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Abstellvorrichtung an Rundstrickmaschinen für doppelflächige Strickwaren
Die Erfindung betrifft eine Abstellvorrichtung an Rundstrickmaschinen für doppelflächige
Strickwaren, die auf Warenfehler anspricht und bei der die Lichtstrahlen von feststehenden,
aus Lichtquelle und photoelektrischem Tastkopf bestehenden Lichtschranken den umlaufenden
Warenschlauch durchleuchten und über Verstärker bei Warenfehlern die Maschine abstellen.
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Bei Strickmaschinen treten häufig Brüche und Verknotungen der Fäden
auf. Diese führen, sofern die Maschine nicht rechtzeitig abgeschaltet wird, zu Laufmaschen
im Gestrick. Die Ware wird hierdurch zumindest im Bereich der Fehlstellen für eine
weitere Verwendung unbrauchbar.
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Es wurden daher bereits selbsttätig .die Maschine abschaltende Vorrichtungen
geschaffen, bei denen die Abschaltung beim Auftreten von Warenfehlern mittels elektrischer
Kontaktfühler erfolgt, die die Strickware mechanisch abtasten. Bei einer dieser
bekannten Vorrichtungen ist innerhalb des Warenschlauchs unterhalb des Zylinders
ein als Masse wirkender Metallring angeordnet, dessen Durchmesser etwa demjenigen
des Warenschlauchs entspricht. Unter der Wirkung einer Feder wird der Fühler gegen
die zwischen dem Ring und dem Fühler durchlaufende Strickware gedrückt. Tritt nun
ein Warenfehler auf, so kommt der Fühler an dieser Stelle direkt am Ring zum Aufliegen.
Hierdurch wird ein Stromkreis geschlossen und ein z. B. im Stromkreis des Fühlers
liegendes Relais erregt, das eine Abschaltvorrichtung auslöst.
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Diesen vorbekannten selbsttätigen Abschaltvorrichtungen haften jedoch
Nachteile an. Reißt bei doppelflächigen Strickwaren, z. B. bei Interlockware, nur
die eine Lage, so liegt immer noch die zweite Lage als isolierende Schicht zwischen
dem Fühler und dem Ring. Da in diesem Fall der Fühler nicht direkt am Ring aufliegt,
also der Stromkreis nicht geschlossen wird, erfolgt keine Abschaltung. Folglich
bildet sich eine Laufmasche, die die Ware unbrauchbar macht. Bei Rippware fliegt
der Fühler infolge der sehr hohen Drehzahl der Maschine (Umfangsgeschwindigkeiten
bis zu 120 m/min.) über die Vertiefungen zwischen den Rippen hinweg. Ein in diesen
Vertiefungen auftretender Warenfehler kann somit ebenfalls nicht bemerkt werden.
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Zur Abhilfe gegen diese Mängel hat man die eingangs als Ausgangspunkt
der Erfindung angegebenen, mit Lichtschranken ausgerüsteten Abstellvorrichtungen
in verschiedener Form vorgesehen. Diese Abstellvorrichtungen sind einerseits in
einer Ausführung bekanntgeworden, bei der am Umfang der Rund-Strickmaschine zwei
einander diametral gegenüberliegende Lichtquellen mit einer zugehörigen Photozelle
vorgesehen sind. Diesen beiden Photozellen ist über eine Brückenschaltung ein gemeinsamer
Verstärker nachgeschaltet, der wiederum einen Schaltschütz betätigt. Bei dieser
Art der Steuerung wird die Maschine auch bei unerheblich kleinen Verdickungen und
Unebenheiten im Gestrick durch das gestörte Brückengleichgewicht abgeschaltet. Will
man diesen Nachteil dadurch beseitigen, daß man die Ansprechempfindlichkeit herabsetzt,
so werden Fehlerquellen, die eigentlich auch erfaßt werden sollen, nämlich kleine
Löcher von Fallmaschen, die in nur einer Lage doppelflächigen Rundstrickware auftreten,
nicht erkannt. Außerdem spricht diese Einrichtung auf Fehler nicht an, die sich
diametral gegenüberliegen, da bei einer solchen Fehleranordnung das Gleichgewicht
der Brücke nicht gestört wird. Wegen der verwendeten Brückenschaltung muß die zweiäugige
Lichtschranke genau justiert werden, damit die Intensitäten der auf die beiden Photozellen
auftreffenden Lichtstrahlen nicht unzulässig verschieden sind.
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Andererseits ist auch bekanntgeworden, eine einzige Lichtschranke
zur Betätigung einer Abstellvorrichtung bei Flachwirkmaschinen zu verwenden. Diese
Photozelle wird in Richtung der Maschenreihen des Gewirkes langsam hin- und herbewegt.
Außerdem treten bei den auf solchen Maschinen üblicherweise hergestellten einflächigen
Gewirken Laufmaschenfehler als vollkommen durchsichtiges, relativ breites Fenster
auf.
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Beim Gegenstand derErfindung liegen jedoch andere Verhältnisse vor,
weil einmal ein Fehler in nur einer Lage der Ware nur als Aufhellung erscheint und
weil außerdem die Geschwindigkeit, mit der sich die
Ware durch die
Lichtschranke bewegt, ein Vielfaches gegenüber der Geschwindigkeit bei der für Flachwirkmaschinen
bekannten Abstellvorrichtung beträgt.
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Die Erfindung sieht demnach vor, daß bei Abstellvorrichtungen an Rundstrickmaschinen
für doppelflächige Strickware in an sich bekannter Weise je Verstärker eine einzige
Lichtschranke vorgesehen ist, deren photoelektrischer Testkopf dem regelbaren Verstärker
unmittelbar vorgeschaltet ist. Es können mit einer solchen Abstellvorrichtung auch
Fehler in Waren festgestellt werden, die doppelflächig sind und mit hoher Umfangsgeschwindigkeit
an der Lichtschranke vorbeibewegt werden.
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Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemäßen Abstellvorrichtung
ergibt sich dadurch, daß im Lichtweg der Lichtschranke eine die Schlauchware radial
nach außen spannende, an sich bekannte Gleitkufe vorgesehen ist, die mit ihrer geradlinigen
Querabmessung parallel zur Zylinderachse angeordnet ist und in diesem Bereich eine
Durchbrechung für den Lichtstrahl aufweist.
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Hierdurch wird erreicht, daß das Gestrick im Bereich der Lichtschranke
stets gleich stark ausgespannt ist und somit stets Licht gleicher Intensität auf
den lichtempfindlichen Teil des photoelektrischen Testkopfes auftrifft. Der Verstärker
der Abstellvorrichtung kann deshalb mit konstanter Eingangsspannung betrieben werden,
und eine störende Nachregelung desselben entfällt.
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Zweckmäßig ist es, die lichtempfindliche Schicht des photoelektrischen
Testkopfes im Bereich einer Düse eines an sich bekannten, mit Druckluft arbeitenden
Flaumbläsers anzuordnen. Auch hierdurch wird also durch das Absetzen von Flaumbläschen
am lichtempfindlichen Teil des photoelektrischen Testkopfes auftretende Schwankung
der Lichtintensität vermieden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Darin zeigt F i g. 1 eine schaubildliche Ansicht einer Rundstrickmaschine
mit teilweiser Darstellung einer selbsttätigen Abstellvorrichtung, F i g. 2 einen
in vergrößertem Maßstab dargestellten Teilausschnitt aus F i g. 1 mit aufgebrochenem
Warenschlauch und teilweise dargestellter selbsttätiger Abstellvorrichtung, F i
g. 3 einen Teilschnitt gemäß der Linie 3-3 in F i g. 2, F i g. 4 einen Schnitt gemäß
der Linie 4-4. in F i g. 3, teilweise abgebrochen, F i g. 5 die im Blockschema nur
teilweise dargestellte selbsttätige Abstellvorrichtung.
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Gemäß F i g.1 ist zwischen den beiden Gestellringen 21 und
29 einer Rundstrickmaschine 10 bekannter Bauart eine Schlauchware
17 ausgespannt. In denn von dieser Schlauchware gebildeten zylinderförmigen
Hohlraum ist eine in F i g. 1 strichpunktiert gezeichnete Leuchte, z. B. eine Glühlampe
13, angeordnet. Die Glühlampe 13 ist hierbei in eine Fassung 39 eingeschraubt,
die am freien Ende eines Rohres 12 befestigt ist. Die Richtung des Rohres 12 fällt
mit der Mittelachse der Maschine zusammen. Das Rohr 12 ist an dem zur Leuchte 13
entgegengesetzten Ende befestigt, was jedoch in der Zeichnung nicht dargestellt
ist. Im Innern des Rohres 12 sind die elektrischen Zuführungsleitungen für die Glühlampe
13 verlegt. Gemäß F i g. 2 und 3 sind die zum Innenumfang des Warenschlauchs 17
hin gerichteten Enden zweier geneigter Kufenhalter 40 a, 40 b jeweils
an den Mitten der Seitenteile einer Gleitkufe 11 befestigt. An ihren entgegengesetzten
Enden sind dieKufenhalter 40 a, 40 b klemmschellenartig ausgebildet, so daß ihre
zusammen eine Rohrschelle 45 bildenden Enden, die etwas oberhalb der Fassung
39 mittels Schrauben 41
und 43 miteinander verschraubt sind, das Rohr
12
fest umspannen. Die Gleitkufe 11 spannt die Schlauchware 17 radial
nach außen. Sie ist mit ihrer geradlinigen Querabmessung parallel zur Zylinderachse
angeordnet und weist in diesem Bereich eine Durchbrechung auf.
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Etwa in der Höhe der Leuchte 13 ist an einem der Gestellfüße 32 a
bis 32d des Maschinentisches 26, z. B. am Gestellfuß 32c, eine rohrförmige Aufnahme
14 mittels einer Klemmschelle 15 befestigt. Die rohrförmige Aufnahme
14 ist hierbei so angeordnet, daß ihre Längsachse die Durchbrechung der Gleitkufe
11
etwa senkrecht und in deren Mitte durchdringt und zur Mitte der Leuchte
13 gerichtet ist.
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In einer zylinderförmigen Ausnehmung 46 der rohrförmigen Aufnahme
14 ist an dem zur Leuchte 13 hin gerichteten Ende ein photoelektrischer Testkopf
50, z. B. eine Photozelle, angeordnet (s. F i g. 4), der zusammen mit der
Glühlampe 13 eine Lichtschranke bildet. Ein z. B. abgeschirmtes, zweiadriges Kabel
35 ist teilweise innerhalb der Ausnehmung 46
der rohrförmigen Aufnahme 14
verlegt. Mit seinen einen Leitungsenden ist dieses Kabel stromschlüssig mit dem
photoelektrischen Testkopf 50 und mit seinen hierzu entgegengesetzten Leitungsenden
mit dem Eingang eines mehrstufigen Verstärkers 60 elektrisch verbunden. Im
Anodenkreis der Endstufe des im Blockschaltbild dargestellten Verstärkers 60 ist
gemäß F i g. 5 ein Relais 61 angeordnet. Dieses Relais steht mit dem elektrischen
Antrieb der Rundstrickmaschine 10 so in elektrischer Verbindung, daß dieser
bei Erregung des Relais 61 stromlos wird.
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In der Wandung der rohrförmigen Aufnahme 14
ist eine parallel
zur Mittelachse der Aufnahme verlaufende Bohrung 47 vorgesehen, in deren
zur Schlauchware 17 hin zeigenden Ende eine Düse 48 eines Flaumbläsers
49 befestigt ist. Am entgegengesetzten Ende der Bohrung 47 ist ein
Ende eines Druckluftschlauchs 16 luftdicht befestigt, der zu einer bekannten und
in der Zeichnung nicht dargestellten Druckluftanlage führt. Die Austrittsöffnung
der Düse 48 ist so gerichtet, daß die im Betrieb durch diese Öffnung austretende
Preßluft das Absetzen von Flaum an der lichtempfindlichen Stirnfläche des photoelektrischen
Testknopfes 50 verhindert.
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Die Wirkungsweise der selbsttätigen Abstellvorrichtung ist folgende:
Vor oder bei Inbetriebnahme der Rundstrickmaschine 10 werden die selbsttätige
Abstellvorrichtung und der Flaumbläser 49 eingeschaltet. Die Empfindlichkeit des
Verstärkers 60 wird bei fehlerloser Schlauchware 17,so eingestellt, daß die Intensität
des von der Leuchte 13 abgestrahlten und nach dem Durchdringen der Schlauchware
17 auf den lichtempfindlichen Teil des photoelektrischen Testkopfes 50 auftreffenden
Lichtes gerade etwas unterhalb derjenigen Intensität liegt, die ausreicht, um im
Anodenkreis der Endstufe des Verstärkers 60 so viel Strom fließen zu lassen,
daß das in diesem Kreis angeordnete Relais 61 anspricht. Durch die Gleitkufe 11
wird
gewährleistet, daß die Schlauchware 17 im Bereich der von der Leuchte 13 und dem
photoelektrischen Testkopf 50 gebildeten Lichtschranke stets gleichmäßig
ausgespannt ist. Ist z. B. in dem Warenschlauch ein Faden gebrochen, so durchdringt
an dieser Stelle eine größere Lichtmenge die Schlauchware 17, und es trifft auf
die lichtempfindliche Schicht des photoelektrischen Testkopfes 50 Licht größerer
Intensität auf. Infolge dieser erhöhten, auf den photoelektrischen Testkopf 50 auftreffenden
Intensität des Lichts spricht das im Anodenkreis der Endstufe des Verstärkers 60
liegende Relais 61 an. Dessen in der Zeichnung nicht dargestellter Arbeitskontakt
steht in Wirkverbindung mit der Schaltvorrichtung für den elektrischen Antrieb der
Rundstrickmaschine 10. Bei Ansprechen des Relais 61 wird dieser Arbeitskontakt so
umgelegt, daß er den elektrischen Antrieb der Maschine unterbricht.
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Da sich die Schlauchware 17 im Betrieb ständig dreht, ist gewährleistet,
daß jede Stelle der Schlauchware photoelektrisch abgetastet und auf Warenfehler
geprüft wird. Die an der Düse 48 des Flaumbläsers 49 auftretende Druckluft
verhindert das Absetzen von Flaum an der lichtempfindlichen Schicht des photoelektrischen
Testkopfes 50 und damit eine Schwankung der auf sie auftreffenden Lichtmenge.
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Eine derartige selbsttätige Abschaltvorrichtung bietet die Vorteile,
daß bei Rippwaren auch die zwischen den vorstehenden Rippen liegenden Vertiefungen
abgetastet werden und selbst bei Fehlern nur einer der Lagen einer doppelflächigen
Strickware die Maschine abgeschaltet wird.
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Je nach Bedarf und Bauweise der Rundstrickmaschine kann die Lichtschranke
auch in entgegengesetzter Richtung angebracht werden, so daß der photoelektrische
Testkopf innerhalb des Warenschlauchs und die Lichtquelle außerhalb desselben angebracht
ist. Hierdurch ist es möglich, die Lichtschranke noch näher an die Arbeitsstellen
(Nadeln) heranzubringen und dadurch die Länge der Fehlstelle (Laufmaschen) zu verkürzen.