DE112019005400T5

DE112019005400T5 - Führung während der röntgenbildgebung

Info

Publication number: DE112019005400T5
Application number: DE112019005400.7T
Authority: DE
Inventors: Johannes Hendrik Roberts
Original assignee: Koninklijke Philips NV
Current assignee: Koninklijke Philips NV
Priority date: 2018-10-31
Filing date: 2019-10-31
Publication date: 2021-07-15
Also published as: JP2022506129A; WO2020089376A1; EP3646790A1; CN113164134A; US11944474B2; US20210401382A1; JP7320060B2

Abstract

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Benutzerführung während der Röntgenbildgebung. Um eine weitere Führung während der Röntgenbildgebung bereitzustellen, wird eine Führungsvorrichtung (10) zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung bereitgestellt. Die Führungsvorrichtung (10) umfasst eine Kameraanordnung (12), eine Anzeigeanordnung (14) und eine Gehäusestruktur (16). Die Gehäusestruktur umfasst ein Gehäuse (18) eines Röntgenbildgebungssystems zur Aufnahme einer Röntgenstrahlenquelle oder eines Röntgendetektors. Ferner ist die Kameraanordnung so konfiguriert, dass sie Bilddaten eines Bereichs von Interesse einer Person vor dem Gehäuse erfasst. Außerdem ist die Anzeigevorrichtung so konfiguriert, dass sie die erfassten Bilddaten als Live-Darstellung des Bereichs von Interesse darstellt. Ferner ist die Kameraanordnung an einer ersten Seite (20) des Gehäuses an dem Gehäuse und die Anzeigeanordnung an einer zweiten Seite (22) des Gehäuses an dem Gehäuse angebracht, wobei die zweite Seite seitlich und/oder gegenüberliegend zur ersten Seite ist. Daher ist die Anzeigevorrichtung so konfiguriert, dass sie einem Benutzer, der sich auf der zweiten Seite des Gehäuses befindet, eine Darstellung bereitstellt, die Live-Bilder von der ersten Seite umfasst.

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Führungsvorrichtung zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung, auf ein Röntgenbildgebungssystem mit visueller Benutzerführung während der Röntgenbildgebung und auf ein Verfahren zur Führung eines Benutzers während der Röntgenbildgebung.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Bei medizinischen Untersuchungen oder Eingriffen werden unter Verwendung der Röntgenbildgebung Röntgenbilddaten der Person erfasst. Für die Navigation werden zum Beispiel Live-Fluoroskopie-Röntgenbilder mit vorher aufgenommenen Röntgenbildernkombiniert, wie bei Verkehrskarten. Ferner können zu Planungszwecken Röntgenbilder mit Kamerabildern überlagert werden. Zum Beispiel beschreibt die WO 2017/157715 die Verwendung von optischen Kamerabildern, die mit geplanten Positionen eines Instruments zu Planungszwecken überlagert werden, und die Bereitstellung dieser auf Monitoreinheiten. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein zunehmender Bedarf für die Bereitstellung von Führungsinformationen für einen Benutzer besteht.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Daher kann es notwendig sein, während der Röntgenbildgebung eine weitere Führung bereitzustellen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst; weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen aufgenommen. Dabei ist zu beachten, dass die nachfolgend beschriebenen Gesichtspunkte der Erfindung auch für die Führungsvorrichtung zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung, für das Röntgenbildgebungssystem mit visueller Benutzerführung während der Röntgenbildgebung und für das Verfahren zur Führung eines Benutzers während der Röntgenbildgebung gelten.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Führungsvorrichtung zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung bereitgestellt. Die Führungsvorrichtung umfasst eine Kameraanordnung, eine Anzeigeanordnung und eine Gehäusestruktur. Die Gehäusestruktur umfasst ein Gehäuse eines Röntgenbildgebungssystems zur Aufnahme eines Röntgendetektors. Die Kameraanordnung ist so konfiguriert, dass sie Bilddaten eines Bereichs von Interesse einer Person vor dem Gehäuse erfasst. Ferner ist die Anzeigeanordnung so konfiguriert, dass die erfassten Bilddaten als Live-Darstellung des Bereichs von Interesse vorliegen. Ferner ist die Kameraanordnung an einer ersten Seite des Gehäuses und die Anzeigeanordnung an einer zweiten Seite des Gehäuses am Gehäuse befestigt, wobei die zweite Seite sich seitlich und/oder gegenüberliegend der ersten Seite befindet. Die Anzeigeanordnung ist so konfiguriert, dass sie einem Benutzer, der sich auf der zweiten Seite des Gehäuses befindet, eine Darstellung bereitstellt, die Live-Bilder von der ersten Seite umfasst.
Dadurch kann das Röntgenbildgebungssystem in Position bleiben, wenn es zum Beispiel erst kurz darauf benötigt wird. Durch die Kamera-Anzeigeanordnung erhält der Benutzer eine ausreichende zusätzliche Führung während der Röntgenbildgebung, da er mindestens teilweise durch das Gehäuse „hindurchsehen“ kann. Mit anderen Worten, die Bilddaten können auf einer Seite des Detektorgehäuses angezeigt werden, die dem Benutzer gegenüberliegt, wobei die Bilddaten eine Ansicht auf eine Szene darstellen, die sich vom Standpunkt des Benutzers aus gesehen „hinter“ dem Detektorgehäuse befindet.
Während eines medizinischen Eingriffs kann die Anzeigeanordnung zum Beispiel einem Arzt ein Live-Bild seiner Hände bereitstellen, während die direkte Sicht auf seine Hände durch das Detektorgehäuse versperrt ist. Dadurch wird die Notwendigkeit, den Detektor vorübergehend aus dem Weg zu räumen, um einen direkten Blick auf einen Bereich von Interesse am Patienten zu erhalten, eliminiert oder mindestens reduziert.
Gemäß einem Beispiel ist das Gehäuse ein flaches Detektorgehäuse und die Anzeigeanordnung umfasst mindestens einen Flachbildschirm. Der mindestens eine Flachbildschirm ist i) am Gehäuse montiert oder ii) in den äußeren Teil des Gehäuses integriert. So können zum Beispiel Anzeigeflächen in die Gehäusestruktur integriert werden.
Gemäß einem Beispiel umfasst die Kameraanordnung mindestens eine am Gehäuse montierte optische Kamera. Ferner umfasst die Anzeigeanordnung mindestens eine Anzeigevorrichtung aus der Gruppe der folgenden Bildschirme: LCD-Bildschirm, LED-Bildschirm und OLED-Bildschirm.
Gemäß einem Beispiel wird ferner eine Anordnung zur Erfassung der Benutzerposition und eine Verarbeitungseinheit bereitgestellt. Die Positionserfassungsanordnung ist so konfiguriert, dass sie eine räumliche Position eines Benutzers in Bezug auf das Gehäuse bestimmt. Ferner ist die Verarbeitungseinheit so konfiguriert, dass sie die Darstellung basierend auf der räumlichen Position so anpasst, dass die Darstellung dem Benutzer Bilddaten einer durch das Gehäuse verdeckten Situation im Blickfeld des Benutzers bereitstellt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird auch ein Röntgenbildgebungssystem mit visueller Benutzerführung während der Röntgenbildgebung bereitgestellt. Das System umfasst eine Röntgenstrahlenquelle, einen Röntgendetektor, eine Trägerstruktur und eine Führungsvorrichtung zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung gemäß einem der vorangegangenen Beispiele. Die Röntgenstrahlenquelle und der Röntgendetektor werden von der Trägerstruktur getragen. Der Röntgendetektor ist in der Gehäusestruktur der Führungsvorrichtung angeordnet. Ferner ist die erste Seite des Gehäuses der Röntgenstrahlenquelle zugewandt.
Gemäß einem Beispiel ist das Gehäuse mit Anzeigesegmenten auf seitlich gerichteten Oberflächenabschnitten versehen. Optional decken die Anzeigesegmente mindestens die Hälfte der seitlichen Oberflächenabschnitte des Gehäuses ab. Zum Beispiel sind 80% mit Anzeigesegmenten abgedeckt. Vorzugsweise folgen die Anzeigesegmente der Kontur des Gehäuses.
Der Begriff „seitlich“ bezieht sich auf seitwärts gerichtete Oberflächen in Bezug auf eine Hauptsicht- oder Erfassungsrichtung des Detektors oder eine Hauptstrahlungsrichtung der Quelle.
Gemäß einem Beispiel ist die Anzeigevorrichtung so konfiguriert, dass sie Bilddaten aus der Röntgenbildgebung anzeigt, die der Darstellung der Live-Bilder von der ersten Seite überlagert sind.
Dies kann zusätzlich zu einer weiteren Hauptanzeigevorrichtung vorgesehen sein, auf der die Röntgenbilddaten dargestellt werden. Das überlagerte Bild auf dem Detektorgehäuse stellt dem Benutzer, zum Beispiel einem Arzt, nicht nur visuelle Informationen über die Umgebung bereit, die er nicht sehen kann, weil der Detektor die direkte Sichtlinie verdeckt. Dieses stellt auch visuelle Informationen über ein Inneres einer Person bereit, z. B. eine vaskuläre Struktur oder eine Gewebe-/Knochenstruktur.
Gemäß einem Beispiel ist das Röntgenbildgebungssystem ein mobiles System, das eine Basis mit Rädern umfasst. Der bewegliche C-Bogen ist verschiebbar an der Basis montiert.
Gemäß einem Beispiel wird eine Vielzahl von Kameras bereitgestellt, die am Gehäuse montiert sind. Ferner wird auch eine Anordnung zur räumlichen Verfolgung bereitgestellt, die so konfiguriert ist, dass sie eine räumliche Beziehung zwischen einem Benutzer und einer Person von Interesse bestimmt. Die räumliche Verfolgungsanordnung ist auch so konfiguriert, dass sie eine Benutzerblickrichtung bestimmt. Die räumliche Verfolgungsanordnung ist ferner so konfiguriert, dass sie einen Bereich der Person von Interesse definiert, in der eine direkte Sicht durch das Gehäuse blockiert ist. Die räumliche Verfolgungsanordnung ist ferner so konfiguriert, dass sie mindestens eine der mehreren Kameras auswählt, die eine Blickrichtung aufweist, die einen größten Ähnlichkeitsgrad mit der ermittelten Benutzerblickrichtung aufweist. Das heißt, es wird erkannt, welche Kamera der Blickrichtung des Benutzers nahe kommt, um den Eindruck eines durchsichtigen Detektorgehäuses zu fördern.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird auch ein Verfahren zur Führung eines Benutzers während der Röntgenbildgebung bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:

a) Erfassen von Bilddaten eines Bereichs von Interesse einer Person vor dem Gehäuse mit einer Kameraanordnung, die an einer ersten Seite eines Gehäuses einer Gehäusestruktur angebracht ist; wobei das Gehäuse ein Gehäuse eines Röntgendetektors eines Röntgenbildgebungssystems ist; und
b) Darstellen der Bilddaten als Live-Darstellung des Bereichs von Interesse mit einer Anzeigeanordnung, die an einer zweiten Seite des Gehäuses angebracht ist, wobei die zweite Seite seitlich und/oder gegenüber der ersten Seite liegt; wobei einem Benutzer auf der zweiten Seite des Gehäuses eine Darstellung bereitgestellt wird, die Live-Bilder von der ersten Seite umfasst.

Gemäß einem Gesichtspunkt ist ein Gehäuse einer bildgebenden Vorrichtung, wie z. B. eines flachen Detektors, mit Bildschirmen oder Anzeigevorrichtungen versehen, auf denen dem Benutzer Bilder bereitgestellt werden, die zeigen, was sich auf der anderen Seite des Gehäuses befindet. Dazu ist das Gehäuse mit einer oder mehreren Kameras versehen, welche die entsprechenden Bilddaten, z. B. Live-Bilder, bereitstellen. Die Kameras stellen also das bereit, was der Benutzer auf der anderen Seite sehen würde, wenn das Gehäuse nicht vorhanden wäre. Die Anzeigevorrichtungen werden direkt am Gehäuse bereitgestellt, so dass dem Benutzer der Eindruck eines transparenten Gehäuses vermittelt wird. Das Gehäuse wird dadurch in der Wahrnehmung des Benutzers von einem undurchsichtigen und nicht transparenten Hindernis in ein zumindest teilweise transparentes Gehäuse umgewandelt.
Diese und andere Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung werden aus den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen ersichtlich und unter Bezugnahme darauf erläutert.
Figurenliste
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen beschrieben:

1 zeigt schematisch ein Beispiel für eine Führungsvorrichtung zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung.
2 zeigt ein Beispiel für ein Röntgenbildgebungssystem mit visueller Benutzerführung während der Röntgenbildgebung.
3 zeigt Schritte eines Beispiels für ein Verfahren zur Benutzerführung während der Röntgenbildgebung.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
Bestimmte Ausführungsformen werden nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ausführlicher beschrieben. In der folgenden Beschreibung werden gleiche Zeichnungsbezugszeichen für gleiche Elemente verwendet, auch in unterschiedlichen Zeichnungen. Die in der Beschreibung definierten Punkte, wie z. B. der detaillierte Aufbau und die Elemente, werden bereitgestellt, um ein umfassendes Verständnis der beispielhaften Ausführungsformen zu ermöglichen. Außerdem werden wohlbekannte Funktionen oder Konstruktionen nicht detailliert beschrieben, da sie die Ausführungsformen mit unnötigen Details verdecken würden. Außerdem verändern Ausdrücke wie „mindestens eines von“, wenn sie einer Liste von Elementen vorangestellt werden, die gesamte Liste von Elementen und nicht die einzelnen Elemente der Liste.
1 zeigt schematisch ein Beispiel für eine Führungsvorrichtung 10 zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung. Die Führungsvorrichtung 10 umfasst eine Kameraanordnung 12, eine Anzeigeanordnung 14 und eine Gehäusestruktur 16. Die Gehäusestruktur 16 umfasst ein Gehäuse 18 eines Röntgenbildgebungssystems zur Aufnahme eines Röntgendetektors. Die Kameraanordnung 12 ist so konfiguriert, dass sie Bilddaten eines Bereichs von Interesse einer Person vor dem Gehäuse erfasst. Die Bilderfassung wird mit gestrichelten Linien 19 angezeigt. Die Anzeigeanordnung 14 ist so konfiguriert, dass sie die erfassten Bilddaten als Live-Darstellung des Bereichs von Interesse darstellt. Die Kameraanordnung 12 ist an einer ersten Seite 20 des Gehäuses 18 am Gehäuse und die Anzeigeanordnung 14 mindestens an einer zweiten Seite 22 des Gehäuses am Gehäuse befestigt, wobei die zweite Seite seitlich und/oder gegenüberliegend zur ersten Seite angeordnet ist. Die Anzeigeanordnung 14 ist so konfiguriert, dass sie einem Benutzer, der sich auf der zweiten Seite des Gehäuses befindet, eine Darstellung bereitstellt, die Live-Bilder von der ersten Seite umfasst.
Der Begriff „vor“ bezieht sich auf einen Bereich, dem die erste Seite zugewandt ist.
Die Kamera-Anzeigeanordnung verschafft somit Sicht auf die Umgebung auf der anderen Seite des Gehäuses. Die Kamera-Anzeigeanordnung stellt somit visuelle Informationen darüber bereit, was durch das Gehäuse verdeckt wird, zum Beispiel wenn der Benutzer ein Arzt ist, der einen Eingriff durchführt und Röntgenstrahlung benötigt. Das Gehäuse kann die direkte Sicht des Benutzers auf den Bereich von Interesse der Person versperren, aber die Kamera-Anzeigeanordnung ersetzt diese direkte Sicht, indem sie die Live-Darstellung bereitstellt. Die Kamera-Anzeigeanordnung stellt auf intuitive Art und Weise zusätzliche Informationen bereit, da der Detektor mit seiner Bilddarstellung für den Benutzer sozusagen unsichtbar ist, da er „hindurchsehen“ kann.
Das Gehäuse 18 ist mit einem seitlich angebrachten Halterungsteil 21 dargestellt. In weiteren Beispielen werden andere Befestigungen bereitgestellt, zum Beispiel am oberen Teil in der Mitte. In diesem Fall würde der Teil der Anzeigeanordnung 14, der sich auf der Oberseite des Gehäuses befindet, eine Art Ausschnitt aufweisen.
In einem Beispiel, das in 1 als Option dargestellt ist, ist das Gehäuse 18 ein flaches Detektorgehäuse. Die Anzeigeanordnung 14 umfasst mindestens eine flache Anzeigeanordnung, die am Gehäuse montiert ist. Zusätzlich oder alternativ ist die mindestens eine flache Anzeigeanordnung in den äußeren Teil des Gehäuses integriert.
In einem Beispiel ist die Gehäusestruktur so konfiguriert, dass sie oberhalb einer Trägerfläche der Person angeordnet ist. Die Kamera(s) ist (sind) an der Unterseite des Detektors und die Anzeigeanordnung(en) an der Oberseite montiert.
In einem Beispiel, das in 1 als Option dargestellt ist, umfasst die Kameraanordnung 12 mindestens eine am Gehäuse montierte optische Kamera 24. Es werden zum Beispiel zwei oder drei oder vier Kameras oder mehr bereitgestellt.
In einem Beispiel umfasst die Anzeigeanordnung mindestens einen der folgenden Bildschirme: LCD-Bildschirm, LED-Bildschirm und OLED-Bildschirm.
In einem Beispiel, das ebenfalls in 1 als Option dargestellt ist, werden ferner eine Anordnung 26 zur Erfassung der Benutzerposition und eine Verarbeitungseinheit 28 bereitgestellt. Die Positionserfassungsanordnung 26 ist so konfiguriert, dass sie eine räumliche Position eines Benutzers in Bezug auf das Gehäuse bestimmt. Dies wird durch gepunktete Erkennungslinien 30 angedeutet. Die Verarbeitungseinheit 28 ist so konfiguriert, dass sie die Darstellung basierend auf der räumlichen Position so anpasst, dass die Darstellung dem Benutzer Bilddaten einer durch das Gehäuse verdeckten Situation im Blickfeld des Benutzers bereitstellt. Die gestrichelten Linien 32, 34 zeigen die drahtlosen oder drahtgebundenen Daten- und Steuerverbindungen an.
Der Begriff „Benutzer“ bezieht sich auf einen Benutzer, der das Röntgensystem bedient oder auf einen Arzt, der mit einer Person interagiert. Der Begriff „Person“ kann auch als Individuum bezeichnet werden. Die „Person“ kann ferner auch als Patient bezeichnet werden, wobei zu beachten ist, dass dieser Begriff nichts darüber aussagt, ob bei der Person tatsächlich eine Krankheit vorliegt oder nicht.
2 zeigt ein Beispiel für ein Röntgenbildgebungssystem 50 mit visueller Benutzerführung während der Röntgenbildgebung. Das System 50 umfasst eine Röntgenstrahlenquelle 52 und einen Röntgendetektor 54. Ferner wird eine Trägerstruktur 56 und die Führungsvorrichtung 10 zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung gemäß einem der vorangegangenen Beispiele bereitgestellt. Die Röntgenstrahlenquelle 52 und der Röntgendetektor 54 werden von der Trägerstruktur 56 getragen. Die Röntgenstrahlenquelle 52 und der Röntgendetektor 54 sind in der Gehäusestruktur 16 der Führungsvorrichtung 10 angeordnet. Die erste Seite 20 des Gehäuses ist der anderen Seite der Röntgenstrahlenquelle 52 und des Röntgendetektors 54 zugewandt.
In einem Beispiel, das in 2 als Option dargestellt ist, ist der Röntgendetektor 54 in der Gehäusestruktur der Führungsvorrichtung angeordnet. Die erste Seite des Gehäuses ist der Röntgenstrahlenquelle 52 zugewandt.
In einem Beispiel weist die mindestens eine Kamera eine Blickrichtung auf die Röntgenstrahlenquelle auf.
In einem Beispiel, das in 3 als Option dargestellt ist, wird das Gehäuse mit Anzeigesegmenten 58 auf seitlich zugewandten Oberflächenabschnitten und auch auf oberen Oberflächenabschnitten bereitgestellt.
Das Gehäuse ist mit Anzeigesegmenten auf Oberflächen ausgestattet, die einem Benutzer zugewandt sind, wenn sich der Detektor z. B. in einer aufrechten Position befindet, um Röntgenstrahlen zu erfassen, die in einem Bereich unterhalb einer Personenauflage 62 erzeugt werden. Beispielsweise werden flexible Anzeigeelemente werden an einem abgerundeten oder gebogenen Gehäuse des Detektors angebracht.
In einem Beispiel, das in 2 als Option dargestellt ist, umfasst die Trägerstruktur einen beweglichen C-Bogen 60. Die Röntgenstrahlenquelle und der Röntgendetektor sind ferner an den gegenüberliegenden Enden des beweglichen C-Bogens angebracht.
In einem weiteren Beispiel, das in 2 als Option dargestellt ist, lässt sich der C-Bogen 60 so anordnen, dass die Röntgenstrahlenquelle 52 unterhalb eines Personenträgertisches 62 und der Röntgendetektor 54 oberhalb des Personenträgertisches 62 bereitgestellt wird.
In einem Beispiel, das in 2 als Option dargestellt ist, ist das Röntgenbildgebungssystem 50 ein mobiles System, das eine Basis 64 mit Rädern 66 umfasst. Der bewegliche C-Bogen 60 ist verschiebbar an der Basis 64 befestigt.
Optional wird eine Vielzahl von Kameras 70 bereitgestellt, die am Gehäuse montiert sind. Ferner wird eine Anordnung zur räumlichen Verfolgung 72 bereitgestellt, welche die räumliche relative Positionierung des Benutzers, des Detektors und eines Bereichs von Interesse verfolgt. Die Verfolgung ist mit den Linien 74 schematisch dargestellt. Wie angedeutet, ist die Anordnung zur räumlichen Verfolgung 72 so konfiguriert, dass sie eine räumliche Beziehung zwischen einem Benutzer 76 und einer Person 78 von Interesse, die zum Beispiel auf dem Personenträgertisch 62 liegt, ermittelt. Die Anordnung zur räumlichen Verfolgung 72 ist ferner so konfiguriert, dass sie eine Benutzerblickrichtung 80 bestimmt und einen Bereich von Interesse definiert, in dem eine direkte Sicht durch das Gehäuse versperrt ist. Die Anordnung zur räumlichen Verfolgung 72 ist außerdem so konfiguriert, dass sie mindestens eine aus der Vielzahl der Kameras 24 auswählt, die eine Blickrichtung 82 aufweist, die einen größten Ähnlichkeitsgrad mit der ermittelten Benutzerblickrichtung 80 aufweist.
Die Anordnung zur räumlichen Verfolgung 72 kann eine kopfgetragene Ausrüstung für den Benutzer umfassen, um die Position und Orientierung des Benutzers zu ermitteln. Ferner können Time-of-Flight-Kameras bereitgestellt werden, um die räumliche Situation zu erfassen. Die räumliche Situation kann mit optischen Mitteln oder mit elektromagnetischen Mitteln erfasst und bestimmt werden.
3 zeigt Schritte eines Beispiels für ein Verfahren 100 zur Benutzerführung während der Röntgenbildgebung. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:

- In einem ersten Schritt 102, auch als Schritt a) bezeichnet, werden Bilddaten eines Bereichs von Interesse einer Person vor dem Gehäuse mit einer Kameraanordnung erfasst, die an einer ersten Seite eines Gehäuses einer Gehäusestruktur angebracht ist. Das Gehäuse ist ein Gehäuse eines Röntgendetektors eines Röntgenbildgebungssystems.
- In einem zweiten Schritt 104, auch als Schritt b) bezeichnet, werden die Bilddaten als Live-Darstellung des Bereichs von Interesse mit einer Anzeigeanordnung, die an einer zweiten Seite des Gehäuses angebracht ist, dargestellt, wobei die zweite Seite seitlich und/oder gegenüber der ersten Seite liegt; wobei einem Benutzer auf der zweiten Seite des Gehäuses eine Darstellung bereitgestellt wird, die Live-Bilder von der ersten Seite umfasst.

Die Live-Darstellung umfasst zum Beispiel eine Sequenz von Live-Bildern.
In einem Beispiel werden die Schritte a) und b) kontinuierlich parallel bereitgestellt.
In einem anderen Beispiel werden die Schritte a) und b) in Form einer wiederholten Schleife bereitgestellt.
Es ist zu beachten, dass Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf verschiedene Gegenstände beschrieben werden. Insbesondere werden einige Ausführungsformen unter Bezugnahme auf Ansprüche vom Verfahrenstyp beschrieben, während andere Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Vorrichtungstyp-Ansprüche beschrieben werden. Ein Fachmann wird jedoch aus den obigen Ausführungen und der folgenden Beschreibung erkennen, dass außer da, wo etwas anderes angegeben ist, zusätzlich zu jeder Kombination von Merkmalen, die zu einer Art von Gegenstand gehören, auch jede Kombination zwischen Merkmalen, die zu verschiedenen Gegenständen gehören, in dieser Anmeldung in Betracht gezogen wird. Jedoch können alle Merkmale kombiniert werden, um synergetische Effekte bereitzustellen, die größer sind als die einfache Summierung der Merkmale.
Während die Erfindung in den Zeichnungen und der vorangehenden Beschreibung veranschaulicht und ausführlich beschrieben worden ist, sind eine solche Veranschaulichung und Beschreibung als veranschaulichend oder beispielhaft und nicht einschränkend zu betrachten. Die Erfindung ist nicht auf die offenbarten Ausführungsformen beschränkt. Andere Variationen der offenbarten Ausführungsformen können vom Fachmann beim Ausführen einer beanspruchten Erfindung, aus einem Studium der Zeichnungen, der Offenbarung und der abhängigen Ansprüche verstanden und bewirkt werden.
In den Patentansprüchen schließt das Wort „umfassen“ andere Elemente oder Schritte nicht aus, und der unbestimmte Artikel schließt eine Mehrzahl nicht aus. Ein einzelner Prozessor oder eine andere Einheit kann die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen genannter Elemente erfüllen. Die bloße Tatsache, dass bestimmte Maßnahmen in voneinander verschiedenen abhängigen Ansprüchen genannt werden, bedeutet nicht, dass eine Kombination dieser Maßnahmen nicht vorteilhaft verwendet werden kann. Jegliche Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkungen des Schutzumfangs auszulegen.

Claims

Führungsvorrichtung (10) zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung, wobei die Führungsvorrichtung Folgendes umfasst: - eine Kameraanordnung (12); - eine Anzeigeanordnung (14); und - eine Gehäusestruktur (16); wobei die Gehäusestruktur ein Gehäuse (18) eines Röntgenbildgebungssystems zur Aufnahme eines Röntgendetektors umfasst; wobei die Kameraanordnung so konfiguriert ist, dass sie Bilddaten eines Bereichs von Interesse einer Person vor dem Detektor erfasst; wobei die Anzeigeanordnung so konfiguriert ist, dass sie die erfassten Bilddaten als eine Live-Darstellung des Bereichs von Interesse darstellt; wobei die Kameraanordnung an einer ersten Seite (20) des Gehäuses und die Anzeigeanordnung an einer zweiten Seite (22) des Gehäuses an dem Gehäuse angebracht ist, wobei die zweite Seite seitlich und/oder gegenüberliegend zur ersten Seite ist; und wobei die Anzeigeanordnung so konfiguriert ist, dass sie einem Benutzer, der sich auf der zweiten Seite des Gehäuses befindet, eine Darstellung bereitstellt, die Live-Bilder von der ersten Seite umfasst.
Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Gehäuse ein flaches Detektorgehäuse ist; und wobei die Anzeigeanordnung mindestens einen Flachbildschirm umfasst, der: i) am Gehäuse montiert ist; oder ii) in den äußeren Teil des Gehäuses integriert ist.
Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kameraanordnung mindestens eine optische Kamera (24) umfasst, die am Gehäuse montiert ist; und wobei die Anzeigeanordnung mindestens einen Bildschirm aus der folgenden Gruppe umfasst: LCD-Bildschirm, LED-Bildschirm und OLED-Bildschirm.
Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, ferner umfassend: - eine Anordnung zur Erfassung der Benutzerposition (26); und - eine Verarbeitungseinheit (28); wobei die Positionserfassungsanordnung so konfiguriert ist, dass sie eine räumliche Position eines Benutzers in Bezug auf das Gehäuse bestimmt; und wobei die Verarbeitungseinheit so konfiguriert ist, dass sie die Darstellung auf der Anzeigeanordnung basierend auf der räumlichen Position so anpasst, dass die Darstellung dem Benutzer Bilddaten einer durch das Gehäuse verdeckten Situation im Blickfeld des Benutzers bereitstellt.
Röntgenbildgebungssystem (50) mit visueller Benutzerführung während der Röntgenbildgebung, wobei das System Folgendes umfasst: - eine Röntgenstrahlenquelle (52) und einen Röntgendetektor (54); - eine Trägerstruktur (56); und - eine Führungsvorrichtung (10) zur visuellen Führung während der Röntgenbildgebung nach einem der vorhergehenden Ansprüche; wobei die Röntgenstrahlenquelle und der Röntgendetektor von der Trägerstruktur getragen werden; wobei der Röntgendetektor in der Gehäusestruktur der Führungsvorrichtung angeordnet ist; und wobei die erste Seite des Gehäuses der Röntgenstrahlenquelle zugewandt ist.
System nach Anspruch 5, wobei das Gehäuse Anzeigesegmenten (58) an seitlich gerichteten Oberflächenabschnitten aufweist; und wobei die Anzeigesegmente mindestens die Hälfte der seitlichen Oberflächenabschnitte des Gehäuses abdecken.
System nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Anzeige so konfiguriert ist, dass sie Bilddaten aus der Röntgenbildgebung anzeigt, die der Darstellungder Live-Bilder von der ersten Seite überlagert sind.
System nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Trägerstruktur einen beweglichen C-Bogen (60) umfasst; und wobei die Röntgenstrahlenquelle und der Röntgendetektor an gegenüberliegenden Enden des beweglichen C-Bogens angebracht sind.
System nach Anspruch 8, wobei sich der C-Bogen so anordnen lässt, dass die Röntgenstrahlenquelle unterhalb eines Personenträgertisches (62) und der Röntgendetektor oberhalb des Personenträgertisches bereitgestellt wird.
System nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei das Röntgenbildgebungssystem ein mobiles System ist, das eine Basis (64) mit Rädern (66) umfasst; und wobei der bewegliche C-Bogen verschiebbar an der Basis montiert ist.
System nach einem der Ansprüche 5 bis 10, ferner umfassend: - eine Vielzahl von Kameras, die am Gehäuse montiert sind; und - eine Anordnung zur räumlichen Verfolgung; wobei die Anordnung zur räumlichen Verfolgung konfiguriert ist, um eine räumliche Beziehung zwischen einem Benutzer und einer Person von Interesse zu bestimmen; und eine Benutzerblickrichtung zu bestimmen; und einen Bereich der Person von Interesse zu definieren, in dem eine direkte Sicht durch das Gehäuse versperrt ist; und mindestens eine aus der Vielzahl der Kameras auszuwählen, die eine Blickrichtung aufweist, die einen größten Ähnlichkeitsgrad mit der ermittelten Benutzerblickrichtung aufweist.
Verfahren (100) zum Führen eines Benutzers während der Röntgenbildgebung, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: a) Erfassen (102) von Bilddaten eines Bereichs von Interesse einer Person vor dem Gehäuse mit einer Kameraanordnung, die an einer ersten Seite eines Gehäuses einer Gehäusestruktur angebracht ist; wobei das Gehäuse ein Gehäuse eines Röntgendetektors eines Röntgenbildgebungssystems ist; und b) Darstellen (104) der Bilddaten als Live-Darstellung des Bereichs von Interesse mit einer Anzeigeanordnung, die an einer zweiten Seite des Gehäuses angebracht ist, wobei die zweite Seite seitlich und/oder gegenüberliegend zur ersten Seite ist; wobei einem Benutzer auf der zweiten Seite des Gehäuses eine Darstellung bereitgestellt wird, die Live-Bilder von der ersten Seite umfasst.