DE1125108B - Verfahren zur selbsttaetigen Steuerung der Zufuhr der Reaktionsteilnehmer zu einer Kohlenstaub-Schwebevergasungsvorrichtung - Google Patents

Verfahren zur selbsttaetigen Steuerung der Zufuhr der Reaktionsteilnehmer zu einer Kohlenstaub-Schwebevergasungsvorrichtung

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DE1125108B DES58694A DES0058694A DE1125108B DE 1125108 B DE1125108 B DE 1125108B DE S58694 A DES58694 A DE S58694A DE S0058694 A DES0058694 A DE S0058694A DE 1125108 B DE1125108 B DE 1125108B
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Yoshiichi Karato
Osamu Saeki
Toshio Taniyama
Teruyoshi Usamoto
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Sumitomo Chemical Co Ltd
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Description

  • Verfahren zur selbsttätigen Steuerung der Zufuhr der Reaktionsteilnehmer zu einer Kohlenstaub-Schwebevergasungsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur selbsttätigen Steuerung der Zufuhr der Reaktionsteilnehmer zu einer Kohlenstaub-Schwebevergasungsvorrichtung, der der Kohlenstaub in den gasförmigen Teilnehmern (Sauerstoff, Wasserdampf u. dgl.) suspendiert zugeführt wird.
  • Es ist bekannt, daß der Wirkungsgrad des Vergasungsvorgangs bei der Kohlenstaub-Schwebevergasung ebenso wie die Zusammensetzung des durch die Vergasungsreaktion entstehenden Gases von dem Verhältnis des Kohlenstaubs zu den in die Vergasungsvorrichtung eingeführten gasförmigen Reaktionsteilnehmern und von der Vergasungstemperatur abhängt. Die hierbei stattfindenden Umsetzungen lassen sich grundsätzlich trennen in die Verbrennungsreaktion zwischen dem Kohlenstaub und dem Sauerstoff und die endotherme Vergasungsreaktion zwischen dem Kohlenstaub und dem Wasserdampf oder dem Kohlendioxyd. Nach dem chemischen Gleichgewicht können die an diesen Reaktionen teilnehmenden bzw. durch sie gebildeten Medien einschließlich der Wärme durch Faktoren bestimmt werden, wie die Gleichgewichtskonstante der entsprechenden Umsetzungen, die aktive Oberfläche der pulverisierten Kohle, der Partialdruck der gasförmigen Reaktionsteilnehmer in der Vergasungsvorichtung u. dgl.
  • Bei der Schwebevergasung von Kohlenstaub mit gasförmigen Reaktionsteilnehmern wie Sauerstoff, Wasserdampf u. dgl. liegt der für den Wirkungsgrad der Vergasung sowie für die Vergasungstemperatur entscheidende Faktor in dem Anteilverhältnis von Sauerstoff zu Kohlenstaub. Dieses ergibt sich aus den in der folgenden Tabelle aufgeführten Ergebnissen von unter verschiedenen Bedingungen durchgeführten Vergasungsversuchen.
    Vergasung von Kohlenstaub (Gesamtwärmewert 6000 keal/kg) unter konstantem
    Verhältnis von Wasserdampf zu Kohlenstaub = 0,4 kg/kg
    Versuch
    1 I II I in I IV I V
    Verhältnis Sauerstoff zu Kohlenstaub (m3/kg) . . 0,45 0,50 0,55 0,60 0,65
    Verhältnis erzeugtes Gas (CO H,) zu Kohlen-
    staub (m3/kg) ........................... 1,10 1,28 1,37 1,25 1,14
    Vergasungstemperatur (° C) ................ 7.080 I, 1140 1215 1400 1650
    C02-Gehalt des erzeugten Gases (@; o) ........ 16,5 I 16,0 16,5 19,0 21,5
    Die Vergasungstemperatur ändert sich somit, wie aus der vorstehenden Tabelle zu entnehmen ist, in Abhängigkeit von dem Verhältnis Sauerstoff zu Kohlenstaub.
  • In Erkenntnis dieser Zusammenhänge wird durch die Erfindung ein Kohlenstaub-Schwebevergasungsverfahren geschaffen, welches darin besteht, daß gemäß der Erfindung der gesamte für die Vergasung benötigte Sauerstoff der Vergasungsvorrichtung in zwei Teilmengen zugeführt wird, deren erste, zum Transport des Kohlenstaubes dienende Teilmenge so bemessen ist, daß sie in einem bestimmten, zeitlich gleichbleibenden Verhältnis zur Kohlenstaubmenge steht, während die zweite Teilmenge in Abhängigkeit von der Temperatur in der Vergasungsvorrichtung derart geregelt wird, daß sie bei steigender Temperatur verringert und bei fallender Temperatur vergrößert wird.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die erste Teilmenge des für die Vergasung benötigten Sauerstoffes etwa 80 bis 90 % und die zweite Teilmenge etwa 20 bis 10 % der Gesamtmenge beträgt.
  • Mit anderen Worten heißt das, daß ein Hauptzufuhrsystem vorgesehen ist, welches dem Transport des Kohlenstaubes in einem oder mehreren der gasförmigen Reaktionsteilnehmer zu der Vergasungsvorrichtung dient und in welchem ein konstantes Verhältnis zwischen den Mengen des Kohlenstaubes und der einzelnen gasförmigen Reaktionsteilnehmer aufrechterhalten wird. Hierzu dient zweckmäßigerweise eine Regelvorrichtung, die diese konstanten Anteilwerte kontinuierlich steuert. DieseVorrichtung ist mit einem Meßorgan zur Ermittlung der Durchtrittsgeschwindigkeit des der Vergasungsvorrichtung zugeführtenKohlenstaubstromes versehen. Die erfindungsgemäß zugeführte zweite Teilmenge durchströmt ebenfalls ein Meßorgan, welches seinerseits in Abhängigkeit von der Temperatur der Vergasungsvorrichtung automatisch gesteuert wird.
  • Im Fall der Einführung des Kohlenstaubes und des Vergasungsmediums in die Vergasungsvorrichtung wird gewöhnlich ein Verfahren angewandt, das darin besteht, diese in einem konstanten quantitativen Verhältnis zu vermischen, bevor sie durch geeignete Brenner in die Vorrichtung eingeführt werden. Sind die Mengenverhältnisse der eingeführten Reaktionsteilnehmer nicht einheitlich, so wird nicht nur die Flammentemperatur in der Vorrichtung, sondern auch das Reaktionsgemisch derart unregelmäßig, daß die Vergasungstemperatur schwankt und der Wirkungsgrad der Vergasung abnimmt sowie die Zusammensetzung des erzeugten Gases ständigen Schwankungen unterliegt. Die Ursache für diese Unregelmäßigkeiten liegt in der Schwankung der Eigenschaften des Kohlenstaubes, z. B. dem Wärmewert, Feuchtigkeitsgehalt, Asehegehalt, effektiven Wasserdampfgehalt od. dgl., und in der qualitativen Schwankung der gasförmigen Reaktionsteilnehmer, z. B. des Reinheitsgrades des Sauerstoffes, dessen Temperatur, Druck, Feuchtigkeitsgehalt u. dgl. oder der Temperatur und dem Druck des Wasserdampfes u. dgl., wobei diese Faktoren durch die obengenannte lediglich quantitativ wirkende Steuerung nicht auszuschalten sind. Durch die automatische Regelung der Sauerstoffmenge des zweiten Teilstromes können die auf qualitativen Veränderungen beruhenden Schwankungen der Vergasungstemperatur auf ein Minimum herabgesetzt werden.
  • Der größere Teilstrom der zugeführten Sauerstoffmenge wird auf einem konstanten Wert gehalten, während der kleinere Teilstrom der Sauerstoffmenge automatisch in Abhängigkeit von den Temperaturänderungen in der Vergasungsvorrichtung verändert wird, die durch die qualitativen Schwankungen des Kohlenstaubes und der Vergasungsmedien hervorgerufen werden.
  • Um den besten Wirkungsgrad der Vergasung zu erreichen, kann das Verhältnis von Sauerstoff zu Kohle innerhalb eines Bereiches von 0,5 bis 0,55 m3/kg schwanken. Unter diesen Vergasungsbedingungen beträgt die Schwankung der Vergasungstemperatur bei 1200° C etwa 6 bis 7° C bei gleichzeitiger Schwankung des Verhältnisses Sauerstoff zu Kohlenstaub von etwa 1%. Dabei beträgt die praktische Meßgenauigkeit der Vergasungstemperatur 5° C bei 1200° C. Bei Steigerung oder Verminderung der zweiten Sauerstoffteilmenge, beispielsweise bei einer Vergasungstemperatur von 1200° C, wird die gesamte Menge an Sauerstoff in einer solchen Größenordnung zugeführt, daß das Minimum des Sauerstoffanteils gegenüber der Kohle um 1 II/o liegt oder etwa bei 0,005 bis 0,0055 m3/kg beträgt. Eine genauere Mengenregelung der gesamten Sauerstoffmenge ist im allgemeinen nicht durchführbar, ohne daß eine besondere präzise arbeitende Temperaturmeßvorrichtung Anwendung findet.
  • Neben den Schwankungen der Vergasungstemperatur und der Zusammensetzung des durch den Schwebevergasungsprozeß gebildeten Gase ergeben sich weitere zufällige Schwankungen durch Änderungen der Qualität des zugeführten Rohkohlenstaubes sowie gegebenenfalls auch der gasförmigen Reaktionsteilnehmer. Das Maß der Schwankungen der Zusammensetzung des erzeugten Gases wird zweckmäßig durch die Veränderungen des C 0.-Gehalts in dem entstehenden Gas ermittelt, und zwar unter Berücksichtigung der Tatsache, daß .nach der Vergasungsreaktion in der Vergasungsvorrichtung ein Gleichgewicht zwischen den beispielsweise vier Komponenten C O, H2, C 02 und H2 O besteht, Der den C 0.-Gehalt in dem erzeugten Gas entscheidend beeinflussende Faktor ist in dem Verhältnis Kohlenstaub zu Wasserdampf zu sehen. Dieses ergibt sich eindeutig aus den in weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung durchgeführten folgenden Versuchen:
    Vergasung von Rohkohlenstaub mit einem Gesamtheizwert von 6000 kcal/kg
    unter einem konstanten Verhältnis von Sauerstoff zu Kohlenstaub = 0,55 m3/kg
    Versuch
    I 1I I in IV I V f VI VII
    I
    Verhältnis Wasserdampf zu Kohlenstaub 0 0,1 0,2 0,3 ! 0,4 0,5 0,6
    (kg/kg) ............................. i
    CO.; Gehalt des erzeugten Gases (o/o) . . .... 7,0 10,0 12,5 1 15,0 17,0 1 19,0 20,5
    Daraus ergibt sich, daß es möglich ist, eine etwa konstante Zusammensetzung des erzeugten Gases durch eine Fixierung des Verhältnisses Wasserdampf zu Kohlenstaub zu erhalten. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist daher vorgesehen, daß der für die Vergasung benötigte Wasserdampf der Vergasungsvorrichtung ebenfalls in zwei Teilmengen zugeführt wird, deren erste in einem bestimmten Verhältnis zur zugeführten Kohlenstaubmenge steht, während die zweite Teilmenge in Abhängigkeit von dem CO.-Gehalt des gebildeten Gases geregelt wird. Es hat sich dabei in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein Verfahren als zweckmäßig erwiesen, bei dem die erste Wasserdampfteihnenge etwa 80 bis 90 % beträgt, die zweite Teilmenge hingegen etwa 20 bis 10% der Gesamtmenge des für die Reaktion benötigten Wasserdampfes.
  • Die mit dem Hauptsystem zugeführte erste Teilmenge von Wasserdampf ist somit ständig konstant, während die zweite Teilmenge einer automatischen Mengenregelung in Abhängigkeit von dem C 02-Gehalt des erzeugten Gases unterliegt, wobei die auftretenden Schwankungen im wesentlichen von Veränderungen in der Qualität des Kohlenstaubes und der gasförmigen Reaktionsteilnehmer herrühren. Der beste Wirkungsgrad der Vergasung ergibt sich bei Schwankungen des Verhältnisses Wasserdampf zu Kohlenstaub in Grenzen von etwa zwischen 0,2 und 0,5 kg/kg. Unter diesen Bedingungen schwankt gegenüber Veränderungen des Verhältnisses Wasserdampf zu Kohlenstaub von etwa 2,5% der CO,-Gehalt des Gases bei einer Höhe von beispielsweise 15 0/0 um etwa 0,2%. Die Genauigkeit der Ermittlung des C OZ-Gehalts in dem erzeugten Gas liegt praktisch bei 0,2%, wenn dieser Gehalt etwa 1511/o beträgt. Wird somit das erzeugte Gas einem Anzeigegerät für den C02 Gehalt zugeführt und, hiervon ausgehend, eine automatische Steigerung oder Verminderung der Zufuhr von Wasserdampf innerhalb der zweiten Teilmenge dessen Gesamtzufuhr bewirkt, so kann eine Regelung des Verhältnisses Wasserdampf zu Kohlenstaub in einer solchen Größenordnung erfolgen, daß das Minimalverhältnis Wasserdampf zu Kohlenstaub bei 2,5% oder 0,005 bis 0,125 kg/kg liegt. Bei Anwendung besonders exakt arbeitender Geräte zur Ermittlung des C OZ-Gehalts ist eine genauere Steuerung möglich.
  • Um die Erfindung näher zu erläutern, wird sie im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung, die einen schematischen Kreislauf gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergibt, näher beschrieben. Beispiel In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Vergasung von pulverisierter Kohle gezeigt, die zwei Zuführungssysteme für das Rohmaterial und die Vergasungsmittel besitzt. Die stark markierten Linien zeigen die Durchtrittswege für die Kohle, den Sauerstoff und den Wasserdampf. Die Zahlen 1, 21 und 2Z, 31 und 32, 4 und 51 und 52 zeigen entsprechend den Körper des Vergasungsofens, den Brenner für die Einführung der Kohle und der Vergasungsmittel, die Zuführung für die pulverisierte Kohle, das Hauptrohr zum Abziehen des erzeugten Gases und den Anzeiger für die Zuführungsgeschwindigkeit (Massenverhältnis) der pulverisiertenKohle in denOfen. DieZuführungsgeschwindigkeit der pulverisierten Kohle kann durch die automatische Verfahrensweise der Einregelventile 71 und 7, mittels Einregelvorrichtungen 61 und 62 in konstanter Höhe gehalten werden. Der Durchsatz dieser Einregelvorrichtungen 61 und 62 kann einheitlich ferngesteuert werden, und zwar dergestalt, daß man manuell ein Einregelventil 8 betätigt. Des weiteren sind die Einlaßrohre 91 und 92 für den Sauerstoff des Hauptsystems, die Einlaßrohre 101 und 102 für den Wasserdampf des Hauptsystems, das Einlaßrohr 11 für den Sauerstoff des anderen Systems und das Einlaßrohr12 für den Wasserdampf des anderen Systems gezeigt. Die Fließeinregelvorrichtungen 171, 181, 191, 201 und 17Z, 182, 192, 202 sind mit den Fließanzeigern 131, 141, 151, 161 und 132, 142, 152, 162 für Sauerstoff und Wasserdampf, die in den Ofen eingeführt werden, pneumatisch oder elektrisch verbunden. Diese Einregelvorrichtungen sind ihrerseits pneumatisch mit den Fließeinregelventilen 211, 221, 231, 241 und 212, 222, 2325 242 u. dgl. verbunden. Wenn somit die Mengen dieser Ströme aus irgendeinem Grunde schwanken, können diese Schwankungen sofort durch die entsprechenden Fließanzeiger festgestellt werden, um die ursprünglichen Zustände wiederherzustellen. Des weiteren können die Durchsätze der Einregelvorrichtungen l71, 181 und 172 und 182 für die Sauerstoff-und die Wasserdampfmengen des Hauptsystems dergestalt pneumatisch und elektrisch bedient werden, daß sie sich in einem konstanten Verhältnis mit den Durchsätzen der Einregelvorrichtungen 61 und 62 für die Zuführung der Kohle befinden, so daß die Verhältnisse von Sauerstoff zu Kohle und Wasserdampf zu Kohle auf konstanten Werten gehalten werden. Die Einstellung dieser Verhältnisse kann automatisch geschehen.
  • Die Sauerstoff- und die Wasserdampfmengen, die direkt proportional in bezug auf die zugeführte Kohlenmenge eingeregelt werden können, liegen bei konstanten Werten zwischen 80 und 90% der gesamten Sauerstoffmenge und der Wasserdampfmenge, die in den Vergasungsofen eingeführt wird. Die verbleibende Menge, d. h. 20 bis 10 %, kann aus den anderen Systemen 11 und 12 als diejenige Menge zugeführt werden, die zur Einregelung der Vergasungstemperatur und des Kohlendioxydgehalts des gebildeten Gases dient.
  • Die Zahl 25 zeigt den Anzeigepunkt der Temperatureinregelvorrichtung 26 zum Messen der Vergasungstemperatur am Ausgang des Vergasungsofens. Wenn sich der Wert verändert, kann er durch die einheitliche Regelung der Durchsätze der Sauerstofffließeinregelvorrichtungen 191 und 192 der anderen Systeme mittels der Temperatureinregelvorrichtung 26 wieder auf den ursprünglichen Wert zurückgeführt werden. Andererseits kann eine einheitliche und direkte Regelung der Sauerstofffließeinregelventile 231 und 23, mittels der Temperatureinregelvorrichtung 26 ermöglicht werden, ohne daß es notwendig ist, die Fließeinregelvorrichtungen 191 und 19, einzusetzen. Die Zahl 27 zeigt den Anzeigepunkt der Kohlendioxydeinregelvorrichtung 28 zum Messen des Kohlendioxydgehalts in dem erzeugten Gas. Wenn sich der Wert verändert, kann er durch die einheitliche Regelung der Durchsätze der Wasserdampffließeinregelvorrichtungen 201 und 202 der anderen Systeme vermittels der Kohlendioxydeinregelvorrichtung 28 wieder auf den ursprünglichen Wert zurückgeführt werden. Andererseits kann eine einheitliche und direkte Bedienung der Wasserdampffließeinregelventile 241 und 242 vermittels der Kohlendioxydeinregelvorrichtung 28 ermöglicht werden, ohne daß es notwendig ist, die Fließeinregelvorrichtungen 201 und 20, einzusetzen.
  • Im folgenden wird bei der praktischen Durchführung der Erfindung eines der optimalen Verfahren zur Beschickung des Vergasungsofens mit dem rohen Vergasungsmaterial und den Vergasungsmitteln, wie pulverisierte Kohle, Sauerstoff, Wasserdampf u. dgl., beschrieben. In jedemZuführungssystem für dasRohmaterial läßt man die pulverisierte Kohle auf einem Sauerstoffstrom, der 80 bis 90% der gesamten Sauerstoffmenge entspricht, schweben. Sodann wird der Wasserdampf in einer Menge, die 80 bis 90% der gesamtenWasserdampfmenge entspricht, in denStrom aus pulverisierter Kohle und Sauerstoff unmittelbar vor Einführung desselben in den Vergasungsofen eingemischt. In diesem Fall können die Verhältnisse von Sauerstoff zu Kohle und Wasserdampf zu Kohle automatisch und unabhängig voneinander in jedem System eingeregelt werden. Zwischenzeitlich wird der verbleibende Sauerstoff, der 20 bis 1011/o der gesamten Sauerstoffmenge entspricht,- und der verbleibende Wasserdampf, der 20 bis 10% der gesamten Wasserdampfmenge entspricht, zur Einregelung der Vergasungstemperatur und des Kohlendioxydgehalts in dem gebildeten Gas entsprechend einheitlich verteilt und in jedes System eingemischt. Sodann wird das System in dem dazugehörigen Brenner zu einem Strom aus vermischter pulverisierter Kohle, Sauerstoff und Wasserdampf vereinigt und als ein inniges Gemisch in den Vergasungsofen eingeführt.
  • Weiter unten wird die Anwendung der Erfindung bezüglich eines nach dem Schwebe- und Suspensionsverfahren arbeitenden Vergasungsofens im Gegensatz zu der üblichen manuellen und getrennten Einregelung der Veränderung des Verhältnisses jedes Rohstoffes und bezüglich der Veränderung des Wirkungsgrades der Vergasung usw. beschrieben. Die Zuführungsgeschwindigkeit der pulverisierten Kohle schwankt mit der Änderung der Höhe der im Vorratsbehälter gelagerten Kohle oder sie schwankt auf Grund des Druckunterschiedes zwischen der Eintritts- und Austrittsöffnung der Zuführung, da die pulverisierte Kohle auch bei Konstanthaltung der Rotationsgeschwindigkeit der Zuführung halbflüssige Eigenschaften besitzt. In diesem Falle ist zu beachten, daß der praktische Schwankungsbereich ± 1011/o beträgt. Des weiteren ist zu beachten, daß die Zuführungsgeschwindigkeit der pulverisierten Kohle bei gleicher Laufgeschwindigkeit der Zuteilvorrichtung in der Größenordnung von ± 51/o schwankt gemäß Schwankungen des Feuchtigkeitsgehalts und der Teilchengröße der Kohle.
  • Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die Zufuhrgeschwindigkeit durch ein Isotopen-Meßverfahren zu ermitteln. Der Kohlenstaubstrom durchläuft dabei eine bestimmte Strecke zwischen der Strahlungsquelle (z. B. Sr90) und der Ionisierungskammer, wobei jede Abschwächung der Strahlung in der Ionisierungskammer gegebenenfalls unter Verwendung eines Verstärkers angezeigt wird.
  • Bei automatischer Beeinflussung einer entsprechenden Steuervorrichtung, beispielsweise einer Geschwindigkeitsverringerungsvorrichtung oder eines veränderlichen Geschwindigkeitsmotors, durch das die Zufuhrgeschwindigkeit anzeigende Gerät beträgt deren Schwankung etwa ± 5 9/o. In diesem Fall ist die zeitliche Verzögerung der Steuerung vergleichsweise groß; da zwischen dem Anzeigegerät und der Zuteilvorrichtung eine entsprechend große Menge Kohlenstaub vorhanden ist.
  • Ferner besteht die Möglichkeit der automatischen Steuerung der Zufuhrgeschwindigkeit in Abhängigkeit von dem Gewicht des Kohlenstaubes. Es ist unmöglich, die erhebliche Kohlenstaubmenge zu steuern, die sich auf Grund deren qualitativer Änderungen oder der Veränderungen deren Zusammensetzung und des Wärmewertes ergibt. So hat z. B. die qualitative Veränderung eine solche des Wärmewertes in einer Höhe von ± 2,5 % oder 150 kcal je 6000 kcal zur Folge. Weiter schwanken auch der Feuchtigkeits- und Aschegehalt des Kohlenstaubs in einem Bereich von 1,5 bis 3,5 Gewichtsprozent bzw. 20 bis 23 Gewichtsprozent.
  • In Abhängigkeit von dem jeweils ermittelten Wert der Zufuhrgeschwindigkeit werden die Sauerstoff- und Wasserdampfströme automatisch durch die einheitliche Handhabung der Durchsätze der entsprechenden Regelvorrichtungen derart gesteuert, daß die Verhältnisse Sauerstoff zu Kohlenstaub und Wasserdampf zu Kohlenstaub einen konstanten Wert annehmen. Diese Schwankungsbereiche halten sich solange um ± 2%, wie die qualitativen Bedingungen, z. B. der Reinheitsgrad, die Temperatur, der Feuchtigkeitsgehalt und der Druck des Sauerstoffes ebenso wie die Temperatur und der Druck des Wasserdampfes konstant gehalten werden. Praktisch jedoch kann der Reinheitsgrad des Sauerstoffes in der Größenordnung von ± 1% schwanken, wobei sich die Temperatur zwischen Tag und Nacht ebenfalls um etwa 10° C verändern kann, was einer Volumenänderung von etwa 3 % entspricht. Die Veränderung des Feuchtigkeitsgehaltes bewirkt eine Volumenveränderung von etwa 1%.
  • Somit ist die Steuerung der Gesamtmenge aus den obigen Gründen praktisch sogar dann unmöglich, wenn die Verhältnisse Sauerstoff zu Kohlenstaub und Wasserdampf zu Kohlenstaub in bezug auf die anscheinend strömenden Mengen derselben gesteuert werden. Um jedoch die Flammentemperatur möglichst einheitlich zu halten, ist es notwendig, diese Verhältnisse auf einem möglichst konstanten Wert zu regeln, und zwar unabhängig voneinander in jedem Zuführungssystem für den Kohlenstaub.
  • Aus diesem Grunde sollten die Sauerstoff- und die Wasserdampfmengen, die in das Kohlenzuführungssystem eingeführt werden, 80 bis 90% der Gesamtmenge betragen, wobei die verbleibenden 20 bis 10 0/0 in einem besonderen Teilstrom der Vergasungsvorrichtung zugeführt werden. Die Regelung der zugeführten Mengen wird durch die einheitliche Arbeitsweise mittels der Anzeigeregelvorrichtungen für die Vergasungstemperatur und für den CO:, Gehalt des gebildeten Gases bewirkt,. wodurch die Mengen einheitlich auf den jeweiligen Brenner verteilt werden können.
  • Da die Fehlergrenze und Empfindlichkeit der zur Zeit für die Temperaturbestimmung zur Anwendung gelangenden Pyrometer ± 5° beträgt, ist es möglich, 1% des Sauerstoff-Kohle-Verhältnisses leicht und genau aus der Beziehung des Verhältnisses mit der Vergasungstemperatur zu steuern, wie oben beschrieben wurde.
  • Die Fehlergrenze und Empfindlichkeit in der Bestimmung des CO.,-Gehalts des erzeugten Gases liegt bei Anwendung eines bekannten Infrarot-Meßverfahrens bei etwa ± 0,2%. So ist es auch möglich, 2,50/0 des Verhältnisses Wasserdampf zu Kohlenstaub leicht und genau aus dem C02-Gehalt des erzeugten Gases zu steuern.
  • Somit ist es nach dem Verfahren der Erfindung möglich, sowohl die genauen und konstanten Temperaturbedingungen und die Gaszusammensetzung gegenüber der qualitativen Veränderung sowohl des Rohkohlenstaubes als auch der Vergasungsmittel, d. h. des Sauerstoffes und des Wasserdampfes, aufrechtzuerhalten. Diese Bedingung kann nicht durch die bloße Steuerung des Verhältnisses vermittels der Fließregelvorrichtung erreicht werden.
  • Der durch die Erfindung erreichte technische Fortschritt ergibt sich aus der folgenden Tabelle, die vergleichsweise die Werte der Menge des gebildeten Gases, der Verbrauchsgeschwindigkeiten der Kohle, des Sauerstoffes und des Wasserdampfes, die Vergasungstemperatur und den Kohlendioxydgehalt des gebildeten Gases und die Schwankungsgrenzen dieser Werte bei der üblichen manuellen Steuerung und bei der automatischen Steuerung gemäß der Erfindung gegenüberstellt.
    Manuelles Verfahren Automatisches Verfahren
    Durchschnitt Schweraa Dungs- Durchschnitt Schwer ungs-
    Menge des erzeugten Gases (m3/h) ........... 1560 +65 1640 i ± 25
    Verbrauchsgeschwindigkeit der Kohle
    (kg/1000 m3) ............................ 765 ±42 730 ± 7
    Verbrauchsgeschwindigkeit des Sauerstoffes
    (m3/1000 ms) ........................... 422 ± 24 395 ± 6
    Verbrauchsgeschwindigkeit des Wasserdampfes
    (kg/1000 ms) ............................ 308 ± 21 288 ± 8
    Vergasungstemperatur (° C) ................ 1245 ± 23 1212 ± 7
    C02 Gehalt des erzeugten Gases (%) ........ 15,9 ± 0,7 15,3 ±0,3

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur selbsttätigen Steuerung der Zufuhr der Reaktionsteilnehmer zu einer Kohlenstaub-Schwebevergasungsvorrichtung, der der Kohlenstaub in den gasförmigen Reaktionsteilnehmern (Sauerstoff, Wasserdampf u. dgl.) suspendiert zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte für die Vergasung benötigte Sauerstoff der Vergasungsvorrichtung in zwei Teilmengen zugeführt wird, deren erste, zum Transport des Kohlenstaubes dienende Teilmenge so bemessen ist, daß sie in einem bestimmten, zeitlich gleichbleibenden Verhältnis zur zugeführten Kohlenstaubmenge steht, während die zweite Teilmenge in Abhängigkeit von der Temperatur in der Vergasungsvorrichtung derart geregelt wird, daß sie bei steigender Temperatur verringert und bei fallender Temperatur vergrößert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Teilmenge des für die Vergasung benötigten Sauerstoffes etwa 80 bis 901/o und die zweite Teilmenge etwa 20 bis 10% der Gesamtmenge beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte für die Vergasung benötigte Wasserdampf der Vergasungsvorrichtung in zwei Teilmengen zugeführt wird, deren erste, in einem bestimmten, zeitlich gleichbleibenden Verhältnis zur zugeführten Kohlenstaubmenge steht, während die zweite Teilmenge in Abhängigkeit von dem CO 2 Gehalt des gebildeten Gases geregelt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Teilmenge des für die Vergasung benötigten Wasserdampfes etwa 80 bis 90% und die zweite Teilmenge etwa 20 bis 10% der Gesamtmenge beträgt.
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