DE1041180B - Brennelement fuer Kernreaktoren - Google Patents
Brennelement fuer KernreaktorenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Brennelement für Kernreaktoren, insbesondere Brutreaktoren.
Soweit nichts anderes angegeben, wird nachfolgend die übliche und anerkannte Terminologie der Kernphysik
verwendet. So bezieht sich z. B. der Ausdruck »Spaltstoff« auf mit thermischen Neutronen spaltbares
Plutonium, 235U und 233U, und unter »Brutstoff«
sind Thorium und 238U zu verstehen, die durch Einfangen
von Neutronen und ^-Zerfall in Spaltstoffe umgewandelt werden können. Wenn von Uran, Thorium
oder Plutonium gesprochen wird, so sind damit sowohl das Metall als auch die feuerfesten Oxyde, wie
ThO2 und UO2, gemeint.
Bei der Entwicklung wirtschaftlich konkurrenzfähiger Kernenergie richtet sich die Aufmerksamkeit
besonders auf die Ausrüstung von neuem Spaltstoff. Da der Uranvorrat beschränkt ist, ist man bestrebt,
das in verhältnismäßig großem Umfang zur Verfügung stehende Thorium in 233U und 238U in Plutonium umzuwandeln.
Das entstehende 233U und Plutonium kann dann zur weiteren Umwandlung von Brutstoff verwendet
werden; auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Menge an Spaltstoff zu vergrößern und gleichzeitig
Energie zu gewinnen. Ferner werden durch ein zweckentsprechendes Brutprogramm die Kosten der
Kernenergieerzeugung erheblich gesenkt, weil ein hochwertiges Nebenprodukt anfällt.
Brutstoffe werden im allgemeinen in den als Brutreaktoren
bekannten Reaktortypen verwendet, wobei die Ausbrütung zusammen mit dem Verbrauch an
Spaltstoff erfolgt. Die Art und die räumliche Form, in welcher der Brutstoff eingesetzt wird, sind von beträchtlicher
Bedeutung, da für einen wirtschaftlichen Betrieb solcher Reaktoren niedrige Herstellungs- und
Aufbereitungskosten wichtig sind. Brutstoffe sind bisher in verschiedener Weise verwendet worden. Zum
Beispiel wurde Plutonium aus 238U Jn großen,
graphitmoderierten, luft- oder wassergekühlten, mit natürlichem Uran betriebenen Reaktoren ausgebrütet.
Thorium kann in Uran-Thorium-Legierungen und als Abdeckung in Zwei - Zonen - Reaktoren verwendet
werden. In diesen Zwei-Zonen-Reaktoren ist das Thorium in verschiedener Form verwendet worden,
z. B. in Form fester Stäbe, in Form von Thoriumoxydsuspensionen und Thoriumnitratlösungen. Wenn die
Spalt- und Brutstoffe vermischt wurden, mußten sie bei der Aufbereitung wieder getrennt werden, was eine
Kostenerhöhung bedeutet. Die Kosten des Zusammenbaues sind in vielen Fällen auf Grund der Verwendung
von Umkleidungsstoffen ebenfalls hoch gewesen; eine geringe oder gar keine Umkleidung wäre ideal. Hinzu
kommt noch das Problem der Wärmeübertragung. Die Möglichkeit der Wärmeabfuhr bestimmt gewöhnlich
die Energiehöhe, und in heterogenen Reaktoren wurde
Anmelder:
United States Atomic Energy Commission, Washington, D. C. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 6. August 1956
V. St. v. Amerika vom 6. August 1956
William Edward Abbott, Pittsburgh, Pa.,
und Ralph Balent, Tarzana, Calif. (V. St. Α.)
sind als Erfinder genannt worden
sie von der Urantemperatur im Zentrum des Stabes bestimmt. Um diese Erscheinung zu vermeiden und
doch einen hohen Wärmefluß zu erhalten, sind Brennelemente vorgeschlagen worden, die aus einem Bündel
von Uranstäben von verhältnismäßig geringem Durch messer bestehen. Durch diese Maßnahme werden
jedoch nur die Herstellungskosten und die Kosten für die Beseitigung von Verunreinigungen erhöht.
Die Erfindung bezweckt die Entwicklung eines verbesserten Brennelementes für Brutreaktoren. Sie zielt
weiter auf die Entwicklung eines Brennelementes für Brutreaktoren ab, in welchem die Brut- und Spaltstoffe
getrennt sind und welches nur eine minimale Umkleidung erfordert. Ein weiteres Erfindungsziel ist
die Entwicklung eines solchen Brennelementes, das in wirtschaftlicher Weise hergestellt und gereinigt werden
kann. Ein anderes Erfindungsziel ist die Schaffung eines Brennelementes dieser Art, in dem als Äquivalent
für ein Bündel von Stäben geringeren Durchmessers ein einzelnes Brennelement von verhältnismäßig
großem Durchmesser verwendet wird. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Entwicklung eines derartigen
Brennelementes mit besseren Wärmeübertragungseigenschaften, wodurch höhere Wärmeflußwerte sicher erzielt werden können. Ein anderes Ziel
ist die Entwicklung eines Brennelementes dieser Art mit besseren Wärmeübertragungseigenschaften, in
dem die Leistung nicht durch die Temperatur im Zentrum des Brennelementes begrenzt ist.
809 658/349
3 4
Das Reaktorbrennelement mit Hülse und mit einem Fig. 2 zeigt im Längsschnitt das erfindungsgemäße
Zentralkern aus Brutstoff ist gemäß der Erfindung da- Brennelement, das in einem Brennkanal des SRE andurch
gekennzeichnet, daß dieser von einem ersten geordnet ist. Der Hängestab 10 trägt eine Säule von
Verbindungsmaterial umgeben ist, das seinerseits un- getrennten Brennstäben von 15,2 cm Länge. Der
mittelbar von einer Spaltstoffschicht umgeben ist, um 5 Hängestab 10 ist vom Brutstoff 1 umgeben. LTm diesen
die herum ein zweites Verbindungsmaterial angeord- herum ist das Verbindungsmaterial 2 angeordnet, das
net ist, das den Behälter berührt. die Verbindung und einen thermischen Kontakt von
Das Brennelement gemäß der Erfindung besitzt Brutstoffl und Spaltstoff 3 herstellt. Das Verbindungsbemerkenswerte
Eigenschaften. Es ist durch die material 4 ist nicht auf einen einzelnen Brennstab beTrennung
von Spalt- und Brutstoff und die minimale 10 grenzt, sondern erstreckt sich über die gesamte Länge
LTmkleidung einfach herzustellen und zu reinigen. Zu des Brennelementes und stellt den thermischen Konder
Einfachheit der Herstellung und Reinigung trägt takt zwischen dem Spaltstoff 3 und der Zirkonhülse 5
auch die Verwendung eines einzelnen Stabes von ver- her, welche die 1,83 m hohe Säule der 15,2 cm langen
hältnismäßig großem Durchmesser an Stelle eines Brennstäbe enthält. Im Kühlmittelkanal 6 strömt geBündels
von Stäben geringeren Durchmessers bei. 15 schmolzenes Natrium. Die Zirkonschicht 7 kleidet den
Durch xAnordnung des Spaltstoffes an der Außenseite Graphitmoderator 8 aus und schützt ihn vor dem gedes
Stabes ist die Leistung nicht durch die Tempera- schmolzenen Kühlmittel.
tür im Zentrum begrenzt. Die Konzentration des Die nachfolgende Tabelle gibt die konstruktiven
Spaltstoffes in größerer Nähe des Kühlmittels ergibt Einzelheiten der Brennstabanordnung gemäß Fig. 2 im
eine wirksamere Wärmeübertragung, und das gleiche 20 SRE an:
Kühlmittel wird für den Brut- wie den Spaltstoff verwendet. Der Umwandlungsfaktor ist überraschender- A- Werkstoffe
Kühlmittel wird für den Brut- wie den Spaltstoff verwendet. Der Umwandlungsfaktor ist überraschender- A- Werkstoffe
weise recht hoch; im Gegensatz zu den Erwartungen Kühlmittelkanal Zr
wirkt der den Brutstoff umgebende Spaltstoff nicht als Kühlmittel Na
Filter oder Neutronenfänger. Da die Umwandlung 25 Brennelementhülse Zr
unmittelbar in dem Brennelement erfolgt, wird neuer Verbindungsmaterial NaK
Spaltstoff erzeugt, der wiederum zur Aufrecht- Spaltstoff 235TJ
erhaltung der Kettenreaktion verwendet werden kann. Anreicherung (Uran) 93,5%
Auf Grund dieser Vorteile stellt das erfindungsgemäße Gesamte Brennstoffmenge .... 60 kg (Spaltstoff)
Brennelement einen großen Fortschritt in der Ent- 30 Brutstoff Th
wicklung wirtschaftlicher Kernenergie dar. Hängestab rostfreier Stahl
In der Zeichnung zeigt der Type 304 L
Fig. 1 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße ß Abmessungen
Brennelement und ' ö
Brennelement und ' ö
Fig. 2 im Längsschnitt eine Ausführungsform des 35 Kühlmittelkanal
Brennelementes für einen bestimmten, bekannten Re- Außendurchmesser 74,03 mm
aktor. Wandstärke 0,89 mm
Wie Fig. 1 zeigt, bildet der Brutstoff 1, Thorium Brennelementhülse
oder 238Tj1 ,Jgn Zentralkern des Elementes. Dieser Außendurchmesser 54,99 mm
Kern 1 ist von dem Verbindungsmaterial 2 umgeben, 40 Wandstärke 0,89 mm
das ihn berührt und aus einem geeigneten geschmolze- Verbindungsmaterial,
nen anorganischen Medium, wie Natrium, Natrium— radiale Stärke 0,51 mm
Kalium, Wismut, Wismut —Zinn und geschmolzenen Spaltstoff, radiale Stärke 0,25 mm
Fluoridsalzen, z. B. Alkalifuioriden, bestehen kann. Verbindungsmaterial,
Das Verbindungsmaterial 2 ist von einem dünnen 45 radiale Stärke 0,13 mm
Zylinder umgeben, der Spaltstoff 3 (wie Uran oder Brutstoff
Plutonium) enthält. L'ran soll vorzugsweise an einem Außendurchmesser 51,44 mm
spaltbaren Isotop, wie 233L^ oder 235U, stark (z. B. zu Innendurchmesser 12,70 mm
mindestens 90°/») angereichert sein. Der Spaltstoff ist Hängestab, Außendurchmesser .. 12,57 mm
von einem zweiten Verbindungsmaterial 4 umgeben, 50 Länge der Spaltstoffstäbe 15,2 cm
dessen Zusammensetzung derjenigen des Verbindungs- Länge des Brennelementes 1,83 m
materials 2 ähnlich ist. Das Verbindungsmaterial 4 Zahl der Stäbe in einem Brennberührt
den Spaltstoff und die Innenfläche von Be- element 12
halter 5. Der Behälter kann aus einem beliebigen _, . ,
Metall mit geeigneten kerntechnologischen und 55 C Betriebsbedingungen
metallurgischen Eigenschaften, z. B. Zirkon oder rost- Höchsttemperatur des Spaltstoffes .. 649° C
freiem Stahl, bestehen. Die Verbindungsstoffe ergeben Höchsttemperatur des
einen thermischen Kontakt für einen wirksamen Brutstoffes (Th) 982° C
Wärmeübergang und ermöglichen ferner kleine Di- Zahl der Stäbe 31
mensionsänderungen der Feststoffe, die durch die 60 Leistung 20 Mw
Wirkung der Strahlung und thermische Schwankungen
erfolgen, ohne daß das Brennelement zerbirst. Das obige Beispiel erläutert zwar die besondere
Nachfolgend sei die Anpassungsfähigkeit des er- Eignung und Anpassungsfähigkeit des erfindungsfi
η dungsgemäß en Brennelementes an einen bestimmten gemäßen Brennelementes für den SRE, dient jedoch
Reaktor beschrieben, nämlich den Sodium Reactor 65 nur der Erläuterung der Erfindung, ohne sie zu beExperiment
(SRE), einen graphitmoderierten, natrium- grenzen. Unter Anwendung der prinzipiellen Merkgekühlten
Reaktor, der im einzelnen in einer Ver- male des erfindungsgemäßen Brennelementaufbaues
öffentlichung von W. E. Parkins, »The Sodium Re- können entsprechende Abänderungen erfolgen, um das
actor Experiment«, auf der Genfer Konferenz für die Brennelement in Reaktoren anderer Bauart zu verfriedliche
Ausnutzung der Atomenergie beschrieben ist. 70 wenden.
Claims (7)
1. Reaktorbrennelement mit Hülse und mit einem Zentralkern aus Brutstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser von einem ersten Verbindungsmaterial umgeben und dieses seinerseits unmittel-
bar von einer Spaltstoffschicht umgeben ist, um die herum ein zweites Verbindungsmaterial angeordnet
ist, das den Behälter berührt.
2. Brennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das zweite Verbindungsmaterial
ein geschmolzenes anorganisches Medium sind.
3. Brennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Verbindungsmaterial
der Gruppe geschmolzene Fluoridsalze, Natrium, Natrium—-Kalium, Wismut und
Wismut —Zinn angehören.
4. Brennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Verbindungsmaterial
Natrium —Kalium ist.
5. Brennelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spaltstoff Uran und der
Brutstoff Thorium ist.
6. Reaktorbrennelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen im
Zentralkern angeordneten Mittelstab.
7. Reaktorbrennelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Mittelstab in
axialer Richtung eine Mehrzahl gesonderter Brennstäbe angeordnet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 754 183.
Britische Patentschrift Nr. 754 183.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 658/349 10.5&
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