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Druckflüssigkeitsantrieb von Hilfsmaschinen in Flugzeugen, z. B. Wechselstromgeneratoren
Die Erfindung betrifft einen stürzbaren Druckmittelantrieb, insbesondere für ein
Druckmittelgetriebe mit konstanter Drehzahl.
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Ein Druckmittelgetriebe mit konstanter Drehzahl ist bekanntlich eine
mit veränderlicher Drehzahl angetriebene Einrichtung mit einem Getriebe mit veränderlichem
übersetzungsverhältnis, das zum Teil von einem Flüssigkeitsgetriebe gebildet ist,
und mit Abtrieb mit konstanter Drehzahl. Vorrichtungen dieser Art werden allgemein
in Flugzeugen zum Antrieb von Wechselstromgeneratoren mit konstanter Drehzahl verwendet.
Bei einer solchen Anlage ist der Antrieb gewöhnlich an einem zum Zubehör eines Strahltriebwerkes
gehörenden Getriebekasten montiert und vom Triebwerk mechanisch antreibbar angeordnet.
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Die vom Flüssigkeitsgetriebe gebildete Stufe dieser Art von Antrieben
erfordert die Zulieferung von Druckmitteln, gewöhnlich Öl, als Ersatz für Flüssigkeitsverluste
im Flüssigkeitsgetriebe infolge Undichtigkeit und zu Kühlzwecken. Der Ölvorratshauptbehälter
des Triebwerks wird dabei normalerweise als Druckquelle für den Antrieb verwendet,
und zum Entziehen von Wärme aus dem System dient das Ölkühlungssystem des Triebwerks.
Damit der Antrieb seine Funktion als Regelgetriebe erfüllt, ist es erforderlich,
dem Flüssigkeitsgetriebe des Antriebes das Druckmittel im wesentlichen kontinuierlich
zuzuführen, um die Leckverluste im Getriebe auszugleichen. Eine der Schwierigkeiten,
die in dieser Hinsicht gewöhnlich auftritt, folgt aus der Unterbrechung der Zufuhr
von Druckmittel durch das Triebwerk zum Antrieb, die auftreten kann, wenn ein »Zustand
negativer Schwerkraft« (Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft) entweder durch
Flugmanöver oder durch Turbulenz hervorgerufen wird.
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Es ist üblich, mindestens durch irgendwelche Maßnahmen im ölzufuhrsystem
des Triebwerks die Zufuhr von Triebwerksöl beim Auftreten von Bedingungen negativer
Schwerkraft zu dem Getriebe sicherzustellen. Derartige Anordnungen können typischerweise
die Form eines mit einem Wehr oder einer Stauwand ausgestatteten Behälters haben,
der fähig ist, einen Teil des in dem Behälter enthaltenen Öles aufzunehmen und es
im einen Bereich zurückzuhalten, der mit der Saugseite der Lieferpumpe auch bei
einer Umkehr der Schwerkraftwirkrichtung in Verbindung steht. Derartige Systeme
können gewöhnlich nur während einer äußerst begrenzten Zeitspanne die Zufuhr von
Druckflüssigkeit aufrechterhalten und sind nur für die Aufrechterhaltung einer kontinuierlichen
Zufuhr bei vorübergehenden Bedingungen der Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft
von verhältnismäßig kurzer Dauer gedacht. Es gilt daher als wünschenswert und ist
in manchen Anwendungsfällen ein Bedürfnis, im Getriebe selbst ein Notsystem vorzusehen,
das sich zum anhaltenden Betrieb von verhältnismäßig langer Dauer unter Bedingungen
der Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft eignet, bei dem der Druckmittelstrom
von der Hauptdruckquelle unterbrochen ist.
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Dementsprechend schafft die Erfindung in erster Linie ein verbessertes
Notsystem für die Druckmittelzufuhr bei einem druckmittelbetriebenen Antrieb, das
sich zum Betrieb während verhältnismäßig langer Zeiträume unter Bedingungen der
Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft ohne Unterbrechung der Zufuhr aus dem Druckflüssigkeitshauptbehälter
eignet.
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Nach der Erfindung ist ein Druckmittelzufuhrsystem für hydraulische
Antriebe für konstante Drehzahl mit einem aus einem drehbaren Zylinderblock und
einem Laufring bestehenden Aggregat vorgesehen, bei dem eine Lieferpumpe Druckmittel
aus
einer Hauptvorratsquelle unter Druck durch eine Hauptlieferleitung
mit größerer Strömungsgeschwindigkeit liefert, als erforderlich ist, um den normalen
Leckstrom des hydraulischen Antriebs wettzumachen, und bei dem eine Absaugpumpe
den Leckstrom aus dem hydraulischen Antrieb über eine Rücklaufleitung zum Hauptvorratsbehälter
zurückführt, wobei in der Rücklaufleitung ein auf Mediumdruck empfindliches Gerät
zum Wahrnehmen einer Verminderung des Druckmittellieferdruckes bei Unterbrechung
oder Abfall des Mediumstromes aus dem Hauptvorratsbehälter und zum Schließen der
Rücklautleitung vorgesehen ist und wobei ein Behälter, der einen Teil der Rücklaufleitung
bildet, zur Lieferung über eine mit einem Rückschlagventil ausgestattete Notleitung
zum hydraulischen Antrieb Medium bereithält, das bei einer Verminderung des Mediumlieferdruckes
der Absaugpumpe umgewälzt wird.
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Es wird ferner ein Entlüftungssystem vorgesehen, das beim Notbetrieb
derart automatisch betätigbar ist, daß die von der Antriebspumpe geförderte Luft
abströmt, so daß ein Luftdruck, der sonst von der Pumpe erzeugt würde, daran gehindert
wird, den Zustand des Systems für normalen Betrieb wieder herbeizuführen: Dieses
Luftabströmsystem ermöglicht jedoch das Wiederherbeiführen des Zustandes für den
normalen Betrieb beim Auftreten eines Flüssigkeitsdruckes von vorherbestimmter Größe
an der Förderseite der Pumpe. In dem Antrieb ist zusätzlicher Speicherraum für das
Druckmittel vorgesehen, der durch eine weitere Druckmittelmenge aufgefüllt wird,
die das System nach der Erfindung während des vorübergehenden Zustandes, unter dem
das Notsystem sich in Tätigkeit befindet, in den Antrieb einzubringen vermag.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Darin ist Fig. 1 eine schematische Darstellung eines hydraulischen
Antriebs mit einem Druckmittelzufuhrsystem und einem System für die gestürzte Lage
(Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft) nach der Erfindung und Fig. 2 ein Schnitt
durch den Antrieb nach Fig. 1 zur eingehenderen Veranschaulichung der Anordnung
des inwendigen Speicherraumes und der Strömungskanäle.
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In Fig. 1 ist in schematischer Form ein Flüssigkeitsgetriebe mit konstanter
Antriebsdrehzahl dargestellt. Dieses hat ein Außengehäuse 10 mit einem Innenbehälter
11. Dem Antrieb gehören eine Lieferpumpe 12 sowie eine Absaugpumpe 13 an. Beide
Pumpen sind mit der Abtriebswelle des Antriebes verbunden und von ihr mit konstanter
Drehzahl angetrieben. Dem Getriebe wird von einem Hauptlieferbehälter 14 Druckmittel,
gewöhnlich Öl, zugeführt. Dieser Tank 14 ist von dem Flüssigkeitsgetriebe abseits
angeordnet und bildet normalerweise die Hauptlieferquelle für das Triebwerk, an
dem das Getriebe montiert ist. Das Öl wird dem Getriebe über eine Druckerhöherpumpe
15 und eine Leitung 16 zugeführt, die in den Ansaugstutzen der Lieferpumpe 12 des
Getriebes mündet. Das Getriebegehäuse 10 ist über eine Leitung 17 derart zum Ölhauptbehälter
14 entlüftet, daß der Innendnick im Gehäuse im wesentlichen gleich ist dem atmosphärischen
Druck.
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Das von der Lieferpumpe 12 unter hohem Druck geförderte Öl gelangt
durch eine Leitung 18, einen Filter 19 mit zwei mit ihm in Reihe geschalteten Rückschlagventilen
20 und 21, deren Funktion im folgenden noch beschrieben wird, und
anschließend durch eine Leitung 22 zum Zapfenlager 23 der hydraulischen Einheit,
das den Punkt in dem Getriebe darstellt, an dem Öl zum Ersetzen der Leckverluste
in das System eingeführt wird. Die Art und Weise; in der das Öl in das Lager
eingeführt wird, und die innere Anordnung des Ölflusses werden im folgenden im Zusammenhang
mit Fig. 2 noch erläutert, wenn auch natürlich eine solche Erklärung nur zusätzliche
Einzelheiten betrifft, die zum besseren Verständnis der Erfindung erwähnt werden,
jedoch keinen Teil der Erfindung bilden.
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Die Zufuhrmenge des von der Lieferpumpe 12 geförderten Öls ist wesentlich
größer als die zur Lieferung des normalen Leckstromes zu dem Zapfenlager erforderliche
Menge; da ja Strömungsmengen, die erheblich größer sind als der Leckstrom, während
vorübergehender Betriebszustände des Systems erforderlich sind, die durch Änderungen
der Belastung und der Eingangsdrehzahl des Getriebes hervorgerufen werden. Unter
stetigen Betriebsbedingungen ist es daher erforderlich, eine wesentliche Teilmenge
der von der Förderpumpe abgegebenen Fördermenge unter Umgehung des Zapfenlagers
zu führen. Dies wird mittels einer Umgehungsleitung 24 erreicht, in der ein Regelschieber
25 vorgesehen ist. Der Regelschieber 25 hat einen durch eine Feder 27 belasteten
Schieberkolben 26, der so eingestellt ist, daß er bei einem Druck, der bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel etwa bei 25 atü liegt; einen Strömungsweg unter Umgehung des
Zapfens ermöglicht. Aus der Umgehungsleitung 24 austretendes Öl wird in einen Speicherraum
28 gelenkt, der innerhalb des Getriebegehäuses von einer Wand 29 gebildet ist, die
im vorliegenden Fall zugleich das tragende Glied für das Zapfenlager 23 bildet.
Der untere Teil der Wand 29 bildet ferner einen Ansaugkanal 30 für die Absaugpumpe
13, so daß über die Oberkante der Wand 29 überströmendes Öl, das in die Kammer 31
gelangt, die rechts von der Wand 29 in dem Gehäuse gebildet ist und zum Boden des
Gehäuses fällt, durch den Ansaugstutzen 30 in die Absaugpumpe 13 angesaugt wird.
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Das Umgehungssystem ist mit einem überdruckschieber 32 ausgestattet,
der an die Leitung 22 über eine Leitung 33 angeschlossen ist und der einen mittels
einer Feder 35 belasteten Kolben 34 umfaßt, der so eingestellt ist, daß er beim
Auftreten eines übermäßigen Druckniveaus, im dargestellten Falle bei etwa 43,5 atü,
einen Umgehungsströmungsweg freigibt. Beispielsweise könnte erwartet werden, daß
der Überdruckschieber 32 unter Anlaßbedingungen bei sehr niedrigen Temperaturen
in Tätigkeit tritt, wenn der Umgehungsschieber 25 nicht in der Lage wäre, bei den
unter diesen Bedingungen auftretenden hohen Viskositäten des Öls eine genügende
Ölmenge freizugeben. Das aus dem überdruckventi132 freigegebene Öl wird ebenfalls
in die zur linken Seite der Wand 29 gelegene Kammer 28 gelenkt.
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Der Leckstrom aus der hydraulischen Einheit, der im Vergleich zum
umgeleiteten Strom verhältnismäßig gering ist, fällt direkt in die Kammer 31 zur
rechten Seite der Wand 29. Unter normalen Betriebsbedingungen hält daher der umgeleitete
Druckmittelstrom die Kammer 28 mit Druckmittel gefüllt, und der überschuß strömt
über die Oberkante der Wand 29 über und gelangt zum Ansaugkanal 30 der Absaugpumpe
13.
Das Druckmittel wird also aus der Kammer 31 abgesaugt, und diese bleibt im wesentlichen
druckmittelfrei.
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Die Absaugpumpe 13 fördert das Druckmittel durch eine Leitung 36,
die durch die Wand des Behälters geführt ist, in den Behälter 11. Der Behälter 11
ist mit einem Stauschieber 38 versehen, der einen von einer Feder 40 nachgiebig
belasteten Schieberkolben 39 umfaßt und so eingestellt ist, daß er das Abströmen
von Öl aus dem Behälter durch einen Austrittsschlitz 41 gestattet, wenn der Druckmitteldruck
im Behälter 11 einen vorherbestimmten Wert überschreitet, der bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel bei etwa 19 atü liegt. Eine Leitung 37 pflanzt den Druck des
Innengehäuses zur anderen Seite des Kolbens 39 fort, so daß der Schieber auf den
Unterschied zwischen dem Druck im Behälter und dem Druck im Getriebegehäuse anspricht.
Der Behälter 11 ist außerdem mit einem Überdruckschieber 42 ausgestattet, der ein
Ausströmen von Druckmittel aus dem Behälter über eine Leitung 43 in die Kammer 31
gestattet, wenn der Druck einen vorherbestimmten Wert überschreitet, der höher liegt
als jener Druck, für dessen Aufrechterhaltung der Regelschieber 38 eingestellt ist.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Überdruckschieber 42 derart eingestellt,
daß er das Abströmen von Druckmittel aus dem Behälter 11 in die Kammer 31 bei Drücken
oberhalb von 29 atü gestattet. Der Überdruckschieber 42 hat einen von einer Feder
45 belasteten Kolben 44 und ist mit einer Verbindungsleitung 46 versehen, die den
Innendruck im Getriebegehäuse zur einen Seite des Kolbens heranführt, so daß der
Kolben auf Unterschiede zwischen den Drücken im Behälter und im Gehäuse anspricht.
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Das durch den Stauschieber 39 hindurchtretende Öl wird durch eine
Leitung 47 aus dem Behälter herausgeführt, und in Reihe mit der Leitung 47 ist ein
druckempfindlicher Stürzschieber (Schieber für die Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft)
48 geschaltet. Nach dem Durchtritt durch diesen Schieber 48 wird das Öl in den Hauptvorratsbehälter
14 des Systems zurückgeführt.
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Der druckempfindliche Schieber 48 hat ein Außengehäuse 49 mit einem
Ein- und einem Austrittsschlitz 50 und 51, die mit der Leitung 47 in Reihe vorgesehen
sind, einen Schieberkörper 52, der in dem Gehäuse gleitfähig vorgesehen ist und
mit Bunden 53 und 54 versehen ist, und eine Feder 55, die in der dargestellten Weise
gegen das eine Ende des Schieberkörpers wirkt. Die Kammer 56, die vom Gehäuse und
der einen Stirnfläche des Schieberkörpers 52 begrenzt ist, ist über eine Öffnung
57 zur Atmosphäre entlüftet, und die Kammer 58, die vom Gehäuse und der anderen
Stirnfläche des Schieberkörpers gebildet ist, ist mit der Förderleitung 18 der Lieferpumpe
12 über eine Leitung 59 verbunden. Die Stellung des längsverschiebbaren Schieberkörpers
52 in seinem Gehäuse hängt daher vom Unterschied zwischen dem Förderdruck der Pumpe
und dem atmosphärischen Druck ab. Der Schieber 48 ist derart ausgebildet, daß sich
im normalen Bereich der Förderdrücke der Lieferpumpe 12 der Schieberkörper 52 annähernd
in seiner in Fig. 1 gezeigten Stellung befindet, bei der die Bunde 53 und 54 die
Schlitze für den Eintritt und Austritt 50 bzw. 51 freigeben und somit den ungehinderten
Durchtritt des Druckmittels durch den Schieber 48 gestatten. Der Schieberkörper
52 ist mit einer Luftabteilung 60 ausgestattet, die sich von der Kammer 58 durch
den Schieberkörper und in radialer Richtung durch den Bund 54 erstreckt. Die Wirkungsweise
der Luftableitung 60 wird im folgenden noch erläutert.
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Das System ist mit einer Notleitung 61 augestattet, mit der ein Rückschlagventil
62 hintereinandergeschaltet ist, das ein Hindurchtreten eines Druckmittelstromes
aus dem Behälter 11 in die Leitung 22 gestattet, ein Rückströmen in der Gegenrichtung
jedoch verhindert. Da unter normalen Betriebsbedingungen der vom Regelschieber 25
festgelegte Druck in der Leitung 22 höher ist als der durch den Stauschieber 38
bestimmte Druck im Behälter 11, bleibt das Rückschlagventi162 normalerweise geschlossen.
Wenn jedoch der Druck in der Leitung 22 unter jenen im Behälter 1.1 sinkt, wird
das Rückschlagventil 62 geöffnet und gestattet den Durchtritt von Druckmitteln aus
dem Behälter durch die Leitung 61 in die Leitung 22. Der Druck in der Leitung 22
kann aus zwei Gründen unter den Druck im Behälter absinken, nämlich entweder wegen
einer Störung im Druckmittelzuführungsystem oder weil unter gewissen schwerwiegenden
Übergangsbedingungen, in denen das Bedürfnis nach einem sehr hohen Druckmittelstrom
besteht, die Förderleistung der Lieferpumpe 12 zur vollen Deckung des Bedarfs nicht
ausreicht. Auf diese Weise wird also die Förderleistung der Absaugpumpe 13, die
den Mediumdruck im Behälter 11 aufrechterhält, für den Förderbetrieb bei Übergangs-
und Notbedingungen verfügbar.
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Beim Auftreten einer Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft bewegt
sich das Druckmittel im Hauptbehälter 14 auf die Seite, die normalerweise die Oberseite
des Behälters ist. Der Behälter 14 ist jedoch mit einer Stauwand 63 ausgestattet,
die eine gewisse Menge des Druckmittels bei seiner Bewegung gegen die Oberseite
des Behälters zurückhält und eine begrenzte Druckmittelmenge im Bereich der Ansaugleitung
16a der Pumpe 15 hält. Auf diese Weise steht im System ein begrenzter Vorrat an
Druckmittel für Betriebsbedingungen der Umkehr der Wirkrichtung der -Schwerkraft
zur Verfügung.
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Die Anordnung der einzelnen Bauteile innerhalb des Getriebes und der
Strömungswege des Druckmittels ist eingehender in Fig. 2 gezeigt. Die Flüssigkeitsgetriebestufe
ist bei 64 dargestellt und besteht aus einer Eingangswelle 65, die mit einem elliptischen
Laufring 66 antriebsmäßig verbunden ist, und einem mit dem. Laufring 66 aus einem
Stück gebildeten Zylinderblock 67. Der Zylinderblock 67 ist mit einer axialen Verlängerung
68 ausgestattet, an der ein Zylinderblock 69 drehbar montiert ist. Der Zylinderblock
69 ist durch zwischengefügte Bauteile 71, 72 und 73 und eine Freilaufkupplung 74
mit einer innen kerbverzahnten Abtriebswelle 70 verbunden. Die Lieferpumpe 12 und
die Absaugpumpe 13 sowie verschiedene andere Zubehöreinrichtungen, wie Geschwindigkeitsregler,
sind über nicht dargestellte geeignete Zahnräder von der Abtriebswelle des Getriebes
angetrieben.
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Der Zylinderblock 67 ist mit einer Anzahl von Radialzylindern 75 ausgestattet,
in denen kugelförmige Kolben gleitfähig montiert sind. Der Zylinderblock 69 ist
von ähnlicher Bauart und hat ähnliche, in Zylindern 77 radial hin- und herbeweglich
montierte kugelförmige Kolben 76. Die Ölzufuhr zum Zapfenlager 23 erfolgt durch
einen Innenkanal 78
von der Förderleitung 22 der Lieferpumpe 12,
und das Öl wird durch Innenkanäle in der dargestellten Weise zu den Zylinderblöcken
67 und 69 geleitet. Eine weitere Beschreibung der Wirkungsweise der Flüssigkeitsgetriebestufe
64 wird nicht für erforderlich gehalten, da Bau- und Wirkungsweise derartiger Vorrichtungen
in der Technik bekannt sind und derartige zusätzliche Angaben für das Verständnis
der Erfindung unwesentlich sind. Die Wirkungsweise des oben beschriebenen Systems
bei der Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft oder bei kritischen Bedingungen
ist folgende: Wie oben erwähnt, hält beim Stürzen des Systems die Stauwand 63 eine
begrenzte Druckmittelmenge im Bereich der Pumpenansaugleitung 16a zurück. Wie aus
Fig. 1 und 2 ersichtlich, wird wegen der Anordnung des Eintrittskanals 30 der Absaugpumpe
am unteren Teil des Getriebegehäuses beim Auftreten einer Umkehr der Schwerkraftrichtung
verhindert, daß die Pumpe Druckmittel aus dem Gehäuse in den Behälter 11 zurückfördert,
da ja unter diesen Bedingungen das Druckmittel im Getriebe sich zur Oberseite des
Gehäuses und von dem Ansaugstutzen der Pumpe fortbewegt. Die Lieferpumpe 12 fördert
jedoch unter diesen Bedingungen auch weiterhin Druckmittel in das Getriebe.
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Solange also das Getriebe zugelieferte Druckmittel außer Berührung
mit dem Ansaugkanal 30 der Absaugpumpe bleibt, fördert die Lieferpumpe 12
weiterhin zusätzliches Druckmittel aus dem Notvorrat, der in dem von der Stauwand
63 begrenzten Raum enthalten ist, in das Gehäuse. Während dieser anfänglichen Zeitspanne
nimmt das Getriebe auf oder »schluckt« eine zusätzliche Menge an Druckflüssigkeit
über jene Menge hinaus, die normalerweise in dem Getriebe gespeichert ist, für den
Fall der Notwendigkeit eines längeren Betriebes im gestürzten Zustand. Während diese
Phase des Arbeitsspieles andauert, erreicht der Ölspiegel im Getriebe jenen Punkt,
an dem es mit den freien, rotierenden Bauteilen des Flüssigkeitsgetriebes, nämlich
dem Laufring 66 und dem Zylinderblock 67, in Berührung gelangt. Wenn dies eintritt,
wird das öl im Gehäuse in eine kreisende Bewegung entlang der Innenseite
des Gehäuses versetzt, da es mit den rotierenden Teilen in Berührung steht. Die
so entstehende Dreh- oder Wirbelbewegung des Öls im Gehäuse hat zur Folge, daß das
Öl zum Eintrittskanal 30 der Absaugpumpe 13 gelangt, und diese beginnt wieder Öl
aus dem Gehäuse in den Behälter 11 zu fördern, während das Stauventil
38 abermals eine Rückkehr des Öls durch den druckempfindlichen Schieber 48
in den Hauptbehälter 14 gestattet. Während dieser einleitenden Zeitspanne des Betriebes
in gestürztem Zustand (bei Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft) nimmt das Getriebe
selbsttätig eine ausreichende zusätzliche Ölmenge auf, die die Entstehung der Wirbelbewegung
des Öls. innerhalb des Getriebes ermöglicht, so daß im gestürzten Zustand das Heranführen
von Druckmittel zum Eintrittskanal 30 der Absaugpumpe wieder ermöglicht wird.
Mit anderen Worten, es wird eine zusätzliche Ölmenge im Getriebe aufgenommen, die
die bereits in der Kammer 28 enthaltene ergänzt und die ausreicht, um das Umwälzen
des Druckmittels durch die Absaugpumpe während des Betriebes im gestürzten Zustand
zu sichern.
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Wenn das in der von der Stauwand 63 gebildeten Kammer enthaltene Druckmittel
aufgebracht ist, sinkt der Druck in der Förderleitung 18 der Lieferpumpe schnell
ab, und dies hat eine entsprechende Druckabnahme in der Kammer 58 des druckempfindlichen
Schiebers 48 zur Folge. Dies ermöglicht es der Feder 55, den Schieberkörper 52 bis
zum oberen Ende des Gehäuses 49 zu verschieben. Dabei gelangt der Bund 54 des Schieberkörpers
in eine Stellung, in der er den Strömungsweg zwischen dem Eintritts- und dem Austrittsschlitz
50 bzw. 51 unterbricht und somit den Druckmittelstrom aus dem Behälter 11 in den
Hauptvorratsbehälter 14 unterbindet. Wenn dies eintritt, ist, wie ersichtlich, der
Stauschieber 38 nicht mehr fähig, den Druck im Behälter 11 zu regeln, und der Druck
im Behälter wird daher auf einen höheren Wert eingeregelt, der von dem überdruckschieber
42 bestimmt wird.
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Zur gleichen Zeit, zu der das Absinken des Förderdruckes der Pumpe
12 den Schieber 48 veranlaßt, den Druckmittelstrom zum Hauptbehälter 14 abzusperren,
gestattet das Absinken des Druckes in der Leitung 22 unter den im Behälter 11 herrschenden
Druck das Öffnen des Schiebers 62, der nun einen Strömungsweg aus dem Behälter 11
durch die Notleitung 61 und das Rückschlagventil 62 in die Leitung 22 freigibt.
Das Rückschlagventil 21 verhindert dabei eine Fortpflanzung des Druckes im Behälter
11 durch die Leitungen 18 und: 59; die zur Folge hätte, daß der Schieber 48 wieder
geöffnet wird und ein Rückströmen von Druckmittel aus dem Behälter 11 in den Hauptbehälter
14 ermöglicht, das ein allmähliches Entleeren des im Getriebe gespeicherten Ölvorrats
zur Folge hätte. Um dies zu erreichen, würde an sich eines der beiden Rückschlagventile
20, 21 genügen, es sind jedoch bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Rückschlagventile
vorgesehen, um ein Ausströmen aus den Leitungen 18 und 22 beim Ausbauen des Filters
19 zu Instandhaltungszwecken zu verhindern.
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Wenn das Antriebssystem in der beschriebenen Weise auf den Betrieb
mit umgewälztem Druckmittel innerhalb des. Systems selbst umgestellt ist, wird der
Leitung 22 zum Zapfenlager über die Notleitung 61 aus dem unter Druck gesetzten
Behälter Il Druckmittel zugeführt. Unter diesen Bedingungen ist der Druck im Behälter
11 durch den Regelschieber 25 und, soweit die Leistung des Schiebers 25 überschritten
wird, durch den überdruckschieber 42 des Behälters geregelt. Um den Druck im Behälter
11 auf dem gewünschten Wert zu halten, muß die Absaugpumpe 13 dem Behälter durch
ihre Förderleitung 36 weiterhin Druckmittel in einem Maß zuführen, das gleich ist
wie oder größer ist als jenes, in dem das Druckmittel durch die Notleitung 61 abströmt.
Unter diesen Bedingungen wird der Druck im Behälter 11 normalerweise von dem Überdruckschieber
42 des Behälters bestimmt. Die Wirbelbewegung des Öls, die innerhalb des Getriebegehäuses
während der einleitenden Zeitspanne des Betriebs im gestürzten Zustand erzeugt wird,
indem zusätzliches Öl im Getriebe aufgenommen wird, hält die Zufuhr zum Eintrittskanal
30 der Absaugpumpe aufrecht. Dieser Ölwirbel wird dauernd durch Öl ergänzt, das
aus dem Regelschieber 42, dem Umgehungsschieber 25 sowie durch Umdichtigkeit im
hydraulischen System in das Gehäuse zurückgeliefert wird, so daß ein in sich geschlossenes
Umwälzsystem gebildet ist, das unter den soeben beschriebenen Bedingungen zum kontinuierlichen
Betrieb geeignet ist. Mit anderen Worten, die
Ölmenge im Gehäuse
reicht auch weiterhin aus, um den Ölspiegel mit den rotierenden Bauteilen der hydraulischen
Einheit in Berührung zu halten, so daß der Wirbel, der die Absaugpumpe 13 speist,
aufrechterhalten bleibt; solange der Zustand der Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft
anhält.
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Wie Fig. 1 erkennen läßt, hat die Bewegung des Schieberkörpers 52
des Schiebers 48 gegen das obere Ende des Gehäuses zur Folge, daß der radiale Abschnitt
des Luftabströmkanals 60 mit dem Austrittsschlitz 51 in leitende Verbindung gebracht
wird. Dies ermöglicht das Ausströmen von Luft aus der Förderleitung 18 der Lieferpumpe
12 durch den Abströmkanal 60 zurück in den Hauptvorratsbehälter 14, wodurch ein
allmählicher Anstieg des Luftdrucks verhindert wird, der sonst auftreten würde,
da die Lieferpumpe dauernd läuft, und der dazu führen würde, daß der Schieber 48
wieder geöffnet wird und einen Austritt von Öl aus dem Behälter 11 gestatten würde,
sowie auch zur Folge hätte, daß das Getriebegehäuse 10 unter Druck gesetzt wird.
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Das System arbeitet weiterhin in der beschriebenen Weise, solange
der Zustand der Umkehr der Wirkrichtung der Schwerkraft anhält. Wird das System
wieder den normalen Schwerkraftsbedingungen unterworfen, so gelangt das im Hauptbehälter
14 vorrätige Öl abermals in den Bereich der Pumpensaugleitung 16a und ist für die
Lieferpumpe 12 verfügbar. Der Querschnitt des Luftabströmkanals 60 ist genügend
klein, um zwar den erforderlichen Luftstrom durchzulassen, um einen Anstieg des
Druckes in der Förderleitung 18 über einen zulässigen Wert hinaus zu verhindern,
solange die Pumpe 15 Luft fördert, wogegen die Durchtrittsmenge an Flüssigkeit,
die der Luftabströmkanal 60 aufnimmt, im Vergleich zur Lieferleitung der Lieferpumpe
nur gering ist. Sobald also der Lieferpumpe Druckflüssigkeit verfügbar ist, steigt
der Druck in der Förderleitung 18 auf den vom Regelschieber 25 bestimmten Wert an,
und der Schieberkörper 52 wird dabei in die in Fig. 1 gezeigte Stellung zurückgedrückt,
so daß er abermals dem Stauschieber 38 des Behälters 11 ermöglicht, Druckflüssigkeit
aus dem Behälter 11 in den Hauptvorratsbehälter 14 zurückzuführen. Das Wiederansteigen
des Druckes im Behälter 11 auf einen Wert, der niedriger ist als der vom Regelschieber
25 bestimmte Druck in der Leitung 22, hat zur Folge, daß das Rückschlagventil62
geschlossen wird, und das System befindet sich nun wieder in seinem normalen Betriebszustand.
Während das System weiterhin unter normalen Betriebsbedingungen arbeitet, wird das
überschüssige Druckmittel aus der Kammer 31 abgesaugt, und die Kammer 28 wird abermals
in der beschriebenen Weise mit Druckmittel gefüllt.