DE1142345B - Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkaliphosphaten - Google Patents

Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkaliphosphaten

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DE1142345B
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electrolysis
chloride
phosphates
phosphoric acid
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Dipl-Chem Dr Josef Cremer
Dipl-Chem Dr Harry Kribbe
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Knapsack AG
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Knapsack AG
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B25/00Phosphorus; Compounds thereof
    • C01B25/16Oxyacids of phosphorus; Salts thereof
    • C01B25/26Phosphates
    • C01B25/30Alkali metal phosphates
    • C01B25/301Preparation from liquid orthophosphoric acid or from an acid solution or suspension of orthophosphates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B1/00Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
    • C25B1/01Products
    • C25B1/14Alkali metal compounds

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Description

  • Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkaliphosphaten Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkaliphosphaten aus Phosphorsäure und Alkalichloriden.
  • Alkaliphosphate werden in den meiseten Fällen und am einfachsten durch Neutralisation von Phosphorsäure mit Alkalihydroxyd oder Alkalicarbonat hergestellt. Da aber das Alkali in diesen beiden Formen relativ teuer ist, hat es nicht an Versuchen gefehlt, an ihrer Stelle Alkalichloride einzusetzen.
  • Die Umsetzung zwischen Phosphorsäure und dem Alkalichlorid bereitet jedoch Schwierigkeiten. Das Reaktionsgemisch muß erwärmt werden, wobei Wasser verdampft und die Mischung immer zähflüssiger wird. Man erhält schließlich eine Schmelze mit nur geringem Wassergehalt, die im Temperaturbereich bis etwa 350°C sehr zähflüssig ist und aus der der entstehende Chlorwasserstoff nur schwer entweicht. Es muß also entweder noch höher erhitzt oder eine lange Reaktionszeit in Kauf genommen werden.
  • Bei diesen hohen Temperaturen ist es dann besonders schwierig, ein geeignetes Gefäßmaterial zu finden. Außerdem wandeln sich die zunächst entstehenden Monophosphate in kondensierte Phosphate um, die dann unter Umständen noch in unlöslicher Form anfallen.
  • Es sind auch Verfahren bekanntgeworden, Suspensionen von feingemahlenem Alkalichlorid in Phosphorsäure in einem beheizten Turm zu versprühen. Abgesehen von den hohen Anlagekosten für dieses Verfahren, macht die Abtrennung des erhaltenen Produktes vom Abgas erhebliche Schwierigkeiten.
  • Darüber hinaus ist bereits ein Verfahren bekannt, Alkaliphosphate aus Phosphorsäure und Alkalichloriden auf elektrolytischem Wege herzustellen. Bei diesem Verfahren wird eine Lösung von H,P04 und Alkalichlorid in Wasser zwischen einer Anode aus Graphit und einer Kathode aus Nickel elektrolysiert. Wenn 25 bis 50 Gewichtsprozent der theoretisch möglichen Menge an Alkalimetalldihydrogenphosphat gebildet sind, wird die Elektrolyse abgebrochen und das gebildete Produkt auskristallisiert, wobei die Mutterlauge wieder für einen neuen Ansatz benutzt wird.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß es möglich ist, höhere Umsätze bei der Elektrolyse zu erzielen, wenn man von wesentlich konzentrierteren Lösungen ausgeht. Bei dem bekannten Verfahren wird von einer wäßrigen Lösung ausgegangen, die etwa 20 Gewichtsprozent H,POq und etwa 12 Gewichtsprozent NaCI bzw. etwa 15 Gewichtsprozent KCl enthält.
  • Demgegenüber wird bei dem vorliegenden Verfahren von einer mindestens 50°/oigen Phosphorsäure ausgegangen, in der die gesamte nötige Menge Alkalichlorid suspendiert wird. Durch diese Maßnahme ist eine hohe Chloridkonzentration über einen längeren Zeitraum während der Elektrolyse gewährleistet, wodurch die Entwicklung von Sauerstoff an der Anode, die zur Zerstörung der Elektrode und Verunreinigung des entwickelten Chlors führt, weitgehend zurückgedrängt wird.
  • Der Bodensatz an Alkalichlorid verschwindet erst, wenn der Chloridgehalt des Elektrolyten 5 Gewichtsprozent unterschreitet. Die Elektrolyse wird abgebrochen, wenn der Chloridgehalt auf 2,0 bis 2,5 Gewichtsprozent abgesunken ist; dann sind etwa 85 bis 88 Gewichtsprozent des eingebrachten Alkalichlorids zu Monoalkaliorthophosphat umgesetzt. Unterhalb dieser angegebenen Chloridkonzentration steigt der bisher geringe Sauerstoffgehalt im entwickelten Chlor beinahe sprunghaft auf Werte oberhalb von 10 Volumprozent an. Dadurch sinkt natürlich auch ebenso sprunghaft die Stromausbeute. Vom Beginn der Elektrolyse bis zu diesem Punkt steigt der Sauerstoffgehalt im Chlor nicht über 1 Volumprozent, wobei er die längste Zeit wesentlich unter diesem Wert liegt.
  • Die Elektrolyse wird zweckmäßigerweise bei einer Temperatur von 40 bis 100°C, vorzugsweise bei 60 bis 80°C, durchgeführt, wobei als Gefäßmaterial recht gut Kunststoffe wie beispielsweise das relativ preisgünstige PVC Verwendung finden können. Die Temperatur wird durch die eigene Stromwärme erreicht, so daß keine besonderen Heizvorrichtungen erforderlich sind. Zur Gewinnung des gebildeten Alkaliphosphates braucht man die Lösung nur abzukühlen, wobei das Salz auskristallisiert, ein Eindampfen ist - im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren, wo mit wesentlich verdünnteren Lösungen gearbeitet wird - nicht erforderlich. Diese Einsparung der dafür nötigen Energiekosten stellt einen weiteren großen Vorteil der vorliegenden Arbeitsweise dar.
  • Dadurch, daß bei dein hier beschriebenen Verfahren die Elektrolyse zu höheren Ausbeuten von 85 bis 88 Gewichtsprozent führt, ist auch die Abtrennung des erhaltenen Alkaliphosphates von dem restlichen in der Lösung noch vorhandenen Alkalichlorid einfacher durchzuführen, d. h., es können Alkaliphosphate mit niedrigeren Chloridgehalten erhalten werden, wodurch der Anwendungsbereich der nach dem elektrolytischen Verfahren erhaltenen Phosphate erweitert wird.
  • Die nach der Kristallisation verbleibende Mutterlauge, die neben Alkaliphosphat Phosphorsäure und Alkalichlorid enthält, wird bei einem neuen Ansatz wieder verwendet. Die Elektrolyseansätze werden so eingestellt, daß sich ein P,0,: Me20-Verhältnis (Me = Alkalimetall) von annähernd 1 : 1 ergibt. Es ist nicht erforderlich, einen P,05-Überschuß anzuwenden, wie dies vorzugsweise bei bekannten Verfahren geschieht. Ein Überschuß an P,06, d. h. an Phosphorsäure, würde die Chloridkonzentration erniedrigen, wodurch wieder die Gefahr einer vermehrten Sauerstoffentwicklung gegeben wäre. Ein weiterer Vorteil bei der Arbeitsweise ohne Säureüberschuß ist, daß eine erhöhte Korrosionsgefahr, verursacht durch die Elektrolyselösung, besonders in den Gefäßen und Apparaten, die zur Abtrennung der Kristalle dienen, nicht gegeben ist.
  • Eine weitere Möglichkeit, einen korrosiven Angriff auf die Apparateteile durch die noch sauer reagierende Monoalkaliphosphatlösung auszuschalten, besteht darin, die von der Elektrolyse kommenden Lösungen vor Abtrennung der Kristalle mit Alkalihydroxyden und/oder Alkalicarbonaten bis zur Stufe des Dialkaliphosphates zu neutralisieren, worauf die Weiterbehandlung in Gefäßen aus einfachem Eisen erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrensschrittes ist, daß dadurch die Ausbeuten infolge der geringeren Löslichkeit der Dialkaliphosphate größer sind.
  • Die Durchführung der Elektrolyse kann in den bekannten Zellen erfolgen, wobei das Gefäßmaterial gegen Säure und gegen Chlor beständig sein muß. Sollen das Chlor und der Wasserstoff getrennt aufgefangen werden, muß eine Zelle mit Diaphragma oder einer Trennwand verwendet werden. Als Elektroden können die üblicherweise bei der Chloralkali-Elektrolyse verwendeten Graphitelektroden eingesetzt werden. Die Stromdichte soll etwa zwischen 5 und 50 A/dm2 liegen. Die Aufarbeitung der elektrolysierten Lösungen kann nach den üblichen bekannten Verfahren erfolgen.
  • Ein weiterer Vorteil des vorliegenden Verfahrens ist, daß auch Alkalichloride weniger großer Reinheit verwendet werden können, also beispielsweise Produkte, die Sulfationen oder Erdalkalien enthalten. Derartige Ausgangsstoffe können beispielsweise bei der Chloralkali-Elektrolyse mit Quecksilberkathode ohne vorhergehende kostspielige Reinigung nicht eingesetzt werden, da sie zur Verunreinigung des Quecksilbers und damit zu Schwierigkeiten bei der Durchführung des Verfahrens führen. Bei der hier beschriebenen Elektrolyse dagegen beeinflussen die Verunreinigungen den Ablauf des Prozesses in keiner Weise, sondern nur die Reinheit des erhaltenen Phosphates, da sie ja bei der Kristallisation mit ausfallen. Wenn also für bestimmte Zwecke keine besonders hohen Anforderungen an die Reinheit des herzustellenden Produktes gestellt werden, können derartige Ausgangsstoffe ohne weiteres verwendet werden.
  • Beispiel 1 In einem Gefäß aus PVC wurde unter Verwendung zweier Graphitelektroden der Größe 175 - 140 mm eine Suspension von 750 g NaCI in 2500 g 50,3°/oiger H,P04 unter Rühren mit einem Strom von 25 A elektrolysiert (Stromdichte etwa 10 A,/dm2), bis der Chloridgehalt der Lösung auf 1,30/0 gesunken war. Die Temperatur des Elektrolyten lag bei etwa 70°C. Dabei wurden 637g oder 85"/, des NaCI zu Mononatriumphosphat umgesetzt. Die Elektrolysedauer betrug 14 Stunden, es wurden also 350 Ah verbraucht, was einer Stromausbeute von 83,5°/a entspricht. Die Spannung lag bei 3,8 V. Die anfallende Lösung wurde zur Hälfte durch Abkühlen zur Kristallisation gebracht, wobei 425 g NaH,P04 mit einem Chloridgehalt von 1,1 °/o erhalten wurden. Die andere Hälfte wurde mit Natronlauge auf pH = 9 gebracht. Daraus wurden durch Abkühlung 739 g Na,HP04 mit 1,3°/o Chlorid erhalten.
  • Beispiel 2 Unter Verwendung der gleichen Anordnung wie bei Beispiel 1 wurde eine Suspension von 970 g KCI in 2500 g 51 °/oiger Phosphorsäure mit einem Strom von 25 A bei etwa 65°C elektrolysiert, bis ein Chloridgehalt von 2,0 % erreicht war. Dabei wurden 834 g KCl (86 °/a) zu KH,P04 umgesetzt. Es wurden 350 Ah verbraucht, woraus sich eine Stromausbeute von 86 % errechnet. Die Spannung lag bei 3,7 V. Aus der Lösung wurden 1370 g KH,P04 mit einem Chloridgehalt von 0,20/, auskristallisiert, während etwa 150 g KH,P04 in der Mutterlauge verblieben.
  • Beispiel 3 Unter Verwendung einer Glockenzelle, die ein Auffangen des gebildeten Chlors ermöglichte, wurde eine Suspension von 244 g NaCI in 750 g H,P0, (53,3°/aig) mit einem Strom von 5 A elektrolysiert (Stromdichte etwa 12 A/dm2), bis der Chloridgehalt auf 2,5°/o abgesunken war. Umgesetzt waren dabei 208 g NaCl entsprechend 85 °/o. Die Elektrolysedauer war 22 Stunden entsprechend 110 Ah (Stromausbeute 87 °/o). Während der Sauerstoffgehalt des Chlors zu Beginn der Elektrolyse unmeßbar klein war, war er nach 11 Stunden auf 0,5°/o gestiegen und erreichte gegen Ende der Elektrolysedauer 1,00/,. Aus der Lösung wurden 300 g NaH,PO, mit einem Chloridgehalt von 0,40/, auskristallisiert, während 128 g in der Mutterlauge verblieben.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkaliphosphaten aus Phosphorsäure und Alkalichloriden, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial eine Suspension von Alkalichlorid in wäßriger Phosphorsäure verwendet und das entstandene Phosphat in bekannter Weise aufgearbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangskonzentration der Phosphorsäure 50 bis 70 Gewichtsprozent beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangskonzentration des Elektrolyten an Alkalichlorid 300 bis 650 g je Liter beträgt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse dann abgebrochen wird, wenn der Chloridgehalt des Elektrolyten auf einen Wert zwischen 2,0 und 2,5 Gewichtsprozent abgesunken ist.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse bei Temperaturen von 40 bis 100°C, vorzugsweise bei 60 bis 80°C, durchgeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Aufarbeitung der Phosphate erhaltene Mutterlauge für den neuen Ansatz wieder verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von P205: Me20, wobei Me ein Alkahmetall bedeutet, im Elektrolyten annähernd 1 : 1 beträgt. B.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte etwa zwischen 5 und 50 A/dm2 beträgt.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung der Elektrolyse die erhaltene Lösung mit Hilfe von Alkalihydroxyden und/oder -carbonaten bis zur Stufe der Dialkaliphosphate neutralisiert wird.
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