DE1122292B

DE1122292B - Kontinuierlich arbeitendes Staubmessgeraet

Info

Publication number: DE1122292B
Application number: DEE20513A
Authority: DE
Inventors: Dieter Oechsle
Original assignee: JC Eckardt AG
Current assignee: JC Eckardt AG
Priority date: 1961-01-27
Filing date: 1961-01-27
Publication date: 1962-01-18

Description

Kontinuierlich arbeitendes Staubmeßgerät Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an den bekannten, kontinuierlich arbeitenden Staubmeßgeräten, bei denen die durch strömende Staub-Gas-Gemische verursachte elektrostatische Aufladung reibungselektrisch empfindlicher Meßstrecken gemessen wird. Bei bekannter Strömungsgeschwindigkeit und Staubart ergeben die der Aufladung entsprechenden Ableitströme Werte für die Staubkonzentration im Staub-Gas-Gemisch.
Durch die Verwendung eines Ventilators erreicht man leicht eine konstante Strömungsgeschwindigkeit und erhält damit auch bei einer bestimmten Konstruktion der Meßstrecke gleichbleibende Strömungsverhältnisse. Es verbleibt aber die Abhängigkeit der Aufladung von der Staubart, die beim Einsatz der bekannten elektrostatischen Staubmeßgeräte eine Eichung des Ableitstromes für die jeweils zu messende Staubart verlangt. Daraus folgt aber, daß beim Vorliegen eines Gemisches aus verschiedenen Staubarten, dessen Zusammensetzung sich während der Messung ändert, keine exakten Werte für die Staubkonzentration gewonnen werden können.
Diese aufgezeigten Mängel will die Erfindung beheben. Es ist dabei von der Erfahrung ausgegangen, daß nicht nur verschiedene Staubarten verschiedene Aufladungen bewirken, sondem daß auch Meßstrecken aus verschiedenem Material durch eine Staubart unterschiedlich aufgeladen werden. So bewirkt z. B. 1 g Flugasche auf einer Meßstrecke aus Graphit eine Aufladung von etwa plus 9 10-6 Coulomb, auf einer aus weißem Speckstein eine Aufladung von etwa minus 20 10-6 Coulomb. Es zeigt sich weiterhin, daß für alle Stoffarten eine Spannungsreihe für ihre Berührungsspannung ähnlich der elektrolytischen Spannungsreihe oder auch eine kontaktelektrische Ladungsreihe aufgestellt werden kann.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, das Staub-Gas-Gemisch zwei reibungselektrisch unterschiedlich aufladbare Meßstrecken durchströmen zu lassen und die unter Berücksichtigung des Vorzeichens gebildete Differenz der Ableitströme als Meßwert für die Staubkonzentration zu wählen. Die Differenz der spezifischen, d. h. der durch 1 g Staub verursachten Aufladung der beiden Meßstrecken ist konstant und entspricht der Berührungsspannung der beiden Meßstreckenmaterialien bzw. dem Abstand der beiden Materialien in der kontaktelektrischen Ladungsreihe.
Die Differenz der Ableitströme ist damit unabhängig von der Staubart und nur noch abhängig von der Staubmenge.
In zweckmäßiger Ausgestaltung des Erfindungs- gedankens wählt man am besten zwei Materialien mit hoher gegenseitiger Berührungsspannung als Meßstrecken. Die bekannte Form der Meßstrecken als Erregerrohre, in die das Staub-Gas-Gemisch mit einem Drall einströmt, kann beibehalten werden. Der Neuerung zufolge werden die beiden Meßstrecken hintereinander oder bei homogenem Staub-Gas-Gemisch auch parallel geschaltet. Weitere Ausführungsmöglichkeiten geben die Unteransprüche an.
Das in der Zeichnung dargestellte Beispiel zeigt zwei hintereinandergeschaltete Errgerrohre 1 und 2 mit den Meßstrecken 3 und 4 und einer isoliert, 5, zwischengeschalteten Entladestrecke 6. Die Differenz der Ableitströme wird mittels der Meßvorrichtung 7 zur Anzeige gebracht, und bei entsprechender Eichung des Anzeigegerätes kann die Staubkonzentration direkt abgelesen werden.

Claims

PATENTANSPRUCHE: 1. Kontinuierlich arbeitendes Staubmeßgerät, bei dem ein strömendes Staub-Gas-Gemisch eine reibungselektrisch empfindliche Meßstrecke elektrostatisch auflädt und bei dem der der Aufladung entsprechende Ableitstrom gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Staub-Gas-Gemisch zwei reibungselektrisch unterschiedlich aufladbare Meßstrecken durchströmt und die Differenz der Ableitströme bzw. der Übergangsstrom zwischen den beiden Meßstrecken gemessen wird.
2. Kontinuierlich arbeitendes Staubmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reibungselektrischen Meßstrecken nacheinander durchströmt werden.
3. Kontinuierlich arbeitendes Staubmeßgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Meßstrecken eine Entladefläche angeordnet ist.
4. Kontinuierlich arbeitendes Staubmeßgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der der Aufladedifferenz entsprechende Übergangsstrom zwischen den beiden Meßstrecken gemessen wird.
5. Kontinuierlich arbeitendes Staubmeßgerät nach den Ansprüchen 1, 2, 3 oder 1, 2, 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Effektes mehr als zwei abwechselnd gepolte Meßstrecken nacheinander angeordnet sind.
6. Kontinuierlich arbeitendes Staubmeßgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Meßstrecken bei innerhalb eines Meßrohres spiralförmigem Staub-Gas-Strom in Form zweier Halbschalen eines Erregerrohres ausgebildet sind.
7. Kontinuierlich arbeitendes Staubmeßgerät nach den Ansprüchen 1 oder 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei homogenem Staub-Gas-Gemisch zwei oder mehrere Meßstrecken parallel angeordnet sind.