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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf ein Brennstoffsystem und insbesondere auf ein Brennstoffsystem, welches einen Pumpmechanismus aufweist, um selektiv Brennstoff zu mehreren entfernten Komponenten zu liefern, die mit dem Motor assoziiert sind.
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Hintergrund
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Motoren, welches Dieselmotoren, Benzinmotoren, Erdgasmotoren und andere in der Technik bekannte Motoren aufweisen, können eine komplexe Mischung von Luftverunreinigungen ausstoßen. Die Luftverunreinigungen können sowohl aus gasförmigem als auch aus festem Material zusammengesetzt sein, wie beispielsweise Partikelstoffen. Partikelstoffe können Asche und unverbrannte Kohlenstoffpartikel aufweisen, welche Ruß genannt werden.
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Auf Grund gesteigerter Rücksichtnahme auf die Umwelt sind Abgasemissionsstandards immer strenger geworden. Die Menge an Partikelstoffen und gasförmigen Verunreinigungen, die aus einem Motor ausgestoßen werden, kann abhängig von der Art, der Größe und/oder der Klasse des Motors geregelt sein. Um diese Emissionsstandards zu erfüllen, haben Motorhersteller Verbesserungen bei verschiedenen Motortechnologien verfolgt, wie beispielsweise bei der Brennstoffeinspritzung, dem Motormanagement und der Lufteinleitung, um einige davon zu nennen. Zusätzlich haben Motorhersteller Vorrichtungen zur Behandlung von Motorabgasen entwickelt, nach dem diese den Motor verlassen.
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Die Motorhersteller haben Abgasnachbehandlungsvorrichtungen eingesetzt, welche Partikelfallen genannt werden, um die Partikelstoffe aus dem Abgasfluss eines Motors zu entfernen. Eine Partikelfalle kann einen Filter aufweisen, der dafür ausgelegt ist, die Partikelstoffe einzufangen. Die Verwendung der Partikelfalle für ausgedehnte Zeitperioden kann jedoch ermöglichen, dass sich Partikelstoffe auf dem Filter ansammeln, wodurch verursacht wird, dass die Funktionsfähigkeit des Filters und/oder die Motorleistung abnehmen.
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Ein Verfahren zum Wiederherstellen der Leistung einer Partikelfalle kann eine Regeneration aufweisen. Eine Regeneration eines Partikelfallenfiltersystems kann erreicht werden durch Steigern der Temperatur des Filters und der eingefangenen Partikelstoffe über die Verbrennungstemperatur der Partikelstoffe, wodurch die gesammelten Partikelstoffe abgebrannt werden und das Filtersystem regeneriert wird. Diese Steigerung der Temperatur kann durch verschiedene Mittel bewirkt werden. Beispielsweise setzen einige Systeme ein Heizelement (beispielsweise ein elektrisches Heizelement) ein, um einen oder mehrere Teile der Partikelfalle direkt aufzuheizen (beispielsweise das Filtermaterial oder das äußere Gehäuse). Alternativ können einige Systeme ein Filtersystem durch Verwendung von Brennstoff regenerieren, der in das System geliefert wird. Beispielsweise kann eine exotherme Reaktion erzeugt werden, indem Brennstoff zu einem Dieseloxidationskatalysator oder Ähnlichem geliefert wird. Noch weitere Systeme können die Abgase stromaufwärts der Partikelstoffe aufheizen, und zwar unter Verwendung eines mit Brennstoff befeuerten Brenners, der eine Flamme innerhalb der Abgasleitung erzeugt, welche zur Partikelfalle führt. In dieser Weise wird die Temperatur des Abgases auf den Punkt erhöht, um die Regeneration des Dieselpartikelfilters zu begünstigen.
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Zusätzlich ist ein Brennstoffvorpumpvorgang (Brennstoff-Priming) bei vielen Motoranwendungen erwünscht, bevor der Motor zur vollen Verbrennung gestartet wird. Eine Priming- bzw. Vorpumpe kann in dem Motorsystem zwischen der Brennstoffquelle und der Brennstofftransferpumpe angeordnet sein. Typischerweise wird eine Vorpumpe verwendet, um Luft aus dem Brennstoffsystem zu entfernen. Zusätzlich kann eine Vorpumpe auch während Brennstofffilterersatzereignissen nützlich sein. Vorpumpen können oft manuell betrieben werden und bestehen aus einem Stößel, der in einem Zylinder angeordnet ist und selektiv Brennstoff von einem Rückschlagventil zum anderen pumpt. Bei der Anwendung kann ein Bediener manuell den Stößel Hunderte von Malen hin und her bewegen müssen, um ordnungsgemäß den Motor/den neuen Brennstofffilter mit Vorbrennstoff zu versorgen.
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Es wäre nützlich, wenn man ein einzelnes System hat, um selektiv Brennstoff zu einem Motor für Vorpump- bzw. Priming-Zwecke zu liefern und auch zu Nachbehandlungssystemen, welche die Verwendung von Brennstoff erfordern, wie beispielsweise ein mit Brennstoff befeuerter Brenner, der verwendet wird, um einen Dieselpartikelfilter zu regenerieren. Die vorliegende Offenbarung ist auf eine oder mehrere der zuvor erwähnten Technologien gerichtet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem Aspekt wird ein System zum Liefern von Brennstoff von einer gemeinsamen Quelle zu mehreren Stellen offenbart. Das System weist eine Strömungsmittelquelle auf. Weiterhin ist eine Pumpe vorgesehen, die mit der Brennstoffquelle assoziiert ist, wobei die Pumpe in einem ersten Zustand betreibbar ist, um Strömungsmittel von der Strömungsmittelquelle zu einer ersten Stelle zu pumpen; und wobei die Pumpe in einem zweiten Zustand betreibbar ist, um Strömungsmittel von der Strömungsmittelquelle zu einer zweiten Stelle zu pumpen. Der erste Zustand der Pumpe entspricht einer ersten Drehrichtung der Pumpe, und der zweite Zustand der Pumpe entspricht einer zweiten Drehrichtung der Pumpe.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum selektiven Liefern von Brennstoff zu einem Motorbrennstoffliefersystem und zu einem Abgasnachbehandlungssystem offenbart, wobei das Verfahren einen Schritt aufweist, eine umschaltbare bzw. reversible Pumpe vorzusehen, die mit dem Motorbrennstoffliefersystem und dem Abgasnachbehandlungssystem assoziiert bzw. verbunden ist. Ein weiterer vorgesehener Schritt bei dem Verfahren ist das Vorsehen von einer Brennstoffquelle die strömungsmittelmäßig mit der umschaltbaren Pumpe verbunden ist. Ein Schritt des Ziehens von Brennstoff aus der Brennstoffquelle zur umschaltbaren Pumpe ist ebenfalls vorgesehen. Das Verfahren weist auch einen Schritt des selektiven Leitens von Brennstoff von der Pumpe zum Motorbrennstoffliefersystem auf, wenn die umschaltbare Pumpe in einer ersten Richtung betrieben wird und zum Abgasnachbehandlungssystem, wenn die umschaltbare Pumpe in einer zweiten Richtung betrieben wird.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt wird eine Maschine offenbart, die einen Motor aufweist, der konfiguriert ist, um eine Leistungsausgabe zu erzeugen. Die Maschine weist weiter ein Abgasnachbehandlungssystem auf, welches mit dem Motor assoziiert ist. Ebenfalls ist ein Brennstoffliefersystem vorgesehen, welches konfiguriert ist, um selektiv Brennstoff zum Motor und zum Abgasnachbehandlungssystem zu liefern, wobei das Brennstoffliefersystem weiter eine Brennstoffquelle aufweist. Das Brennstoffliefersystem weist auch einen Pumpe auf, die mit der Brennstoffquelle assoziiert ist, wobei die Pumpe in einem ersten Zustand betreibbar ist, um Brennstoff von der Brennstoffquelle zum Motor zu liefern, und wobei die Pumpe in einem zweiten Betriebszustand betreibbar ist, um Brennstoff von der Brennstoffquelle zum Regenerationssystem zu pumpen, wobei der erste Zustand einer ersten Drehrichtung der Pumpe entspricht und der zweite Zustand einer zweiten Drehrichtung der Pumpe entspricht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine schematische Veranschaulichung eines beispielhaften offenbarten Antriebssystems; und
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2 ist eine schematische und diagrammartige Darstellung eines beispielhaften elektrischen umschaltbaren Pumpensystems.
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Detaillierte Beschreibung
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Eine beispielhafte Ausführungsform eines Antriebssystems 10 ist in 1 veranschaulicht. Das Antriebssystem 10 kann einen Verbrennungsmotor 20, ein Motorbrennstoffliefersystem 35 und ein Abgasnachbehandlungssystem 40 aufweisen. Der Verbrennungsmotor 20 kann einen oder mehrere Zylinder 22 aufweisen. Für die Zwecke dieser Offenbarung ist der Verbrennungsmotor 20 derart abgebildet und wird derart beschrieben, dass er vier Zylinder 22 besitzt. Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass der Verbrennungsmotor 20 irgendeine geeignete Anzahl von Zylindern 22 aufweisen kann und irgendeine Bauart eines Verbrennungsmotors sein kann, wie beispielsweise ein Benzinmotor, ein Dieselmotor oder ein mit gasförmigem Brennstoff angetriebener Motor.
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Der Verbrennungsmotor 20 kann auch einen Kolben 24 aufweisen, der verschiebbar innerhalb jedes Zylinders 22 angeordnet ist. Jeder Zylinder 22 kann jeweils mit einem Kolben 24 zumindest teilweise eine Brennkammer 26 definieren. Der Fachmann wird leicht erkennen, dass die Brennkammern 26 in einer „Reihenkonfiguration”, in einer „V-Konfiguration” oder in irgendeiner anderen üblichen Konfiguration angeordnet sein können. Jeder Kolben 24 kann mit einer (nicht gezeigten) Kurbelwelle verbunden sein, so dass er sich innerhalb der Brennkammer 26 hin und her bewegt.
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Das Abgasnachbehandlungssystem 40 kann einen Auslassdurchlass 42 aufweisen, der mit dem Verbrennungsmotor 20 verbunden ist. Es wird in Betracht gezogen, dass das Abgasnachbehandlungssystem 40 eine (nicht gezeigte) Auslasssammelleitung in Strömungsmittelverbindung mit den Zylindern 22 aufweisen kann, um Abgas aufzunehmen, welches vom Verbrennungsmotor 20 erzeugt wurde und aus den Brennkammern 26 ausgestoßen wurde. Die Auslasssammelleitung kann das Abgas zu verschiedenen Vorrichtungen des Abgasnachbehandlungssystems 40 über den Auslassdurchlass 42 leiten.
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Das Abgasnachbehandlungssystem 40 kann irgendeine Anzahl von Nachbehandlungs- oder Abgasnachbehandlungsvorrichtungen 44 aufweisen. Jede Abgasnachbehandlungsvorrichtung 44 kann konfiguriert sein, um das Abgas aus dem Verbrennungsmotor 20 zu behandeln. Beispielsweise kann eine solche Abgasnachbehandlungsvorrichtung 44 ein Dieselpartikelfilter sein, der konfiguriert ist, um Dieselpartikelstoffe aus dem Abgas zu entfernen. Eine Brennstoffeinspritzvorrichtung 46 kann mit dem Dieselpartikelfilter assoziiert sein und konfiguriert sein, um Brennstoff einzuspritzen und/oder zu verbrennen, um die Regeneration des Dieselpartikelfilters zu begünstigen. Brennstoff kann in den Abgasstrom stromaufwärts der Abgasnachbehandlungsvorrichtung 44 während eines Regenerationsereignisses eingespritzt werden. Die Abgasnachbehandlungsvorrichtung 44 kann alternativ ein Katalysatorsubstrat verkörpern, welches konfiguriert ist, um Abgasbestandteile, wie beispielsweise NOx und/oder SOx aus dem Abgas in Anwesenheit von Brennstoff zu reduzieren. In einigen Ausführungsbeispielen kann die Brennstoffeinspritzvorrichtung 46 auch integral mit der Abgasnachbehandlungsvorrichtung 44 sein, falls erwünscht.
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Das Motorbrennstoffliefersystem 35 ist strömungsmittelmäßig mit einer Brennstoffquelle 50 über zumindest eine Brennstoffversorgungsleitung 55 verbunden. Das Motorbrennstoffliefersystem 35 weist auch eine oder mehrere Brennstoffeinspritzvorrichtungen 65 auf, weiter eine Brennstoffrückleitung 69 und mindestens eine Pumpe. Die Brennstoffquelle 50 kann konfiguriert sein, um eine Brennstoffmenge zu speichern. Die Brennstoffversorgungsleitung 55 kann zwischen der Brennstoffquelle 50 und den Brennstoffeinspritzvorrichtungen 65 angeordnet sein und konfiguriert sein, um Brennstoff von der Brennstoffquelle 50 zu den Brennstoffeinspritzvorrichtungen 65 zu leiten. Die Brennstoffversorgungsleitung 55 kann den Brennstoff zu den Brennstoffeinspritzvorrichtungen 65 über einzelne Brennstoffleitungen 66 leiten. Jede Brennstoffeinspritzvorrichtung 65 kann zumindest teilweise innerhalb jedes Zylinders 22 angeordnet sein und kann eine Unit-Brennstoffeinspritzvorrichtung bzw. Pumpe-Düse-Brennstoffeinspritzvorrichtung sein, die konfiguriert ist, um Brennstoff unter Druck zu setzen und den unter Druck gesetzten Brennstoff in jede assoziierte Brennkammer 26 des Verbrennungsmotors 20 einzuspritzen. Die Brennstoffrückleitung 69 kann strömungsmittelmäßig die Brennstoffeinspritzvorrichtungen 65 mit der Brennstoffquelle 50 verbinden und kann konfiguriert sein, um überflüssigen Brennstoff aus den Brennstoffeinspritzvorrichtungen 65 zur Brennstoffquelle 50 zurückzuleiten. Es wird in Betracht gezogen, dass die Brennstoffrückleitung 69 verschiedene Komponenten aufweisen kann, wie beispielsweise einen Kühler, ein Rückschlagventil, einen Druckregler usw.
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Das Motorbrennstoffliefersystem 35 kann auch ein reversibles bzw. umschaltbares Pumpensystem 70, eine Transferpumpe 72 und eine Hochdruckpumpe 73 aufweisen, wobei jede davon in Verbindung mit der Brennstoffversorgungsleitung 55 angeordnet sein kann. Während eines Priming- bzw. Vorpumpereignisses kann das umschaltbare Pumpensystem 70 konfiguriert sein, um selektiv Brennstoff von der Brennstoffquelle 50 durch den Filter 78 und zur Transferpumpe 72 zu leiten.
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Im Gegensatz dazu kann das umschaltbare Pumpensystem 70 während eines Abgasnachbehandlungsereignisses auch selektiv Brennstoff von der Brennstoffquelle 50 zu einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung 44 über die Brennstoffleitung 83 leiten. Beispiele von Abgasnachbehandlungsereignissen, welche Brennstoff erfordern, weisen die Regeneration eines Dieselpartikelfilters (DPF), Dosierungssysteme und Systeme mit selektiver katalytischer Reduktion auf. Die Transferpumpe 72 kann konfiguriert sein, um Brennstoff von der Brennstoffquelle 50 zur Hochdruckpumpe 73, zur Common-Rail bzw. gemeinsamen Druckleitung 77 und zu den Brennstoffeinspritzvorrichtungen 65 während des normalen Betriebs des Verbrennungsmotors 20 zu übertragen (d. h. während eines Betriebs, nachdem ein Startereignis vollständig ausgeführt wurde). Das Motorbrennstoffliefersystem 35 kann auch Filter 76 und 78 aufweisen, die konfiguriert sind, um den Brennstoff zu reinigen. Die Filter 76 und 78 können irgendeine Bauart eines geeigneten Filters sein, die in der Technik bekannt ist, und sie können an irgendeiner geeigneten Stelle innerhalb der Brennstoffversorgungsleitung 55 angeordnet sein, beispielsweise stromabwärts der Transferpumpe 72. Es wird in Betracht gezogen, dass das Motorbrennstoffliefersystem 35 andere in der Technik bekannte Komponenten in der Brennstoffversorgungsleitung 55 aufweisen kann, wie beispielsweise Druckregler und Rückschlagventile, falls erwünscht.
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2 veranschaulicht eine detaillierte schematische Darstellung des reversiblen bzw. umschaltbaren Pumpensystems 70. Wie zuvor erwähnt, kann das umschaltbare Pumpensystem 70 verwendet werden, um selektiv Brennstoff zum Filter 78 und zur Transferpumpe 72 während eines Priming- bzw. Vorpumpereignisses zu liefern, und zu einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung 44 während eines Abgasnachbehandlungsereignisses, wie beispielsweise einer DPF- bzw. Dieselpartikelfilterregeneration. Das umschaltbare Pumpensystem 70 weist eine umschaltbare bzw. reversible Pumpe 116 auf, die eine Richtungssteuerung für den Brennstoff vorsieht, weiter einen Filter 120, der für eine Filtration sorgt, und eine Vielzahl von Rückschlagventilen 122, 124, 126 und eine Vielzahl von Brennstoffversorgungsleitungen 55, 130, 132, 136, 138, 140 und 83, wie im Detail unten beschrieben. Die Rückschlagventile 122, 124, 126 können Ein-Weg-Rückschlagventile sein, so das Strömungsmittel, welches durch das Rückschlagventil fließt, nur in einer Richtung hindurchfließen kann und ein Fluss von Strömungsmittel in der entgegengesetzten Richtung verhindert wird. Ein Druckregler 127 kann vorhanden sein, um den Brennstoffdruck zu managen bzw. zu regeln. Der Fachmann wird erkennen, dass der Druckregler 127 ein Ein-Weg-Druckentlastungsventil bzw. Ein-Weg-Druckbegrenzungsventil oder ein ähnlicher Druckregler sein kann. Weiterhin wird der Fachmann erkennen, dass der Druckregler 127 kein essentielles Teil der vorliegenden Offenbarung ist.
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In einer beispielhaften Ausführungsform ist die umschaltbare Pumpe 116 eine elektrische Pumpe, welche einen Gleichstrommotor (DC-Motor, DC = Direct Current) aufweist, der in einer ersten Drehrichtung und in einer zweiten entgegengesetzten Drehrichtung betrieben werden kann. Die erste Drehrichtung entspricht dem Pfeil in 2, der mit „Richtung A” bezeichnet ist, und die zweite Drehrichtung entspricht dem Pfeil in 2, der mit „Richtung B” bezeichnet ist. Jede Drehbetriebsrichtung des Motors entspricht einer Flussrichtung des Brennstoffes durch die umschaltbare Pumpe 116, wie unten beschrieben. Obwohl die umschaltbare Pumpe im Folgenden so beschrieben wird, dass sie einen Gleichstrommotor aufweist, kann die umschaltbare Pumpe irgendeinen anderen Mechanismus aufweisen, der entgegengesetzte Drehrichtungen für den Betrieb der umschaltbaren Pumpe 116 vorsieht.
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Wenn die umschaltbare Pumpe 116 in der Richtung A betrieben wird, folgt der Brennstoff in dem umschaltbaren Pumpensystem 70 einem Brennstoffpfad 144 mit gestrichelten Linien und fließt durch die umschaltbare Pumpe 116 von rechts nach links, wie in 2 zu sehen. Während-eines Motor-Priming bzw. Motorvorpumpereignisses ist die Drehung des Motors in der umschaltbaren Pumpe 116 in Richtung A. Die Drehung des Motors in der umschaltbaren Pumpe 116 in der Richtung A zieht Brennstoff aus der Brennstoffquelle 50 zur umschaltbaren Pumpe 116 und aus dem umschaltbaren Pumpensystem 70 zum Motorbrennstoffliefersystem 35 in folgender Weise. Der Brennstoff tritt aus der Brennstoffquelle 50 über die Brennstoffversorgungsleitung 55 aus und wird durch den Filter 120 geleitet. Der Brennstoff wird dann zum Rückschlagventil 124 über die Brennstoffversorgungsleitung 138 geleitet. Die Drehung der umschaltbaren Pumpe 116 zieht den Brennstoff durch das Rückschlagventil 124 die Brennstoffversorgungsleitung 140 herunter, wobei an diesem Punkt der Brennstoff in die umschaltbare Pumpe 116 eintritt. Die umschaltbare Pumpe 116 pumpt dann den Brennstoff in die Brennstoffversorgungsleitung 136, wenn der Brennstoff aus dem umschaltbaren Pumpensystem 70 austritt. Es wird verhindert, dass der Brennstoff, der aus dem umschaltbaren Pumpensystem 70 austritt, zurück zur Brennstoffquelle über die Brennstoffversorgungsleitung 132 geleitet wird, und zwar durch das Rückschlagventil 122 und (falls dieser vorhanden ist) durch den Druckregler 127, wenn er in der geschlossenen Position ist.
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Wenn die umschaltbare Pumpe 116 in der Richtung B betrieben wird, wird Brennstoff von der Brennstoffquelle 50 zum umschaltbaren Pumpensystem 70 geliefert und folgt im Allgemeinen einem gepunkteten Brennstoffpfad 146 und fließt durch die umschaltbare Pumpe 116 von links zu einer Richtung nach rechts, wie in 2 gezeigt. Die Drehung des Motors in der umschaltbaren Pumpe 116 in der Richtung B zieht den Brennstoff aus der Brennstoffquelle 50 zur umschaltbaren Pumpe 116 und aus dem umschaltbaren Pumpensystem 70, wobei der Brennstoff zu einem Abgasnachbehandlungssystem geliefert werden kann, wie beispielsweise zu einem Dieselpartikelfilter und einem mit Brennstoff befeuerten Brenner. Wenn die umschaltbare Pumpe 116 in der Richtung B betrieben wird, fließt der Brennstoff in der folgenden Weise. Der Brennstoff tritt aus der Brennstoffquelle 50 über die Brennstoffversorgungsleitung 55 aus und wird durch den Filter 120 geleitet. Der Brennstoff wird dann zum Rückschlagventil 122 und durch dieses hindurch geleitet, wobei er weiter durch die Brennstoffversorgungsleitungen 132 und 136 zur umschaltbaren Pumpe 116 läuft. Der Brennstoff tritt dann in die umschaltbare Pumpe 116 ein und tritt aus dieser aus, wobei er zu dem Rückschlagventil 126 und durch dieses hindurch mittels der Brennstoffversorgungsleitung 140 geliefert wird. Wenn er durch das Rückschlagventil 126 läuft, wird der Brennstoff dann aus dem umschaltbaren Pumpensystem 70 über die Brennstoffleitung 83 heraus geliefert. An diesem Punkt kann der Brennstoff zu einem Abgasnachbehandlungssystem geliefert werden, wie beispielsweise zu dem in 1 gezeigten System. Die Brennstofflieferung der umschaltbaren Pumpe 116 kann mehr als der erforderliche Brennstoff für das Abgasnachbehandlungssystem 40 sein. Wenn dies geschieht, kann übriger Brennstoff, der zum Einlass der umschaltbaren Pumpe 116 geliefert wird, über einen Druckregler 127 weg von der umschaltbaren Pumpe 116 geleitet werden. Wenn die umschaltbare Pumpe 116 in der Richtung B betrieben wird, verhindern die Rückschlagventile 126 und 124, dass Brennstoff zurück zu der Brennstoffquelle 50 geleitet wird.
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Der Fachmann wird erkennen, dass während das umschaltbare Pumpensystem 70 derart gezeigt ist, dass es selektiv Brennstoff zum Motorbrennstoffliefersystem und zu einem Abgasnachbehandlungssystem liefert, das umschaltbare Pumpensystem 70 auch konfiguriert sein kann, um selektiv irgendwelchen Brennstoff von einer gemeinsamen Quelle zu irgendwelchen zwei getrennten Systemen oder Stellen für eine Vielzahl von Zwecken zu liefern, ohne vom Kern und Umfang dieser Offenbarung abzuweichen.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Das Brennstoffliefersystem der vorliegenden Offenbarung findet weite Anwendung in einer Vielzahl von Motortypen, die beispielsweise Dieselmotoren, Benzinmotoren und mit gasförmigem Brennstoff angetriebene Motoren aufweisen. Das offenbarte Brennstoffliefersystem kann durch ein umschaltbares elektrisches Pumpensystem getrennt Brennstoff zu einem Motor zur Verbrennung durch eine Transferpumpe liefern, und zum Vorpumpen bzw. Priming und zur Abgasnachbehandlung. In dieser Weise kann eine Brennstofflieferung zu einem Motor zu Verbrennungszwecken im Wesentlichen unbeeinflusst von einer Brennstofflieferung zur Abgasnachbehandlungsvorrichtung sein und umgekehrt. Als eine Folge kann das offenbarte Brennstoffliefersystem Brennstoff zu mehreren Systemen in effizienter und kosteneffektiver Weise liefern.
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Im Betrieb liefert ein elektronisches Steuermodul (ECM = electronic control module) oder eine andere Steuervorrichtung, die mit dem Motor assoziiert ist, ein Steuersignal zur umschaltbaren Pumpe 116. Wenn Brennstoff für das Motorbrennstoffliefersystem 35 erforderlich ist, liefert das elektronische Steuermodul ein Steuersignal an die umschaltbare Pumpe 116, so dass der Motor der umschaltbaren Pumpe 116 in der Richtung A betrieben wird. Wenn Brennstoff für das Abgasnachbehandlungssystem 40 erforderlich ist, liefert das elektronische Steuermodul ein Steuersignal an die umschaltbare Pumpe 116, so dass der Motor der umschaltbaren Pumpe in der Richtung B betrieben wird. Ein Bediener einer Maschine, die den Motor einsetzt, kann dem elektronischen Steuermodul einen erwünschten Brennstoffpfad über Schalter anweisen, die an der Maschine vorgesehen sind. Alternativ kann das elektronische Steuermodul des Motors unabhängig bestimmen, wann der Motor der umschaltbaren Pumpe 116 zu aktivieren ist und/oder wann die Betriebsrichtung des Motors umzuschalten ist.
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Es wird dem Fachmann offensichtlich sein, dass verschiedene Modifikationen und Variationen an dem offenbarten Brennstoffsystem vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der Offenbarung abzuweichen. Andere Ausführungsbeispiele des Brennstoffsystems werden dem Fachmann aus einer Betrachtung der Beschreibung und einer praktischen Ausführung des hier offenbarten Systems offensichtlich werden. Es ist beabsichtigt, dass die Beschreibung und die Beispiele nur als beispielhaft angesehen werden, wobei der wahre Umfang der Offenbarung durch die folgenden Ansprüche und ihre äquivalenten Ausführungen gezeigt wird.