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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen ein Steuern einer Hebevorrichtung. Die Erfindung betrifft insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, ein Steuern eines Industriekrans von der Bodenebene aus mit einer drahtlosen Steuervorrichtung.
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STAND DER TECHNIK
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Ein Industriekran bewegt sich typischerweise entlang von Schienen, die nahe der Decke in der Längsrichtung montiert sind. Eine Laufkatze, die sich seitlich entlang des Hauptträgers bewegt, ermöglicht eine seitliche Bewegung. Die Hebevorrichtung weist ein Ladeelement zum Greifen einer Last z.B. über einen Haken, ein Seil, ein Draht oder eine Hebeschlinge auf. Das Ladeelement kann gehoben und gesenkt werden. Daher kann das Ladeelement in XYZ-Richtungen innerhalb des Betriebsbereichs des Krans gesteuert werden.
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Industriekräne werden häufig von der Bodenebene aus gesteuert. Ein Bediener des Krans positioniert sich derart, dass er die Last und ihre Umgebung ohne Weiteres sehen kann. Insbesondere durch Funksteuerung kann sich der Bediener des Krans selbst an einem sicheren Platz mit einer guten Sichtlinie auf das Ladeelement oder die Last positionieren. Eine Steuervorrichtung mit einem Draht, d.h. eine hängende Steuerstation, ist an einigen Orten eine gute Option, u.a. da sie keine lokale Stromquelle erfordert.
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Die Steuervorrichtung einer Hebevorrichtung enthält häufig, entsprechend vier unterschiedlichen Bewegungsrichtungen, vier Schalter, die zwei unterschiedlichen Bewegungslängsrichtungen und zwei unterschiedlichen Bewegungsseitenrichtungen entsprechen, und getrennte Schalter zum Heben und Senken der Hebevorrichtung. Die unterschiedlichen Bewegungsrichtungen sind mit Symbolen gekennzeichnet, die auch auf dem Kran gekennzeichnet sind. Daher kann der Bediener durch zuerst Ansehen des Krans das Symbol der gewünschten Bewegungsrichtung auswählen und dann den entsprechend gekennzeichneten Schalter der Steuervorrichtung benutzen.
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Der Bediener überprüft nicht immer die Lenkrichtungen anhand der Symbole, wobei der Bediener in diesem Fall seine eigene Position (Winkel) in Bezug auf die Richtungen des Krans wahrnimmt und sich die Lenkrichtung, die für die Situation geeignet ist, erschließt. Das Erschließen kann einfach zu einem Auswählen der falschen Lenkrichtung führen. Beim Heben von schweren oder großen Lasten kann eine falsche Entscheidung zu gefährlichen Situationen führen. Das Erschließen kann durch Geben einer kurzen Steuerzunge in eine beliebige Richtung und Hinweisen auf die Bewegung des Krans gefördert werden. Dieser Test ist eine zusätzliche Bewegung und kann ein unnötiges Schwingen der Last veranlassen.
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Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die zuvor erwähnten Probleme zu vermeiden oder zumindest eine neue technische Alternative zu bieten.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Steuern einer Hebevorrichtung bereitgestellt, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
- Auswählen einer Hauptlenkrichtung der Steuervorrichtung, die von einem Bediener benutzt wird, aus mindestens zwei Optionen,
- Ändern der Auswirkung der Steuervorrichtung auf die Bewegungsrichtungen der Hebevorrichtung gemäß der ausgewählten Hauptlenkrichtung und
- Steuern der Hebevorrichtung mit der Steuervorrichtung.
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Die Hebevorrichtung kann aus einer Gruppe ausgewählt sein, die aus den folgenden Optionen besteht: Industriekran, Brückenkran, Ausleger, Portalkran und Halbportalkran. Der Kran kann gesteuert werden, z.B. im Fall eines Brückenkrans, von der Bodenebene aus.
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Die Steuervorrichtung kann eine Handsteuerung sein: Die Steuervorrichtung kann mit dem Steuersystem einer Hebevorrichtung mit Drähten oder drahtlos in Verbindung sein.
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Durch Ändern der Auswirkung der Steuervorrichtung kann eine intuitive Änderung der Funktion der Steuervorrichtung durchgeführt werden, um der überwiegenden vorderen Richtung des Bedieners zu entsprechen. Auf diese Weise wird das Erlernen, wie die Hebevorrichtung zu betreiben ist, erleichtert und das Risiko von falschen Schritten wird gesenkt.
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Die Hauptlenkrichtung kann durch einen Befehl ausgewählt werden, der von dem Bediener gegeben wird. Der Befehl, der von dem Bediener gegeben wird, kann durch die Verwendung eines Schalters, der die Hauptlenkrichtung ändert, erfasst werden. Ein Erfassen des Befehls, der von dem Bediener gegeben wird, kann ein Überschreiten einer bestimmten Zeitschwelle erfordern.
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Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann dem Bediener dargestellt werden. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann mit der Steuervorrichtung dargestellt werden. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann mit einem Zeiger dargestellt werden, der außerhalb der Hebevorrichtung platziert ist. Der Zeiger kann eine Kennzeichnung umfassen, die an einer Wand oder einer Struktur angebracht ist. Die Kennzeichnung kann unter Verwendung mindestens einer Leuchte, einer Farbkodierung, eines Musters oder eines klar unterscheidbaren Stücks gebildet sein. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann von der Steuervorrichtung durch Projektion auf ihre Umgebung als Muster angezeigt werden. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann von der Steuervorrichtung durch Projektion auf ihre Umgebung als Muster angezeigt werden. Das Muster kann auf einen Boden oder eine Wand projiziert werden. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann mit einer intelligenten Brille dargestellt werden.
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Die Hauptlenkrichtung kann automatisch ausgewählt werden. Die Hauptlenkrichtung kann automatisch unter Verwendung der Ausrichtungsrichtung der Steuervorrichtung ausgewählt werden. Die automatische Ausrichtungserfassung der Steuervorrichtung kann durch Verwenden eines von Folgendem funktionieren: ein Gyroskop, ein Magnetometer oder eine optische Erfassung. Die intelligente Brille kann einen Bildsensor enthalten, durch den die Hauptlenkrichtung basierend auf dem Blickfeld des Bedieners erfasst werden kann. Die automatische Auswahl der Hauptlenkrichtung kann nur umgesetzt werden, wenn der Kran stationär ist. Die automatische Auswahl der Hauptlenkrichtung kann der Zustimmung des Bedieners unterliegen.
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Die Hauptlenkrichtung kann aus zwei entgegengesetzten Hauptlenkrichtungen ausgewählt werden. Mit zwei entgegengesetzten Hauptlenkrichtungen können die Benutzerschnittstellenelemente der Längs- und Seitensteuerung in ihren Positionen gehalten werden.
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Die Steuervorrichtung kann eine Steuereinheit umfassen, die die Eingabe des Bedieners empfängt. Optional kann die Steuervorrichtung zwei getrennte Steuereinheiten umfassen, die die Eingabe des Bedieners empfangen. Unterschiedliche Steuereinheiten können unterschiedlichen Hauptlenkrichtungen zugeordnet sein. Ein Verwenden von unterschiedlichen Steuereinheiten kann ein versehentliches Bewegen der Hebevorrichtung in die falsche Richtung verhindern, z.B. wenn die Hebevorrichtung automatisch ausgewählt wird.
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Optional kann eine Hauptlenkrichtung aus vier Hauptlenkrichtungen ausgewählt werden.
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Zwei oder mehr Hebevorrichtungen können simultan mit der Steuervorrichtung gemäß der Hauptlenkrichtung gesteuert werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist ein Steuersystem einer Hebevorrichtung bereitgestellt, die Folgendes umfasst: eine Steuervorrichtung, Mittel zum Auswählen einer Hauptlenkrichtung der Steuervorrichtung, die von einem Bediener benutzt wird, aus mindestens zwei Optionen, Mittel zum Ändern der Auswirkung der Steuervorrichtung auf die Bewegungsrichtungen der Hebevorrichtung gemäß der Hauptlenkrichtung und Mittel zum Steuern der Hebevorrichtung mit der Steuervorrichtung.
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Das Steuersystem kann aus einer Steuervorrichtung bestehen. Optional kann das Steuersystem andere Teile, wie etwa eine Steuerung der Hebevorrichtung, umfassen. Die Steuerung kann eine Ausrüstung sein, die die Bewegungen verwaltet und/oder die Zustände der Hebevorrichtung überwacht.
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Das Steuersystem kann Mittel zum Umsetzen eines der vorstehenden Verfahren umfassen.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung ist ein Hebevorrichtungssystem bereitgestellt, das eine Hebevorrichtung und ein Steuersystem der Hebevorrichtung umfasst.
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Das Hebevorrichtungssystem kann zwei Hebevorrichtungen umfassen. Das Steuersystem der Hebevorrichtung kann für die simultane Steuerung gemäß der ausgewählten Lenkrichtung von Hebevorrichtungen, die das Hebevorrichtungssystem umfasst, verfügbar sein.
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Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung ist ein Rechnerprogramm bereitgestellt, das einen Programmcode umfasst, der durch einen Rechner ausführbar ist, der ausgelegt ist, um das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung auszuführen. Der Rechner kann eine programmierbare Logikschaltung sein.
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Das Rechnerprogramm kann in einem Speicher gespeichert sein.
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Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung ist eine Aktualisierungseinheit einer Hebevorrichtung bereitgestellt, die ein Steuersystem gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung oder ein Rechnerprogramm gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung umfasst, die ausgelegt sind, um eine Hebevorrichtung gemäß dem Stand der Technik zu steuern.
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Die unterschiedlichen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden oder wurden nur bezüglich eines oder einiger Aspekte der Erfindung beschrieben. Ein Fachmann auf dem Gebiet versteht, dass eine beliebige Ausführungsform eines beliebigen Aspekts der Erfindung in einer beliebigen Ausführungsform des gleichen oder eines anderen Aspekts der Erfindung angewandt werden kann, alleine oder zusammen mit anderen Ausführungsformen der Erfindung.
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Figurenliste
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Einige Ausführungsformen der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei:
- 1 eine vereinfachte Figur eines Anwendungsfalls einer Hebevorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in zwei unterschiedlichen Verwendungssituationen zeigt,
- 2 Einzelheiten von der ersten Verwendungssituation von 1 und eine Benutzerschnittstelle einer Steuervorrichtung einer Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 3 ein Blockdiagramm einer Steuervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 4 ein Blockdiagramm eines Systems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 5 ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt und
- 6 in vereinfachter Form Hauptteile einer Steuervorrichtung zeigt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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In der folgenden Beschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente oder Schritte. Es wird angemerkt, dass die Figuren nicht maßstabsgetreu in ihrem gesamten Umfang dargestellt sind und dass sie hauptsächlich nur einem darstellerischen Zweck dienen.
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1 zeigt eine vereinfachte Figur eines Anwendungsfalls 100 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. 1 zeigt eine erste Verwendungssituation, wobei, wenn von oben betrachtet, ein Bediener 110 in einer ersten Richtung derart positioniert ist, dass er einem Ende einer Fabrikhalle zugewandt ist. Der Bediener hält derart eine Steuervorrichtung 120 in seinen Händen und die Hebevorrichtung 130 vor dem Bediener, dass der Bediener ohne Weiteres den Betrieb der Hebevorrichtung überwachen kann. Die Bewegungsrichtungen der Hebevorrichtung sind um die Laufkatze der Hebevorrichtung herum durch die Kennzeichnungen Vorwärts, Rückwärts, Links und Rechts gekennzeichnet. Die Steuervorrichtung weist eine Steuereinheit, wie etwa einen Steuerknüppel, auf, durch dessen Bewegen in Richtungen, die den Bewegungsrichtungen entsprechen, der Bediener die Hebevorrichtung in eine gewünschte Richtung lenken kann.
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Die Kennzeichnung 140 der ersten Hauptlenkrichtung, wie etwa ein Richtungssignal, das mit einem bestimmten Muster, einer bestimmten Farbe und/oder einer bestimmten Leuchte angezeigt wird, ist in die vordere Richtung, d.h. etwa in die Blickrichtung des Bedieners. Die Steuervorrichtung weist einen entsprechenden Richtungsanzeiger 240 (2) auf, wie etwa eine symbolische oder geschriebene Anzeige und/oder eine Anzeigerleuchte, die auf einem Bildschirm vorliegt.
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1 stellt auch eine zweite Verwendungssituation dar, wobei der Bediener 110 in einer zweiten Richtung derart positioniert ist, dass er einem Ende einer Fabrikhalle zugewandt ist. Der Bediener hält derart eine Steuervorrichtung 120 in seinen Händen und die Hebevorrichtung 130 vor dem Bediener, dass der Bediener ohne Weiteres den Betrieb der Hebevorrichtung überwachen kann. Dieses Mal ist in der vorderen Richtung des Bedieners eine zweite Kennzeichnung 140' einer Hauptlenkrichtung, die eine Kennzeichnung ist, die gebildet ist, um von der Kennzeichnung 140 der ersten Hauptlenkrichtung unterscheidbar zu sein, die mit z.B. einem bestimmten Muster, einer bestimmten Farbe und/oder einer bestimmten Leuchte umgesetzt ist. 2 zeigt eine zwei stückige Kennzeichnung einer Hauptlenkrichtung, die ein Muster und einen Abschnitt umfasst, der mit einer bestimmten Farbe oder einem bestimmten Muster gefüllt ist. In 1 wurden die Unterschiede zwischen Richtungen mit unterschiedlichen Strahlen von der Kennzeichnung oder Anzeigerleuchte dargestellt.
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Die Hebevorrichtung kann ein Brückenkran sein, der einen Hauptträger 132 und eine Laufkatze 134 aufweist. Der Hauptträger 132 ist ausgelegt, um entlang von Schienen 136 zu verlaufen, was in 1 in der vertikalen Richtung dargestellt ist.
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Beim Steuern von der Bodenebene aus ist es geläufig, dass die vordere Richtung des Bedieners einen Bezug zum Hub und der Last haben kann.
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2 zeigt Einzelheiten der ersten Verwendungssituation von 1 und eine Benutzerschnittstelle 210 einer Steuervorrichtung 120 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Benutzerschnittstelle 210 weist einen ersten Steuerknüppel 220 auf, um die Hebevorrichtung in einer horizontalen Ebene zu steuern, d.h. in der X- und Y-Richtung, wobei z.B. der Hauptträger der Hebevorrichtung entlang von Schienen und die Laufkatze entlang des Hauptträgers verläuft, gemeinsam mit einem zweiten Steuerknüppel 230, um die Hebevorrichtung in der vertikalen Richtung zu steuern, d.h. in der Z-Richtung. Die Benutzerschnittstelle weist auch einen Richtungsanzeiger 240 und einen Schalter 250 auf, der die Hauptlenkrichtung ändert. 2 zeigt auch Hebemittel, die von der Hebevorrichtung benutzt werden, wie etwa einen Hebehaken 260, der an einen Seilzug angebracht ist. Kennzeichnungen, die die Hauptlenkrichtungen anzeigen, sind auf dem Seilzug oder auf dem Gehäuse des Seilzugs derart gebildet, dass der Bediener auch von diesen die Hauptlenkrichtung erkennen kann, die in seiner vorderen Richtung ist.
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3 zeigt ein Blockdiagramm einer Steuervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Steuervorrichtung 120 umfasst einen Prozessor 310, einen Speicher 320 und einen Programmcode 321, der in dem Speicher gespeichert ist, um den Betrieb der Steuervorrichtung 120 zu steuern, wenn er durch den Prozessor 310 ausgeführt wird.
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Die Steuervorrichtung umfasst ferner eine Datenübertragungseinheit I/O 330, um Daten mit der Steuervorrichtung und einer Hebevorrichtung oder Steuermitteln einer Hebevorrichtung zu übertragen und um Daten zwischen der Steuervorrichtung und einer intelligenten Brille 610, die in 6 gezeigt ist, zu übertragen, wobei eine Benutzerschnittstelle 340 Darstellungsmittel 341, wie etwa einen Bildschirm und/oder Anzeigerleuchten (z.B. zum Umsetzen des Richtungsanzeigers 240), und Eingabemittel umfasst. Die Eingabemittel können z.B. einen oder mehrere Knöpfe, eine Berührungserfassung auf einem Bildschirm oder auf anderen Teilen oder Tasten oder eine Tastatur umfassen. In der Ausführungsform, die in 6 gezeigt ist, umfasst die Steuervorrichtung, als Hinzufügung zur optionalen Verwendung, Mittel einer erweiterten Realität, wie etwa eine intelligente Brille 610, die einen Bildschirm und möglicherweise auch eine Kamera aufweist. Die intelligente Brille kann z.B. Sony SmartEyeglass™, Epson Moverio BT-200™; Google Glass™, Vuzix M100 Smart Glasses™ oder GlassUp™ sein. Die intelligente Brille kann die Benutzerschnittstelle 340 teilweise oder vollständig ergänzen oder ersetzen.
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4 zeigt ein Blockdiagramm eines Systems 400 einer Ausführungsform der Erfindung. Das System 400 umfasst eine Steuervorrichtung 120, eine Hebevorrichtung 130, eine steuerbare Kennzeichnung 140 der Hauptlenkrichtung und eine Steuerung 410, die die Hebevorrichtung steuert. Die Steuerung 410 kann auch die steuerbare Kennzeichnung 140 der Hauptlenkrichtung steuern. Optional wird die Kennzeichnung 140 der Hauptlenkrichtung durch die Steuervorrichtung 120 selbst möglicherweise durch eine oder mehrere Verbindungsvorrichtungen gesteuert. Diese Option kann nützlich sein, z.B. wenn ein Ändern der Hauptlenkrichtungen in einer Steuervorrichtung unabhängig von der Steuerung 410 umgesetzt wird.
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5 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Steuern der Hebevorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, das Folgendes umfasst: Auswählen 510 der Hauptlenkrichtung der Steuervorrichtung, die von dem Bediener benutzt wird, aus mindestens zwei Optionen, Ändern 520 der Auswirkung der Steuervorrichtung auf die Bewegungsrichtungen der Hebevorrichtung gemäß der ausgewählten Hauptlenkrichtung und Steuern 530 eine Hebevorrichtung mit der Steuervorrichtung.
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Die Hauptlenkrichtung kann basierend auf einem Befehl, der von dem Bediener gegeben wird, ausgewählt werden. Der Befehl, der von dem Bediener gegeben wird, kann durch die Verwendung eines Schalters, der die Hauptlenkrichtung ändert, erfasst werden. Ein Erfassen des Befehls, der von dem Bediener gegeben wird, kann ein Überschreiten einer bestimmten Zeitschwelle erfordern. Z.B. kann ein Ändern der Hauptlenkrichtung erfordern, dass der Bediener den Schalter 250 nach unten hält, wobei die Hauptlenkrichtung mindestens für die Dauer der Zeitschwelle geändert wird. In einer Ausführungsform der Erfindung wird dem Bediener ein progressiver Statusanzeiger dargestellt, der zeigt, wie die Zeitschwelle verstreicht.
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Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann dem Bediener z.B. mit dem Richtungsanzeiger 240 dargestellt werden. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann mit der Steuervorrichtung dargestellt werden. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann mit einem Anzeiger dargestellt werden, der außerhalb der Hebevorrichtung platziert ist. Der Anzeiger kann eine Kennzeichnung umfassen, die an eine Wand oder eine Struktur angebracht ist, wie etwa die Kennzeichnung der Hauptlenkrichtung 140, 140'. Die Kennzeichnung kann unter Verwendung mindestens einer Leuchte, einer Farbkodierung, eines Musters oder eines klar unterscheidbaren Stücks gebildet sein. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann von der Steuervorrichtung durch Projektion auf ihre Umgebung als Muster angezeigt werden. Das Muster kann auf einen Boden, eine Wand oder Staub in der Raumluft projiziert werden. Die ausgewählte Hauptlenkrichtung kann mit einer intelligenten Brille dargestellt werden.
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Die Hauptlenkrichtung kann automatisch ausgewählt werden. Die Hauptlenkrichtung kann automatisch unter Verwendung der Ausrichtungserfassung der Steuervorrichtung ausgewählt werden. Die automatische Ausrichtungserfassung der Steuervorrichtung kann durch Verwenden von Folgendem funktionieren: ein Gyroskop, ein Magnetometer, eine optische Erfassung. Die intelligente Brille kann einen Bildsensor enthalten, durch den die Hauptlenkrichtung basierend auf dem Blickfeld des Bedieners erfasst werden kann. Die automatische Auswahl der Hauptlenkrichtung kann nur umgesetzt werden, wenn der Kran stationär ist. Die automatische Auswahl der Hauptlenkrichtung kann der Zustimmung des Bedieners unterliegen. Beim Verwenden der automatischen Auswahl einer Hauptlenkrichtung kann eine getrennte Zustimmung von dem Bediener abgefragt werden, nachdem die Hauptlenkrichtung geändert wurde. Die Zustimmung kann auch abgefragt werden, wenn automatisch eine Änderung der vorderen Richtung des Bedieners oder der Ausrichtung der Steuervorrichtung erfasst wird, dass die Hauptlenkrichtung geändert werden soll oder die vordere Richtung oder die Ausrichtung der Steuervorrichtung in einem Übergangsintervall zwischen zwei unterschiedlichen Hauptlenkrichtungen ist. Das Übergangsintervall kann z.B. ein 10, 15 oder 30 Grad breiter Bereich sein.
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Die Hauptlenkrichtung kann aus zwei entgegengesetzten Hauptlenkrichtungen ausgewählt werden. Beim Verwenden von zwei entgegengesetzten Hauptlenkrichtungen können die Benutzerschnittstellenelemente der Längs- und Seitensteuerung in ihren Positionen gehalten werden.
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Die Steuervorrichtung kann eine Steuereinheit umfassen, die eine Eingabe von dem Bediener empfängt. Optional kann die Steuervorrichtung zwei unterschiedliche Steuereinheiten umfassen, die eine Eingabe von dem Bediener empfangen. Unterschiedlichen Steuereinheiten können unterschiedliche Hauptlenkrichtungen zugeordnet sein. Ein Verwenden von unterschiedlichen Steuereinheiten kann ein versehentliches Bewegen der Hebevorrichtung in die falsche Richtung verhindern, z.B. wenn die Hauptlenkrichtung automatisch ausgewählt wird.
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Optional kann die Hauptlenkrichtung aus vier unterschiedlichen Hauptlenkrichtungen ausgewählt werden.
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Vor dem Hintergrund der zuvor erwähnten Beschreibungen bilden sich verschiedene vorteilhafte technische Wirkungen ab. Z.B. ergibt das Auswählen der Hauptlenkrichtung den Vorteil, dass, wenn der Bediener ein Heben in seiner eigenen vorderen Richtung sieht, der Bediener immer klar zu sich hin (oder von sich weg) steuern kann. Wenn große oder breite Stücke gehoben werden, wird oft ein verbundener Zweihakenheber in der Anbringung verwendet, z.B. beim Heben eines üblichen Ladeelements oder mit zwei Hebezeugen (Tandem). Die Umsetzung der zwei Hebezeuge kann mit einer Hebevorrichtung (z.B. zwei Hebezeuge in einem Brückenkran) oder mit einer gemeinsamen Verwendung von zwei Hebevorrichtungen z.B. einem gemeinsamen Heber mit zwei Brückenkränen, durchgeführt werden. Das Ladeelement kann eine starre Stange enthalten, die zwei Haken trägt, insbesondere, wenn der Abstand zwischen den Haken konstant ist. Dies kann z.B. in der Papier- oder Stahlindustrie auftreten, wenn große, gefertigte Walzen und Spulen gehoben werden. Bei der Wartung können Walzen und Rollen notwendig sein, wenn sie ausgewechselt werden. Das gleiche Problem tritt bei der Montage von großen Körpern auf, z.B. beim Heben des Flügels eines Flugzeugs oder beim Drehen davon in eine neue Ausrichtung. Das Problem des Bedieners ist die visuelle Barriere, die sich zwischen den Haken durch die große Last ergibt, d.h. die Anbringungspunkten von beiden Haken können nicht von einem Standpunkt aus gesehen werden. Um sich von den Anbringungen zu vergewissern, sollte sich der Bediener zu unterschiedlichen Seiten der Last bewegen, was die vordere Richtung ändern kann. Für dieses Problem, d.h. um die verlässliche Anbringung von mehreren Anbringungen anzuzeigen, existieren mechanische Anzeigevorrichtungen oder Signalmittel, allerdings funktionieren diese nicht immer und wenn sie außer Betrieb sind, verhindert dies nicht den Betrieb des Krans.
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Die vorangegangene Beschreibung stellt nicht beschränkende Beispiele von bestimmten Umsetzungen und Ausführungsformen der Erfindung bereit. Einem Fachmann auf dem Gebiet ist dennoch klar, dass sich die Erfindung nicht auf Einzelheiten der Ausführungsformen beschränkt, die vorangehend dargestellt wurden, sondern dass sie in anderen äquivalenten Weisen umgesetzt werden kann.
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Einige der Merkmale der zuvor offenbarten Ausführungsformen können ohne die entsprechende Verwendung von anderen Merkmalen vorteilhaft verwendet werden. Daher wird die vorangegangene Beschreibung lediglich als Darstellung der Grundsätze der vorliegenden Erfindung und nicht als Begrenzung der Erfindung betrachtet. Der Umfang der Erfindung wird allein durch die angehängten Patentansprüche beschränkt.