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Schutzgehäuse aus Blech für den Witterungseinflüssen ausgesetzte Meß-
und Anzeigegeräte Die Erfindung bezieht sich auf ein Schutzgehäuse aus Blech für
den Witterungseinflüssen ausgesetzte Meß- und Anzeigegeräte, und zwar auf ein Schutzgehäuse,
das mit einem kreisförmigen Fußquerschnitt auf dem Boden steht oder auf einen kreisförmigen
Sockelquerschnitt aufsetzbar ist und nahe dem geschlossenen Kopfende ein flaches,
im wesentlichen vertikales Sichtfeld für Skalen- oder Ziffernanzeige aufweist. Solche
Schutzgehäuse werden insbesondere für Tanksäulen mit einem Sichtfeld für die Anzeige
der Menge und des Preises des Kraftstoffes und für sogenannte Parkuhren verwendet,
d. h. für Meßgeräte zur Messung und Anzeige der Standdauer eines Kraftfahrzeuges
an einem Parkplatz und zur Registrierung der Zahlung. Außer bei solchen stehenden
Meß- und Anzeigegeräten kann die Erfindung aber auch bei Geräten ähnlicher Art angewendet
werden.
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Zum Zwecke der wasserdichten Ausbildung des Gehäuses für eine Parkuhr
ist die Ausgestaltung des unteren Gehäuseteiles, der auf einem kreisförmigen Ständer
aufgesetzt wird, als einstückiges Metallgehäuse bekannt, das das eigentliche Uhr-
und Zählwerk enthält und zu dessen Anbringung mit einem Ausschnitt versehen ist,
der durch einen angelenkten Deckel verschließbar ist. Der als Kappe ausgebildete
Deckel enthält durchsichtige Teile. durch die hindurch das Sichtfeld der Anzeigeskala
im Innern der Kappe sichtbar ist. Bei der bekannten Parkuhr ist bei der Ausbildung
der Gehäuseteile das Augenmerk offenbar wenig der fertigungstechnisch günstigen
Herstellungsmöglichkeit zugewendet.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schutzgehäuse
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß seine Fertigung einfacher, nämlich
aus Blech, und in nur wenigen Fertigungsschritten möglich ist und besonders wirtschaftlich
ist. Zylindrische Gehäusemäntel aus Blech sind in bekannter Weise einfach aus einer
einzigen Blechbahn zu fertigen. Das gleiche gilt für Gehäusemäntel, die in ihrer
Längsrichtung durchweg gleichbleibenden Querschnitt haben. In diesen Fällen braucht
der aus einer einzigen Blechtafel hergestellte Gehäusemantel nur noch mit einer
Kappe an einem Ende und einem Boden am anderen Ende versehen zu werden.
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Gerade bei Tanksäulen hat sich aber eine vom Fußende bis zum Kopfende
zylindrische gleichmäßige bzw. zylindrische Querschnittsgestaltung als Gehäusemäntel
als ungeeignet erwiesen, weil an einem solchen Mantel ein flaches Sichtfeld für
die Anzeigen des Zählwerks nur schwer anzubringen ist. Es wurden daher Tanksäulen
mit rechteckigem Querschnitt eingeführt, bei denen das Sichtfeld an der ebenen Vorderfläche
leichter angebracht werden kann. Solche mit einem im Querschnitt rechteckigen prismatischen
Gehäusemantel versehenen Tanksäulen müssen aber im allgemeinen aus vielen kompliziert
geformten Blechteilen zusammengesetzt werden. Sie benötigen einen kompliziert geformten
Fußteil, um den rechteckigen Querschnitt in den kreisförmigen Sockelquerschnitt
überzuführen. Dieser ist wiederum praktisch unerläßlich, weil der ortsfeste Betonsockel
in rechteckiger Form oft nicht so genau mit der Straßenfront fluchtend gefertigt
wird, daß die Vorderseite der Tanksäule diese Fluchtlinie zur Straße einhält.
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Ferner entstehen besondere Schwierigkeiten bei der Emaillierung der
Vielzahl von für ein rechteckiges Gehäuse mit flachem Sichtfeld erforderlichen Blechteilen,
da sich insbesondere ebene Flächen unter der Einwirkung der Emaillierungstemperatur
vielfach verziehen und wellen. Die Erfindung behebt diese Fertigungsschwierigkeiten
für ein Schutzgehäuse der eingangs genannten Art dadurch, daß es lediglich aus einem
Preßteil für das Kopfende und einem in eine ebene Blechtafel einstückig abwickelbaren
Mantel sich ändernden Querschnitts besteht, der von einem kreisförmigen Fußstück
stetig in einen länglichrunden Querschnitt übergeht, dessen große Achse mehr als
das Doppelte der kleinen Achse mißt und der dem anschließenden Fußquerschnitt des
Preßteiles angepaßt ist. Insbesondere werden also die geschilderten Fertigungsschwierigkeiten,
die bei der Herstellung der bekannten Schutzgehäuse auftreten, durch die einstückig
abwickelbare Gestaltung des Mantels behoben, derzufolge das Gehäuse aus wenigen
Teilen zu fertigen und viel einfacher als bisher zusammenzusetzen ist. Im einfachsten
Falle kann der ganze Mantel aus
einer ebenen Blechtafel oder zwei
mit Längsnähten verbundenen Blechtafeln gebogen werden, die Rechteckform oder die
Form eines Parallelogramms oder Trapezes haben. Das einstückige Preßteil für das
Kopfende kann an den Mantel ohne weiteres angeschweißt oder in sonst üblicher Weise
einfach befestigt werden. Etwa gewünschte Klappen oder Türen, die das Meßwerk zur
Reinigung oder Reparatur zugänglich machen sollen, können aus dem Mantel herausgeschnitten
und mit Scharnier und Verschluß wieder eingefügt werden, ohne daß sich nennenswerter
Verschnitt ergibt. Die stark länglichrunde Form des Kopfquerschnittes des Mantels
ergibt ohne weiteres eine genügend flache Vorderfläche des Gehäuses, an der die
Sichtfläche für die Skala oder sonstige Anzeigemittel, z. B. Leuchtanzeigen, gut
sichtbar angebracht werden kann. Die Verwendung des bei den früheren Tanksäulen
üblichen zylindrischen Fußquerschnittes ermöglicht die größtmögliche Raumausnutzung
für die Durchführung von Leitungen bzw. Brennstoffleitungen durch das unten offene
Gehäuse und schafft zugleich ein Maximum an Standfläche. Der zylindrische Fußquerschnitt
hat zugleich den Vorteil, daß die Tanksäule od. dgl. auf ihrem Sockel genau mit
der Straßenflucht nachträglich durch Drehen ausgerichtet werden kann, ohne daß genaue
Anordnung oder Aussparung des Sockels erforderlich ist.
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Ein weiterer Vorteil der neuen Gehäuseform liegt in der Vermeidung
eines Verziehens bei dem regelmäßig gewünschten Emaillieren der Gehäuseoberfläche.
Es können nämlich sowohl der Mantel als auch der Kopfteil als in sich geschlossene
fertiggeformte Hohlkörper und gegebenenfalls eine fertiggeformte in den Mantel eingesetzte
Tür der Brenntemperatur der auf ihm aufgebrachten Emaillemasse ausgesetzt werden.
Im Gegensatz zu flachen Blechtafeln tritt dann trotz der hohen Brenntemperatur ein
Verziehen nicht ein. Türen oder Klappen können auch getrennt von dem entsprechend
ausgeschnittenen Mantelkörper emailliert und nachträglich in diesen eingesetzt werden.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung erläutert.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
als Blechgehäuse für eine Tanksäule beispielsweise dargestellt, und zwar stellt
dar Fig. 1 eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Darstellung des Fußquerschnittes, Fig.
3 eine Ansicht des Kopfquerschnittes im Schnitt nach der Linie III-III der Fig.
1 gesehen, Fig. 4 eine Seitenansicht der Ausführung nach Fig. 1 und Fig. 5 im Schnitt
nach der Linie V-V der Fig. 1 die Anbringung einer Tür an der Hinterseite.
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Gemäß Fig.1 ist das erfindungsgemäße Blechgehäuse im wesentlichen
aus nur zwei Teilen, einem Hauptteil H, der einen Mantel bildet, und einem
Kopfteil D
als Überdachung des Mantels, zusammengesetzt. Gemäß Fig. 2 hat
der Mantel an seinem unteren Ende kreisförmigen Querschnitt, der sich bis in die
Höhe der Schnittlinie 111-11I zu einem länglichrunden Querschnitt gemäß Fig. 3 verjüngt,
dessen große Achse mehr als das Doppelte der kleinen Achse mißt. Diese Querschnittsänderung
kann durch Flachdrücken eines ursprünglich kreiszylindrischen Blechmantels am oberen
Ende herbeigeführt werden. Durch das Flachdrücken ergibt sich nahe dem oberen Ende
von selbst ein flaches Sichtfeld, das ausgeschnitten und mit einer Glasscheibe versehen
werden kann, um eine Skala oder Ziffernfelder E sichtbar zu machen. Das Sichtfeld
im Bereich C kann durch eine vorstehende Zarge Cl umrandet sein, um störende Lichtreflexe
weitgehend auszuschalten.
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Die Kappe D ist als einstückiger Preßteil gefertigt und schließt sich
mit dem Querschnitt der Fig. 3 an das obere Ende des Mantels H, und zwar bei der
Ausführungsform nach der Fig. 1 bis 4 mittels Schweißnaht an.
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Der unten offene Mantel H ist in nicht näher gezeichneter Weise auf
den Innenaufbau geschoben, der außer dem Zählwerk und den Leitungsanschlüssen unter
anderem z. B. eine Pumpe enthält, und wird an diesem Innenaufbau durch bekannte
Mittel oder nur durch klemmendes überschieben auf innere Halteteile befestigt. Der
Innenaufbau ist fertig auf einem Sockel A montiert, der auf dem Boden ruht bzw.
auf einem Fundament und durch den die notwendigen Leitungsanschlüsse hindurchführen.
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An Stelle einer Schweißverbindung zwischen dem Kopfstück
D und dem Mantel H kann eine Schraubverbindung vorgesehen sein, wobei
z. B. durch einen nach dem Pressen nach innen eingebördelten Rand des Preßteils
D hindurchgehende Senkkopfschraubenbolzen in Muttern eingreifen, die an der Innenseite
des Mantels zweckmäßig festgeschweißt oder festgelötet sind.
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K bezeichnet eine Handkurbel zum Zurückstellen des Meßwerkes auf Null
nach Ablesen einer Brennstoffentnahme, die durch den Schlauchansatz L erfolgt.
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Fig. 5 veranschaulicht die Fertigung des Mantels H aus zwei in der
Symmetrieebene zusammengesetzten Blechtafeln in Verbindung mit einer Tür T, deren
Anordnung an der Rückseite der Säule in Fig. 1 in gestrichelter Linie angegeben
ist. Die beiden Blechtafeln können vor oder nach der Formung des Mantelteiles mit
dem nach Fig. 1 bis 4 gegebenen Querschnittsverlauf bündig miteinander verbunden
werden. Die Tür kann aus dem geformten Hohlkörper nachträglich ausgeschnitten und
dann mittels Scharnier S wieder eingefügt werden, wobei die Türöffnung die beiden
Schweißnähte unterbricht und ein bei G gestrichelt angedeuteter Klinken- oder Steckschlüsselverschluß
od. dgl. die Tür in der gezeichneten Schließstellung hält. Selbstverständlich kann
gewünschtenfalls der Mantel H auch aus mehr als zwei ebenen Blechbahnen durch einfaches
Biegen bzw. Aufwickeln geformt werden, jedoch ist in Weiterbildung der Erfindung
die Formung aus einer ein- oder zweiteilig in Rechteck-oder Parallelogrammform zugeschnittenen
Blechtafel bevorzugt. Ist im oberen Teil des Gehäuses sehr viel weniger Raum als
in der Nähe seines Fußes erforderlich, so kann von einer Trapezform der Blechtafeln
ausgegangen werden, ebenso wenn der Fußquerschnitt geringere Größe als der länglichrunde
Kopfquerschnitt haben soll. Ferner kann gewünschtenfalls eine ebene Tür an Stelle
der in Fig. 6 gezeichneten bevorzugten gewölbten Tür an beliebiger Stelle des Gehäuses
nachträglich eingesetzt werden.
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Die in Fig. 5 gezeichnete gewölbte Türform hat indessen besondere
Vorteile für das erfindungsgemäße Verfahren zur Emaillierung der äußeren Oberfläche
des Blechgehäuses, wenn die Emaillierung sich auch auf die Türoberfläche erstrecken
soll. Beim Emaillieren werden der in sich geschlossene Hohlkörper H, die Klappe
D und die Tür gemäß Fig. 1 bis 5 je in einem Stück mit der Emaillemasse versehen
und gebrannt. Dabei verhindert die Hohlform ein Verziehen oder
eine
Wellung der Oberfläche, wie sie sonst bei ebenen Platten auftritt. Das Wesen der
in den Patentansprüchen gekennzeichneten Erfindung, daß die Grundform des Gehäusemantels
in der Abwicklung eine ebene Blechtafel ergibt und die Klappe aus einem einstückigen
Blechpreßteil ebenso einfach wie der Mantel gefertigt werden kann, bleibt durch
diese nachträglichen Änderungen an dieser Grundform unberührt.