DE1171797B - Verfahren zur Erhoehung der Filtriergeschwindigkeit von waessrigen Schlaemmen aus Asbestzement - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Filtriergeschwindigkeit von waessrigen Schlaemmen aus Asbestzement

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DE1171797B
DE1171797B DEJ17627A DEJ0017627A DE1171797B DE 1171797 B DE1171797 B DE 1171797B DE J17627 A DEJ17627 A DE J17627A DE J0017627 A DEJ0017627 A DE J0017627A DE 1171797 B DE1171797 B DE 1171797B
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polymer
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William Langdon Van Derbeek
Reynold Nebel
Nicholas Mark Sfiscko
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Johns Manville
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Johns Manville
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    • C04B28/02Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
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Description

  • Verfahren zur Erhöhung der Filtriergeschwindigkeit von wäßrigen Schlämmen aus Asbestzement Aus wäßrigen, aus Asbestfasern und hydraulischem Zement bestehenden Schlämmen werden bekanntlich sehr verschiedenartige Produkte hergestellt, z. B. nach einem häufig angewandten Verfahren in der Weise, daß die wäßrige Schlämme filtriert wird, wobei auf dem Filter die dispergierten Feststoffe des Schlammes gesammelt, das Wasser abgeleitet, und schließlich die angefallene Masse aus Asbestfasern und Zement von dem Filter genommen wird. Da der Filtriervorgang durch die Asbestfasern und die feinverteilten Zementteilchen behindert wird, gibt es praktisch Grenzen für die Stärke der Schicht, die sich auf dem Filter bilden kann. Die Filtriergeschwindigkeit fällt nämlich mit dem Ansteigen der auf dem Filter sich ansammelnden Masse sehr schnell ab, so daß es praktisch unmöglich wird, sehr dicke Schichten mit einer für großtechnische Verfahren erforderlichen Durchsatzgeschwindigkeit herzustellen.
  • Die Filtriergeschwindigkeit des Schlammes kann in etwa durch die Art der darin vorliegenden Asbestfasern geregelt werden. Es gibt Asbestfasern, die relativ hart sind und Schlämme bilden, die sich schneller filtrieren lassen, als feinere oder geschmeidigere Asbestfasern. Eine Regelung oder Verb Kessel rung der Filtriergeschwindigkeit ausschließlich durch Verwendung von schneller filtrierbaren Fasern ist vom Herstellerstandpunkt jedoch deshalb unerwünscht, weil solche Fasern relativ teurer sind als die langsamer zu filtrierenden. Die Herstellungskosten von Asbestzementrohren und ähnlichen Produkten müßten sich daher verringern lassen, wenn Mittel gefunden würden, durch die die Filtriergeschwindigkeit von Asbestzementschlämmen mit einem großen prozentualen Anteil an langsamer filtrierbaren, weniger teuren Asbestfasern erhöht wird, da die Materialkosten für die Rohre oder die anderen Produkte verringert werden.
  • Es wurde bereits versucht, die Filtriergeschwindigkeit von Asbestzementschlämmen durch Zusatz von geringen Mengen von modifizierenden Mitteln zum Schlamm zu verbessern. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, etwa 0,2 bis 1 Gewichtsprozent verschiedener organischer Sulfate oder Sulfonate zu der Dispersion von Asbestfasern und Zement vor dem Filtrieren der Dispersion durch ein Filtermedium zu geben. Der Zusatz von solchen modifizierenden Mitteln bei der Herstellung von Asbestrohren soll den Bruchfestigkeitsmodul und andere Eigenschaften der Rohre nicht wesentlich verschlechtern. Auch soll das Rohr nicht porös werden und darf keine Stoffe enthalten, die durch durch das Rohr fließende Flüssigkeiten ausgelaugt werden, so daß das Rohr oder die hindurchgeführten Flüssigkeiten in schädlicher Weise beeinflußt würden.
  • Wie bei allgemein bekannten Verfahren zur Herstellung von Formkörpern durch Filtrieren von Schlämmen aus in Wasser feinzerteiltem Material durch ein Filter üblich ist, treten Produktverluste bei der Herstellung von Asbestgegenständen nach diesem Verfahren auf. So enthält das Filtrat, d. h. das sogenannte weiße Wasser, das von der auf dem Filter gesammelten Masse aus Asbestfasern und Zement abläuft, ständig Anteile von nicht abfiltrierten festen Einzelteilchen, die allgemein als »Feinteile« bezeichnet werden. Solche nicht abflltrierten Stoffe stellen häufig ein Abfallprodukt dar, das die Gesamtkosten der gewünschten Asbestzementstruktur zusätzlich erhöht, denn die Gesamtmasse der Endstruktur würde vergrößert, wenn die Feinteilchen in der abfiltrierten asbesthaltigen Schicht zurückgehalten würden und nicht mit dem Filtrat abliefen. Ihre Verringerung im oder Entfernung aus dem Filtrat verringert darüber hinaus die Aufarbeitungs- oder Verfahrenskosten für das Filtrat und erniedrigt die Herstellungskosten für das gewünschte Endprodukt.
  • Die Erfindung betrifft die Verwendung eines wasserlöslichen, hochmolekularen Polymeren eines Amids der allgemeinen Formel R CHS = CCON R2 n R1 in der Rt Wasserstoff oder Methyl und R2 und R3 Wasserstoff, einen 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisenden Alkyl- oder Oxyalkylrest bedeuten, als Zusatz zu einer aus Asbestfasern und hydraulischem Zement bestehenden wäßrigen Schlämme in Mengen von 0,005 bis 0,2 Gewichtsprozent, insbesondere 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trokkengewicht der in dem Schlamm dispergierten Feststoffe, zur Erhöhung ihrer Filtriergeschwindigkeit bei der Herstellung von geformten Gegenständen. Der Zusatz dieser sehr geringen Menge des wasserlöslichen, hochmolekularen Polymeren wie des Polyacrylamids soll derart erfolgen, daß das Polymer vollständig und schnell innerhalb möglichst kurzer Zeit in dem wäßrigen Schlamm verteilt wird, ehe der Schlamm filtriert wird. Dieses Ziel wird besonders befriedigend erreicht, wenn man eine schwache, z. B. etwa 0,1 bis 1 Gewichtsprozent Polymer enthaltende wäßrige Lösung der wäßrigen Schlämme z. B. durch Versprühen zusetzt, die sich in einem Mischkessel oder einem Aufgabebehälter der zur Herstellung geformter Gegenstände dienenden Filtriervorrichtung befindet.
  • Durch Zugabe der angegebenen sehr geringen Mengen der wasserlöslichen Polymeren wird die Filtriergeschwindigkeit der Asbestzementschlämme um mindestens 40apo gesteigert und der Anteil der nichtfiltrierbaren Festteilchen, die mit dem Filtrat bei der Produktformgebung durch das Filterelement hindurchtreten, sehr wesentlich verringert. Die erfindungsgemäß angewendeten wasserlöslichen Polymeren haben sich als besonders spezifisch in dieser Beziehung bei der Verarbeitung von Asbestzementschlämmen herausgestellt, während eine große Anzahl von zur Verbesserung der Filtriergeschwindigkeit vorgeschlagenen Stoffen bei der Anwendung zur Filtration von anderen Suspensionen als Asbestzementschlämmen sich als deutlich schlechter als die erfindungsgemäßen Polymeren erwiesen haben. Diese wasserlöslichen Polymeren sind in solch relativ geringen Konzentrationen wirksam, daß sie weder eine bemerkenswerte Änderung der Qualität noch der Eigenschaften der fertigen Asbestzementgegenstände bewirken.
  • Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen erläutert. Die Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, wenn nichts anderes angegeben ist. Beispiel 1 Durch Umwälzen von 20u/0 Asbestfasern, 3O0/o pulverförmiger Kieselsäure und 500/0 Portlandzement wird eine trockene pulverförmige Mischung hergestellt. In einem besonderen Behälter wird eine 0,100/obige Lösung eines wasserlöslichen hochmolekularen Polyacrylamids, nämlich eines Natriumsalzes eines partiell hydrolysierten Polyacrylamids durch Zusatz von 1 Gewichtsteil Polymer zu 1000 Teilen auf etwa 820 C erhitztem Wasser hergestellt, wobei die Mischung so lange gerührt wird, daß sich das Polymer vollständig im Wasser löst.
  • Eine Reihe von Versuchsproben von Asbestzementzusammensetzungen, sogenannten »Versuchskuchen« wird unter Verwendung der trockenen Pulvermischung und der Polymerlösung hergestellt.
  • Die erste Gruppe der Versuchskuchen der Reihe wird ohne den Zusatz irgendeines wasserlöslichen Polymeren hergestellt, um als Blindprobe für den Rest der Versuchskuchen dieser Reihe zu dienen. Es werden dann 150 Teile der Mischung aus Asbestfasern, Kieselsäure und Zement schnell in 1000 Teile Wasser gegossen, das in einem Kessel mit rechteckigem Querschnitt von 7,5. 20 cm und trichterförmigem Boden vorliegt, der mit einem schnellöffnenden Ventil und Abzugsleitungen versehen ist. Über dem Boden befindet sich quer über dem Kessel ein feines Sieb oder eine ein Filterelement bildende Schicht, auf dem der in einer Flüssigkeit über dem Sieb dispergierte Feststoff in Form einer Flüssigkeit in dem Kessel zurückgehalten wird und dann durch und aus den Abzugsleitungen filtriert wird. Die Mischung aus Trockenpulver und Wasser wird 1 Minute mit einem senkrecht oszillierenden Schläger bewegt und anschließend das Abzugsventil der Vorrichtung geöffnet, damit das Wasser durch das rechteckige Filterelement abgezogen werden kann, während die Asbestfasern und die anderen suspendierten Feststoffteilchen zum größten Teil auf dem Filterelement zurückgehalten werden. Die für das vollständige Filtrieren des Wassers durch das Filterelement erforderliche Zeit wird in Sekunden gemessen und aufgeschrieben.
  • Unter Anwendung des gleichen Verfahrens werden vier weitere Versuchskuchen hergestellt und derart fünf Proben der ersten Gruppe der herzustellenden Reihe gebildet.
  • Es wird eine zweite Gruppe von fünf Proben unter Anwendung des gleichen Verfahrens und der vorstehend beschriebenen Vorrichtung mit der Ausnahme hergestellt, daß zu den 150 Teilen der trockenen Mischung aus Asbestfasern, Kieselsäure und Zement 15 Teile der 0,1 0/oigen Polymerlösung zu den 1000 Teilen Wasser gegeben werden. Dabei erhält man eine Gruppe von fünf Versuchskuchen, die aus einem wäßrigen Schlamm mit einem Gehalt von 0,01 Gewichtsprozent des wasserlöslichen Polymeren, bezogen auf das Gewicht der in dem Schlamm vorliegenden Feststoffe, bestehen.
  • In gleicher Weise werden sechs weitere Gruppen von Versuchskuchenproben hergestellt, jede mit einer ansteigenden Menge an wasserlöslichem Polymer im Schlamm, nämlich zwei drei, vier, fünf, acht und zehn Hundertstel Gewichtsprozent, bezogen auf das Trokkengewicht der im Schlamm vorliegenden Feststoffe.
  • Die mittlere Filtrierzeit in Sekunden für jede der acht Versuchsgruppen ist in der nachstehenden Tabelle I angegeben: TabelleI
    Prozent Polymer
    ohne « 0,01 1 0,02 1 0,03 ; 0,04 1 0,05 0,08 1 0,10
    Filtrierzeit . . | 55 27 1 25 1 20 20 20 24 28
    Beispiel 2 Durch Umwälzen von 20e/o Asbestfasern, 30 °/o Kieselsäurepulver und 50e/o Portlandzement wird eine trockene Pulvermischung hergestellt.
  • Durch Zusatz von je einem Teil der nachfolgend angeführten Produkte zu 1000 Teilen auf etwa 82° C erhitztem Wasser, das durch einen Rührer vom Propellertyp bewegt wird, werden wäßrige Lösungen mit einem Gehalt von 0,1e/o der nachfolgenden wasserlöslichen hochmolekularen organischen Produkte hergestellt, wobei ausreichend lange gerührt wird, um eine homogene Lösung der Produkte zu erhalten.
  • Produkt A Oberflächenaktives Mittel, bestehend aus einer Mischung aus Äthylenoxyd und Propylenoxyd.
  • Produkt B Mischdiafkylquaternäres Ammoniumchlorid als Ausflockmittel.
  • Produkt C Polyäthylenoxyd-Ausflocknittel.
  • Produkt D Wasserlösliches, hochmolekulares Polyacrylamid, nämlich ein hydrolysiertes Polyacrylnitril.
  • Produkt E Wasserlösliches, hochmolekulares Polyacrylamid.
  • Produkt F Wasserlösliches, hochmolekulares Polyacrylamid, nämlich ein Natriumsalz eines partiell hydrolysierten Polyacrylamids.
  • Nach dem Herstellungsverfahren für Versuchskuchen, wie es vorstehend im Beispiel 1 beschrieben worden ist, werden Gruppen von fünf Proben von jedem der Produkte A bis F in Konzentrationen von ein, zwei, drei, vier, fünf, sieben und neun Hundertstel0/o hergestellt, um die mittlere Filtrierzeit in Sekunden für jede der verschiedenen Gruppen von Versuchsproben zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Filtriergeschwindigkeitsversuche sind in der nachstehenden Tabelle II angeführt. Tabelle II
    Prozent Polymer
    ohne zu 0,01 1 0,02 1 0,03 1 0,04 1 0,05 t 0,07 1 0,09
    Produkt A . . 75 80 80 85 86 90 95 100
    ProduktB . 60 65 67 69 69 70 71 72
    ProduktC . . 64 72 110 152 179 226 281 312
    ProduktD . .. 63 45 41 38 35 34 29 30
    ProduktE . . 58 34 28 28 32 34 41 45
    ProduktF . .. 56 28 25 23 22 24 j 27 30
    Beispiel 3 In einem Trockenpulvermischer werden 200/0 Asfestfasern der zur Herstellung von Asbestzementrohren allgemein üblichen Art mit 30 °/o sauberem, feinkörnigem Sand und 50e/o Portlandzement vermischt.
  • In einem getrennten Behälter wird eine 0,1 0/obige wäßrige Lösung eines wasserlöslichen hochmolekularen Polyacrylamids duch Zusatz von 1 Teil Polymer zu 1000 Teilen auf 820 C erhitztem Wasser, das etwa 10 Minuten bewegt wird, um das Polymer vollständig im Wasser zu lösen, hergestellt.
  • Ein Asbestzementschlamm wird kontinuierlich hergestellt, indem - Ströme von Wasser, einer Acrylamidpolymerlösung und einer Trockenpulvermischung aus Asbestfasern, Sand und Zement durch getrennte Leitungen in einen mit einem umlaufenden Schaufelrührer versehenen Behälter einfließen gelassen werden, wobei der einfließende Strom der getrennen Stoffe derart geregelt wird, daß 60 Teile der Polymerlösung und 150 Teile der Trockenpulvermischung auf je 1000 Teile Wasser in den Behälter fließen. So wie die angeführten Bestandteile stromweise in den Behälter eingeführt und darin gemischt werden, wird ein entsprechendes Volumen des sich bildenden Schlammes durch einen geeigneten Ablaß in dem Behälter abgezogen und zum Niveaugefäß einer Asbestrohre herstellenden Maschine geführt.
  • Der Schlamm wird durch Filtrieren durch die umlaufende zylinderförmige Form zu einem dünnen, kontinuierlichen Blatt von Asbestfasern verarbeitet, das auf einer Matrize fixiert wird, die aus Portlandzement und Sand besteht. Dieses dünne, feuchte Blatt oder Filz wird von der zylinderförmigen Form kontinuierlich abgezogen und durch ein Förderband über einen Saugkasten geführt, wo weiteres Wasser entfernt wird, und wird dann spiralförmig auf einem Dorn aufgewickelt, der einem Druck unterworfen wird, um die übereinanderliegenden Schichten zusammenzupressen und ein im praktischen zusammenhängendes Rohr oder eine Leitung herzustellen.
  • In einem anderen Fall wird ein Rohr in gleicher Weise aus einer trockenen Asbest-Zement-Sand-Mischung hergestellt, jedoch ohne den Zusatz von Polyacrylamid. Es wurde festgestellt, daß die Gesamtproduktionsgeschwindigkeit für das Rohr um etwa 20 °/o und die Filtriergeschwindigkeit des Schlammes um etwa 60elo gesteigert werden, wenn ein polymerhaltiger Schlamm zur Anwendung gelangt, verglichen zu Verfahren, bei denen ein wäßriger Schlamm angewendet wird, der kein solches Polymer enthält. Es wurde weiterhin festgestellt, daß das weiße Wasser weniger als die halbe Menge der nicht flitererten Feststoffe enfhält, wenn ein polymerhaltiger Schlamm angewendet wird, im Vergleich zu Verfahren, die mit wäßrigem Schlamm ohne Polymer durchgaführt werden. Außerdem kann das endlose Förderband, das zur Förderung des Asbestblattes von der zylinderförmigen Form zu dem Aufwickeldorn verwendet wird, wesentlich längere Zeit angewendet werden, wenn ein Schlamm verwendet wird, der das wasserlösliche Polymer enthält, ohne daß es ausgewechselt werden muß, da es weniger verstopft oder verklebt wird, verglichen mit einer Rohrherstellung aus einem Schlamm, der die sehr geringen Mengen Polymer nicht enthält.
  • Aus den in der Tabelle II angeführten Werten ist zu erkennen, daß wasserlösliche, hochmolekulare Polymere mit der angegebenen Struktur eine verhältnismäßig spezifische modifizierende Wirkung beim Filtrieren von Asbestfasern und hydraulische Zemente enthaltenden wäßrigen Schlämmen zur Verformung oder zum Pressen von festen Gegenständen aus solchen Schlämmen besitzen. Vorzugsweise verwendet man gemäß der Erfindung wasserlösliche Polymere vom »nichtionischen« Typ.
  • Wasserlösliche, hochmolekulare Polymere dieser Art erhält man durch Polymerisation von Acrylamid, Methacrylamid oder N-substituierten Derivaten dieser Verbindungen mit Alkyl- oder Oxyalkylsubstituenten mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen in Gegenwart von geeigneten Katalysatoren, z. B. von Peroxydkatalysatoren. Die wasserlöslichen Polymeren können aus einem einzelnen Monomer oder aus Mischungen von Monomeren hergestellt werden.
  • Außerdem können geringe Mengen, z. B. 50a/e oder weniger, von anderen copolymerisierbaren Stoffen in den zur Herstellung der wasserlöslichen Polymeren verwendeten Monomerenmischungen vorliegen. Andere copolymerisierbare Stoffe sind beispielsweise: Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid, Vinylester wie Vinylacetat, Vinyläther wie Vinyläthyläther, Acrylsäure, Methacrylsäure u. dgl. Copolymere dieser Art, die aus Vinylestern erhalten werden, können hydrolysierenden Bedingungen unterworfen werden, durch die die Estergruppen des Polymermoleküls mindestens teilweise in Hydroxylgruppen umgewandelt werden und ein Vinylalkohol enthaltendes Polymer gebildet wird. In gleicher Weise können Säureanhydridgruppen enthaltende Copolymere, wie sie beispielsweise aus Maleinsäure erhalten werden, unter Bildung von Carboxylsalzgruppen umgesetzt werden.
  • Die copolymerisierenden Stoffe, die den sich bildenden Polymeren die hydrophoben Eigenschaften verleihen, müssen offensichtlich in ausreichend niedrigen Anteilen angewendet werden, damit das gebildete Polymer wasserlöslich genug bleibt, so daß sich mindestens 1 Gewichtsprozent Polymer in Wasser löst.
  • Die wasserlöslichen Polymeren sind für den beschriebenen Zweck in sehr geringen Konzentrationen wirksam, d. h. schon in einer so geringen Konzentration von 0,005 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der in den wäßrigen Schlämmen dispergierten Feststoffteilchen. Tatsächlich ergeben zu große Mengen Polymer, d. h. über etwa 0,20/ob weniger günstige Ergebnisse als geringere Mengen.
  • Jedes einzelne Polymer scheint eine optimale Konzentration für einen maximalen Effekt zu besitzen, die für die Mehrzahl der erfindungsgemäßen Polymeren zwischen 0,01 und 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der dispergierten Feststoffe, beträgt.
  • Die die Filtriergeschwindigkeit steigernden Eigenschaften der besonderen wasserlöslichen Polymeren treten nur bei Asbestfasern auf, die bei der Suspendierung in Wasser eine positive Ladung erhalten.
  • Dies bedeutet, daß die vorteilhafte Wirkung der wasserlöslichen Polymeren in erster Linie bei der Verarbeitung von Chrysotil-Asbestfasern enthaltenden Schlämmen beobachtet wird. Asbestarten, die bei der Suspendierung in einem wäßrigen Medium eine negative Ladung erhalten, z. B. Amphibolen wie Crocidolit, Anthophyllit und Tremolit, beeinflussen jedoch die die Filtration modifizierenden Eigenschaften der Polymeren nicht nachteilig, wenn solche Fasern in den bearbeiteten wäßrigen Schlämmen vorliegen. So können Asbestfasern der Amphibolklasse in wechselnden Mengen von üblicherweise 50 Gewichtsprozent oder weniger vom Gesamtgewicht der zur Schlammherstellung verwendeten Asbestfasern vorliegen.
  • Der wichtigste zementhaltige hydraulische Stoff zur Durchführung der neuen Verfahren zur Herstellung von Asbestzementgegenständen ist Portlandzement. Die Wirkung der die Filtration modifizierenden Mittel ist besonders gut bei Zusammensetzungen, die Chrysotilasbest und Portlandzement enthalten. Es können jedoch auch andere hydraulische Zemente, z. B. Pozzolanzement, Calciumaluminatzement und Calciumsulfatzement, verwendet werden, um gegebenenfalls den Portlandzement wenigstens teilweise zu ersetzen.
  • Geeignete Asbestzementstrukturen erhält man unter Verwendung von Mischungen, die im wesentlichen aus dem Zement und Asbestfasern bestehen.
  • Häufig ist es jedoch wünschenswert, entweder aus Kostengründen oder wegen der strukturellen Eigenschaften des Endproduktes, weitere kieselsäurehaltige Stoffe wie Sand, Siliciumdioxydpulver u. dgl., zu dem wäßrigen Schlamm zuzugeben.
  • Der Zementgehalt der Feststoffe in den wäßrigen Schlämmen soll zwischen 1 und 5 Gewichtsteilen je Teil Asbest betragen. Wenn die Asbestzementzusammensetzungen noch feinverteilte kieselsäurehaltige Stoffe wie Sand oder Siliciumdioxydpulver enthalten, können diese in Anteilen bis zu 3 Teilen kieselsäurehaltiges Material je Teil Asbest in der Mischung vorliegen. Der Gesamtfeststoffgehalt der Schlämme kann schwanken, soll jedoch vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 Gewichtsteilen je 100 Teile Wasser betragen.
  • Der besondere Anwendungszweck der erfindungsgemäß hergestellten Asbestzementprodukte kann eine gefärbte Struktur erfordern. Die Färbung des Produktes kann durch Eintragen von Farbstoffen oder Pigmenten oder durch Verwendung von gefärbten Fasern wie Glasfasern in den Zusammensetzungen erfolgen. Die besondere Menge des zugesetzten farbenden Materials hängt in erster Linie vom gewünschten Färbungsgrad des Endproduktes ab, überlicherweise sind bis zu etwa 100/o solcher Pigmente, gefärbter Fasern od. dgl. ausreichend.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung eines wasserlöslichen, hochmolekularen Polymeren eines Amids der allgemeinen Formel in der R1 Wasserstoff oder Methyl und R2 und R3 Wasserstoff, einen 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisenden Alkyl- oder Oxyalkylrest bedeuten, als Zusatz zu einer aus Asbestfasern und hydraulischem Zement bestehenden wäßrigen Schlämme in Mengen von 0,005 bis 0,2 Gewichtsprozent, insbesondere 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der in dem Schlamm dispergierten Feststoffe, zur Erhöhung ihrer Filtriergeschwindigkeit bei der Herstellung von geformten Gegenständen aus Asbestzement.
  2. 2. Verwendung von Polyacrylamid als Zusatz gemäß Anspruch 1.
  3. 3. Verwendung einer 0,1 bis 1 gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung des Polymers als Zusatz gemäß den Ansprüchen 1 und 2.
DEJ17627A 1959-02-11 1960-02-03 Verfahren zur Erhoehung der Filtriergeschwindigkeit von waessrigen Schlaemmen aus Asbestzement Pending DE1171797B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2829086A1 (de) * 1977-07-01 1979-01-11 Ici Australia Ltd Zementzusammensetzung, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur herstellung von asbestzementgegenstaenden

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DE2829086A1 (de) * 1977-07-01 1979-01-11 Ici Australia Ltd Zementzusammensetzung, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur herstellung von asbestzementgegenstaenden

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