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Konservierungsmittel Bei dem Versuch, einen breiten Schutz gegen das
Wachstum unerwünschter Lebewesen durch Verwendung eines einzigen, für Lebewesen
toxischen Mittels zu erzielen, sind beträchtliche Schwierigkeiten aufgetreten. Die
Verwendung eines einzigen toxischen Mittels zum Inhibieren des Wachstums von unerwünschten
Lebewesen ist sehr günstig und daher wünschenswert, weil dadurch die für toxische
Zusammensetzungen erforderliche Anzahl an für Lebewesen toxischen Bestandteilen
herabgesetzt wird.
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Die Brauchbarkeit der bisher bekannten, für unerwünschte Lebewesen
toxischen Mittel ist außerdem dadurch beschränkt, daß sie nur mit einer begrenzten
Zahl von Substraten verträglich sind oder damit verträglich gemacht werden können.
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Der Ausdruck »Substrat«, wie er hierin gebraucht wird, soll jeden
Stoff bezeichnen, der vor dem Wachstum unerwünschter Lebewesen geschützt werden
soll und der auf seiner Oberfläche oder in seinem Inneren oder in beiden eine toxische
Menge der im folgenden näher beschriebenen, für Lebewesen toxischen Mittel zurückzuhalten
vermag. Der Ausdruck umfaßt unter anderem Flüssigkeiten, Pulver, körnige Stoffe,
feste Gegenstände, Emulsionen, Lösungen, Dispersionen und heterogene Systeme vom
Flüssig-Flüssig-, Flüssig-Fest- oder Fest-Fest-Typ.
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Die Erfindung betrifft ein Konservierungsmittel, enthaltend eine toxische
Menge einer Verbindung der Formel
oder der Formel
oder von Gemischen daraus. In diesen Formeln bedeuten a) R und R, Halogen oder einen
Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest, wobei nicht mehr als einer der Reste R und Ri
Halogen bedeutet und wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome dieser Reste wenigstens
4 ist, wenn. einer der Reste Halogen bedeutet, und wenigstens 8 ist, wenn keiner
der Reste Halogen bedeutet, b) R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen,
einen Cycloalkylrest mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen oder einen Arylrest mit 6 bis
1ß Kohlenstoffatomen, c) M ein Alkalimetall oder Ammonium.
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Bei dem Verfahren zum Inhibieren oder beträchtlichen Einschränken
des Wachstums von Lebewesen auf einem Substrat wird dieses Substrat mit einer Menge
der oben beschriebenen toxischen Mittel versehen, die ausreicht, um die gebildete
Zusammensetzung aus Substrat und toxischem Mittel gegenüber Lebewesen toxisch zu
machen.
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Wenn das Substrat ein feinverteilter fester Stoff oder ein Pulver,
wie Talkum, Ton oder Bentonit, ist, kann das toxische Mittel beispielsweise durch
Einmischen oder Schütteln damit verbunden werden.
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Wenn das Substrat eine Flüssigkeit oder Emulsion ist, dann kann das
toxische Mittel durch Dispergieren,
Lösen oder Suspendieren der
Verbindung in der Flüssigkeit oder Emulsion damit verbunden werden.
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Wenn das Substrat ein fester Gegenstand, z. B. aus Holz, Gewebe, Filz.
Pelz, Leder oder organischen Kunststoffen ist, kann das toxische Mittel in mannig-_
facher Weise damit verbunden werden, beispielsweise durch Aufstäuben oder Aufsprühen
des toxischen Mittels auf die Oberfläche des festen Gegenstands mit oder ohne Lösungs-
oder Verdünnungsmittel oder durch Eintauchen des festen Körpers in eine große Menge
einer Flüssigkeit, die das toxische Mittel gelöst enthält, während eines Zeitraums,
der ausreicht. um den festen Körper mit der gewünschten Konzentration des toxischen
Mittels zu imprägnieren.AuchDruekimprägnierungen können angewandt werden, wobei
das toxische Mittel bei erhöhten Temperaturen in einer Druckkammer als Dampf oder
als in einem anderen Dampf befindliche Flüssigkeit, z. B. als toxisches Mittel in
Wasserdampf, eingeführt wird.
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Härtbare Beschichtungen. z. B. Anstrichfarben, Email. Firnisse und
ähnliche Oberflächenüberzüge, können mit dem toxischen Mittel verbunden werden,
indem man die toxischen Verbindungen durch Dispergieren. Einmahlen. Polymerisieren
oder Lösen in die fließfähige Beschichtungsmasse vor ihrem Erhärten einbringt oder
indem man die toxischen Verbindungen nach dem Aufbringen der Beschichtungsmasse
auf eine Oberfläche auf die Beschichtung aufsprüht oder aufstäubt.
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Die Substituenten R. R, und R2 des o-substituierten Phenols werden
vorzugsweise so gewählt. daß das gebildete toxische Mittel mit dem gewünschten Substrat
verträglich ist. So soll, wenn das Substrat Wasser ist, R ein Substituent von niedrigem
Molekulargewicht, wie Methyl, R, Halogen oder ein niedrigmolekularer Alkylrest und
R2 Wasserstoff oder ein Substituent von niedrigem ,%,lolekulargewicht, wie Methyl,
sein. Wenn das Substrat ein flüssiger Kohlenwasserstoff ist, dann soll R ein großer
Substituent, wie Octyl oder Nonyl sein. während es auf die Wahl von R1 und R2 nicht
ankommt.
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Die Erfindung ist besonders wertvoll zum Verhüten des Wachstums von
unerwünschten Lebewesen in flüssigen Kohlenwasserstoffen. Auf Grund der Absorption
und Kondensation von atmosphärischer Feuchtigkeit besteht eine Neigung zur Ausbildung
einer wäßrigen Phase, die dann mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff in Berührung
steht. Aus diesem Grund befinden sich flüssige Kohlenwasserstoffe während der Lagerung
nahezu immer in Kontakt mit einer wäßrigen Phase. Bestimmte Mikroorganismen leben
in dieser wäßrigen Phase und ziehen ihre Nahrung aus dem Kohlenwasserstoff. Die
Grenzschicht zwischen der wäßriaen und der Kohlenwasserstoffphase ist daher häufig
mit Kolonien von Mikroorganismen bedeckt. Eine in der Kohlenwasserstoffphase gelöste
wirksame Menge des toxischen Mittels vermag das Wachstum dieser Mikroorganismen
praktisch völlig zu inhibieren.
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Der hierin verwendete Ausdruck »normalerweise flüssiger Kohlenwasserstoff«
umfaßt Benzin, Kerosin, Naphtha, Gasöl, Zylinderöl, Dieselöl, Düsentreibstoff; Heizöl
und ähnliche Erdölprodukte. Normalerweise enthalten diese Kohlenwasserstoffe im
Mittel etwa 4 bis 14 Kohlenstoffatome und haben ein spezifisches Gewicht von etwa
0,6 bis 0,95, mittlere Molekulargewichte von etwa 60 bis 250 und mittlere Siedepunkte
von etwa 5 bis 370"C. Der »mittlere Siedepunkt« ist definiert als die Temperatur
des siedenden Kohlenwasserstoffgemisches, nachdem die Hälfte des Gewichts der Kohlenwasserstoffe
abdestilliert ist. Ganz allgemein kann jeder Kohlenwasserstoff von den leichtesten
Flüssigkeiten über wachsartige feste Substanzen zu hochpolymeren Feststoffen erfindungsgemäß
gegen den Angriff von Lebewesen geschützt werden.
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Die Erfindung eignet sich ferner zur Verhütung des Wachstums von unerwünschten
Lebewesen auf Cellulosesubstraten.
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Stoffe auf Cellulosegrundlage, die mit einer toxischen Menge der hierin
beschriebenen toxischen Mittel gemäß der Erfindung versehen werden können. sind
unter anderem Filme. Fäden und Gewebe auf Cellulosegrundlage, Papier, Holz und verschiedene
Zusammensetzungen, die Holz in der einen oder anderen Form enthalten. z. B. solche,
die Holzfasern in einer Matrix aus anderen Stoffen aufweisen. Diese Stoffe auf Cellulosegrundlage
können nach jeder der oben beschriebenen Arbeitsweisen mit einer toxischen Menge
dieser Verbindungen versehen werden, insbesondere durch Imprägnieren. durch Eintauchen,
durch Behandlung der Oberfläche der Stoffe auf Cellulosegrundlage. durch Aufsprühen
oder Aufstäuben und durch Beschichten der Oberfläche mit anderen Zusammensetzungen.
die die toxischen Verbindungen enthalten, z. B. mit Firnissen, Lacken, Anstrichen
auf Kalk-, Leim-, Öl- und Wassergrundlage und Papierbeschichtungsmassen der verschiedensten
Arten.
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Der erfindungsgemäß bevorzugte Stoff auf Cellulosegrundlage ist Holz.
Mit einer toxischen Menge der oben beschriebenen toxischen Mittel versehene Holzgegenstände
sind gegenüber holzzerstörenden Pilzen und Insekten außerordentlich widerstandsfähig.
Viele verschiedene Arten von Holz können auf diese Weise geschützt werden. So kann
Tanne, Fichte, Hickory, Mahagoni, Eiche. Esche. Pechtanne, Birke, Espe. Ahorn u.
dgl. gegen Insekten und Mikroorganismen geschützt werden. wenn man diese Hölzer
mit einer toxischen Menge dieser Verbindungen versieht.
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Holz kann mit diesen Verbindungen nach jeder der üblichen, allgemein
bekannten Arbeitsweisen zum Imprägnieren von Holz mit Holzschutzmitteln versehen
werden. Die Borkomplexe können als Komplexe in das Holz eingeführt werden, oder
man kann den Komplex in situ in dem Holz durch Umsetzung zwischen dem entsprechenden
o-Alkoholphenol und einem alkalischen Borat ausbilden. Diese Reaktion kann erfolgen,
indem man beispielsweise zuerst das Holz mit dem einen Reaktionspartner und dann
mit dem anderen Reaktionspartner imprägniert. Verschiedene andere Mittel können
mit den toxischen Mitteln zusammen verwendet werden, z. B. oberflächenaktive Mittel,
die das Eindringen des toxischen Mittels in das Holz fördern.
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Erfindungsgemäß können die toxischen Mittel in einer Menge von etwa
0,1 bis 0,05 Gewichtsprozent in Holz eingeführt werden. Es sei darauf hingewiesen,
daß die Konzentration des toxischen Mittels gewöhnlich an der Oberfläche des Holzes
am größten ist und mit zunehmender Entfernung von der Oberfläche innerhalb des Holzes
allmählich abnimmt. Aus diesem Grund wird die Oberfläche
des Holzes
häufig mit einem Uberschuß des toxischen Mittels versehen, so daß das Innere eine
wirksame Menge der Verbindung enthält.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfaßt die Erfindung das Einbringen
einer toxischen Menge der beschriebenen toxischen Mittel in verschiedene als Substrat
dienende Oberflächenbeschichtungsmassen. Die toxischen Mittel können in ein Substrat,
z. B. ein Anstrichmittel, eingebracht werden, um das Anstrichmittel gegenüber dem
Wachstum von Lebewesen widerstandsfähig zu machen. Diese Anstrichmittel sind von
besonderem Nutzen, wenn sie unterhalb der Wasserlinie auf das Unterschiff von seegängigen
Schiffen aufgebracht werden, wo sich ihre fäulnisverhütenden Eigenschaften besonders
günstig auswirken.
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Die Anstrichmittel. die erfindungsgemäß mit einer toxischen Menge
der toxischen Mittel versehen werden können, bestehen hauptsächlich aus Pigment
und Trägerstoff.
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Die flüchtigen Bestandteile des Anstrichmittelträgers umfassen beispielsweise
Kohlenwasserstoffe, wie aliphatische Kohlenwasserstoff und Erdölfraktionen. Aromaten.
wie Toluol und Xylol. Lacklösungsmittel. beispielsweise Ester, wie Butylacetat,
und Ketone, wie Methyläthylketon, und Gemische von zwei oder mehr Trägerstoffen.
Die nichtflüchtigen Anteile des Trägerstoffs können beispielsweise natürliche trocknende
Öle, wie Leinsamenöl. synthetische Harze, wie Glycerinphthalat oder Phenolformaldehyd,
durch Verdampfen des Lösungsmittels trocknende Lacke, wie Nitrocellulose und andere
thermoplastische Harze. Substanzen, wie Organopolysiloxane (Silikone), und Gemische
aus zwei oder mehr nichtflüchtigen Trägerstoffen sein. Der Pigmentanteil des Anstrichmittels
kann sowohl anorganischer als auch organischer Natur sein, beispielsweise Kalk,
Cadmiumgelb. Knochenkohle, Azurit. Bleiglätte. Glimmer, Ockergelb, Bimsstein, Bleiweiß,
Zinkweiß. Talkum. Rotblei oder Siliciumdioxyd. Diese Pigmente können allein oder
als Gemische von zwei oder mehr Pigmenten verwendet werden. Der Glanz des jeweiligen
Anstrichmittels kann in einfacher Weise durch Einstellen des Mengenverhältnisses
des darin enthaltenen Pigments geregelt werden. Im allgemeinen ist das Anstrichmittel
um so glänzender, je geringer die Pigmentmenge ist. wobei das Pigment jedoch noch
in einer für eine angemessene Deckkraft ausreichenden Menge zugegen sein soll.
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Erfindungsgemäß können die toxischen Mittel in -engen von etwa 0.1
bis 0,05 Gewichtsprozent in Anstrichmittel eingebracht werden. Zur Verwendung in
fäulnisabweisenden Farben für Seefahrzeuge zur Verhindürung des Wachstums von verschiedenen
Meereslebewesen auf Schiffsrümpfen werden diese toxischen Mittel in verhältnismäßig
großen Mengen. beispielsweise von über etwa 41)1'o, eingesetzt.
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Die für Lebewesen toxischen Mittel gemäß der Erfindung sind stabile
Verbindungen. die von viskosen Flüssigkeiten bis zu kristallinen oder glasigen Feststoffen
reichen. Sie sind in einer großen Anzahl von Lösungsmitteln löslich und können,
wie beschrieben. vorteilhafterweise so ausgebildet werden. daß sie die Löslichkeitsforderungen
erfüllen, die von dem jeweiligen Substrat gestellt werden. Diese Borkomplexe von
o-substituierten Phenolen können mit Vorteil für die verschiedensten Zwecke in Industrie
und Handel verwendet werden, sind jedoch besonders wertvoll als biologisch wirksame
toxische Mittel. Bei ihrer Verwendung zur Bekämpfung von Schädlingen wirken sie
in Konzentrationen von nur etwa 1 Teil je Million Teile Substrat bis hinauf zu einer
Konzentration von etwa 1000 Teilen je Million Teile Substrat.
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Die erfindungsgemäß verwendeten toxischen Mittel können bequem durch
Umsetzung eines Phenols der Formel
mit einem Aldehyd der Formel R#-,CHO worin R, R, und R2 die oben angegebenen Bedeutungen
haben, in Gegenwart eines alkalischen Borats hergestellt werden.
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Aus der deutschen Patentschrift 876492 ist die Verwendung der
Umsetzungsprodukte der obengenannten Phenole mit den genannten Aldehyden zusammen
mit inerten Trägern bekannt. Die nach dieser Patentschrift bevorzugt eingesetzten
Verbindungen sind die Schwermetallsalze der beschriebenen Phenolderivate. Es ist
daher überraschend. daß die Komplexverbindungen dieser Phenolderivate mit einem
Leichtmetall, nämlich Bor, für die Bekämpfung unerwünschter Lebewesen hervorragend
geeignet sind.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken,
Teile und Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht, wenn nichts anderes angegeben
ist. Beispiel 1 Unter Verwendung von Dieselöl und Seewasser wird ein Wasser-Kohlenwasserstoff-Gemisch
hergestellt. Das Öl hat im Mittel 12 Kohlenstoffatome, ein spezifisches Gewicht
von 0.85, ein mittleres Nlolekulargewicht von 170 und einen mittleren Siedepunkt
von 260=C. Das toxische Zusatzmittel (das Natriumsalz des Borkomplexes von 2-Chlor-4-nonyl-6-metliylolphenol)
wird in dem Kohlenwasserstoff zu einer Lösung gelöst, die 0,005"'n des toxischen
Mittels in dem Kohlenwasserstoff enthält, Wasser. das den Fungus Hormodendron enthält,
wird in den Kohlenwasserstoff eingeführt.
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Nach ständigem Rühren oder Schütteln während 7 Tagen bei einer Temperatur
von 30'-- C unter den gleichen Bedingungen wie bei einem sonst identischen Wasser-Kohlenwasserstoff-Gemisch.
das kein toxisches Mittel enthält. zeigt das letztere ein beträchtliches Mikroorganismenwachstum,
wohingegen die das toxische Mittel enthaltende Lösung keine Anzeichen von Mikroorganismen
erkennen läßt. Die in diesem Beispiel angewandten Bedingungen von Seewasser und
ständigem Rühren oder Schütteln kommen sehr nahe an diejenigen heran, die bei einem
Schiff auf See vorliegen, das Treibstoff mit sich führt.
Beispiel
2 Eine Nadelholzprobe (Pinus radiata, wie sie in Australien und Neuseeland vorkommt)
mit folgenden Abmessungen: 2 - 2 - 45 cm, wird mit einer gesättigten wäßrigen Lösung
des Natriumsalzes des Borkomplexes von 2-Butyl-4-butyl-6-(1-hydroxyäthyl)-phenol
durch Druckinjektion imprägniert. Diese Probe und eine nicht behandelte Probe werden
mit dem Pilz Lenzite trabea beimpft.
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Die inokulierten Enden der beiden Proben werden in lockeren Sandboden
bis zu einer Tiefe von 15 cm eingegraben und ruhig stehengelassen. Dann werden die
Proben sorgfältig aus dem Boden entnommen und gesäubert. Die nicht behandelte Probe
ist stark angegriffen, wohingegen die behandelte Probe mit Ausnahme einer geringen,
auf die Berührung mit dem Boden zurückzuführenden Verfärbung praktisch unverändert
ist. Beispiel 3 Es wird eine Mattölfarbe für Innenanstriche hergestellt. die 650j()
Pigment, 14% nichtflüchtigen Trägerstoff: der in der Hauptsache aus behandeltem,
trocknendem 1^f1 besteht, 21% Terpentinlösungsmittel und 0.050!o des Ammoniumsalzes
des Borkomplexes von 2-Chlor-4-nonyl-6-methylolphenol enthält.
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Es wird eine zweite Farbe mit praktisch der gleichen Zusammensetzung.
die jedoch den 2-Chlor-4-nonyl-6-methylolphenol-Komplex nicht enthält, hergestellt.
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Auf einer 30 - 30 cm großen Sperrholzplatte wird eine die Oberfläche
in 2 Hälften teilende Linie gezogen. so daß jede Hälfte 15 - 30 cm mißt. Auf die
eine Hälfte der Sperrholzplatte werden zwei Anstriche mit der den Komplex enthaltenden
Farbe aufgebracht, während man auf die andere Hälfte zwei Anstriche der Farbe, die
keinen Komplex enthält, aufbringt.
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Es wird ein Kulturmedium für Aspergillus niger folgender Zusammensetzung
hergestellt: MgS04 - 7H20 NH.tNOs K2HPO.1 KH2POi Saccharose und Agar. Dieses Kulturmedium
wird mit Sporen von Aspergillus niger besamt und 46 Stunden bei 25 bis 27°C und
einer relativen Feuchtigkeit von 80 bis 85% inkubiert. Danach dehnt sich das weiße
Myzel des Pilzes über die gesamte Agaroberfläche aus.
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Die mit dem Anstrich versehene Sperrholzprobe wird in Wasser eingetaucht
und mit der Anstrichseite nach unten auf das weiße Myzel aufgebracht, so daß die
Hälfte des Kulturmediums mit dem den Komplex enthaltenden Anstrich und die andere
Hälfte des Kulturmediums mit dem keinen Komplex enthaltenden Anstrich in Berührung
steht. Die gesamte Probe wird weiter inkubiert, wobei die Berührung zwischen dem
Pilz und der gestrichenen Oberfläche aufrechterhalten wird.
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Die Inkubation wird bei einer Temperatur von 25 bis 27°C und einer
relativen Feuchtigkeit von 80 bis 850./o 7 Tage durchgeführt. Danach zeigt die Vergleichsprobe
der Farbe, die keinen Komplex enthält, ein starkes Wachstum des dunklen sporulierenden
Pilzes, das sich auf und in Berührung mit der gestrichenen Oberfläche ausgebreitet
hat. Der den Komplex enthaltende Farbanstrich läßt weder auf noch in Berührung mit
der angestrichenen Oberfläche einen dunkel sporulierenden Pilz erkennen.
Beispiel Borkomplex mit Inerter Träger |
4 2-Äthyl-4-phenyl-6-(1-hydroxybutyl)-phenol feinverteiltes
Talkum |
5 2-Brom-4-tert.-butyl-6-methylolphenol 0l-in-Wasser-Emulsion |
6 2-Iod-4-cyclohexyl-6-methylolphenol Testbenzin |
7 2-Pentyl-4-propyl-6-(1-hydroxybutyl)-phenol feinverteilter
Bentonit |
8 2-Chlor-4-phenyl-6-(1-hydroxybutyl)-phenol Benzol |
9 2-Cyclohexyl-4-chlor-6-methylolphenol Diatomeenerde |
10 2-Methyl-4-nonyl-6-methylolphenol Tetrachlorkohlenstoff |
11 2-Nonyl-4-brom-6-methylolphenyl Wasser und ein inertes Netzmittel |
12 Gemisch aus 2-Chlor-4-octyl-6-methylolphenol Aceton |
und 2-Chlor-4-nonyl-methylolphenol |
Zufriedenstellende Ergebnisse werden gleichfalls erzielt. wenn man bei den vorstehend
angegebenen Beispielen einen oder mehrere der folgenden Komplexe verwendet: Kaliumsalz
des Borkomplexes von 2-Chlor-4-(1,1.3.3-tetramethylbutyl)-6-methylolphenol, Natriumsalz
des Borkomplexes von 2,4-Di-(tert.-amyl)-6-methylolphenol. Lithiumsalz des Borkomplexes
von 2-Brom-4-cumenyl-6-(1-hydroxyäthyl)-phenol, Ammoniumsalz des Borkomplexes von
2-Iod-4-benzyl-6-(I-hydroxy-2-phenyläthyl)-phenol. Rubidiumsalz des Borkomplexes
von 2-Fluor-4-isoamyl-6-methylolphenol, Caesiumsalz des Borkomplexes von 2-Nonyl-4-iod-6-(1-hydroxyäthyl)-Phenol,
Natriumsalz des Borkomplexes von 2-Methyl-4-pentadecyl-6-(1-hydroxy-2-cyclopentyläthyl)-phenol.
Ammoniumsalz des Borkomplexes von 2-Cyclohexyl-4-cyclohexyl-6-methylolphenol oder
ein Gemisch aus zwei oder mehreren dieser toxischen Mittel. Es sei darauf hingewiesen,
daß diese Borkomplexe im allgemeinen als ein Gemisch von Komplexverbindungen zugegen
sind, die ein und zwei substituierte Phenole je Boratom enthalten.
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Die organischen Substituenten für R. R, und R-2 können unabhängig
voneinander aus der folgenden Aufzählung von organischen Substituenten, die lediglich
Beispiele widergibt und keineswegs vollständig
ist. ausgewählt
werden: Alkylsubstituenten, wie Äthyl. Methyl, Isoamyl, Neopentyl. Decyl. Hexyl.
Propyl. 2-Methylpentyl. 5-Methylhexyl. Pentyl, Dodecyl, Butyl; Cycloalkylsubstituenten.
wie Cyclopentyl. Cyclohexyl. Cycloheptyl. p-Methylcyclohexyl, 3-Äthylcyclopentyl.
3,5-Dimethylcyclopentyl, Cyclobutyl; Arylsubstituenten, wie 2.4-Xylyl, m-Cumyl,
Phenyl, Mesityl, Biphenylyl. Naphthyl. Indanyl. Tolyl.
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Wenn R.2 ein organischer Rest ist, dann ist er vorzugsweise eine Alkylgruppe
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder ein Phenylrest. Organische Substituenten, die
mehr als diese bevorzugten Grenzwerte von Kohlenstoffatomen enthalten, verursachen
unter Umständen an dieser besonderen Stellung eine stärkere sterische Hinderung,
als sie für die Bildung der Börkomplexe und andere Umsetzungen zweckmäßig ist.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Borkomplexe von o-substituierten Phenolen
sind solche, in deren Formel R einen Alkyl- oder Cycloalkylrest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R, ein Halogenatom und R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
bedeutet. Diese bevorzugten Verbindungen sind in einer großen Zahl von Lösungsmitteln
löslich und damit verträglich und für die verschiedensten unerwünschten Lebewesen
in hohem Maße toxisch.
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Die besonders bevorzugten Wirkstoffe sind die Borkomplexe von 2-Chlor-4-isooctyl-6-methylolphenol.
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Wie oben beschrieben, können die für Lebewesen toxischen Mittel mit
dem Substrat auf verschiedene Weise in Berührung gebracht werden, beispielsweise
durch Vermischen, Lösen oder Aufsprühen. Außerdem können die toxischen Mittel, falls
erwünscht, mit einem inerten Träger verbunden werden, worauf man die gebildete Zusammensetzung
mit dem Substrat in Berührung bringt. Diese inerten Träger können flüssig, fest
oder gasförmig sein. Das toxische Mittel kann daher in einem flüssigen inerten Träger
gelöst oder dispergiert werden, wodurch eine Zusammensetzung aus toxischem Mittel
und Träger gebildet wird, die man dann auf das Substrat aufbringt. Selbstverständlich
können die toxischen Mittel in Verbindung mit einem Träger oder getrennt davon hergestellt
und aufgebracht werden.
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Die erfindungsgemäßen, f`ür Lebewesen toxischen Mittel sind ganz allgemein
für alle Arten biologischen Wachstums toxisch, doch eignen sie sich besonders zur
Bekämpfung von Mikroorganismen und In-Sekten, wie Termiten, Moskitos und Motten.
Sie finden insbesondere Anwendung zur Verhütung von Schimmel, beispielsweise auf
Leder- und Kunststoffwaren. Diese toxischen Mittel sind gegen Fungi. Bakterien,
Algen und Protozoen aktiv.