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Chirurgische Vorrichtung für die Ru sektion und Verbindung von Darmteilen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Resektion und Verbindung
von Darmteilen bei Erkrankungen des Rektums und Rectosigmoids.
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Die am meisten vorgenommene Behandlung des carcinoma recti bzw. Rectosigmoids
besteht in der völligen Entfernung des ganzen Rektums mit dem zugehörigen Sphincter
(Schließmuskel). Die Folge davon ist für den Patienten ein bleibender anus praeternaturalis,
der mit erheblichen Nachteilen verbunden ist. In der Fachliteratur wird in der letzten
Zeit die Ansicht vertreten, daß auch weniger verstümmelnde Eingriffe zu verantworten
sind und daß den Sphincter schonenden Operationen der Vorzug zu geben ist.
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Falls bei der Resektion das restierende Rektumrohr kurz ist, z. B.
eine Länge in der Größenordnung von 4 bis 6 cm aufweist, so ist das Anlegen einer
endständigen Anastomose, d. h. das Wiederzusammenwachsen des restierenden Rektumrohres
mit dem proximalen Darmteil, mit Hilfe des bekannten chirurgischen Instrumentariums
äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich. Eine Anastomose kann in dem schmalen und
wenig zugänglichen Becken, insbesondere bei fettleibigen Patienten, äußerst schwer
zustande gebracht werden. Zwar ist der restierende Rektumstumpf mit dem Finger zu
erreichen, doch reicht der Raum für die erforderlichen Handgriffe nicht aus.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung für die
Resektion und die Verbindung von Darmteilen, mit welcher auch in den genannten schwierigen
Fällen eine gute Anastomose angelegt werden kann, wobei eine Einstülpung des meist
engeren colon descendens bzw. Sigmoids in dem meistens weiteren Lumen des Rektums
benutzt wird.
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Diese Einstülpung wird mittels eines Ringes aus Kunststoff mit einem
bestimmten Profil fixiert, welcher unter Klemmung der eingestülpten Teile durch
eine ringförmige, vorzugsweise rostfreie metallene Zugfeder umklammert wird.
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Es ist eine Vorrichtung bekannt, mit der sich eine Verbindung zwischen
zwei Darmteilen herstellen läßt. Dazu werden in jedes der offenen Enden der zu verbindenden
Darmteile ein Teil einer aus zwei Teilen bestehenden Kappe aus Kunststoff gebracht
und die freien Darmenden über den Kappenteilen eingeschnürt, wonach die Darmwände
gegeneinandergedrückt werden, so daß eine sogenannte »end-toend«-Anastomose zustande
kommt. Es ist bei dieser bekannten Vorrichtung nicht möglich, an schwer zugänglichen
Stellen eine Resection zu erwirken. Beim Verrichten einer Resektion mit der Vorrichtung
gemäß
der Erfindung sollen wenigstens ungefähr 4 cm des caudalen Rektumrohres erhalten
bleiben, während das Rektum bis ungefähr 5 cm unter dem Tumor geopfert wird.
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Erfindungsgemäß ist die chirurgische Vorrichtung für die Resektion
und Verbindung von Darmteilen dadurch gekennzeichnet, daß auf eine ein Hauptrohr
zentrisch durchdringende und axial bewegbare Betätigungsstange nacheinander aufsetzbar
sind: a) für die teilweise Resektion ein Kopfstück, das beim Ausfahren aus dem Hauptrohr
ein mit Luftansaugöffnungen versehenes, auf der Betätigungsstange axial verschiebbares
Rohrteil austreten läßt, welches mit einer Verdickung versehen ist, oberhalb und
unterhalb derselben die Darmwand je eine Einschnürung erfährt, die zwischen Kopfstück,
Verdickung und einem Ring am oberen Rand des Hauptrohres zusammendrückbar und festklemmbar
sind, sowie ein im Inneren des Kopfstückes vorgesehenes, gegen die Verdickung ausfahrbares
Ringmesser, welches beim Ausfahren die obere Einschnürung der Darmwand herausschneidet,
b) für die Verbindung eine rohrförmige Hilfsvorrichtung mit der im Hauptrohr ein
ringförmiges, spreizbares Organ, das von einer Ringfeder umfaßt ist, zusammenwirkt,
wobei die Ringfeder von dem spreizbaren Organ abstreifbar und über die Darmwand
und die innenliegende Hilfsvorrichtung streifbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht
die Erfindung eine Reihe von Einzelheiten für die Vereinfachung des konstruktiven
Aufbaues und der Handhabung der Vorrichtung vor. Diese seien an Hand der Zeichnungen
eines Ausführungsbeispiels aufgeführt und erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht
einer Vorrichtung, deren Kopfstück teilweise in den Anus gebracht worden ist, während
die Vorrichtung sich im übrigen in der Schließlage befindet, F i g. 2 bis 11 schematisch
verschiedene Einstellungen der Vorrichtung bei der Bedienung, von dem die linke
Hälfte des oberen Endes desselben in vergrößertem Maßstab dargestellt ist, F i g.
12 das obere Teil der Vorrichtung und Fig. 13 das untere Teil im Längsschnitt, nahezu
in natürlicher Größe, F i g. 14 die Hilfsvorrichtung und F i g. 15 im Schnitt einen
sogenannten Präsentierstab.
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Die Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung in verkleinertem Maßstab in der
Ansicht. Sie besteht unter anderem aus dem Hauptrohr 1, auf welchem die Kalibrierung
angegeben ist. An den freien Rand 6 schließt sich in der Verschlußlage das Kopfstück
2 mit der Verdickung 7 an. Weiter sind dargestellt die Bedienungsringe 3 und 4,
der Handgriff 5 und eine mit Löchern versehene, das Hauptrohr umgebende Büchse.
Diese Büchse 32 dient dazu, die nach den Fig. 1 bis einschließlich 11 nötigen Einstellungen
vornehmen und fixieren zu können. Dazu befindet sich auf einem der innerhalb dieser
Büchse 32 liegenden Teile ein Halter für eine unter Federwirkung stehende Arretierkugel,
die in Öffnungen der Büchse 32 hineinspringt, wenn eine bestimmte Lage erreicht
worden ist. Die bei der Drehung des Bedienungsringes 3 möglichen verschiedenen Einstellungen
werden durch eine Arretierkugel fixiert, die mit Öffnungen in dem oberen Teil der
Büchse 32 zusammenwirkt. Die verschiedenen Stellungen, welche durch Drehen des Bedienungsringes
4 erhalten werden können, werden durch eine zweite Kugel arretiert, die mit den
Öffnungen in der unteren Hälfte der Büchse 32 zusammenwirkt. Einzelheiten zeigen
die F i g. 12 und 13.
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Auf die zentrische Betätigungsstange 18, welche an dem oberen Ende
mit Schraubengewinde 17 versehen ist, ist zu Beginn der Benutzung der Vorrichtung
das Kopfstück 2 geschraubt. Die F i g. 12 stellt die Vorrichtung entsprechend Fig.
3 dar. In der hinausgedrehten Lage der zentrischen Betätigungsstange 18 ist das
mit Luftansaugöffnungen 33 versehene engere Rohrteil 8 sichtbar. In einiger Entfernung
der in zwei Richtungen konisch ausgebildeten Verdickung des Kopfstückes befindet
sich auf dem engeren Rohrteil 8 eine Verdickung 11, die an dem dem Kopfstück zugekehrten
Teil aus weicherem Material besteht, da dieses Teil als Seziertisch dienen muß.
Auf diese Weise ist die Verengung 12 entstanden, während unter der Verdickung 11
die Verengung 13 gebildet ist. In dem Kopfstück befindet sich das Messer 14 mit
der Schneide 15. Das Messer hat oben rechtsgängiges Schraubengewinde 19, dessen
Ganghöhe größer ist als diejenige des Schraubengewindes 17 innerhalb des Kopfstückes
bzw. am Ende der Betätigungsstange 18. In dem Kopfstück sind Schlitze 21 vorhanden,
in welche die
Nocken 20 eingreifen, die das Messer beim Drehen der Betätigungsstange
18 mitnehmen. Durch Drehen des Handgriffes 5 kann die Achse nach rechts und nach
links gedreht werden. Eine relative Verstellung des Kopfstückes 2 und des Hauptrohres
1 ohne Verdrehung der Betätigungsstange 18 erfolgt durch Verdrehen des Bedienungsringes
3. Derselbe sitzt lose drehbar auf dem Hauptrohrl, kann aber nicht in dessen Achsrichtung
verstellt werden. Beim Drehen des Bedienungsringes 3 wird die Gewindebüchse 34,
welche inwendig mit Schraubengewinde versehen ist, auf einer Gewindebüchse 35 verstellt.
Diese Gewindebüchse ist auf dem Innenrohr 36 befestigt. Die Drehung des Bedienungsringes
3 hat also zur Folge, daß die Gewindebüchse 34 nach oben oder nach unten verstellt
wird. Mit dieser Verstellung verstellt sich der Sitz 37 der Arretierkugel 38, welcher
dann in eine der Öffnungen 39 der Büchse 32 eingreift.
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Wenn der Rand 6 des Hauptrohres 1 weiter von dem Kopfstück 2 entfernt
worden ist, sind das engere Rohrteil 8 sowie die Verdickung 11 sichtbar geworden,
über welcher bzw. unter welcher sich die Verengungen 12 und 13 befinden. Unter dem
Teil, in welchem die Offnungen 33 angeordnet sind, befindet sich eine Feder 40,
welche dafür sorgt, daß in der gezeichneten Lage die Verdickung 11 in einiger Entfernung
von dem oberen Rand 6 bzw. von der oberen Fläche 41 des damit fluchtenden Ringes
16 bleibt.
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Ein nicht gezeichnetes Organ kann dazu dienen, daß die Verdickung
11 zwar an der Betätigungsstange 18 hin und her geschoben werden kann, aber in einem
bestimmten maximalen Abstand vom Ring 16 gehalten wird. Wird das Kopfstück 2 in
die Schließlage gebracht, so erfolgt dies entgegen der Federwirkung derart, daß
der untere Rand der Verdickung 11 unmittelbar in die Nähe der vorderen Fläche 41
des Ringes 16 gelangen kann. Das Kopfstück 2 wird durch Drehen des Ringes 4 nach
links zu dem freien Rand 6 bzw. dem oberen Rand 41 hingebracht. Der Ring 4 ist auf
einer Gewindebüchse 42 mit inwendigem Schraubengewinde befestigt. Letztere weist
an der Außenseite eine Lagerung für eine unter Federwirkung stehende Kugel 43 auf,
die durch die Öffnung 44 der Büchse 32 sichtbar sein kann. Das Drehen des Bedienungsringes
4 nach links hat zur Folge, daß die Büchse 42 an der Gewindebüchse 45 entlang mitgenommen
wird, welche auf dem Innenrohr 36 befestigt ist. Diese Verstellung hat zur Folge,
daß die Betätigungsstange 18 ohne Verdrehung nach unten gezogen wird, da die Büchse
42 um eine Klemmbüchse 46 frei drehbar ist, die auf der Betätigungsstange festgeklemmt
ist. Die Betätigungsstange ist hohl. Bei 9 kann daraus Luft abgesogen werden.
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Die abgesogene Luft tritt bei 33 und 47 ein. Auf diese Weise lassen
sich die verschiedenen Einstellungen der Vorrichtung herstellen.
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Die gelochte Büchse 32 ist auf dem Innenrohr 36 befestigt. In diesem
Rohr befindet sich ein Schlitz 48, in welchem sich ein Stift des Hauptrohres 1 in
Achsrichtung auf und nieder bewegen kann. Dieser Stift 49 verhindert ein Drehen,
läßt aber eine relative Verstellung der Teile 1 und 36 zu.
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Das Hauptrohr 1 kann entsprechend der z. B. in F i g. 7 dargestellten
Einstellung weiter in bezug auf die Vorderfläche41 des Ringes 16 zurückgebracht
werden. Bei dieser Einstellung erstrecken sich die Enden der Lippen 30 am Rand 6
und an der Ringfeder 29 vorbei. Die Lippen 30 sind im wesentlichen
lose
und hängen nur mit einem Kragen bei 50 mit einem ringförmigen Organ zusammen. Zum
leichten Reinigen können die Lippen mit ihrem Kragen aus dem Ring entfernt werden.
Durch Bewegen der Teile der Vorrichtung in Richtung des Handgriffes über die Enden
der Lippen kann ein Teil davon innerhalb des von den Lippen gebildeten Kreises kommen,
wodurch die Enden der Lippen auseinandergehen. Dadurch wird die Feder 29 gedehnt.
Die Feder kann später von den Lippen abgestreift werden. Das Ausweichen der Enden
der Lippen 30 kann durch den unteren Rand des Kunststoffringes 22 verursacht werden,
wenn derselbe mit der weiteren Hilfsvorrichtung auf der Betätigungsstange befestigt
ist. Die Hilfsvorrichtung ist in Fig. 6 und in größerem Maßstab in Fig. 14 dargestellt.
Das rohrförmige Organ 23 ist innen mit Schraubengewinde 24 versehen, damit es mit
dem Ende der Betätigungsstange 18 zusammenarbeiten kann, und außen mit linksgängigem
Schraubengewinde 25, auf welches das ringförmige Organ 22 aus Kunststoff aufgeschraubt
ist. Die Fäden 31 sind bei 52 bzw. 53 an dem rohrförmigen Organ bzw. dem Kunststoffring
befestigt. Sie sind so lang, daß sie beim Entfernen des rohrförmigen Organs aus
dem Anus herausreichen.
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Schließlich ist in F i g. 15 der sogenannte Präsentierstab dargestellt.
Dieser ist am Ende mit Schraubengewinde versehen, welches in das Schraubengewinde
des rohrförmigen Organs 23 paßt.
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Nachdem dieses Organ auf den Präsentierstab aufgeschraubt ist, kann
die Hilfsvorrichtung in den proximalen Darmteil gebracht werden, wonach der Präsentierstab
entkuppelt wird. Das konische Teil 54 des Präsentierstabes kann zum Recken der Ringfeder
29 benutzt werden, wenn nach der Reinigung die Ringfeder wieder um die Lippen herum
gebracht werden muß. Der Durchmesser des Kegels 54 stimmt überein mit dem Durchmesser
des Kreises, welchen die nicht gespreizten Lippen einnehmen.
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Nachstehend sei neben weiteren aus den Figuren ersichtlichen Einzelheiten
in groben Zügen die Arbeitsweise der Vorrichtung und der damit durchführbare operative
Eingriff in groben Zügen beschrieben, jedoch unter Fortlassung einiger chirurgischer
Maßnahmen, die zwar bei der Operation notwendig sind, aber die Arbeitsweise der
Vorrichtung selbst nicht beeinflussen.
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Vor der Operation muß der Patient einige Tage mit Abführmitteln,
Klysmen, Darm-Antiseptika, Vitaminen usw vorbereitet werden. Gegebenenfalls kann
Bluttransfusion angewendet werden. Nachdem der narkotisierte Patient mit den Beinen
gespreizt in der Position nach Trendelenburg auf dem Operationstisch liegt, wird
ein Katheter in die Blase hineingeführt und ein medianer Unterbauchschnitt von der
Symphyse - wenn nötig - bis zum Nabel ausgeführt. Nach Eröffnung der Bauchhöhle
werden die Leber und die regionalen Lymphdrüsen inspiziert und der Umfang des Tumors
festgestellt. Wenn sich herausstellt, daß Resektion überhaupt möglich ist, folgt
der Einschnitt des peritoneum parietale an der Wurzel des Mesosigmoids und Isolation
der beiden Ureteren bis an die Blase. Der Tumor wird dann aus der Umgebung gelöst,
und die Art. haemorrhoidales superiores wird an der Wurzel durchgeschnitten.
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Dann wird das Colon descendens bzw. die orale Schleife des Sigmoids
zwischen Klemmen durchschnitten, der distale Stumpf mit einer in Jod ge-
tränkten
Gaze abgedeckt und in den oralen Stumpf ein Ring aus Kunststoff eingebunden. Nach
diesem Durchschneiden wird das caudale Darmteil mit einer Reifzwinge festgehalten
und das kranke Gewebe lospräpariert. Das Rektumteil, das sich unter dem Tumor befindet,
wird in einer Länge von etwa 5 cm gereinigt und von Fett und Fasern befreit, was
nötig ist, um die spätere Invagination zu ermöglichen und eine gute Anaslomose zu
erzielen.
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Das Hauptrohr 1 wird durch den entfalteten Anus hindurch in das Rektum
hineingebracht, bis der Kopf 2 mit seiner Vorderkante in die Nähe des Tumors kommt,
wobei der stumpfe Kegel ein Stück in den Tumor hineindringen kann. Die Vorrichtung
ist dann durch den Kopf 2 geschlossen, und die vorsichtigen, aufschiebenden Bewegungen
in dem dann noch geschlossenen Darm können durch die geöffnete Bauchhöhle verfolgt
werden. Vorzugsweise ist. wie in Fig. 1 dargestellt, das Hauptrohr mit einer Maßeinteilung
versehen, so daß der Abstand des Tumors bis an den rima dentata ani abgelesen und
alsdann beurteilt werden kann, ob die Resektion überhaupt möglich ist. Die im vorstehenden
beschriebenen und noch zu beschreibenden Handlungen werden zum Teil von dem Chirurgen
und zum Teil von einem die Vorrichtung bedienenden Assistenten durchgeführt.
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Der außerhalb des Anus bleibende Teil der Vorrichtung ist mit den
Bedienungsringen 3 und 4 und mit dem drehbaren Handgriff 5 versehen.
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Wie aus den Zeichnungen hervorgeht, liegt in geschlossener Lage der
Vorrichtung der Kopf 2 gegen den freien Rand 6 des Hauptrohres 1 an. Aus näher zu
nennenden Gründen ist der Kopf 2 vorzugsweise mit einem stumpfen Teil versehen,
an welchen sich die doppelt konisch verlaufende Verdickung 7 anschließt. Der Kopf
2 kann in Achsrichtung verstellt werden, so daß zwischen der unteren Seite der Verdickung
7 und dem freien Rand des Hauptrohres eine Nut gebildet wird. Bei dieser Verstellung
wird ein engeres Rohrteil 8 über dem freien Rand 6 frei.
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Das Rohrteil 8 hat Luftansaugöffnungen. Wird jetzt mittels eines bei
9 angeschlossenen Schlauches Luft aus dem Rohrteil 8 herausgesogen, so wird die
Rektumwand 10 sich bei 12 unter Einschnürung an das Rohrteil 8 anlegen. Wie die
Bewegungen z. B. der verschiedenen Unterteile erzielt werden können, ist nachstehend
im Zusammenhang mit den Fig.12 und 13 erläutert.
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Es sei angenommen, daß durch das Drehen des Bedienungsringes 3 nach
links eine relative Verstellung des Knopfes 2 und des Hauptrohres 1 zustande kommt.
Bei weiterer Verdrehung des Ringes 3 in derselben Richtung kommt die auf dem Rohrteil
8 vorhandene Verdickung 11 über den freien Rand 6 des Hauptrohres 1. Unter dieser
Verdickung ist das engere Rohr 8 gleichfalls mit Luftansaugöffnungen versehen. In
der Praxis wird erst dann, wenn die Verengung 12 gebildet ist, um das durch Luftansaugung
eingeschnürte Rektum herum ein Faden gebunden, so daß in dieser Verengung das Rektum
gut festgehalten wird. Wenn dann die Verengung 13 über dem freien Rand 6 entstanden
ist, wird mittels Luftansaugung die Rektumwand 10 auch an dieser Stelle gegen das
Rohrteil 8 gesogen, aber nicht festgebunden. Auf diese Weise werden in dem Rektum
zwei in kurzer Entfernung übereinanderliegende Einstülpungen gebildet. Durch Drehen
des Ringes 4
kann jetzt der Kopf 2 zum freien Rand 6 hin verstellt
werden derartig, daß der Kopf 2 wieder nahezu die Ausgangslage einnimmt. Die Einstülpung
in der Rektumverengung 13 wird dabei dann zwischen der Unterseite der Verdickung
11 und einem unter derselben liegenden Ring zusammengedrückt. Dies ist möglich,
weil die Verdickung 11 in Achsrichtung zu dem unter derselben liegenden Ring bewegbar
ist.
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Beim Hinaustreten des Kopfes 2 sorgt eine Feder dafür, daß die Verdickung
11 und der untenliegende Ring 16 in einiger Entfernung voneinander bleiben.
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Bei der Schließbewegung des Kopfes 2 wird entgegen der Federwirkung
die Verdickung 11 unter Zwischenklemmen der eingestülpten Rektumwand in die Richtung
des Ringes 16 gedrückt.
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Nachdem die erste Verengung 12 gebildet worden ist, ist in der Bauchhöhle
ein Forceps um das um die im wesentlichen doppelt konische Verdickung 7 herumliegende
Rektum geklemmt. Die Backen dieses Forceps sind halbringförmig und haben einen ungefähr
>-förmigen Querschnitt. Auf diese Weise greift der Forceps fest um die doppelt
konisch ausgeführte Verdickung herum. Der Forceps wird so lange festgehalten, bis
die folgende Bedienung der Vorrichtung stattgefunden hat. Diese Bedienung führt
zum Durchschneiden des Rektums. Dazu ist in dem Kopf 2, vorzugsweise in seiner Verdickung
7, das Messer 14 angeordnet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieses
Messer nicht nur in Achsrichtung verstellbar, sondern auch drehbar um die Achse.
Durch Drehen des Handgriffes 5 nach links bewegt sich die Schneide 15 des sich gleichzeitig
drehenden Messers 14 nach unten aus der Verdeckung 7 des Kopfes 2, wobei das Messer
sich also in Achsrichtung in bezug auf die Verdickung 11 verstellt. Das der Messerschneide
zugekehrte Teil der als Seziertisch dienenden Verdickung 11 ist vorzugsweise aus
verhältnismäßig weichem Material hergestellt. Beim Durchschneiden der auf dem Seziertisch
liegenden Einschnürung der Rektumwand bleibt das mit einem Faden gegen das enge
Rohrteil 8 gebundene Teil des Rektums innerhalb der kreisförmigen Bahn des Messers.
Ist das Durchschneiden beendet, so kann der auf diese Weise erhaltene Rektumstreifen
entfernt und histologisch untersucht werden. Die Schneidbewegung ist daher derartig,
daß das Messer während der Schneidbewegung der Richtung des durchgehenden Rektums
folgt und innerhalb des Rektums die schleifenförmige Einschnürung wegschneidet.
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Wie bei der Erörterung der F i g. 12 und 13 näher auseinandergesetzt
werden wird, ist der Kopf 2 mittels Schraubengewinde 17 auf der Achse 18 befestigt.
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Mittels des -Schraubengewindes 19 befindet sich das Messer drehbar
in einer Bohrung des Kopfes. Das Messer wird bei Drehung der Achse 18 deshalb mitgenommen,
weil die Nocken 20 in den Schlitz 21 in dem mit Schraubengewinde versehenen Teil
des Messers greifen. Die Ganghöhe der Schraubengewinde 17 und 19 ist verschieden.
Bei Drehung der Achse 18 kommt das Messer schneller nach außen, als der Kopf sich
von der Achse 18 löst. Dazu ist die Ganghöhe des Schraubengewindes 19 größer als
diejenige des Schraubengewindes 17. Ist die Schneidbewegung durch die Drehung der
Achse 18 beendet, so hat dies gleichzeitig zur Folge, daß der Kopf 2 mit dem Messer
von der Achse 18 gelöst ist. Das jetzt entkuppelte Teil der Vorrichtung, welches
noch
durch den Forceps festgehalten wird, wird mit dem kranken Darm teil als ein
Ganzes entfernt. Das Lumen dieses Darmteiles ist hermetisch abgeschlossen, und eine
Infektion des Operationsgebietes mit Detritus oder infigiertem Material aus dem
Tumor ist ausgeschlossen. Inzwischen befindet sich in dem Anus noch das Hauptrohr
1, während in der Vorrichtung der freie Rand des durchgeschnittenen Rektums eingeklemmt
ist. Beabsichtigt wird jetzt, eine Anastomose zwischen dem in der Tiefe des kleinen
Beckens zurtickgebliebenen Rektumstumpf und dem proximalen Darmteil anzulegen. Dazu
wird zunächst in dem proximalen Darmteil die Hilfsvorrichtung befestigt. Die Hilfsvorrichtung
besteht aus einem sich allmählich nach oben konisch erweiternden Kunststoffring
mit einer Nut an der Außenseite, in welcher das Ende des proximalen Darmteiles festgebunden
wird. Innerhalb des Kunststoffringes 22 befindet sich ein im wesentlichen rohrförmiges
Organ 23, das im Inneren mit einem Schraubengewinde, entsprechend dem Schraubengewinde
17 auf der Achse 18, versehen ist. Dadurch ist es möglich, das rohrförmige Organ
auf das Ende der Achse 18 aufzuschrauben, welches sich im Becken befindet. Dazu
wird das proximale Darmteil 26 mit dem Kunsstoffring 22 und dem darin anwesenden
rohrförmigen Organ 23 mit einer sterilen Gaze von dem Chirurgen umfaßt und das Ganze
in den Bereich des Endes der Achse 18 gebracht. Durch Drehung des Handgriffes nach
rechts wird das Schraubengewinde 17 in den Teil 24 geschraubt, wobei die Einschnürung
27 dichter an die Einschnürung 13 der Rektumwand kommt.
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Diese Bewegung wird so lange fortgesetzt, bis der Chirurg bemerkt,
daß die Hilfsvorrichtung zum Mitdrehen ansetzt. Wie näher beschrieben werden wird,
kann das rohrförmige Organ 23 aus dem Kunststoffring 22 durch Drehung des Handgriffes
5 nach rechts entfernt werden. Wird dann nämlich das Hilfsinstrument festgehalten,
so dreht sich das rohrförmige Organ aus dem Kunststoffring 22. Das Schraubengewinde
außen am rohrförmigen Organ und das im Inneren des Kunststoffringes 22 ist linksgängig,
so daß beim Drehen der Achse nach rechts der Kunststoffring von dem rohrförmigen
Organ freikommt.
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Ehe diese Entkupplung stattfindet, muß aber zuerst noch eine Anastomose
angelegt werden.
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Wenn die Hilfsvorrichtung in der angegebenen Weise mit der zentrischen
Achse 18 gekuppelt ist, liegt die Einschnürung 27 des proximalen Darmteiles 26 in
einiger Entfernung von der Einschnürung der Rektumwand 10 (s. F i g. 6). Durch eine
weitere Drehung des Ringes 3 wird das Hauptrohr 1 derart zurückbewegt, daß das spreizbare
Organ 28 über den freien Rand 6 des Hauptrohres gelangt. In diesem Falle wird eine
Ringfeder 29 sichtbar. Diese Ringfeder liegt in der Nähe des freien Randes einer
Anzahl auf einem Kreis nebeneinander angeordneter Lippen 30, welche an ihrem in
der Zeichnung nicht sichtbaren Ende derartig gelenkig sind, daß die Enden, um welche
die Ringfeder 29 liegt, auseinanderweichen, so daß der Kreisdurchmesser dieser Lippen
größer wird. Diese Bedienung der Vorrichtung erfolgt durch Drehen des Bedienungsringes
4 nach links. Die zentrale Achse 18 wird dadurch mit der Hilfsvorrichtung hineingezogen.
Infolgedessen kommt jetzt die Unterseite des Kunststoffringes 22 in den Raum, der
von den freien Enden der Lippen 30 umschlossen wird. Diese Phase ist in F i g. 8
dargestellt.
Durch das Eindringen des Kunststoffringes 22 in den
Kranz der Lippen 30 weichen die freien Enden dieser Lippen nach außen aus. Die Ringfeder
29 wird dabei gedehnt und ihr Durchmesser größer als der Innendurchmesser des Hauptrohres
1. Falls nun zunächst durch Drehen des Bedienungsringes 3 nach rechts das Hauptrohr
1 zu dem Kunststoffring 22 und in dessen Richtung verstellt wird, stößt der freie
Rand des Hauptrohres 1 gegen die Unterseite der Ringfeder 29. Diese wird dann von
den Lippen abgedrückt und in die Verengung bei 27 gestülpt. Dies hat zur Folge,
daß die Außenwand des Rektums 10 durch den Ring mitgenommen wird und sich gegen
die Außenwand des proximalen Darmteiles in der Einschnürung 27 anlegt. Zur Erzielung
einer guten Anastomose ist es von Bedeutng, daß die Außenwände der beiden erwähnten
Teile gegeneinanderdrücken. Die Feder sorgt für die erforderliche Klemmung. An der
Klemmstelle wachsen die zwei Teile zusammen, während die freien Enden der Necrose
anheimfallen. Es hat sich herausgestellt, daß nach ungefähr 2Monaten die Verbindung
zwischen den beiden Darmstücken nur an dem Schleimhautrelief ohne eine Spur von
Stenose zu erkennen ist. Vorzugsweise ist eine Ringfeder aus rostfreiem Metall vorgesehen.
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Ein zeitweilig in dem colon transversum angebrachter anus praeter
- zur Entlastung der Anastomose - wird nach 6 Wochen geschlossen. Nachdem die in
Fig.9 dargestellte Situation entstanden ist, muß das Instrument mit dem rohrförmigen
Organ 23 aus dem Körper entfernt werden. Dazu wird erst, wie in Fig. 10 angegeben,
durch Drehen des Bedienungsringes 3 nach links das Hauptrohr 1 in eine größere Entfernung
von dem Kunststoffring 22 gebracht. Demzufolge kann die Vorderseite der Vorrichtung
über dem freien Rand 6 des Hauptrohres maximal geöffnet werden. Wenn zunächst der
Bedienungsring 4 nach rechts gedreht wird, wird die zentrale Achse 18 maximal nach
von gebracht, und es kommt der Kunststoffring22, auf welchem die Anastomose mittels
der im Inneren des Darmes liegenden Ringfeder 29 fixiert ist, aus dem Vorderende
der Vorrichtung heraus, wie die Fig. 10 zeigt.
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Wird schließlich der Handgriff 5 nach rechts gedreht, wobei die Anastomose
mit einer Gaze in der ganzen Hand festgehalten wird, wird, wie oben beschrieben,
der Kunststoffring 22 mit dem linksgängigen Schraubengewinde von dem rohrförmgen
Organ 23 gelöst, das mit seinem rechtsgängigen Schraubengewinde auf der zentralen
Achse 18 sitzen bleibt. Nach dem Entkuppeln wird die Vorrichtung mit dem rohrförmigen
Organ und der zentralen Achse aus dem Anus entfernt. An dem Darm bleiben dann nur
der Kunststoffring 22 und die die Anastomose inwendig andrückende Klemmfeder. Der
Kunststoffring 22, der eine Durchlaß für die Entlastung hat, bleibt einige Zeit
im Körper und wird später daraus entfernt.
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Sind die Darmteile völlig angewachsen, so löst sich der Kunststoffring
22 von dem Inneren des Darmes.
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Zur Erleichterung der Entfernung des Kunststoffringes 22 empfiehlt
es sich, an dem oberen Rand in darin vorgesehenen Öffnungen Fäden 31 anzubringen,
welche an dem oberen Ende des rohrförmigen Organs 23 befestigt sind. Der Faden muß
jeweils viel länger sein als der direkte Abstand zwischen den beiden Befestigungspunkten.
Wenn dann beim Entkuppeln in der Lage nach Fig. 11 das rohrförmige Organ
aus der
zentralen Öffnung des Kunststoffringes 22 gezogen wird, werden die Fäden, welche
an dem Kunststoffring befestigt bleiben, auch aus dem Anus herausgezogen. Mittels
dieser Fäden kann dann später festgestellt werden, ob der Ring sich bereits von
der Innendarmwand gelöst hat. Dies kann nach etwa 7 bis 8 Tagen kontrolliert werden.