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KREUZVERWEIS AUF VERWANDTE ANMELDUNGEN
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ERKLÄRUNG BEZÜGLICH VON DER BUNDESVERWALTUNG UNTERSTÜTZTER FORSCHUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen Systeme und Verfahren zum History-Matching von Lagerstätten. Genauer gesagt betrifft die vorliegende Offenbarung das History-Matching von Lagerstätten basierend auf einer Interaktion im geschlossenen Regelkreis zwischen einem Geomodell und einem Lagerstättenmodell.
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HINTERGRUND
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Die Gestaltung von Geomodellen ist oft von der Verfügbarkeit von Aufzeichnungen über Gesteinseigenschaften abhängig. Da Aufzeichnungsbohrungen vielleicht kaum vorhanden sind, wird eine Geomodellierungs-Software verwendet, um Gesteinseigenschaften von den verfügbaren Aufzeichnungen über Gesteinseigenschaften basierend auf Variogramm-Definitionen zu interpolieren und/oder zu extrapolieren. Wenn diese Art von Geomodell bei einem Lagerstättenmodell verwendet wird, ist häufig eine Fehlanpassung bei den tatsächlichen Förderungsdaten (z. B. Erdöl, Wasser und Gas, BHP) und den simulierten Förderungsdaten festzustellen. Um eine Fehlanpassung zu beheben, wird normalerweise ein History-Matching ausgeführt. Bei dem Prozess des History-Matching passt ein Lagerstätten-Ingenieur das Lagerstättenmodell an, indem er die physischen Eigenschaften der Lagerstätte, wie beispielsweise Porosität, Permeabilität, relative Permeabilität, Netto-Brutto-Verhältnis (NTG) und Skin-Faktoren manipuliert. Ein derartiges History-Matching kann basierend auf einigen grundlegenden Regeln und Richtlinien manuell ausgeführt werden oder kann basierend auf probabilistischen Algorithmen, die häufig als unterstützte History-Matching-(AHM)Algorithmen bezeichnet werden, automatisch ausgeführt werden. Keiner der AHM-Algorithmen regelt jedoch Rückmeldungen der Dynamik eines Lagerstättensimulators, um die Eingangsparameter des Geomodells zu ändern und Geomodellausbildungen zu generieren, die eine eventuelle Fehlanpassung zwischen den simulierten Förderungsdaten und den tatsächlichen Förderungsdaten reduzieren können.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Offenbarung wird nachstehend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen die gleichen Elemente mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Es zeigen:
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1 ein Flussdiagramm, das eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Umsetzen der vorliegenden Offenbarung abbildet.
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2 eine grafische Anzeige, die einen Vergleich zwischen Wasseranteilprofilen für 40 Lagerstätten-Modellausbildungen und tatsächlichen Wasseranteilprofilen für eine Förderbohrung als Ergebnis des History-Matching, das in Schritt 104 aus 1 ausgeführt wird, abbildet.
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3 eine dreidimensionale Anzeige von Strömungslinien-Trajektorien, die Förderbohrungen (W1 bis W5) mit einer Injektionsbohrung (I1) als Ergebnis der Identifizierung in Schritt 112 aus 1 verbinden.
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4 ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform eines Computersystems zum Umsetzen der vorliegenden Offenbarung abbildet.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die vorliegende Offenbarung behebt daher einen oder mehrere Mängel aus dem Stand der Technik, indem sie Systeme und Verfahren zum History-Matching von Lagerstätten bereitstellt, basierend auf einer Interaktion im geschlossenen Regelkreis zwischen einem Geomodell und einem Lagerstättenmodell.
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Bei einer Ausführungsform umfasst die vorliegende Offenbarung ein Verfahren zum History-Matching von Lagerstätten, das folgende Schritte umfasst: a) Ausführen eines History-Matching durch Berechnen einer Fehlanpassung für mehrere Ausbildungen eines Geomodells basierend auf tatsächlichen Bohrungsaufzeichnungen für eine Gruppe von Förderbohrungen in einer Lagerstätte; b) Auswählen aus der Gruppe von Förderbohrungen in der Lagerstätte einer Förderbohrung, die ein History-Matching-Ziel nicht erreicht hat; c) Erstellen einer Pseudo-Bohrungsaufzeichnung entlang einer oder mehrerer Strömungslinien-Trajektorien für eine Gesteinseigenschaft unter Verwendung eines Computersystems, wobei die eine oder die mehreren Strömungslinien-Trajektorien die ausgewählte Förderbohrung mit mindestens einer bzw. einem von einer Injektionsbohrung, einem Grundwasserleiter und einer Gaskappe für eine der mehreren Ausbildungen verbindet bzw. verbinden, die eine Basis eines besten History-Matching für die ausgewählte Förderbohrung mit tatsächlichen Förderdaten für die Lagerstätte ist; d) Wiederholen der Schritte b) und c) für jede Förderbohrung in der Gruppe von Förderbohrungen, die das History-Matching-Ziel nicht erreicht hat; und e) Generieren mehrerer neuer Ausbildungen für das Geomodell unter Verwendung der einen oder der mehreren Pseudo-Bohrungsaufzeichnungen und der tatsächlichen Bohrungsaufzeichnungen für die Gruppe von Förderbohrungen.
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Bei einer anderen Ausführungsform umfasst die vorliegende Offenbarung eine nicht vorübergehende Programmträgervorrichtung, die greifbar computerausführbare Anweisungen zum History-Matching von Lagerstätten trägt, wobei die Anweisungen ausführbar sind, um Folgendes umzusetzen: a) Ausführen eines History-Matching durch Berechnen einer Fehlanpassung für mehrere Ausbildungen eines Geomodells basierend auf tatsächlichen Bohrungsaufzeichnungen für die Gruppe von Förderbohrungen in einer Lagerstätte; b) Auswählen aus der Gruppe von Förderbohrungen in der Lagerstätte einer Förderbohrung, die ein History-Matching-Ziel nicht erreicht hat; c) Erstellen einer Pseudo-Bohrungsaufzeichnung entlang einer oder mehrerer Strömungslinien-Trajektorien für eine Gesteinseigenschaft, wobei die eine oder die mehreren Strömungslinien-Trajektorien die ausgewählte Förderbohrung mit mindestens einer bzw. einem von einer Injektionsbohrung, einem Grundwasserleiter und einer Gaskappe für eine der mehreren Ausbildungen verbindet bzw. verbinden, die eine Basis eines besten History-Matching für die ausgewählte Förderbohrung mit tatsächlichen Förderdaten für die Lagerstätte ist; d) Wiederholen der Schritte b) und c) für jede Förderbohrung in der Gruppe von Förderbohrungen, die das History-Matching-Ziel nicht erreicht hat; und e) Generieren mehrerer neuer Ausbildungen für das Geomodell unter Verwendung einer oder mehrerer Pseudo-Bohrungsaufzeichnungen und der tatsächlichen Bohrungsaufzeichnungen für die Gruppe von Förderbohrungen.
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Bei noch einer anderen Ausführungsform umfasst die vorliegende Offenbarung eine nicht vorübergehende Programmträgervorrichtung, die greifbar computerausführbare Anweisungen zum History-Matching von Lagerstätten trägt, wobei die Anweisungen ausführbar sind, um Folgendes umzusetzen: a) Ausführen eines History-Matching durch Berechnen einer Fehlanpassung für mehrere Ausbildungen eines Geomodells basierend auf tatsächlichen Bohrungsaufzeichnungen für eine Gruppe von Förderbohrungen in einer Lagerstätte; b) Auswählen aus der Gruppe von Förderbohrungen in der Lagerstätte einer Förderbohrung, die ein History-Matching-Ziel nicht erreicht hat; c) Erstellen einer Pseudo-Bohrungsaufzeichnung entlang einer oder mehrerer Strömungslinien-Trajektorien für eine Gesteinseigenschaft, wobei die eine oder die mehreren Strömungslinien-Trajektorien die ausgewählte Förderbohrung mit einer Injektionsbohrung für eine der mehreren Ausbildungen verbindet bzw. verbinden, die eine Basis eines besten History-Matching für die ausgewählte Förderbohrung mit tatsächlichen Förderdaten für die Lagerstätte ist; d) Wiederholen der Schritte b) und c) für jede Förderbohrung in der Gruppe von Förderbohrungen, die das History-Matching-Ziel nicht erreicht hat; e) Generieren mehrerer neuer Ausbildungen für das Geomodell unter Verwendung einer oder mehrerer Pseudo-Bohrungsaufzeichnungen und der tatsächlichen Bohrungsaufzeichnungen für die Gruppe von Förderbohrungen; und f) Wiederholen mindestens eines der Schritte a) und b) bis e), bis jede Förderbohrung in der Gruppe von Förderbohrungen das History-Matching-Ziel erreicht hat.
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Der Gegenstand der vorliegenden Offenbarung wird ausführlich beschrieben, die Beschreibung selber ist jedoch nicht dazu gedacht, den Umfang der Offenbarung einzuschränken. Der Gegenstand könnte somit auch auf andere Art und Weise ausgebildet sein, um andere Schritte oder Kombinationen von Schritten, die ähnlich wie diejenigen sind, die hier beschrieben werden, in Verbindung mit anderen Techniken zu umfassen. Obwohl hier des Weiteren der Begriff „Schritt” verwendet werden kann, um verschiedene Elemente der verwendeten Verfahren zu beschreiben, ist der Begriff nicht derart auszulegen, dass er eine bestimmte Reihenfolge unter bzw. zwischen diversen hier offenbarten Schritten bedingt, soweit er nicht anderweitig durch die Beschreibung ausdrücklich auf eine bestimmte Reihenfolge eingeschränkt ist. Obwohl sich die nachstehende Beschreibung auf die Erdöl- und Erdgasindustrie bezieht, sind die Systeme und Verfahren der vorliegenden Offenbarung nicht darauf eingeschränkt und können auch in anderen Industrien angewendet werden, um ähnliche Ergebnisse zu erreichen.
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Verfahrensbeschreibung
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Nun mit Bezug auf 1 ist ein Flussdiagramm einer Ausführungsform eines Verfahrens 100 zum Umsetzen der vorliegenden Offenbarung abgebildet.
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In Schritt 102 werden mehrere (N) Ausbildungen für ein Geomodell unter Verwendung von tatsächlichen Bohrungsaufzeichnungen für alle Förderbohrungen und von Techniken, die aus dem Stand der Technik wohlbekannt sind, um ein Geomodell zu generieren, generiert. Eine Ausbildung stellt ein Modell einer physischen Eigenschaft einer Lagerstätte dar, und eine tatsächliche Bohrungsaufzeichnung stellt die gemessene physische Eigenschaft der Lagerstätte dar.
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In Schritt 104 wird das History-Matching ausgeführt, indem eine Fehlanpassung für die mehreren (N) Ausbildungen berechnet wird. Die Fehlanpassung wird berechnet, indem tatsächliche Förderdaten und simulierte Förderdaten unter Verwendung von Lagerstätten-Simulationsmodellen, die auf den mehreren (N) Ausbildungen basieren, verglichen werden. In 2 bildet eine grafische Anzeige 200 ein Beispiel des Visualisierens einer Fehlanpassung durch einen Vergleich zwischen Wasseranteilprofilen für 40 Lagerstätten-Modellausbildungen und tatsächlichen Wasseranteilprofilen für eine Förderbohrung ab. Je nach Quelle der Lagerstättenenergie (aktiver Grundwasserleiter oder große Gaskappe) und des Typs der Injektionsbohrung (Wasser oder Gas) sind die tatsächlichen Förderdaten für das History-Matching entweder Wasseranteilprofile oder Gas-Öl-Verhältnisprofile aus der Öl-, Wasser und Gasförderung.
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In Schritt 106 bestimmt das Verfahren 100, ob das History-Matching, das in Schritt 104 ausgeführt wurde, für alle Förderbohrungen basierend auf einem vorbestimmten History-Matching-Ziel konvergiert. Wenn das History-Matching konvergiert, dann ist das Verfahren 100 beendet. Wenn das History-Matching nicht konvergiert, dann fährt das Verfahren 100 mit Schritt 108 fort. Beispielsweise in 2 konvergiert das History-Matching nicht, weil das History-Matching-Ziel eine kleinere Variation zwischen den Wasseranteilprofilen für die 40 Lagerstätten-Modellausbildungen und den tatsächlichen Wasseranteil-Profile für die Förderbohrung erfordert.
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In Schritt 108 wird eine Förderbohrung, die das History-Matching-Ziel nicht erreicht hat, automatisch aus der Gruppe aller Förderbohrungen gewählt, oder sie kann unter Verwendung der Kundenschnittstelle und/oder der Videoschnittstelle, die mit Bezug auf 4 näher beschrieben wird, manuell ausgewählt werden.
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In Schritt 110 wird aus den mehreren (N) Ausbildungen eine Ausbildung, welche die Basis des besten History-Matching für die ausgewählte Förderbohrung mit den tatsächlichen Förderdaten ist (z. B. Wasseranteilprofile oder Gas-Öl-Verhältnisprofile), unter Verwendung von Techniken, die aus dem Stand der Technik wohlbekannt sind, automatisch identifiziert. Eine Technik vergleicht zum Beispiel die Summe der quadratischen Abweichung, die bei den jeweiligen aufgezeichneten tatsächlichen Förderdaten berechnet werden, zwischen den tatsächlichen Förderdaten und den simulierten Förderdaten. Das beste History-Matching ist die Ausbildung, welche die Basis der geringsten Summe des Vergleichs der quadratischen Abweichung ist.
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In Schritt 112 werden die Strömungslinien-Trajektorien, welche die ausgewählte Förderbohrung mit mindestens einer der Injektionsbohrungen, dem Grundwasserleiter oder der Gaskappe verbinden, für die Ausbildung, die in Schritt 110 identifiziert wurde, unter Verwendung Berechnungen und Techniken für Strömungslinien, die aus dem Stand der Technik wohlbekannt sind, identifiziert. In 3 bildet eine dreidimensionale Anzeige 300 ein Beispiel von Strömungslinien-Trajektorien, die Förderbohrungen (W1 bis W5) mit einer Injektionsbohrung (I1) verbinden, nach fünf (5) Iterationen des Verfahrens 100 ab.
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In Schritt 114 wird bzw. werden eine oder mehrere Pseudo-Bohrungsaufzeichnungen entlang den identifizierten Strömungslinien-Trajektorien für Gesteinseigenschaften, wie beispielsweise Porosität, Permeabilität, relative Permeabilität und Netto-Brutto-Verhältnis (NTG) unter Verwendung einer oder mehrerer der verfügbaren Gesteinseigenschaften aus einer oder mehreren Gitterzellen entlang den identifizierten Strömungslinien-Trajektorien erstellt. Im Allgemeinen können alle Gitterzellen entlang den identifizierten Strömungslinien-Trajektorien oder nur ein paar davon verwendet werden, um die Pseudo-Bohrungsaufzeichnungen zu erstellen.
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In Schritt 116 bestimmt das Verfahren 100, ob es eine andere Förderbohrung in der Gruppe aller Förderbohrungen gibt, die nicht gemäß Schritt 110 bis 114 verarbeitet wurde. Wenn es eine andere Förderbohrung gibt, die nicht gemäß Schritt 110 bis 114 verarbeitet wurde, dann kehrt das Verfahren 100 zu Schritt 108 zurück. Wenn es keine andere Förderbohrung gibt, die nicht gemäß Schritt 110 bis 114 verarbeitet wurde, dann fährt das Verfahren 100 mit Schritt 118 fort.
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In Schritt 118 werden mehrere (N) neue Ausbildungen für das Geomodell unter Verwendung der tatsächlichen Bohrungsaufzeichnungen und der Pseudo-Bohrungsaufzeichnung(en) für alle Förderbohrungen und Techniken, die aus dem Stand der Technik wohlbekannt sind, um ein Geomodell zu generieren, generiert. Auf diese Art und Weise kann das in Schritt 104 ausgeführte History-Matching im Hinblick auf das Konvergenzziel verbessert werden. Die Interaktion im geschlossenen Regelkreis zwischen dem Geomodell in Schritt 118 und dem Lagerstättenmodell in Schritt 104 verbessert demnach die Leistung des History-Matching durch: i) Bereitstellen einer direkten Verbindung zwischen dem Geomodell und der Dynamik des Modells der Lagerstätte; ii) Ermöglichen einer schnelleren Konvergenz; iii) Reduzieren der Notwendigkeit einer hohen Rechenlast während des Prozesses des History-Matching, da die Konvergenz schneller ist; und iv) Verbessern der Ungewissheits-Quantifizierung der Lagerstätten-Kennzeichnung.
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Systembeschreibung
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Die vorliegende Offenbarung kann durch ein computerausführbares Programm mit Anweisungen, wie etwa Programmmodulen, die allgemein als Software-Anwendungen oder Anwendungsprogramme bezeichnet werden, die von einem Computer ausgeführt werden, umgesetzt werden. Die Software kann beispielsweise Routinen, Programme, Objekte, Komponenten und Datenstrukturen umfassen, die bestimmte Aufgaben ausführen oder bestimmte abstrakte Datentypen umsetzen. Die Software bildet eine Schnittstelle, um es dem Computer zu ermöglichen, gemäß einer Eingangsquelle zu reagieren. DecisionSpace Desktop®, eine handelsübliche Software-Anwendung, die von Landmark Graphics Corporation vertrieben wird, kann als Schnittstellenanwendung verwendet werden, um die vorliegende Offenbarung umzusetzen. Die Software kann auch mit anderen Codesegmenten zusammenwirken, um diverse Arbeitsschritte als Reaktion auf Daten, die in Verbindung mit der Quelle der empfangenen Daten empfangen werden, einzuleiten. Die Software kann in verschiedenartigen Speichern, wie etwa einer CD-ROM, einer Magnetplatte, einem Blasenspeicher und einem Halbleiterspeicher (z. B. diverse Typen von RAM oder ROM), gespeichert und/oder geführt sein. Ferner können die Software und ihre Ergebnisse über diverse Trägermedien, wie etwa Lichtleitfaser, Metalldraht und/oder über unterschiedliche Netzwerke, wie etwa das Internet, übertragen werden.
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Des Weiteren wird der Fachmann verstehen, dass die Offenbarung mit diversen Computersystemkonfigurationen in die Praxis umgesetzt werden kann, wozu Handgeräte, Multiprozessorsysteme, mikroprozessorbasierte oder programmierbare Verbraucherelektronik, Minicomputer, Großrechner und dergleichen gehören. Eine beliebige Anzahl von Computersystemen und Computernetzwerken ist zur Verwendung mit der vorliegenden Offenbarung annehmbar. Die Offenbarung kann in verteilten Computerumgebungen in die Praxis umgesetzt werden, wobei die Arbeitsschritte von Fernverarbeitungsvorrichtungen ausgeführt werden, die über ein Kommunikationsnetzwerk verknüpft sind. In einer verteilten Computerumgebung können sich Programmmodule sowohl in lokalen als auch in entfernten Computerspeichermedien befinden, die Speichervorrichtungen umfassen. Die vorliegende Offenbarung kann daher in Verbindung mit diverser Hardware, Software oder einer Kombination davon in einem Computersystem oder einem anderen Verarbeitungssystem umgesetzt werden.
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Nun mit Bezug auf 4 bildet ein Blockdiagramm eine Ausführungsform eines Systems zum Umsetzen der vorliegenden Offenbarung auf einem Computer ab. Das System umfasst eine Recheneinheit, die manchmal als Rechensystem bezeichnet wird und einen Speicher, Anwendungsprogramme, eine Kundenschnittstelle, eine Videoschnittstelle und eine Verarbeitungseinheit enthält. Die Recheneinheit ist nur ein Beispiel einer geeigneten Rechenumgebung und ist nicht dazu gedacht, eine Einschränkung bezüglich des Umfangs der Verwendung oder der Funktionalität der Offenbarung nahezulegen.
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Der Speicher speichert hauptsächlich die Anwendungsprogramme, die man auch als Programmmodule beschreiben kann, die computerausführbare Anweisungen enthalten, die von der Recheneinheit ausgeführt werden, um die hier beschriebene und in 1 bis 3 abgebildete vorliegende Offenbarung umzusetzen. Der Speicher umfasst demnach ein Modul zum History-Matching einer Lagerstätte, das die Schritte 106 bis 116, die mit Bezug auf 1 beschrieben wurden, ermöglicht. Das Modul zum History-Matching einer Lagerstätte kann eine Funktionalität von den übrigen Anwendungsprogrammen, die in 4 abgebildet sind, integrieren. Insbesondere kann DecisionSpace Desktop® als Schnittstellenanwendung verwendet werden, um die Schritte 102 und 118 in 1 auszuführen. Zudem kann man auch Nexus® und StreamcalcTM, handelsübliche Software-Anwendungen, die von Landmark Graphics Corporation vertrieben werden, als Schnittstellenanwendungen verwenden, um jeweils Schritt 104 und die in Schritt 112 aus 1 verwendeten Strömungslinienberechnungen auszuführen. Obwohl man DecisionSpace Desktop®, Nexus® und StreamcalcTM als Schnittstellenanwendungen verwenden kann, kann man stattdessen andere Schnittstellenanwendungen verwenden, oder das Modul zum History-Matching einer Lagerstätte kann als selbstständige Anwendung verwendet werden.
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Obwohl die Recheneinheit gezeigt wird, wie sie einen gattungsgemäßen Speicher aufweist, umfasst die Recheneinheit typischerweise diverse computerlesbare Medien. Beispielhaft und ohne Einschränkung können die computerlesbaren Medien Computerspeichermedien und Kommunikationsmedien umfassen. Der Rechensystemspeicher kann Computerspeichermedien in Form eines flüchtigen und/oder nicht flüchtigen Speichers umfassen, wie etwa einen Festspeicher (ROM) und einen Arbeitsspeicher (RAM). Ein BIOS (Basic Input/Output System), das die grundlegenden Routinen enthält, die dabei behilflich sind, Informationen zwischen Elementen innerhalb der Recheneinheit zu übertragen, wie etwa während des Hochfahrens, ist typischerweise im ROM gespeichert. Der RAM enthält typischerweise Daten und/oder Programmmodule, die sofort zugänglich sind und/oder derzeit von einer Verarbeitungseinheit bearbeitet werden. Beispielhaft und nicht einschränkend umfasst die Recheneinheit ein Betriebssystem, Anwendungsprogramme, andere Programmmodule und Programmdaten.
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Die Komponenten, die in dem Speicher gezeigt werden, können auch in anderen auswechselbaren/nicht auswechselbaren/flüchtigen/nicht flüchtigen Computerspeichermedien enthalten sein, oder sie können in der Recheneinheit über eine Anwendungsprogramm-Schnittstelle („API”) oder durch Cloud-Computing, das sich auf einer getrennten Recheneinheit befinden kann, die über ein Computersystem oder Netzwerk verbunden ist, umgesetzt werden. Rein beispielhaft kann ein Festplattenlaufwerk nicht auswechselbare, nicht flüchtige magnetische Medien lesen oder beschreiben, ein Magnetplattenlaufwerk kann eine auswechselbare, nicht flüchtige Magnetplatte lesen oder beschreiben, und ein optisches Plattenlaufwerk kann eine auswechselbare, nicht flüchtige optische Platte, wie etwa eine CD-ROM, oder andere optische Medien lesen oder beschreiben. Andere auswechselbare/nicht auswechselbare, flüchtige/nicht flüchtige Computerspeichermedien, die bei der beispielhaften Betriebsumgebung verwendet werden können, können ohne Einschränkung Magnetbandkassetten, Flash-Speicherkarten, DVDs, digitales Videoband, einen Halbleiter-RAM, einen Halbleiter-ROM und dergleichen umfassen. Die Laufwerke und ihre zuvor besprochenen verknüpften Computerspeichermedien stellen die Speicherung von computerlesbaren Anweisungen, Datenstrukturen, Programmmodulen und anderen Daten für die Recheneinheit bereit.
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Ein Kunde kann Befehle und Informationen in die Recheneinheit über die Kundenschnittstelle eingeben, wobei es sich um Eingabevorrichtungen handeln kann, wie etwa eine Tastatur und eine Zeigevorrichtung, die gewöhnlich als Maus, Rollkugel oder Berührungsfeld bezeichnet wird. Die Eingabevorrichtungen können ein Mikrofon, einen Joystick, eine Satellitenschüssel, einen Scanner oder dergleichen umfassen. Diese und andere Eingabevorrichtungen sind häufig über die Kundenschnittstelle, die mit einem Systembus gekoppelt ist, an die Verarbeitungseinheit angeschlossen, können jedoch über andere Schnittstellen und Busstrukturen angeschlossen sein, wie etwa einen Parallelanschluss oder einen universellen seriellen Bus (USB).
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Ein Monitor oder eine andere Art von Anzeigevorrichtung kann über eine Schnittstelle, wie etwa eine Videoschnittstelle, an dem Systembus angeschlossen sein. Eine grafische Benutzerschnittstelle („GUI”) kann ebenfalls mit der Videoschnittstelle verwendet werden, um Anweisungen von der Kundenschnittstelle zu empfangen und Anweisungen an die Verarbeitungseinheit zu senden. Zusätzlich zu dem Monitor können die Computer auch andere Peripherie-Ausgabevorrichtungen umfassen, wie etwa Lautsprecher und Drucker, die über eine Ausgangsperipherie-Schnittstelle angeschlossen sein können.
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Obwohl zahlreiche andere interne Komponenten der Recheneinheit nicht gezeigt werden, wird der Fachmann auf dem Gebiet verstehen, dass diese Komponenten und ihre Zusammenschaltung wohlbekannt sind.
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Obwohl die vorliegende Offenbarung in Verbindung mit derzeit bevorzugten Ausführungsformen beschrieben wurde, wird der Fachmann verstehen, dass sie nicht dazu gedacht ist, die Offenbarung dieser Ausführungsformen einzuschränken. Daher wird in Betracht gezogen, dass diverse alternative Ausführungsformen und Änderungen an den offenbarten Ausführungsformen vorgenommen werden können, ohne Geist und Umfang der Offenbarung zu verlassen, die durch die beiliegenden Ansprüche und ihre Äquivalente definiert wird.