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Einrohr-Wassersammelheizungsanlage Die Erfindung betrifft eine Einrohr-Wassersammelheizungsanlage,
deren Heizkörper im Vor- und Rücklauf je durch eine kurze Anschlußleitung mit der
waagerechten Heizmittelleitung verbunden sind.
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In den vergangenen Jahren haben sich solche Heizungsanlagen, vor allem
bei Hochhäusern in zunehmendem Maße eingeführt. Das Wesen dieser Heizungsanlage
besteht darin, daß man die Heizkörper nicht mehr in Parallelschaltung zwischen eine
Vor-und eine Rücklaufleitung einfügt, sondern sie an einen einzigen Rohrstrang in
Reihenschaltung anschließt. Aus diesem Strang erhält jeder Heizkörper über eine
Vorlauf-Anschlußleitung das warme oder heiße Wasser, das dann über eine Rücklauf-Anschlußleitung
in den gleichen Strang zurückfließt. In der Heizungsanlage entstehen hiernach Mischtemperaturen
des Umlaufwassers.
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Die waagerechte Einrohrheizungsanlage, bei der die Heizkörper über
einer waagerechten Heizmittelleitung an den Raumwänden angebracht werden, hat den
bekannten Vorteil, daß man in den zu beheizenden Räumen wenig Rohrleitungen benötigt,
daß ferner keine senkrechten Rohre ästhetisch störend in Erscheinung treten, und
daß an allen Außenflächen eine günstige Randwärme entsteht, welche den Kaltlufteinfall
hemmt.
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Die bisherige Ausbildung waagerechter Einrohrheizungsanlagen bringt
zwei Schwierigkeiten mit sich. Die eine besteht darin, daß die Rohrstränge mit rundem
Querschnitt die angeschlossenen Heizkörper nicht befriedigend mit Heizmittel versorgen,
wenn zwischen den Vor- und Rücklaufanschlußleitungen jedes Heizkörpers keine besonderen
Drosselvorrichtungen eingesetzt werden oder in diesem Bereich der Leitungsquerschnitt
nicht verringert wird. Andererseits behindert die waagerechte Heizmittelleitung
mit rundem Querschnitt, zumal diese meist in Bodennähe verlegt wird, die Raumausnutzung
erheblich, vor allem, weil das dichte Heranstellen von Möbeln an die Wand unmöb
lich wird. Die Rohrleitung wirkt dort, wo sie frei zu sehen ist, nicht schön. Außerdem
verbleibt bei niedrigen Fensterbrüstungen nur Platz für Heizkörper mit geringer
Bauhöhe, soweit an solchen Stellen Heizkörper überhaupt angebracht werden können.
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Um dem abzuhelfen, hat man bereits im Mauerwerk einen Schlitz für
die waagerechte Ringleitung vorgesehen, damit diese Leitung unsichtbar verlegt werden
kann. Diese Maßnahme ist aber nicht nur teuer, sondern vielfach, z. B. bei dünnen
Zwischenwänden oder bei Hochblocksteinen, auch unmöglich. Zudem hat sie zur Folge,
daß hierdurch die freie architektonische und konstruktive Planung behindert wird
und ein nachträglicher Einbau einer solchen Heizungsanlage nahezu unmöglich ist.
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Das Ziel der Erfindung ist es, die Vorzüge der waagerechten Einrohrheizungsanlage
frei von ihren bisherigen Nachteilen nutzbar zu machen. Nach der Erfindung wird
das bei einer Einrohrheizungsanlage der eingangs angeführten Gattung dadurch erreicht,
daß die Heizmittelleitung aus einem Rohr durchgehend gleichen, rechteckigen oder
sonstigen reibungserhöhenden Querschnitts besteht.
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So läßt sich dadurch der Heizmittelstrang den vorhandenen architektonischen
Gegebenheiten weitgehend anpassen. Denn die denkbaren Querschnitte der Leitung machen
es möglich, die Rohrleitung wie einen selbständigen Bauteil zu verwenden und- anzuordnen.
Dies gilt insbesondere, wenn man gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
der Heizmittelleitung einen rechteckigen Querschnitt gibt, so daß er sich in an
sich bekannter Weise wie eine Scheuerleiste und an Stelle dieser auf dem Fußboden
längs der Raumwand verlegen läßt. Vorzugsweise kann dabei die Leitung auf einer
Unterlage aus Holz od. dgl. verlegt und beispielsweise durch eine Asbestschnur im
Abstand von der Wand gehalten werden, insbesondere um hierdurch etwaige Unebenheiten
der angrenzenden Flächen auszugleichen.
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Daneben sind für die Heizmittelleitung auch Rohre anderen reibungserhöhenden
Querschnitts denkbar, z. B. dreieckigen oder ausgekehlten Querschnitts, die sich
etwa zum Auskleiden von Bodenecken in Räumen eignen, die, wie z. B. Bäder, Krankenhauszimmer
od. dgl., besondere Anforderungen an die Hygiene stellen.
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Die Heizmittelleitungen mit dem Querschnitt nach der Erfindung lassen
sich selbstverständlich auch zu
besonderen bautechnischen Aufgaben
heranziehen, etwa als tragende Bauteile, als Umrahmungen, als Türschwellen od. dgl.,
wobei es im Bereiche fachmännischen Ermessens liegt, im Bedarfsfall statt der waagerechten
Rohranordnung zusätzlich auch senkrechte und schräge Leitungsabschnitte vorzusehen.
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Der Heizmittelstrang nach der Erfindung bietet ferner außer den ästhetischen
und baulichen Vorteilen erhebliche betriebstechnische Vorzüge. Im Vergleich zum
Rundrohr gleicher Querschnittsfläche besitzt nämlich ein Rohr mit rechteckigem,
dreieckigem oder ähnlichem Querschnitt eine größere innere Berührungsfläche gegenüber
dem umlaufenden Heizmittel und damit einen größeren Reibungswiderstand, so daß für
die einzelnen Heizkörper genügend Heizmittel aus dem Hauptstrang abgezweigt werden
körnen, auch wenn das Rohr durchgehend den Gleichen Querschnitt besitzt. Für die
ausreichende Wärmeversorgung der einzelnen Heizkörper genügt demgemäß die durch
den größeren Reibungswiderstand gegebene Drosselung des Heizmitteldurchtritts im
zwischen der Vor- und Rücklaufanschlußstelle der einzelnen Heizkörper liegenden
Teil (Kurzschlußteil) des durchgehenden Heizmittel-Stranges.
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Die Vergrößerung der Rohroberfläche führt im übrigen auch dazu, daß
bei abgestelltem Heizkörper immer noch eine Raumtemperatur erhalten bleibt, die
das teure Wärmeabdämmen von Zwischenwänden und Zwischendecken entbehrlich macht.
Auch wirkt sich die Erfindung insofern günstig aus, als große, störende, unschön
wirkende Dehnungsbogen in dem waagerechten Heizmittelstrang entbehrlich sind.
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Nach dem Stande der Technik war es außerhalb des Bereiches der Einrohrheizungen
bekannt, Heizkörper in Form von Bauteilen auszuführen und diesen beispielsweise
die Gestalt von Paneelen, Leisten oder Schienen mit einem von einer Kreisfläche
abweichenden und somit auch reibungserhöhenden Querschnitt zu geben, die u. a. entlang
dem Fußboden verlegt wurden und so architektonisch vertretbar waren. Auch sind Heizkörper
als Scheuerleisten ausgebildet worden, wobei im Innern einer leistenartigen Umhüllung
Kanäle zum Durchführen von Rohren, z. B. auch von Flachrohren mit Langlochquerschnitt
vorgesehen waren. In allen diesen Fällen handelt es sich aber nicht um die Ausbildung
einer Einrohrheizungsanlage, an deren waagerechtem Heizmittelstrang normale Heizkörper
angeschlossen waren, sondern um besondere Bauarten von Heizkörpern, bei denen die
Frage ausreichender Wärmeversorgung im Sinne der Erfindung nicht vorlag.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielhaft dargestellt.
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Fig. 1 zeigt schematisch eine waagerechte Einrohrheizungsanlage, während
Fig.2 einen senkrechten Querschnitt durch die waagerechte Heizmittelleitung nach
der Erfindung wiedergibt.
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In Fig. 1 ist mit 5 ein Heizkessel bezeichnet, der entweder zu einer
Stockwerk- oder zu einer Sammelheizungsanlage für mehrere Stockwerke gehören mag.
Von der Steigleitung 6 aus, die zugleich zum Überlaufgefäß 7 führt, strömt das Heizmittel
in Richtung der eingezeichneten Pfeile durch die waagerechte Heizmittelleitung 8
und im Ringlauf zum Kessel 5 zurück.
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über der Heizmittelleitung 8, die schematisch für einen Raum oder
eine ganze Wohnung angedeutet ist, sind in beliebiger Zahl und Verteilung Heizkörper
9, 10 usw. angeordnet. Jedem dieser Heizkörper strömt das Heizmittel über eine kurze
Anschlußleitung 11 zu, während es über eine ebenso kurze Leitung 12 in die Ringleitung
8 zurückgelangt. Die Anschlußleitungen 11 sind mit Ventilen 13 versehen, durch welche
der Heizbetrieb steuerbar ist.
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Während nun die Kurzschlußstrecken 14 zwischen Zu- und Ableitung jedes
Heizkörpers bisher bei Einrohrheizungsanlagen in besonderer Weise gestaltet sein
müssen, um eine ausreichende Wärmeversorgung der Heizkörper sicherzustellen, besteht
die waagerechte Heizmittelleitung 8 gemäß der Erfindung aus einem Rohr, das durchgehend
gleichen, rechteckigen oder sonstigen reibungserhöhenden Querschnitt aufweist.
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Gemäß dem Beispiel der Zeichnungsfigur 2 besitzt die Ringleitung 8
einen rechteckigen Querschnitt; sie ist an Stelle einer normalen Scheuerleiste in
die Ecke zwischen Fußboden 15 und Wand 16 eingefügt, ruht auf einer Holzleiste 17
und legt sich gegen eine Asbestschnur 18, die etwaige Wandunebenheiten ausgleicht.
Winkelleisten 19 und 20 sorgen für einen ordentlichen raumseitigen
Abschluß.
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Die Anordnung nach Fig. 2 läßt erkennen, daß die Heizungsanlage räumlich
in keiner Weise stört, weil sie die übliche Raumausgestaltung nicht verändert (Heizmittelleitung
statt Scheuerleiste) und auch ästhetisch einwandfrei wirkt.
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Da die Heizmittelleitung normalerweise genau dem Raumgrundriß folgt,
ergibt sich die Notwendigkeit, ihn über Eck zu verlegen. Dies kann in einfacher
Weise dadurch geschehen, daß Winkelstücke vorgefertigt und diese dann auf der Baustelle
mit den Rohrstrangabschnitten stumpf verschweißt werden. Das wirkt sich ebenso günstig
in den Gesamtkosten der Heizungsanlage aus wie der Wegfall besonderer Drosselvorrichtungen
in den waagerechten Kurzschlußstrecken zwischen Vor- und Rücklaufanschlußleitung
jedes Heizkörpers.