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Siebrost Zusatz zur Patentanmeldung H 30459 VI all a (Auslegeschrift
1 048 841) Gegenstand der Hauptpatentanmeldung H 30459 IV/la (deutsche Auslegeschrift
1 048 841) ist ein Siebrost aus parallel zueinander, im seitlichen Abstand voneinander
angeordneten, langgestreckten Elementen, die entgegengesetzt gerichtete Bewegungen
umeinander ausführende Ansätze aufweisen und die abwechselnd in Rahmen, von denen
wenigstens einer gegenüber dem anderen gewegbar ist, zusammengefaßt sind, zur Durchführung
von Klassier-, Förder-oder Zerkleinerungsvorgängen, als Absperrorgan für Bunker,
Setzmaschinenrost oder für ähnliche Verwendungszwecke, bei welchem die langgestreckten
Elemente als schmale Platten und ihre Ansätze als stummelartige, sich bis zu der
benachbarten Platte erstreckende Körper ausgebildet sind, deren Stirnflächen im
Zuge der Relativbewegung der Rahmen zueinander den gesamten Zwischenraum zwischen
den Platten bestreichen.
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Bei der grundsätzlichen Ausbildungsform des Siebrostes nach der Hauptpatentanmeldung
sind vorzugsweise die oberen, zweckmäßig auch die unteren Kanten der Einzelplatten
nach Kreisbögen gekrümmt, deren Mittelpunkte den Mittelpunkten der Ansätze entsprechen
und deren größter Radius gleich dem 11 ).fachen des Ansatzdurchmessers ist, um zu
sichern, daß keine Stellen der Zwischenräume zwischen den benachbarten, Leitschienen
bildenden und im folgenden als solche bezeichneten Platten von den sich umeinander
bewegenden Ansätzen unbestrichen bleiben. Zufolge dieser Anordnung liegen dann die
oberen und gegebenenfalls auch die unteren Begrenzungen der Leitschienen innerhalb
der von den Ansätzen bestrichenen Bahnen.
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Diese Ausbildung der Kanten der Leitschienen ergibt auf der Oberfläche
die erwünschte gleichzeitig transportierende und klassierende Wirkung für das behandelte
Gut, die darauf beruht, daß die gebogenen Oberkanten der Leitschienen bei ihrer
Relativbewegung zu den demgegenüber versetzten, entsprechend gebogenen Oberkanten
der benachbarten Leitschienen das Korn von größeren Abmessungen als die Spaltweite
in der Längsrichtung des Spaltes über diesen hinwegheben.
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Die Erfindung bezweckt in erster Linie, diese transportierende Wirkung
noch weiter zu vervollkommnen, und eine erhebliche Steigerung der Leistung des Rostes,
insbesondere bei seiner Verwendung als Sieb organ, zu erzielen, ferner neue Möglichkeiten
für die Betriebsweise des ganzen Siebrostes zu schaffen. Dies erfolgt gemäß dem
Grundgedanken der Erfindung dadurch, daß die Oberkanten der Leitschienen nach aufeinanderfolgenden
Bögen gekrümmt
sind, die gegenüber den von den Ansätzen bestrichenen Bahnen einspringende
Bereiche aufweisen, in denen das Gut unmittelbar unter deren transportierende Wirkung
gelangt.
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Die Einsprünge können in der verschiedenartigsten Weise ausgebildet
sein, wobei durch diese unterschiedliche Gestaltung auch entsprechend differenzierte
Wirkungen erzielt werden.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform können die gemäß der Hauptpatentanmeldung
vorgesehenen Bögen je in zwei symmetrische Bögen von kleinerem Durchmesser als dem
der äußeren Bewegungsbahn der Ansätze unterteilt sein.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform können auch die Begrenzungen
der gemäß der Hauptpatentanmeldung konzentrisch zu den Mittelpunkten der Ansätze
gekrümmten Bögen, ohne diese zu unterbrechen, dadurch, daß ihr Mittelpunkt gegenüber
dem Mittelpunkt der Ansätze versetzt, und zwar tiefer gelegt ist, nach einem größeren
Radius, d. h. flacher gekrümmt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden die Einsprünge durch
symmetrische oder asymmetrische, gewissermaßen Auszackungen bildende Einschnitte
mit geraden Kanten oder einseitige Abflachungen der Bögen gebildet.
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In weiterer Ausbildung des grundsätzlichen Erfindungsgedankens können
benachbarte Leitschienen auch verschiedenartig gestaltete Einsprünge aufweisen,
ferner auch von je zwei benachbarten Leitschienen
die eine z. B.
gewölbte obere Begrenzungslinie von der Bahn der Ansätze entsprechenden oder auch
größeren Radius, die benachbarten dagegen im Sinne der vorstehend beschriebenen
Möglichkeiten gestaltete Einsprünge aufweisen, so daß die Profilierung der Oberkante
der einen Leitschiene z. B. zusätzlich fördernd, die der anderen auflockernd auf
das Gut wirkt.
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Es ist ferner auch denkbar, daß in der Längsrichtung ein und derselben
Leitschiene in deren Längsrichtung verschiedenartig gestaltete Wölbungen und Einsprünge
vorgesehen sind, z. B. ein Abschnitt der Leitschiene gewölbte, ein folgender gezackte
Einsprünge aufweist. Ebenso können, je nach dem verfolgten Zweck, auch Einsprünge
bzw. Kantengestaltungen der einen mit solchen der anderen Art abwechseln.
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Außer den besonderen dadurch erzielten Wirkungen ergeben die Einsprünge
auch eine Materialersparnis. Unter diesem Gesichtspunkt liegt im Rahmen des grundsätzlichen
Erfindungsgedankens, die von den Ansätzen der einen Leitschiene bestrichenen Bereiche
örtlich zu verkleinern, so daß die Ebenen der Ansätze teilweise außerhalb der Begrenzungen,
die durch die Kanten der benachbarten Leitschiene gegeben sind, verlaufen, auch
eine Ausbildung der Leitschienen, bei welcher deren von den Ansätzen bestrichene
Bereiche soweit verkleinert sind, wie es mit Rücksicht auf die Führung und selbstreinigende
Wirkung der Ansätze noch zulässig ist. Bei Ausbildung der Leitschienen in ihrem
oberen Bereich im Sinne der Hauptpatentanmeldung oder, wie vorstehend beschrieben,
kann gegebenenfalls in Verwirklichung dieses Gedankens der unterhalb der Ansätze
liegende Teil der Leitschienen teilweise oder völlig in Fortfall kommen.
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Auch im Falle einer mehrstufigen Ausbildung der Leitschienen, d.
h. Anordnung von zwei oder mehreren Reihen von Ansätzen untereinander, können alle
für die Führung der Ansätze nicht unbedingt erforderlichen Bereiche aus der Platte
ausgeschnitten werden.
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Der Gedanke, durch besondere Ausbildung der wirksamen Bereiche der
Leitschienen, d. h. ihrer oberen Begrenzungen, unterschiedliche Wirkungen zu erzielen,
kann auch dadurch verwirklicht werden, daß die Auswölbungen von grundsätzlich der
nach der Hauptpatentanmeldung entsprechenden Gestalt oder auch der vorstehend beschriebenen,
einspringende Teile aufweisenden Ausbildung aus einem andersartigen, z. B. elastischen
Werkstoff bestehen, so daß sie Eigenbewegungen ausführen, indem sie z. B. beim Durchfahren
vorbestimmbarer Zonen durch die auf sie einwirkenden Ansätze der Nachbarleitschienen
gerichtet werden, um, sobald die Einwirkung der Ansätze aufhört, wieder in ihre
Ausgangslage zurückzukehren.
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In den Zeichnungen sind einige Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung
dargestellt.
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Die Fig. 1 bis 4 zeigen verschiedene Möglichkeiten zur Profilierung
der Ansätze, die ohne weitere Erläuterung verständlich sind.
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Zu der Wirkung der verschiedenen Ausführungsformen von Einsprüngen
ist folgendes zu sagen: Im Falle der Fig. 1 und 2, die Ausführungsformen von gerundeten
Einsprüngen zeigen, steigert sich die transportierende Einwirkung der Ansätze, unter
deren unmittelbarer Einwirkung sich das Gut prak-
tisch auf seinem ganzen Wege über
die Flächen befindet, jeweils von Null auf ein Maximum, um dann wieder auf Null
abzufallen, wobei im Falle einer Unterteilung der Bögen gemäß Fig. 1 die Transportwirkung
noch verbessert wird, weil eine jeweils zweimalige Übergabe unter der gleichzeitigen
Einwirkung der Ansätze in den Bogentälern erfolg.
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Es wird auf diese Weise unter gleichzeitiger Ausnutzung der Relativbewegungen
zwischen den Kantenprofilierungen der Platten eine sehr günstige, aber trotzdem
schonende transportierende Einwirkung auf das Gut erzielt.
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Scharfkantige oder Einschnitte mit vergleichsweise steilen Begrenzungsflächen
eignen sich vorzugsweise für Fälle, in denen es auf einen schnellen Transport ankommt
und keine zu große Rücksicht auf eine schonende Behandlung des Gutes genommen zu
werden braucht. Diese Wirkung kann durch noch schärfere, gegebenenfalls bis zu einer
zacken- bzw. messerkantenartigen Gestaltung gehende Profilierung der Ansätze noch
weiter gesteigert werden.
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Fig. 5 zeigt eine beispielsweise Möglichkeit, mit dem Ziel der Materialersparnis
im Falle der mehrstufigen Anordnung der Ansätze, alle Bereiche der Plattenelemente
auszuschneiden, die nicht für die Führung der Ansätze erforderlich sind.
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Fig. 6 zeigt die verschiedenartige Profilierung der Oberkanten zweier
benachbarter Plattenelemente. Die Oberkante der einen Platte wird durch eine Aufeinanderfolge
von abgeflachten Auswölbungen gebildet, die andere Platte ist gezackt ausgebildet.
In den gewölbten Bereichen wirken die Ansätze fördernd und in den gezackten Bereichen
in erster Linie auflockernd auf das Gut.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig.7 folgen in einem Plattenelement
gewölbte und gezackte Kantenbegrenzungen aufeinander.
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Die zusätzlich fördernde Wirkung der Profilierung der Ansätze gemäß
der Erfindung läßt sich in besonders vorteilhafter Weise ausüben, um unter entsprechend
geneigter Anordnung der durchlässigen Fläche das Gut nicht nur horizontal oder abwärts,
sondern auch aufwärts zu fördern. Hierdurch werden völlig neuartige Möglichkeiten
zur praktischen Anwendung des grundsätzlichen Erfindungsgedankens geschaffen.
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Eine dieser Möglichkeiten ist die der Abscheidung und des Aushebens
von Feststoffen aus einen Trübestrom. In Fig. 8 ist als Beispiel hierfür ein in
einem Zulaufkanal zu einer Kläranlage eingebauter, gemäß der Erfindung ausgebildeter
Räumrost dargestellt.
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Für die Abscheidung eines möglichst großen Teils der Feststoffe aus
solchen Abwässern werden bisher in der Regel starre Roste verwendet, von denen das
durch sie zurückgehaltene Gut nacheinander abgekratzt wird. Die Wirkungsweise dieser
bekannten Vorrichtungen ist insbesondere in bezug auf die Größe der Teilchen, die
durch sie abgeschieden werden können, wenig befriedigend, weil es nicht möglich
ist, die festen Roststäbe in hinreichend kleinen Abständen voneinander anzuordnen.
Schon bei verhältnismäßig größerer Spaltweite des Siebrostes setzen sich die Zwischenräume
nach kurzer Betriebsdauer zu.
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Im Falle der Verwendung von nach dem Prinzip der Hauptpatentanmeldung
ausgebildeten bewegten, sich automatisch reinigenden Siebrosten mit den Merkmalen
der vorliegenden Erfindung, nämlich der
Ausnehmung der Kreisringflächen,
welche die Ansätze zwischen den Platten bestreichen und die dadurch gegebene Möglichkeit
der Aufwärtsförderung kann die Spaltweite sehr gering bemessen sein, so daß unter
unbedingter Sicherheit gegen Verstopfungen unter kontinuierlicher Abförderung auch
feinere Feststoffbestandteile aus dem Abwasser abgeschieden werden können.
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Falls eine besondere weitgehende Abscheidung der Feststoffbestandteile
erzielt werden soll, empfiehlt es sich, mehrere Anordnungen der aus der Fi. 5 hervorgehenden
Art mit in der Strömungrichtung des Abwassers od. dgl. abnehmender Spaltweite anzuordnen.
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Eine besonders günstige Wirkung wird erzielt, wenn an der Stelle,
an welcher die neue Abscheidevorrichtung angeordnet ist, eine Herabsetzung etwa
zu hoher Strömungsgeschwindigkeit der Trübe durch örlliche Erweiterung des Kanals
erfolgt.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung geht aus der Abbildung, ohne
daß weitere Erläuterungen erforderlich sind, hervor.
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In gleicher Weise ist es möglich, z. B. Schlammtrüben, die in Aufbereitungsanlagen
anfallen, überhaupt beliebige Feststoffe enthaltende Trüben zu behandeln und aus
ihnen ohne komplizierte und der Verstopfungsgefahr ausgesetzte Vorrichtungen auch
sehr feine Feststoffbestandteile zuverlässig abzuscheiden.
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Eine andere Anwendungsmöglichkeit des grundsätzlichen Erfindungsgedankens,
der durchlässigen Fläche eine von der ebenen abweichende Ausbildung zu geben, besteht
darin, daß die Fläche in der Quertransportrichtung gewölbt, gegebenenfalls auch
geknickt gestaltet wird.
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Dieser Gedanke kann in seiner extremsten Form dadurch verwirklicht
werden, daß die Fläche zu einem geschlossenen Rohrkörper gebildet wird, wobei die
Bewegungsvorgänge der aufeinanderfolgenden, in radialer Richtung nebeneinanderliegend
angeordneten, mit den entgegengerichteten Ansätzen versehenen Elemente, z. B. von
einer mittleren Welle aus gesteuert werden können, an die die einzelnen Elemente
über die entsprechenden Bewegungen übertragende Elemente angeschlossen sind.
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In dieser Weise läßt sich z. B. ein völlig neuartiges Trommelsieb
ausbilden, das von dem Gut in der Achsialrichtung passiert wird. Ein solches Sieb,
das beispielsweise in Fig. 9 veranschaulicht ist, hat den grundsätzlichen Vorteil
der absoluten Sicherheit gegen Verstopfungen, der bei keiner der bekannten Konstruktionen
vorhanden ist, und eignet sich deshalb insbesondere für die Durchführung von infolge
der Beschaffenheit des zu siebenden Gutes schwierigen Siebvorgängen.
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Eine nach den grundsätzlich gleichen Gedanken ausgebildete, jedoch
nur nach einem Kreissegment gewölbte Fläche, die aus quergerichteten Plattenelementen
zusammengesetzt ist, deren Bewegungsvorgänge in gleicher - Weise gesteuert werden,
und zwar eine in dieser Weise ausgebildete, sich selbst reinigende Förderrinne,
ist in Fig. 10 dargestellt.
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Die den gemuldeten Boden dieser Rinne bildenden Plattenelemente werden
von beiderseits der Rinne in deren Längsrichtung angeordneten Wellen angetrieben.
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Unterhalb der Rinne, die als solche in längsgerichtete Schwingungen
oder auch Vibrationen versetzt werden kann und die zur Behandlung von
schwierig zu
siebenden, vorzugsweise teigigem Gut geeignet ist, ist gemäß dem Ausführungsbeispiel
ein Transportband zur Abführung des Siebdurchganges vorgesehen.