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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf ein Steuersystem und -verfahren. Aspekte der Erfindung beziehen sich auf ein Steuersystem, ein Fahrzeug, ein Steuerverfahren und ein nichttransitorisches computerlesbares Medium.
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HINTERGRUND
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Fahrzeuge, wie z. B. Autos, enthalten Steuersysteme, die Daten über die Umgebung des Fahrzeugs empfangen und verwenden können. Zum Beispiel kann ein Fahrzeug Sensoren mit kurzer Reichweite, wie Ultraschallsensoren, enthalten, die Daten über Hindernisse in unmittelbarer Nähe des Fahrzeugs liefern. Ein Fahrzeug-Steuersystem kann auch Daten über eine vom Fahrzeug zu fahrende Route empfangen. Diese Daten können sich auf Merkmale der Route beziehen, die bis zu mehreren Kilometern von der aktuellen Position des Fahrzeugs entfernt sind.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aspekte und Ausführungsformen der Erfindung stellen ein Steuersystem für ein Host-Fahrzeug bereit, wobei ein Host-Fahrzeug ein Steuersystem, ein Steuerverfahren und ein nichttransitorisches computerlesbares Medium gemäß den beigefügten Ansprüchen umfasst.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Steuersystem für ein Host-Fahrzeug bereitgestellt. Das Steuersystem umfasst einen oder mehrere Controller und ist so konfiguriert, dass es Navigationsdaten für das Host-Fahrzeug mit einem Wert verknüpft, der einen Zeitpunkt angibt; eine Anzeige der seit dem Zeitpunkt verstrichenen Zeit bestimmt; und die Verwendung der Navigationsdaten basierend auf dem Ergebnis der Bestimmung deaktiviert. Dadurch kann das Steuersystem das Alter der Navigationsdaten überwachen und die Verwendung der Navigationsdaten entsprechend steuern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Steuersystem für ein Host-Fahrzeug bereitgestellt. Das Steuersystem umfasst einen oder mehrere Controller und ist so konfiguriert, dass es Daten, die sich auf einen elektronischen Horizont beziehen, mit einem Wert verknüpft, der einen Zeitpunkt angibt; eine Anzeige der seit dem Zeitpunkt verstrichenen Zeit bestimmt; und eine Operation, die sich auf den elektronischen Horizont bezieht, basierend auf dem Ergebnis der Bestimmung durchführt. Dies ermöglicht es dem Kontrollsystem, das Alter eines elektronischen Horizonts zu überwachen und dementsprechend Operationen bezüglich des elektronischen Horizonts durchzuführen.
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In einer Ausführungsform umfassen die ein oder mehreren Steuergeräte gemeinsam: mindestens einen elektronischen Prozessor, der so konfiguriert ist, dass er die Anzeige der verstrichenen Zeit bestimmt; und mindestens eine elektronische Speichervorrichtung, die elektrisch mit dem mindestens einen elektronischen Prozessor verbunden ist, wobei in der mindestens einen elektronischen Speichervorrichtung Anweisungen gespeichert sind. Das Steuersystem, das so konfiguriert ist, dass es Navigationsdaten für das Host-Fahrzeug mit einem Wert verknüpft, der einen Zeitpunkt anzeigt, und die Verwendung der Navigationsdaten auf der Grundlage des Ergebnisses der Bestimmung deaktiviert, umfasst den mindestens einen Prozessor, der so konfiguriert ist, dass er auf die mindestens eine elektronische Speichervorrichtung zugreift und die darin gespeicherten Befehle ausführt, so dass er die Navigationsdaten mit dem den Zeitpunkt anzeigenden Wert verknüpfen und die Verwendung der Navigationsdaten auf der Grundlage des Ergebnisses der Bestimmung deaktivieren kann.
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In der mindestens einen elektronischen Speichereinrichtung können die Navigationsdaten gespeichert sein.
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Das Steuersystem kann so konfiguriert sein, dass es eine Abfrage empfängt und auf der Grundlage des Ergebnisses der Bestimmung auf die Abfrage antwortet. Dies kann es dem Steuersystem ermöglichen, auf Abfragen zu antworten, die auf dem Alter der Navigationsdaten basieren.
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Das Steuersystem kann so konfiguriert sein, dass es auf die Abfrage mit einer Meldung antwortet, die anzeigt, dass die Navigationsdaten nicht verfügbar sind. Dadurch kann eine Funktion des Fahrzeugs mit der Information versorgt werden, dass die Navigationsdaten nicht verfügbar sind.
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Das Steuersystem kann so konfiguriert sein, dass es die Verwendung der Navigationsdaten deaktiviert, indem es eine oder mehrere Funktionen des Fahrzeugs so steuert, dass sie ohne Verwendung der Navigationsdaten arbeiten. Dies kann verhindern, dass Funktionen des Fahrzeugs nach Ablauf einer bestimmten Zeit unter Verwendung von Navigationsdaten arbeiten.
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Das Steuersystem kann so konfiguriert sein, dass die Verwendung der Navigationsdaten durch Löschen der Navigationsdaten deaktiviert wird. Dadurch kann verhindert werden, dass Funktionen des Fahrzeugs nach Ablauf einer bestimmten Zeit unter Verwendung von Navigationsdaten betrieben werden.
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Optional kann das Steuersystem einen Zähler umfassen. Das System kann so konfiguriert sein, dass es die Navigationsdaten mit dem den Zeitpunkt anzeigenden Wert verknüpft, indem es den Zähler auf einen vorgegebenen Wert setzt oder einen vom Zähler gelieferten Wert aufzeichnet.
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Der Zähler kann so konfiguriert sein, dass er die Anzahl der Anrufe von einer Anwendung aufzeichnet, und das System kann so konfiguriert sein, dass es die Angabe der seit dem Zeitpunkt verstrichenen Zeit auf der Grundlage der vom Zähler aufgezeichneten Anzahl von Anrufen bestimmt. Bei dieser Anordnung wird die vorhandene Funktionalität des Fahrzeugs genutzt, um eine Angabe über die seit dem Zeitpunkt verstrichene Zeit zu ermitteln.
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Optional kann das Steuersystem einen Taktgeber umfassen, der so konfiguriert ist, dass er ein Taktsignal erzeugt. Der Zähler kann so konfiguriert sein, dass er die Anzeige der verstrichenen Zeit auf der Grundlage des Taktsignals bestimmt.
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Das Steuersystem kann so konfiguriert sein, dass es die Navigationsdaten von einem Anbieter eines elektronischen Horizonts empfängt.
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Der Zeitpunkt kann der Zeitpunkt sein, zu dem die Navigationsdaten von dem Steuersystem empfangen werden.
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Die Navigationsdaten können Daten über mindestens eine Route für das Fahrzeug und/oder Daten über das Fahrzeug umfassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fahrzeug bereitgestellt, das ein Steuersystem gemäß einer der vorliegenden Ausführungsformen umfasst.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Steuerverfahren bereitgestellt, das Folgendes umfasst: Zuordnen von Navigationsdaten für ein Host-Fahrzeug zu einem Wert, der einen Zeitpunkt angibt; Bestimmen eines Hinweises auf die seit dem Zeitpunkt verstrichene Zeit; und Sperren der Verwendung der Navigationsdaten basierend auf dem Ergebnis der Bestimmung.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Steuerverfahren bereitgestellt, das Folgendes umfasst: Zuordnen von Navigationsdaten, die sich auf einen elektronischen Horizont beziehen, zu einem Wert, der einen Zeitpunkt angibt; Bestimmen eines Hinweises auf die seit dem Zeitpunkt verstrichene Zeit; und Ausführen einer Operation, die sich auf den elektronischen Horizont bezieht, auf der Grundlage des Ergebnisses der Bestimmung.
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Das Verfahren kann den Empfang einer Abfrage und die Beantwortung der Abfrage auf der Grundlage des Ergebnisses der Bestimmung umfassen.
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Die Beantwortung der Abfrage kann die Bereitstellung einer Nachricht umfassen, die anzeigt, dass die Navigationsdaten nicht verfügbar sind.
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Das Sperren der Verwendung der Navigationsdaten kann das Steuern einer oder mehrerer Funktionen des Fahrzeugs umfassen, um ohne die Verwendung der Navigationsdaten zu arbeiten.
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Die Deaktivierung der Verwendung der Navigationsdaten kann das Löschen der Navigationsdaten umfassen.
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Das Zuordnen der Navigationsdaten zu dem den Zeitpunkt anzeigenden Wert kann das Setzen eines Zählers auf einen vorgegebenen Wert oder das Aufzeichnen eines von dem Zähler gelieferten Wertes umfassen.
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Das Verfahren kann die Aufzeichnung der Anzahl von Anrufen aus einer Anwendung unter Verwendung des Zählers umfassen. Das Bestimmen der Anzeige der seit dem Zeitpunkt verstrichenen Zeit kann das Bestimmen der Anzeige der verstrichenen Zeit auf der Grundlage der aufgezeichneten Anzahl von Anrufen umfassen.
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Das Verfahren kann die Erzeugung eines Taktsignals umfassen. Die Bestimmung der Angabe der seit dem Zeitpunkt verstrichenen Zeit kann die Bestimmung der Angabe der verstrichenen Zeit auf der Grundlage des Taktsignals umfassen.
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Das Verfahren kann den Empfang der Navigationsdaten von einem Anbieter eines elektronischen Horizonts umfassen.
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Der Zeitpunkt kann der Zeitpunkt sein, zu dem die Navigationsdaten empfangen werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Steuergerät bereitgestellt, das ein nicht-übertragbares computerlesbares Medium wie oben beschrieben umfasst.
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Im Rahmen dieser Anmeldung ist ausdrücklich beabsichtigt, dass die verschiedenen Aspekte, Ausführungsformen, Beispiele und Alternativen, die in den vorangehenden Absätzen, in den Ansprüchen und/oder in der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen dargelegt sind, und insbesondere die einzelnen Merkmale davon, unabhängig oder in beliebiger Kombination betrachtet werden können. Das heißt, alle Ausführungsformen und/oder Merkmale einer Ausführungsform können in beliebiger Weise und/oder Kombination miteinander kombiniert werden, sofern diese Merkmale nicht unvereinbar sind. Der Anmelder behält sich das Recht vor, jeden ursprünglich eingereichten Anspruch zu ändern oder einen neuen Anspruch entsprechend einzureichen, einschließlich des Rechts, einen ursprünglich eingereichten Anspruch dahingehend zu ändern, dass er von einem anderen Anspruch abhängt und/oder ein Merkmal eines anderen Anspruchs einbezieht, auch wenn er ursprünglich nicht auf diese Weise beansprucht wurde.
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Figurenliste
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Eine oder mehrere Ausführungsformen der Erfindung werden jetzt nur beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
- 1 ist ein schematisches Diagramm, das ein Fahrzeug gemäß Ausführungsformen der Erfindung und seine bevorstehende Route zeigt;
- 2 ist ein Blockdiagramm von Fahrzeugsystemen einschließlich eines Steuersystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 3 ist ein Blockdiagramm eines Steuersystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 4 ist ein Blockdiagramm eines Steuersystems mit einem Taktgeber gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 5 ist ein schematisches Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Prozesse, die von einem elektronischen Horizontsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausgeführt werden; und
- 6 ist ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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1 ist eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs, im vorliegenden Fall eines Autos 1, das auf einer Straße 2 fährt. Das Fahrzeug 1 enthält ein Steuersystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Es sei darauf hingewiesen, dass ein Pkw nur ein Beispiel für einen Fahrzeugtyp ist und dass Steuersysteme gemäß Ausführungsformen der Erfindung auch in anderen Fahrzeugtypen, wie z. B. Lastkraftwagen oder Bussen, eingesetzt werden können.
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Das Steuersystem des Fahrzeugs 1 wird mit Navigationsdaten von einem Provider versorgt. Dies wird im Folgenden unter Bezugnahme auf 2 näher erläutert. Die Navigationsdaten umfassen Daten über die bevorstehende Route, die das Fahrzeug 1 befahren soll, und/oder Daten, die sich auf das Fahrzeug 1 während der Fahrt entlang der Route beziehen. Die Daten über die bevorstehende Route können sich beispielsweise auf eine Route für das Fahrzeug 1 beziehen, die vom Fahrer in ein Navigationssystem des Fahrzeugs 1 programmiert wurde oder die anderweitig auf der Grundlage früherer Fahrmuster oder üblicher Routen vorhergesagt wurde. Das Steuersystem des Fahrzeugs 1 kann auf der Grundlage der Navigationsdaten Funktionen und/oder Merkmale des Fahrzeugs 1 einstellen.
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In der vorliegenden Ausführungsform werden dem Steuersystem des Fahrzeugs 1 Navigationsdaten zur Verfügung gestellt, die sich auf Eigenschaften der wahrscheinlichsten Route für das Fahrzeug 1 sowie auf alternative mögliche Routen für das Fahrzeug 1 beziehen. In anderen Ausführungsformen können sich die Navigationsdaten nur auf die von der Kabine 1 zu fahrende Route beziehen.
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In der vorliegenden Ausführungsform handelt es sich bei den Navigationsdaten um „Nahbereichsdaten“, die sich auf Attribute der wahrscheinlichsten Route bis zu 2,5 km vor der aktuellen Position des Fahrzeugs 1 und auf Attribute alternativer möglicher Routen bis zu 200 m von der wahrscheinlichsten Route entfernt beziehen. Im Allgemeinen können sich die „Nahbereichsdaten“ auf Attribute der wahrscheinlichsten Route in beliebiger Entfernung von der aktuellen Position des Fahrzeugs 1 bis zu 8 Kilometer vor der aktuellen Position des Fahrzeugs 1 beziehen.
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In anderen Ausführungsformen können die Navigationsdaten „Langstreckendaten“ sein, die sich auf Attribute der gesamten bevorstehenden Route für das Fahrzeug 1 beziehen, die am Endziel des Fahrzeugs 1 endet.
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Die Daten, die sich auf die vom Fahrzeug 1 zu fahrende Route beziehen, können Attribute der bevorstehenden Route enthalten, wie z. B. die Krümmung einer Kurve 3 auf der Straße 2 und die Position eines Tunnels 4 entlang der Route. Andere Beispiele für Attribute der bevorstehenden Route sind Straßentyp, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Verkehrsschilder und die Neigung der Straße 2.
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Das Steuersystem des Fahrzeugs 1 kann Funktionen des Fahrzeugs 1 wie Lenkung, Motor, Klimaanlage, Bremsen, Scheinwerfer usw. auf der Grundlage der Daten über die vom Fahrzeug 1 zu fahrende Strecke steuern. Das Steuersystem des Fahrzeugs 1 kann beispielsweise die Klimaanlage so steuern, dass die Klimatisierungsleistung reduziert wird, während sich das Fahrzeug 1 im Tunnel 4 befindet. Das Steuersystem kann den Fahrkorb 1 auf der Grundlage des Kurvenradius und/oder der Geschwindigkeitsbegrenzung beschleunigen/abbremsen oder die Scheinwerfer auf der Grundlage der Topologie der Straße 2 anpassen.
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Alternativ und/oder zusätzlich kann das Steuersystem des Fahrzeugs 1 Funktionen des Fahrzeugs 1 wie Landstraßenassistent, Staupilot, Verkehrszeichenerkennung, prädiktive Energieoptimierung, automatisches Fernlicht und Fahrerzustandsreaktion auf der Grundlage der Daten bezüglich der vom Fahrzeug 1 zu fahrenden Strecke steuern. Das Steuersystem des Fahrzeugs 1 kann Funktionen des Fahrzeugs 1 wie die vorausschauende Energieoptimierung und die Regeneration des Dieselpartikelfilters (im Falle eines Fahrzeugs 1 mit einem Dieselmotor) steuern.
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ist ein Blockdiagramm, das Fahrzeugsysteme einschließlich eines Steuersystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt.
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Wie in 2 dargestellt, umfassen die Fahrzeugsysteme ein Steuersystem 100 und einen elektronischen Horizonterzeuger 300, die über einen Kommunikationsbus 200 verbunden sind. Der Kommunikationsbus 200 kann ein beliebiger, im Stand der Technik bekannter Kommunikationsbus sein, beispielsweise ein Controller Area Network (CAN)-Bus.
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In der vorliegenden Ausführungsform empfängt der elektronische Horizonterzeuger 300 Daten über die aktuelle Position des Fahrzeugs sowohl von einem GPS-Modul (nicht dargestellt) als auch von Fahrzeugtrajektionssensoren (nicht dargestellt). Beispiele für die Fahrzeugsensoren sind eine Trägheitsmesseinheit und Raddrehzahlsensoren. Alternativ kann der elektronische Horizontermittler 300 Daten über die aktuelle Position des Fahrzeugs nur von einem GPS-Modul empfangen (d. h. ohne Daten von den Fahrzeugsensoren). In anderen Ausführungsformen können Daten über die aktuelle Position des Fahrzeugs auch auf andere Weise bereitgestellt werden, z. B. durch die Verwendung von Außensensoren zur Erfassung von Attributen, die das Fahrzeug auf einer Karte lokalisieren können, oder durch visuelle Odometrie.
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Das GPS-Modul kann in den elektronischen Horizonterzeuger 300 integriert sein. Alternativ kann das GPS-Modul auch ein Modul sein, das getrennt vom elektronischen Horizontanbieter 300 angeordnet ist. Der Anbieter des elektronischen Horizonts 300 empfängt auch Kartenaktualisierungen aus der Cloud 400.
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Obwohl in nicht dargestellt, kann der elektronische Horizontersteller 300 Module wie einen Rechner für den wahrscheinlichsten Pfad, einen Kurzstreckenhorizontgenerator und einen Langstreckenhorizontgenerator enthalten. Der Anbieter des elektronischen Horizonts 300 ist so konfiguriert, dass er einen elektronischen Horizont für den Nahbereich und/oder einen elektronischen Horizont für den Fernbereich erzeugt und kodiert. Im vorliegenden Fall werden die Daten des elektronischen Horizonts gemäß dem ADASIS v2-Protokoll kodiert. Der Anbieter des elektronischen Horizonts 300 überträgt dann die erzeugten Daten des elektronischen Horizonts über den Kommunikationsbus 200 an das Kontrollsystem 100.
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Zwei Ausführungsformen des Kontrollsystems werden nun unter Bezugnahme auf die und beschrieben.
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3 ist ein Blockdiagramm eines Steuersystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Das Steuersystem 100 umfasst einen Prozessor 110, einen Speicher 120, einen Zähler 130 und eine Kommunikationsschnittstelle 140. Das Steuersystem 100 ist in ein Fahrzeug (nicht dargestellt) eingebettet, wie z. B. in das oben in Bezug auf 1 beschriebene Auto. Obwohl in das Steuersystem 100 als eine einzige Einheit dargestellt ist, ist dies nicht einschränkend, und die Komponenten des Steuersystems 100 können im gesamten Fahrzeug verteilt sein.
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Die Kommunikationsschnittstelle 140 ist so konfiguriert, dass sie Daten (z. B. die Navigationsdaten) empfängt. Das Steuersystem 100 kann die Navigationsdaten in regelmäßigen Abständen über die Kommunikationsschnittstelle 140 empfangen.
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In der vorliegenden Ausführungsform ist die Kommunikationsschnittstelle 140 so konfiguriert, dass sie die Navigationsdaten von einem Anbieter eines elektronischen Horizonts (nicht dargestellt) empfängt. Die Navigationsdaten werden von dem Anbieter des elektronischen Horizonts gemäß dem ADASIS v2-Protokoll kodiert. Nach dem Empfang der Navigationsdaten von der Kommunikationsschnittstelle 140 dekodiert der Prozessor 110 die Navigationsdaten und speichert die Navigationsdaten im Speicher 120.
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Die Navigationsdaten können eine Nachricht, wie z. B. eine elektronische Horizontdatenmeldung, in Bezug auf das Fahrzeug enthalten. Die Nachricht kann zum Beispiel Informationen über die aktuelle Position des Fahrzeugs, die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder die aktuelle Fahrtrichtung des Fahrzeugs enthalten. Alternativ oder zusätzlich können die Navigationsdaten eine Nachricht über Eigenschaften der wahrscheinlichsten Route für das Fahrzeug und Eigenschaften zusätzlicher alternativer Routen (falls vorhanden) enthalten.
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Die Funktionen des Fahrzeugs können die vom Steuersystem 100 empfangenen Navigationsdaten verwenden, wie oben in Bezug auf 1 beschrieben. Wenn der Anbieter des elektronischen Horizonts die Übertragung der Navigationsdaten aus irgendeinem Grund einstellt, verwenden die Funktionen des Fahrzeugs weiterhin die Navigationsdaten, die zuletzt vom Steuersystem 100 empfangen wurden. Dies ist unerwünscht, da die Funktionen nicht wissen, dass der Anbieter des elektronischen Horizonts keine neuen Nachrichten mehr sendet, und daher die Navigationsdaten als gültig ansehen und in ihren internen Prozessen verwenden werden.
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Der Prozessor 110 schaltet die Verwendung der Navigationsdaten nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit ab. Im vorliegenden Fall schaltet der Prozessor die Verwendung der Navigationsdaten nach Ablauf von 3 s ab. Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf diese bestimmte vorgegebene Zeit beschränkt ist, und der Prozessor 110 kann die Verwendung der Navigationsdaten nach Ablauf einer anderen Zeitspanne deaktivieren. Beispielsweise kann die vorbestimmte Zeit eine beliebige Zeit im Bereich von 0,1 s bis 10 s oder im Bereich von 0,5 s bis 5 s sein.
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Der Prozessor 110 zeichnet den Zeitpunkt auf, an dem er feststellt, dass die Navigationsdaten erfolgreich empfangen wurden. Der Prozessor 110 ordnet die Navigationsdaten dann einem Wert zu, der für diesen Zeitpunkt kennzeichnend ist. Dies geschieht mit Hilfe des Zählers 130, auf den im Folgenden näher eingegangen wird. In der vorliegenden Ausführungsform ist der Zähler 130 als eine vom Prozessor 110 getrennte Einheit dargestellt. In anderen Ausführungsformen kann die Funktion des Zählers 130 durch den Prozessor 110 ausgeführt werden.
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In der vorliegenden Ausführungsform verknüpft der Prozessor 110 die Navigationsdaten mit einem Wert, der den Zeitpunkt angibt, indem er den Zähler 130 auf einen vorbestimmten Wert setzt, im vorliegenden Fall auf Null. In diesem Fall zeichnet der Zähler 130 die Anzahl der Anrufe von einer Anwendung auf, beginnend bei Null. Alternativ kann der Prozessor 110 den Zähler 130 auch auf einen Wert ungleich Null setzen, z. B. 30. In diesem Fall zählt der Zähler 130 auf der Grundlage der Anzahl der von der Anwendung empfangenen Anrufe von 30 auf null zurück.
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Bei der Anwendung kann es sich um eine Anwendung handeln, die im Steuersystem 100 läuft, oder um eine externe Anwendung, die in einem anderen System des Fahrzeugs läuft. Die Anwendung gibt in festen Intervallen Anrufe ab, und diese Anrufe werden vom Zähler 130 empfangen. So kann die Anwendung beispielsweise in Abständen von 100 ms Aufrufe tätigen. In diesem Fall stellt der Prozessor 110 fest, dass seit dem Zeitpunkt, zu dem der Zähler 130 30 solcher Aufrufe erfasst hat, 3 s verstrichen sind. Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf diese Anzahl von Aufrufen beschränkt ist, und dass auch eine andere Anzahl von Aufrufen verwendet werden kann, um festzustellen, dass eine bestimmte Zeit verstrichen ist.
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In anderen Ausführungsformen kann der Prozessor 110 die Navigationsdaten mit einem Wert verknüpfen, der den Zeitpunkt angibt, indem er einen vom Zähler 130 gelieferten Anfangswert aufzeichnet. In diesem Fall zeichnet der Zähler 130 die Anzahl der Anrufe der Anwendung auf, ausgehend von diesem Anfangswert.
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Sobald der Prozessor 110 feststellt, dass seit dem Zeitpunkt 3 s verstrichen sind, deaktiviert der Prozessor 110 die Verwendung der Navigationsdaten, indem er die Navigationsdaten aus dem Speicher 120 löscht. Somit können die Funktionen des Fahrzeugs die Navigationsdaten nicht mehr nutzen.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Prozessor 110 die Verwendung der Navigationsdaten deaktivieren, indem er Steuersignale an Funktionen des Fahrzeugs ausgibt, um die Funktionen an der Verwendung der Navigationsdaten zu hindern. Zum Beispiel kann das Steuersystem 100 ein Steuersignal an die Klimaanlage des Fahrzeugs ausgeben, um die Klimaanlage anzuweisen, die Navigationsdaten nicht zu verwenden.
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In der vorliegenden Ausführungsform ist das Steuersystem 100 so konfiguriert, dass es Abfragen von Funktionen des Fahrzeugs empfängt. Beispielsweise kann das Steuersystem 100 eine Anfrage bezüglich der Navigationsdaten empfangen und auf die Anfrage basierend auf der Zeit, die seit dem Empfang der Navigationsdaten verstrichen ist, antworten. Wenn die vorgegebene Zeit seit dem Empfang der letzten Navigationsdaten verstrichen ist, kann das Steuersystem 100 auf die Abfrage mit einer Meldung antworten, die angibt, dass die Navigationsdaten nicht verfügbar sind. Auf diese Weise kann die Funktion mit der Information versorgt werden, dass die Navigationsdaten veraltet sind, und kann zu einer Ausweichstrategie übergehen, wenn keine Navigationsdaten vorhanden sind.
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In einigen Anordnungen kann das Kontrollsystem 100 zusätzlich eine GPS-Einheit (nicht dargestellt) enthalten. In solchen Fällen kann das Steuersystem 100 Informationen über das Fahrzeug, wie die aktuelle Position, die aktuelle Geschwindigkeit usw. des Fahrzeugs, von der GPS-Einheit empfangen. Selbst wenn festgestellt wird, dass die vom Anbieter des elektronischen Horizonts empfangenen Navigationsdaten nicht mehr aktuell sind, kann das Steuersystem weiterhin die Daten über die vom Fahrzeug zu fahrende Route verwenden, indem es die von der GPS-Einheit erhaltene Position des Fahrzeugs nutzt.
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ist ein Blockdiagramm eines Steuersystems 100' gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Das in 4 dargestellte Steuersystem ähnelt dem oben in Bezug auf 3 beschriebenen Steuersystem, wobei ein Taktgenerator 150 hinzugefügt wurde.
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Der Taktgenerator 150 ist so konfiguriert, dass er ein Taktsignal erzeugt. Der Taktgenerator 150 kann zum Beispiel einen Resonanzkreis, wie einen piezoelektrischen Quarzoszillator, enthalten, der ein Rechteck-Taktsignal mit einer festen Frequenz erzeugt.
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In der vorliegenden Ausführungsform ist der Taktgeber 150 eine Echtzeituhr, die ein Systemzeitsignal im Format Stunde/Minute/Sekunde liefert, z. B. 15:03:00. Der Prozessor 110 kann zum Beispiel den Zeitpunkt 15:03:00 als einen Zeitpunkt aufzeichnen, zu dem er die Navigationsdaten als erfolgreich empfangen feststellt. Der Zähler 130 kann dann das Systemzeitsignal verwenden, um 3 Sekunden von diesem Zeitpunkt an zu zählen. Im vorliegenden Fall stellt der Prozessor 110 fest, dass 3 Sekunden verstrichen sind, nachdem der Zähler 130 einen Zeitwert von 15:03:03 erreicht hat.
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In anderen Ausführungsformen kann der Taktgeber 150 ein relatives Zeitsignal liefern, z. B. Ticks in 0,0001 ms-Intervallen. In diesem Fall zählt der Zähler 130 die Anzahl der Ticks, nachdem er vom Prozessor 110 auf einen bestimmten Wert gesetzt worden ist. In diesem Fall bestimmt der Prozessor 110, dass 3 s verstrichen sind, nachdem der Zähler 130 3 x 107 Ticks gezählt hat.
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Alternativ kann der Zähler 130 die Anzahl der Aufrufe einer Anwendung zählen, so dass der Prozessor 110 die Anzeige der verstrichenen Zeit bestimmen kann, wie oben in Bezug auf beschrieben.
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ist ein schematisches Flussdiagramm, das die von einem elektronischen Horizontsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durchgeführten Prozesse veranschaulicht.
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Das elektronische Horizontsystem 500 umfasst einen Datenanbieter 510, einen elektronischen Horizontanbieter 520, einen elektronischen Horizontrekonstrukteur 530 und ein Merkmal 540. Das elektronische Horizontsystem 500 kann in einem Fahrzeug implementiert werden, wie z.B. einem Auto, das oben in Bezug auf 1 beschrieben wurde. Der elektronische Horizont-Rekonstruktor 530 kann in einem der hier beschriebenen Kontrollsysteme implementiert werden.
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Der Datenanbieter 510 überträgt Daten an den Anbieter des elektronischen Horizonts 520, der die Daten verarbeitet, um elektronische Horizontdaten zu erzeugen. Der Anbieter des elektronischen Horizonts 520 überträgt dann die Daten des elektronischen Horizonts in Form eines Datenstroms an den Rekonstrukteur des elektronischen Horizonts 530. Im vorliegenden Fall sind die elektronischen Horizontdaten mit dem ADASIS v2-Protokoll kodiert und enthalten eine ADASIS v2-Positionsmeldung.
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Der Rekonstrukteur des elektronischen Horizonts 530 dekodiert und speichert den Datenstrom vom Anbieter des elektronischen Horizonts 520, um eine Schnittstelle für das Merkmal 540 bereitzustellen. Der elektronische Horizont-Rekonstrukteur 530 kann auf der Grundlage der gespeicherten elektronischen Horizontdaten auf eine von dem Merkmal 540 empfangene Anfrage antworten.
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Ein Funktionsverlust bei der Eingabe in den elektronischen Horizont-Provider 520 oder im Datenstrom zum elektronischen Horizont-Rekonstruktor 530 kann dazu führen, dass der elektronische Horizont-Rekonstruktor 530 mit unbrauchbaren Daten versorgt wird. Der elektronische Horizont-Rekonstrukteur 530 überwacht das Alter der letzten ADASIS v2-Positionsmeldung, die er vom elektronischen Horizont-Provider 520 erhalten hat, und löscht die gespeicherten elektronischen Horizontdaten, nachdem eine vorgegebene Zeitspanne vergangen ist, ohne dass eine neue Positionsmeldung empfangen wurde. Der Rekonstrukteur des elektronischen Horizonts 530 kann auf Abfragen, die nach dem Löschen der Daten eingehen, mit einer Fehlermeldung antworten, die das Merkmal 540 darüber informiert, dass keine Daten verfügbar sind.
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Ein Kontrollverfahren wird hier unter Bezugnahme auf beschrieben. In der vorliegenden Ausführungsform umfasst das Steuerverfahren: Zuordnen von Navigationsdaten für ein Host-Fahrzeug zu einem Wert, der einen Zeitpunkt anzeigt (S101); Bestimmen einer Anzeige der seit dem Zeitpunkt verstrichenen Zeit (S102); und Deaktivieren der Verwendung der Navigationsdaten basierend auf dem Ergebnis der Bestimmung (S103).
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein nicht-transitorisches computerlesbares Medium bereitgestellt, das computerlesbare Anweisungen speichert, die bei Ausführung durch einen Prozessor die Durchführung eines oder mehrerer der oben beschriebenen Verfahren bewirken. Beispiele für ein solches computerlesbares Medium sind ein magnetisches Speichermedium, wie eine Festplatte, ein optisches Speichermedium, wie eine Compact Disc, oder ein Festkörperspeichermedium, wie ein Festkörperlaufwerk.
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Jedes hier beschriebene Steuergerät oder jede hier beschriebene Steuerung kann zweckmäßigerweise eine Steuereinheit oder ein Rechengerät mit einem oder mehreren elektronischen Prozessoren umfassen. So kann das System eine einzige Steuereinheit oder ein einziges elektronisches Steuergerät umfassen, oder es können verschiedene Funktionen des Steuergeräts in verschiedenen Steuereinheiten oder Steuergeräten verkörpert oder untergebracht sein. Der hier verwendete Begriff „Steuergerät“ oder „Steuereinheit“ umfasst sowohl ein einzelnes Steuergerät als auch eine Vielzahl von Steuergeräten, die gemeinsam eine bestimmte Steuerfunktionalität bereitstellen. Zur Konfiguration eines Steuergeräts kann ein geeigneter Satz von Befehlen bereitgestellt werden, der bei seiner Ausführung die Steuereinheit oder das Rechengerät veranlasst, die hier beschriebenen Steuertechniken zu implementieren. Der Befehlssatz kann in geeigneter Weise in den einen oder die mehreren elektronischen Prozessoren eingebettet sein. Alternativ kann der Satz von Anweisungen als Software bereitgestellt werden, die in einem oder mehreren mit dem Steuergerät verbundenen Speicher(n) gespeichert ist, um auf dem Rechengerät ausgeführt zu werden. Ein erstes Steuergerät kann in Software implementiert sein, die auf einem oder mehreren Prozessoren läuft. Eine oder mehrere andere Steuerungen können in Software implementiert sein, die auf einem oder mehreren Prozessoren läuft, optional auf demselben oder mehreren Prozessoren wie die erste Steuerung. Andere geeignete Anordnungen können ebenfalls verwendet werden.
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Es wird deutlich, dass verschiedene Änderungen und Modifikationen an der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden können, ohne dass der Anwendungsbereich der vorliegenden Anmeldung verlassen wird.