DE1171993B - Kernreaktor-Brennelement ohne Schutzhuelle - Google Patents
Kernreaktor-Brennelement ohne SchutzhuelleInfo
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- G21C3/42—Selection of substances for use as reactor fuel
- G21C3/58—Solid reactor fuel Pellets made of fissile material
- G21C3/62—Ceramic fuel
- G21C3/64—Ceramic dispersion fuel, e.g. cermet
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: G 21
Deutsche KI.: 21g-21/20
Nummer: 1 171 993
Aktenzeichen: D 34457 VIII c / 21 g
Anmeldetag: 7. Oktober 1960
Auslegetag: 11. Juni 1964
Die Erfindung betrifft ein Kernreaktor-Brennelement ohne Schutzhülle mit einer Trägermatrix aus
Graphit und darin dispergiert angeordnetem Spaltstoff.
Bei der Kernspaltung entstehen eine Anzahl gasförmiger Spaltprodukte, die auf Grund ihrer hohen
Aktivität vom Kühlmittel ferngehalten werden müssen. Aus neutronenökonomischen und wärmetechnischen
Gründen ist es im allgemeinen schwierig, geeignete Schutzhüllen für Kernbrennstoffe zu finden,
die sowohl gasundurchlässig sind als auch die in der modernen Reaktorentwicklung angestrebten hohen
Temperaturen vertragen. Darüber hinaus besteht die Schwierigkeit des allseitig guten Wärmeleitkontaktes
zwischen Brennstoff und diesen Schutzhüllen.
Um diese bisher auftretenden Schwierigkeiten zu vermeiden, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Brennelement zu schaffen, das ohne Schutzhülle ausgeführt werden kann, ohne daß dabei aber gasförmige
Spaltprodukte in den Kühlmittelstrom übertreten und von diesem mitgeführt werden und hierdurch
eine Verseuchung des ganzen Kühlkreislaufes eintritt.
Es sind bereits Brennelemente bekanntgeworden, die den Brennstoff in Form von kleinen Kügelchen
dispergiert enthalten, welche mit einer Schutzhülle aus einem feuerfesten Material, z. B. Aluminiumoxyd,
umgeben sind. Es ist jedoch bis jetzt nicht gelungen, diese Brennelemente impermeabel für gasförmige
Spaltprodukte zu gestalten, weil offenbar diese Hüllen den thermischen Spannungen nicht
standhalten und aufreißen, so daß die gasförmigen Spaltprodukte durch den porösen Graphit, in den
diese Brennstoffpartikeln eingelagert sind, in das Kühlmittel entweichen.
Ebenfalls sind Brennelemente bekannt, die Brennoder Brutstoff in einer glasartigen Komponente enthalten,
welche in ein tonhaltiges Keramikmaterial eingesintert ist. Solche Elemente weisen zwar eine hohe
Undurchlässigkeit für gasförmige Spaltprodukte bei hohen Temperaturen auf, sind aber wegen ihrer
hohen Sprödigkeit und geringen Wärmeleitfähigkeit im Reaktorbetrieb nur beschränkt anwendbar. Es
können nur kleine Körper, z. B. in Form von Tabletten, als Brennelemente hergestellt werden, die im
Reaktor keiner mechanischen Beanspruchung unterliegen. Wegen ihrer begrenzten Wärmeleitfähigkeit
darf die Oberflächenwärmebelastung dieser Elemente bescheidene Werte nicht überschreiten, weil die auftretenden
Temperaturgradienten sonst unzulässige thermische Spannung erzeugen, die zum Bruch der
Elemente führen. Niedrige Obernächenwärme-
Kernreaktor-Brennelement ohne Schutzhülle
Anmelder:
Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkessel-Werke Aktien-Gesellschaft,
Oberhausen (RhId.)
Als Erfinder benannt:
Dr. Christoph Steinert, Oberhausen (RhId.)
belastung bedeuten aber auch niedrige Leistungsdichte im nuklearen Teil der Kernkraftanlage und
damit hohe spezifische Anlagekosten, die die Stromerzeugung verteuern.
ao Das tonhaltige keramische Material, welches bei solchen Elementen die Trägermatrix bildet, stellt
außerdem einen parasitären Neutronenabsorber dar, der nicht zur Neutronenmoderation beiträgt. Die
parasitäre Neutronenabsorption muß durch höheren Brennstoffeinsatz kompensiert werden.
Gemäß der Erfindung wird somit die Aufgabe, ein Brennelement mit hoher Wärmeleitfähigkeit und
guter Neutronenökonomie zu schaffen, das für Spaltprodukte impermeabel ist, dadurch gelöst, daß die
Absorbermatrix für Spaltprodukte aus Partikeln oder Fasern von Brenn- oder Brutstoff enthaltendem
Glas oder Quarz besteht, welche mit Graphitpulver durch Sintern zu dem Brennelement vereinigt sind,
wobei die flüssige Glasphase im Herstellungsprozeß des Brennelementes den von Natur aus porösen Graphit
imprägniert und impermeabel macht. Darüber hinaus kann Graphit bei hohen Sintertemperaturen
mit dem Silizium der Glasphase zu Siliziumkarbid reagieren und die Impermeabilität des Graphits
weiter erhöhen.
Glas besitzt auch die Eigenschaft, feste Spaltprodukte durch elektrostatische Kräfte zu adsorbieren.
Die den Spaltstoff enthaltende Glasphase stellt die Absorbermatrix für Spaltprodukte im Brennelement
dar, während der relativ elastische und gut wärmeleitende Graphit die Trägermatrix bildet.
Das Brennelement nach der Erfindung unterscheidet sich also gegenüber bekannten Brennelementen
dadurch, daß nicht der reine Brenn- oder Brutstoff als Metall oder Metallkarbid in Graphit dispergiert
ist, auch nicht in Form von umhüllten Partikeln, sondern der Brennstoff in einem Absorber
409 599/233
enthalten ist, dessen flüssige Phase im Herstellungsprozeß des Brennelementes den von Natur aus porösen
und gasdurchlässigen Graphit imprägniert und impermeabel macht und darüber hinaus mit dem
Graphit zu Siliziumkarbid reagiert, wodurch die Impermeabilität weiter erhöht wird. Die hohe Auflösung
des Spaltstoffes im Brennelement, die durch die zweifache Dispersion, im Absorber und im Graphit,
erzielt wird, gewährleistet hohe Abbrandwerte und vermeidet eine Akkumulation von gasförmigen
Spaltprodukten, die Anlaß zu einer Druckdiffusion sein kann.
Es ist bereits bekannt, ein faseriges Material, das als wesentlichen Bestandteil ein für die Umwandlung
in ein spaltbares Material geeignetes Isotop oder ein Oxyd davon enthält, als Spaltproduktenquelle zu
verwenden. Bei diesem Vorschlag ist man bestrebt, eine Spaltproduktenquelle zu schaffen, um dadurch
die Rückstoßenergie der Spaltprodukte auszunutzen. Die Spaltprodukte entweichen aus den dünnen
Fasern, und gemäß diesem Vorschlag wird erhofft, daß der durch die Fasern geleitete Gasstrom reich an
Spaltprodukten ist. Demgegenüber liegt der Erfindung die anders geartete Aufgabe zugrunde, nämlich
durch die hohe Auflösung eines für Spaltprodukte geeigneten Absorbers, z. B. Glas oder Quarz, eine
große Oberfläche zur Absorption zu erzeugen. Die Korngröße bzw. Faserdicke soll deshalb 50 Mikron
nicht überschreiten.
Würde das spaltbare Material mit dem Wärmeträger in größeren Partikeln zusammengesintert, so
entstände ein Druckgradient zwischen den gasförmigen Spaltprodukten im Innern und der äußeren Oberfläche
der Partikeln. Die dicht gesinterten Spaltstoffpartikeln bekämen dann durch den inneren Druck
der gasförmigen Spaltprodukte und durch die Rückstoßenergie Risse, aus denen die gasförmigen Spaltprodukte
entweichen könnten.
Claims (2)
1. Kernreaktor-Brennelement ohne Schutzhülle mit einer Trägermatrix aus Graphit und darin
dispergiert angeordnetem Spaltstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorbermatrix
für Spaltprodukte aus Partikeln oder Fasern von Brenn- oder Brutstoff enthaltendem Glas und
Quarz besteht, welche mit Graphitpulver durch Sintern zu dem Brennelement vereinigt sind.
2. Kernreaktor-Brennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absorberkorn
oder die Absorberfasern größer als 10 Mikron, aber kleiner als 50 Mikron sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 1186 541,
1214754, 1225 443;
britische Patentschrift Nr. 850 016;
»Nucleonics«, August 1957, S. 94 bis 98.
Französische Patentschriften Nr. 1186 541,
1214754, 1225 443;
britische Patentschrift Nr. 850 016;
»Nucleonics«, August 1957, S. 94 bis 98.
409 599/233 6.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED34457A DE1171993B (de) | 1960-10-07 | 1960-10-07 | Kernreaktor-Brennelement ohne Schutzhuelle |
GB35159/61A GB942852A (en) | 1960-10-07 | 1961-09-29 | Improvements in nuclear fuel elements and a method of manufacturing such elements |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DED34457A DE1171993B (de) | 1960-10-07 | 1960-10-07 | Kernreaktor-Brennelement ohne Schutzhuelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1171993B true DE1171993B (de) | 1964-06-11 |
Family
ID=7042191
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED34457A Pending DE1171993B (de) | 1960-10-07 | 1960-10-07 | Kernreaktor-Brennelement ohne Schutzhuelle |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE1171993B (de) |
GB (1) | GB942852A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1228727B (de) * | 1965-03-13 | 1966-11-17 | Siemens Ag | Thermionischer Konverter mit im Inneren der Emitterelektrode angeordnetem Kernbrennstoff |
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---|---|---|---|---|
WO2011036210A1 (en) * | 2009-09-23 | 2011-03-31 | Orion Tech Anstalt | Nuclear fuel element and sol-gel process for its production |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR1186541A (fr) * | 1957-11-18 | 1959-08-26 | Saint Gobain | Perfectionnement aux réacteurs nucléaires |
FR1214754A (fr) * | 1958-02-04 | 1960-04-12 | Degussa | Procédé d'obtention d'éléments à l'état de dispersion (combustibles et éléments fertiles) pour réacteurs nucléaires |
FR1225443A (fr) * | 1958-05-30 | 1960-06-30 | Atomic Energy Authority Uk | Combustible nucléaire |
GB850016A (en) * | 1957-06-25 | 1960-09-28 | Atomic Energy Authority Uk | Improvements in or relating to methods of manufacturing graphite bodies and nuclear fuel materials comprising said graphite bodies |
-
1960
- 1960-10-07 DE DED34457A patent/DE1171993B/de active Pending
-
1961
- 1961-09-29 GB GB35159/61A patent/GB942852A/en not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1228727B (de) * | 1965-03-13 | 1966-11-17 | Siemens Ag | Thermionischer Konverter mit im Inneren der Emitterelektrode angeordnetem Kernbrennstoff |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB942852A (en) | 1963-11-27 |
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