DE1157556B - Abwasserklaeranlage mit mindestens einem wannenfoermigen Belueftungs- und Belebungsbecken - Google Patents

Description

• Abwasserkläranlage mit mindestens einem wannenförmigen Belüftungs- und Belebungsbecken Bei Schlammbelebungsanlagen zur Reinigung von Abwasser ist es bekannt, die im Belüftungs- und Belebungsbecken vorhandenen Abwasserinengen durch Filterplatten oder feine Düsen zu belüften und zusätzlich durch Paddel umzuwälzen oder aber die Druckluft dazu zu verwenden, das Abwasser zu belüften und den dabei entstehenden Auftrieb zur Umwälzung des Beckeninhalts heranzuziehen. Diese Art der Belüftung wird meistens grobblasig sein, damit die Umwälzwirkung groß genug ist. Der Luftverbrauch für diese Einrichtung ist sehr groß, aber nur ein kleiner Bruchteil der Luft dient zur Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff, weil aus der grobblasigen Belüftung wegen des schnellen Aufstieges der Luftblasen zur Oberfläche nur wenig Luft vom Wasser aufgenommen werden kann.
• Beim Schlammbelebungsverfahren kommt es außerdem nicht nur darauf an, dem Beckeninhalt in ausreichender Weise Sauerstoff zuzuführen, den die in sehr großer Zahl zusammengedrängten Kleinlebewesen benötigen, sondern sehr wichtig ist auch die dauernde Impfung des ganzen Beckeninhalts durch aktiven Schlamm. In dieser Hinsicht versagen die bekannten Einrichtungen von Schlammbelebungsanlagen fast völlig. Der durch die grobblasige Belüftung oder durch Umwälzpaddel erzeugte Strom reicht wohl aus, um den Beckeninhalt langsam umzuwälzen, je- doch nicht, um die Bodenfläche des Beckens wirksam zu bespülen und den Schlamm in das Abwasser zu verteilen.
• Eine Verbesserung ließe sich durch eine Kombination zweier druckluftbetriebener, funktionell verschiedener Einrichtungen in ein und demselben Becken erreichen, nän-dich einer Druckluftzufübrung zur Umwälzung des Beckeninhalts und einer feinblasigen Belüftung zur Sauerstoffanreicherung desselben. Bei bekannten Einrichtungen wird z. B. im Oberteil eines durch eine Trennwand vom Becken abgeteilten Raumes eine gelochte Druckluftleitung oder an der Seitenwand des Beckens eine Mammutpumpe angeordnet, die die Umwälzung und eine Teilbelüftung bewirken, und im Zentrum des Beckenbodens eine Feinbelüftung mittels poröser Platten vorgesehen. Diese Anlagen ergeben aber hinsichtlich der Beseitigung des Bodenschlammes, der Schlammaktivierung und der Schlammverteilung keine viel größeren Effekte als die eingangs genannten Anlagen.
• Ein erheblicher Fortschritt wird demgegenüber bei einer Abwasserkläranlage mit mindestens einem wannenfönnigen Belüftungs- und Belebungsbecken, das Organe zur Umwälzung des Beckeninhalts und solche zur Feinbelüftung aufweist, gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die druckwasser- oder druckluftbetriebenen Umwälzorgane, als Flachstrahldüsen ausgebildet und in Bodennähe. des Beckens angeordnet sind und daß die Feinbelüftungsorgane über dem Beckenboden oberhalb der Flachstrahldüse enden.
• Vorzugsweise werden die Flachstrahldüsen mit Druckwasser aus der letzten Stufe der Kläranlage gespeist.
• Durch die Ausbildung der Umwälzorgane als Flachstrahldüsen, die entsprechend breit ausgebildet sind, wird erreicht, daß der Boden des Belüftungsbeckens von Schlamm freigelegt und das Absetzen von Schlamm während des Betriebes des Belüftungsbeckens mit Sicherheit vermieden wird, so daß der gesamte anfallende Belebtschlamm immer wieder in die Feinbelüftungszone, fein verteilt hineingeblasen wird. Dadurch ergibt sich neben der gleichmäßigen Verteilung des belebten Schlammes auf die gesamte Abwassermenge eine größere Sauerstoffanreicherung des Schlammes, wodurch die Abbauleistung der Kläranlage verbessert wird.
• Die Verwendung von Druckwasser aus der letzten Stufe der Kläranlage verhindert ein Verstopfen der Flachstrahldüsen. Darüber hinaus ergibt sich daraus als weiterer Vorteil, daß das neu ankommende Ab- wasser mit bereits gereinigtem, sauerstoffhaltigern Wasser gemischt und dadurch in an sich bekannter Weise aufgefrischt wird. In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele von Belüftungsbecken einer erfindungsgemäßen Abwasserkläranlage schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Querschnitt durch. ein Belüftungsbecken mit Umwälz- und Belüftungsorganen, Fig. 2 einen zugehörigen Teillängsschnitt, Fig. 3 den Querschnitt durch ein Belüftungsbecken mit einer anderen Anordnung der Umwälzorgane, Fig. 4 einen zugehörigen Teillängschnitt.
• Das Belüftungsbecken a nach Fig. 1 und 3 zeigt einen gut ausgerundeten trapezförmigen Querschnitt, der sich nach oben -erweitert. Das Becken wirkt als Doppelbecken. Die in den Fig. 1 und 3 dargestellten Pfeile zeigen die Umwälzbewegung des Abwassers im Becken. Die Umwälzströmung wird gemäß Fig. 1 und 3 durch in Bodennähe angeordnete Flachstrahldüsen n bewirkt, die an dem Druckwasser- oder Druckluftzuführungsrohr m angeschlossen und gegen die Beckensohle gerichtet sind. Über den Flachstrahldüsen sind in etwa mittlerer Beckentiefe die Feinbelüftungsorgane e angeordnet, die an eine Luftzuführungsleitung d angeschlossen sind.
• Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, sind die Umwälz-und Feinbelüftungsorgane in Uängsrichtung des Beckens abwechselnd aufeinanderfolgend angeordnet.
• Eine Anzahl von Leitwänden h unterstützt die Umwälzströmung und verhindert weitgehend die Bildung von Wasserwirbeln. Die Leitwände h sind teilweise an den Druckrohren für die Belüftung oder Umwälzung befestigt. Bei der Ausbildung nach Fig. 1 werden die Luftbläschen aus den Feinbelüftungsorganen e durch die im Bereiäh dieser Organe nach unten gerichtete Wasserströmung zum Beckenboden hin abgelenkt und dadurch die Kontaktzeit der Luftbläschen mit dem zu reinigenden Abwasser verlängert.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE-1. Abwasserkläranlage mit mindestens einem wannenförmigen Belüftungs- und Belebungsbecken, das Organe zur Umwälzung des Beckeninhalts und solche, zur Feinbelüftung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die druckwasser-oder druckluftbetriebenen Umwälzorgane als Flachstrahldüsen ausgebildet und in Bodennähe des Beckens angeordnet sind und daß die Feinbelüftungsorgane über dem Beckenboden oberhalb der Flachstrahldüse enden.
2. 2. Kläranlage mit mehreren Belüftungs- und Belebungsbecken nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachstrahldüsen mit Druckwasser aus der letzten Stufe der Kläranlage gespeist sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 426 766, 575 467; USA.-Patentschriften Nr. 2 126 228, 2 144 385, 2 415 048; britische Patentschrift Nr. 638 185; französische Patentschrift Nr. 803 387.