DE1136677B - Verfahren zur Gewinnung von Graphit - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Graphit

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DE1136677B
DE1136677B DE1960P0026263 DEP0026263A DE1136677B DE 1136677 B DE1136677 B DE 1136677B DE 1960P0026263 DE1960P0026263 DE 1960P0026263 DE P0026263 A DEP0026263 A DE P0026263A DE 1136677 B DE1136677 B DE 1136677B
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DE
Germany
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graphite
explosive
density
detonation
sleeve
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DE1960P0026263
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English (en)
Inventor
Joseph Dean Chrisp
William Andrews Jenkins
George Ellwood Dieter Jun
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EIDP Inc
Original Assignee
EI Du Pont de Nemours and Co
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/515Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics
    • C04B35/52Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Graphit Graphit wird für viele Verwendungszwecke, bei denen gute Wärmeschockbeständigkeit, hohe elektrische Leitfähigkeit, gute Schmierfähigkeit und gute Wärmeleitfähigkeit eine Rolle spielen, eingesetzt. In diesen Rahmen gehören Motor- und Dynamobürsten, Elektroden für elektrolytische Zwecke, Emissions- und Schweißelektroden, feuerfeste Geräte, wie Tiegel usw.
  • Durch den Einsatz von Graphit als Moderator in Kernreaktoren hat sich dessen technische Bedeutung erhöht. Der Moderator hat die Aufgabe, die bei der Spaltung von Uran-235 entstandenen schnellen Neutronen auf thermische Geschwindigkeiten abzubremsen, bei denen sie bevorzugt weitere Spaltungen bewirken. Die abzubremsenden Neutronen sollen sich so kurzzeitig wie möglich in jenem Energiebereich befinden, in welchem sie möglicherweise von den im großen Überschuß vorhandenen U-238-Kernen eingefangen werden. Solche Einfangvorgänge bewirken Verluste an Neutronen, die sonst weitere Spaltprozesse hervorrufen könnte. Die Abbremsung erfolgt über Zusammenstöße mit Moderatoratomen; der auf die Zusammenstöße zurückzuführende Energieverlust ist um so größer, je näher die Masse des Moderatoratoms derjenigen der Neutronen liegt. Hohe Dichte im Moderator erlaubt einen gedrängteren Aufbau des Reaktors, weshalb in der Praxis schweres Wasser, Berylliummetall oder Berylliumoxyd und Kohlenstoff als Moderatormaterial gewählt werden. Von diesen Stoffen ist Kohlenstoff leicht zugänglich und hat sich oft als besonders praktisch bewährt.
  • Die im Handel befindlichen Graphite weisen Höchstdichten von etwa 1,7 g/cm3 auf; die theoretische Dichte liegt bei 2,26 g/cm3. Durch Berechnungen läßt sich ermitteln, daß eine Erhöhung der spezifischen Wärmeabgabe eines Leistungsreaktors um etwa 240/0 erreicht werden kann, wenn man an Stelle von Graphit mit einer Dichte von 1,7 g/cm3 einen solchen von 2,1 g/cm3 einsetzt. Graphite von fast der theoretischen Dichte sind im wesentlichen nicht porös. Die Porosität der im Handel befindlichen Graphite bietet Probleme bei Anwendung flüssiger Kühlmittel im Kernreaktor; der poröse Graphit muß gegenüber Kühlflüssigkeiten mit hohem Wirkungsquerschnitt geschützt werden, damit sein Porenvolumen nicht mit Kühlflüssigkeit ausgefüllt wird. Dieser Schutz wird dem Graphit üblicherweise mit einem Material von guter Struktureigenschaft und niedrigem Kernwirkungsquerschnitt gegeben. Verhältnismäßig unporöse Graphite bedürfen solcher Schutzmaßnahmen nicht.
  • Man hat schon für atomtechnische Zwecke insbesondere zur Bremsung und Reflexion von Neutronen dienende Formkörper aus Kohlenstoff hergestellt, indem man Graphitschuppen, beispielsweise in Pulverform, einem Druck etwa von der Größenordnung 104 kg/cm2 aussetzte. Auf diesem Wege gelang die Herstellung von Formkörpern aus hochreinen kristallinen Graphitschuppen mit Graphitdichten oberhalb 2,0. Dabei erhielt man jedoch einen Graphit mit einer prozentualen relativen Ausrichtung seiner Kristalle von 96 °/o, der in starkem Maße anisotrop war und wenig Festigkeit besaß. Die prozentuale relative Kristallitausrichtung wird dabei wie folgt definiert: Differenz zwischen der Intensität Il der 002-Reflexion des Röntgenbeugungsspektrums einer Fläche senkrecht zur Richtung des angewandten Druckes und der Intensität 1Z der 002-Reflexion einer Fläche parallel zur Richtung des angewandten Druckes; bezogen auf die Intensität Il senkrecht zur Druckrichtung. Somit wird die »relative« prozentuale Kristallitausrichtung dargestellt durch den Ausdruck Eine hohe Orientierung ist für bestimmte Anwendungen unerwünscht, da fast alle wichtigen physikalischen Eigenschaften anisotrop werden, also abhängig sind von der Meßrichtung. Dies ist besonders der Fall bei Moderatoren für Kernreaktoren.
  • Es bestand daher die Aufgabe, einen Graphit von hoher Dichte herzustellen, der gleichzeitig eine Kristallitstruktur von verhältnismäßig geringer Orientierung aufwies.
  • Nach der Erfindung läßt sich Graphit einer Mindestdichte von 1,9 g/cm3, insbesondere mehr als 2,0 g/cm3 gewinnen, wenn man zwecks Erzielung von Produkten mit höchstens 70 °/o relativer Kristallitausrichtung in einer Hülse untergebrachtes Graphitpulver mit einem Detonationssprengstoff -umhüllt und diesen zur Explosion bringt. Nach einer Ausführungsform der Erfindung umhüllt man eine Graphitpulver enthaltende Hülse mit einer Sprengstoffschicht und bringt an deren einem Ende derart ein Initiierungsmittel an, daß ein gleichzeitiges Auftreffen der Detonationsfront auf mehrere an der Peripherie der Schicht liegende Punkte sichergestellt ist, worauf man das Initiierungsmittel zur Zündung bringt.
  • Es hat sich bewährt, zwischen Hülse und Sprengstoff eine Wasserschicht anzuordnen. Für die Erfindung ist es besonders wichtig, daß eine einheitliche Verdichtung des Pulvers erreicht wird, weshalb der Sprengstoff auch einheitlich um das Graphitpulver verteilt sein muß.
  • Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen Ausführungsformen der Erfindung. Sie stellen Querschnitte in der Längsrichtung dar. Gleiche Elemente wurden in beiden Figuren mit gleichen Nummern bezeichnet.
  • In den Fig. 1 und 2 wird durch 2 eine Stahlhülse dargestellt, die mit einer Graphitpulvermasse 1 gefüllt und an ihren beiden Enden mit zwei Stopfen 3 und 4 verschlossen ist. In Fig. 1 stellt 5 eine um die Stahlhülse 2 gelegte Sprengstoffmanschette dar, während 6 eine um einen inerten Konus 7 liegende Sprengstoffschicht und 8 eine mit Zünderdrähten 9 ausgestattete Sprengkapsel ist.
  • In Fig.2 umgibt die Sprengstoffmanschette 5 ein Sicherungsstück, z. B. ein Papprohr 10, das zwischen der Stahlhülse 2 und der Sprengstoffmanschette 5 einen mit Wasser gefüllten Ringraum 11 ausbildet. Ein Wellenlinienerzeuger 14 von der in Fig. 2B der USA.-Patentschrift 2943571 gezeigten Art ist an der Sprengstoffmanschette 5 befestigt. Man kann einen oder auch mehrere dieser Wellenlinienerzeuger befestigen, beispielsweise indem man das eine Ende der Sprengstoffmanschette derart umwickelt, daß deren gesamter Umfang berührt wird. Arbeitet man mit mehreren Wellenlinienerzeugern, so sollen diese von gleicher Größe sein, damit alle ihnen anliegenden Punkte am Umfang der Sprengstoffmanschette gleichzeitig von der Detonationswelle erfaßt werden.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform der durch Fig. 2 charakterisierten Erfindung wird die gesamte Anordnung in einen mit Wasser gefüllten Behälter 13 eingetaucht, dessen Wasseroberfläche durch 12 dargestellt ist. Man kann die Anordnung leicht in das Wasser einbringen, indem man zunächst die mit Graphitpulver gefüllte Metallhülse 2 auf den Behälterboden stellt und dann die mit den Wellenlinienerzeugern 14 verbundene Sprengstoffmanschette derart über die Metallhülse schiebt, daß der ausgebildete Ringraum 11 an allen Punkten einen gleichen Abstand zwischenMetallhülse und Sprengstoffmanschette sicherstellt.
  • Wird beim Verfahren der Erfindung die Sprengstoffkapsel 8 zur Auslösung gebracht, so wird die Sprengstoffschicht 6 oder der Wellenlinienerzeuger 14 initiiert. Infolge der Ausgestaltung der Sprengstoffschicht 6 bzw. des Wellenlinienerzeugers 14 wird die Sprengstoffmanschette längs ihrer der Sprengstoffschicht oder dem Wellenlinienerzeuger anliegenden Kante gleichzeitig gezündet, so daß die Detonationswelle die gesamte Länge der Manschette 5 erfaßt, ohne daß unerwünschte Wellenschläge auftreten. Durch die Detonation der Sprengstoffmanschette 5 wird die Metallhülse 2 zusammengedrückt und damit die Graphitpulvermasse 1 verdichtet.
  • Man kann die Sprengstoffmanschette 5 folienartig ausbilden, um sie in üblicher Weise um die Metallhülse 2 oder das Papprohr 10 wickeln zu können. Man kann aber auch mit körniger Sprengstoffmasse arbeiten, wobei man die Metallhülse, wie nachstehend beschrieben, in geeigneter Weise mit dieser Masse umgibt.
  • Die gleichzeitige Initiierung der gesamten Kante der Sprengstoffmanschette 5 braucht nicht mit Hilfe der in Fig. 1 und 2 beschriebenen Mittel zu erfolgen, auch andere Übertragungssysteme sind möglich.
  • Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Alle Mengenangaben sind Gewichtsangaben. Der in den Beispielen eingesetzte natürliche Ceylon-Graphit bestand zu 95 bis 96 °/o aus graphitischem Kohlenstoff, zu 1 bis 1,5 °/o aus Feuchtigkeit plus flüchtigen Stoffen, Rest Asche. (501110 Si O2, 2511/0 A1202, 25 °/a an Oxyden des Eisens, Magnesiums und Calciums.) Dieses Graphitpulver war von solcher Feinheit, daß es durch Siebe mit 43 Mikron Maschenweite hindurchging. Der in den Beispielen erwähnte künstliche Graphit von Kernreaktorqualität hatte einen maximalen Aschegehalt von 0,08 °/o, einen Gehalt an Bor von 1,5 ppm und ging durch Siebe mit 74 Mikron Maschenweite hindurch. Beispiel 1 Ein nahtloses Rohr aus kaltgezogenem, vergütetem Stahl wurde an einem Ende mit einem Stahlstopfen von 1,27 cm Länge verschlossen. (Länge des Rohres: 22,86 cm; innerer Durchmesser: 4,13 cm; Wandstärke: 1,59 mm.) Der Stopfen wurde im Rohr festgeschweißt. Dann wurde dieses mit 400 Teiler Ceylon-Naturgraphit gefüllt und der Graphit hydraulisch unter einem Druck von 336 kg/em2 zusammengepreßt, wonach die Länge der Graphitsäule noch 17,78 cm betrug, während die Gesamtdichte des Graphits 1,7 g/cm3 ausmachte. Dann wurde ein 3,81 cm langer Stahlstopfen in das offene Ende des Rohres eingeschweißt.
  • Um das aufgestellte Rohr wurde ein Papprohr von 20,32 cm Länge geschoben, dessen Durchmesser 4;45 cm größer war als der äußere Durchmesser des mit Graphit gefüllten Stahlrohres. Dieses Papprohr wurde mit einer aus einer Mischung nachstehender Zusammensetzung bestehenden Sprengstoffolie umhüllt Pentaerythrittetranitrat (P E T N) .... 200/, Bleimennige ...................... 700/, Bindemittel ....................... 100/, (Zusammensetzung des Bindemittels: 50010 Butylkautschuk und 5001, eines thermoplastischen Terpenharzes, das aus einer Mischung von Polymeren des beta-Pinens der allgemeinen Formel (C1oH")" bestand.) - Explosivladung der Folie: 5 g/25,4 mm2. Die Folie wurde so um das Papprohr gewickelt, daß dieses fortlaufend umhüllt und an seiner Außenfläche vollständig bedeckt war. Zwei Wellenlinienerzeuger wurden derart um das eine Ende des vom Papprohr gehaltenen Sprengstoffringes gewickelt, daß eine Grundlinie einer jedem im Wellenlinienerzeuger vorhandenen dreieckigen Folie den Sprengstoffring berührte und daß der ganze, an diesem Ende liegende Umkreis des Sprengstoffringes mit der Sprengstoffolie des Wellenlinienerzeugers in Kontakt stand. Die dreieckigen, im Wellenlinienerzeuger vorhandenen Folien waren an ihren Scheitelwinkeln verbunden, wobei eine handelsübliche Sprengkapsel (elektrische Zündkapsel Nr. 8) in der Verbindungsstelle befestigt war.
  • Das Graphit enthaltende Stahlrohr wurde in einen mit Wasser gefüllten wasserdichten Behälter getaucht und die beschriebene, aus Initiator, Papprohr und Sprengstoff bestehende Anordnung im Wasser über das Stahlrohr geschoben, wobei zwischen Stahlrohr und Sprengstoffrohr ein Wasserring von 2,22 cm ausgebildet blieb. Die aus Initiator und Sprengstoffrohr bestehende Anordnung wurde am Stahlrohr durch Rufpressen von zwei 2,22-cm-Pappringen befestigt, die rund um das obere und untere Ende des Stahlrohres angeordnet waren. Bei dieser in Fig. 2 dargestellten Anordnung wurde dann die Sprengkapsel mit Hilfe eines elektrischen Stromstoßes gezündet, wodurch eine Detonation des Wellenlinienerzeugers und des Sprengstoffringes hervorgerufen wurde.
  • Dann wurde das die verdichtete Graphitmasse enthaltende Stahlrohr 24 Stunden lang auf 430°C erhitzt, wonach das Rohr herausgenommen wurde. Die Dichte des Graphits betrug 2,16 g/cml entsprechend 96°/o des theoretischen Wertes.
  • Der Prozentgehalt an relativer Kristallitausrichtung wurde mit Hilfe von Röntgenstrahlenbeugung zu 57 0/0 bestimmt. Die Durchbiegefestigkeit einer parallel zur Ebene höherer Kristallitorientierung geschnittenen Graphitprobe betrug 116 kg/cm2, während eine senkrecht zur Ebene höherer Kristallitorientierung geschnittene Probe eine Durchbiegefestigkeit von 75 kg/cm2 zeigte. Als »Durchbiegefestigkeit« wird dabei die maximale Faserbelastung in kg/cm2 bezeichnet, die ein Material aushält, bevor es beim Durchbiegen bricht. Die Druckfestigkeit des Graphits betrug 171 kg/cm2 entsprechend der größten Festigkeit, die unter der in kg/cm2 angegebenen Preßbelastung ausgehalten wird. Ein wesentlicher Unterschied in der Druckfestigkeit konnte zwischen Proben, die parallel. und denen, die senkrecht zur Ebene höherer Orientierung ausgeschnitten waren, nicht beobachtet werden.
  • Beispiel 2 Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde wiederholt, jedoch der Graphit vor der Sprengstoffverdichtung nicht hydraulisch verpreßt. Das Graphitpulver wurde von Hand auf eine Dichte von 0,75 g/cm3 zusammengepreßt. Nach der Explosionsverdichtung hatte der Graphit eine Dichte von 2,12 g/cm3, er zeigte eine relative Kristallitausrichtung von 8 %.
  • Beispiel 3 Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde wiederholt, dabei jedoch vor der Explosionsverdichtung unter Anwendung eines Druckes von 77 kg/cm2 auf eine Gesamtdichte von 1,5 g/cml vorverdichtet. Der explosionsverdichtete Graphit hatte eine Dichte von 2,12 g/cm3; er besaß eine relative Kristallitausrichtung von 52 0/0.
  • Beispiel 4 Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde wiederholt, jedoch als Graphitpulver eine aus 85 % Ceylon-Naturgraphit und 1501, künstlichem Graphit für Kernspalturigszwecke bestehende Mischung eingesetzt. Die Mischung war so fein, daß sie durch ein Sieb mit 43 Mikron Maschenweite zu 95°/o hindurchging. Der Graphit hatte eine Dichte von 2,13 g/cm3 und zeigte eine relative Kristallitausrichtung von 59 0/0. Beispiel 5 Ein nahtloses Rohr aus kaltgezogenem, vergütetem Stahl von 20,32 cm Länge, einem inneren Durchmesser von 4,13 cm und einer Wandstärke von 1,59 mm wurde an einem Ende mit einem 12,7 mm langen Stahlstopfen verschlossen. Der Stopfen wurde in das Rohr eingeschweißt, wonach dieses mit 347,1 Teilen Ceylon-Naturgraphit gefüllt wurde, der dann hydraulisch unter einem Druck von 350 kg/cm2 zusammengepreßt wurde. Nach dem Pressen war die Graphitsäule im Rohr noch 15,49 cm lang, die Gesamtdichte des Graphits betrug 17 g/cm3. Ein 3,81 cm langer Stahlstopfen wurde dann in das offene Ende des Rohres eingeschweißt.
  • Ein mit dem Stahlrohr gleich langes Papprohr, dessen innerer Durchmesser ein dichtes Aufeinanderpressen mit dem Stahlrohr gestattet, wurde konzentrisch in ein anderes Papprohr eingeschoben, das von gleicher Länge war wie das innenliegende Rohr, jedoch einen 12,7 mm größeren Durchmesser aufwies. An einem Ende der ineinandergeschobenen Rohre wurde ein Abstandshalter befestigt, der einen 6,35 mm breiten, ringförmigen Zwischenraum zwischen den Rohren sicherstellte. Der Abstandshalter wurde mit Paraffinwachs abgedichtet. In den ringförmigen Zwischenraum wurden 200 Teile gekörntes Trinitrotoluol gegeben, wonach am offenen Ende der Anordnung auch ein mit Paraffinwachs abgedichteterAbstandshalter angebracht wurde. Das Papprohraggregat wurde dann über das Stahlrohr geschoben.
  • Nunmehr wurde ein 4,45 cm langer Tonkegel auf den 3,81 cm langen Stahlstopfen im Stahlrohr gelegt und mit einer Sprengstoffolie umgeben. Die Folie bestand aus einer Mischung von Pentaerythrittetranitrat in Butylkautschuk und einem thermoplastischen Terpenharz (Mischung von Polymeren des beta-Pinens derFormel (Cio Hl,)"). Sprengstoffladung : 4 g/2,54 cm-.
  • Dann wurde eine elektrische Sprengkapsel Nr. 8 am Scheitelpunkt des Tonkegels befestigt und das Aggregat in der in Fig. 1 gezeigten aufrechten Stellung durch Zündung der Sprengkapsel unter Anwendung von elektrischem Strom zur Detonation gebracht, wobei sowohl die Sprengstoffolie und das Trinitrotoluol detonierten. Dann wurde das den verdichteten Graphit enthaltende Rohr 24 Stunden auf 430°C erhitzt und anschließend das Rohr entfernt.
  • Dichte des anfallenden Graphits: 2,15 g/cm3 entsprechend 95 % der theoretischen Dichte. Durch Röntgenbeugungsbilder konnte nachgewiesen werden, daß eine relative Kristallitausrichtung von 65 % erreicht war.
  • Beispiel 6 Die Arbeitsweise des Beispiels 5 wurde wiederholt, jedoch in den durch die Papprohre ausgebildeten Ring 400 Teile Trinitrotoluol eingebracht. Es fiel ein stark verdichtetes Produkt an. (Dichte des Graphits: 2,11 g/cm3; relative Kristallitausrichtung: 65°/o.) Beispiel 7 Die Arbeitsweise des Beispiels 4 wurde wiederholt, wobei jedoch das Stahlrohr einen inneren Durchmesser von 6,03 cm besaß, während 733,5 Teile Graphit in das Rohr gegeben wurden. Vor der Explosionsverdichtung wurde der Graphit hydraulisch unter einem Druck von 287 kg/cm2 zusammengepreßt, wonach eine 15,24 cm hohe Graphitsäule ausgebildet war. Gesamtdichte dieses Graphits: 1,7 g/cm3. In den zwischen den Papprohren ausgebildeten Ringraum wurden 350 Teile Trinitrotoluol eingebracht. Nach der Explosionsverdichtung zeigte der Graphit eine Dichte von 2,11 g/cm3 und erreichte eine relative Kristallitausrichtung von 650/,. Die Biegefestigkeit in der Längsrichtung betrug 73,5 kg/cm 2, in der Querrichtung 134kg/cm2. Beispiel 8 349,1 Teile eines künstlichen Graphits von Kernreaktorqualität, der unter einem Druck von 476 kg/cm" zu einer Gesamtdichte von 1,6 g/cm3 zusammengepreßt worden war, wurden nach dem im Beispiel 4 angegebenen Verfahren durch Explosion verdichtet. Der verdichtete Graphit zeigte eine Dichte von 2,0 g/cm3 und besaß eine relative Kristallitausrichtung von 5111/0. Die Biegefestigkeit in der Längsrichtung betrug 87,5 kg/cm2.
  • Durch das folgende Beispiel wird belegt, daß Graphit mit Dichten von 1,7 und 1,9 g/cm3, der keine Bindemittel enthält, einen hohei-. Prozentanteil an relativer Kristallitausrichtung aufweist und nur geringe Festigkeitseigenschaften besitzt.
  • Beispiel 9 Natürlicher Ceylon-Graphit wurde in eine 20,32 cm lange Stahlröhre gepackt,- die einer, inneren Durchmesser von 4,13 cm besaß und deren Wandstärke 1,59 cm betrug. In das eine Ende des Stahlrohres wurde ein 1,27 cm langer Stahlstopfen eingeschweißt. Unter Anwendung eines Preßdruckes von 350 kg/cm2 wurde der Graphit auf eine Dichte von 1,7 g/em3 zusammengepreßt. Der gepreßte Graphit zeigte eine relative Kristallitausrichtung von 80 °/a.
  • Wurde in einem weiteren Versuch der gleiche Graphit unter einem Druck von 1400 kg/cm2 zusammen- ; gepreßt; so fiel ein Preßling mit einer Dichte von 1,9 g/cm3 an, der eine relative Kristallitausrichtung von 82 °/o zeigte. Beide Proben besaßen im wesentlichen keine Festigkeit und zerbrachen nach der Entfernung des Rohres.
  • Das folgende Beispiel belegt den hohen Prozentgehalt an relativer Kristallitausrichtung und die verhältnismäßig niedere Dichte, die ein künstlicher Graphit noch besitzt, selbst wenn man ihn sehr hohen statischen Drücken aussetzt.
  • Beispiel 10 Künstlicher Graphit von Kernreaktorqualität wurde unter einem Druck von 3500 kg/cm2 auf eine Gesamtdichte von 1,5 g/cm3 zusammengepreßt. Durch Röntgenbeugungsbilder konnte nachgewiesen- werden, daß eine relative Kristallitausrichtung von 79 °/o erreicht war. Durch das Verfahren der Erfindung läßt sich eine verdichtete Graphitmasse gewinnen, deren Dichte fast der theoretischen Dichte für Graphit gleichkommt. Darüber hinaus zeichnet sich der erfindungsgemäß hergestellte Graphit gegenüber allen bisher zugänglichen Graphiten von vergleichbarer Dichte dadurch aus, daß er eine wesentlich herabgesetzte relative Kristallitausrichturig aufwies. Diese Eigenschaften lassen sich möglicherweise durch die bei der Explosionsverdichtung zur Wirkung kommenden enormen Drücke erklären. Es läßt sich berechnen, daß an der Oberfläche einer detonierenden Sprengstoffcharge Detonationsdrücke von etwa 200000 kg/cm2 auftreten. Diese extrem hohen Drücke wirken sich wahrscheinlich auf die vorliegenden Teilchenabstände aus, d. h. auf die Dichte und auch auf die Kristallitausrichtung. Die Kristallite dürften dabei infolge einer Schubbewegung gegeneinander verschoben werden, es ist auch möglich, daß sie in kleinere Kristallite aufgespalten werden oder daß sowohl eine Verschiebung und gleichzeitig eine Aufspaltung erfolgt. Ein solcher Effekt läßt sich auf dem Wege über das übliche Verpressen nicht erreichen. Erfindungsgemäß lassen sich Dichten von 2,0 bis 2,16 g/cm3 und eine relative Kristallitausrichtung von nur 8 bis 65 °/o leicht erreichen.
  • Die mechanische Festigkeit der erfindungsgemäß hergestellten verdichteten Graphite liegt höher als die von Graphiten vergleichbarer Dichte und erhöhter relativer Kristallitausrichtung. Man kann die mechanische Festigkeit von Graphiten durch Einarbeitung von Bindemitteln verbessern. Die anfallenden Produkte zeigen jedoch eine Dichte von nur etwa 1,7 g/cm3. Das Verfahren der Erfindung liefert Produkte mit der gewünschten hohen Dichte und guter mechanischer Festigkeit, ohne daß die Einarbeitung von Bindemitteln erforderlich ist.
  • Der Graphit nach der Erfindung kann leicht in die verschiedensten Formen übergeführt werden. Man kam- ihn mit Toleranzen von 25,4 Mikron bearbeiter_, und zwar durch Sägen, Drehen, Drillen, Bohren, Auftreiben. Auch Gewinde lassen sich einschneiden. Der verdichtete Graphit hat eine glatte Oberfläche und kann auf Metallglanz poliert werden.
  • Der Verdichtungseffekt der Erfindung bedingt den Einsatz von detonierenden Brisanzsprengstoffen, da ungehindert abbrennende Sprengstoffe nicht die erforderlichen Drücke liefern. Detonierende Sprengstoffe im Sinne der Erfindung sind solche, die bei ungehinderter Explosion Reaktionsgeschwindigkeiten von 1200 m/sec aufweisen. Bevorzugt arbeitet man mit Sprengstoffen von 4000 bis 5000 m/sec Detonationsgeschwindigkeit. Ausmaß und Form des zu verdichtenden Produktes sind bei der Auswahl des Sprengstoffs außerdem zu berücksichtigen. Selbstverständlich muß in der die Graphitmasse umgebenden Schicht eine die Fortpflanzung der Detonation über die gesamte Schicht sicherstellende Sprengstoffmenge vorliegen. Sollen kleine Preßlinge hergestellt werden, so kann die auf die Flächeneinheit bezogene erforderliche Sprengstoffmenge so klein sein, daß bestimmte Sprengstoffe von niedriger Detonationsgeschwindigkeit nicht imstande sind, die Detonation fortzupflanzen, weshalb man in solchen Fällen mit Sprengmassen von höherer Detonationsgeschwindigkeit arbeitet. Für die Gewinnung größerer Preßlinge kann man ein breiteres Band von Sprengstoffen einsetzen. Besonders bewährt hat sich körniges oder flockiges Trinitrotoluol. Zweckmäßig kann man auch mit Explosivstoffen auf der Basis von Nitroglycerin oder mit Cyclo-tetramethylen-tetranitramin (1,3,5,7 - Tetranitro - 1,3,5,7 - tetraazocyclo -octan) arbeiten. Gut aussehende Preßlinge lassen sich mit Hilfe zylindrischer Formen herstellen, indem man die Sprengstoffschicht derart initiiert, daß die durch die Detonation hervorgerufenen Druckstoßwellen nur im Zentrum des Preßlings konvergieren. Wird nur ein einziger Punkt der Sprengstoffschicht initiiert, so setzt sich die Detonation sowohl in radialer als auch in axialer Richtung fort, so daß die Detonationsfronten in Winkel von 180° bildenden Linien zusammenlaufen. Infolge der Konvergenz der Detonationswellen entstehen längs dieser Linien Druckspitzen mit Drücken, die wesentlich höher liegen als die an irgendeiner Stelle auf die Preßlingoberfläche ausgeübten Drücke. Diese Druckspitzen können Verzerrungen oder sogar Bruch hervorrufen.
  • Man kann, wie beschrieben, das Auftreten unerwünschter konvergierender Druckwellen vermeiden, wenn man erfindungsgemäß für eine gleichzeitige Initiierung der gesamten Kante der Sprengstoffschicht Sorge trägt. Wie in den Beispielen gezeigt, kann man zu diesem Zweck mit einer konisch ausgebildeten Sprengstoffolie arbeiten, deren Konus mit Inertmasse angefüllt ist. Man kann auch den beschriebenen Wellenliniengenerator zurHilfe nehmen oder andere technische Hilfsmittel einsetzen, z. B. Riffelbleche.
  • Um bequem und verlustlos arbeiten zu können, füllt man den zu verdichtenden Graphit in Behälter ein, wobei man solche mit nahtlosen Behälterwänden bevorzugt, da Nahtstellen und Vorsprünge in den Behälterwänden die Oberfläche des verdichteten Graphits schädigen können. Bei Anwendung von Gefäßen mit ausreichend starken Behälterwänden ist eine die Oberfläche des verdichteten Graphits beeinträchtigende Verbeulung des Gefäßes nicht zu befürchten. Dieses wird einheitlich komprimiert und bewirkt infolge seiner Volumenverminderung die Graphitverdichtung.
  • Man kann die Sprengstoffmasse anliegend an dem Graphitgefäß anbringen, kann aber auch zwischen Gefäß und Sprengstoffcharge einen Wasserring anordnen. Die Übertragung des Explosionsdruckes durch Wasser wirkt sich zuweilen in einem verbesserten Aussehen des verdichteten Graphits aus. Grundsätzlich kann man auch andere Stoffe zwischen Gefäßwand und Sprengstoffcharge in wirksamer Weise anordnen, beispielsweise Pappschichten, Kunststoffschichten aus Polystyrol usw.
  • Zwecks Dämpfung der infolge der Detonation auftretenden Luftstöße und des Schalls taucht man die Anordnung vor der Initiierung des Sprengstoffs vorzugsweise in Wasser ein. Ein Abschluß des Wassers ist nicht erforderlich, soweit das Wasser nicht zur Übertragung des Detonationsdruckes dient. Arbeitet man im Wasser, so müssen selbstverständlich wasserbeständige Sprengstoffmassen verwendet werden.
  • Um Rißbildung während der Entfernung des Rohres zu vermeiden, erhitzt man zweckmäßig das den verdichteten Graphit enthaltende Rohr auf Temperaturen von 400 bis 500°C, insbesondere 430°C. Diese Nachbehandlung ist für das Gelingen der erfindungsgemäß vorzunehmenden Verdichtung nicht zwingend erforderlich, hat sich aber in vielen Fällen bewährt.
  • In den Beispielen wurde die Graphitverdichtung in Rohren von 4,13 bis 6,03 cm Durchmesser beschrieben. Es lassen sich auch Preßlinge mit größerem Durchmesser leicht herstellen. Hinsichtlich der Länge des Preßlings bestehen keine Grenzen, da die Sprengstofffolien in jeder gewünschten Länge ausgestaltet werden können, beispielsweise lassen sich erfindungsgemäß Preßlinge in Rohren von 20,32 cm Durchmesser und 35,56 cm Länge herstellen.
  • Die Verdichtung nach der Erfindung bedingt in keiner Weise eine zylindrische Ausgestaltung des Preßlings. Man kann auch rohrförmige Preßlinge herstellen, indem man einen Dorn in das Graphitinnere einbringt, der nach der Verdichtung wieder entfernt wird. Solche aus Stahl bestehende Dorne lassen sich nach der Verdichtung von Hand wieder entfernen, man kann auch niedrigschmelzende Legierungen als Dorn verwenden, wobei man den Dorn nach der Verdichtung durch Aufschmelzen wieder entfernt. Preßlinge können auch in Form von Platten oder Folien gewonnen werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Graphit einer Mindestdichte von 1,9 g/cm3, insbesondere mehr als 2,0 g/cm3, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Gewinnung von Produkten mit höchstens 70 °/o relativer Kristallitausrichtung in einer Hülse untergebrachtes Graphitpulver mit einem Detonationssprengstoff umhüllt und diesen zur Explosion bringt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Graphitpulver enthaltende Hülse mit einer Sprengstoffschicht umhüllt und an deren einem Ende derart ein Initiierungsmittel anbringt, daß ein gleichzeitiges Auftreffen der Detonationsfront auf mehrere an der Peripherie der Schicht liegende Punkte sichergestellt ist, worauf man das Initiierungsmittel zur Zündung bringt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen Hülse und Sprengstoff eine Wasserschicht anordnet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1021514.
DE1960P0026263 1960-12-21 1960-12-21 Verfahren zur Gewinnung von Graphit Pending DE1136677B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1021514B (de) * 1952-01-30 1957-12-27 Graphitwerk Kropfmuehl Ag Fuer atomtechnische Zwecke dienende Formkoerper aus Kohlenstoff

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1021514B (de) * 1952-01-30 1957-12-27 Graphitwerk Kropfmuehl Ag Fuer atomtechnische Zwecke dienende Formkoerper aus Kohlenstoff

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