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Die vorliegende Patentanmeldung offenbart Systeme und Verfahren zur Herstellung von Glasbehältern und insbesondere Systeme und Verfahren zum Zuführen eines Glaspostens von einer Glasposten-Einspeisevorrichtung zu einer Vorform.
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Hintergrund
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Bei der Herstellung von Glasbehältern kann Schmelzglas häufig in Form eines Glaspostens in eine Vorform eingespeist werden. Eine Einspeisevorrichtung kann die Temperatur und die Menge des Schmelzglases sowie die Postenbildungsrate für die Glasposten steuern. Der Glasposten kann anschließend mit formgebenden Verfahren zu einem Behälter geformt werden, beispielsweise mittels eines Blas-Blas- oder eines Press-Blas-Verfahrens.
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[0002a] US-Patent
3,622,605 offenbart eine Press-Blas-Behälterherstellungsmaschine, bei der einer von zwei Drehtischen einen Satz von Vorformen trägt, welche Glasposten von einer Glasposten-Einspeisevorrichtung aufnehmen, und der andere Drehtisch einen Satz von Blasformen trägt, die dazu dienen, von den Vorformen erhaltene Külbel zu fertigen Behältern zu formen.
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[0002b] US-Patent
1,840,532 offenbart die Verwendung einer Külbelform und ermöglicht die Zuführung einer Schmelzglas-Formcharge zu einer Halsform. Die Halsform ist mit ihrer vertikalen Achse in einer umgekehrten Stellung oder in einer umgekehrten Stellung mit gegenüber der Vertikalen geneigter Achse angeordnet. Die Formcharge kann von ihrer Nachschubquelle abgetrennt werden, bevor sie mit der Halsform in Kontakt kommt, und kann durch eine geeignete ringförmige Führung in eine Position geführt werden, in der sie am oberen Ende der umgekehrten Halsform anliegt.
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Kurze Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung verkörpert eine Reihe von Aspekten, die getrennt voneinander oder in Kombination miteinander verwirklicht werden können.
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Eine angewinkelte Glasposten-Zuführvorrichtung gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst mindestens eine Verteilerrinne, die zur Aufnahme eines Glaspostens von einer Glasposten-Einspeisevorrichtung entlang einer vertikalen Achse ausgebildet ist, sowie eine Vorform, die entlang einer Längsachse in einem von Null verschiedenen Winkel zu der vertikalen Achse ausgerichtet ist, wobei die Vorform dazu ausgebildet ist, den Glasposten direkt aus der mindestens einen Verteilerrinne entlang der Längsachse aufzunehmen.
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Ein System zum Verteilen eines Glaspostens an eine Vorform direkt von einem Austrittsende einer Verteilerrinne gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst eine Glasposten-Einspeisevorrichtung sowie eine angewinkelte Glasposten-Zuführvorrichtung, die mindestens eine Verteilerrinne umfasst, die zur Aufnahme eines Glaspostens von der Glasposten-Einspeisevorrichtung entlang einer vertikalen Achse ausgebildet ist, sowie mindestens eine Vorform, die entlang einer Längsachse in einem von Null verschiedenen Winkel zu der vertikalen Achse ausgerichtet ist, wobei die mindestens eine Vorform dazu ausgebildet ist, den Glasposten direkt aus der mindestens einen Verteilerrinne entlang der Längsachse aufzunehmen, und wobei die Vorform an einem oberen Drehtisch gehaltert ist und dazu ausgebildet ist, den Glasposten zu einem Külbel zu formen, und wobei ein unterer Drehtisch mindestens eine Blasform aufweist, dazu ausgebildet ist, den Külbel von der Vorform aufzunehmen.
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Ein Verfahren zum Zuführen eines Glaspostens zu einer im Winkel angeordneten Vorform gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst das Abgeben eines Glaspostens entlang einer vertikalen Achse von einer Glasposten-Einspeisevorrichtung an eine Rinne, wobei der Glasposten durch die Rinne entlang einer Längsachse zu einer Vorform geleitet wird, die an einem oberen Tisch gehaltert ist, wobei die Längsachse in einem von Null verschiedenen Winkel zu der vertikalen Achse verläuft und wobei die Vorform entlang der Längsachse ausgerichtet ist, sowie das Formen des Glaspostens zu einem Külbel mittels der Vorform. In einigen Fällen kann das Verfahren das Wenden des Külbels zu einer Blasform umfassen, die an einem unteren Tisch gehaltert ist.
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Figurenliste
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Die Erfindung zusammen mit ihren weiteren Aufgaben, Merkmalen, Vorteilen und Aspekten wird am besten verständlich werden anhand der nachfolgenden Beschreibung, den anhängenden Ansprüchen sowie den beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigt
- 1 eine Seitenansicht, die eine angewinkelte Glasposten-Zuführvorrichtung und ein System zum Verteilen eines Glaspostens an eine im Winkel angeordnete Vorform direkt von einem Austrittsende einer Verteilerrinne darstellt, gemäß einer veranschaulichenden Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine Draufsicht, welche die angewinkelte Glasposten-Zuführvorrichtung und das System zum Verteilen eines Glaspostens an eine Vorform direkt von einem Austrittsende einer Verteilerrinne wie in 1 gezeigt darstellt, gemäß einer veranschaulichenden Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 3 eine isometrische Ansicht, welche die angewinkelte Glasposten-Zuführvorrichtung mit mehreren Verteilerrinnen und im Winkel angeordneten Vorformen wie in den 1 und 2 gezeigt darstellt, gemäß einer veranschaulichenden Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 4 eine isometrische Ansicht, welche die angewinkelte Glasposten-Zuführvorrichtung sowie einen Halsringarm wie in den 3 und 4 gezeigt darstellt, wobei der Halsringarm Külbel von den im Winkel angeordneten Vorformen zu Blasformen hin wendet, gemäß einer veranschaulichenden Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 5 ein Schema, das die verschiedene Elemente des Systems aus den 1 und 2 zum Verteilen eines Glaspostens an eine Vorform direkt von einem Austrittsende einer Verteilerrinne gemäß einer veranschaulichenden Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt,
- 6 ein Flussdiagramm, das verschiedene Schritte einer veranschaulichenden Ausführungsform eines Verfahrens zum Verteilen eines Glaspostens an eine Vorform direkt von einem Austrittsende einer Verteilerrinne unter Verwendung der angewinkelten Glasposten-Zuführvorrichtung und des Systems wie der 1 bis 5 gezeigt darstellt.
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Detaillierte Beschreibung
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Gemäß zumindest einem Aspekt der Erfindung werden eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zum Zuführen eines Glaspostens in eine im Winkel angeordnete Vorform direkt von einem Austrittsende einer Verteilerrinne (Scoop) bereitgestellt. Die Vorrichtung, das System und das Verfahren erfordern keinen großen Höhenunterschied zwischen der Glasposten-Einspeisevorrichtung und der jeweiligen Vorform wie bei anderen Systemen, da eine herkömmliche Rinne (Trough) und eine Ablenkeinrichtung (Deflector) weggelassen wurden und die Vorform im Winkel, also schräg angeordnet wird, um den Glasposten direkt vom Austrittsende der Verteilerrinne aufzunehmen.
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In der Herstellung von Behältern und anderen Gegenständen aus Glas ist Glas auf Silikatbasis (Kalk-Natron-Silikatglas) sowie weitere Glasarten weit verbreitet. Schmelzglas, das zur Herstellung solcher Gegenstände verwendet wird, kann in herkömmlicher Weise hergestellt werden, indem ein Gemenge aus glasbildenden Stoffen in einem mit feuerfestem Material ausgekleideten, im Dauerbetrieb arbeitenden Glasofen, Tank und/oder einer solchen Wanne zur Reaktion gebracht und aufgeschmolzen wird. Das Gemenge aus glasbildenden Stoffen wird typischerweise in den Ofen eingebracht, indem es in ein Bad aus bereits im Ofen befindlichem Schmelzglas eingespeist wird. Das Gemenge wird durch kontinuierliche Wärmezufuhr allmählich in das Bad eingeschmolzen. Nachdem das Gemenge in dem Ofen aufgeschmolzen, geläutert und homogenisiert worden ist, wird das resultierende Schmelzglas typischerweise zu einem oder mehreren Vorherden geleitet, wo es thermisch konditioniert wird, indem es auf eine zum Formen geeignete Temperatur abgekühlt wird. Eine an einem auslaufseitigen Ende des einen oder der mehreren Vorherde angeordnete Einspeisevorrichtung kann verwendet werden, um vorgegebene Mengen an Schmelzglas, die auch als „Tropfen“ oder „Glasposten“ bezeichnet werden, abzumessen und auszubilden, wobei diese unter Nutzung der Schwerkraft einer Vorform zugeführt werden können, beispielsweise mittels eines Zuführsystems das Transferrinnen und/oder Ablenkeinrichtungen umfasst. Die Glasposten können dann unter Verwendung einer Glasformmaschine zu Külbeln und anschließend zu einzelnen Glasartikeln geformt werden. Herkömmliche Anlagen beruhen im Allgemeinen auf der Schwerkraft, um einer Formmaschine einen Glasposten zuzuführen, wodurch viel Platz in vertikaler Richtung erforderlich ist. Außerdem kann für das Zuführsystem innerhalb einer herkömmlichen Anlage viel Platz in horizontaler Richtung erforderlich sein. Dieser vertikale und horizontale Platz kann wertvoll sein.
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Demnach ist die vorliegende Erfindung auf eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren ausgerichtet, mit denen ein Glasposten direkt von einem Austrittsende einer auch als Scoop, Scooprinne oder Glaspostenverteiler bezeichneten Verteilerrinne in eine im Winkel angeordnete Vorform eingespeist wird, anstatt eine auch als Trough bezeichnete Rinne und eine auch als Deflector bezeichnete Ablenkeinrichtung zum Leiten des Glaspostens zu nutzen. Indem die Vorform im Winkel, d.h. schräg, angeordnet wird und der Glasposten direkt von der Verteilerrinne in eine Vorform geleitet wird, entfällt die Notwendigkeit einer herkömmlichen Transferrinne (Trough) und einer Ablenkeinrichtung (Deflector) und der in herkömmlichen Systemen vorhandene Höhenunterschied zwischen der Glasposten-Einspeisevorrichtung wird minimiert.
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Die 1 bis 5 stellen eine Glasposten-Zuführvorrichtung 100 und ein System 118 gemäß einer veranschaulichenden Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. Die Glasposten-Zuführvorrichtung 100 kann mindestens eine Verteilerrinne (Scoop) 106 umfassen, sowie mindestens eine Vorform 112 die an einem oberen Tisch 102 gehaltert sein kann und ferner einen Pressstempelmechanismus 114 beinhaltet. Die Verteilerrinne 106 kann dafür ausgebildet sein, einen Glasposten 116 aufzunehmen und den Glasposten 116 über die Verteilerrinne 106 an die Vorform 112 abzugeben, und zwar entlang einer Längsachse 110, die in einem von Null verschiedenen Winkel zu einer vertikalen Achse 108 liegt, wobei die vertikale Achse 108 mit einer Tropfeneinspeisebahn der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 ausgerichtet sein kann. Das System 118 kann eine Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 umfassen, die Glasposten-Zuführvorrichtung 100 sowie einen unteren Drehtisch 120, der mindestens eine Blasform 122 trägt.
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Die Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 kann dafür ausgebildet sein, mindestens einen Glasposten 116 auszubilden und diesen mindestens einer Verteilerrinne 106 zuzuführen. Die Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 kann schwenkbar innerhalb der Glasposten-Zuführvorrichtung 100 montiert sein und kann ein Gehäuse und/oder einen Auslass umfassen, von dem Schmelzglas abgegeben wird. Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform kann die Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 dazu ausgebildet sein, den oder die Glasposten 116 an eine oder mehrere Verteilerrinnen 106 abzugeben, wobei sich die Verteilerrinnen 106 an unterschiedlichen Stellen befinden können. Die Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 kann auch dazu ausgebildet sein, mehrere Glasposten gleichzeitig an unterschiedliche Verteilerrinnen 106 abzugeben.
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Bei einigen Ausführungsformen kann ein (nicht gezeigter) Schermechanismus in der Nähe des Auslasses funktional mit der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 verbunden sein und kann das Schmelzglas abscheren, wenn es aus dem Auslass der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 austritt. Durch das Abscheren des Schmelzglases, wenn dieses aus dem Auslass der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 austritt, wird ein Glasposten 116 ausgebildet. Bei einem Beispiel kann der Schermechanismus Schermesser umfassen, die dazu ausgebildet sind, den Glasposten 116 von der Schmelzglaszufuhr und der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 zu separieren und abzuscheren.
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Der oder die Glasposten 116 kann/können von der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 zu einem Aufnahmeende 105 der mindestens einen Verteilerrinne 106 fallen. Die Verteilerrinnen 106 können jeweils dazu ausgebildet sein, den Glasposten 116 von der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 aufzunehmen und den Glasposten 116 von einem Austrittsende 107 der Verteilerrinne 106 einer Vorform 110 zuzuleiten. Bei Ausbildungsformen kann die Verteilerrinne 106 einen zumindest teilweise gekrümmten Kanal und/oder ein gekrümmtes Rohr umfassen. Das Aufnahmeende 105 der Verteilerrinne 106 kann entlang einer vertikalen Achse 108 ausgerichtet sein, und die Verteilerrinne 106 kann gebogen sein, so dass das Austrittsende 107 der Verteilerrinne 106 entlang einer Längsachse 110 ausgerichtet ist. Die Längsachse 110 kann in einem von Null verschiedenen Winkel θ zu der vertikalen Achse 108 ausgerichtet sein. Bei einigen Beispielen kann der von Null verschiedene Winkel 95° bis 165° betragen, einschließlich aller Bereiche, Teilbereiche, Grenzwerte davon und Werte dazwischen. Es versteht sich, dass der von Null verschiedene Winkel auch andere Winkel einschließen kann, die geeignet sind, den Glasposten 116 aus der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 zu leiten.
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Bei einigen Fällen kann oder können die Verteilerrinne(n) 106 höhenverstellbar sein. Beispielsweise können Einstellmittel (z. B. ein mit der/den Verteilerrinne(n) 106 gekoppelter Motor) genutzt werden, um die Verteilerrinne(n) 106 einzustellen (z. B. vertikal, schwenkbar und dergleichen).
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Wie in den 1 und 2 dargestellt, kann die Glasposten-Zuführvorrichtung 100 einen oberen Tisch 102 umfassen und/oder zumindest teilweise an diesem gehaltert sein. Der obere Tisch 102 kann dazu ausgebildet sein, unabhängig von der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 und/oder von der/den Verteilerrinne(n) 106 gedreht zu werden und kann einen Drehtisch umfassen, der dazu ausgebildet ist, weitere Komponenten der Glasposten-Zuführvorrichtung 100 zu tragen und zu umfassen, die beim Formen eines Külbels mitwirken.
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Beispielsweise kann der obere Tisch 102 mindestens eine Vorform 112 tragen, die dazu ausgebildet sein kann, mindestens einen Glasposten 116 direkt von dem Austrittsende 107 der Verteilerrinne(n) 106 aufzunehmen und einen Külbel zu erzeugen. Wie in den 1 bis 4 gezeigt, kann die Vorform 110 in ihrer Längsausdehnung entlang der Längsachse 110 ausgerichtet sein, so dass die Glasposten 116 jeweils direkt aus der Verteilerrinne 106 in das Prallplattenende der Vorform 110 aufgenommen werden können. Durch das Aufnehmen des Glaspostens 116 in der Vorform 110 direkt aus der im Winkel angeordneten Verteilerrinne 106 kann die Gesamthöhe der Glasposten-Zuführvorrichtung 100 minimiert werden und weitere herkömmliche Komponenten (z. B. eine Transferrinne, eine Ablenkeinrichtung) können weggelassen werden. Es versteht sich, dass der obere Tisch 102 Vorformen 112 in verschiedenartigen Konfigurationen und unterschiedlicher Anzahl tragen kann.
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Zusätzlich kann der obere Tisch 102 einen Pressstempelmechanismus 114 und/oder eine Prallplatte (nicht gezeigt) umfassen. Der Pressstempelmechanismus 114 kann einen auch als Plunger bezeichneten Pressstempel umfassen, der dazu ausgebildet ist, bei Verwendung verschiedener Verfahren wie etwa einem Blas-Blas- oder Press-Blas-Prozess aus einem jeweiligen Glasposten 116 zumindest teilweise einen Külbel zu erzeugen. Der Pressstempelmechanismus 114 kann entlang der Längsachse 110 und zu der Vorform 112 ausgerichtet sein. Die Prallplatte kann einen Schließkörper umfassen, der dazu ausgebildet ist, die Vorform 112 während des Formens des Külbels zu schließen.
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Wie in den 1 und 2 dargestellt, kann ein System 118 die Glasposten-Einspeisevorrichtung 104, die angewinkelte Glasposten-Zuführvorrichtung 100 und einen unteren Tisch 120 umfassen. Der untere Tisch 120 kann in der Nähe des oberen Tisches 102 angeordnet sein (z.B. darunter) und kann unabhängig von dem oberen Tisch 102 drehbar sein, wobei er zur Aufnahme eines Külbels von einer jeweiligen Vorform 112 synchronisiert ist. Der untere Tisch 120 kann eine Blasform 122 umfassen, die eine Vorrichtung umfassen kann, welche dazu ausgebildet ist, den Külbel in einen Glasbehälter endgültiger Gestalt zu formen. Zum Beispiel kann der Külbel von dem oberen Tisch 102 und/oder der Vorform 112 weg bewegt werden, beispielsweise mittels eines Halsringarms 124, und in die Blasform 122 eingespannt werden, woraufhin Luft in den Külbel eingeblasen werden kann. Durch die Luft wird der Külbel nach außen gedrückt und an die Gestalt der Form angepasst, um einen jeweiligen Glasbehälter zu formen. Der obere Tisch 102 und der untere Tisch 120 können mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gedreht werden und können synchronisiert werden, um einen jeweiligen Külbel von einer entsprechenden Vorform 112 zu einer entsprechenden Blasform 122 zu transferieren.
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Bei einigen Ausführungsformen kann das System 118 eine Fördereinrichtung 126 umfassen, die zum Aufnehmen eines Glasbehälters aus der Blasform und zum Befördern eines jeweiligen Glasbehälters zu einer nachgeordneten Stelle ausgebildet ist. Beispiele für eine Fördereinrichtung 126 können einen Bandförderer und/oder einen Kettenförderer umfassen.
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Wie in 5 gezeigt, kann das System 118 mindestens einen Sensor 128 umfassen. Der Sensor 128 kann dazu ausgebildet sein, für das ordnungsgemäße Einspeisen eines jeweiligen Glaspostens 116 aus der Verteilerrinne 106 in die Vorform 112 und/oder aus der Vorform 112 an den unteren Tisch 120 und die Blasform 122 verwendet zu werden. Der Sensor 128 kann die Position eines jeweiligen Glaspostens 116 erfassen und kann mit einer Steuerung kommunizieren, mit der das System 118 betrieben wird, so dass eine ordnungsgemäße Synchronisierung der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104, des oberen Tischs 102 und des unteren Tischs 120 erfolgen kann. Bei einem Beispiel kann der Sensor 128 eine oder mehrere Kameras zum Erfassen der Position eines jeweiligen Glaspostens 116 umfassen. Beispiele für eine Kamera können eine optische Kamera, eine Infrarotkamera und/oder andere Einrichtungen umfassen, mit denen ein Glasposten erfasst werden kann. Es ist vorgesehen, dass der Sensor 128 auch andere Sensoren umfassen kann, die zum Erfassen der Position eines Glaspostens geeignet sind.
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Das System 118 kann allgemein die Steuerung 130 mit Speicher, einem mit dem Speicher gekoppelten Prozessor, einer oder mehreren mit dem Prozessor gekoppelten Schnittstellen, einer oder mehreren mit dem Prozessor gekoppelten Eingabeeinrichtungen und/oder einer oder mehreren mit dem Prozessor gekoppelten Ausgabeeinrichtungen umfassen.
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Die verschiedenen Eingabe- und Ausgabeeinrichtungen können separat oder integriert sein und können verwendet werden, um beliebige geeignete Eingaben oder Ausgaben eines Benutzers zu empfangen oder zu übertragen, sei es taktil, akustisch und/oder optisch. Die Eingabeeinrichtungen können periphere Eingabeeinrichtungen oder Eingabeeinrichtungen des Benutzers umfassen, beispielsweise ein Zeigegerät (z.B. eine Maus), eine Tastatur, ein Mikrofon, eine Kamera und/oder dergleichen.
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Der Prozessor kann Daten verarbeiten und Anweisungen ausführen, die zumindest einen Teil der Funktionalität für das System 118 bereitstellen. Unter dem Begriff Anweisungen werden vorliegend beispielsweise Steuerlogik, Computersoftware und/oder Firmware, programmierbare Befehle oder andere geeignete Anweisungen verstanden. Der Prozessor kann zum Beispiel einen oder mehrere Mikroprozessoren, Mikrocontroller, anwendungsspezifische integrierte Schaltungen und/oder eine beliebige andere geeignete Art von elektronischer Verarbeitungseinrichtung umfassen.
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Der Speicher kann ein beliebiges computerlesbares Medium oder computerlesbare Medien umfassen, die dazu ausgebildet sind, zumindest eine vorübergehende Speicherung zumindest einiger Daten eines Betriebssystems, von Anwendungsprogrammen, Programmmodulen oder Daten und/oder anderer Computersoftware oder computerlesbarer Anweisungen bereitzustellen, die zumindest einige der Funktionen des Systems bereitstellen, die von dem Prozessor ausgeführt werden können. Der Speicher kann als entfernbarer und/oder nicht entfernbarer, flüchtiger Speicher und/oder nicht flüchtiger Speicher ausgebildet sein. Beispielhafte flüchtige Speicher können beispielsweise Direktzugriffsspeicher (RAM) zum Ausführen von Software und Daten in dem Prozessor umfassen. Der flüchtige Speicher kann beispielsweise ein Betriebssystem, Anwendungsprogramme, weitere Speichermodule und Daten enthalten. Beispielhafte nicht flüchtige Speicher können zum Beispiel Nur-Lese-Speicher (ROM) umfassen.
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6 stellt ein Beispiel eines Verfahrens 400 zum Einspeisen von Glasposten 116 von einer Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 in eine im Winkel angeordnete Vorform 112 dar. Der besseren Veranschaulichung und Deutlichkeit halber wird das Verfahren 400 im Zusammenhang mit der Glasposten-Zuführvorrichtung 100 und dem System 118 wie vorstehend beschrieben und in den 1 bis 5 dargestellt erläutert. Es versteht sich jedoch, dass die Anwendung der vorliegenden Methodik nicht allein auf eine solche Anordnung beschränkt sein soll, sondern dass das Verfahren 400 vielmehr bei einer Reihe von Anordnungen Anwendung finden kann (d. h. die Schritte des Verfahrens 400 können durch andere Komponenten der Glasposten-Zuführvorrichtung 100 und des Systems 118 als den nachstehend beschriebenen oder andere Anordnungen der Glasposten-Zuführvorrichtung 100 und des Systems 118 als den vorstehend beschriebenen ausgeführt werden).
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Das Verfahren 400 umfasst einen Schritt 402 des Abgebens des Glaspostens 116 entlang einer vertikalen Achse 108 von einer Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 an eine Verteilerrinne 106. Der Glasposten 116 kann von der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 abgegeben werden und kann entlang der vertikalen Achse 108 auf die Verteilerrinne 106 fallen, die ihrerseits den Glasposten 116 entlang einer Längsachse 110 zu der Vorform 112 leiten kann. Wie zuvor beschrieben, kann die Längsachse 110 in einem von Null verschiedenen Winkel θ zu der vertikalen Achse 108 ausgerichtet sein. In einem spezifischen Beispiel kann der Glasposten 116 von der Glasposten-Einspeisevorrichtung 104 entlang der vertikalen Achse 108 abgegeben werden und durch die Verteilerrinne 106 entlang einer Längsachse 110 geleitet werden, die in einem Winkel von 135° zu der vertikalen Achse 108 verläuft. Zudem kann das Ausgeben des Glaspostens 116 im Dauerlaufbetrieb anstatt als indexierter Vorgang erfolgen. Das Ausgeben des Glaspostens 116 kann durch ein Stellglied und/oder eine Steuerung 130 gesteuert werden, die in das System 118 integriert sind und/oder mit diesem gekoppelt sind.
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Als nächstes umfasst das Verfahren 400 einen Schritt 404 des Formens des Glaspostens 116 zu einem Külbel mittels der im Winkel angeordneten Vorform 112. In diesem Schritt kann die Vorform 112 den Glasposten 116 direkt von dem Austrittsende 107 der Verteilerrinne 106 und entlang der Längsachse 110 aufnehmen. Die Vorform 112 kann den Külbel beispielsweise unter Anwendung eines Press-Blas-Verfahrens formen, wobei ein Pressstempelmechanismus 114, der in der Nähe der Vorform 112 angeordnet ist, einen metallischen Pressstempel verwenden kann, um den Glasposten 116 gegen die Vorform 112 nach außen zu pressen, so dass er deren Gestalt annimmt und einen Külbel bildet. Es versteht sich, dass andere Verfahren genutzt werden können, um den Glasposten 116 zu einem Külbel zu formen, beispielsweise ein Blas-Blas-Verfahren. Die Vorform 112 und/oder der Pressstempelmechanismus 114 können mittels eines Stellglieds und/oder einer Steuerung 130 gesteuert werden.
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Danach kann das Verfahren 400 einen Schritt 406 des Wendens des Külbels zu einer Blasform 122 hin umfassen. Beispielsweise kann das Wenden des Külbels das Öffnen der Vorform 112 und die Nutzung eines Halsringarms 124 zum Bewegen des Külbels von der geöffneten Vorform 112 zu einer von dem unteren Tisch 120 getragen Blasform 122 umfassen. Der Külbel kann dann in der Blasform 122 mit Luft aufgeblasen werden, um einen Glasbehälter zu formen. Es ist vorgesehen, dass das Verfahren 400 weitere Schritte zum Wenden des Külbels zu einer Blasform 122 und/oder zum Formen eines Glasbehälters umfassen kann.
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Das Verfahren 400 oder Teile desselben können in einem Computerprogrammprodukt implementiert werden, das Anweisungen enthält, die auf einem computerlesbaren Medium enthalten sind, das zur Verwendung durch einen oder mehrere Prozessoren eines oder mehrerer Computern vorgesehen ist, um einen oder mehrere der Verfahrensschritte zu realisieren. Das Computerprogrammprodukt kann auf einem Computer oder auf mehreren miteinander in Verbindung stehenden Computern ausgeführt werden. Es versteht sich daher, dass das Verfahren zumindest teilweise von beliebigen elektronischen Artikeln und/oder Geräten ausgeführt werden kann, die in der Lage sind, Anweisungen auszuführen, die einem oder mehreren Schritten des offenbarten Verfahrens entsprechen.
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Hiermit wurde eine Glasposten-Zuführvorrichtung, ein System und ein Verfahren zum Zuführen eines Glaspostens zu einer im Winkel angeordneten Vorform offenbart, die eine oder mehrere der zuvor gestellten Aufgaben und Ziele vollständig erfüllt. Die Erfindung wurde im Zusammenhang mit mehreren veranschaulichenden Ausführungsformen dargestellt, und es wurden zusätzliche Modifikationen und Varianten diskutiert. Weitere Modifikationen und Varianten werden für den Durchschnittsfachmann angesichts der vorliegenden Erörterung offensichtlich sein. Beispielsweise soll zweckmäßigerweise der Gegenstand der jeweiligen Ausführungsformen hiermit durch Bezugnahme in jede der anderen Ausführungsformen aufgenommen sein. Die Erfindung soll alle diese Modifikationen und Varianten umfassen, die unter die erfinderischen Gedanken und den breiten Schutzumfang der beigefügten Ansprüche fallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3622605 [0003]
- US 1840532 [0004]