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Die Erfindung betrifft ein organisches lichtemittierendes Bauelement, das eine organische Auskoppelschicht aufweist und ein Verfahren zur Herstellung eines organischen lichtemittierenden Bauelements, das eine organische Auskoppelschicht aufweist.
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In organischen lichtemittierenden Bauelementen, insbesondere in organischen Leuchtdioden (OLED), wird die generierte Strahlung nur anteilig direkt ausgekoppelt. Beispielsweise können wellenleitende Effekte eines transparenten, im Strahlengang des Bauelements angeordneten Substrats (sogenannte externe Moden), wellenleitende Effekte in den organischen Schichten und einer transluzenten Elektrode (sogenannte interne Moden), Absorptionsverluste aufgrund von Materialien, durch die erzeugte Strahlung hindurch tritt, und die Ausbildung von Oberflächenplasmonen, insbesondere an einer metallischen Elektrode, beispielsweise der Kathode, als Verlustkanäle zu Lichtverlusten führen. Ohne technische Hilfe kann solches Licht nicht aus der OLED ausgekoppelt werden.
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Die Druckschrift
DE 102 15 210 A1 beschreibt ein transparentes, thermisch stabiles lichtemittierendes Bauelement.
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Die Druckschrift
WO 2009/104 148 A1 beschreibt eine beidseitig emittierende OLED.
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Bislang werden zur Erhöhung der Lichtauskopplung zum Beispiel Folien mit Oberflächenstrukturen auf die Substrataußenseite aufgebracht oder diese strukturiert, um die Auskopplung externer Moden zu verbessern (sogenannte externe Auskopplung). Mit diesen Maßnahmen, insbesondere herkömmlichen Folien auf der Substrataußenseite, die weitgehend aus Polymeren bestehen, kann jedoch nur eine Auskoppeleffizienz von circa 60 bis 70% des im Substrat geleiteten Lichts erreicht werden. Das im Substrat geleitete Licht entspricht etwa 25% des insgesamt im Bauelement erzeugten Lichts. Interne Moden können mit diesen herkömmlichen Vorrichtungen kaum oder gar nicht ausgekoppelt werden. Weiterhin wird durch diese Maßnahmen das Erscheinungsbild der OLED negativ beeinflusst, da durch die Streuung eine milchige beziehungsweise diffuse Oberfläche das Erscheinungsbild des Bauelementes im ausgeschalteten Zustand prägt (sogenannte Off-State Appearance).
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Aufgabe zumindest einer Ausführungsform der Erfindung ist es, ein organisches lichtemittierendes Bauelement bereitzustellen, das eine verbesserte Effizienz der Lichtauskopplung aufweist. Aufgabe einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines organischen lichtemittierenden Bauelements mit verbesserter Effizienz der Lichtauskopplung.
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Diese Aufgaben werden durch ein organisches lichtemittierendes Bauelement gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst. Weitere Ausführungsformen und Weiterbildungen des Bauelements und des Verfahrens sind Gegenstand abhängiger Ansprüche sowie der Beschreibung und der Figuren.
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Es wird ein organisches lichtemittierendes Bauelement angegeben. Nach zumindest einer Ausführungsform der Anmeldung umfasst das organische lichtemittierende Bauelement
- - ein Substrat,
- - eine erste Elektrode, die auf dem Substrat angeordnet ist,
- - eine zweite Elektrode,
- - einen organischen lichterzeugenden Schichtstapel, der zwischen der ersten und der zweiten Elektrode angeordnet ist und ein erstes organisches OLED-Funktionsmaterial umfasst, und
- - eine erste organische Auskoppelschicht, die ganzflächig zwischen der ersten Elektrode (20) und dem Substrat (10) angeordnet ist und im optischen Kontakt zum organischen lichterzeugenden Schichtstapel steht und ein organisches Material umfasst, das ein zweites organisches OLED-Funktionsmaterial enthält,
wobei eine der ersten und zweiten Elektrode transluzent ist und die erste organische Auskoppelschicht auf der vom organischen lichterzeugenden Schichtstapel abgewandten Seite dieser Elektrode angeordnet ist, wobei das Bauelement eine zweite organische Auskoppelschicht (200) aufweist, die im optischen Kontakt zum organischen lichterzeugenden Schichtstapel (30) steht und über der zweiten Elektrode angeordnet ist, wobei die zweite organische Auskoppelschicht (200) ein organisches Material umfasst, das das zweite organische OLED-Funktionsmaterial enthält.
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Im Folgenden wird das organische lichtemittierende Bauelement auch kurz als „Bauelement“ bezeichnet. Das erste beziehungsweise zweite organische OLED-Funktionsmaterial wird im Folgenden auch als „erstes OLED-Funktionsmaterial“ beziehungsweise „zweites OLED-Funktionsmaterial“ bezeichnet.
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Dass die erste organische Auskoppelschicht „im optischen Kontakt“ zum organischen lichterzeugenden Schichtstapel steht, bedeutet anmeldungsgemäß, dass zwischen dem organischen lichterzeugenden Schichtstapel und der ersten organischen Auskoppelschicht nur Schichten beziehungsweise Elemente angeordnet sind, die einen gleichen oder größeren Brechungsindex als der schichtdickengewichtete Mittelwert des Brechungsindexes des organischen lichterzeugenden Schichtstapels aufweisen. Alle Angaben zu Brechungsindizes beziehen sich anmeldungsgemäß auf eine Wellenlänge von 632 nm und eine Temperatur von 25°C (Raumtemperatur). Der Brechungsindex kann mit n abgekürzt werden.
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Die erste organische Auskoppelschicht ist in einem Strahlengang des Bauelements angeordnet. Anmeldungsgemäß bezeichnet Licht elektromagnetische Strahlung, insbesondere im sichtbaren Bereich des Spektrums; die Wellenlänge liegt dabei im Wesentlichen zwischen 400 und 800 nm.
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Unter dem Begriff „auf“ wird anmeldungsgemäß sowohl die direkte, also unmittelbare Anordnung von Elementen mit einer gemeinsamen Grenzfläche verstanden als auch eine mittelbare Anordnung, bei der weitere Elemente zwischen den aufeinander angeordneten Elementen vorhanden sein können. Beispielsweise können weitere Schichten zwischen dem Substrat und der ersten Elektrode angeordnet sein. In analoger Form ist ein Element „zwischen“ einem ersten und einem zweiten Element angeordnet, wenn das Element auf dem ersten Element und das zweite Element auf der vom ersten Element abgewandten Seite des Elementes angeordnet ist, wobei „auf“ wie vorstehend beschrieben verstanden wird.
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Durch die erste organische Auskoppelschicht, die im Strahlengang des Bauelements angeordnet ist, kann die Lichtauskopplung aus dem Bauelement verbessert werden. Da diese Schicht im optischen Kontakt zum lichterzeugenden Schichtstapel steht, können Totalreflexionen zwischen dem lichterzeugenden Schichtstapel und der ersten organischen Auskoppelschicht weitgehend oder vollständig vermieden werden. Mit Vorteil können somit auch interne Moden ausgekoppelt werden (sogenannte interne Auskopplung), was mit herkömmlichen Maßnahmen wie zum Beispiel Auskoppel- oder Streufolien auf der Substrataußenseite kaum möglich ist.
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Die erste organische Auskoppelschicht kann insbesondere hochbrechend sein und lichtstreuende Eigenschaften aufweisen. Vorteilhafterweise wird das erzeugte Licht so gestreut, dass auch kaum oder gar keine Totalreflexionen beziehungsweise wellenleitenden Effekte in einem gegebenenfalls nachfolgend angeordneten transparenten Substrat auftreten. Es können also durch die erste organische Auskoppelschicht sowohl Lichtverluste durch wellenleitende Effekte in einem transparenten Substrat sowie im organischen lichterzeugenden Schichtstapel und einer transparenten Elektrode verringert beziehungsweise unterbunden werden. Hierdurch wird die Lichtauskopplung im Vergleich zu herkömmlichen Bauelementen verbessert.
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Die hochbrechenden Eigenschaften der ersten organischen Auskoppelschicht können insbesondere auf das zweite OLED-Funktionsmaterial zurückgeführt werden, da dieses einen hohen Brechungsindex aufweist. Das erste und das zweite OLED-Funktionsmaterial können aus identischen oder unterschiedlichen, insbesondere jedoch ähnlichen, Verbindungen ausgewählt sein. Daher können das erste und das zweite OLED-Funktionsmaterial auch ähnliche Brechungsindizes aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das erste und das zweite OLED-Funktionsmaterial die gleichen Materialien auf. Mit anderen Worten können für das erste und zweite OLED-Funktionsmaterial chemische Verbindungen verwendet werden, die zur gleichen Stoffklasse, wie beispielsweise Aromaten gehören. Dabei können sich die chemischen Verbindungen des ersten und zweiten OLED-Funktionsmaterials durch Substituenten unterscheiden. Insbesondere unterscheiden sich die chemischen Verbindungen des ersten und zweiten OLED-Funktionsmaterial nicht, so dass diese eine gleiche chemische Struktur aufweisen.
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Der Begriff „organisch lichterzeugender Schichtstapel“ schließt nicht aus, dass der lichterzeugende Schichtenstapel anorganische Materialien neben organischen Materialien aufweisen kann. Insbesondere ist der Anteil der anorganischen Materialien im Schichtenstapel klein, beispielsweise kleiner als 10 %, so dass hier und im Folgenden von einem organischen lichterzeugenden Schichtstapel gesprochen wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die erste organische Auskoppelschicht daher einen Brechungsindex auf, der gleich oder größer als der schichtdicken-gewichtete Mittelwert des Brechungsindexes des organischen lichterzeugenden Schichtstapels ist. Ebenso kann das organische Material der ersten organischen Auskoppelschicht einen Brechungsindex aufweisen, der gleich oder größer als der schichtdicken-gewichtete Mittelwert des Brechungsindexes des organischen lichterzeugenden Schichtstapels ist. Dies kann sich insbesondere aus der Wahl des zweiten OLED-Funktionsmaterials ergeben.
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Ein organisches OLED-Funktionsmaterial bezeichnet anmeldungsgemäß ein organisches Material, wie es typischerweise in einer oder mehrerer der Schichten eines zwischen den Elektroden einer OLED angeordneten Schichtstapels zum Einsatz kommen kann. Ein solches OLED-Funktionsmaterial kann beispielsweise ein Ladungsträgertransportmaterial, ein Matrixmaterial und/oder ein Material einer Blockerschicht, zum Beispiel einer unipolaren Ladungsträgerblockerschicht, sein. Das zweite organische OLED-Funktionsmaterial kann insbesondere aus nicht lichtemittierenden Materialien ausgewählt sein. Das zweite OLED-Funktionsmaterial kann somit aus üblichen Funktionsmaterialen einer OLED gewählt werden, die insbesondere niedermolekulare Verbindung, sogenannte „Small Molecules“, umfassen. Das zweite OLED-Funktionsmaterial muss aufgrund seiner Anordnung im Bauelement jedoch nicht diese „typische“ Funktion übernehmen, also, zum Beispiel wenn es aus einem Ladungsträgertransportmaterial ausgewählt ist, keinen Ladungsträgertransport im Bauelement durchführen. Es ist lediglich aus den entsprechenden Materialien mit solchen Eigenschaften gewählt. Das zweite OLED-Funktionsmaterial kann daher aus einer Gruppe von Materialien ausgewählt sein, die an sich geeignet sind in OLEDs als Ladungsträgertransportmaterialen, OLED-Matrixmaterialien, Materialien einer Blockerschicht zu dienen, ohne diese Art von Verwendung in der ersten organischen Auskoppelschicht finden zu müssen. Die erste organische Auskoppelschicht kann, muss aber nicht elektrisch von der transluzenten Elektrode isoliert sein.
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Das zweite OLED-Funktionsmaterial unterscheidet sich von Polymeren, die üblicherweise für herkömmliche Streufolien verwendet werden. Diese werden üblicherweise nicht aus Materialien ausgewählt, die im Schichtstapel einer OLED Anwendung finden. Die anmeldungsgemäße erste organische Auskoppelschicht unterscheidet sich daher grundlegend von polymerbasierten Streufolien. Die erste organische Auskoppelschicht kann auch frei oder weitgehend frei von herkömmlichen Polymeren sein. Weitgehend frei bedeutet dabei weniger als 5 Gew-%, insbesondere weniger als 2 Gew-% (Gew-% = Gewichtsprozent).
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält das organische Material der ersten organischen Auskoppelschicht mindestens 80 Gew-%, insbesondere mindestens 90 Gew-%, an zweitem OLED-Funktionsmaterial. Das organische Material kann mindestens 95 Gew-% an zweitem OLED-Funktionsmaterial enthalten oder vollständig aus diesem bestehen. Das organische Material umfasst alle organischen Bestandteile der ersten organischen Auskoppelschicht.
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Der lichterzeugende Schichtstapel weist zumindest eine organische lichtemittierende Schicht auf. Weitere organische Schichten, wie beispielsweise Lochinjektionsschichten, Lochtransportschichten, Elektroneninjektionsschichten, Elektronentransportschichten oder zusätzliche lichtemittierende Schichten, die beispielsweise Licht unterschiedlicher Wellenlängen emittieren, können ebenfalls in dem lichterzeugenden Schichtstapel vorhanden sein. Zumindest eine der Schichten des Schichtstapels weist ein erstes OLED-Funktionsmaterial auf. Es können auch unterschiedliche erste OLED-Funktionsmaterialien vorhanden sein.
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Die lichtemittierende Schicht kann weiterhin organisches oder organometallisches lichtemittierendes Material aufweisen, das beispielsweise aus phosphoreszenten und/oder fluoreszenten Substanzen ausgewählt ist. Es kann weiterhin ein Matrixmaterial in der lichtemittierenden Schicht vorhanden sein, in dem das lichtemittierende Material eingelagert ist. In löchertransportierenden Schichten können elektronenarme Dotierstoffe (p-Dotierstoffe) vorhanden sein, um die Lochkonzentration und damit die Leitfähigkeit zu erhöhen. Ebenso können in elektronentransportierenden Schichten n-Dotierstoffe vorhanden sein, die die Elektronenkonzentration erhöhen.
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Beispiele für Materialien mit lochtransportierenden und/oder lochinjizierenden Eigenschaften sind: 1-TNATA (4,4',4''-Tris(N-(naphth-1-yl)-N-phenyl-amino)triphenylamin, 2-TNATA (4,4',4''-Tris(N-(naphth-2-yl)-N-phenyl-amino)triphenylamin, MTDATA (4,4',4''-Tris(N-3-methylphenyl-N-phenyl-amino)-Triphenylamin), aNPD (N,N'-Bis(naphthalen-1-yl)-N,N'-bis(phenyl)benzidin), bNPD (N,N'-Bis(naphthalen-2-yl)-N,N'-bis(phenyl)benzidin), TPD (N,N'-Bis(3-methyphenyl)-N,N'-bis(phenyl)benzidin), spTAD (2,2',7,7'-Diphenylamino-spiro-9,9'-bifluoren), Cu-PC (Phthalocyanin-Kupfer-Komplex) oder andere PC-Metall-Komplexe, TAPC (1,1-Bis-[(4-phenyl-)-bis-(4',4''-methyl-phenyl)-amino]-cyclohexan) und Kombinationen hiervon.
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Beispiele für Materialien mit elektronentransportierenden und/oder elektroneninjizierenden Eigenschaften sind: Alq3 (Tris(8-hydroxyquinoline)aluminium, BAlq2 (Bis-[2-methyl-8-quinolato]-[4-phenylphenolato]-aluminium (III)), BPhen (4,7-Diphenyl-1,10-phenanthrolin), BCP (2,9-Dimethyl-4,7-diphenyl-1,10-phenanthrolin), TPBi (1,3,5-Tris-(1-phenyl-1H-benzimidatol-2-yl)-benzen), TAZ (3-(4-Biphenyl)-4-phenyl-5-(4-tert-butylphenyl)-1,2,4-triazol), TAZ2 (3,5-Diphenyl-4-naphth-1-yl-1,2,4-triazol), t-Bu-PBD (2-(-Biphenyl)-5-(4-tert-butyl-phenyl)-1,3,4-oxadiazol), Triazin, Triazinderivate und Kombinationen hiervon.
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Als phosphoreszierende Substanz eignen sich beispielsweise folgende Materialien oder Kombinationen von Materialen: FIr6, FPt1 ([2-(4',6'-Difluorophenyl)-pyridinato)-acetylacetonat]-platinium-II), FIrpic (Bis(3,5-difluoro-2-(2-pyridyl)phenyl-(2-carboxypyridyl)-iridium-III), FIrN4, Irppy3 (fac-Tris(2-phenyl-pyridyl)iridium Komplex), Ir(ppy)2acac, Ir(typ)3 (Tris[2-(4-totyl)-pyridinato]-iridium(III)), Ir(typ)2acac, Ir(bt)2acac, Ir(btp)2acac (Bis[2-(2'-benzothienyl-pyridinato]-[acetyl-acetonato]-iridium(III)), Ir(dbp)2acac (Iridium(III)bis(dibenzo-[f,h]quinoxalin) (acetylacetonat)), Ir(mdp)2acac (Iridium(III)bis(2-methyldibenzo-[f,h]quin-oxalin)(acetylacetonat)), Ir(pq)3, Ir(pq)2acac, Ir(piq)3, (CF3ppy)2Ir(pic), PtOEP (Platiniumoctaethylporphyrin) oder 3-(thiazol-2-yl), 3-(benzothiazol-2-yl), 3-(imidazol-2-yl), oder Os(II) Komplexe, wie 3 [Os(fppz)2(PPhMe2)2] und [Os(fptz)2(PPh2Me)2] oder [Os(fppz)2(dppee)].
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Als fluoreszierende Substanzen eignen sich beispielsweise folgende Materialien oder Kombinationen von Materialen: DCM (4-(Dicyanomethylen)-2-methyl-6-(p-dimethylamino-styryl)4H-pyran), DCM2 (4-(Dicyanomethylen)-2-methyl-6-(julolidin-4-yl-vinyl)-4H-pyran), Rubren (5,6,11,12-Tetraphenyl-naphthacen), Coumarin (C545T), TBSA (9,10-Bis[(2",7""-di-t-butyl)-9',9"-spirobifluorenyl]anthracen), Zn-Komplexe, Cu-Komplexe.
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Für eine organische lichterzeugende Schicht oder als Matrixmaterial, in dem fluoreszierende oder auch phosphoreszierende Substanzen eingelagert werden können, eignen sich beispielsweise folgende Materialien oder Kombinationen von Materialen: CBP (4,4'-Bis(carbazol-9-yl)-2-2'dimethyl-biphenyl), TCTA (4,4',4''-Tris(n-(naphth-2-yl)-N-phenyl-amino)triphenylamin), mCP, TCP (1,3,5-Tris-carcazol-9-yl-bezen), CDBP (4,4'-Bis(carbazol-9-yl)-2,2'-dimethyl-biphenyl), DPVBi (4,4-Bis(2,2-diphenyl-ethen-1-yl)-diphenyl), Spiro-PVBi (spiro-4,4'-Bis(2,2-diphenyl-ethen-1-yl)-diphenyl), ADN (9,10-Di(2-naphthyl)anthracen), Perylen, Carbazolderivate, Fluorenderivate. Auch diese Verbindungen können als erstes OLED-Funktionsmaterial dienen.
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Beispiele für elektronenarme Dotierstoffe (p-Dotierstoffe) sind: Eisenchlorid (FeCl3), Eisenbromid (FeBr3), Antimonpentachlorid (SbCl5), Arsenpentachlorid (AsCl5), Bortrifluorid (BF3), Wolframoxid, Molybdänoxid, Rutheniumoxid, 2,3,5,6-Tetrafluoro-7,7,8,8-tetracyano-chinodimethan (F4-TCNQ), Dicyanodichlorchinon (DDQ), Trinitrofluorenon und Kombinationen hiervon.
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Beispiele für n-Dotierstoffe sind: Caesiumcarbonat, Lithiumfluorid, Lithiumoxid, Lithium, Calcium und Kombinationen hiervon.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind das Substrat mit der darauf angeordneten ersten Elektrode und/oder die zweite Elektrode transparent beziehungsweise transluzent ausgebildet. Transparent beziehungsweise transluzent bedeutet anmeldungsgemäß, dass eine Schicht oder ein Element für sichtbares Licht zumindest teilweise durchlässig ist und eine relative Transmission bei 600 nm Wellenlänge von mindestens 50% aufweist. Die Transmission bei 600 nm Wellenlänge kann > 70% und insbesondere > 80% sein.
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Das Substrat kann steif oder flexibel ausgebildet sein und kann weiterhin zur Stabilisierung und/oder zur besseren Handhabung des Bauelements dienen. Das Substrat kann zum Beispiel Glas und Kunststoffe umfassen. Sofern das Substrat im Strahlengang des im Bauelement erzeugten Lichts angeordnet ist, ist dieses transparent ausgeführt. In Bauelementen, in denen der Strahlengang nicht durch das Substrat verläuft, also nicht durch das Substrat emittiert wird, kann dieses auch lichtundurchlässig sein und zum Beispiel nicht-transparenten Kunststoff oder Metall umfassen oder daraus bestehen.
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Das Material für eine transparente beziehungsweise transluzente erste und/oder zweite Elektrode kann ein leitendes transparentes Oxid sein. Transparente leitende Oxide (transparent conductive oxides, kurz TCO) sind transparente, leitende Materialien, in der Regel Metalloxide wie beispielsweise Zinkoxid, Zinnoxid, Cadmiumoxid, Titanoxid, Indiumoxid oder Indiumzinnoxid (ITO). Ein weiteres Beispiel ist Aluminiumzinkoxid (AZO) oder Indiumzinkoxid (IZO). Neben binären Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise ZnO, SnO2 oder In2O3 gehören auch ternäre Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise Zn2SnO4, CdSnO3, ZnSnO3, MgIn2O4, GaInO3, Zn2In2O5 oder In4Sn3O12 oder Mischungen unterschiedlicher transparenter leitender Oxide zu der Gruppe der TCOs. Weiterhin entsprechen die TCOs nicht zwingend einer stöchiometrischen Zusammensetzung und können auch p- oder n-dotiert sein.
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Ferner kann beispielsweise auch eine transparente Elektrodenschicht vorliegen, die aus einer dünnen Metallschicht wie beispielsweise Aluminium, Barium, Indium, Silber, Gold, Magnesium, Calcium und Lithium sowie Kombinationen derselben besteht beziehungsweise ein derartiges Metall oder eine derartige Legierung enthält. Typische Schichtdicken dieser transparenten Metallschichten sind ≤ 20 nm. Die transparente Elektrode kann weiterhin mehrere übereinander angeordnete Schichten umfassen, wobei abwechselnd dünne Metallfilme und TCO-Schichten übereinander angeordnet sind. Ein Beispiel für eine solche Schichtenfolge ist ITO-Ag-ITO. Weitere mögliche Materialien einer transparenten Elektrode können ausgewählt sein aus Netzwerken aus metallischen Nanodrähten, beispielsweise aus Silber, die mit leitfähigen Polymeren kombiniert sein können, Netzwerken aus Kohlenstoff-Nanoröhren, die mit leitfähigen Polymeren kombiniert sein können, und aus Graphen-Schichten und Kompositen.
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Eine lichtundurchlässige erste beziehungsweise zweite Elektrode kann ein Metall aufweisen, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, die Silber, Aluminium, Cadmium, Barium, Indium, Magnesium, Calcium, Lithium oder Gold umfasst. Eine solche Elektrode kann mehrschichtig und/oder reflektierend ausgebildet sein. Typische Schichtdicken für lichtundurchlässige beziehungsweise reflektierende Elektroden sind ≥ 50 nm.
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Die erste Elektrode kann beispielsweise als Anode und die zweite Elektrode als Kathode ausgeführt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die erste organische Auskoppelschicht einen Brechungsindex von n ≥ 1,52 auf. Der Brechungsindex kann n ≥ 1,56 und insbesondere n ≥ 1,60 sein. Ebenso kann auch das organische Material der ersten organischen Auskoppelschicht einen Brechungsindex von n ≥ 1,52 aufweisen. Der Brechungsindex des organischen Materials kann ≥ 1,56 und insbesondere n ≥ 1,60 sein. Für eine effiziente Auskopplung ist ein hoher Brechungsindex vorteilhaft. Der Brechungsindex der ersten organischen Auskoppelschicht beziehungsweise des organischen Materials ist vorteilhafterweise höher als der Brechungsindex üblicher Polymermaterialien, wie sie zum Beispiel für herkömmliche Streufolien verwendet werden.
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Die erste organische Auskoppelschicht beziehungsweise das organische Material kann insbesondere einen höheren Brechungsindex als Glas aufweisen. Unter Glas soll hier Fensterglas oder gewöhnliches Displayglas verstanden werden. Ein solches Glas weist einen Brechungsindex von etwa 1,52 auf. Dies ist von Vorteil, wenn das im Bauelement erzeugte Licht durch ein Substrat oder eine Verkapselung aus Glas oder einem transparenten Material mit einem ähnlichen Brechungsindex abgestrahlt werden soll.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält die erste organische Auskoppelschicht mindestens 60 Gew-%, insbesondere mindestens 70 Gew-%, organisches Material. Die erste organische Auskoppelschicht kann mindestens 80 Gew-% an organischem Material enthalten oder auch vollständig daraus bestehen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das zweite OLED-Funktionsmaterial aus einer Gruppe ausgewählt, die Alq3 (Tris(8-hydroxyquinolin)aluminium, BAlq2 (Bis-[2-methyl-8-quinolato]-[4-phenylphenolato]-aluminium (III)), BPhen (4,7-Diphenyl-1,10-phenanthrolin), BCP (2,9-Dimethyl-4,7-diphenyl-1,10-phenanthrolin), TPBi (1,3,5-Tris-(1-phenyl-1H-benzimidatol-2-yl)-benzen), TAZ (3-(4-Biphenyl)-4-phenyl-5-(4-tert-butylphenyl)-1,2,4-triazol), TAZ2 (3,5-Diphenyl-4-naphth-1-yl-1,2,4-triazol), t-Bu-PBD (2-(-Biphenyl)-5-(4-tert-butyl-phenyl)-1,3,4-oxadiazol), 1-TNATA (4,4',4''-Tris(N-(naphth-1-yl)-N-phenyl-amino)triphenylamin, 2-TNATA (4,4',4"-Tris(N-(naphth-2-yl)-N-phenyl-amino)triphenylamin, MTDATA (4,4',4''-Tris(N-3-methylphenyl-N-phenyl-amino)-Triphenylamin), aNPD (N,N'-Bis(naphthalen-1-yl)-N,N'-bis(phenyl)benzidin), bNPD (N,N'-Bis(naphthalen-2-yl)-N,N'-bis(phenyl)benzidin), TPD (N,N'-Bis(3-methyphenyl)-N,N'-bis(phenyl)benzidin), spTAD (2,2',7,7'-Diphenylamino-spiro-9,9'-bifluoren), TAPC (1,1-Bis-[(4-phenyl-)-bis-(4',4"-methyl-phenyl)-amino]-cyclohexan), CBP (4,4'-Bis(carbazol-9-yl)-2-2'dimethyl-biphenyl), TCTA (4,4',4''-Tris(n-(naphth-2-yl)-N-phenyl-amino)triphenylamin), TCP (1,3,5-Tris-carcazol-9-yl-bezen), CDBP (4,4'-Bis(carbazol-9-yl)-2,2'-dimethyl-biphenyl), DPVBi (4,4-Bis(2,2-diphenyl-ethen-1-yl)-diphenyl), Spiro-PVBi (spiro-4,4'-Bis(2,2-diphenyl-ethen-1-yl)-diphenyl), ADN (9,10-Di(2-naphthyl)anthracen), Perylen, Oligomere dieser Verbindungen oder Kombinationen hiervon umfasst. Zumindest einige dieser Verbindungen können auch im organischen lichterzeugenden Schichtstapel, zum Beispiel als erstes OLED-Funktionsmaterial, enthalten sein. Somit kann über die Wahl des zweiten OLED-Funktionsmaterials ein Brechungsindex für die erste organische Auskoppelschicht erhalten werden, der gleich oder größer als der schichtdicken-gewichtete Mittelwert des Brechungsindexes des organischen lichterzeugenden Schichtstapels ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das zweite OLED-Funktionsmaterial aus einer Gruppe ausgewählt, die Alq3 (Tris(8-hydroxyquinolin)aluminium, BPhen (4,7-Diphenyl-1,10-phenanthrolin), BCP (2,9-Dimethyl-4,7-diphenyl-1,10-phenanthrolin), aNPD (N,N'-Bis(naphthalen-1-yl)-N,N'-bis(phenyl)benzidin), Oligomere dieser Verbindungen oder Kombinationen hiervon umfasst.
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Anmeldungsgemäß werden unter Oligomeren Verbindungen verstanden, die weniger als 50 monomere Einheiten der oben genannten Verbindungen für das zweite OLED-Funktionsmaterial enthalten. Die Oligomere können weniger als 30, insbesondere weniger als 15, solcher monomeren Einheiten enthalten. In den Oligomeren sind die monomeren Einheiten durch kovalente Bindungen miteinander verbunden. Ein organisches Material der ersten organischen Auskoppelschicht, das solche Oligomere enthält, kann beispielsweise über eine flüssige Phase aufgebracht werden. Die Oligomere können auch nur bis zu 5 solcher monomeren Einheiten enthalten, sodass sie noch über die Gasphase, zum Beispiel durch Aufdampfen, aufgebracht werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das zweite OLED-Funktionsmaterial eine Molmasse von höchstens 2000 g/mol, insbesondere höchstens 1500 g/mol auf. Die Molmasse kann höchstens 1000 g/mol betragen. Das zweite OLED-Funktionsmaterial entspricht dann niedermolekularen organischen Verbindungen (Small Molecules). Ein organisches Material, das ein solches zweites OLED-Funktionsmaterial umfasst oder daraus besteht, kann beispielsweise durch thermisches Verdampfen im Vakuum oder ähnliche Verfahren aufgebracht werden. Das zweite OLED-Funktionsmaterial muss keine Oligomere umfassen, sondern es kann auch auf Oligomere verzichtet werden. Das zweite OLED-Funktionsmaterial kann daher aus den oben genannten Verbindungen ohne die entsprechenden Oligomere gewählt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die erste organische Auskoppelschicht auf der vom organischen lichterzeugenden Schichtstapel abgewandten Seite Streustrukturen auf. Die Streustrukturen können beispielsweise aus linsenförmigen, pyramidenförmigen, prismatischen, quaderförmigen, pyramidenstumpfförmigen, kegelförmigen, kegelstumpfförmigen Strukturen und Kombinationen davon ausgewählt sein. Die Streustrukturen können dicht nebeneinander angeordnet sein und/oder nichtperiodische Strukturen umfassen. Die Streustrukturen verbessern die Streueigenschaften der ersten organischen Auskoppelschicht. Es werden dabei insbesondere Reflexionen an der Austrittsfläche des Lichts aus der ersten organischen Auskoppelschicht verringert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält die erste organische Auskoppelschicht Streupartikel. Die Streupartikel können in das organische Material der ersten organischen Auskoppelschicht eingebettet und beispielsweise homogen in der gesamten ersten organischen Auskoppelschicht verteilt sein. Prinzipiell eignen sich Partikel aus einem Material, das einen anderen Brechungsindex als das organische Material der ersten organischen Auskoppelschicht aufweist. Die Streupartikel können beispielsweise aus Acrylaten, Lufteinschlüssen, Silikonen oder Siliciumdioxid gebildet sein. Weiterhin können die Streupartikel TiO2, ZrO2, Tantaloxid oder Al2O3 umfassen oder daraus bestehen. Der Brechungsindexunterschied Δn zwischen den Streupartikeln und dem organischen Material, das als Matrix für die Streupartikel dienen kann, kann Δn ≥ 0,1 betragen. Die Streueigenschaften der ersten organischen Auskoppelschicht können in dieser Ausführungsform im Wesentlichen durch die Streupartikel erzeugt werden. Die erste organische Auskoppelschicht kann auch aus dem organischen Material und den Streupartikeln bestehen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die Streupartikel einen mittleren Durchmesser von 100 nm bis 5 µm, insbesondere von 300 nm bis 1,5 µm, auf. Der mittlere Durchmesser von Partikeln wird anmeldungsgemäß über ein Siebverfahren bestimmt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält die erste organische Auskoppelschicht bis zu 35 Gew-% Streupartikel. Die erste organische Auskoppelschicht kann bis zu 20 Gew-%, insbesondere bis zu 10 Gew-%, Streupartikel enthalten. Ein solcher Gehalt ermöglicht eine effektive Streuwirkung.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die erste organische Auskoppelschicht eine Dicke auf, die aus einem Bereich, der 100 nm bis 500 um, insbesondere 100 nm bis 200 µm, umfasst, ausgewählt ist. Dieser Bereich beinhaltet auch mögliche Streustrukturen, sodass die erste organische Auskoppelschicht stellenweise, zum Beispiel zwischen den Streustrukturen auch eine geringere Schichtdicke aufweisen kann.
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Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform weist die erste organische Auskoppelschicht eine Schichtdicke von 100 nm bis 5 µm auf. Eine solche Schichtdicke kann insbesondere für eine erste organische Auskoppelschicht gewählt werden, die Streustrukturen aufweist und kaum oder gar keine Streupartikel enthält. Die Schichtdicke kann im Bereich der Größe der Streustrukturen liegen.
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Gemäß einer alternativen Weiterbildung dieser Ausführungsform weist die erste organische Auskoppelschicht eine Schichtdicke von 2 µm bis 500 µm, insbesondere 2 µm bis 200 µm, auf. Eine solche Schichtdicke kann insbesondere für Ausführungsformen gewählt werden, die Streupartikel enthalten, sodass auch mehrere Streupartikel hintereinander im Strahlengang angeordnet sein können. Die Streuung erfolgt so über das Volumen der Auskoppelschicht hinweg.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste organische Auskoppelschicht zwischen der ersten Elektrode und dem Substrat oder auf der von dem Substrat abgewandten Seite der zweiten Elektrode angeordnet. Damit ist die erste organische Auskoppelschicht für Bauelemente geeignet, bei denen ein Strahlengang durch das Substrat und die erste Elektrode beziehungsweise durch die zweite Elektrode verläuft. Beispiele für solche Bauelemente sind als sogenannte Bottom-Emitter oder Top-Emitter ausgeführte OLEDs.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste organische Auskoppelschicht zwischen der ersten Elektrode und dem Substrat angeordnet. Die erste organische Auskoppelschicht kann dabei auch unmittelbar auf der ersten Elektrode und/oder dem Substrat angeordnet sein, also gemeinsame Grenzflächen mit dem Substrat und/oder der ersten Elektrode aufweisen. Das Substrat und die erste Elektrode sind daher transparent beziehungsweise transluzent ausgebildet. Die zweite Elektrode kann in diesem Fall lichtundurchlässig oder reflektierend sein.
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Bei dieser Anordnung werden unter anderem Lichtverluste, die durch wellenleitende Effekte im organischen lichterzeugenden Schichtstapel und der transluzenten ersten Elektrode sowie im Substrat auftreten, minimiert, da durch die Streuung an der ersten organischen Auskoppelschicht Totalreflexionen an einer Grenzfläche zum Substrat verringert oder ganz vermieden werden. Des Weiteren kann durch einen hohen Brechungsindex der ersten organischen Auskoppelschicht das Einkoppeln von Licht in die erste organische Auskoppelschicht erleichtert werden, sodass auch Lichtverluste, die durch wellenleitende Effekte in den organischen Schichten und der transluzenten Elektrode auftreten, verringert werden (interne Auskopplung). Insgesamt wird daher eine deutlich verbesserte Lichtauskopplung als bei herkömmlichen Bauelementen erhalten, in denen eine sogenannte Streufolie auf der vom lichterzeugenden Schichtstapel abgewandten Seite des Substrates angeordnet ist (externe Auskopplung).
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Die gesamte Lichtauskopplung des Bauelements kann durch die erste organische Auskoppelschicht im Vergleich zu einem Bauelement mit herkömmlicher Streufolie beispielsweise um bis zu 50% erhöht werden.
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Darüber hinaus wird bei dieser Anordnung die erste organische Auskoppelschicht vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit oder oxidierenden Gasen, zum Beispiel Luftsauerstoff, durch das Substrat geschützt. Vorteilhafterweise können somit Verfärbungen, Eintrübungen oder sonstige Alterungserscheinungen der ersten organischen Auskoppelschicht weitgehend vermieden werden. Im Gegensatz hierzu ist in einem herkömmlichen Bauelement eine Streufolie auf der Substrataußenseite diesen schädlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt, sodass Effizienz und Lichtqualität möglicherweise bereits nach kurzer Betriebsdauer des Bauelements sinken können. Darüber hinaus können mechanische Beanspruchungen zur Delamination einer herkömmlichen Streufolie führen, während in einem anmeldungsgemäßen Bauelement mit einer ersten organischen Auskoppelschicht zwischen erster Elektrode und Substrat die Auskoppelschicht auch vor mechanischer Beanspruchung und Delamination geschützt ist.
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Dadurch, dass die erste organische Auskoppelschicht zwischen der ersten Elektrode und dem Substrat angeordnet ist, wird vermieden, dass die äußere Oberfläche des Substrats, die für einen Betrachter sichtbar ist, im ausgeschalteten Zustand des Bauelements milchig oder diffus erscheint. Hierdurch wird im Vergleich zu herkömmlichen Bauelementen, bei denen eine Streufolie oder streuende Strukturen auf der Außenseite des Substrats vorhanden sind, ein vorteilhafter ästhetischer Eindruck erhalten. Die Außenseite des Substrats kann in dem Bauelement glatt beziehungsweise unstrukturiert sein.
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Es kann somit ein Bauelement erhalten werden, das sowohl eine verbesserte Lichtauskopplung als auch ein hochwertigeres Aussehen als herkömmliche Bauelemente aufweist. Trotz der verbesserten Lichtauskopplung durch die erste organische Auskoppelschicht kann einem äußeren Betrachter eine glatte, glänzende Oberfläche eines transparenten Substrats geboten werden, wodurch das Erscheinungsbild des Bauelements für den äußeren Betrachter ansprechender wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Substrat auf der der ersten organischen Auskoppelschicht zugewandten Seite strukturiert. Diese Strukturen können den negativen Streustrukturen der ersten organischen Auskoppelschicht entsprechen. Das heißt, dass die Streustrukturen in den Strukturen des Substrates angeordnet sind. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass ein aufgerautes beziehungsweise strukturiertes Substrat bereitgestellt und dann die erste organische Auskoppelschicht darauf aufgebracht wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste organische Auskoppelschicht auf der von dem Substrat abgewandten Seite der zweiten Elektrode angeordnet. Die erste organische Auskoppelschicht kann auch unmittelbar auf der zweiten Elektrode angeordnet sein. In dieser Ausführungsform ist die zweite Elektrode transparent ausgeführt. Das Substrat und/oder die erste Elektrode können dann lichtundurchlässig ausgebildet sein. Ein Beispiel für ein solches Bauelement ist eine sogenannte „Top-Emitter“ OLED, bei der die Lichtauskopplung durch die erste organische Auskoppelschicht verbessert ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Bauelement eine zweite organische Auskoppelschicht auf, die im optischen Kontakt zum organischen lichterzeugenden Schichtstapel steht und die ein organisches Material umfasst, das ein zweites OLED-Funktionsmaterial enthält. Die zweite organische Auskoppelschicht kann in ihren Eigenschaften wie beispielsweise Zusammensetzung, eingesetztes zweites OLED-Funktionsmaterial, Struktur, Dicke und Brechungsindex einer beliebigen anmeldungsgemäßen Ausführungsform der ersten organischen Auskoppelschicht entsprechen. In einem Bauelement können die erste und die zweite organische Auskoppelschicht gleiche oder unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Die zweite organische Auskoppelschicht ist bevorzugt auf der von der ersten organischen Auskoppelschicht abgewandten Seite des lichterzeugenden Schichtstapels im Strahlengang des Bauelements angeordnet. Ein Beispiel für ein solches Bauelement wäre eine transparente OLED.
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Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform sind die erste organische Auskoppelschicht zwischen der ersten Elektrode und dem Substrat und die zweite organische Auskoppelschicht auf der vom Substrat abgewandten Seite der zweiten Elektrode angeordnet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist zwischen Substrat und erster Elektrode mindestens eine weitere Schicht angeordnet, die aus einer Gruppe ausgewählt ist, die Barriereschichten und Planarisierungsschichten umfasst. Diese können insbesondere zwischen der ersten Elektrode und der ersten organischen Auskoppelschicht angeordnet sein.
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Eine Planarisierungsschicht, die auf einer der ersten organischen Auskoppelschicht zugewandten Seite der ersten Elektrode angeordnet ist, kann einen größeren oder gleichen Brechungsindex als die erste organische Auskoppelschicht aufweisen. Somit vermindert sie nicht die Funktion der ersten organischen Auskoppelschicht und kann gleichzeitig die Oberfläche der ersten organischen Auskoppelschicht planarisieren. Materialien einer Planarisierungsschicht können aus den Materialien der ersten organischen Auskoppelschicht oder aus Polymeren gewählt sein, wobei der Planarisierungsschicht vorzugsweise keine Streupartikel zugesetzt sind. Beispiele für solche Polymere sind Polyurethane, Polycarbonate, Polyimide, Polyolefine, Polyester, Polyethersulfon, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymere, Fluorpolymere, Polyamide und Kombinationen hiervon. Eine Planarisierungsschicht kann Additive zum Schutz vor UV-Strahlung enthalten. Diese Additive können beispielsweise Partikel umfassen, die TiO2, ZrO2 oder ZnO enthalten oder daraus bestehen. Der Durchmesser solcher Partikel kann ≤ 50 nm sein, sodass kaum oder gar kein sichtbares Licht durch die Partikel gestreut wird.
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Auf der ersten organischen Auskoppelschicht kann zusätzlich oder alternativ zu der Planarisierungsschicht eine Barriereschicht angeordnet sein. Diese verhindert das Vordringen von Wasser und/oder Sauerstoff zum lichterzeugenden Schichtstapel. Eine Barriereschicht kann ein Material aufweisen, das aus einer Gruppe ausgewählt ist, die Oxide, Nitride, Oxinitride, Siliciumoxide, Siliciumnitride und/oder Siliciumoxinitride, zum Beispiel Aluminiumoxid, Zinkoxid, Zirkoniumdioxid, Titandioxid, Tantaloxid, Hafniumdioxid und Lanthanoxid, umfasst. Die Barriereschicht kann beispielsweise mittels eines Atomlagenabscheidungsverfahrens (ALD) oder mittels Plasma enhanced Chemical Vapor Deposition (PE-CVD) aufgebracht werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist auf der vom Substrat abgewandten Seite des lichterzeugenden Schichtstapels eine Barriereschicht angeordnet. Diese kann den lichterzeugenden Schichtstapel vor Sauerstoff und/oder Wasser schützen, indem sie deren Eindringen in den lichterzeugenden Schichtstapel verhindert oder vermindert. Sofern eine erste oder zweite organische Auskoppelschicht ebenfalls auf dieser Seite des lichterzeugenden Schichtstapels angeordnet ist, ist die Barriereschicht zwischen der ersten oder zweiten organischen Auskoppelschicht und dem lichterzeugenden Schichtstapel angeordnet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Bauelement mit einer Deckschicht oder einer Verkapselung, die auf dem Substrat angeordnet ist, umhüllt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die erste organische Auskoppelschicht Additive zum UV-Schutz enthalten.
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Die Additive zum UV-Schutz können aus Campher, Salicylsäure, Zimtsäure und anorganischen Nanopartikeln, die TiO2, ZrO2 oder ZnO enthalten oder daraus bestehen können, gewählt sein. Die Nanopartikel können dabei einen Durchmesser von ≤ 50 nm aufweisen, sodass kaum oder gar kein sichtbares Licht daran gestreut wird. Sie werden daher anmeldungsgemäß nicht zu den Streupartikeln gezählt. Die Additive können bis zu 10 Gew-%, insbesondere bis zu 5 Gew-%, der ersten organischen Auskoppelschicht ausmachen. Mit Vorteil kann daher die erste organische Auskoppelschicht auch das Bauelement beziehungsweise die organischen Schichten des Schichtstapels vor UV-Strahlung schützen, sodass auf weitere Maßnahmen zum UV-Schutz des Bauelements verzichtet werden kann.
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Des Weiteren kann die erste organische Auskoppelschicht typische Additive, zum Beispiel Haftungsvermittler, enthalten, die dem Fachmann an sich bekannt sind.
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Es wird des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines organischen lichtemittierenden Bauelements angegeben. Nach zumindest einer Ausführungsform umfasst das Verfahren die Verfahrensschritte
- A) Bereitstellen eines Substrates,
- B) Erzeugen einer Schichtenfolge, umfassend eine erste Elektrode, eine zweite Elektrode und einen organischen lichterzeugenden Schichtstapel, der zwischen der ersten und der zweiten Elektrode angeordnet ist und ein erstes organisches OLED-Funktionsmaterial umfasst, wobei zumindest eine der ersten und zweiten Elektrode transluzent ist;
- C) Erzeugen einer ersten organischen Auskoppelschicht, sodass diese auf der vom organischen lichterzeugenden Schichtstapel abgewandten Seite der transluzenten Elektrode angeordnet ist und im optischen Kontakt zum organischen lichterzeugenden Schichtstapel steht;
wobei die erste organische Auskoppelschicht ein organisches Material umfasst, das ein zweites organisches OLED-Funktionsmaterial enthält.
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Das mit dem Verfahren hergestellte Bauelement kann ein Bauelement nach zumindest einer der beschriebenen Ausführungsformen sein. Sämtliche Schichten und Elemente des durch ein anmeldungsgemäßes Verfahren hergestellten Bauelements können den entsprechenden Schichten und Elementen nach zumindest einer Ausführungsform eines anmeldungsgemäßen Bauelementes entsprechen. Entsprechendes gilt auch für die daraus resultierenden Eigenschaften.
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Die Reihenfolge der Verfahrensschritte kann, muss aber nicht in der hier angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Ein Verfahrensschritt kann im Folgenden auch kurz als „Schritt“ bezeichnet sein. Die Verfahrensschritte können jeweils auch Unterschritte umfassen. Es ist beispielsweise möglich, zunächst ein Substrat bereitzustellen, eine erste organische Auskoppelschicht zu erzeugen und dann eine Schichtenfolge, umfassend eine erste Elektrode, eine zweite Elektrode und einen organischen lichterzeugenden Schichtstapel, zu erzeugen (also A), C) und dann B)). Beispielsweise kann auch eine erste organische Auskoppelschicht auf einer zuvor erzeugten Schichtenfolge aus erster und zweiter Elektrode und einem organischen lichterzeugenden Schichtstapel erzeugt werden und dann ein bereitgestelltes Substrat aufgebracht werden (also B), C) und dann A)).
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Für die Verfahrensschritte A) und B) können dem Fachmann bereits bekannte Methoden eingesetzt werden.
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Zum Erzeugen der ersten organischen Auskoppelschicht in Schritt C) kann beispielsweise eine Lösung oder eine Suspension, die das zweite OLED-Funktionsmaterial und gegebenenfalls Streupartikel enthält, aufgetragen werden. Dies kann zum Beispiel per Spin-Coating erfolgen. Nach Entfernen des Lösungsmittels bildet sich dann die erste organische Auskoppelschicht aus. Das Entfernen des Lösungsmittels kann bei Unterdruck und/oder erhöhten Temperaturen erfolgen. Diese Methode wird vor allem zur Erzeugung einer ersten organischen Auskoppelschicht, die Streupartikel enthält, eingesetzt, da hierdurch eine besonders homogene Verteilung der Streupartikel in der ersten organischen Auskoppelschicht ermöglicht wird.
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Geeignete Lösungsmittel zum Aufbringen der ersten organischen Auskoppelschicht können aus einer Gruppe ausgewählt werden, die Isopropanol, Ethanol, Mesitylen, Phenetol, Anisol, Toluol, Glykolether, Ethylmethylketon, Chlorbenzol, Diethylether, Essigsäureethylester, Butyro-1,4-lacton, und N-Methyl-2-pyrrolidon umfasst.
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Weitere Verfahren zum Aufbringen der ersten organischen Auskoppelschicht sind Vakuumdeposition oder Gasphasenabscheidung. Hierunter fällt auch ein thermisches Verdampfen im Vakuum. Mit Vorteil kann daher die erste organische Auskoppelschicht mit denselben Methoden wie eine oder mehrere Schichten des lichterzeugenden Schichtstapels erzeugt werden. Wie bereits zuvor erwähnt, können auch gleiche oder ähnliche OLED-Funktionsmaterialien verwendet werden, sodass bei dem anmeldungsgemäßen Verfahren zahlreiche Synergieeffekte genutzt werden können, die das Verfahren vereinfachen und damit die Herstellungskosten für das Bauelement senken.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden in einem Verfahrensschritt C1) auf der vom organischen lichterzeugenden Schichtstapel abgewandten Seite der ersten organischen Auskoppelschicht Streustrukturen ausgebildet. Der Schritt C1) kann während und/oder nach dem Schritt C) durchgeführt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform werden die Streustrukturen der ersten organischen Auskoppelschicht dabei durch Ätzen oder durch Prägen, beispielsweise mit einer Walze oder einem Stempel, erzeugt. Hierfür kann zunächst im Schritt C) die erste organische Auskoppelschicht beispielsweise auf der ersten oder zweiten Elektrode erzeugt werden und anschließend der Schritt C1) durchgeführt werden.
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Gemäß einer alternativen Weiterbildung dieser Ausführungsform wird ein auf einer Seite strukturiertes Substrat bereitgestellt und die erste organische Auskoppelschicht auf dieser Seite erzeugt, sodass Streustrukturen ausgebildet werden. Hierdurch können die Streustrukturen der ersten organischen Auskoppelschicht passgenau in den Strukturen des Substrates erzeugt werden, sodass im fertigen Bauelement eine sehr effiziente Lichtauskopplung ermöglicht wird. Das Substrat kann hierfür mit gängigen Methoden strukturiert beziehungsweise aufgeraut werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird in einem Verfahrensschritt C2) eine zweite organische Auskoppelschicht erzeugt, die im optischen Kontakt zum organischen lichterzeugenden Schichtstapel steht und ein organisches Material umfasst, das ein zweites OLED-Funktionsmaterial enthält. Hierfür können die bereits genannten Methoden und Materialien verwendet werden. Die Schritte C) und C2) können in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig durchgeführt werden.
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Die erste organische Auskoppelschicht kann insbesondere zwischen Substrat und erster Elektrode und die zweite organische Auskoppelschicht auf der vom organischen lichterzeugenden Schichtstapel abgewandten Seite der zweiten Elektrode angeordnet werden.
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Darüber hinaus kann das Erzeugen von weiteren Schichten und/oder Elementen wie beispielsweise einer Planarisierungsschicht, einer Barriereschicht, einer Deckschicht oder Verkapselung, etc. Gegenstand weiterer Verfahrensschritte sein. Hierfür können dem Fachmann bereits bekannte Methoden verwendet werden.
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Weitere Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den Figuren und Beispielen beschriebenen Ausführungsformen.
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Gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Figuren und die Größenverhältnisse der in den Figuren dargestellten Elemente untereinander und sind nicht als maßstäblich zu betrachten. Vielmehr können einzelne Elemente zur besseren Darstellbarkeit und/oder für eine bessere Verständlichkeit übertrieben groß und/oder schematisch dargestellt sein.
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Es zeigen
- 1 einen schematischen Querschnitt durch ein herkömmliches organisches lichtemittierendes Bauelement,
- 2 bis 5 jeweils einen schematischen Querschnitt durch ein organisches lichtemittierendes Bauelement gemäß Ausführungsformen der Anmeldung.
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1 zeigt einen schematischen Querschnitt eines herkömmlichen organischen lichtemittierenden Bauelements am Beispiel einer OLED. Dabei bezeichnet das Bezugszeichen 1 das transluzente Substrat, das zum Beispiel aus Glas besteht. Auf dem Substrat 1 sind eine erste Elektrode 20, ein organischer lichterzeugender Schichtstapel 30 und eine zweite Elektrode 40 angeordnet. Der organische lichterzeugende Schichtstapel 30 umfasst hier eine lichtemittierende Schicht 32, eine erste Ladungsträgertransportschicht 31 und eine zweite Ladungsträgertransportschicht 33. Es können auch weitere organische Schichten, wie beispielsweise Ladungsträgerinjektionsschichten oder Ladungsträgerblockierschichten in dem Schichtstapel 30 vorhanden sein (hier nicht gezeigt). Die erste Elektrode 20 ist transluzent ausgeführt, sodass durch diese und durch das Substrat 1 erzeugtes Licht emittiert werden kann. Diese Emission ist durch den Pfeil II schematisch dargestellt. Bei der ersten Elektrode 20 kann es sich beispielsweise um eine Anode handeln.
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Eine solche OLED weist verschiedene Verlustkanäle auf, durch die in der lichtemittierenden Schicht 32 erzeugtes Licht für einen äußeren Betrachter verloren geht. Diese möglichen Verlustkanäle werden durch die Pfeile I, III, IV und V in 1 schematisch veranschaulicht.
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Wellenleitende Effekte des transparenten, im Strahlengang des emittierten Lichts angeordneten Substrats 1 sind mit dem Pfeil III gekennzeichnet, wellenleitende Effekte in dem organischen lichterzeugenden Schichtstapel 30 und der transparenten Elektrode 20 sind mit dem Pfeil IV gekennzeichnet, Absorptionsverluste aufgrund von Materialien des Schichtstapel 30 oder des Substrats 1 sind mit dem Pfeil I gekennzeichnet, und die Ausbildung von Oberflächenplasmonen, insbesondere an einer metallischen Elektrode, beispielsweise der Kathode 40, sind mit dem Pfeil V gekennzeichnet.
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Organische lichtemittierende Bauelemente anmeldungsgemäßer Ausführungsformen können insbesondere die Verluste über Verlustkanäle III und IV reduzieren.
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In 2 ist ein schematischer Querschnitt durch ein organisches lichtemittierendes Bauelements gemäß zumindest einer Ausführungsform am Beispiel einer OLED gezeigt (Bottom-Emitter). Diese weist ein transparentes Substrat 10, eine transluzente erste Elektrode 20, einen organischen lichterzeugenden Schichtstapel 30, und eine zweite Elektrode 40 auf. Das Substrat 10 kann beispielsweise aus Glas oder Kunststoff gefertigt sein.
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Die erste Elektrode 20 kann zum Beispiel ein TCO umfassen oder daraus bestehen. Die erste Elektrode 20 kann bevorzugt als Anode ausgebildet sein. Die zweite Elektrode 40 ist hier lichtundurchlässig oder reflektierend ausgeführt, kann zum Beispiel aus Metall bestehen und die Kathode ausbilden. Der organische lichterzeugende Schichtstapel 30 umfasst hier eine lichtemittierende Schicht 32, eine erste Ladungsträgertransportschicht 31 und eine zweite Ladungsträgertransportschicht 33. Es können auch weitere organische Schichten, wie beispielsweise Ladungsträgerinjektionsschichten oder Ladungsträgerblockierschichten in dem Schichtstapel 30 vorhanden sein (hier nicht gezeigt). Zumindest eine der Schichten des organischen lichterzeugenden Schichtstapels 30 enthält ein erstes organisches OLED-Funktionsmaterial. Ein Strahlengang des im organischen lichterzeugenden Schichtstapel 30 erzeugten Lichts ist hier stellvertretend als Pfeil 50 dargestellt.
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Im optischen Kontakt zum organischen lichterzeugenden Schichtstapel 30 ist eine erste organische Auskoppelschicht 100 nach zumindest einer Ausführungsform angeordnet. Diese umfasst ein organisches Material, das ein zweites organisches OLED-Funktionsmaterial enthält. Die erste organische Auskoppelschicht 100 kann elektrisch von der ersten Elektrode 20 isoliert sein (nicht gezeigt). Es kann, muss aber kein Ladungsträgertransport in der ersten organischen Auskoppelschicht 100 erfolgen. Der Brechungsindex der ersten organischen Auskoppelschicht 100 kann insbesondere gleich oder größer als der schichtdickengewichtete Mittelwert des Brechungsindexes des organischen lichterzeugenden Schichtstapels 30 sein. Die erste organische Auskoppelschicht 100 kann zum Beispiel einen Brechungsindex von n ≥ 1,52 aufweisen. Der Brechungsindex kann n ≥ 1,56 und insbesondere n ≥ 1,60 sein. Der Brechungsindex der ersten organischen Auskoppelschicht 100 kann insbesondere größer als der des Substrates 10 sein.
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Die erste organische Auskoppelschicht 100 kann mindestens 60 Gew-% organisches Material enthalten, das wiederum mindestens 80 Gew-% an zweitem OLED-Funktionsmaterial enthalten kann.
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Wie in 2 gezeigt ist hier die erste organische Auskoppelschicht 100 zwischen der ersten Elektrode 20 und dem Substrat 10 angeordnet, wobei das Substrat 10 auf dieser Seite strukturiert ist. Die erste organische Auskoppelschicht 100 weist Streustrukturen auf, die hier linsenförmig dargestellt sind. Die Streustrukturen können auch aus pyramidenförmigen, prismatischen, quaderförmigen, pyramidenstumpfförmigen, kegelförmigen und/oder kegelstumpfförmigen Strukturen ausgewählt sein. Die Streustrukturen sind hier dicht nebeneinander angeordnet, um eine effiziente Lichtauskopplung zu gewährleisten. Die Streustrukturen können auch nichtperiodische Strukturen umfassen. Die erste organische Auskoppelschicht 100 und das Substrat 10 weisen hier eine gemeinsame Grenzfläche auf.
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Die Schichtdicke der ersten organischen Auskoppelschicht kann 100 nm bis 500 µm betragen. Die Schichtdicke kann beispielsweise im Bereich von 100 nm bis 5 µm liegen. In diesem Fall kann die erste organische Auskoppelschicht 100 wenig oder gar keine Streupartikel enthalten. Die erste organische Auskoppelschicht 100 kann jedoch auch Streupartikel umfassen, die in dem organischen Material eingebettet sind (hier nicht gezeigt). Sie kann bis zu 35% Gew-% Streupartikel enthalten, welche zum Beispiel Acrylate, Lufteinschlüsse, Silikone, SiO2, TiO2, ZrO2, Tantaloxid oder Al2O3 umfassen oder daraus bestehen. Eine solche erste organische Auskoppelschicht 100 kann eine Schichtdicke von 2 µm bis 500 µm, insbesondere 2 µm bis 200 µm, aufweisen.
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Durch die erste organische Auskoppelschicht 100 wird das erzeugte Licht mit Vorteil so gestreut, dass es aus dem Bauelement ausgekoppelt und nicht beziehungsweise kaum an einer Fläche des Substrates 10 oder der ersten Elektrode 20 reflektiert wird. Hierdurch werden wellenleitende Effekte und somit die Verlustkanäle III und IV verringert oder unterbunden. Es können im Gegensatz zu herkömmlichen Bauelementen internen Moden ausgekoppelt werden, was zu einer verbesserten Auskopplung im Vergleich zu herkömmlichen Streufolien führt.
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Darüber hinaus ist die erste organische Auskoppelschicht 100 durch das Substrat 10 vor mechanischer Beanspruchung und schädlichen Umwelteinflüssen geschützt, wodurch dessen Delamination vermieden und die Alterungsbeständigkeit erhöht wird. Zudem kann das Bauelement auch eine glatte, glänzende Oberfläche des transparenten Substrats auf, wodurch für einen äußeren Betrachter das Erscheinungsbild des Bauelements ansprechender wird.
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In 3 ist ein schematischer Querschnitt durch ein Bauelement gemäß einer weiteren Ausführungsform der Anmeldung gezeigt. Dieses Bauelement ähnelt dem in 2 gezeigten Bauelement. Es sind zusätzlich eine Planarisierungsschicht 60 und zwei Barriereschichten 70 vorhanden. Des Weiteren kann das Bauelement eine Deckschicht oder eine Verkapselung aufweisen (hier nicht gezeigt). Planarisierungsschichten 60, Barriereschichten 70 sowie eine Deckschicht oder eine Verkapselung können natürlich auch in den in den 2, 4 und 5 gezeigten Bauelementen vorhanden sein (dort der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt).
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In 4 ist ein schematischer Querschnitt durch ein Bauelement gemäß einer weiteren Ausführungsform der Anmeldung gezeigt. Hier ist die erste organische Auskoppelschicht 100 auf der transluzenten zweiten Elektrode 40 erzeugt. Auch in diesem Bauelement wird durch die erste organische Auskoppelschicht 100 effizient die Strahlung ausgekoppelt. In diesem Ausführungsbeispiel können die erste Elektrode 20 und das Substrat 10 auch lichtundurchlässig ausgeführt sein. Die erste organische Auskoppelschicht kann Streustrukturen auf der Außenseite aufweisen und/oder Streupartikel enthalten.
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In 5 ist ein schematischer Querschnitt durch ein Bauelement gemäß einer weiteren Ausführungsform der Anmeldung gezeigt. Hierin ist eine erste organische Auskoppelschicht 100 zwischen der transparenten ersten Elektrode 20 und einem transparenten, strukturierten Substrat 10 angeordnet. Auf der transparenten zweiten Elektrode 40 ist eine zweite organische Auskoppelschicht 200 erzeugt. Die erste und/oder zweite organische Auskoppelschicht 100, 200 können unabhängig voneinander Streupartikel enthalten und/oder Streustrukturen aufweisen. Das hier gezeigte Bauelement kann beispielsweise als transparente OLED realisiert sein. Dabei erfolgt durch die erste und durch die zweite organische Auskoppelschicht 100 und 200 eine effiziente Lichtauskopplung.
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Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.