DE1128507B - Elektrischer Schnappschalter mit Doppelschnappwerk - Google Patents
Elektrischer Schnappschalter mit DoppelschnappwerkInfo
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Description
Um die bekannten Nachteile von Schnappsystemen, deren Kontaktdruck bei labilem Gleichgewicht auf
Null zurückgeht, zu vermeiden, sind Schnappschalter entwickelt worden, bei denen beim Erreichen der Totlage
ein bestimmter Restkontaktdruck aufrechterhalten wird, der erst beim Hindurchschnappen durch die
Totlage auf Null zurückgeht. Bei einem bekannten Schnappschalter dieser Art ist eine an einem Ende
fest eingespannte rahmenförmige Blattfeder vorgesehen. Das andere, umschnappbare und kontakttragende
Ende ist zwischen Anschlägen, von denen mindestens einer als Gegenkontakt ausgebildet ist,
frei beweglich. Aus der Blattfeder sind zwei Zungen herausgeschnitten, die einerseits an entgegengesetzten
Enden der Blattfeder mit dieser zusammenhängen und andererseits frei federnd sind. Die von dem umschnappbaren
Ende der Blattfeder ausgehende Zunge bildet eine Schaltzunge, die andere Zunge eine
Steuerzunge. An den beiden Zungen stützt sich eine C- oder omegaförmige Kippfeder ab. Bei dem bekannten
Schnappschalter sind zwei Anschlagstifte vorgesehen, an denen die Schaltzunge, je nach der
Schaltstellung, anliegt. Der Abstützpunkt der Kippfeder an der Schaltzunge und das kontakttragende
Ende der Blattfeder liegen an entgegengesetzten Seiten der Anschlagstifte. Die von der Kippfeder auf
die Schaltzunge ausgeübte Kraft ist folglich der auf den festen Kontakt ausgeübten Kraft entgegengerichtet.
Der Kippvorgang wird dadurch ausgelöst, daß die Steuerzunge, die sich zuerst mit der
Schaltzunge an entgegengesetzten Seiten der Blattfeder befand, durch die Gleichlage mit der Blattfeder
hindurch zu der anderen Seite bewegt wird. Wenn beide Abstützpunkte der Kippfeder mit der Verbindungslinie
durch die jeweilige Kontaktstelle und den entsprechenden Anschlagstift zusammenfallen,
schnappt die Blattfeder schlagartig in die andere Lage.
Bei dem bekannten Schnappschalter ist ein verhältnismäßig großer Betätigungshub an der Steuerzunge
erforderlich, um das Schnappwerk aus der einen in die andere labile Gleichgewichtslage zu führen,
bei deren Erreichung der Einschalt- bzw. Ausschaltvorgang einsetzt. Wird ein solcher Schnappschalter
beispielsweise zur Regelung einer physikalischen Größe eingesetzt, so ruft der große Betätigungshub
eine entsprechend große Schwankung der Regelgröße hervor. Diese Schwankung wird während
des Betriebes allmählich immer größer, da der Betätigungshub infolge des Kontaktabbrandes zunimmt.
Weiterhin bringt die erforderliche Justierung der Anschlagstifte eine wesentliche Kostenerhöhung
des Schalters mit sich.
Elektrischer Schnappschalter
mit Doppelschnappwerk
mit Doppelschnappwerk
Anmelder:
Landis & Gyr A. G., Zug (Schweiz)
Landis & Gyr A. G., Zug (Schweiz)
Vertreter: Dr.-Ing. A. Schulze, Patentanwalt,
Berlin-Wilmersdorf, Jenaer Str. 13/14
Berlin-Wilmersdorf, Jenaer Str. 13/14
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 7. September 1960 (Nr. 10 094)
Schweiz vom 7. September 1960 (Nr. 10 094)
Haral May, Zug (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schnappschalter der beschriebenen Art. Sie erreicht jedoch
durch besondere konstruktive Maßnahmen, daß der Schnappschalter bei Beibehaltung der geschilderten
günstigen Verhältnisse hinsichtlich des Kontaktdruckverlaufs bei der Kontaktöffnung mit einem wesentlich
kleineren Betätigungshub auskommt als der bekannte Schnappschalter, was, wie bereits angedeutet, in
vielen Anwendungsfällen, z. B. bei Betätigung durch Wärmefühler mit geringem Arbeitsweg, von ausschlaggebender
Bedeutung ist.
Eine besondere Justierung der Anschläge für die Schaltzunge ist bei dem Schnappschalter gemäß der
Erfindung nicht nötig, was eine wesentliche Verbilligung zur Folge hat. Weitere Vorteile des Erfindungsgegenstandes werden noch bei der Erläuterung eines
Ausführungsbeispiels dargelegt werden.
Die Erfindung betrifft also einen elektrischen Schnappschalter mit Doppelschnappwerk, bestehend
aus einer an einem Ende ortsfest eingespannten rahmenförmigen Blattfeder, deren anderes, umschnappbares
Ende einen Kontakt trägt und mit Gegenkontakten zusammenwirkt, weiterhin mit zwei
von entgegengesetzten Enden der Blattfeder ausgehenden, durch eine C-förmige Kippdruckfeder miteinander
kraftschlüssig verbundenen federnden Zungen, von denen eine als Schaltzunge, sich abwechselnd
gegen einen von zwei Anschlägen anlegend, das freie Ende der Blattfeder umschaltet und die andere als
Steuerzunge dient, auf die ein etwa senkrecht angreifendes Betätigungsglied einwirkt.
209 577/304
Gekennzeichnet ist der Schnappschalter gemäß der Erfindung dadurch, daß die Kippdruckfeder in Punkten
vor und hinter den Anschlägen für das freie Ende der Schaltzunge an der Schalt- und der Steuerzunge
angreift und Schalt- und Steuerzunge in den Endstellungen nach gleichen Seiten aus der Ebene des
Blattfederrahmens herausgebogen sind.
An Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 und 2 einen Querschnitt des Schnappschalters in Ein- bzw. Ausschaltstellung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das federelastische System des Schnappschalters nach den Fig. 1 und 2,
Fig. 4 den bei einem Thermostaten angewandten Schnappschalter in perspektivischer Darstellung,
Fig. 5 ein Diagramm der Kontaktkraft in Funktion des Hubes am Betätigungsorgan und
Fig. 6 bis 10 vereinfachte geometrische Darstellungen zur Erklärung der Wirkung des Schnappwerkes.
In der Fig. 1 ist mit 1 eine Blattfeder angedeutet, die am linken Ende 2 mittels Niete 3 zwischen einer
Stromzuführung 4 und einem Träger 5 eingespannt ist. Das Ganze, bestehend aus Stromzuführung 4,
Blattfeder 1 und Träger 5, ist mit einem nicht dargestellten Bolzen an dem Gehäuseteil 6 des Schnappschalters
befestigt. Aus der Blattfeder 1 sind zwei Zungen 7 und 8 herausgeschnitten (Fig. 3), die an
ihren einander zugekehrten Enden 9 und 10 frei beweglich sind. Die Zunge 8 weist eine Aussparung 11
auf, derzufolge sie mit zwei schmalen Stegen 12 und 13 mit der Blattfeder 1 verbunden ist. Die Stromzuführung
4 überdeckt die Zunge 7 teilweise, so daß deren Bewegung nicht auf den übrigen Teil der
Blattfeder 1 übertragen wird. Die Zunge 7 bildet eine Steuerzunge, an der die äußere Betätigungskraft angreift.
Die Zunge 8 wirkt als Schaltzunge für den umschnappbaren Teil 14 der Blattfeder 1. Zwischen der
Steuerzunge 7 und der Schaltzunge 8 ist eine C- oder omegaförmige Kippdruckfeder 15, die an den Punkten
9 und 16 eingreift, eingespannt. Die Kippdruckfeder 15 weist eine relativ flache Charakteristik auf.
Das freie bewegliche Ende 17 der Blattfeder 1 (s. auch Fig. 3) trägt zwei aufgenietete Kontakte 18
und 19. Diese können sich zwischen zwei Anschlägen bzw. Gegenkontakten 20 und 21 bewegen, von denen
im vorliegenden Fall nur der Anschlag 20 als Gegenkontakt ausgebildet ist. Die Steuerzunge 7
wird von außen über ein Isolierstück 22 entgegen der Wirkung einer Rückstellfeder 23 betätigt, die
sich an einem Federteller 24 abstützt. Der Federteller 24 ist aus dem Träger 5 herausgebogen.
Der Träger weist außerdem an einem zweiten, verlängerten Ende einen vertikal herausgebogenen
Lappen 25 auf. Im Lappen 25 ist ein Schlitz 26 vorgesehen, in dem das frei federnde Ende 10 der
Schaltzunge 8 geführt ist. Durch den Schlitz 26 ergeben sich zwei Anschläge 39, 40 (Fig. 6), die die
Bewegung des Endes 10 der Schaltzunge 8 nach oben und unten begrenzen. Die Mitte des Schlitzes 26 liegt,
gegebenenfalls nach Verbiegung des Trägers 5, mindestens nahezu in einer Ebene, der Nullebene, zusammen
mit dem eingespannten Ende 2 der Blattfeder 1 und der Mittellage zwischen den Anschlägen
20, 21.
Die konstruktive Ausgestaltung des Schnappschalters geht aus Fig. 1 hervor, die den Schnappschalter,
angewandt für einen Thermostaten, perspektivisch zeigt. Das Einwirken des Thermostaten über
seine Stell- und Justierglieder ist lediglich zur Erläuterung angegeben und nicht Gegenstand der
vorliegenden Erfindung. Wie ersichtlich, weist die Schaltzunge 8 eine Längsrippe 28 zur Versteifung
auf. Zum gleichen Zwecke sind an der Steuerzunge 7 seitlich zwei aufgebogene Ränder 29 vorgesehen.
An die Klemmen 30 und 31 werden die Stromzuleitungen angeschlossen. Die Steuerzunge 7 wird
ίο über eine Eichschraube 32 betätigt, die sich am Isolierstück 22 abstützt. Die Eichschraube 32 ist
im rechten Ende eines Stellhebels 33 eingeschraubt, der an seinem anderen Ende auf einem Stift 34
schwenkbar gelagert ist. Des weiteren ist ein Temperaturfühler vorgesehen, der aus einem Basisstab 35
und einem am Gehäuseteil 27 befestigten Ausdehnungsrohr 36 besteht. Der Temperaturfühler ist, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung eines Schutzrohres, vom Medium, dessen Temperatur geregelt
werden soll, umgeben. Das obere Ende des Basisstabes 35 ist mit Gewinde versehen und trägt einen
Einstellknopf 37, über den der Basisstab 35 am Stellhebel 33 angreift. Der Einstellknopf 37 dient zur
Einstellung der Solltemperatur. Er weist dazu einen radialen Schlitz 38 auf, der mit Hilfe einer am nicht
gezeigten Gehäusedeckel angebrachten Temperaturskala zur Anzeige der Solltemperatur dient. Der
Basisstab 35 weist einen sehr geringen, das Ausdehnungsrohr 36 dagegen einen großen Temperaturkoeffizienten
auf. Am unteren Ende des Fühlers sind der Basisstab 35 und das Ausdehnungsrohr 36 miteinander
fest verbunden.
Die in Fig. 4 gezeigte Anordnung arbeitet folgendermaßen: Liegt die Temperatur des zu überwachenden
Mediums unterhalb der Solltemperatur, so sind die Kontakte 18, 20 geschlossen. In dieser Einschaltstellung
(Fig. 1) wird dem Medium Wärme zugeführt. Bei steigender Temperatur dehnt sich das Rohr 36
allmählich aus und nimmt dabei den Basisstab 35 mit, der folglich nach unten gezogen wird. Diese Bewegung
des Basisstabes 35 wird über den Einstellknopf 37 auf den Stellhebel 33 übertragen, der deshalb im Uhrzeigersinn
um den Stift 34 schwenkt, wodurch der Steuerhebel 7 über die Eichschraube 32 und das
Isolierstück 22 entgegen der Wirkung der Rückstellfeder 23 nach unten bewegt wird. Wenn der Abstützpunkt
9 der Kippfeder 15 in der Verlängerung der Schaltzunge 8 liegt, befindet sich diese in einer labilen
Lage. Dies ist der Fall, wenn die Steuerzunge 7 sich in der oben definierten Nullebene befindet. Die Wirkungslinien
der von der Kippfeder 15 auf die Steuerzunge? und die Schaltzunge 8 ausgeübten Kräfte
fallen dann zusammen und liegen in der Ebene der Schaltzunge 8. Eine sehr geringe Weiterbewegung der
Steuerzunge durch die Nullebene hindurch genügt bereits, um den Umschnappvorgang auszulösen. Hierbei
springt zuerst die Schaltzunge 8 mit ihrem Ende 10 vom unteren auf den oberen Auflagepunkt im Schlitz
26. Unmittelbar darauf schnappt die Blattfeder 14 schlagartig um und legt den Kontakt 19 an den
oberen Anschlag 21. Der Schnappschalter wird damit geöffnet (Ausschaltstellung in Fig. 2). Bei Rückgang
der Temperatur erfolgt der Schnappvorgang in umgekehrtem Sinne, und zwar selbsttätig unter Einfluß der
Rückstellfeder 23.
An Hand der Fig. 6 bis 9 werden nun die Kräfte, die beim Schnappvorgang im Spiel sind, näher betrachtet.
In diesen Figuren sind die Teile des
Schnappwerkes nur schematisch dargestellt. Die Anschläge 39 und 40 entsprechen deni unteren bzw.
dem oberen Auflagepunkt der Schaltzunge 8 im Schlitz 26. Die Linie 41 entspricht der Nullebene,
während mit Pß, Pp und P^ die Betätigungskraft an
der Steuerzunge 7, die von der Kippfeder 15 herrührende Kraft und die von den Anschlägen 20 und
21 auf die Kontakte 18, 19 ausgeübten Kräfte bezeichnet sind. In der in der Fig. 6 dargestellten Einschaltstellung
liegt die Schaltzunge 8 mit ihrem federnden Ende 10 am unteren Anschlag 39 des Schlitzes 26
an. Die am Punkt 16 angreifende Kraft PF übt auf
die Schaltzunge 8 gegenüber dem Drehpunkt 39 ein im Uhrzeigersinn wirkendes Moment aus. Dieses Moment
bewirkt unter Berücksichtigung des Gegenmomentes, das durch die Auslenkung der Schaltzunge
8 aus der Ebene der Blattfeder 14 hervorgerufen wird, eine Kontaktkraft PK zwischen Anschlag
20 und Kontakt 18. Nimmt die Betätigungskraft PB
an der Steuerzunge 7 zu, so bewegt sich der Punkt 9 nach unten, wobei sich die Wirkungslinie 9, 16 der
Kräfte Pp allmählich der Lage der Schaltzunge 8 nähert. Demzufolge nehmen das auf die Schaltzunge 8
ausgeübte rechtsdrehende Moment der Kraft PF und
folglich auch die Kraft PK ab, wie es das Diagramm
der Fig. 5 zeigt. In dieser Figur ist die Kraft PK vertikal,
der Betätigungshub an der Steuerzunge 7 horizontal aufgetragen. Der Teil des Diagramms oberhalb
der Abszisse bezieht sich auf die auf den unteren Anschlag 20 wirkende Kraft und der Teil unterhalb der
Abzisse auf diejenige, die auf den oberen Anschlag 21 wirkt. Wenn die Steuerzunge 7 mit der Nullinie 41
zusammenfällt, liegen die Kräfte Pp in der Ebene der
Schaltzunge 8. Letztere befindet sich dann in einer labilen Lage, die Steuerzunge 7 und die Blattfeder 14
nehmen jedoch noch immer eine stabile Lage ein. Das Schnappwerk 7, S, 14 befindet sich jetzt in der
in Fig. 7 dargestellten Totlage. In dieser Lage übt die Kraft PP noch immer, sei es auch ein kleineres,
rechtsdrehendes Moment auf die Blattfeder 14 aus, demzufolge am Kontakt 18 eine restliche Kontaktkraft
PK' verbleibt. Wird die Steuerzunge 7 aus der NuUinie 41 um einen sehr kleinen Winkel weiterbewegt,
der zur Überwindung der Reibung in den Abstützpunkten 9 und 16 zurückgelegt werden muß,
so legt sich zuerst die Schaltzunge 8 sprunghaft an den Anschlag 40 an. Während dieser Bewegung fällt
die Kontaktkraft PK zwischen Kontakt 18 und Anschlag
20 auf Null zurück. Sobald die Steuerzunge 8 den Anschlag 40 berührt (Fig. 8), bewirkt die Kraft
Pp ein resultierendes linksdrehendes Moment, bezogen auf Anschlag 40 als Drehpunkt. Demzufolge
schnappen die Hebel 8 und 14 schlagartig in die in Fig. 9 dargestellte Ausschaltstellung, in der der obere
Kontakt 19 gegen den Anschlag 21 drückt. Die in diesem Augenblick auftretende Kontaktkraft ist in
der Fig. 5 durch die Ordinate des Punktes 42 gegeben. Dieser Schnappvorgang wird durch die infolge der
federelastischen Auslenkung der Stege 12 und 13 in diesen gespeicherte Energie unterstützt, was die
sichere Loslösung der Kontakte 18, 20 fördert. Bemerkenswert ist, daß die Steuerzunge 7 auch nach dem
Umschalten nahe der Nullinie 41 verbleibt. In umgekehrter Richtung genügt auch wieder eine sehr geringe
Auslenkung der Steuerzunge 7, um den Einschaltvorgang auszulösen. Der differentiale Betätigungshub ist
somit äußerst gering und in der Fig. 5 mit der Strecke 43 übertrieben groß dargestellt. Sollte aus
irgendeinem Grunde, beispielsweise durch Kontaktverschweißung, die Ausschaltung beim Sollwert
unterbleiben, so bewegt sich bei Weiterbetätigung der Steuerzunge 7 der Punkt 9 weiter nach unten. Das
Moment der im Punkt 16 angreifenden Kraft PF, bezogen
auf den als Drehpunkt wirkenden Anschlag 40, nimmt folglich zu, bis die verschweißten Kontakte
18, 20 voneinander getrennt werden. Von größter Bedeutung ist hierbei, daß der erfindungsgemäße
ίο Schnappschalter eine große Überlastsicherheit aufweist,
d. h. daß die Steuerzunge 7 noch weit nach unten bewegt werden kann, ohne daß das Schnappwerk
Schaden nimmt. Die mit dem beschriebenen Schnappschalter erzielte Überlastsicherheit ist wenigstens
25mal so groß wie der Betätigungshub. Hierdurch ist eine sichere Trennung der Kontakte gewährleistet,
da mit zunehmender Durchbiegung der Steuerzunge 7 die Abrißkraft zunimmt. Betriebsstörungen
infolge verschweißter Kontakte werden demnach weitgehend vermieden. Im Diagramm gemäß
der Fig. 5 bewirkt diese große Überlastbarkeit, daß die Kontaktkraft-Hub-Kennlinie sich über den
Punkt 42 hinaus, der dem Ende des Ausschaltvorgangs entspricht, noch weit nach rechts fortsetzt.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal des Erfindungsgegenstandes ergibt sich im Hinblick auf den Betätigungshub.
Im Betrieb vergrößert sich der Schaltweg infolge des Kontaktabbrandes. Der Betätigungs- oder
Differenzhub nimmt infolgedessen bei dem bekannten Schalter mit steigendem Kontaktabbrand zu. Diese
Vergrößerung des Betätigungshubes wird nun gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vermieden.
Dies wird dadurch erreicht, daß in der Totlage des Schnappwerks 7, 8, 14 der Abstützpunkt 9
der Kippfeder 15 um einen kleinen Abstand näher zu den Anschlägen 20, 21 gebracht wird als der Schnittpunkt
44, der von den beiden Endlagen der Schaltzunge 8 gebildet wird (s. Fig. 10). Die Punkte 9 und
44 nähern einander, bezogen auf die Totlage, infolge des Kontaktabbrandes. Hierdurch wird erreicht, daß
auch bei größerem Kontaktabbrand der Schalter nicht flattert und außerdem seinen Differenzhub nicht vergrößert,
sondern sogar noch etwas verkleinert. Dadurch, daß der Differenzhub klein ist, ergibt sich der
Vorteil, daß beispielsweise im Fall eines Thermostaten mit Stabfühler die Regelgenauigkeit bei gleichbleibender
Fühlerlänge entsprechend groß ist, oder es genügt bei gegebener zulässiger Schaltdifferenz eine
kürzere Fühlerlänge, als es bei ähnlichen bekannten Thermostaten der Fall ist. Der erfindungsgemäße
Schnappschalter eignet sich insbesondere für solche Fälle, bei denen der Betätigungshub eine sehr geringe
Geschwindigkeit aufweist, wie es z. B. bei Temperaturregelungen oft der Fall ist. Die Restkontaktkraft
P/i ist nämlich von der Betätigungsgeschwindigkeit
an der Steuerzunge 7 unabhängig. Infolgedessen wird eine schleichende Kontakttrennung und die damit
verbundene Lichtbogenbildung vermieden, aus welchem Grund sich der Schnappschalter gemäß der Erfindung
weiterhin durch radiostörfreies Schalten auszeichnet. Dadurch, daß das Schnappwerk 7, 8, 14 aus
einer gestanzten Einheit besteht, können sehr enge Einspanntoleranzen für die Kippfeder 15 eingehalten
werden. Demzufolge und infolge der flachen Charakteristik der Kippfeder erübrigt sich eine Justierung
der Querkraft 45 (s. Fig. 5), die zur Kontrolle des Betätigungshubes bei der Serienfertigung dienen kann.
Dies ist von Wichtigkeit, da die Justierarbeiten einen
stark kostenerhöhenden Einfluß auf das Endprodukt ausüben. Der Betätigungshub läßt sich einfach durch
Wahl der Spaltbreite des Schlitzes 26 festlegen. Die Schnappschalter weisen demnach, unabhängig von der
Größe ihres Betätigungshubes, alle gleichmäßige Teile auf. Auch läßt sich die Lage der Spaltbreite
durch Nachbiegen des Trägers 5, 26 nachträglich leicht ändern. Die Querkraft 45 bleibt dabei unverändert.
Obwohl in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel das Schnappwerk mittels einer Spiralfeder 23 selbsttätig
zurückgestellt wird (monostabile Arbeitsweise), kann die Rückstellung auch auf andere Weise durchgeführt
werden. So kann beispielsweise in an sich bekannter Weise eine Blattfeder als Rückstellfeder vorgesehen
werden, die dann zusammen mit der Blattfeder 1 eingespannt wird, oder aber die Steuerzunge 7
selber dient als Rückstellfeder, indem ihm eine geeignete Vorspannung gegeben wird. Soll dagegen der
Schnappschalter bistabil arbeiten, d. h. ohne äußere Betätigungskraft zwei stabile Lagen aufweisen, wird
keine Rückstellkraft auf die Steuerzunge 7 ausgeübt. Die bistabile Arbeitsweise ist z. B. für Temperatur-
und Sicherheitstemperaturbegrenzer notwendig. Der erfindungsgemäße Schnappschalter hat weiter den
besonderen Vorteil, daß er sowohl als einpoliger Schalter als auch als Umschalter verwendet werden
kann, sei es für monostabile oder bistabile Arbeitsweise. Als Umschalter ist lediglich der Gegenanschlag
21 durch einen zusätzlichen Kontakt zu ersetzen. In beiden Anwendungsfällen arbeitet der beschriebene
Schnappschalter trotz des kleinen Betätigungshubes völlig radiostörfrei.
Claims (7)
1. Elektrischer Schnappschalter mit Doppelschnappwerk, bestehend aus einer an einem Ende
ortsfest eingespannten rahmenförmigen Blattfeder, deren anderes, umschnappbares Ende einen Kontakt
trägt und mit Gegenkontakten zusammenwirkt, weiterhin mit zwei von entgegengesetzten
Enden der Blattfeder ausgehenden, durch eine C-förmige Kippdruckfeder miteinander kraftschlüssig
verbundenen federnden Zungen, von denen eine als Schaltzunge, sich abwechselnd gegen einen von zwei Anschlägen anlegend, das
freie Ende der Blattfeder umschaltet und die andere als Steuerzunge dient, auf die ein etwa senk-
durch gekennzeichnet, daß die Kippfeder (15) in Punkten (9, 16) vor und hinter den Anschlägen
(39, 40) für das freie Ende (10) der Schaltzunge (8) an der Schalt- und der Steuerzunge (7) angreift
und Schalt- und Steuerzunge in den Endstellungen abwechselnd nach gleichen Seiten aus
der Ebene des Blattfederrahmens herausgebogen sind.
2. Schnappschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstützpunkt (9) der
Kippfeder (15) an der Steuerzunge (7) beim Durchschreiten der Symmetrieebene (41) des
Schalters den Gegenkontaktanschlägen (20, 21) um einen optimalen Betrag näher ist als der
Schnittpunkt (44), der von der Achse der Schaltzunge (8) in ihren beiden Endlagen gebildet ist.
3. Schnappschalter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur monostabilen
Arbeitsweise des Schalters eine an sich bekannte Rückstellfeder (23) vorgesehen ist,
welche auf die Steuerzunge (7) ein der Betätigungskraft (PB) entgegenrichtetes Moment ausübt.
4. Schnappschalter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur monostabilen
Arbeitsweise des Schalters die Steuerzunge (7) in an sich bekannter Weise derart vorgebogen
ist, daß sie ein der Betätigungskraft (PB)
entgegengerichtetes Moment ausübt.
5. Schnappschalter nach den Ansprüchen 1 ' bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schaltzunge
(8) eine Aussparung (11) vorgesehen ist, derart, daß das gelenkige Ende derselben (8) über
zwei Stege (12, 13) mit dem Blattfederrahmen (14) verbunden ist.
6. Schnappschalter nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerzunge
(7) und im Bedarfsfall auch die Schaltzunge (8) über einen großen Teil ihrer Länge mit an
sich bekannten Versteifungen (29 bzw. 28) versehen sind.
7. Schnappschalter nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger der
Anschläge (39, 40) für das frei federnde Ende (10) der Steuerzunge (8) ein ortsfester Winkel
(25) mit einem Fenster (26) vorgesehen ist.
recht angreifendes Betätigungsglied einwirkt, da- 50 2288 517.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1069 254;
USA.-Patentschriften Nr. 1080 908, 1 939 285,
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 209 577/304 4.62
Applications Claiming Priority (1)
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