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QUERVERWEIS AUF VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der am 27. Dezember 2017 eingereichten vorläufigen
US-Patentanmeldung Nr. 62/610,807 , auf deren vollständige Inhalte hier in ihrer Gesamtheit Bezug genommen wird.
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GEBIET
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Ausführungsformen beziehen sich auf ein System und ein Verfahren zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für ein Hydrauliksystem.
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HINTERGRUND
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Moderne Fahrzeuge enthalten ein oder mehrere Hydrauliksysteme. Beispielsweise können das Brems-, das Aufhängungs-, das Servolenkungs- und andere Systeme ein Hydrauliksystem umfassen. Da Hydrauliksysteme in dem Fahrzeug verwendet werden, können Komponenten des Hydrauliksystems abgenutzt werden.
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KURZDARSTELLUNG
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Die Abnutzung bei Komponenten eines Hydrauliksystems kann durch Erzeugen einer Druck-Volumen-Kurve für das Hydrauliksystem detektiert werden, wobei ein Volumen von Hydraulikfluid, das von einem Kolben verdrängt wird, gemessen wird und ein Druck des Hydrauliksystems erfasst wird. Mit stärkerer Abnutzung einer Komponente nimmt der Druckwert für einen bestimmten Volumenwert ab. Also können zur Überwachung der Abnutzung von Komponenten (unter anderem) Druck-Volumen-Kurven erzeugt werden. Druck-Volumen-Kurven können zur Kennzeichnung der Höhe des Drucks, die zur Betätigung von Komponenten des Hydrauliksystems erforderlich ist, verwendet werden und können bei verschiedenen Anwendungen verwendet werden: zur Überwachung von Hydraulikkreisluft und Lecks, zur Überwachung von Bremsscheiben- und Bremsbelagwirkungsschwund, zu Fahrerbremsanforderungsberechnungen und anderem. Somit ist eine Art der Erzeugung von Druck-Volumen-Kurven, die den gegenwärtigen Zustand der Hydraulikkomponente widerspiegeln, erforderlich.
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Ausführungsformen stellen unter anderem Verfahren und Systeme zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für ein Hydrauliksystem in einem Fahrzeug bereit.
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Eine Ausführungsform stellt ein Verfahren zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für ein Hydrauliksystem in einem Fahrzeug bereit. Das Verfahren umfasst Zugreifen unter Verwendung einer elektronischen Steuerung auf eine vorhergehende Druck-Volumen-Kurve aus einem Speicher, Erzeugen unter Verwendung der elektronischen Steuerung eines Signals zur Bewegung eines mit dem Hydrauliksystem gekoppelten Kolbens, Empfangen an der elektronischen Steuerung eines Drucks des Hydrauliksystems von einem Drucksensor, Erzeugen mit der elektronischen Steuerung einer neuen Druck-Volumen-Kurve basierend auf dem empfangenen Druck und einer Position des Kolbens, Vergleichen mit der elektronischen Steuerung der neuen Druck-Volumen-Kurve mit der vorhergehenden Druck-Volumen-Kurve als Reaktion darauf, dass sich die neue Druck-Volumen-Kurve und die vorhergehende Druck-Volumen-Kurve um mindestens einen Schwellenwert unterscheiden, Ersetzen mit der elektronischen Steuerung der vorhergehenden Druck-Volumen-Kurve durch die neue Druck-Volumen-Kurve in dem Speicher und Betätigen mit der elektronischen Steuerung des Hydrauliksystems basierend auf der gespeicherten Druck-Volumen-Kurve.
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Eine weitere Ausführungsform stellt ein System zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für ein Hydrauliksystem in einem Fahrzeug bereit. Das System umfasst einen Kolben, der mit dem Hydrauliksystem gekoppelt ist, einen Drucksensor, der dazu konfiguriert ist, einen Druck des Hydrauliksystems zu detektieren, und eine elektronische Steuerung, die dazu konfiguriert ist, auf eine vorhergehende Druck-Volumen-Kurve aus einem Speicher zuzugreifen, ein Signal zur Bewegung des Kolbens zu erzeugen, einen Druck von dem Drucksensor zu empfangen, eine neue Druck-Volumen-Kurve basierend auf dem empfangenen Druck und einer Position des Kolbens zu erzeugen, die neue Druck-Volumen-Kurve mit der vorhergehenden Druck-Volumen-Kurve zu vergleichen, als Reaktion darauf, dass sich die neue Druck-Volumen-Kurve und die vorhergehende Druck-Volumen-Kurve um mindestens einen Schwellenwert unterscheiden, die vorhergehende Druck-Volumen-Kurve durch die neue Druck-Volumen-Kurve in dem Speicher zu ersetzen, und das Hydrauliksystem basierend auf der gespeicherten Druck-Volumen-Kurve zu betätigen.
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Weitere Aspekte, Merkmale und Ausführungsformen werden bei Betrachtung der detaillierten Beschreibung und der anhängigen Zeichnungen offensichtlich.
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Figurenliste
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- 1 ist ein Blockdiagramm eines Systems zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für ein Hydrauliksystem in einem Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform.
- 2 ist ein Blockdiagramm einer elektronischen Steuerung gemäß einer Ausführungsform.
- 3 ist eine Ausführungsform eines Hydrauliksystems gemäß einer Ausführungsform.
- 4 ist ein Ablaufdiagramm, das ein Verfahren zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für ein Hydrauliksystem in einem Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform darstellt.
- 5 stellt einen Vergleich von Druck-Volumen-Kurven gemäß einer Ausführungsform dar.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Bevor irgendwelche Ausführungsformen genauer erläutert werden, versteht sich, dass diese Offenbarung in ihrer Anwendung nicht auf die Einzelheiten der Konstruktion und der Anordnung der Komponenten, die in der folgenden Beschreibung angeführt oder in den folgenden Zeichnungen dargestellt werden, beschränkt sein soll. Ausführungsformen können andere Konfigurationen aufweisen und können verschiedenartig in die Praxis umgesetzt oder durchgeführt werden.
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Mehrere hardware- und softwarebasierte Vorrichtungen sowie mehrere verschiedene Strukturkomponenten können zur Implementierung verschiedener Ausführungsformen verwendet werden. Darüber hinaus können Ausführungsformen Hardware, Software und elektronische Komponenten oder Module umfassen, die zum Zwecke der Erörterung möglicherweise so dargestellt und beschrieben werden, als wäre der Großteil der Komponenten lediglich in Hardware implementiert. Für einen Durchschnittsfachmann und auf Basis der Lektüre dieser detaillierten Beschreibung ist jedoch erkenntlich, dass die auf Elektronik basierenden Aspekte der Erfindung zumindest bei einer Ausführungsform in Software (beispielsweise auf nichtflüchtigen computerlesbaren Medien gespeichert), die durch einen oder mehrere Prozessoren ausführbar ist, implementiert sein können. Beispielsweise können „Steuereinheiten“ und „Steuerungen“, die in der Patentschrift beschrieben werden, einen oder mehrere elektronische Prozessoren, ein oder mehrere Speichermodule, darunter nichtflüchtige computerlesbare Medien, eine oder mehrere Eingabe-/Ausgabe-Schnittstellen, einen oder mehrere ASICs und verschiedene Verbindungen (beispielsweise einen Systembus), die die verschiedenen Komponenten verbinden, umfassen.
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1 ist ein Blockdiagramm eines Systems 100 in einem Fahrzeug 105 zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für ein Hydrauliksystem 110. Das System 100 umfasst einen Kolben 115, der mit dem Hydrauliksystem 110 gekoppelt ist, einen Drucksensor 120, der dazu konfiguriert ist, einen Druck in dem Hydrauliksystem 110 zu detektieren, einen Temperatursensor 125, der dazu konfiguriert ist, eine Temperatur in dem Hydrauliksystem 110 zu detektieren, und eine elektronische Steuerung 130.
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Das Fahrzeug 105 kann verschiedene Arten und Konstruktionen von Fahrzeugen einschließen. Beispielsweise kann das Fahrzeug 105 ein PKW, ein Motorrad, ein Lkw, ein Sattelzug und dergleichen sein.
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Das Hydrauliksystem 110 kann ein System in dem Fahrzeug 110, das zur Übertragung von Energie aus Strömung und Druck verwendet wird, sein. In dem gezeigten Beispiel ist das Hydrauliksystem 105 ein Bremssystem des Fahrzeugs 110. Bei anderen Ausführungsformen kann das Hydrauliksystem 105 jedoch ein Servolenkungssystem, ein Aufhängungssystem und dergleichen sein. Zusätzliche Einzelheiten hinsichtlich des Hydrauliksystems 105 werden nachstehend in Bezug auf 3 erörtert.
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Der Kolben 115 ist mit dem Hydrauliksystem 110 strömungsgekoppelt. Beispielsweise ist der Kolben 115 dazu konfiguriert, sich in einem Zylinder des Hydrauliksystems 110 dahingehend zu bewegen, Hydraulikfluid durch das Hydrauliksystem 110 zu bewegen und durch diese Bewegung von Hydraulikfluid Druck an Komponenten des Hydrauliksystems 110 anzulegen. Der Kolben 115 kann bei einigen Ausführungsformen von einem Motor bewegt werden. Der Motor kann von der elektronischen Steuerung 130 steuerbar sein. Bei einigen Ausführungsformen weisen der Kolben 115 und der Motor einen eigens vorgesehenen elektronischen Prozessor auf. Zusätzliche Einzelheiten hinsichtlich des Kolbens 115 werden nachstehend in Bezug auf 3 erörtert.
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Der Drucksensor 120 ist dazu konfiguriert, einen Druck in dem Hydrauliksystem 110 zu detektieren. Beispielsweise kann der Drucksensor 120 einen Druck in einem Hauptzylinder des Hydrauliksystems 110, einem Nehmerzylinder des Hydrauliksystems 110, einem Reservoir des Hydrauliksystems 110 oder anderen Komponenten des Hydrauliksystems 110 detektieren. Der Drucksensor 120 ist mit der elektronischen Steuerung 130 elektrisch gekoppelt und ist dazu konfiguriert, Druckdaten zu der elektronischen Steuerung 130 zu senden.
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Der Temperatursensor 125 ist dazu konfiguriert, eine Temperatur in dem Hydrauliksystem 110 zu detektieren. Beispielsweise kann der Temperatursensor 125 eine Umgebungstemperatur des Hydrauliksystems 110, eine Temperatur von Hydraulikfluid in dem Hydrauliksystem oder eine Temperatur einer spezifischen Komponente des Hydrauliksystems 110, wie z. B. die Temperatur einer Bremsscheibe eines Bremssystems, detektieren. Der Temperatursensor 125 ist mit der elektronischen Steuerung 130 elektrisch gekoppelt und ist dazu konfiguriert, Druckdaten zu der elektronischen Steuerung 130 zu senden.
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Die elektronische Steuerung 130 wird in 2 dargestellt. Die elektronische Steuerung 130 umfasst mehrere elektrische und elektronische Komponenten, die Energie, Betriebssteuerung und Schutz für die Komponenten und Module innerhalb der elektronischen Steuerung 130 bereitstellen. In dem dargestellten Beispiel umfasst die elektronische Steuerung 130 einen elektronischen Prozessor 205, eine Eingabe-/Ausgabe-Schnittstelle 210 und einen Speicher 215. Der elektronische Prozessor 205 kann ein programmierbarer elektronischer Mikroprozessor, eine Mikrosteuerung, eine ASIC und dergleichen sein. Der elektronische Prozessor 205 ist mit der Eingabe-/Ausgabe-Schnittstelle 210 und dem Speicher 215 kommunikativ gekoppelt. Die Eingabe-/Ausgabe-Schnittstelle 210 gestattet, dass externe elektronische Komponenten mit dem elektronischen Prozessor 205 kommunizieren. Der Speicher 215 kann ein nichtflüchtiger, maschinenlesbarer Speicher, wie z. B. ein Direktzugriffsspeicher (RAM), ein elektrisch löschbarer programmierbarer Nurlesespeicher (EEPROM) und dergleichen, sein.
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Die elektronische Steuerung 130 kann in verschiedenen unabhängigen Steuerungen (beispielsweise programmierbaren elektronischen Steuereinheiten), die jeweils zur Durchführung spezifischer Funktionen oder Unterfunktionen konfiguriert sind, implementiert sein. Darüber hinaus kann die elektronische Steuerung 130 Untermodule enthalten, die elektronische Prozessoren, Speicher oder ASICs zur Erfüllung von Eingabe-/Ausgabe-Funktionen, Verarbeitung von Signalen und Anwendung der nachstehend aufgeführten Verfahren umfassen. Bei weiteren Ausführungsformen umfasst die elektronische Steuerung 130 zusätzliche, weniger oder andere Komponenten.
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3 stellt das Hydrauliksystem 110 gemäß einer Ausführungsform dar. Das Hydrauliksystem 110 kann, obgleich es in 3 als ein Bremssystem dargestellt wird, verschiedene andere Arten von Hydrauliksystemen, die bei einem Fahrzeug vorzufinden sind, wie oben erörtert wird, einschließen.
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Das Hydrauliksystem 110 umfasst verschiedene Komponenten. Beispielsweise umfasst das Hydrauliksystem 110 ein Bremspedal 305, einen Hauptzylinder 310, ein Reservoir 315, Systemventile 320 und 321, Kolbenventile 325 und 326, Bremsen 331, 332, 333 und 334, und einen Pedalwegsensor PTS1,2. Wenn das Bremspedal 305 nicht heruntergedrückt ist, sind die Systemventile 320 und 321 geöffnet, wodurch gestattet wird, dass Hydraulikbremsfluid von dem Reservoir 315 das Hydrauliksystem 110 füllt. Wenn das Bremspedal 305 heruntergedrückt wird, schließen sich die Systemventile 320 und 321 und der Pedalwegsensor PTS1,2 detektiert eine zurückgelegte Strecke und die Geschwindigkeit des Bremspedals 305, wenn es heruntergedrückt wird. Basierend auf der detektierten zurückgelegten Strecke und der Geschwindigkeit des Bremspedals 305 wird der Motor 340 aktiviert. Jegliches überströmendes Hydraulikbremsfluid wird zu dem Reservoir 315 zurückgeleitet.
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Wie oben erwähnt wird, sind die Kolbenventile 325 und 326 bei Normalbetrieb des Hydrauliksystems 110 geschlossen. Wenn die Kolbenventile 325 und 326 geschlossen sind, kann kein Hydraulikbremsfluid den Kolben 115 erreichen. Wenn das Bremspedal 305 heruntergedrückt wird, werden die Kolbenventile 325 und 326 geöffnet und die Systemventile 320 und 321 werden geschlossen, und der Kolben 115 ist dazu konfiguriert, von einem Motor 340 dahingehend bewegt zu werden, den Hydraulikdruck des Hydrauliksystems 110 (beispielsweise als Reaktion auf das Herunterdrücken des Bremspedals 305) zu erhöhen. Wenn der Motor 340 eingeschaltet wird, wird der Kolben 115 mit einer konstanten Geschwindigkeit, die einer gewünschten Drehzahl des Motors 340 entspricht, bewegt. Durch die Bewegung des Kolbens 115 wird das Hydraulikbremsfluid bewegt und der Hydraulikdruck in dem Hydrauliksystem 110 (beispielsweise zum Anlegen von Hydraulikdruck an die Bremsen 331, 332, 333, 334) erhöht.
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Deshalb ist es von Vorteil, dass das Fahrzeug 105 beim Durchführen von Schritten eines Verfahrens zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für das Hydrauliksystem 110 gemäß nachstehender Beschreibung stillsteht (beispielsweise in die Parkstellung versetzt ist, mit einem Schlüssel des Fahrzeugs 105 in einer Aus-Stellung oder eine andere Situation, in der das Fahrzeug 105 komplett angehalten ist), um den normalen Bremsbetrieb des Hydrauliksystems 110 nicht zu beeinträchtigen. Durch das Durchführen des Verfahrens, wenn das Fahrzeug 105 stillsteht, wird von einem Bediener des Fahrzeugs 105 keine Bremsung detektiert, da a) das Bremspedal 305 bereits heruntergedrückt ist und jeglicher zusätzliche angelegte Druck nicht detektiert wird oder b) das Fahrzeug 105 geparkt ist und jeglicher zusätzliche angelegte Druck nicht detektiert wird.
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4 stellt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400 zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für das Hydrauliksystem 110 gemäß einer Ausführungsform dar. Das Verfahren 400 wird bei einigen Ausführungsformen durchgeführt, wenn das Fahrzeug 105 stillsteht, so dass normaler Bremsbetrieb des Hydrauliksystems 110 während der Durchführung des Verfahrens 400 nicht unterbrochen wird. Das Verfahren 400 umfasst Zugreifen mit der elektronischen Steuerung 130 auf eine vorhergehende DV-Kurve aus dem Speicher 215 (bei Block 405). Die vorhergehende DV-Kurve kann bei der Herstellung des Fahrzeugs 105 in dem Speicher 215 gespeichert werden und kann eine DV-Kurve einer Erstausrüster-Komponente (OEM-Komponente; OEM - Original Equipment Manufacturer) anzeigen. Bei weiteren Ausführungsformen reflektiert die vorhergehende DV-Kurve, wenn neue Komponenten an dem Fahrzeug 105 (wie z. B. neue Bremssättel oder Bremsbeläge) installiert worden sind, die DV-Kurve der neu installierten Komponenten. Bei weiteren Ausführungsformen wird die vorhergehende DV-Kurve unter Verwendung des Verfahrens 400 erzeugt und zur späteren Verwendung gespeichert (wie nachstehend beschrieben wird).
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Verschiedene Komponenten in verschiedenen Abnutzungsstadien erzeugen unterschiedliche DV-Kurven. Beispielsweise stellt 5 einen Vergleich von Komponenten-DV-Kurven dar.
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Eine Kurve 505 einer brandneuen OEM-Komponente ist die Kurve, die erzeugt wird, wenn eine Komponente während der Herstellung des Fahrzeugs 105 zuerst installiert wird. Mit Abnutzung der Komponente beginnen die Druckwerte zu fallen. Die DV-Kurve, die bei Abnutzung der Komponente erzeugt wird, kann eine Kurve 510 für eine gebrauchte OEM-Komponente sein. Wie gezeigt wird nehmen die Druckwerte mit zunehmender Abnutzung der Komponente ab.
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Die Komponente kann durch eine Nicht-OEM-Komponente ersetzt werden. Wenn beispielsweise eine Komponente versagt, muss ein Benutzer des Fahrzeugs 105 möglicherweise die Komponente mit dem, was in der Werkstatt oder auf dem freien Markt zur Verfügung steht, ersetzen. Eine Ersatzkomponente kann eine geringere Qualität als die OEM-Komponente aufweisen und kann somit eine DV-Kurve 515 für eine Nachrüstungskomponente mit geringer Leistungsfähigkeit erzeugen. Im Gegensatz dazu kann der Benutzer, wenn der Benutzer des Fahrzeugs 105 Know-how über Hydraulikkomponenten besitzt, die OEM-Komponente mit einer Nachrüstungskomponente mit hoher Leistungsfähigkeit, die eine DV-Kurve 520 für eine Nachrüstungskomponente mit hoher Leistungsfähigkeit erzeugen kann, ersetzen wollen.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 4 umfasst das Verfahren 400 des Weiteren Erzeugen mit der elektronischen Steuerung 130 eines Signals zum Bewegen des Kolbens 115 (bei Block 410). Bei einer Ausführungsform stellt das Signal eine konstante Geschwindigkeit, mit der der Kolben 115 zu bewegen ist, dar. Das Signal wird zu dem Motor 340 gesendet und der Motor 340 bewegt dann den Kolben 115 mit der definierten konstanten Geschwindigkeit, wodurch das Hydraulikfluid in einem Volumen verdrängt wird. Das Volumen, das von den Kolben 115 verdrängt wird, wird von einer Fläche des Kolbens 115 (die bekannt ist und in dem Speicher 215 gespeichert sein kann) und durch eine Änderung der Position des Kolbens 115 bestimmt. Durch Multiplizieren der Fläche des Kolbens 115 und der Änderung der Position des Kolbens 115 kann die elektronische Steuerung 130 das von dem Kolben 115 verdrängte Volumen bestimmen.
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Die elektronische Steuerung 130 empfängt einen Druck von dem Drucksensor 120 (bei Block 415). Wie oben beschrieben wird, kann der Druck von dem gesamten Hydrauliksystem 110 oder von einer individuellen Komponente des Hydrauliksystems 110 sein. Bei einigen Ausführungsformen empfängt die elektronische Steuerung bei Block 415 auch eine Temperatur von dem Temperatursensor 120. Wie oben beschrieben wird, kann die Temperatur eine Umgebungstemperatur des Hydrauliksystems 110, eine Temperatur des Hydraulikfluids in dem Hydrauliksystem 110, eine Temperatur einer Komponente des Hydrauliksystems 110 und dergleichen sein. Die elektronische Steuerung 130 kann den Druck und die Temperatur kurzzeitig in dem Speicher 215 zur Erzeugung einer DV-Kurve speichern (wie nachstehend erörtert wird). Die elektronische Steuerung 130 kann bei einigen Ausführungsformen dazu konfiguriert sein, Druck- und Volumendaten zur Erzeugung der DV-Kurve unbefristet zu sammeln. Bei weiteren Ausführungsformen kann die elektronische Steuerung 130 Druck- und Volumendaten für einen im Voraus definierten Zeitraum oder bis ein im Voraus definierter Volumen- oder Druckwert berechnet oder empfangen wird, sammeln.
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Bei einigen Ausführungsformen sendet der Drucksensor 120 durchgängig Druckdaten zu der elektronischen Steuerung 130, so dass jede Position des Kolbens 115 (und somit jedes Volumen) einen zugeordneten Druckwert hat. Der Temperatursensor 125 kann auf ähnliche Art und Weise durchgängig Temperaturdaten zu der elektronischen Steuerung 130 senden.
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Das Verfahren 400 umfasst des Weiteren Erzeugen mit der elektronischen Steuerung 130 einer neuen DV-Kurve basierend auf dem empfangenen Druck und dem von dem Kolben 115 verdrängten Volumen (bei Block 420). Die elektronische Steuerung 130 kann mehrere Druck-Volumen-Punkte (den bei einem gewissen Volumen gemessenen Druck) zur Erzeugung der neuen DV-Kurve bestimmen. Die neue DV-Kurve kann unmittelbar in dem Speicher 215 gespeichert werden. Bei einigen Ausführungsformen wird die neue DV-Kurve stattdessen in einem separaten Kurzzeitspeicher zum Vergleichen der neuen DV-Kurve mit der vorhergehenden DV-Kurve gespeichert (wie nachstehend erörtert wird).
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Das Verfahren 400 umfasst Vergleichen mit der elektronischen Steuerung 130 der neuen DV-Kurve und der vorhergehenden DV-Kurve (bei Block 425). Bei einigen Ausführungsformen werden die neue DV-Kurve und die vorhergehende DV-Kurve nur verglichen, sobald der von dem Drucksensor 120 detektierte Druck über einem gewissen Druckschwellenwert liegt. Der Druckschwellenwert kann eine Höhe des Drucks, die zur Betätigung einer Komponente des Hydrauliksystems 110 erforderlich ist, angeben.
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Die elektronische Steuerung 130 ist dazu konfiguriert, wenn der Druckschwellenwert überschritten wird, einzelne Druck-Volumen-Punkte zwischen der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve zu vergleichen. Beispielsweise bestimmt die elektronische Steuerung 130 einen Druckwert, der für die vorhergehende DV-Kurve und die neue DV-Kurve gleich ist, und vergleicht die Volumenwerte der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve, die bei dem Druckwert gemessen wurden. Die elektronische Steuerung 130 kann dazu konfiguriert sein, nur einen Druck-Volumen-Punkt zu vergleichen. Bei weiteren Ausführungsformen vergleicht die elektronische Steuerung 130 mehrere Druck-Volumen-Punkte von der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve.
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Bei einer Ausführungsform vergleicht die elektronische Steuerung 130 die mehreren Druck-Volumen-Punkte von der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve durch Finden von Druckwerten, die sich von der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve geteilt werden, und Vergleichen der Volumenwerte bei den Druckwerten. Die elektronische Steuerung 130 kann den Volumenwert der neuen DV-Kurve von dem Volumenwert der vorhergehenden DV-Kurve zur Erzeugung einer Differenz zwischen der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve subtrahieren. Die Differenz zwischen der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve kann dann mit einem Schwellenwert zur Bestimmung, ob die Differenz den Schwellenwert überschreitet, verglichen werden (bei Block 430).
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Der Schwellenwert kann die Abnutzung einer Komponente des Hydrauliksystems 110 anzeigen. Wenn der Schwellenwert beispielsweise überschritten wird, kann eine Komponente des Hydrauliksystems weit genug abgenutzt sein, dass die Funktionsfähigkeit des Hydrauliksystems 110 beeinträchtigt werden kann (beispielsweise ist ein Bremsbelag abgenutzt und kann beeinflussen, wie viel Kraft zum effektiven Bremsen des Fahrzeugs 105 erforderlich ist).
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Die Differenz der Volumina der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve bei den Druckwerten wird zur Bestimmung davon, wie viel Hydraulikkraft zur Betätigung der Komponente des Hydrauliksystems 110 erforderlich ist, verwendet. Beispielsweise ist bei Abnutzung der Komponente eine größere Volumenverdrängung (und somit das Anlegen einer höheren Kraft von einer Eingabevorrichtung, wie z. B. dem Bremspedal 305) erforderlich, um denselben Hydraulikdruck in dem Hydrauliksystem 110 zu erreichen.
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Bei einigen Ausführungsformen wird lediglich eine Differenz zwischen einem Druck-Volumen-Punkt der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve bestimmt. Bei weiteren Ausführungsformen werden mehrere Differenzen zwischen mehreren Druck-Volumen-Punkten der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve bestimmt. Jede Differenz kann mit demselben Schwellenwert verglichen werden. Bei einigen Ausführungsformen existieren unterschiedliche Schwellenwerte für verschiedene Druckwerte, und die Differenz für jeden Druckwert wird mit dem Schwellenwert für diesen bestimmten Druckwert verglichen.
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Wenn die Differenz zwischen der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve unter dem Schwellenwert liegt (oder wenn eine Anzahl an Differenzen zwischen mehreren Druck-Volumen-Punkten unter ihren jeweiligen Schwellenwerten liegen), wird der Kolben 115 basierend auf einem erzeugten Signal von der elektronischen Steuerung 1300 in einen Ruhezustand zurückgebracht (von dem Motor 340 zu einer Ausgangsposition des Kolbens 115 eingefahren), und das System 100 wird zurückgesetzt, bis das Verfahren 400 erneut durchzuführen ist (bei Block 435) .
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Die elektronische Steuerung 130 ist jedoch dazu konfiguriert, wenn die Differenz zwischen der vorhergehenden DV-Kurve und der neuen DV-Kurve über dem Schwellenwert liegt (oder wenn eine Anzahl an Differenzen zwischen mehreren Druck-Volumen-Punkten über ihren jeweiligen Schwellenwerten liegen), die vorhergehende DV-Kurve durch die neue DV-Kurve in dem Speicher 215 zu ersetzen. Durch Ersetzen der vorhergehenden DV-Kurve durch die neue DV-Kurve haben die Funktionen des Fahrzeugs 105, die auf der Verwendung einer DV-Kurve basieren, Zugang zu der zuletzt aktualisierten DV-Kurve (der neuen DV-Kurve), die den letzten Zustand der Komponentenabnutzung reflektiert.
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Bei einigen Ausführungsformen kann die elektronische Steuerung 130 zusätzlich zum Ersetzen der vorhergehenden DV-Kurve durch die neue DV-Kurve in dem Speicher 215 ferner dazu konfiguriert sein, die DV-Kurve in anderen Speichern, die Komponenten von Systemen in dem Fahrzeug 105 sind, zu ersetzen. Wenn beispielsweise die vorhergehende DV-Kurve für Bremsfunktionen verwendet wird, kann die elektronische Steuerung 130 die vorhergehende DV-Kurve in allen Speichern, die Bremssystemen in dem Fahrzeug 105 zugeordnet sind, durch die neue DV-Kurve ersetzen.
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Bei einigen Ausführungsformen kann die elektronische Steuerung 130 ferner dazu konfiguriert sein, die neue DV-Kurve an eine Anzeige auszugeben. Beispielsweise kann die elektronische Steuerung 130 die neue DV-Kurve an eine Anzeige auf dem Armaturenbrett eines Fahrzeugs oder an eine Anzeige, die mit der elektronischen Steuerung 130 elektronisch gekoppelt ist (wie z. B. einen Anzeigebildschirm einer Wartungsvorrichtung, die in einer Werkstatt verwendet wird), ausgeben. Bei weiteren Ausführungsformen sendet die elektronische Steuerung 130 die neue DV-Kurve an einen entfernten Ort zum Betrachten oder Speichern in einem Speicher über einen drahtlosen Sender/Empfänger. Dies kann es einem Reparaturtechniker gestatten, die neue DV-Kurve unter Entfernung zu betrachten oder einen Bediener des Fahrzeugs 105 darüber zu informieren, dass sich die DV-Kurve geändert hat.
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Das Verfahren 400 umfasst des Weiteren Betätigen unter Verwendung der elektronischen Steuerung 130 des Hydrauliksystems 110 basierend auf der gespeicherten DV-Kurve (bei Block 445). Die elektronische Steuerung 130 kann auf die gespeicherte DV-Kurve (bei einigen Ausführungsformen die neue DV-Kurve, die bei Block 440 in dem Speicher 215 gespeichert wird) zugreifen und eine Komponente des Hydrauliksystems 110 basierend auf der gespeicherten DV-Kurve betätigen. Beispielsweise kann die elektronische Steuerung 130 zur Bestimmung eines an eine Bremse anzulegenden Drucks, der Größe des Volumens zur dahingehenden Bewegung eines Kolbens, einen Bremsdruck an eine Bremse anzulegen, und dergleichen, auf die gespeicherte DV-Kurve zugreifen. Die elektronische Steuerung 130 kann dazu konfiguriert sein, das Volumen oder den Druck aus der gespeicherten DV-Kurve zu bestimmen. Die elektronische Steuerung 130 sendet dann ein Signal an das Hydrauliksystem 110 zur Betätigung der Komponente basierend auf dem aus der gespeicherten DV-Kurve bestimmten Volumen oder Druck.
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Somit stellen hier angeführte Ausführungsformen ein System und ein Verfahren zur Erzeugung einer Druck-Volumen-Kurve für ein Hydrauliksystem in einem Fahrzeug bereit.
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Verschiedene Merkmale, Vorteile und Ausführungsformen werden in den folgenden Ansprüchen angeführt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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