über die geöffneten Boden- bzw. Seitenwandungen der Wiegeschalen auf
die unter jeder Waage angeordneten
Ableitbänder 97, 98, 99, die
das Wiegegut beispielsweise bekannten Verschließmaschinen P, P', P", Beutelschweißvorrichtungen
od. dgl. zuführen.
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Jede elektronische Zeigerwaage 91, 92, 93 ist beispielsweise mit
vier Lichtschranken versehen, von denen zwei Lichtschranken für eine auf der Zeigerwaage
einstellbare + - und - -Begrenzung des Sollgewichtes vorgesehen ist, während die
beiden anderen Lichtschranken die Antriebe für die Zuführbänder 80 bis 88 steuern.
Die Antriebe der Zuführbänder sind also trennbar ausgebildet und zu Antnebsgrup
pen zusammengefaßt. So sind beispielweise die Bänder 81, 82 für die Zuführung des
Gutes in die Waage 91 geschaltet und ebenso das Zuführungsband 80.
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Letzteres ist jedoch als sogenanntes Tanerband ausgebildet und führt
weiterlaufend der Waage 91 Einzelstücke zu, wenn die Bänder 81, 82 vor Erreichung
des Sollgewichtes bereits abgeschaltet sind. Das Tarierband 80 wird erst bei Erreichung
des Sollgewichtes durch die elektronische Steuerung stillgesetzt. Die Antriebe der
Zuführbänder für die Waagen 92, 93 sind entsprechend geschaltet. Hierbei kann jedes
beliebige Einzelband bzw. jeder Leitkanal 25 für die nachträgliche Zuführung von
Einzelstücken vorgesehen werden.
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IJm die Vorrichtung auch zum Einzählen von Verpackungsgut verwenden
zu können, kann an der Abgabeseite eines jeden Zuführbandes 80 bis 88 zwischen diesem
und den Waagen 91, 92, 93 je ein Überleitblech 90 vorgesehen sein. Die Überleitbieche
werden von den geförderten Einzelstücken überlaufen und stehen mit Zählwerken in
Verbindung.
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Ferner können zur weiteren Steigerung der Genauigkeit oberhalb der
Abgabeseite der Einzelbänder der Leitkanäle 25, die das endgültige Sollgewicht auffüllen,
verschwenkbare Sperrklappen angeordnet sein, deren Sperrstellung das Nachfallen
einzelner Früchte verhindert. Die Sperrklappen werden entweder ebenfalls durch die
elektronische Steuerung der Waagen betätigt, oder sie können auch als rein mechanisch
wirkende Fallklappen ausgebildet sein.
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Ferner können oberhalb der Zuführbänder 80, 84, 88 allein an deren
Abgabeseiten verschwenkbare Sperrklappen angeordnet sein.
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung wird z. B. für das Verpacken
von Früchten wie folgt verwendet: Nachdem auf den elektronischen Waagen die Gewichtsmarken
eingestellt worden sind, werden die in den Leitkanälen 25 mittels der Förderbänder
80 bis 88 des Transporttisches 20 zugeführten, hintereinander aufgereihten Früchte
in die Wiegeschalen 94, 95, 96 gefördert, deren Boden- bzw. Seitenklappen während
des Füllvorganges geschlossen gehalten werden. Kurz vor Erreichung des zuvor an
jeder Zeigerwaage eingestellten Sollgewichtes werden die Zuführbänder 81 und 82
für die Waage 91 und entsprechend die weiteren Bandgruppen über die Lichtschranken
der elektronischen Waagen abgestellt. Die Zuführbänder 80, 84, 88 fördern dagegen
Früchte so lange weiter in die Wiegeschalen 94, 95, 96, bis das eingestellte Sollgewicht
erreicht ist. Dann werden auch die Zuführbänder 80, 84, 88 über die Lichtschranken
abgestellt. Die Verriegelungsorgane der Boden- bzw. Seitenklappen werden nunmehr
gelöst,
so daß die eingewogenen Früchte auf die Ableitbänder 97. 98, 99 gleiten und
den Verpackungsvorrichtungen P, P', P" zugefiihrt werden. Nach dem Schließen der
Boden- bzw. Seitenklappen der Wiegeschalen beginnt der Füll- und Wiegevorgang von
neuem.
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Durch die Anordnung mehrerer Behälterwaagen quer zum Auslauf eines
aus mehreren Einzelförderbändern bzw. Leitkanälen 25 bestehenden Transporttisches
und die elektronische Gruppensteuerung ist die Möglichkeit gegeben, in kürzester
Zeit eine große Menge von Früchten genau abzuwiegen. Durch die Anordnung von mehreren
Verpackungsvorrichtungen wird die Abpackgeschwindigkeit erhöht. An Stelle von sortierten
Früchten können auch unsortierte Früchte eingewogen werden. Die Zuführbänder80,
84, 88, die in die Wiegeschalen Wiegegut so lange einführen, bis das Sollgewicht
erreicht ist, können dann auch aus an der Aufgabeseite des Transporttisches gesondert
angeordneten Aufgabebehältern mit kleineren Früchten, diese den Wiegeschalen zum
Austarieren zuführen.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf die dargestellte und beschriebene
Ausführungsform beschränkt. An Stelle der zu Gruppen zusammengefaßten drei Zuführbändern
können jeder Waage auch vier oder mehr Bänder zugeordnet sein, von denen jedoch
mindestens ein Band nach dem Abschalten der anderen Zuführbänder Wiegegut in die
Wiegeschalen bis zur Erreichung des Sollgewichtes fördert.
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Die Waagen 91, 92, 93 sind vorteilhaft in einem Maschinengestell
zusammengefaßt, das an das Maschinengestell des Transporttisches 20 lösbar angeschlossen
werden kann. Es ist hiernach möglich, eine Verpackungsmaschine gemäß dem Hauptpatent
in weitesten Grenzen der Art des zu verpackenden Gutes anzupassen, wie auch Wiege-
oder Zählvorrichtungen zu wählen und schließlich größere und kleinere Packungen
mit gleich guter Genauigkeit marktfertig zu erstellen.