DE1163709B - Verfahren zum Herstellen von Zeichen auf nicht weichgemachten bzw. hoechstens 5% Weichmacher und gegebenenfalls Pigmente enthaltenden Folien aus Polyvinylchlorid oder Vinylchlorid-Mischpolymerisaten durch Praegen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Zeichen auf nicht weichgemachten bzw. hoechstens 5% Weichmacher und gegebenenfalls Pigmente enthaltenden Folien aus Polyvinylchlorid oder Vinylchlorid-Mischpolymerisaten durch Praegen

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DE1163709B
DE1163709B DENDAT1163709D DE1163709DA DE1163709B DE 1163709 B DE1163709 B DE 1163709B DE NDAT1163709 D DENDAT1163709 D DE NDAT1163709D DE 1163709D A DE1163709D A DE 1163709DA DE 1163709 B DE1163709 B DE 1163709B
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polyvinyl chloride
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David W Souza
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Dymo Industries Inc
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Dymo Industries Inc
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41JTYPEWRITERS; SELECTIVE PRINTING MECHANISMS, i.e. MECHANISMS PRINTING OTHERWISE THAN FROM A FORME; CORRECTION OF TYPOGRAPHICAL ERRORS
    • B41J3/00Typewriters or selective printing or marking mechanisms characterised by the purpose for which they are constructed
    • B41J3/38Typewriters or selective printing or marking mechanisms characterised by the purpose for which they are constructed for embossing, e.g. for making matrices for stereotypes
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
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  • Extrusion Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
  • Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Zeichen auf nicht weichgemachten bzw. höchstens 5 1/o Weichmacher und gegebenenfalls Pigmente enthaltenden Folien aus Polyvinylehlorid oder Vinylchlorid-Mischpolymerisaten durch Prägen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Anbringung von farblich kontrastierenden Buchstaben, Zeichen oder bildlichen Buchstaben, Zeichen oder bildlichen Darstellungen - im folgenden Zeichen genannt - aus Kunststoffolien aus Polyvinylchlorid oder Vinylchloridmischpolymerisation durch Prägen.
  • Es ist bekannt, Zeichen auf Kunststoffolien durch Prägen aufzubringen. Solche nach bekannten Verfahren aufgeprägten Zeichen heben sich jedoch nur durch die Schattenwirkung ihrer erhabenen Struktur hervor und lassen deswegen weitgehend eine optische Wirkung vermissen.
  • Es ist daher das Ziel der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen von Zeichen auf nicht weichgemachten bzw. höchstens 511/a Weichinacher und gegebenenfalls Pigmente enthaltenden Folien aus Polyvinylchlorid oder Vinylchlorid-Mischpolymerisaten durch Prägen zu schaffen, das Zeichen ergibt, die sich nicht nur, wie bekannt, durch ihre Schattenwirkung, sondern auch durch ihren farblichen Kontrast von der Unterlage abheben. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß die Folie an den Prägestellen mindestens bis zur vorzugsweise über die Streckgrenze hinaus bis zum Eintritt eines Farbwechsels bleibend verformt wird. Auf diese Welse können Kunststoffgegenstände, wie Etiketten, Scluilder, Platten usw., mit farblich kontrastierenden erhabenen Zeichen rasch und einfach ohne komplizierte oder teure Ausrüstung hergestellt werden. Die erhaltenen Zeichen sind entweder von weißer Farbe oder heben sich sonstwie farblich stark vom Untergrund ab.
  • Ausgangsmaterial zur Durchführung der Erfindung ist ein Kunststoffmaterial in Folien- oder Badform, das einen gleichmäßigen Farbwert aufweist.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine schaubildliche Ansicht einer Folie aus thermoplastischem Harz auf Polyvinylchloridbasis vor dem Aufprägen, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Kunststoffolie beim Prägen mittels eines ineinanderpassenden Satzes von Prägeformen, F i g. 3 eine perspektivische Ansicht der Folie nach erfolgter Aufprägung, F i g. 4 einen Querschnitt durch die Folie entlang der Schnittebene 4-4 gemäß F i g. 3.
  • Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß gewisse starre Kunststoffmaterialien an Stellen, an denen sie einem Kaltfluß, d. h. einer viskoelastischen Deformation, unterworfen werden, einen stark kontrastierenden und undu#rchsichtigen Farbton annehmen. Es gilyt eine Vielzahl von Mitteln, um eine solche Deformation zu bewirken, wodurch die verschiedenartigsten dekorativen Gegenstände und Gebrauchsgegenstände hergestellt werden können. Durch die Anwendung ineinanderpassender Prägeformen oder die Ausübung eines sonstigen Deformationsdruckes auf die auf einer zurückspringenden Unterlage liegende Kunststoffolie las-sen sich eThabene Zeichen von scharf kontrastierenden Farbwerten darauf herstellen. Andere Kaltvexformungsverfahren, die einen ähnlichen Kaltfluß bewirken, zeftigen ähnliche Ergebnisse.
  • Die Vorgänge, durch welche eine solche Undurchsichtigkeit erzielt oder ein solcher Farbwechsel herbeigeführt werden, lassen sich nicht bis ins einzelne verklären; doch wird, angenommen, daß die Wirkung allgemein auf die verschiedenartigen physikalischen Veränderungen in der Feinstruktur des erfindungsgemäß hergestellten Materials zurückgeführt werden kann- Diese strukturellen Änderungen können mehr oder weniger die micellare oder laminare Orientierung oder Verlagerungen oder Verzerrungen betreffen, die insbesondere durch den Kaltfluß hervorgerufen werden und starke innere Spannungen verschiedenen Grades in dem bearbciteten Material hervorrufen. Zur Herstellung von Etiketten, Schildern und Verpackungsmaterialien, die einen bevorzugten Anwendungsbereich der Erfindung darstellen, werden die Kunststoffolien mit einer Stärke von nur wenigen 10 Mikron bis 0,76 bis 1,02 mm oder darüber verwendet. Materialien mit einer Stärke innerhalb der Größenordnung von 0,076 bis 0,508 mm eignen sich besonders gut für die Herstellung von Etiketten, Erkennungsmarken u. dgl.
  • Als zur Durchführung der Erfindung geeignet erwiesen sich aus nicht weichgemachtem Polyvinylchlorid oder Mischpolymerisaten aus Vinylchlorid und Vinylacetat hergestellte Folien, die in ihren Eigenschaften den handelsüblichen »starren« Kunststoffolien entsprechen. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung soll die Bezeichnung »starr« ein Material bezeichnen, dessen Streckgrenze bei einem niedrigen Längungsgrad beginnt und dessen weitere Längung über diesen Punkt hinaus ein viskoelastisches Dehnen mit sich bringt, das allgemein als »Kaltfließen« bezeichnet wird. Der Farbwechselbereich beginnt hier schon nahe der Streck- (Dehn-) Grenze und erstreckt sich bis zu dem Punkt, an dem die Folie reißt. Für das Verfahren geeignete Stoffe werden durch Polymerisation in Suspension oder Emulsion hergestellt, wobei farblose, transparente Teilchen oder Agglomerate von Teilchen gebildet werden, deren Größe 0,2 bis 2,OMikron beträgt. Neues Material mit größeren Teilchen oder zurückgeführte oder zurückgewonnene Materialien erwiesen sich von ähnlicher Feinheit und lassen sich in ähnlicher Weise verarbeiten. Starre Kunststoffolien, die sich für das erfindungsgemäße Verfahren eignen, werden üblicherweise aus einem solchen körnigen Kunststoffrohmaterial durch Einarbeiten von einem oder mehreren Stabilisatoren, Pigmenten, Farbstoffen, Weichmachern und Schmierstoffen und Ausformen dieser Mischung auf dem Kalander, auf Plan- oder Ziehpressen bei Temperaturen zwischen 121 und 1771 C hergestellt. Auffallenderweise führen regenerierte Materialien für gewöhnlich zu besseren Eigenschaften, vielleicht, weil diese Materialien im allgemeinen in höherem Maße gelartige Anteile enthalten, die durch eine vorhergegangene Verarbeitung und Alterung entstanden sind. Bei jedem dieser Verfahren wird das Material nach dem Ausformen zur Folie und der gegebenenfalls erforderlichen Wärmebehandlung, wie später beschrieben, abgekühlt, bis der endgültige starre Zustand erreicht ist.
  • Für eine starre Kunststoffolie, die entweder aus einer gemischten oder einer ungemischten Rohmasse aus,geformt wurde, läßt sich erwarten, daß sie von zusammengesetzter Natur ist und aus zähen oder unzerteilten, körrnchenähnlichen, plastischen Regionen gleichartiger Einheitlichkeit besteht, die an Regionen unterschiedlicher Zähigkeit grenzen bzw. mit diesen verbunden sind. Diese plastischen, einheitlichen Regionen können etwa die gelartigen Anteile des Polymeren sein, unzertzilte plastische Teilchen, flachgedrückte oder zerbrochene Polymerenteilchen, sowohl micellare als auch laminare Kontaktflächen. In ungemischten plastischen Massen, z. B. mit innerer Weichmachung, dienen wohl die niedriger polymeren Anteile als Bindemittel, das die kompakten., orientierten und verzerrten dichteren Regionen zu einem komplexen Festkörper vereinigt. Die Schmiermittel, Stabilisatoren, Pigmente, Weichmacher usw. der gemischten Rohmassen sind in ähnlicher Weise verteilt und entsprechend ihrer Verträglichkeit und Dispergierbarkeit mit den verschiedenen Regionen des komplexen Feststoffes verbunden. bei guter Verträglichkeit werden allgemein die weicheren Regionen bevorzugt; bei schlechter Verträglichkeit verteilen sie sich zwischen den verschiedenen Regionen.
  • Wie oben beschrieben. erhält man ein zur Folie ausgeformtes komplexes Material, das nach einer Wärmebehandlung von einheitlicher Farbe ist, die im folgenden als Grundfarbton bezeichnet wird. Es kann auch das gemischte Material auf Kalandern zur Folie ausgeforint werden, die im unteren Bereich der vorerwähnten Verarbeitungstemperaturen arbeiten- (beispielsweise 121 bis 149' C), wobei je nach der Zusammensetzung und besonders beim raschen Ab- kühlen starke Spannungen in der so gewonnenen Folie verbleiben. In diesem nicht wärmebehandelten Zustand können Farbwechsel beobachtet werden. Jedoch trägt eine tiefere Temperatur bei der Ausformung der Folien zu der gewünschten Feinstruktur bei. Sollte ein solches kalt ausgeformtes Material als Folge der niedrigen Verarbeitungstemperatur nicht den üblichen Grundfarbton besitzen, so wird das Material einer Wärrnebehandlung unterworfen, indem die Temperatur für kurze Zeit beispielsweise in einer Planpresse auf 93 bis 163' C erhöht wird, bis der übliche Farbton erreicht ist, worauf man langsam abkühlen läßt. Dem Aussehen nach scheint dann die wärinebehandelte Folie im wesentlichen homogen und von einheitlicher und gleichförrniger Struktur zu sein; wird sie jedoch geknickt oder in anderer Weise über die kritische Streckgrenze hinaus deformiert, so nehmen die hier beschriebenen Materialien eine weiße Farbe an oder erfahren eine andersartige Änderung in ihrer Lichtdurchlässigkeit oder ihrem Reflexionsvermögen. Elektronenmikroskopische Aufnahmen dieses Zustandes zeigen, daß der komplexen Struktur die bindende Region fehlt, wodurch unregelmäßige Teilchenoberflächen freigelegt sind, die dann als lichtzerstreuende oder -beugende Flächen wirken.
  • Während normale, ungemischte Polymere wie oben angegeben hergestellt werden können, um ein geeignetes Produkt zu erhalten, wird es im allgemeinen bevorzugt, Stabilisatoren, Schmierstoffe, Weichmacher und Farbstoffe beizumischen, um den Farbwechsel zu steigern, dekorative Wirkungen hervorzurufen und die Verarbeitbarkeit zu erleichtern, ferner um die Streckgrenze auf eine solche Höhe zu bringen, bei der eine übliche Prägeeinrichtung die erforderliche Deformation durch Kaltfluß bewirken kann. Dabei werden im Gegensatz zu der üblichen Arbeitsweise, die auf ein Höchstmaß an Homogenität abzielt, solche Mischungsvorschriften und Verfahrensweisen angewandt, die zur Ausbildung einer komplexen Struktur führen.
  • Zur Zusammenstellung der Mischung können durchsichtige oder auch mit einem löslichen Farbstoff bei der Herstellung oder beim Mischen angefärbte Kunststoffe der beschriebenen Art verwendet werden. Der Grundfarbton kann auch durch Anfärben mit roten, blauen, gelben, hellen, durchscheinenden usw. Pigmenten ohne große Deckkraft festgelegt werden. Die Brechungszahl dieser Pigmente sollte nur wenig über der des Kunststoffes (1,5 bis 1,6) und noch unter 2,0, also wesentlich unter der Brechungszahl von stark deckenden Materialien, wie z. B. Titandioxyd, liegen. Ein ausgezeichnetes Material ist Tonerde,hydrat in der gebräuchlichen Handelsform. Ebenso läßt sich Chromoxydhydrat verwenden. Die vorbeschriebenen ' bevorzugt verwendeten Materialien ergeben mit klarem Kunststoff schillernde, durchsichtige Folien und mit gefärbtem Kunststoff farbige Folien. Diese Materialien können auch mindestens teilweise in Form der im Handel erlältlichen. Farblackpigmente mit sauren Farbstoffen verwendet werden. Andere Pigmente, die ganz oder teilweise verwendet werden können, umfassen gemahlenen Talk oder Steatit, Schlämmkreide, Kieselgur, Bentonit, Porzellanerde, weißen Ton und ähnliche Materialien von großer Teilchenfeinheit. Normalerweise belaufen sich die verwendeten Mengen an Pigment von kleinen Anteilen, d. h. -etwa 104, bis zu einer oberen Grenze, bei welcher das Material in dünnen Schichten nicht mehr transparent oder durchscheinend ist. Im allgemeinen haben sich Anteile zwischen 2 und 10 1/o als befriedigend erwiesen. Gewisse Materialien lassen sich in Mengen von mehr als 10 '/ü, des Harzes anwenden. Anscheinend ist es wichtig, daß das wärmebehandelte, Material mindestens in dünnen Schichten durchscheinend ist, so daß das auffallende Licht genügend weit eindringen kann, um den Grundfarbton hervortreten zu lassen und einen guten Kontrast herbeizuführen.
  • Schmierstoffe, wie Stearinsäure und andere Materialien, werden in Mengen von einigen Promille bis zu mehreren Prozenten verwendet, und dasselbe gilt von Stabilisatoren, wie gemischten Barium-Cadmium-F,e,ttsäurese-ife,n, Blei(11)-phosphit, Blei(11)-stearat u. dgl., wie allgemein üblich. Doch lassen sich die Stabilisatoren, die zugleich Schmiereigenschaften aufweisen, wie auch die eigentlichen Schmierstoffe in etwas größeren Mengen als üblich verwenden, wodurch die Erzielung der gewünschten Struktur begünstigt wird. Wenigstens im Falle des unpigmentierten Polyvinylchlorid-Kunststoffmaterials, das vorher schon einmal zu Folien ausgeformt worden war, läßt sich ein in höchstem Maß zufriedenstellendes Produkt durch Ausmahlen auf eine entsprechende Teilchenfeinheit und Zusatz von etwa 1 bis 5 % eines leicht unverträglichen polymeren (z. B. aliphatischen) oder spröden, harzartigen Weichmachers (Cumaron-und Inden-Harz) und nachfolgendes Ausformen zu Folien in der üblichen Weise erzielen. Obwohl diese Weichmacher bei den Verarbeitungstemperaturen flüssig oder halbflüssig sind, verhalten sie sich doch bei Raumtemperatur wie, Feststoffe und wirken daher in derselben Art wie die genannten Pigmente. Es werden solche Weichtnacher gewählt, die bei Raumtemperatur auf die Kunststoffteilchen von nur geringer weichmachender Wirkung sind.
  • Während dies, Mischens und des Ausformens zur Folie werden die genannten Pigmente" Schmierstoffe, Stabilisierungsmittel und/oder unverträglichen Weichmacher mehr oder weniger gleichmäßig in die Zwischenräume zwischen den Kunststoffteilchen oder den sonstigen Struktureinheiten des Kunststoffes verteilt. Die Orientierung und Verteilung in der komplexen Struktur der Folie gelingt am besten durch Kalandem oder Ziehpressen, wird aber auch durch Planpressen der Folien noch in brauchbarem Maß erreicht. Der gleichmäßig rein transparente oder durchscheinende Farbton der wärmebehandelten Folie zeigt an, daß im wesentlichen keine Unregelmäßigkeiten in der Struktur oder im Lichtbrechungsvermögen vorhanden sind oder daß Unregelmäßigkeiten in der Lizhtbrechung in der wärmebehandelten Folie in bezug auf die vorliegenden Zwecke nur in nicht zu beanstandendem Umfang vorliegen. Die Folie wird in Karten, Bogen oder Bänder zerteilt, um sie der Prägung in der entsprechenden Vorrichtung zuführen zu können.
  • Wie aus der Zeichnung ersichtlich, läßt sich das Kaltfluß-Prägeverfahren auf einfache- Weise durchführen, indem die Folie 6 in den Formen 7 und 8 mit ineinanderpassenden Prägeflächen 11 und 12kalt bearbeitet wird, um auf ihr erhabene Zeichen anzubringen, wie diew in den F i g. 3 und 4 mit 13 bezeichnet sind. Im allgemeinen haben sich Temperaturen unterhalb von etwa 40' C als befriedigend erwiesen. Die Handprägemaschinen, die zur Zeit zur Prägung weicher Metallbänder verwendet werden, sind auch für diesen Zweck geeignet, es können aber ebensogut mit großer Geschwindigkeit arbeitende Prägepressen verwendet werden. Das einzige kritische Problem beim Prägen ist, daß das Kunststoffmaterial über seine Elastizitätsgrenze oder seine Streckgrenze hinaus gedehnt wird, so daß sich eine dauernde Verformung durch Kaltfließen des Materials in den geprägten, das heißt erhabenen Bereichen ergibt. Für die Herstellung von großen geprägten Plaketten, Tafeln usw. lassen sich mechanische Pressen, die eine negative Form und ein.- entsprechende Unterlage aufweisen, sowie andere Kaltprägevorrichtungen verwenden.
  • Es ist wesentlich, daß an den durch Prägen gebildeten erhabenen Stellen das Kunststoffmaterial über seine Streckgrenze hinaus beansprucht wird und m#it einer beträchtlichen Dehnung kaltgezogen wird, die als Dauerverformung erhalten bleibt. überdies werden gewisse Flächenstücke unter hohem Druck gepreßt und andere Bereiche stark geknickt, was zu inneren Spannungen führt. In diesen erhabenen Flächenstücken tritt dann eine Farbänderung auf, so daß diese Teile sich vom Grundfarbton gut abheben. Ist das Material der Grundschicht: beispielsweise schillernd, durchsichtig oder transparent oder durchscheinend gefärbt, so wird es an den erhabenen Stellen ganz weiß und undurchsichtig. In anderen Fällen nehmen die geprägten Stellen stark kontrastierende, undurchsichtige Pastelltöne oder eine ganz andere Farbe an. Bei den Farblackpigalenten lassen sich durch die nachstehend beschriebene Technik viel dunklere oder hellere Schattierungen erzielen.
  • Die beschriebenen Farbänderungen können auf verschiedenartige, in der mikroskopischen Struktur des starren Kunststoffes hervorgerufene, Veränderungen zurückgeführt werden. In einer wärmebehandelten starren Folie sind offensichtlich keine scharfen optischen Ungleichmäßigkeiten, d. h. lichtzerstreuende, Undurchsichtigkeit oder Reflexion des Lichts verursachende Strukturen vorhanden, und die den Farbton der erhabenen Flächenstücke verursachenden Lichtabsorptions- undReflexionseigenschaften fehlen. Bei dem durch das Prägen verursachten Kaltfließen und unter dem Einfluß der dabei auftretenden Spannung können verschiedene Zonen der komplexen Struktur entlang bestimmter Ebenen aufeinander abgleitem die bei der vorhergehenden Behandlung durch Zerreißungen in mikroskopischen Bereichen erzeugt wurden, so daß sich in den getrennten Ber--ichen scharfe Unterschiede im Brechungsexponenten, d. h. lichtzerstreuende Strukturen ausbilden, die eine Brechung oder Beugung des Lichts bewirken. überdies sind die Zwischenräume bzw. die Oberflächen der Kunststoffteilchen oder -micellen mit einer Mischung der eingearbeiteten Pigmente, Weichmacher, Schmiermittel usw. ausgefüllt bzw. bedeckt, wodurch diese Teilchen eine rauhe Oberfläche bekommen und daher nicht mehr in optischem Kontakt mit den Oberflächen des übrigen Kunststoffmaterials stehen, so daß sie infolge der durch die Spannungen verursachten größeren Unterschiede im Brechungsindex in der Lage sind, das Licht wirksamer zu zerstreuen und zu reflektieren. Liegt ein farbiges Pigment vor, so wird farbiges Licht reflektiert. Im Endeffekt bewirken solche strukturellen Änderungen daher Undurchsichtigkeit, eine Ab- schwächung der Farbe, und zwar dadurch, daß der Durchtritt des Lichts durch das farbige Material vermindert oder praktisch ganz unterbunden wird oder eine Vertiefung, Änderung oder Aufhellung des Grundfarbtones eintritt. Sowohl die Teilchen als auch die, Moleküle sind möglicherweise orientiert, da Untersuchungen im polarisierten Licht zeigen, daß unter der Wirkung der erwähnten Spannungen verschiedene für Polarisation und innere Spannungen typische Bilder undVeränderungen auftreten. Es muß darauf hingewiesen werden, daß ein solcher Effekt bei den gebräuchlichen Verfahren im allgemeinen dadurch absichtlich vermieden wird, daß man die Arbeitstemperatuxen zwischen etwa 50 und 60' C hält.
  • Merkwürdigerweise führt das Erwärmen der ge- prägten Zonen auf eine etwas über derjenigen liegenden Temperatur, bei der das Material eine gummiähnliche Beschaffenheit annimmt, zu einer mit einem Rückgang der Spannungen verbundenen »Vergütung« des Materials, wobei die erhabene Zone den ursprünglichen Grundfarbton wieder zurückgewinnt. Mit Hilfe einfacher Versuche läßt sich die Eignung der starren Folie erproben. Wird das Material mit Sch--ren geschnitten, so werden die Kanten meist undurchsichtig oder nehmen eine abweichende Farbe an. Wird ein dünner Teil zerrissen, so ergibt sich in den gestreckten und gerissenen Bereichen der gleiche Farbwechsel. Die richtigeWärmebehandlung gibt sich durch die Rückkehs der normalen Grundfarbe zu erkennen.
  • Ein bevorzugtes Material ist eine Kunststoffolie aus einem Mischpolymerisat von Vinylchlorid und Vinylacetat, in das ein Farbpigrnent und Tonerdehydrat, das als Füllstoff dient, eingearbeitet sind, mit einer Dicke von ungefähr 0,25 mm; diese wird im Handel als starr zum Unterschied von flexibel bezeichnet. Dieses Material besteht im wesentlichen aus Harz oder Harzrrtischungen, die bei höheren Temperaturen auf einem Kalander zu Folien geformt und als kalandrierte starre Folien erhältlich sind; es steht auch in Form von plangepreßten starren Folien zur Verfügung, wie sie durch Pressen in einer Mehrfachplattenpresse als Fertigfolien mit glänzender oder matter Oberfläche erhalten werden.
  • Als Harz können Polyvinylchlorid allein oder Vinylehlorid-vinylacetat-Mischpolymerisate, etwa ein Mischpolymerisat aus ungefähr 88% Vinylchlorid und 12% Vinylacetat, verwendet werden. In dieses Mischpolymerisat sind geringe Mengen von Stabilisierungsmitteln, Schmierrnitteln, Farbpigmenten und verstärkenden Fünstoffen, von welchen oben Tonerdehydrat genannt wurde, eingearbeitet. Das Pigment und das Tonerdehydrat sollen in einer Menge bis zu 5% in der Mischung enthalten sein. Bei der hier angewandten Mischung ist die Streckgrenze ungefähr 4,9 kg7mm2.
  • Nicht weichgemachtes, ungefülltes (nicht pigmentiertes), starres Polyvinylchlorid-Rohband, das eine geringe Menge Schmiermittel und Stabilisator enthält, ist für gewöhnlich von schillernder, blauweißer, halbdurchsichtiger Farbe. Beim Prägen in der beschriebenen Weise nehmen die erhabenen Flächenstücke eine weiße Farbe an. Ähnliches Material aus Rückständen, z. B. Abfallstücke, die nach Zerkleinerung zu feineren Teilchen mit 2 bis 3 % Weichmacher verarbeitet und auf dem Kalander zu Folien geformt wurden, ist besonders gut geeignet. Die ursprüngliche Farbe ist bei Verwendung eines hellen, harzartigen Weichmachers durchscheinend schillernd blauweiß, sie verändert sich beim Prägen nach vollständig undurchsichtig weiß. Beispiel Eine geeignete starre Polyvinylchloridfolie ist nach dem folgenden Rezept zusammengesetzt: Nicht weichgemachtes, klares Polyvinylehlorid ............. 100,0 Teile Stabilisator auf der Basis einer zinnorganischen Verbindung . . 0,5 Teile Barium-Cadmium-Fettsäureseife 0,5 Teile Tonerdehydrat ................ 2,0 Teile Die angegebenen Bestandteile werden vorgemischt und dann in einer Banbury-Mühle bei einer Temperatur von 149' C gemischt, bis eine halbgeschmolzene Masse entstanden ist. Mit der warmgehaltenen Mischung wird ein Vierwalzen-Kalander beschickt, in dem sie bei 134 bis 149' C zu Folien der gewünschten Dicke verarbeitet wird. Die Folie wird dann im Durchlauf, z. B. durch eine Drei- oder Neunwalzen-Kühleinrichtung, abgekühlt und zurechtgeschnitten. Das geschnittene Material wird erforderlichenfalls zur Erzielung des gewöhnlichen Grundfarbtones, d. h. einer halbdurchsichtigen oder durchscheinenden hellen oder weißlichen Farbe, einer Wärmeb2handlung bei über 93' C unterzogen. Eine ähnliche Arbeitsweise wird auch angewandt, wenn die Mischung weitere Zusätze, enthielt.
  • Ein ausgeprägter Aufhelleffekt wird unter anderem bei roten, braunen, grünen und blauen Kunststofffarben erzielt. Gelb, Orange und Grau scheinen weniger geeignet, möglicherweise, weil sie weniger Kontrast bieten.
  • Dem Kunststoffachmann ist selbstverständlich, daß sich im Sinne der oben angestellten Überlegungen bezüglich der Zusammensetzung der Kunststoffmischungen eine Vielzahl von starren, folienartigen Kunststoffprodukten angeben läßt, die sich für das eTfindungsgemäße Verfahren eignen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch. Verfahren zum Herstellen von Zeichen auf nicht weichgemachten bzw. höchstens 5 % Weichmacher und gegebenenfalls Pigmente enthaltenden Folien aus PolyvinylchloTid oder Vinylchlorid-Mschpolymensaten durch Prägen, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie an den Prägestellen mindestens bis zur vorzugsweise übeT die Streckgrenze hinaus bis zum Eintritt eines Faibwechsels bleibend verforrnt wircL In Betracht gezogene Dmckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1012 224.
DENDAT1163709D 1958-10-22 Verfahren zum Herstellen von Zeichen auf nicht weichgemachten bzw. hoechstens 5% Weichmacher und gegebenenfalls Pigmente enthaltenden Folien aus Polyvinylchlorid oder Vinylchlorid-Mischpolymerisaten durch Praegen Pending DE1163709B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2500999A1 (de) * 1974-12-31 1976-07-15 Dymo Industries Inc Praegbares flachmaterial

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1012224B (de) * 1955-04-18 1957-07-11 J H Benecke Fa Verfahren und Vorrichtung zum Narben oder Praegen von Flaechengebilden, die nicht oder wenig weichgemachte thermoplastische Kunststoffe enthalten

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