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Gehäuse für eine Filmspule Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für
eine Filmspule.
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Es sind bereits verschiedene Gehäuse aus Metall und Kunststoff für
Fümspulen bekannt. Im allgemeinen bestehen diese Gehäuse aus drei oder mehr Einzelteilen,
und das Zusammensetzen dieser Gehäuse zu einer lichtdichten Patrone erfordert einen
gewissen Zeitaufwand. Deshalb wurde auch bereits ein Gehäuse geschaffen, welches
zwei halbzylindrische. Hälften aus einem lichtundurchlässigen Material aufweist.
Bei diesem bekannten Gehäuse hat jede Stimwand in ihrer Mitte eine halbkreisfönnige
Öffnung, die zur Aufnahme der Nabe einer Filmspule dient. Weiterhin sind an den
radialen Kanten der Seitenwände ineinandergreifende Führungsfedem und Nuten angeordnet.
Eine der Gehäusehälften weist einen taugential angeordneten Ansatz und die andere
Hälfte einen tangential umgekehrt angeordneten Ansatz auf, wobei die Ansätze zwischeneinander
einen engen Schlitz für die Durchführung des Films bilden. Die Oberflächen der Ansätze
weisen ineinandergreifende Führungsfedern und Nuten auf. Zusätzlich zu den beiden
Hälften ist bei dem bekannten Gehäuse ein dritter Teil in Form einer Federspannung
vorgesehen, die das zusammengefügte Gehäuse, in dem eine Filmspule angeordnet ist,
zusammenhält.
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Gemäß der Erfindung sind die beiden Gehäusehälften durch ein mit diesen
aus einem Stück gefonntes dünnes, biegsames Gelenkband verbunden, welches über die
ganze Breite des Gehäuses verläuft. Bei diesem Gehäuse ist die Verwendung einer
Federspannung nicht erforderlich. Das Gehäuse besteht aus einem einzigen Teil. Das
Gehäuse kann leicht geöffnet werden, um eine Filmspule aufzunehmen, und es kann
auch leicht geschlossen werden, um eine lichtdichte Patrone zu bilden. Das Gehäuse
weist einen einfachen Aufbau auf und bildet eine feste zuverlässige, lichtdichte
Filmpatrone.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch das Gehäuse entlang der Linie
1-1 in Fig. 2, Fig. 2 eine Vorderansicht des Gehäuses in einer Offenstellung
mit einer darin befindlichen Spule, Fig. 3 einen Schnitt durch das geschlossene
Gehäuse, Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt, der das biegsame Gelenkband zeigt
und Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt durch die Führungsfeder- und Nutenkonstruktion
der Ansätze. Das Gehäuse nach der Erfindung besteht aus zwei ineinanderpassenden
halbzylindrischen, starren Gehäusehälften, einer oberen Hälfte 1 und einer
unteren Hälfte 2. Die obere Hälfte hat einen vorstehenden tangentialen Ansatz
3, und die untere Hälfte hat einen mit diesem zusammenwirkenden, umgekehrten
tangentialen Ansatz 4. Die Endwände 5 der halbzylindrischen Hälften haben
in ihren Mitten halbkreisförinige öffiiungen 6, die zur Aufnahme der vorstehenden
Nabe. einer Filmspule geeignet sind. Die Endwände der unteren Hälfte haben an den
radialen Kanten je eine Führungsfeder 7, welche in Nuten
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eingreifen, die sich in den radialen Kanten der Endwände der oberen Gehäusehälfte
befinden. Der untere Ansatz besitzt vorstehende Führungsfedern 9, welche
vorzugsweise in einem rechten Winkel zu und in einer Linie mit zugeordneten Führungsfedem
7 angeordnet sind. Jede tangentiale Führungsfeder 9 greift in eine
tangentiale Nut 10 in der unteren Fläche des oberen Ansatzes 3 ein.
Die Führungsfeder 9 hat vorzugsweise einen seitlichen Steg 11, welcher,
wie in Fig. 5 dargestellt, in eine mit diesem zusammenarbeitende, in dem
oberen Ansatz befindliche seitliche Nut 12 hineinragt. Die Gehäusehälften
1 und 2 sind an ihrem unteren Verbindungspunkt, der gewöhnlich dem Berührungspunkt
der Ansatzteile diagonal gegenüberhegt, mit einem mit diesen aus dem gleichen Stück
bestehenden dünnen, länglichen, biegsamen Gelenkband 13 miteinander verbunden.
Dieses Gelenkband verläuft über die ganze Breite der Gehäusehälften. Unterhalb des
Gelenkbandes sind die Gehäusehälften vorzugsweise ausgeschnitten oder haben ausgesparte
Abschnitte
14, damit das schnelle und gleichmäßige Schließen erleichtert ist. Vorzugsweise,
hat die obere Gehäusehälfte entlang ihrer Längskante zusätzlich einen Absatz
15, und die untere GehäusehäNte weist an ihrer Längskante einen in diesen
hineinpassenden Steg 16 auf; dadurch überlappen sich die Kanten, wenn sich
die Gehäusehälften in Anlage befinden, wodurch die Lichtundurchlässigkeit des Filingehäuses
weiter verbessert wird.
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In Fig. 2 der Zeichnung ist eine zugehörige Filmspule 17 abgebildet,
welche in das Gehäuse hineinpaßt. Diese Spule hat Endflansche 18, die unmittelbar
nebenden Endwänden des Gehäuses liegen. Die Spule besitzt vorzugsweise eine Mittelnabe
19 und einen vorstehenden Nabenausschnitt 20, der über eine Wand des Gehäuses
hinausragt. Die Mittelnabe weist vorzugsweise einen Filmaufnahmeschlitz 21 auf,
der einen Einhakvorsprung 22 haben kann, welcher in das gelochte Ende eines Films
eingreifen kann, der auf die Spule aufgewickelt und von dieser abgewickelt werden
soll.
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Beim Zusammensetzen der Filmpatrone nach der Erfindung wird eine Filmspule
in die obere oder untere Gebäusehälfte eingelegt, und darauf werden die Gehäusehälften
gegeneinanderbewegt und so zusammengedrückt, daß die Führungsfedem und Nuten ineinandergreifen.
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Wie besonders aus Fig. 3 zu ersehen ist schnappen die beiden
Hälften in ihrer Schließlage ein und verbleiben in dieser Stellung, so daß die Filmpatrone
lichtdicht ist und keine weitere Einrichtung zum Festhalten der Teile im zusammengesetzten
Zustand erforderlich ist. Gewöhnlich wird die Patrone einen fotografischen Film
aufnehmen, der entlang den Kanten Löcher aufweist, in welche, in den Kameras und
in den Projektoren befindliche Zahnräder eingreifen.
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Beim Zusammenfügen der beiden Teile wird ein von dem Film abstehender
Abschnitt zwischen die Absätze gelegt, so daß er ergriffen und in die Kamera eingelegt
werden kann.
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Um das geschlossene Gehäuse zu öffnen, ergreift man den einen Gehäuseteil
mit Daumen und Zeigefinger der einen Hand und den anderen Gehäuseteil mit Daumen
und Zeigefinger der anderen Hand und übt auf die Gehäuseteile eine Zugkraft aus,
um die Führungsfeder 9 und den seitlichen Steg 11 aus den Nuten
10 und 12 herauszuziehen. Da die Gehäuseteile aus einem federndem Material
gefertigt sind, ist diese Art des Außereingriffbringens von Führungsfeder und seitlichem
Steg und den Nuten möglich. Das öffnen des Gehäuses kann dadurch erleichtert worden,
daß die untere Hälfte des Gehäuses (Fig. 1)
mit Daumen und Zeigefinger der
einen Hand derart ergriffen wird, daß Daumen und Zeigefinger auf der Stimwand hegen.
Mit Daumen und Zeigefinger werden die Stirnwandungen 5 etwas nach innen gedrückt.
Dieser Druck sollte zweckmäßigerweise in der Nähe der Führungsfeder 9 ausgeübt
werden. Die obere Hälfte des Gehäuses wird mit dem Daumen und einem Finger der anderen
Hand derart ergriffen, daß der Daumen oder der Finger die Mitte des Vorsprungs
3 ergreift und der Finger bzw. der Daumen etwa die Mitte des Gelenkbandes
13. Auf die Mitte des Ansatzes3 wird ein leichter Druck nach innen ausgeübt,
so daß sich dieser Ansatz3 leicht nach innen durchbiegt. Die Seitenteile des Ansatzes
3
werden dadurch leicht nach außen gebogen. Die Auswärtsbiegung der Seitenteilen
des, Ansatzes 3 und die Verschiebung der Führungsfeder 9 nach innen
bewirken ein Ausrasten des seitlichen Steges 11 aus der Nut 12, und die Führungsfeder
9 kann leicht aus der Nut 10 herausgleiten.
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Die Gehäusehälften und die Spule können aus einem plastischen Werkstoff
nach einem üblichen Formgebungsverfahren hergestellt werden. Das plastische Material
sollte bis zu einem gewissen Grad biegsam sein, so daß das Gelenkband während des
Zusammensetzens und Öffnens gebogen werden kann, ohne zu zerreißen. Zu den verwendbaren
thermoplastischen Werkstoffen gehören Polyamide, Polyäthylene und Polypropylene,
Cellulosederivate, z. B. Celluloseacetat, Celhilosepropionat, Cellulos--acetatbutyrat,
Cauloseacetatpropionat, Polystyrol, Polyacrylsäureester usw. Vorzuziehen ist ein
Spritzgußverfahren.
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Die in den Patronen verwendeten Spulen können aus den eben genannten
leicht biegsamen plastischen Werkstoffen gefertigt sein oder aus anderen Werkstoffen,
wie z. B. Holz, Metall oder Holz und Metall.
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Die Zusammensetzung des plastischen Werkstoffes kann natürlich durch
die Zugabe von verschiedenen Weichmachem verändert werden. Dazu gehören z. B. Kampfer,
Arylphosphate, Alkylphthalate, Glyderin, Rizinusöl usw., Pigmente, wie z. B. Litopon,
Graphit, Ruß, Titanoxyd, Phthaloeyaninfarbstoffe usw., und Füllstoffe, wie z. B.
Sägemehl, Diatomeenerde usw.
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Für die MetaUspulen kann ein Spritzgaß- ebenso wie ein Sintermetaflformproze13
in Frage kommen. Zu den verwendbaren Metallen gehören Messing und Aluminium.
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Die Spulen und das ineinandergreifende Gehäuse sollen fotografisch
inert sein, so daß die aufgewickelten Filme nicht beeinträchtigt werden. Die Spulen
und das ineinandergreifende Gehäuse können mit einem inerten Lack überzogen werden,
damit ein Schutz gegen möglicherweise in den Teilen befindliche schädliche Bestandteile
erreicht ist.
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Wenn gewünscht, können die Ansatzteile mit geschorenem oder rauhem
Samt, Filz, Velour, Polyurethan oder einem anderen schwarrunähnlichen Werkstoff
versehen werden oder mit Werkstoffen, die nach einem Ausflockungsverfahren hergestellt
sind.
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In dem Gehäuse können verschiedene Spulenarten verwendet werden. Diese
Spulen können verschiedene Schhtzarten haben oder andere Konstruktionen zur Befestigung
des Films an der Nabe aufweisen.
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Das Fünigehäuse nach der Erfindung bietet den Vorteil, daß es leicht
hergestellt und leicht zusammengesetzt werden kann. Es ist einfach in der Konstruktion
und zuverlässig im Gebrauch. Wenn die Spule in das Gehäuse eingelegt ist, kann die
Patrone durch eine einfache bogenförmige Bewegung zusammengefügt werden. Die beiden
Gehäusehälften schnappen in eine Schließlage ein. Das Zusammenfügen in einer Dunkelkammer
ist dadurch vereinfacht, daß nur ein Gehäuse vorhanden ist, welches zu einer einheitlichen
Patrone zusammengesetzt wird. Weiterhin sind die Lagerungsprobleine, dadurch vereinfacht,
daß man nicht einzelne Gehäuseteile aufbewahren muß. Weitere Vorteile ergeben sich
aus der obigen Beschreibung der Erfindung.