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Lenkverbindungsgestänge für Traktoren oder dergleichen Fahrzeuge Die
Erfindung befaßt sich mit einem Lenkverbindungsgestänge für Traktoren oder dergleichen
Fahrzeuge mit lenkbaren Rädern an den Enden einer um die Mittellängsachse des Fahrzeugrahmens
pendelnden starren Achse.
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Bei bekannten Lenkverbindungsgestängen dieser Art ist der Lenkhebel
schwenkbar an der Achse gelagert, wodurch das Schwingen der Achse die nutzbare Länge
der Spurstangen ändert. Somit wird das Schwingen auf den Lenkhebel übertragen und
der Traktor unbeabsichtigt gelenkt.
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Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil. Sie besteht darin, daß ein
fest mit dem Rahmen verbundener Drehzapfen für den Lenkhebel vorgesehen ist, an
dem die Enden der Spurstangen sich über die Längsmittellinie des Lenkhebels erstrecken
und sich überkreuzend mit diesem verbunden sind.
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An sich sind sich überkreuzende Spurstangen bekannt. Bei dem Lenkverbindungsgestänge
nach der Erfindung dient jedoch diese sich kreuzende Anordnung dazu, die Spurstangen
länger als die Achsenarme ausführen zu können. Dadurch wird erreicht, daß bei einem
Schwenken der Achse die Enden der Spurstangen sich auf einem Kreisbogen bewegen,
dessen Radius größer ist als der des Kreisbogens auf einem entsprechenden Punkt
der Achse. Die Spurstangen werden um einen geringen Betrag nach außen geschoben,
wodurch die Räder eine Vorspur erhalten, was bei gummibereiften Rädern nicht unerwünscht
ist.
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Eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten
Lenkverbindungsgestänges ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar ist Fig.1 die
teilweise aufgebrochene Aufsicht des Traktors mit dem Lenkverbindungsgestänge, Fig.
2 ein Schnitt nach der Linie 11-II in der Fig. 1, Fig.3 der von hinten gesehene
Aufriß des Rahmens und der hinteren Achse des Traktors und Fig.4 die Draufsicht
der in Fig.3 gezeigten hinteren Achse, wobei der Rahmen weggelassen ist. Der Traktorrahmen
10 (Fig. 1) ruht auf zwei Vorderrädern 11 und zwei Hinterrädern 12,
wobei diese beiden Hinterräder durch ein Lenkrad 13 gelenkt werden. Die Hinterräder
12 sind an den Außenenden eines Achsgehäuses 14 auf Achsen gelagert, von
welchen die eine Achse 15 in Fig. 2 gezeigt ist. Durch einen nicht dargestellten
Motor werden die Hinterräder 12 angetrieben. Dies geschieht über eine Antriebswelle
16, die zum gebräuchlichen Differential führt, welches in einem Gehäuse 17 untergebracht
ist, das aus einem Stück mit dem Achsgehäuse besteht. Das Achsgehäuse 14 ist derart
gelagert, daß es um eine Mittellängsachse auf Zapfen schwingen kann, welche in Zapfenlagern
18 und 19 ruhen, die auf Querkonsolen 20 befestigt sind, welche mit
dem Rahmen 10 des Traktors verbunden sind.
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Die Bewegung zum Lenken der Hinterräder 12
wird von dem Lenkrad
13 über einen Schneckentrieb übertragen, welcher in dem Gehäuse 22 gelagert
ist. Durch den Schneckentrieb wird dem Lenkstockhebel 23 eine Schwirigbewegung erteilt
(Fig. 2). Eine Lenkschubstange 24 stellt die Verbindung zwischen dem Lenkstockhebe123
und einem Zwischenhebe125 her, welcher schwenkbar auf einer am Rahmen
10 befestigten Tragkonsole 26 gelagert ist. Eine weitere Lenkschubstange
28 ist an dem Zwischenhebel 25 schwenkbar gelagert. Außerdem ist das hintere Ende
der Lenkschubstange 28 an einem als Winkelhebel ausgebildeten Lenkhebe129 schwenkbar
gelagert, so daß bei einer Drehbewegung des Lenkrades 13 der Lenkhebe129
in einer horizontalen Ebene schwingt. Zwei Spurstangen 30 sind mit ihren Innenenden
mit dem Lenkhebe129 schwenkbar verbunden, während die Außenenden der beiden Spurstangen
30 mit den Spurhebeln 31 schwenkbar verbunden sind, so daß den Rädern 12 eine Drehbewegung
erteilt wird. Der Lenkhebel 29 ist an einem an einer Querkonsole 36 vorgesehenen
Drehzapfen 35 angelenkt. Die Querkonsole 36 ist an dem Deckel 37 für das hintere
Zapfenlager
19 befestigt. Die Zapfenlager 18 und 19 schwingen mit
dem Achsgehäuse 14 nicht mit, so daß
die Schwingungen des Achsgehäuses
nicht durch das Lenkverbindungsgestänge auf die lenkbaren Räder 12
übertragen
werden.
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Die Spurstangen 30 erstrecken sich über die Mittellinie des Lenkhebels
29 hinaus (Fig. 3 und 4), so daß sich die Spurstange für das linke lenkbare
Rad 12
über die Mittellängslinie des Traktors hinaus nach rechts erstreckt,
während sich die Spurstange für das rechte lenkbare Rad 12 über die Mittellängslinie
des Traktors hinaus nach links erstreckt. Somit ist beim Schwingen des Achsgehäuses
14 der Radius des Bogens, welcher von den Außenenden der Spurstangen 30 zurückgelegt
wird, etwas länger als der Radius des Bogens, welcher von einem entsprechenden Punkt
auf dem Achsgehäuse zurückgelegt wird. Die Bögen der entsprechenden Punkte auf dem
Achsgehäuse sind durch die Pfeile a in Fig. 3 angezeigt, während die Bögen, welche
durch die Spurstangen zurückgelegt werden, durch die Pfeile b angezeigt sind. Somit
ergibt sich, daß beim Schwingen der Achse die Spurstangen 30 einen geringfügigen,
nach außen gerichteten Druck auf die Spurhebe131 ausüben, so daß die beiden Räder
12 etwas gegeneinandergestellt werden, was einem unerwünschten Lenkausschlag
des Fahrzeugs entgegenarbeitet.
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Die gekreuzten Innenenden der Spurstangen 30
haben den wichtigen
Vorteil, daß der Drehwinkel der beiden Räder 12 unterschiedlich wird, wodurch
bei Kurvenfahrt eine zu große Reifenabnutzung unterbunden wird. Drehen sich beispielsweise
mit dem gezeigten Lenkverbindungsgestänge die Räder 12, gesehen in Fig.4, nach links,
so entsteht für das Rad 12 auf der rechten Seite eine etwas größere Drehbewegung
als für das Rad 12 auf der linken Seite. Damit ist für eine minimale Reibung
zwischen den Rädern und dem Boden bei Kurvenfahrt Sorge getragen.
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Bei den bekannten Lenkverbindungsgestängen ist der Lenkhebel
29 schwenkbar auf dem Achsgehäuse 14 gelagert. Infolgedessen wird
durch das Schwingen des Achsgehäuses, wenn der Traktor über unebenen Boden fährt,
ein Arm 33 des Lenkhebels 29 hochgehoben und gesenkt. Durch das Hochheben
und Senken des Arms 33 entsteht wegen der an ihm angelenkten Lenkschubstange
28 ein seitliches Schwingen des Lenkhebels 29. Durch die Spurstangen
30
wird den Rädern 12 dadurch eine geringfügige Lenkbewegung erteilt.
Der Traktor weicht demnach infolge dieser nicht beabsichtigten Lenkung von seinem
richtigen Kurs ab. Der Fahrer muß diesen Lenkvorgang wieder korrigieren.