-
Elektromechanische Meßvorrichtung Die Erfindung betrifft elektromechanische
Meßvorrichtungen, bei welchen die Schwankungen der gemessenen Größe in entsprechenden
Änderungen des Abstandes oder des Dielektrikums zwischen den parallelen Platten
eines veränderbaren, an einen Wechselspannungsgenerator angeschlossenen und mit
einem festen Vergleichskondensator in Reihe geschalteten Plattenkondensators umgewandelt
und dadurch in Spannungsänderungen zwischen den Klemmen des veränderbaren Plattenkondensators
umgesetzt werden.
-
Bei diesen Vorrichtungen liegt praktisch keine lineare Abhängigkeit
zwischen den Klemmenspannungsschwankungen des veränderbaren Plattenkondensators
und den Änderungen des Plattenabstandes bzw. der Dielektrizitätskonstante desselben
vor, da der Kraftlinienfluß des veränderbaren Plattenkondensatorsnicht ausschließlich
zwischen denKondensatorenplatten, sondern unvermeidlich auch zwischen anderen. mit
den Kondensatorplatten verbundenen und gegeneinander nicht bewegten elektrischen
Leitern erfolgt und dieser Neben- oder Streufluß der Kraftlinien eine mit dem veränderbaren
Plattenkondensator parallel geschaltete und von der Messung unabhängige feste Kapazität
darstellt.
-
Um nun unter Vermeidung dieser Mängel an den Klemmen eines Meßkondensators
eine Spannungsänderung zu erhalten, die dem Plattenabstand proportional ist, hat
man bei Einrichtungen zum Messen oder Registrieren von Druckänderungen bereits vorgesehen,
die Verzerrungen, die beim Umsetzen der Druckänderungen in Kapazitätsänderungen
infolge der nichtlinearen Abhängigkeit der Dielektrizitätskonstanten vom Druck auftreten,
durch die gekrümmte Charakteristik der ohnehin verwendeten trägheitsfreien elektrischen
Schaltmittel auszugleichen.
-
Der wesentliche Nachteil dieser bekannten Ausführung liegtjedoch
in der außerordentlichen Schwiengkeit, die gekrümmte Kennlinie der in einer Meßvorrichtung
verwendeten elektrischen Schaltungselemente genau jener nichtlinearen Abhängigkeit
anzupassen, die zwischen der Meßgrößenänderung und den Spannungsänderungen an den
Kondensatorklemmen besteht. Regelmäßig wird sich diese Anpassung nur durch ein zeitraubendes
Auswählen geeigneter Schaltungselemente erreichen lassen, wobei jedoch im Hinblick
auf die geringe Konstanz der Kennlinienkrümmung der bekannten nichtlinearen Schaltungselemente
keine große Gewähr besteht, daß die einmal vorgenommene Anpassung längere Zeit erhalten
bleibt.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
der Mängel der bekannten Ausführungen eine elektromechanische Meßvorrichtung der
eingangs genannten Art zu entwickeln, bei der die Proportionalität zwischen den
Änderungen des Plattenabstandes bzw. der Dielektrizitätskonstante und der Klemmenspannung
des Kondensators in zuverlässiger und fertigungstechnisch einfacher Weise gewährleistet
ist.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Höhe
der vom Wechselspannungsgenerator erzeugten Spannung selbsttätig derart verändert
wird, daß die Differenz zwischen der Klemmenspannung des festen Vergleichskondensators
und einem Bruchteil der Klemmenspannung des veränderbaren Plattenkondensators einen
festen Wert beibehält.
-
Zweckmäßig hängt dabei die von dem Wechselspannungsgenerator erzeugte
Spannungshöhe von einer Steuerspannung ab, die durch den Unterschied zwischen einer
festen Vergleichsspannung und der Differenz zwischen der Klemmenspannung des festen
Vergleichskondensators und einem Bruchteil der Klemmenspannung des veränderbaren
Plattenkondensators erhalten wird.
-
Bei dieser Anordnung kann der von der Klemmenspannung des festen
Vergleichskondensators abzuziehende Bruchteil der Klemmenspannung des veränderbaren
Plattenkondensators derart bestimmt werden, daß sich eine lineare Abhängigkeit zwischen
den
an den Klemmen des veränderbaren Plattenkondensators erhaltenen Spannungsänderungen
und den Schwankungen des Plattenabstandes bzw. der Dielektrizitätskonstante dieses
Kondensators und folglich den Schwankungen der gemessenen Größe einstellt.
-
Es ist dabei für die Erfindung belanglos, mit welchen Mitteln die
Änderung der vom Wechselspannungsgenerator erzeugten Spannungshöhe oder die Differenz
zwischen der Klemmenspannung des festen Vergleichskondensators und dem festgesetzten
Bruchteil der Klemmenspannung des veränderbaren Plattenkondensators bzw. die durch
den Unterschied zwischen dieser Spannungsdifferenz und einer festen Vergleichsspannung
erzielte Steuerspannung für den Wechselspannungsgenerator erhalten werden.
-
Die Erfindung ist an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
-
Es zeigen Fig. 1 bis 4 einige an sich bekannte Ausführungen der elektromechanischen
Meßvorrichtung, bei welchen der Erfindungsgedanke Anwendung finden kann, Fig. 5
und 6 das Grundschaltbild dieser Meßvorrichtungen und die damit erhaltenen theoretischen
und praktischen Abhängigkeitskurven zwischen dem Plattenabstand des veränderbaren
Plattenkondensators und der an den Klemmen dieses Kondensators gemessenen Spannung,
Fig. 7 das allgemeine Schaltbild der Anordnung nach der Erfindung, Fig. 8 das Schaltschema
eines praktischen Ausführungsbeispieles nach der Erfindung.
-
Die Erfindung betrifft ganz allgemein solche an sich bekannte elektromechanische
Meßvorrichtungen, bei welchen die Schwankungen der gemessenen Größe in verhältnisgleiche
Anderungen des Abstandes D1 zwischen den parallelen Platten P1 und P2 eines veränderbaren,
an einem Wechselspannungsgenerator 3 angeschlossenen und mit einem festen Vergleichskondensator
2 in Reihe geschalteten Plattenkondensators 1 umgewandelt und dadurch in Spannungsänderungen
zwischen den Klemmen dieses veränderbarenPlattenkondensators 1 umgesetzt werden
(s. Fig.5).
-
Es ist dabei gleichgültig, was für eine Größe gemessen wird und mit
welchen mechanischen Mitteln die Schwankungen dieser Größe in entsprechende Änderungen
des Abstandes Dazwischen den Kondensatorplatten P1, P2 umgewandelt werden.
-
Es kann sich z. B. darum handeln, die Dickenabweichungen von Werkstücken
4 in bezug auf einen festgelegten Normwert festzustellen (Fig. 1 und 2). In diesem
Fall kann der veränderbare Plattenkondensator 1 eine feststehende Platte P1 und
eine von und zu derselben bewegliche Platte P2 aufweisen, welch letztere von einem
durch eine Feder 5 gegen das Werkstück 4 gedrückten Tasthebel 6 od. dgl. getragen
ist (Fig. 1). Die Dickenschwankungen des auf einer Unterlage 7 ruhenden oder bewegten
Werkstückes 4 rufen Verschwenkungen des Tasthebels 6 und entsprechende Änderungen
des Abstandes D1 zwischen den Kondensatorplatten P1, P2 herbei. Dabei kann ohne
weiteres angenommen werden, daß die Kondensatorplatten P1, P2 stets parallel zueinander
bleiben, da eine solche Vorrichtung nur zu Feinstmessungen benutzt wird und die
Verschwenkungen des Tasthebels 6 so klein sind, daß die entsprechende Schiefstellung
der Kondensatorplatten P1, P2 vernachlässigt werden kann.
-
Bei Metallwerkstücken 4, die eine ebene Oberfläche aufweisen, z.
B. bei Blechen od. dgl., kann das von einer Unterlage 7 getragene Werkstück 4 einer
festen, mit der einen Klemme des Wechselspannungsgenerators 6 verbundenen Kondensatorplatte
Pl gegenübergestellt und an der anderen Klemme des Wechselspannungsgenerators 6
angeschlossen werden (Fig. 2). Bei dieser Anordnung stellt das Werkstück 4 selbst
die bewegliche Platte P2 des Plattenkondensators 1 dar, und seine Dickenschwankungen
äußern sich in entsprechenden Änderungen des Abstandes zwischen der festen Kondensatorplatte
P1 und der dieser zugekehrten Werkstückoberfläche.
-
Für die Messung der Durchmesserschwankungen von Bohrungen 8 können
zwei veränderbare Plattenkondensatoren 1 benutzt werden (Fig. 3), deren bewegliche
Platten P 2 von je einem Tasthebel 6 od. dgl. getragen werden. Diese Tasthebel 6
werden durch Federn 5 in zwei diametral entgegengesetzten Punkten gegen die Bohrungswandung
gedrückt. Die voneinander unabhängigen Bewegungen der Tasthebel 6 werden in entsprechende
Abstandsänderungen zwischen den Platten P1, P 2 der zugeordneten Plattenkondensatoren
1 und dadurch in Spannungsschwankungen an den Klemmen dieser Kondensatoren umgesetzt.
Die Summe dieser Spannungsschwankungen liefert ein Maß für die Durchmesserschwankungen
der Bohrung 8.
-
Die Vorrichtung kann auch bei Gewichtsmessungen Verwendung finden,
indem z. B. der Abstand zwischen den Platten P1, P2 des veränderbaren Plattenkondensators
1 durch die Ausschläge einer Wiegevorrichtung geändert wird. In dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 wird die bewegliche Kondensatorplatte P2 von einer Wiegeschale 9 getragen,
die durch eine Feder 10 abgestützt und von und zu der festen Kondensatorplatte P
1 bewegbar ist. Die Bewegungen der Wiegeschale 9 infolge der Schwankungen des darauf
gelegten Gewichtes rufen entsprechende Abänderungen des Abstandes D1 zwischen den
Platten Pl, P2 des Kondensators 1 hervor.
-
Im Falle von nichtmetallischen Werkstücken, z. B. von Zigaretten,
ist es möglich, beide Platten P1, P2 des veränderbaren Plattenkondensators 1 als
feste Platten auszubilden und das Werkstück dazwischen durchzuführen. Die Dicken-
oder Dichtenschwankungen des Werkstückes führen hierbei zu einer Abänderung der
Dielektrizitätskonstante dieses Kondensators, die sich ebenfalls in einer Spannungsschwankung
an den Kondensatorklemmen äußert. Da diese Abänderung des Dielektrikums des veränderbaren
Plattenkondensators 1 einer Abänderung des Plattenabstandes D1 desselben gleichkommt,
wird im nachfolgenden nur vom Plattenabstand D1 die Rede sein.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht nur auf die vorstehend
beschriebenen Meßvorrichtungen beschränkt, sondern kann bei allen anderen zahlreichen
Vorrichtungen, die auf demselben Grundgedanken beruhen, angewendet werden.
-
Die an den Klemmen des veränderbaren Plattenkondensators 1 durch
die Abänderung des Plattenabstandes D1 hervorgerufenen Spannungsschwankungen können
durch ein beliebiges Gerät gemessen und/oder für die Regelung der Vorrichtung, von
der die gemessene Größe abhängt, benutzt werden.
-
Bei den Meßvorrichtungen der vorstehend beschriebenen Art kann eine
lineare Abhängigkeit zwischen der Klemmenspannung El des veränderbaren
Plattenkondensators
1 und den durch die Schwankungen der gemessenen Größe bewirkten Änderungen des Plattenabstandes
D 1 nur dann erhalten werden, wenn der Kraftlinienfiuß in dem veränderbaren Plattenkondensator
1 ausschließlich zwischen den im Verhältnis zu ihrem Abstand D 1 sehr großflächigen
Platten Pl, P 2 dieses Kondensators erfolgt. Diese lineare Abhängigkeit, die in
der Fig. 6 durch die Gerade A veranschaulicht ist, kann jedoch nur theoretisch erzielt
werden, da in der Praxis - trotz aller baulichen Gegenmaßnahmen -ein Neben- oder
Streufluß der Kraftlinien zwischen anderen, mit den Kondensatorplatten P1, P2 verbunden
und gegeneinander nicht oder im Vergleich zu ihrem Abstand verschwindend gering
bewegten elektrischen Leitern unvermeidlich ist. Dieser Neben-oder Streufluß der
Kraftlinien, der insbesondere dann schwer zu vermeiden ist, wenn die eine Kondensatorplatte
mit der Masse verbunden ist, wirkt sich als eine mit dem veränderbaren Plattenkondensator
1 parallel geschaltete und von den Schwankungen der gemessenen Größe unabhängige,
d. h. feste Kapazität C aus, die in dem Schaltschema der Fig. 5 strichpunktiert
eingezeichnet ist. Diese feste Kapazität C hebt die theoretisch lineareAbhängigkeitzwischenderKlemmenspannung
El des veränderbaren Plattenkondensators 1 und dem Plattenabstand D 1 desselben
auf, und die entsprechende Abhängigkeitskurve nimmt etwa den in der Fig. 6 strichpunktiert
eingezeichneten Verlauf B.
-
Dadurch entstehen folgende schwerwiegende Nachteile: Die von den
Spannungsschwankungen zwischen den Klemmen des veränderbaren Plattenkondensators
1 gesteuerten Messungsanzeigegeräte müssen eine nichtlineare, von Fall zu Fall geeichte
Skala aufweisen. Soll die Klemmenspannung El des veränderbaren Plattenkondensators
1 für die Steuerung einer Regelvorrichtung herangezogen werden, so sind ziemlich
komplizierte und kostspielige Anordnungen erforderlich. Die Nulleinstellung der
Meßvorrichtung bzw. das Verstellen des Nullpunktes kann nicht mit rein elektrischen
Mitteln und ohne wesentliche Herabsetzung der Meßempfindlichkeit erzielt werden.
Es ist ferner nicht möglich, die von zwei oder mehreren Meßvorrichtungen gelieferten
Spannungen El zum Zwecke eines Fehlerausgleichs oder zwecks vergleichender Messungen
od. dgl. untereinander ohne weiteres zu addieren oder zu subtrahieren, da sich die
Krümmung der Abhängigkeitskurve B zwischen der Spannung E1 und dem Plattenabstand
D1 von Punkt zu Punkt des Meßbereiches ändert. So z. B. darf im Falle der Anordnung
nach Fig. 3 das gemessene Werkstück 108 überhaupt keine Bewegungen parallel zu sich
selbst und quer zu der Achse der Bohrung 8 ausführen, da die durch eine solche Verschiebung
hervorgerufenen zeichenverschiedenen Spannungsänderungen an den Klemmen der zwei
entgegengesetzten veränderbaren Plattenkondensatoren 1 untereinander nicht gleich
groß sind und sich deshalb bei der Addition nicht aufheben, obzwar sich der Plattenabstand
beider Kondensatoren 1 größenmäßig um denselben Wert verändert.
-
Diese Nachteile werden nun durch die in Fig. 7 dargestellte Schaltanordnung
nach der Erfindung behoben.
-
Bei dieser Anordnung ist der Wechselspannungsgenerator 13, an welchem
der veränderbare Plattenkondensator 1 und der damit in Reihe geschaltete feste Vergleichskondensator
2 angeschlossen sind, so aus-
gebildet, daß er eine Wechselspannung veränderlicher
Höh erzeugen kann. Die durch den Neben- oder Streufluß der Kraftlinien gegebene
und mit dem veränderbaren Plattenkondensator 1 parallel geschaltete Kapazität C
ist auch in Fig. 7 strichpunktiert eingezeichnet. Die Klemmenspannung E1 des veränderbaren
Plattenkondensators 1 und die Klemmenspannung £2 des festen Vergleichskondensators
2 werden einem Teil 12 der Vorrichtung zugeführt, in welchem die Klemmenspannung
El des veränderbaren Plattenkondensators 1 bzw. eine dieser Klemmenspannung entsprechende
Gleichspannung -umgepolt und ein Bruchteil n dieser umgepolten n Spannung E1 zu
der Klemmenspannung E2 des festen Vergleichskondensators - oder einer entsprechenden
Gleichspannung - addiert wird, so daß dieser Teil 12 der Vorrichtung eine Spannung
E3 = E2 -- 1 E1 n liefert. Die Höhe der vom Wechselspannungsgenerator 13 erzeugten
Spannung wird selbsttätig so geändert, daß die Spannungsdifferenz E3 = E2 - 1 E1
fl während der Messung praktisch konstant bleibt. Diese selbsttätige Änderung der
vom Wechselspannungsgenerator 13 erzeugten Spannungshöhe wird dadurch erreicht,
daß der Wechselspannungsgenerator 13 durch eine Spannung E4 gesteuert ist, die in
einem Differentialverstärker 14 aus der verstärkten Differenz zwischen einer festen
Vergleichsspannung E0 und der vom Teil 12 der Vorrichtung gelieferten Spannungsdifferenz
E3 = E2 -' E1 erhalten wird. In diesem n geschlossenen Regelstromkreis bewirkt eine
- durch Änderungen des Plattenabstandes des Kondensators 1 hervorgerufene - ganz
geringe Änderung der Spannungsdifferenz E3 eine solche Änderung der Spannung des
Generators 13, daß die Spannungsdifferenz E3 wieder ihren ursprünglichen Wert erreicht.
-
Die unendlich kleinen und damit praktisch vernachlässigbaren Änderungen
der Spannungsdifferenz E3 dienen somit dazu, diese Differenz E3 auf einem vorgegebenen
Wert festzuhalten.
-
Bei dieser Anordnung kann nun der von der Klemmenspannung E2 des
festen Vergleichskondensators 2 abgezogene Bruchteil n der Spannung £1 derart bestimmt
werden, daß sich zwischen der an den Klemmen des veränderbaren Plattenkondensators
1 erhaltenen Spannung £1 und dem Plattenabstand D1 dieses Kondensators bzw. den
Schwankungen der gemessenen Größe eine lineare Abhängigkeit einstellt, wie sie durch
die geradlinige Abhängigkeitskurve A in der Fig. 6 veranschaulicht ist. Um eine
solche geradlinige Abhängigkeit zu erhalten, muß der der von der Spannung E2 abgezogene
Bruchteil n der c Spannung £1 dem Verhältnis c2 zwischen der durch den Neben- oder
Streufluß der Kraftlinien bedingten festen Kapazität C und der Kapazität C2 des
festen Vergleichskondensators 2 entsprechen, d. h., es muß 1 = C 1 = C2 sein, wie
sich aus folgenden Gleichungen ergibt (vgl. Fig. 7): E3 = E2 - 1 E1, (1) n
E1
C2 , (2) E² C1 + C daraus folgt
Da gemäß Annahme E3 = const. = a (4) ist, so ergibt sich zur Erfüllung der Forderung
E1= h Cl (5) (a, b sind Konstanten) die Bedingung
nach Umformung
Wählt man nun die Konstanten a, b so, daß 1 = a C2 b (7) so ergibt sich als Bedingung
für eine geradlinige Abhängigkeit zwischen der Spannung E1 und dem Plattenabstand
f Ji) des Kondensators C1: 1 C . n C2 (8) Da die Kapazität C an sich unbekannt ist,
wird der Spannungsbruchteil 11 E1 versuchsweise bei der Einstellung der Meßvorrichtung
festgelegt.
-
Die bei der Schaltanordnung nach Fig. 7 beschriebenen und in den
einzelnen Teilen 12, 13, 14 der Vorrichtung erfolgenden elektrischen Vorgänge können
mit den verschiedensten baulichen Mitteln erhalten werden. Es ist insbesondere möglich,
ausschließlich mit Wechselspannungen zu arbeiten oder diese mindestens teilweise
und an beliebigen Stellen des Stromkreises in gleichwertige Gleichspannungen umzuwandeln.
-
Eine der zahlreichen praktischen Ausführungsformen der allgemeinen
Schaltanordnung nach Fig. 7 ist beispielsweise in Fig. 8 angegeben. Bei dieser Ausführungsform
weist der Teil 12 der Vorrichtung zwei untereinander entgegengesetzte Gleichrichter
15, 16 auf. Die an den Klemmen des veränderbaren Plattenkondensators 1 und des festen
Vergleichskondensators 2 auftretenden Wechselspannungen E1, E2 werden über zwei
Kopplungskondensatoren 17, 18 an die Gleichrichter 15, 16 gelegt, welche in den
Widerständen 19 bzw. 20, 21 zwei diesen Wechselspannungen verhältnisgleiche Gleichspannungen
erzeugen. Wird an der Stelle 23 der Grundwert der Wechselspamlungen
festgelegt, der
z. B. die Masse sein kann, und wird der Widerstand 24 vorgesehen, so stellen sich
folgende Verhältnisse ein: Da die Gleichstromkreise der Gleichrichter über den Punkt
25, den Widerstand 24 und den Punkt 23 nur einpolig an Masse gelegt, aber nicht
geschlossen sind, so entsteht in dem Abschnitt 23, 25 kein Abfall der Gleichspannungen.
In dem Abschnitt 25, 26 tritt dagegen ein der Klemmenspannung E2 des festen Vergleichskondensators
2 verhältnisgleicher Spannungsabfall auf. In dem Abschnitt 26, 27 stellt sich ein
der Klemmenspannung E1 des veränderbaren Plattenkondensators 1 verhältnisgleicher
Spannungsabfall ein, der jedoch ein umgekehrtes Vorzeichen in bezug auf den Spannungsabfall
zwischen 25 und 26 aufweist. Zwischen 26 und 28 tritt ein Spannungsabfall ein, der
einem Bruchteil des Spannungsabfalles zwischen 26 und 27, und zwar dem Verhältnis
n zwischen dem Widerstand 20 und dem Gesamtwiderstand 20, 21 entspricht. Man erhält
also in 28 - in bezug auf den an der Stelle 23 festgelegten Spannungsgrundwert -
eine Gleichspannung E3, die der Differenz E2 - E1 zwischen der Klemmenspannung E2
I1 des festen Vergleichskondensators 2 und einem Bruchteil 1 der Klemmenspannung
£1 des veränderbaren fl Plattenkondensators 1 verhältnisgleich ist. Diese Gleichspannung
£3, die Wechselstromgenerator nach der Erfindung durch Änderung der vom Wechselstromgenerator
13 erzeugte Änderung der vom Wechselstromgenerator 13 erzeugten Spannungshöhe konstant
gehalten zum werden soll, wird zusammen mit einer festen, zum Vergleich dienenden
Gleichspannung E0 dem Differentialverstärker 14 zugeführt, der die Elektronenröhren
29, 30, 31 und 32 aufweist. Die Eingangsstufe dieses Verstärkers 14 besteht aus
den Trioden 29 und 30, an deren Gittern die von 28 abgenommene GleichspannungE3
und die feste Vergleichspannung E0 angelegt sind. Die Röhren 29, 30 besitzen einen
gemeinsamen hohen Kathodenwiderstand und wirken deshalb als Differentialverstärker
der entsprechenden Gitterspannungen E3 und E0. Die Röhre 31 (Triode oder Pentode)
bildet die zweite Verstärkerstufe, während die Röhre 32 (Triode oder Pentode) die
Endverstärkerstufe bildet und ihre Anodenspannung die für die Steuerung des Wechselspannungsgenerators
benutzte Ausgangsspannung £4 des Differentialverstärkers 14 darstellt.
-
Der Wechselspannungsgenerator 13 besteht aus einem Schwingungserzeuger
(Oszillator), bei welchem die Höhe der erzeugten Wechselspannung direkt von der
Anodenspannung einer Triode 33 abhängt. Die Kathode der Triode 33 im Wechselspannungsgenerator
13 ist direkt mit der Anode der Röhre 32 in der Endverstärkerstufe des Differentialverstärkers
14 verbunden. Infolgedessen hängt die Höhe der vom Wechselspannungsgenerator 13
erzeugten Spannung direkt von der Ausgangsspannung E4 des Differentialverstärkers
14 ab.
-
Der veränderbare Plattenkondensator 1 und der damit in Reihe geschaltete
feste Vergleichskondensator 2 sind an dem Wechselspannungsgenerator 13 angeschlossen,
wobei die Frequenz der vom Wechselspannungsgenerator erzeugten Spannung so hoch
gewählt ist, daß die Reaktanz der Kondensatoren 1 und 2 sehr klein ausfällt und
infolgedessen die parallel
geschaltete Impedanz der Gleichrichter
15, 16 vernachlässigt werden kann.
-
Die ganze Anordnung ist so getroffen, daß - be einer Abänderung des
Abstandes D1 zwischen den Platten des veränderbaren Plattenkondensators 1 infolge
der Schwankungen der gemessenen Größe -die Höhe der von dem Wechselspannungsgenerator
erzeugten Spannung selbsttätig so abgeändert wird, daß die Spannungsdifferenz E3
= E2 - 1 E1 konn stant bleibt. Das Verhältnis 1 zwischen dem Widern stand 20 und
dem Gesamtwiderstand 20, 21 wird versuchsweise so bestimmt, daß es etwa dem Verhältnis
c zwischen der durch den Neben- oder Streufluß der Kraftlinien bedingten festen
Kapazität C und der Kapazität C2 des festen Vergleichskondensators 2 entspricht.
Dies hat eine lineare Abhängigkeit zwischen der Klemmenspannung E1 des veränderbaren
Plattenkondensators 1 und dem Plattenabstand D 1 dieses Kondensators, d. h. den
Schwankungen der gemessenen Größe zur Folge.
-
Die von der Vorrichtung gelieferte und dem Plattenab stand D 1 des
veränderbaren Plattenkondensators 1 bzw. den Schwankungen der gemessenen Größe verhältnisgleiche
Spannung kann als Wechselspannung von den Klemmen dieses Kondensators 1 (Fig. 7)
oder als Gleichspannung z. B. an der Stelle 27 des Vorrichtungsteiles 12 (Fig. 8)
abgegriffen und einem Meßgerät 11, einer Regelvorrichtung od. dgl. zugeführt werden.