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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum dichtenden Verbinden eines Kanisters, der ein Treibmittel enthält, mit einer oberen Abdeckung, die ein Ventil umfasst. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen Medikamentenbehälter für einen Dosierinhalator, der einen Kanister und eine obere Abdeckung umfasst.
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Eine häufige Art der Verabreichung therapeutischer, prophylaktischer oder diagnostischer Verbindungen, d.h. von Arzneimitteln und Medikamenten, an einen Patienten im Zusammenhang mit der Behandlung von respiratorischen und nasalen Erkrankungen, wie zum Beispiel Asthma oder der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), beinhaltet die Abgabe dieser Verbindungen in Aerosolformulierungen an den Patienten. Zu diesem Zweck kann eine Flüssigkeit oder ein Flüssiggas mit niedrigem Siedepunkt in vorteilhaft Weise mit der jeweiligen Verbindung oder den jeweiligen Verbindungen formuliert und unter Druck in einem geschlossenen Kanister angeordnet werden. Der Kanister ist Teil eines Medikamentenbehälters, der auch eine obere Abdeckung umfasst, die dichtend an den Kanister angebracht ist. Die obere Abdeckung umfasst ein Dosierventil, mit dessen Hilfe eine vorgegebene Menge der Verbindungsformulierung dosiert und die entsprechende Dosis als inhalierbare Wolke abgegeben werden kann. In dieser Hinsicht stellt die Flüssigkeit oder das Flüssiggas mit niedrigem Siedepunkt ein Treibmittel dar, das in der Lage ist, die Formulierung durch das Dosierventil auszustoßen.
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Bei der tatsächlichen Verwendung ist der Medikamentenbehälter bevorzugt in einem Inhalator, wie einem Dosierinhalator (MDI), angeordnet, der einen Kanal zum Führen der aus dem Dosierventil ausgestoßenen Formulierung in den Mund und die Lunge eines Patienten bereitstellt und der auch ausgebildet ist, die Betätigung des Dosierventils zu erleichtern. Das Dosierventil kann einen Ventilschaft umfassen, der sich von dem Dosierventil aus erstreckt und ein Leitungsrohr für die Passage der dosierten Dosis aus dem Medikamentenbehälter bereitstellt. Der Inhalator kann eine Aufnahme zum Aufnehmen des Medikamentenbehälters und einen Düsenblock umfassen, der den Ventilschaft des Medikamentenbehälters aufnimmt, der in der Aufnahme angeordnet ist. Ein Patient kann den Behälter in die Aufnahme herabdrücken und dadurch das Dosierventil betätigen, um eine Dosis des Medikaments als inhalierbare Wolke abzugeben.
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Die Kanister können mit entsprechenden oberen Abdeckungen durch Crimpen verbunden werden, wie beispielsweise in
FR 2 698 338 A1 offenbart, die sich auf das Verbinden eines Kanisters, zum Beispiel eines Aerosolbehälters, und einer Abdeckung mittels einer oder mehrerer Crimpwendeln bezieht. Jede Wendel hat eine Spiralform und wird von einem Motor in Rotation versetzt. Die Tiefe der Wendel variiert, um die verschiedenen Crimpstufen zu realisieren. Die drehenden Wendeln greifen in die überlappenden Ränder des Behälters und der oberen Abdeckung ein, so dass die Windungen der Wendeln die überlappenden Ränder so verformen, dass die Ränder, je nach Perspektive, im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn gefaltet werden, wodurch die Dose und die Abdeckung dichtend verbunden werden. Das korrekte Falten der überlappenden Kanten sicherzustellen, ist ziemlich kompliziert. Darüber hinaus ist der Faltvorgang ziemlich zeitaufwendig.
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Heutzutage werden Aerosolkanister zur Verwendung in Dosierinhalatoren und deren Abdeckungen typischerweise durch laterale Verformung nur der oberen Abdeckung verbunden, um eine Wulst des Kanisters zu umschließen. Die Kanister für Medikamentenbehälter umfassen typischerweise einen oberen Abschnitt mit einer Wulst, die sich in Umfangsrichtung um die zylindrische Seitenwand des Kanisters erstreckt, wie beispielsweise in
WO 2014/204951 A1 offenbart (siehe
1 und
2). Die obere Abdeckung hat eine Ferrule, die beim Crimpen an der Wulst anliegt. Gemäß der Ausführungsform, die in
WO 2014/204951 A1 beschrieben ist, wird zusätzlich ein O-Ring an die Wulst angrenzend positioniert und ebenfalls von der gecrimpten Ferrule der oberen Abdeckung umschlossen.
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Das Crimpen einer Ferrule auf eine Wulst kann in einigen Fällen zu Spiel zwischen der oberen Abdeckung und dem Kanister führen, da die Ferrule nicht vollständig an der Wulst anliegt und diese somit nicht vollständig fixiert. Darüber hinaus besteht ein Bedürfnis, die Menge an Ausschuss während der Herstellung eines Medikamentenbehälters zu verringern, wodurch die Produktionskosten gesenkt werden.
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Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum dichtenden Verbinden eines Kanisters mit einer oberen Abdeckung unter Verwendung eines Crimpverfahrens bereitzustellen, durch welches Medikamentenbehälter auf eine kostengünstigere und weniger energieintensive Weise hergestellt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum dichtenden Verbinden eines Kanisters mit einer oberen Abdeckung, umfassend die Schritte nach Anspruch 1, sowie durch einen Medikamentenbehälter nach Anspruch 11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens und des Medikamentenbehälters sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum dichtenden Verbinden eines Kanisters mit einem Treibmittel, der eine obere Abdeckung mit einem Ventil umfasst, bereit, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Bereitstellen eines Kanisters, der einen oberen Abschnitt mit einer Öffnung, eine zylindrische Seitenwand, die eine Längsachse definiert, und eine Bodenwand aufweist, wobei die zylindrische Seitenwand einen Abschnitt mit reduziertem Durchmesser aufweist, der einen Crimpbereich bereitstellt, wobei die Öffnung einen nach innen geformten Teil umfasst, so dass ein Durchmesser der Öffnung kleiner ist als ein Innendurchmesser des Abschnitts mit verringertem Durchmesser der rohrförmigen Seitenwand,
- Anbringen einer oberen Abdeckung an dem Kanister, wobei die obere Abdeckung Ventilkomponenten aufweist und eine Ferrule umfasst, die entlang der Längsachse einen Überlappungsabschnitt zum umfänglichen Überlappen und Umschließen des Abschnitts mit verringertem Durchmesser der Seitenwand des Kanisters bildet, wodurch ein Überlappungsbereich definiert wird, und
- Crimpen der Ferrule und der Seitenwand des Kanisters im Überlappungsbereich in einer Richtung quer zur Längsachse, um die obere Abdeckung an der Seitenwand des Kanisters zu befestigen.
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Die Erfinder haben herausgefunden, dass ein preiswerterer Medikamentenbehälter erhalten werden kann, indem ein Kanister mit einem Abschnitt mit verringertem Durchmesser verwendet wird, der einen zylindrischen Crimpbereich für das Crimpverfahren bereitstellt, sowie, indem der Kanister und die obere Abdeckung durch Verformen des Überlappungsabschnitts der Ferrule der oberen Abdeckung zusammen mit dem Crimpbereich des Kanisters in einem beim Crimpen verbunden werden. Mit anderen Worten, durch Crimpen der Ferrule und der Seitenwand des Kanisters im Überlappungsbereich wird der Überlappungsabschnitt der Ferrule der oberen Abdeckung zusammen mit dem Crimpbereich des Kanisters verformt und dadurch in einem gecrimpt.
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Überraschenderweise liefert das erfindungsgemäße Verfahren weniger Ausschuss im Vergleich zu dem Verbindungsverfahren, das einen Kanister mit einer Wulst vor dem Crimpen verwendet. Weiterhin wird die Stabilität des Kanisters während des Crimpvorgangs verbessert, so dass die Wandstärke der Seitenwand, insbesondere im Crimpbereich des Kanisters und der Ferrule der oberen Abdeckung, verringert werden könnte.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist der Begriff „Ferrule“ als Teil der oberen Abdeckung zu verstehen, der zum Anbringen der oberen Abdeckung an dem Kanister verformbar ist. Vorzugsweise kann die Ferrule aus Edelstahl, Aluminium, Aluminiumlegierung oder technischem Kunststoff hergestellt sein, bevorzugter aus Edelstahl, Aluminium oder Aluminiumlegierung. Beispielsweise kann eine Aluminiummagnesiumlegierung verwendet werden, vorzugsweise eine Aluminiumlegierung 5052, d.h. AlMg 2.5. Andere mögliche Materialien umfassen Al 3003 und Al 3004. Die Ferrule kann wie in
WO 2014/204951 A1 erwähnt als castellierte Ferrule geformt sein. Der Ausdruck „Crimpbereich“ der Seitenwand des Kanisters beschreibt einen Abschnitt, der durch den Crimpvorgang verformt wird.
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Für die Erfindung nützliche obere Abdeckungen sind z.B. in den Dokumenten
GB 2077229 A ,
WO 01/79079 A1 und
WO 2014/204951 A1 offenbart. Diese Dokumente werden durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Ferrule und die Seitenwand des Kanisters angrenzend an dem nach innen geformten Teil der Öffnung des Kanisters derart gecrimpt, dass der Crimpbereich der Seitenwand eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Wulst bildet, die konzentrisch zur Längsachse orientiert ist, wobei der Überlappungsabschnitt der Ferrule an der Wulst anliegt und diese hintergreift. Mit anderen Worten hintergreift die Ferrule die Wulst in einer Richtung entlang der Längsachse in Richtung der Bodenwand des Kanisters. In Verbindung mit der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, dass der nach innen geformter Teil der Öffnung des Kanisters den oberen Abschnitt des Kanisters versteift, so dass der nach innen geformte Teil beim Crimpen seine Form beibehält, während der an dem nach innen geformten Teil angrenzende Crimpbereich eine Wulst bildet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bewirkt das Crimpen eine Verformung der Ferrule und der Seitenwand des Kanisters in eine Richtung quer zur Längsachse, wobei der Verformungsgrad des Crimpbereichs der Seitenwand bei mindestens 50 %, bevorzugt bei mindestens 80 % des Verformungsgrades des Überlappungsabschnitts der Ferrule der oberen Abdeckung liegt. Wenn der Überlappungsabschnitt der Ferrule basierend auf einer Verringerung des Innendurchmessers der Ferrule um etwa 2 mm verformt wird, wird der Crimpbereich der Seitenwand des Kanisters in einem Ausmaß von mindestens 1 mm, bevorzugt mindestens 1,6 mm, basierend auf einer Verringerung eines Außendurchmessers des Crimpbereichs verformt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Standardabweichung der Dicke des Crimpbereichs der gecrimpten Seitenwand des Kanisters unter 0,10 mm, bevorzugter unter 0,07 mm, besonders bevorzugt unter 0,03 mm und am bevorzugtesten unter 0,01 mm. Die Standardabweichung der Dicke der Seitenwand des Kanisters wird bestimmt, indem Messungen an mindestens 5 Punkten und bevorzugt an mindestens 10 Punkten vorgenommen werden. Die Dicke der Seitenwand kann durch ein beliebiges geeignetes Verfahren gemessen werden, beispielsweise durch Messungen mit einem Messschieber, vorzugsweise einem digitalen Messschieber, oder durch mikroskopische Verfahren nach Herstellung von Schnitten und Analyse des Schneidbereichs. Die Verwendung von mikroskopischen Methoden erfordert, dass darauf geachtet wird, eine geeignete Schnittstelle zu erreichen. Dies kann durch Einbetten des Kanisters in eine Matrix erreicht werden. Eine geringe Abweichung der Dicke des Crimpbereichs, wie oben beschrieben, vermeidet ein Reißen der Kanisterseitenwand während des Crimpens.
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Vorzugsweise liegt die Standardabweichung der Dicke des gecrimpten Überlappungsabschnitts der Ferrule unter 0,10 mm, bevorzugter unter 0,07 mm, besonders bevorzugt unter 0,03 mm und am bevorzugtesten unter 0,01 mm. Die Standardabweichung der Dicke des Überlappungsabschnitts der oberen Abdeckung wird bestimmt, indem Messungen an mindestens 5 Punkten und vorzugsweise an mindestens 10 Punkten vorgenommen werden. Eine derart geringe Abweichung der Dicke des Überlappungsabschnitts vermeidet ein Reißen der Ferrule während des Crimpens.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Differenz eines Innendurchmessers des Überlappungsabschnitts der Ferrule und eines Außendurchmessers des Crimpbereichs der Seitenwand in dem gecrimpten Überlappungsbereich unter 0,30 mm, bevorzugter unter 0,20 mm, besonders bevorzugt unter 0,10 mm und am bevorzugtesten unter 0,05 mm. Somit liegt der Überlappungsabschnitt der Ferrule vollständig an dem Crimpbereich der Seitenwand an und umschließt diesen, wodurch die obere Abdeckung an dem Kanister befestigt wird.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können der Kanister und die obere Abdeckung aus einem Metall, vorzugsweise Aluminium, einer Aluminiumlegierung oder Edelstahl hergestellt sein. Beispielsweise kann eine Aluminiummagnesiumlegierung verwendet werden, vorzugsweise eine Aluminiumlegierung 5052, d.h. AlMg 2.5. Andere mögliche Materialien umfassen Al 3003 und Al 3004. Der Kanister und die obere Abdeckung können beschichtet oder unbeschichtet sein. Ferner kann eine Oberflächenbehandlung des Kanisters und/oder der oberen Abdeckung angewendet werden. Die Beschichtung und/oder die Oberflächenbehandlung kann durch jedes im Fach bekannte Verfahren aufgebracht werden. Diese Methoden sind z. B. in den Dokumenten
WO 2009/073012 A1 ,
US 6,596,260 ,
US 6,546,928 ,
US 6,532,955 ,
WO 2011/104539 A1 und
WO 2011/104541 A1 offenbart. Diese Dokumente werden durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
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Die Dicke der Seitenwand des Kanisters liegt vorzugsweise im Bereich von 0,18 bis 1,00 mm, bevorzugt von 0,2 bis 0,90 mm, bevorzugter von 0,3 bis 0,70 mm. Optional liegt die Dicke der Ferrule der oberen Abdeckung im Bereich von 0,18 bis 1,00 mm, bevorzugt von 0,2 bis 0,90 mm, bevorzugter von 0,3 bis 0,70 mm. Die Dicke der Seitenwand des Kanisters und der Ferrule der oberen Abdeckung kann gemäß spezifizierten Anforderungen ausgewählt werden, die auf der Grundlage des Drucks, der durch das Treibmittel auf den Medikamentenbehälter ausgeübt wird, bestimmt werden. Je dicker die Wand ist, desto stabiler ist der Medikamentenbehälter. Allerdings, je dicker die Wand ist, desto höher ist der Preis des Medikamentenbehälters. Das vorliegende Verfahren ermöglicht, dass bei einem vorgegebenen Standarddruck die Wandstärke abgesenkt werden kann oder bei einer vorgegebenen Wandstärke ein höherer Druck erzielt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die obere Abdeckung eine Dichtung und die Dichtung wird vorzugsweise bei einem Druck im Bereich von 500 bis 5000 N, bevorzugter von 700 bis 4000 N, am bevorzugtesten von 800 bis 3000 N und auch am meisten bevorzugt von 900 bis 2000 N auf dem Kanister während des Crimpvorgangs gepresst. Dadurch wird ein unkontrolliertes Austreten des Treibmittels aus dem Medikamentenbehälter vermieden.
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Vorzugsweise besteht die Dichtung aus einem Gummi, bevorzugt aus einem duroplastischem Elastomer oder einem thermoplastischen Elastomer. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung können Dichtungen eingesetzt werden, die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
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Es ist auch bevorzugt, dass die Bodenwand einen zentralen, nach innen gewölbten oder gekrümmten Abschnitt aufweist. Mit anderen Worten, in einer Draufsicht auf die Bodenwand bildet der zentrale gewölbte oder gekrümmte Abschnitt einen konkaven Abschnitt. Vorzugsweise befindet sich der Punkt der tiefsten Vertiefung des zentralen gewölbten Abschnitts in der Mitte der Bodenwand, die auf der Längsachse des Kanisters positioniert ist. Es ist auch bevorzugt, dass der zentrale gewölbte Abschnitt rotationssymmetrisch ist. Insbesondere kann der zentrale gewölbte Abschnitt einen kreisförmigen Umfang haben und um den Mittelpunkt des entsprechenden Kreises symmetrisch sein.
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In Verbindung mit dem zentralen gewölbten Abschnitt soll das Wort „zentral“ anzeigen, dass der gewölbte Abschnitt nicht nur an einem Rand der Bodenwand angeordnet ist. Vielmehr erstreckt sich der zentrale gewölbte Abschnitt über die gesamte oder im Wesentlichen die gesamte Bodenwand.
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Um das Treibmittel im flüssigen Zustand zu halten, muss im Inneren des Kanisters ein erheblicher Druck vorhanden sein. Folglich muss der Kanister in der Lage sein, solchen erhöhten Drücken sicher zu widerstehen. Insbesondere muss gemäß den ICAO-Vorschriften der Berstdruck des Kanisters mindestens 220 psi betragen, d.h. 15.2 Bar. Aus Sicherheitsgründen ist die Bodenwand des Kanisters vorzugsweise nach innen gewölbt ausgebildet, und der Aufbau des Kanisters ist vorzugsweise so gewählt, dass bei Überschreiten eines bestimmten Druckwertes etwas unterhalb des zulässigen Berstdrucks von 15,2 bar die nach innen gewölbte Form vorzugsweise zu einer nach außen gewölbten Form umgekehrt wird, wodurch das Innenvolumen des Kanisters vergrößert und der Innendruck verringert wird. Diese Umkehrung des nach innen gewölbten Bodens zeigt dem Benutzer auch an, dass sich der Innendruck des Kanisters auf einem gefährlichen Niveau befindet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Seitenwand eine Wandstärke auf, die geringer ist als die Wandstärke der gesamten Bodenwand oder mindestens ihres zentralen gewölbten Abschnitts. Insbesondere ist die Dicke der Bodenwand vorzugsweise mindestens 0,05 mm, bevorzugt mindestens 0,08 mm, besonders bevorzugt mindestens 0,12 mm und am bevorzugtesten mindestens 0,14 mm höher als die Dicke der Seitenwand. Beide Werte beziehen sich auf die höchste Dicke der Bodenwand bzw. der Seitenwand.
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In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Dicke der Bodenwand im Bereich von 0,20 bis 1,20 mm, bevorzugt liegt die Dicke der Bodenwand des Kanisters im Bereich von 0,20 bis 1,10 mm, bevorzugter liegt die Dicke der Bodenwand des Kanisters im Bereich von 0,40 bis 1,00 mm.
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Ebenfalls bevorzugt ist eine Ausführungsform, gemäß der die Seitenwand und die Bodenwand in einem Stück ausgebildet sind. Ein solcher Kanister kann durch Tiefziehen eines becherförmigen Bauteils einschließlich der Seitenwand und der Bodenwand hergestellt werden.
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Darüber hinaus ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Medikamentenbehälter für einen Dosierinhalator, wobei der Medikamentenbehälter einen Kanister und eine obere Abdeckung umfasst, die nach einem Verfahren der vorliegenden Erfindung dichtend miteinander verbindbar sind.
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Vorzugsweise kann der Kanister einen Außendurchmesser im Bereich von etwa 15 mm bis etwa 28 mm, bevorzugter von etwa 21,5 mm bis etwa 22,5 mm aufweisen, wobei ein Abschnitt einen verringerten Durchmesser mit einem Außendurchmesser im Bereich von etwa 13 mm bis etwa 25 mm, bevorzugter von etwa 19,5 bis etwa 20,5 mm aufweist, eine Gesamtlänge von etwa 18 bis etwa 80 mm, bevorzugter etwa 60,0 bis etwa 62,5 mm aufweist, wobei der Abschnitt mit einem Durchmesser im Bereich von etwa 15 mm bis etwa 28 mm, bevorzugter von etwa 21,5 mm bis etwa 22,5 mm, eine Höhe oder Länge im Bereich von etwa 10,0 mm bis etwa 70,0 mm, bevorzugter etwa 42,0 mm bis etwa 45,0 mm aufweist.
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Der Unterschied in der Höhe oder Länge zwischen dem Abschnitt mit einem Außendurchmesser im Bereich von etwa 15 mm bis etwa 28 mm, bevorzugter von etwa 21,5 mm bis etwa 22,5 mm und dem Abschnitt mit einem verringerten Durchmesser mit einem Außendurchmesser im Bereich von etwa 13 mm bis etwa 25 mm, bevorzugt etwa 19,0 bis etwa 22,0 mm, bevorzugter von etwa 19,5 bis etwa 20,5 mm kann durch einen Übergangsbereich gebildet werden, worin der Durchmesser verringert ist.
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Bevorzugter kann der zentrale, nach innen gewölbte Abschnitt der Bodenwand eine Höhe von etwa 2,0 bis etwa 4,0 mm aufweisen und die Öffnung des Kanisters, die der Bodenwand, die nach innen geformt ist, derart gegenüberliegt, dass der Durchmesser der Öffnung bevorzugt einen inneren Durchmesser von etwa 10,0 mm bis etwa 19,0 mm, bevorzugter etwa 16,0 mm bis etwa 17,5 mm aufweisen.
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Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Ein Fachmann versteht, dass diese Ausführungsform nur eine beispielhafte Realisierung der Erfindung ist und nicht als den beanspruchten Umfang einschränkend zu verstehen ist. In den Zeichnungen zeigt
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Medikamentenbehälters,
- 2 eine Schnittansicht eines Kanisters und einer oberen Abdeckung vor dem Crimpen und
- 3 eine Schnittansicht eines Kanisters und einer oberen Abdeckung nach dem Crimpen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Medikamentenbehälters 1 für einen Dosierinhalator (nicht gezeigt) mit einem Kanister 2 und einer oberen Abdeckung 3, die durch Crimpen dichtend miteinander verbunden sind.
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Die obere Abdeckung 3 weist Ventilkomponenten, wie ein Ventil 4, auf, durch das ein Treibmittel, das ein Medikament enthält und in dem Medikamentenbehälter 1 gelagert ist, als Aerosol abgegeben werden kann.
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2 zeigt eine Schnittansicht des Kanisters 2 und der oberen Abdeckung 3, bevor sie gecrimpt werden.
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Der Kanister 2 weist einen oberen Abschnitt 5 mit einer Öffnung 6 auf. Der Kanister 2 umfasst ferner eine zylindrische Seitenwand 7, die eine Längsachse 8 definiert, und eine Bodenwand 9, die gegenüber der Öffnung 6 positioniert ist.
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Die zylindrische Seitenwand 7 hat einen Abschnitt 10 mit verringertem Durchmesser, der einen zylindrischen Crimpbereich 11 bereitstellt. Die Öffnung 6 weist einen nach innen geformten Teil 12 auf, so dass ein Durchmesser D1 der Öffnung 6 kleiner ist als ein Innendurchmesser D2 des Abschnitts 10 mit verringertem Durchmesser der rohrförmigen Seitenwand 7.
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Die Bodenwand 9 des Kanisters 2 weist einen zentralen, nach innen gewölbten Abschnitt 13 auf. Der zentrale gewölbte Abschnitt 13 hat einen kreisförmigen Umfang und ist um den Mittelpunkt des entsprechenden Kreises, der auf der Längsachse 8 positioniert ist, symmetrisch.
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Die obere Abdeckung 3 umfasst eine Ferrule 14, die entlang der Längsachse 8 einen Überlappungsabschnitt 15 zum umfänglichen Überlappen und Umschließen des Abschnitts 10 mit verringertem Durchmesser der Seitenwand 7 des Kanisters 2 bildet, wodurch ein Überlappungsbereich 16 definiert wird.
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Die obere Abdeckung 3 umfasst ferner eine Dichtung 17, die aus einem Gummi, bevorzugt einem duroplastischen Elastomer oder einem thermoplastischen Elastomer hergestellt ist. Die Dichtung 17 liegt an dem oberen Abschnitt 5 des Kanisters 2 an, wenn die obere Abdeckung 3 über den Kanister 2 gelegt wird.
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3 zeigt eine Schnittansicht eines Medikamentenbehälters 1, der den Kanister 2 und die obere Abdeckung 3 umfasst, nachdem sie gecrimpt wurden.
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Der Crimpbereich 11 der Seitenwand 7 bildet eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Wulst 18, die konzentrisch zur Längsachse 8 ausgerichtet ist. Die Ferrule 14 liegt an der Wulst 18 an und hintergreift diese in einer Richtung entlang der Längsachse 8 zur Bodenwand 9 des Kanisters 2.
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Die Standardabweichung der Dicke des Crimpbereichs 11 der gecrimpten Seitenwand 7 des Kanisters 2 sowie die Standardabweichung der Dicke des gecrimpten Überlappungsabschnitts 15 der Ferrule 14 liegt unter 0,07 mm.
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Die Differenz eines beliebigen Innendurchmessers D3 des Überlappungsabschnitts 15 der Ferrule 14 und eines beliebigen entsprechenden Außendurchmessers D4 des Crimpbereichs 11 der Seitenwand 7 im gecrimpten Überlappungsbereich 16 entlang der Längsachse 8 liegt unter 0,20 mm.
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Der Kanister 2 und die obere Abdeckung 3 bestehen aus einem Metall, vorzugsweise Aluminium, einer Aluminiumlegierung oder Edelstahl.
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Im Folgenden wird ein Verfahren zum dichtenden Verbinden des Kanisters 2 und der oberen Abdeckung 3 unter Bezugnahme auf die 2 und 3 erläutert:
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In einem ersten Schritt wird der Kanister 2 bereitgestellt. Der Kanister weist die Merkmale auf, wie sie oben unter Bezugnahme auf 2 beschrieben wurden.
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In einem zweiten Schritt wird die obere Abdeckung 3 an dem Kanister 2 angebracht. Die Ferrule 14 der oberen Abdeckung 3 bildet entlang der Längsachse 8 einen Überlappungsabschnitt 15, um den Abschnitt 10 mit verringertem Durchmesser der Seitenwand 7 des Kanisters 2 in Umfangsrichtung zu überlappen und zu umschließen, wodurch ein Überlappungsbereich 16 definiert wird.
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In einem dritten Schritt werden die Ferrule 14 und die Seitenwand 7 des Kanisters 2 im Überlappungsbereich 16 in einer Richtung quer zur Längsachse 8 gecrimpt, um die obere Abdeckung an der Seitenwand 7 des Kanisters 2 zu befestigen. Genauer sind die Ferrule 14 und die Seitenwand 7 des Kanisters 2 angrenzend an dem nach innen geformten Teil 12 der Öffnung 6 des Kanisters 2 derart gecrimpt, dass der Crimpbereich 11 der Seitenwand 7 eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Wulst 18 bildet, die konzentrisch zur Längsachse 8 ausgerichtet ist, wobei die Ferrule 14 an der Wulst 18 anliegt und diese hintergreift. Der Verformungsgrad des Crimpbereichs 11 der Seitenwand 7, der durch das Crimpen während des dritten Schritts des vorliegenden Verfahrens verursacht wird, beträgt mindestens 80 % des Verformungsgrades des Überlappungsabschnitts 15 der Ferrule 14.
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Während des dritten Schritts des Crimpens wird die Dichtung 17 in der oberen Abdeckung 3 mit einem Druck im Bereich von 900 bis 2000 N auf den Kanister 2 gedrückt. Aufgrund dieses Drucks und aufgrund der oben beschriebenen Crimpverbindung werden der Kanister 2 und die obere Abdeckung 3 dichtend miteinander verbunden, wodurch ein Medikamentenbehälter 1 bereitgestellt wird. Ein Treibmittel, das in einem nachfolgenden Schritt in den Medikamentenbehälter 1 gefüllt wird, tritt somit nicht aus.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2698338 A1 [0004]
- WO 2014/204951 A1 [0005, 0012, 0013]
- GB 2077229 A [0013]
- WO 0179079 A1 [0013]
- WO 2009/073012 A1 [0019]
- US 6596260 [0019]
- US 6546928 [0019]
- US 6532955 [0019]
- WO 2011/104539 A1 [0019]
- WO 2011/104541 A1 [0019]