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Gleitschalung zum Herstellen von vorgespannten Trägern oder Bauelementen
aus Stahlbeton Die Erfindung bezieht sich auf eine Gleitschalung zum Herstellen
von vorgespannten Trägern oder Bauelementen aus Stahlbeton, vorzugsweise
T- und Doppel-T-Trägern, mit durch eine erste Platte miteinander verbundenen
und über diese in beiden Richtungen überstehenden, durch einen Vibrator beeinflußbaren
Schalungswänden und mit an einer ebenfalls durch einen Vibrator beeinflußbaren,
in gleicher Weise angeordneten zweiten Platte festgelegten Auflast-Rüttelplatten,
wobei die erste und die zweite Platte gegenüber dem verfahrbaren Rahmen elastisch
abgestützt sind.
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Bei den bekannten Gleitschalungen dieser Art unterscheidet man zwei
Ausführungen. In dem einen Fall sind die außenliegenden Schalungswände rahmenfest,
werden also beim Verfahren der Gleitschalung nicht in Schwingung versetzt, während
die innenliegenden Schalungswände, da sie starr an einer Verbindungsplatte festgelegt
sind, beim Verfahren des Gerätes mit der Verbindungsplatte auf- und abschwingen.
In der Bewegungsrichtung der Gleitschalung gesehen stehen die Schalungswände sowohl.
nach vorn als auch nach hinten über die Verdichtungsplatte über. Die vorderen und
hinteren Enden, die nicht miteinander in Verbindung stehen, können also in horizontalen
Richtungen Bewegungen ausführen. In dem zweiten Fall sind die außen- und innenliegenden
Schalungswände fest mit dem Gleitschalungsrahmen verbunden, so daß sie während des
Bewegens der Gleitschalung keinerlei Schwingungen unterworfen sind. Die vorderen
und hinteren Enden der Schalungswände sind an Quertraversen des Gleitschalungsrahmens
festgelegt. Die Verdichtungsplatten sind zwischen den Schalungswänden angeordnet
und werden auf- und abbewegt.
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Gleitschalungen dieser Art werden seit Jahren gefertigt und haben
sich bewährt, d. h., man war mit derartigen Gleitschalungen z. B. in der Lage, vorgespannte
Träger kleiner Bauhöhe von z. B. 140.mm Höhe zu fertigen, deren Querschnitte und
Festigkeiten in den Toleranzbereichen lagen. Wenn man jedoch einmal Träger untersuchte,-
vori denen einer durch Schalungswände geformt wurde, die im mittleren Bereich der
Gleitschalung lagen, während ein anderer Träger durch Schalungswände beeinflußt
wurde, die in den äußeren Bereichen der gleichen Gleitschalung angeordnet waren,
dann stellte man fest, daß beide Träger verschiedene Festigkeit aufwiesen. Außerdem
war festzustellen, daß die Höhe der Füße dieser Träger differierte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dafür zu sorgcn, daß nicht
nur alle gleichzeitig hergestellten T=ä;er die gleiche Festigkeit aufweisen, sondern
auch die Abmessungen der Füße der gleichzeitig hergestellten Träger übereinstimmen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird, ausgehend von der oben zuerst beschriebenen Gleitschalung,
vorgeschlagen, die hinteren Enden der Schalungswände in an sich bekannter Weise
durch eine Traverse starr miteinander zu verbinden und die Traverse sowohl in lotrechter
als auch in Bewegungsrichtung durch elastische Mittel abzustützen.
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Werden die bekannten Verdichtungsgeräte in dieser Weise gestaltet,
dann wird der Beton aller gleichzeitig hergestellten Träger gleichmäßig verdichtet,
während bei den bekannten Verdichtungsgeräten die Betonmasse der Träger, die durch
die in den äußeren Bereichen des Verdichtungsgerätes liegenden Schalungswände hergestellt
wurden, stärker verdichtet wurde als die Betonmasse der Träger, die durch Schalungswände
beeinflußt wurden, die irrt mittleren - Bereich des Verdichtungsgerätes lagen. Diese
ungleichmäßige Verdichtung ist darauf zurückzuführen, daß die Schalungswände der
bisher bekannten Verdichtungsgeräte nicht nur an verschiedenen Stellen mit verschiedenen
Schwingungszahlen vibrieren, sondern auch die äußeren Schalungswände stärker vibrieren
als die inneren. Diese ungleichmäßige Verdichtung wirkt sich um so mehr aus, je
größer die Querschnitte der hergestellten Träger od. dgl. snd. Während bisher die
Schalungswände nur an der von einem Vibrator beeinflußten Platte festgelegt waren,
wobei die den Vibrator tragende Platte als eine Art Rahmen wirkte, bilden jetzt
diese Platte, die Schalungswände und das die hinteren Enden der Schalungswände verbindende
Mittel den Rahmen, der sich gegenüber dem die Räder tragenden
Rahmen
des Verdichtungsgerätes entsprechend der Umlaufzahl des Vibrators bewegen kann.
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Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Verdichtungsgerätes wird
aber auch erreicht, daß die hinteren Enden der profilierten Schalungswände, in senkrechten
Ebenen gesehen, nicht mit einer größeren Amplitude schwingen als im Bereich der
Stellen, an denen die Schalungswände an der den Vibrator tragenden Platte festgelegt
sind. Es wird also nicht nur erreicht, daß die Breite der Füße der einzelnen Träger,
sondern auch deren Dicke konstant ist, gleichgültig, in welchen Bereichen des Verdichtungsgerätes
die einzelnen Träger gefertigt werden.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch
erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht des neuen Verdichtungsgerätes,
Fig. 2 einen Teilschnitt durch den linken hinteren Bereich des Gerätes nach Fig.
1, in der Bewegungsrichtung desselben gesehen.
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Sich in der Bewegungsrichtung des Gerätes erstreckende Wände 1, 2
usw. bilden mit Querstreben, von denen nur eine sichtbar und mit 3 bezeichnet ist,
einen starren Rahmen, der über Rollen, Räder od. dgl. 4 auf Schienen 5 verfahrbar
ist, beispielsweise bewegt durch Seilzug. Zwischen je zwei Wänden 1 und 2 usw. sind
zwei Schalungswände 6, 7 angeordnet, die, da mit dem Verdichtungsgerät Doppel-T-Träger
hergestellt werden sollen, entsprechend profiliert gestaltet sind. Jede einzelne
Schalungswand 6 und 7 usw. steht über mindestens eine Strebe 8 bzw. 9 in starrer
Verbindung mit einer durch einen Aufbau 10 versteiften Platte 11.
Auf
dem Aufbau 10 ist ein an sich bekannter, nicht dargestellter Vibrator festgelegt.
Mindestens die hinteren Enden der Schalungswände 6, 7 usw. sind über Streben 12,
13, 14, 15 usw, und eine Traverse 16 starr miteinander vereinigt.
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Während bei den bisher bekannten Verdichtungsgeräten die versteifte
Platte 11 an vier Stellen elastisch abgestützt wurde, wobei je zwei Abstützstellen
auf den äußeren Rahmenteilen vorgesehen waren, sind, da die Platte 11, die Schalungswände
6, 7 usw. und die Traverse 16 in sich einen steifen Rahmen bilden, jetzt nur noch
zwei elastische Abstützmittel vorgesehen, von denen das eine sichtbare mit 17 bezeichnet
ist. Die beiden anderen Abstützstellen sind ersetzt durch im Bereich der Traverse
16 vorgesehene elastische Abstützmittel, von denen das eine sichtbare mit 18 bezeichnet
ist. Im vorliegenden Fall ist angenommen, daß die Abstützmitte117 aus Federn, die
Abstützmittel 18 aus Gummipuffern bestehen. Zusätzlich kann die Traverse
16 gegenüber dem verfahrbaren Rahmen auch noch durch einen oder zwei Puffer
19 elastisch abgestützt sein, die in Richtung der Bewegung des Gerätes wirken,
welches sich in Richtung des Pfeiles 20 bewegt.
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Zwischen je zwei Schalungswänden 6 und 7 sind ein oder zwei Auflast-Rüttelplatten
21, 22 vorgesehen, je nachdem, ob aus dem Kopf des herzustellenden Trägers bzw.
Bauelementes keine Bügel herausragen oder ob solche hervorstehen. Diese Platten
21 und 22 stehen ebenfalls über Streben 23, 24 mit einer zweiten, durch einen Aufbau
25 versteiften Platte 26 in starrer Verbindung. Die Platte 26 ist an vier Stellen
elastisch gegenüber dem verfahrbaren Rahmen abgestützt.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können die Schalungswände, je nachdem,
ob Doppel-T-Träger oder T-Träger hergestellt werden sollen, verschiedene Gestalt
aufweisen. Die links der strichpunktierten Doppellinie sichtbare Schalungswand 6
wird benutzt, wie dies dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 entspricht, wenn Doppel-T-Träger
hergestellt werden sollen. In diesem Fall ist jede Schalungswand so gekröpft, daß
sie als Verdichtungsmittel für den Fuß, den Steg und den Kopf des herzustellenden
Trägers dient. Rechts von der strichpunktierten Doppellinie ist angegeben, welche
Gestalt Schalungswände aufweisen, wenn T-Träger mit dem Verdichtungsgerät herzustellen
sind. In diesem Fall werden nur der Fuß und der Steg des Trägers durch Schalungswände
beeinflußt. Eine Auflast-Verdichtung erfolgt mittels der vorerwähnten Platten 21
und 22, die gegenüber der Horizontalen leicht schräggestellt sind, ihre vorderen
Kanten liegen etwas höher als ihre hinteren Kanten.