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Hintergrund
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Die vorliegende Anmeldung betrifft das Gebiet der Röntgen- und Computertomographie (CT). Sie findet insbesondere Anwendung bei Dualenergie (Dual-Energy) CT Scannern. Es bezieht sich auch auf medizinische, sicherheitstechnische und andere Anwendungen, bei welchen der Erhalt von Information über die Energiespektren detektierter Strahlung nützlich wäre.
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CT und andere radiografische Bildgebungssysteme sind gebräuchlich, um Informationen oder Bilder von Innenaspekten eines Objektes bereitzustellen. Im Allgemeinen wird das Objekt Strahlung ausgesetzt und basierend auf der von dem inneren Aspekt des Objektes absorbierten Strahlung, oder besser einer Strahlungsmenge, die in der Lage ist, durch das Objekt hindurchzulaufen, wird ein Bild geformt. Typischerweise absorbieren Aspekte höherer Dichte des Objektes mehr Strahlung als Aspekte geringerer Dichte, und daher wird ein Aspekt mit einer höheren Dichte, wie beispielsweise ein Knochen oder eine Masse, sichtbar sein, wenn er von Aspekten geringerer Dichte, wie beispielsweise Fettgewebe oder Muskeln, umgeben ist. Die Detektoren eines radiografischen Bildgebungssystems sind ausgelegt, die radiografische Energie, die das Objekt durchlaufen hat, in Signale und/oder Daten zu konvertieren, die bearbeitet werden, um Bilder zu erzeugen.
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Mehrenergie-Bildgebungssysteme können verwendet werden, um zusätzliche Information über innere Aspekte eines Objektes jenseits der Dichte, wie beispielsweise eine Atomnummer bzw. Ordnungszahl, zu erhalten. Insbesondere können Mehrenergie-Bildgebungssysteme verwendet werden, um zwischen Aspekten des Objektes, die ähnliche Dichten haben, zu unterscheiden, wie beispielsweise weiße oder graue Gehirnmasse.
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Mehrenergie-Bildgebungssysteme umfassen im Allgemeinen das Messen der Absorptionseigenschaften verschiedener Aspekte des Objektes für eine Mehrzahl von Energiespektren (beispielsweise ein Hochenergiespektrum und ein Niederenergiespektrum). Während es vielzahlige Möglichkeiten gibt, das Mehrenergie-Bildgebungssystem für solche Messungen zu konfigurieren, ist eine dieser mehreren bekannten Techniken als Quellenumschaltung („source switching”) bekannt. Quellenumschaltung ist üblich, da sie eine bessere Unterscheidung zwischen den Strahlungsenergiespektren (beispielsweise im Vergleich zu Techniken, die Sandwich-Detektoren verwenden) ermöglicht, was beispielsweise die Genauigkeit von Atomnummer- bzw. Ordnungszahlmessungen erhöht.
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Bei der Quellenumschaltung wird das Energiespektrum der Strahlung zwischen wenigstens zwei ausgezeichneten oder unterschiedlichen Energiespektren umgeschaltet. Dies kann mittels einer Vielzahl von Abläufen durchgeführt werden. Bei einem Ablauf wird die an die Strahlungsquelle anliegende Spannung variiert, was bewirkt, dass die Energie der emittierten Strahlung mit der Änderung der Spannung variiert. In einem anderen Ablauf sind zwei oder mehrere räumlich getrennte Quellen dazu ausgelegt, abwechselnd Strahlungsemissionen auszuführen (beispielsweise durch abwechselndes Anlegen von Leistung an die Quellen). Wenn beispielsweise zwei Energiequellen vorhanden sind, kann eine der Quellen konfiguriert sein, eine Strahlung mit einem hohen Energiespektrum zu emittieren, während die andere konfiguriert sein kann, eine Strahlung mit niedrigem Energiespektrum zu emittieren.
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Keiner der Quellenumschaltungsabläufe ist jedoch ideal. Beispielsweise kann die Leistung zu einer Strahlungsquelle nicht instantan an-/abgeschaltet oder variiert werden. Deshalb kann ein Überlapp zwischen den Röntgenstrahlungsemissionen auftreten, während die Quellen das Energiespektrum der Strahlung umschalten. Ein solcher Überlapp wird im Folgenden als Quellenleckverlust bezeichnet (unabhängig davon, ob er aus einer Änderung der an eine einzelne Quelle anliegenden Spannung oder von dem Umschalten zwischen mehreren Quellen resultiert). Das nicht ideale Quellenumschalten kann eine Datenkontamination hervorrufen, indem Strahlung verschiedener Energiespektren kombiniert wird. Die durch nicht ideales umschalten hervorgerufene Datenkontamination kann zu Bildartefakten (beispielsweise hellen und dunklen Bögen) führen, die die Bildqualität der Abtastung verringern.
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Überblick
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Aspekte der vorliegenden Anmeldung beziehen sich auf die obigen und andere Inhalte. Gemäß einem Aspekt wird eine Vorrichtung geschaffen. Die Vorrichtung umfasst eine Korrekturkomponente, die ausgelegt ist, eine Mehrnachbarkorrektur an Projektionsraumdaten anzuwenden. Die Mehrnachbarkorrektur korrigiert einen Quellenleckverlust von einer oder mehreren Strahlungsquellen.
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Gemäß einem anderen Aspekt wird ein Verfahren geschaffen. Das Verfahren umfasst die Anwendung einer Mehrnachbarkorrektur auf Projektionsraumdaten, die von einem Mehrenergie-Scanner erhalten wurden.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Korrektur von Daten in einem Mehrenergie-Scanner geschaffen. Das Verfahren umfasst das Empfangen von Phantom-Projektionsraumdaten und das Bestimmen eines Korrekturfaktors basierend auf den Phantom-Projektionsraumdaten. Das Verfahren umfasst auch das Verwenden des Korrekturfaktors zur Korrektur der Projektionsraumdaten im Hinblick auf Mehrnachbardaten bezogen auf ein Objekt.
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Figuren
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Die Anmeldung wird anhand nicht beschränkender Beispielen in den Figuren der beigefügten Zeichnungen dargestellt, in welchen dieselben Bezugszeichen ähnliche Elemente bezeichnen:
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1 zeigt ein schematisches Blockdiagram, das ein Beispiel eines Mehrenergie-Scanners darstellt.
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2 zeigt einen Graphen einer Strahlungsemission, die erzeugt würde, wenn kein Quellenleckverlust aufträte.
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3 zeigt einen Graphen einer Strahlungsemission, die mit Quellenleckverlust auftritt.
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4 zeigt eine synthetische Darstellung von Projektionsraumdaten bezogen auf eine Niederenergieansicht eines Phantoms, die bei Vorhandensein eines Quellenleckverlustes erhalten werden.
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm, das ein beispielhaftes Verfahren zur Korrektur des Quellenleckverlustes darstellt.
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6 zeigt eine grafische Darstellung einer Mehrnachbarkorrektur.
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7 zeigt eine beispielhafte Kalibrierkomponente.
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8 zeigt eine beispielhafte Kalibrierkomponente.
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9 zeigt unkorrigierte und korrigierte Projektionsraumdaten von einem untersuchten Phantomobjekt.
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Beschreibung
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1 zeigt ein Beispiel eines Mehrenergie-Scanners 100. Ein solcher Scanner 100 kann beispielsweise in medizinischen, sicherheitstechnischen und/oder industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Ein Typ eines Mehrenergie-Scanners ist ein Dualenergie-(Dual Energy)-Computertomographie(CT)-Scanner. Eine Objektabtastvorrichtung 102 des Scanners 100 ist ausgelegt, ein zu untersuchendes Objekt 104 (beispielsweise ein menschlicher Patient, ein Gepäckstück, eine Verpackung, usw.) abzutasten. Das Objekt 104 wird im Allgemeinen auf eine Oberfläche 106, wie beispielsweise ein Bett oder ein Förderband, platziert und selektiv in einem Untersuchungsgebiet 108 der Objektabtastvorrichtung 102 positioniert. Ein bohrungsähnliches rotierendes Gerüst 136 umgibt im Allgemeinen das Untersuchungsgebiet 108 und umfasst eine Strahlungsquelle 110 (beispielsweise eine ionisierende Röntgenlichtquelle) und ein Detektor-Array 114 (beispielsweise ein Mehrkanal-Detektor-Array), das relativ zu der Strahlungsquelle 110 an einer im Wesentlichen diametral gegenüberliegenden Seite des rotierenden Gerüstes angebracht ist. Während einer Untersuchung wird das rotierende Gerüst 136 von einem Motor 138 rotiert und die Strahlungsquelle 110 emittiert eine fächerförmige, kegelförmige, keilförmige oder anders geformte Strahlung auf das Objekt 104.
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Der Mehrenergie-Scanner 100 verwendet eine Technik, die als Quellenumschaltung bekannt ist, um intermittierend das Energiespektrum der von der oder den Strahlungsquellen emittierten Strahlung umzuschalten. In der dargestellten Figur werden zwei Strahlungsquellen 110 und 112 verwendet, um das Energiespektrum der Strahlung umzuschalten. Eine erste Strahlungsquelle 110 kann ausgelegt sein, eine Strahlung mit hoher Energie zu emittieren, und eine zweite Strahlungsquelle 112 kann ausgelegt sein, eine Strahlung mit niedriger Energie zu emittieren. Durch ein Alternieren des von den Strahlungsquellen 110 oder 112 emittierten Strahlungsflusses kann beispielsweise entweder eine Strahlung mit hohem Energiespektrum oder eine Strahlung mit niedrigem Energiespektrum in alternierender Weise erzeugt werden.
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Andere, hier nicht beschriebene aber dem Fachmann bekannte Quellenumschaltungstechniken sind ebenfalls vorgesehen. Bei einer anderen Quellenumschaltungstechnik wird beispielsweise die einer einzelnen Strahlungsquelle zugeführte Spannung zwischen zwei oder mehreren Niveaus variiert, was bewirkt, dass das Energiespektrum der Strahlung gleichzeitig mit der Spannungsänderung variiert wird. Bei einem anderen Beispiel umfasst die Strahlungsquelle ein rotierbares Filter, wobei ein erster Abschnitt des Filters ausgelegt ist, Strahlung niedriger Energie herauszufiltern und ein zweiter Abschnitt des Filters ausgelegt ist, Strahlung hoher Energie herauszufiltern. Abhängig davon, welcher Abschnitt des Filters zwischen dem Fokal- bzw. Brennfleck und dem Untersuchungsgebiet positioniert ist, kann die Quelle entweder Hoch- oder Niederenergiestrahlung emittieren.
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Die emittierte Strahlung umfasst Photonen. Photonen, die das Objekt 104 durchlaufen, werden von dem Detektor-Array 114 detektiert. Die Größe und/oder die Form des Detektor-Arrays 114 kann von der Form der emittierten Strahlung (beispielsweise Fächer, Keil, usw.) abhängen, jedoch erstreckt sich der Detektor im Allgemeinen in die Querrichtung (beispielsweise zu den linken und rechten Rändern der Seite hin) und in der Längsrichtung (beispielsweise in die Seite hinein und aus der Seite heraus). Interne Aspekte des Objekts 104 (beispielsweise Massen, Narbengewebe, Gefahrengegenstände, usw.) können bewirken, dass variierende Mengen von Photonen das Objekt 104 durchlaufen (beispielsweise Gebiete mit hohem Durchlauf und Gebiete mit geringem Durchlauf innerhalb des untersuchten Objektes 104 schaffen).
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Das Detektor-Array 114 ist ausgelegt, in Antwort auf in einem jeweiligen Kanal des Detektor-Arrays 114 detektierten Photonen (analoge) Signale/Pulse zu erzeugen. Jeweilige Pulse geben Eigenschaften der detektierten Photonen an. Diese Pulse können zu der Datenerfassungskomponente 116 transferiert werden, die in betriebsmäßiger Kommunikation mit dem Detektor-Array 114 steht. Die Datenerfassungskomponente 116 ist ausgelegt, in Beziehung stehende Pulse in eine Ansicht zu kombinieren, um die Projektionsraumdaten 118 zu erzeugen. Beispielsweise können die jeweiligen Ansichten Pulse repräsentieren, die mit Photonen in Beziehung stehen, welche von unterschiedlichen Detektorkanälen innerhalb eines vorgegebenen zeitlichen Bereichs (beispielsweise einer Millisekunde) detektiert werden, oder die mit Photonen in Beziehung stehen, die emittiert wurden, während die Strahlungsquellen 110 und 112 und das Detektor-Array 114 relativ zu dem Objekt 104 unter einem bestimmten Winkel angeordnet waren. Anders ausgedrückt, da das rotierende Gerüst 136 rotiert, stellt jede aufeinanderfolgende Ansicht eine Projektion des untersuchten Objektes unter dem inkremental zunehmenden Betrachtungs- bzw. Ansichtswinkel dar. Im Allgemeinen ist jede Ansicht vorgesehen, lediglich diejenigen Pulse zu präsentieren, die basierend auf detektierten Photonen eines einzelnen Energiespektrums erzeugt wurden. Beispielsweise kann eine erste Ansicht Pulse umfassen, die von einem ersten Satz von Photonen niedriger Energie erzeugt wurden, eine zweite Ansicht kann Pulse umfassen, die von einem ersten Satz von Photonen hoher Energie erzeugt werden, eine dritte Ansicht kann Pulse umfassen, die von einem zweiten Satz von Photonen niedriger Energie erzeugt werden, usw. Wenn das Energiespektrum der emittierten Photonen mit einem vorgegebenen zeitlichen Intervall (beispielsweise jede 10 Millisekunden) geändert wird, können jeweilige Ansichten auch Pulse repräsentieren, die innerhalb des vorgegebenen zeitlichen Intervalls detektiert werden.
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Die Projektionsraumdaten 118 werden zu einer Korrekturkomponente 120 übertragen, die ausgelegt ist, Quellenleckverlust zu korrigieren. Quellenleckverlust bezieht sich im Allgemeinen auf eine Strahlung, die gleichzeitig von unterschiedlichen Quellen während einer Zeitdauer, wenn zwei oder mehr bei unterschiedlichen Energieniveaus arbeitende Quellen umgeschalten, detektiert wird (beispielsweise wenn eine Quelle den emittierten Strahlungsfluss erhöht und eine andere Quelle den emittierten Strahlungsfluss vermindert). Quellenleckverlust kann sich auch auf Strahlung beziehen, die während einer Zeitdauer, wenn eine einzelne Quelle den emittierten Strahlungsfluss variiert, detektiert wird. Quellenleckverlust, wie er hier verwendet wird, beabsichtigt sowohl das Szenarium, bei welchem zwei oder mehr Quellen umgeschaltet werden, als auch das Szenarium, bei welchem eine einzelne Quelle den Fluss der. emittierten Strahlung variiert, abzudecken. Quellenleckverlust kontaminiert die Projektionsraumdaten einer gegebenen Ansicht, da die Ansicht für Strahlung mit zwei oder mehr Energiespektren (beispielweise wird ein Bruchteil der Ansicht erfasst, wenn eine andere Quelle in Betrieb ist), die möglicherweise von verschiedenen räumlichen Orten (wenn zwei oder mehr Quellen verwendet werden) emittiert werden, repräsentativ ist. Die Kontamination ist unerwünscht, da sie bewirkt, dass Artefakte auf einem Bild auftreten, das bei dem Rekonstruktionsprozess erzeugt wird. Beispielsweise kann die Kontamination eine geometrische Fehlanpassung bewirken, wenn die Pulse zu einer Zeit detektiert wurden, bei der angenommen wurde, dass die erste Strahlungsquelle 110 bei einer ersten Position Strahlung emittiert, wenn tatsächlich einige Pulse von Strahlung herrühren, die von der zweiten Strahlungsquelle 112 an einer unterschiedlichen Position emittiert wurde. In ähnlicher Weise kann die Kontamination bewirken, dass eine Rekonstruktionseinheit 126 die Pulse fälschlicherweise als auf Photonen einer niedrigen Energie bezogen zuordnet, während sie sich tatsächlich auf Photonen einer hohen Energie beziehen. Auf diese Weise kann das erzeugte Bild unterschiedlich von dem Bild sein, das erzeugt worden wäre, wenn kein Quellenleckverlust aufgetreten wäre.
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Eine Kalibrierkomponente 122 kann ausgelegt sein, die Korrekturkomponente 120 zu kalibrieren, indem sie entweder Phantom-Projektionsraumdaten (beispielsweise von der Korrekturkomponente 120 empfangen), die von der Untersuchung eines Phantoms (beispielsweise eines Objekts mit bekannter Form und bekannten Eigenschaften) bezogen wurden, oder Bildraumdaten (beispielsweise von der Rekonstruktionseinheit 126 empfangen) verwendet. Wenn keine Phantomobjekte gescannt werden, können auf diese Weise die Projektionsraumdaten korrigiert werden, so dass beispielsweise die Wirkung des Quellenleckverlustes auf die sich ergebenden Bildraumdaten (beispielsweise gegenüber einer Nicht-Korrektur) reduziert wird.
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Korrigierte Projektionsraumdaten 124 von der Korrekturkomponente 120 können zu der Rekonstruktionseinheit 126 übertragen werden. Die Rekonstruktionseinheit 126 ist ausgelegt, eine Mehrenergiezerlegung auszuführen und unter Verwendung einer geeigneten analytischen, iterativen und/oder anderen Rekonstruktionstechnik (beispielweise Tomosynthese-Rekonstruktion) Bildraumdaten 128 zu erzeugen, die für das untersuchte Objekt 104 bezeichnend sind.
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Die Bildraumdaten 128 können in für den Menschen erfassbarer Form auf einem Monitor 130 für die menschliche Betrachtung präsentiert werden. Bei einer Ausführungsform zeigt der Monitor 130 eine Nutzerschnittstelle, und einen Computer 132, der im Betrieb mit dem Monitor 130 gekoppelt ist, ist ausgelegt, eine menschliche Eingabe zu empfangen. Die empfangene Eingabe kann zu einer Steuereinheit 134 übertragen werden, die ausgelegt ist, Befehle für die Objektabtastvorrichtung 102 zu erzeugen. Beispielsweise kann ein Verpackungsprüfer, der die Bildraumdaten 128 auf dem Monitor 130 betrachtet, einen anderen Abschnitt des Objektes betrachten wollen und kann insofern die Oberfläche 106 anweisen, das Objekt zu bewegen.
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2 zeigt eine Graphen 200 von Strahlungsemissionen, die erzeugt würden, sofern eine ideale Quellenumschaltung aufträte (beispielsweise wenn kein Quellenleckverlust aufträte). Die y-Achse 202 repräsentiert die Leistung (beispielsweise Spannung) 204, die zur Erzeugung des Strahlungsflusses, der detektiert wird, verwendet wird, und die x-Achse 206 repräsentiert die Zeit 208, über die der Strahlungsfluss detektiert wird. Jeweilige Ansichten 210a–210d sind in dem dargestellten Beispiel gezeigt, wobei die unterschiedlichen Ansichten Zeitintervalle repräsentieren, während denen Strahlung eines gegebenen Energiespektrums detektiert wird. Beispielsweise wird während des Zeitintervalls „t” 212 Strahlung mit einem niedrigen Energiespektrum detektiert. Es versteht sich, dass die Zeitintervalle, während denen Energie detektiert wird, nicht länger als die „Pulse” der Strahlung mit einem gegebenen Energiespektrum (beispielsweise die Zeit, über die eine Quelle bei einem entsprechenden Spannungsniveau betrieben wird) sind, um die Gesamtheit der Strahlung bei dem gegebenen Energiespektrum einzufangen (beispielsweise ist das sich ergebende Bild um so besser, je mehr Daten gesammelt werden).
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In dem dargestellten Beispiel werden die aufeinanderfolgenden Ansichten bei einem gegebenen Energiespektrum mit 0, 1, 2, usw. indiziert oder nummeriert. In dem dargestellten Beispiel sind jedoch die Ansichten von verschiedenen Energiespektren verschachtelt, so dass sie in der Reihenfolge 0, 0, 1, 1, erscheinen bzw. vorliegen, anstatt auf der x-Achse als 0, 1, 2 aufzutreten. Es versteht sich, dass diese verschachtelte Anordnung und die Indizierung oder Benennung derselben es ermöglicht, weiter unten angegebene Gleichungen zu entwickeln, um die Wirkung des Quellenleckverlustes auf sich ergebende Bilder zu verringern. Demzufolge kommt in dem dargestellten Beispiel für jedes Paar von verschachtelten Ansichten, das denselben Index (beispielsweise 0, 1, 2, usw.) hat, die erste Ansicht in dem Paar von einem ersten Energiespektrum (beispielsweise der Quelle mit hoher Energie (HE)) und die zweite Ansicht kommt von einem zweiten Energiespektrum (beispielsweise der Quelle niedriger Energie (LE)), wobei die LE einer einzelnen, bei einer niedrigen Spannung betriebenen Quelle oder einer einzelnen von vielen bei einer niedrigen Spannung betriebenen Quellen entspricht und wobei die HE einer einzelnen bei einer hohen Spannung betriebenen Quelle oder einer einzelnen von vielen bei einer hohen Spannung betriebenen Quellen entspricht.
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In einer idealen Umgebung würde es keine Quellenverlustleistung geben, da die Strahlungsquelle(n) (beispielsweise 110 oder 112 in 1) instantan eingeschaltet und ausgeschaltet werden kann (können). Deshalb würde der Fluss der emittierten Strahlung instantan ansteigen/abfallen und es gäbe keinen Überlapp zwischen Daten, die bei der Detektion von Strahlung 214 einer hohen Energie erzeugt werden und Daten, die bei der Detektion einer Strahlung 216 von niedriger Energie erzeugt werden. Entsprechende Ansichten 210 würden Daten repräsentieren, die sich auf Strahlung mit einem einzelnen Energiespektrum bezöge. Unglücklicherweise können Energiequellen nicht instantan ein- oder ausgeschaltet werden (beispielsweise aufgrund von Kapazitäten der Quelle(n) und/oder der Leistungsversorgung). In der Praxis ist die Quellenumschaltung daher nicht ideal.
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3 zeigt einen Graphen 300 eines Strahlungsflusses, der erfasst wird, wenn eine nicht ideale Quellenumschaltung vorliegt (beispielsweise besteht ein Quellenleckverlust). Die y-Achse 302 repräsentiert die dem emittierten Strahlungsfluss zugeordnete Leistung 304 und die x-Achse 306 repräsentiert die Zeit 308. Jeweilige Ansichten 310a–310d sind in dem dargestellten Beispiel gezeigt, wobei die unterschiedlichen Ansichten Zeitintervalle repräsentieren, während denen Strahlung mit einem gegebenen Energiespektrum detektiert wird. Beispielsweise wird während des Zeitintervalls „t” 312 Strahlung mit einem niedrigen Energiespektrum detektiert, Wie dargestellt, erhöht 314 sich die Energie einer emittierten Strahlung fortschreitend beim Einschalten (Hochfahren) einer Quelle und vermindert 316 sich fortschreitend beim Abschalten (Herunterfahren) einer Quelle. Deshalb umfassen jeweilige Ansichten 310 Daten, die sich auf detektierte Strahlung beziehen, die nicht einem gewünschten (einzelnen) Energiespektrum entspricht und, falls mehrere Quellen verwendet werden, nicht einer Strahlung entsprechen muss, die von einer einzelnen Quelle emittiert wurde. Für den Fachmann ist verständlich, dass es unerwünscht sein kann, das Zeitintervall t 312 einer Ansicht 310 zu reduzieren (beispielsweise so, dass es lediglich Daten einfängt, die für Strahlung bei dem korrekten Energiespektrum repräsentativ sind), da dies die Menge der detektierten Photonen verringern würde, die während des Rekonstruktionsprozesses verwendet werden können (beispielsweise die Bildqualität vermindert).
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4 zeigt eine synthetische Darstellung 400 von Projektionsraumdaten bezogen auf eine Niederenergieansicht eines Phantoms, die erfasst werden können, wenn Quellenleckverlust vorhanden ist. Die y-Achse 402 zeigt eine Abschwächung 404 der Strahlung oder besser den Log der Abschwächung, während die x-Achse 406 Detektorkanäle 408 (die das Detektor-Array 114 beispielsweise in der Querrichtung aufspannen) repräsentiert, die die Photonen detektieren. Die Figur ist nicht maßstabsgetreu.
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In einer Umgebung mit idealer Quellenumschaltung würde die Ansicht im Wesentlichen Daten von den Photonen niedriger Energie (beispielsweise durch eine gestrichelte Linie 410 dargestellt) umfassen und würde wenig bis gar keine Daten von Photonen hoher Energie enthalten, Aufgrund der nicht idealen Quellenumschaltung (wie beispielsweise in 3 gezeigt) umfasst die Ansicht auch Daten bezogen auf Photonen hoher Energie (beispielsweise durch eine strichpunktierte Linie 412 dargestellt). Deshalb umfassen die tatsächlichen Projektsraumdaten (beispielsweise durch die durchgezogene Linie 414 dargestellt) nicht nur Daten von Photonen niedriger Energie, sondern auch einen Anteil (beispielsweise durch eine gepunktete Linie 416 dargestellt) von Photonen hoher Energie (emittiert von einer anderen Quelle). Dieser Anteil oder Beitrag kann Artefakte in einem Bild verursachen, das aus den Projektionsraumdaten erzeugt wird.
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5 zeigt ein Verfahren 500 zur Korrektur eines Quellenleckverlustes. Das Verfahren beginnt bei 502 und eine Mehrnachbarkorrektur wird auf Daten angewendet, die von einem Strahlungs-Scanner bei 504 erhalten werden. Der Begriff Mehrnachbar, wie er hier verwendet wird, bezieht sich in breiter Weise auf eine Korrektur, die einen Vergleich von auf eine gegenwärtige Ansicht des Objektes bezogenen Projektionsraumdaten mit Projektionsraumdaten, die auf wenigstens zwei andere Ansichten bezogen sind, umfasst. Im Allgemeinen umfassen die zwei anderen Ansichten eine Ansicht vorausgehend der gegenwärtigen Ansicht und eine Ansicht nachfolgend der gegenwärtigen Ansicht.
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Die Mehrnachbarkorrektur korrigiert eine durch Quellenleckverlust hervorgerufene Kontamination. D. h., dass die Mehrnachbarkorrektur beispielsweise die Wirkung vermindern kann, die der Beitrag von Daten bezogen auf Photonen hoher Energie (beispielsweise wie durch die punktierte Linie 416 in 4 gezeigt) auf Projektionsraumdaten bezogen auf eine Niederenergieansicht hat und/oder umgekehrt. Auf diese Weise kann die Menge/der Schweregrad von Artefakten, die als Folge eines Quellenleckverlustes erzeugt werden, vermindert werden.
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In einer Ausführungsform wird die Mehrnachbarkorrektur durch eine Korrekturkomponente (beispielsweise 120 in 1) auf Projektionsraumdaten (beispielsweise 118 in 1) angewandt, die durch eine Datenerfassungskomponente (beispielsweise 116 in 1) erhalten werden. D. h., der Korrekturfaktor wird verwendet, um Projektionsraumdaten im Hinblick auf Mehrnachbardaten bezogen auf ein Objekt zu korrigieren. Die Korrekturkomponente verwendet im Allgemeinen Projektionsraumdaten von wenigstens drei Ansichten (beispielsweise einer vorhergehenden Ansicht, einer gegenwärtigen Ansicht und einer nachfolgenden Ansicht) und wendet die Mehrnachbarkorrektur auf wenigstens eine dieser Ansichten (beispielsweise die gegenwärtige Ansicht) an. Beispielsweise kann die Korrekturkomponente eine vorhergehende Hochenergieansicht, eine gegenwärtige Niederergieansicht und eine nachfolgende Hochenergieansicht erfassen. Auf diese Weise kann die Korrekturkomponente einen Teil der Daten, die in vorhergehenden oder nachfolgenden Ansichten basierend auf detektierter Strahlung hoher Energie erzeugt wurden, von den Daten in der Niederenergieansicht subtrahieren (beispielsweise so, dass die verbleibenden Daten auf eine Strahlung niedriger Energie bezogen sind).
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Die Projektionsraumdaten werden von der Datenerfassungskomponente in einer zeitlich sequentiellen Weise ausgegeben. D. h., eine als Erstes erfasste Ansicht wird zuerst ausgegeben, eine als Zweites erfasste Ansicht wird zum Zweiten ausgegeben, usw. Wenn die Mehrnachbarkorrektur sequentiell angewandt wird, kann daher die vorhergehende Ansicht bereits korrigiert sein, während die nachfolgende Ansicht nicht korrigiert ist.
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Es versteht sich für den Fachmann, dass die Verwendung einer nicht korrigierten nachfolgenden Ansicht für das hier beschriebene Verfahren ausreichend ist, da die Korrektur im Allgemeinen einen kleinen Bruchteil der Energie der nachfolgenden Ansicht (beispielsweise in der Größenordnung von 1–2%) darstellt. D. h., es ist für die meisten Anwendungen akzeptabel, eine nicht korrigierte nachfolgende Ansicht zu verwenden, um die gegenwärtige Ansicht zu korrigieren. Wo es nicht akzeptabel ist, eine nicht korrigierte nachfolgende Ansicht zu verwenden, kann das hier offenbarte Verfahren zweifach angewendet werden. D. h., die Mehrnachbarkorrektur kann sequentiell beginnend bei einer ersten Ansicht angewendet werden und bei einer Ansicht „n” enden, wobei „n” eine ganze Zahl größer als 0 ist, und dann kann die Korrektur, beginnend bei der Ansicht „n” und endend bei der ersten Ansicht, umgekehrt werden. Auf diese Weise kann eine gegenwärtige Ansicht korrigiert werden, indem sowohl eine korrigierte vorhergehende Ansicht als auch eine korrigierte nachfolgende Ansicht verwendet werden.
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Bei 506 endet das Verfahren.
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6 ist eine grafische Darstellung 600 der Mehrnachbarkorrektur, wobei die Daten zwischen Hochenergieansichten 602, 606 und Niederenergieansichten 604, 608 alternieren. Die gegenwärtige Ansicht ist die Niederenergieansicht 604 (wobei beispielsweise die gepunkteten Linien 610 die Grenzen der Ansicht identifizieren). Um die gegenwärtige Niederenergieansicht 604 zu korrigieren, können Daten bezogen auf die zeitlich vorhergehende Hochenergieansicht 602 und auf die zeitlich nachfolgende Hochenergieansicht 606 mit jeweiligen Korrekturfaktoren multipliziert und von der gegenwärtigen Niederenergieansicht 604 subtrahiert werden. Auf diese Weise wird ein Teil der Daten bezogen auf die vorhergehende Hochenergieansicht 602 und die nachfolgenden Hochenergieansichten von der gegenwärtigen Niederenergieansicht subtrahiert. Sobald die gegenwärtige Niederenergieansicht korrigiert wurde, kann die Korrekturkomponente beispielsweise beginnen, die nächste Ansicht (beispielsweise wird die nachfolgende Hochenergieansicht 606 zur gegenwärtigen Ansicht) zu korrigieren. Um die gegenwärtige Hochenergieansicht 606 zu korrigieren, können Daten bezogen auf die zeitlich vorhergehende Niederenergieansicht 604, die bereits korrigiert wurde, und bezogen auf die zeitlich nachfolgende Niederenergieansicht 608, mit jeweiligen Korrekturfaktoren multipliziert und von der gegenwärtigen Hochenergieansicht 606 subtrahiert werden.
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In einem Beispiel ist die Mehrnachbarkorrektur wie folgt:
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Wobei P c / H [v] und P c / L [v] korrigierte Hochenergie- und Niederenergie-Projektionen für jeweilige Ansichten [v] sind und X1, X2, X3 und X4 Korrekturfaktoren sind, wobei die jeweiligen Faktoren einen Bruchteil von vorhergehenden und nachfolgenden Ansichten darstellen, die zu der gegenwärtigen Hochenergie- oder Niederenergieansicht addiert werden. In einer Ausführungsform kann derselbe Korrekturfaktor für X1, X2, X3 und X4 verwendet werden.
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7 zeigt eine erste Ausführungsform einer Kalibrierkomponente 700 (beispielsweise 122 in 1). Die Kalibrierkomponente 700 ist ausgelegt, Phantom-Projektionsraumdaten 702 (beispielsweise 118 in 1) bezogen auf eine Ansicht eines Phantoms (beispielsweise ein Objekt mit bekannten Konfigurationen), wie beispielsweise ein Nylonzylinder, der von einer Objektabtastvorrichtung (beispielsweise 102 in 1) abgetastet wird, zu empfangen und einen oder mehrere Korrekturfaktoren für eine Mehrnachbarkorrektur zu bestimmen. Diese Korrekturfaktoren können dann von einer Korrekturkomponente 704 (beispielsweise 120 in 1) verwendet werden, um Projektionsraumdaten bezogen auf ein abgetastetes Objekt mit unbekannten Konfigurationen zu korrigieren.
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Die Kalibrierkomponente 700 kann eine Asymmetriemetrik-Komponente 706 umfassen, die ausgelegt ist, die Phantom-Projektionsraumdaten 702 zu empfangen. In dem gezeigten Beispiel werden die Phantom-Projektionsraumdaten 702 von der Korrekturkomponente 704 zu der Asymmetriemetrik-Komponente 706 übertragen. Es können jedoch auch andere Möglichkeiten zur Übertragung der Phantom-Projektionsraumdaten 702 zu der Asymmetriemetrik-Komponente 706 vorgesehen sein. Beispielsweise kann die Asymmetriemetrik-Komponente 706 die Phantom-Projektionsraumdaten 702 von der Datenerfassungskomponente (beispielsweise 116 in 1) empfangen.
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Die Asymmetriemetrik-Komponente 706 bestimmt unter Verwendung der Phantom-Projektionsraumdaten 702 die Symmetrie der Phantom-Projektionsraumdaten 702 und verwendet dabei Techniken, die dem Fachmann bekannt sind (beispielsweise nicht-lineare Regression). Falls das zu untersuchende Objekt symmetrisch ist, sollten die Phantom-Projektionsraumdaten 702 ebenfalls symmetrisch sein (beispielsweise ähnlich der Projektionsraumdaten niedriger Energie, die durch die gestrichelte Linie 410 in 4 dargestellt sind). Falls das Phantom symmetrisch ist, wird eine Asymmetrie in den Projektionsraumdaten 702 durch Quellenleckverlust verursacht. Durch eine Bestimmung der Asymmetrie der Phantom-Projektionsraumdaten 702 und eine Bestimmung der Korrekturfaktoren, die bewirken, dass die asymmetrischen Projektionsraumdaten symmetrisch werden, kann daher die Kalibrierkomponente 700 die Korrekturkomponente 704 instruieren, wie der Quellenleckverlust korrigiert wird, oder besser wie die Asymmetrie (beispielsweise durch Korrekturfaktoren) korrigiert wird.
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Die Kalibrierkomponente 700 umfasst ferner einen Korrekturbestimmer 708, der ausgelegt ist, die Korrekturfaktoren basierend auf der Symmetrie, oder besser Asymmetrie, der Projektionsraumdaten zu bestimmen. D. h., der Korrekturbestimmer 708 bestimmt Werte, die die Phantom-Projektionsraumdaten 702 im Wesentlichen symmetrisch machen. Diese Korrekturfaktoren können dann zu der Korrekturkomponente 704 übertragen werden, so dass zukünftige Projektionsraumdaten (bezogen beispielsweise auf abgetastete Objekte unbekannter Konfigurationen) unter Verwendung der Mehrnachbarkorrektur korrigiert werden können.
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In einem (von mehreren unterschiedlichen nicht begrenzenden) Beispiel oder Beispielen verwendet der Korrekturbestimmer
708 die folgenden Handlungen, um eine Asymmetriemetrik zu berechnen und die Korrekturfaktoren zu bestimmen:
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Dabei ist X ein Vektor von Korrekturfaktoren, E( X ) ist die Asymmetriemetrik, P c / H L[v,i] ist ein logarithmischer Abschwächungswert für Ansicht v, Detektorindex i; n1 und n2 sind Start- und Endansichtsindizes; i v / 1 und i v / 2 sind Detektorindizes entsprechend den Rändern des abgebildeten Objekts in der Ansicht v; X ist der aktualisierte Vektor der Korrekturfaktoren; ∇E( X ) ist der Gradient von E( X ) bezogen auf die Korrekturfaktoren in X und s ist die Schrittgröße.
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In Handlung (1) wird die Asymmetriemetrik als die Norm der Differenz zwischen der korrigierten Projektion und ihrer um die Mitte gespiegelten Kopie berechnet. Für den Fachmann ist erkennbar, dass andere Verfahren eingesetzt werden können, um die Metrik aufzustellen (d. h. L1 Norm). In Handlung (2) wird der Vektor der Korrekturfaktoren X durch Subtraktion des durch s skalierten Gradienten von den gegenwärtigen Korrekturfaktoren aktualisiert. Die Schrittgröße s kann konstant gehalten werden oder kann dynamisch gemäß bekannten Schrittgrößen-Managementalgorithmen aktualisiert werden. Der Gradient E( X ) kann unter Verwendung einer Methode der Finite Differenzen berechnet werden. In Handlung (3) werden die Hoch- und Niederenergieprojektionen (P c / H [v, i] bzw. P c / L [v, i]) im Hinblick auf die aktualisierten Korrekturfaktoren X ' korrigiert. Die Handlungen (1), (2) und (3) können wiederholt werden, bis die Korrekturfaktoren in dem Vektor X sich nicht um mehr als eine vorgegebene minimale Änderung ändern.
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In anderen Ausführungsformen kann die Kalibrierkomponente 700 andere Komponenten und/oder Abläufe verwenden, um die Korrekturfaktoren zu bestimmen. Falls das Phantom beispielsweise nicht symmetrisch ist, wären die Projektionsraumdaten sogar ohne Quellenleckverlust nicht symmetrisch. Die Bestimmung von einem oder mehreren Korrekturfaktoren, die die Projektionsraumdaten im Wesentlichen symmetrisch machen würde(n), würde daher nicht korrekt sein. Stattdessen kann beispielsweise ein Vergleich der aktuellen Projektionsraumdaten für das Phantom und der theoretischen Projektionsraumdaten des Phantoms verwendet werden, um die Korrekturfaktoren für die Mehrnachbarkorrektur zu bestimmen. D. h., die Kalibrierkomponente 700 kann ausgelegt sein, Korrekturfaktoren zu bestimmen, die bewirken, dass die aktuellen Projektionsraumdaten mit den theoretischen Projektionsraumdaten übereinstimmen.
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8 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Kalibrierkomponente 800 (beispielsweise 122 in 1). Die Kalibrierkomponente 800 ist ausgelegt, Bildraumdaten 802 (beispielsweise 128 in 1) bezogen auf ein Objekt (beispielsweise ein Phantom) mit bekannten Konfigurationen, wie beispielsweise einen Nylonzylinder, der von einer Objektabtastvorrichtung (beispielsweise 102 in 1) untersucht wird, zu empfangen und einen oder mehrere Faktoren für die Mehrnachbarkorrektur zu bestimmen. Diese Korrekturfaktoren können dann von einer Korrekturkomponente 804 (beispielsweise 120 in 1) verwendet werden, um Projektionsraumdaten (beispielsweise 118 in 1) bezogen auf abgetastete Objekte mit unbekannten Konfigurationen zu korrigieren.
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In dem dargestellten Beispiel umfasst die Kalibrierkomponente 800 ein bevorzugtes Bild des Phantoms 806 (beispielsweise ein Bild des Phantoms unter idealen Bedingungen) und einen Korrekturbestimmer 808, der ausgelegt ist, das bevorzugte Bild des Objektes 806 mit den empfangenen Bildraumdaten 802, erzeugt bei einer Untersuchung des Objektes, zu vergleichen, um Korrekturfaktoren zu bestimmen, die die Wirkungen von Artefakten reduzieren. D. h., der Korrekturbestimmer 808 bestimmt Korrekturfaktoren, die, wenn sie auf Projektionsraumdaten des Objektes angewendet werden, bewirken, dass die empfangenen Bildraumdaten 802 (beispielsweise rekonstruiert von einer Rekonstruktionseinheit 810) im Wesentlichen mit dem bevorzugten Bild des Objekts 806 übereinstimmen (beispielsweise nahezu identisch sind). Auf diese Weise bestimmt der Korrekturbestimmer 808, wie auf den empfängenen Bildraumdaten 802 beispielsweise dunkle Flecken reduziert und/oder helle Flecken abgedunkelt werden können.
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In einem (von mehreren unterschiedlichen nicht begrenzenden) Beispiel oder Beispielen versucht der Korrekturbestimmer
808 unter Verwendung eines gleichmäßigen Bildes für das bevorzugte Bild
806 solche Korrekturfaktoren zu finden, die die empfangenen Bildraumdaten
802 im Wesentlichen gleichmäßig machen. In einer Ausführungsform verwendet der Korrekturbestimmer
808 die folgenden Handlungen, um eine Gleichmäßigkeitsmetrik zu berechnen, um die Korrekturfaktoren zu bestimmen:
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Wobei X ein Vektor der Korrekturfaktoren ist, E( X ) die Gleichmäßigkeitsmetrik ist, P c / H , L[v, i] die logarithmischen Abschwächungs-Projektionsraumdaten sind; X ' der aktualisierte Vektor der Korrekturfaktoren ist; ∇E( X ) der Gradient von E( X ) bezogen auf Korrekturfaktoren in X ist und s eine Schrittgröße ist.
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In Handlung (1) wird die Gleichmäßigkeitsmetrik als die Standardabweichung der Dichtewerte über ein Phantomgebiet berechnet. Für den Fachmann ist verständlich, dass andere Verfahren eingesetzt werden können, um die Metrik aufzustellen (d. h. Spitze-zu-Spitze Variation). In Handlung (2) wird der Vektor der Korrekturfaktoren X aktualisiert, indem der mit s skalierte Gradient von den gegenwärtigen Korrekturfaktoren subtrahiert wird. Die Schrittgröße s kann konstant gehalten werden oder kann gemäß bekannten Schrittgrößen-Managementalgorithmen dynamisch aktualisiert werden. Der Gradient E( X ) kann unter Verwendung einer Methode der Finite Differenzen berechnet werden. In Handlung (3) werden die Hoch- und Niederenergieprojektionen (P c / H [v, i]) bzw. (P c / L [v, i]) im Hinblick auf die aktualisierten Korrekturfaktoren X korrigiert. Die Handlungen (1), (2) und (3) können wiederholt werden, bis sich die Korrekturfaktoren in dem Vektor X nicht um mehr als eine bestimmte minimale Änderung ändern.
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Das Mittel zum Vergleichen des bevorzugten Bildes mit den empfangenen Bildraumdaten kann eine Nutzereingabe erforderlich machen und/oder vollständig automatisiert sein. In einem Beispiel handelt ein Nutzer als der Korrekturbestimmer 808, indem er die Korrekturfaktoren anpasst, um im Wesentlichen eine Übereinstimmung zwischen den empfangenen Bildraumdaten 802 und dem bevorzugten Bild zu erzielen. In einem anderen Beispiel wird Computer-Software eingesetzt, um die Bilder zu vergleichen und die Korrekturfaktoren solange anzupassen, bis die empfangenen Bildraumdaten 802 mit dem bevorzugten Bild des Phantoms 806 im Wesentlichen übereinstimmen.
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In einigen Fällen kann die zweite Ausführungsform der Kalibrierkomponente (beispielsweise wie in 8 dargestellt) langsamer als die erste Ausführungsform (wie beispielsweise in 7 dargestellt) sein, da die Daten in Bildraumdaten konvertiert werden müssen, bevor ein Korrekturbestimmer Korrekturfaktoren bestimmen bzw. entscheiden kann. Zusätzlich kann der Rekonstruktionsprozess das Einbringen von Artefakten in die Bildraumdaten verursachen (beispielsweise Artefakte, die nicht durch Quellenleckverlust hervorgerufen werden). Der Korrekturbestimmer in der zweiten Ausführungsform, der basierend auf Bildraumdaten kalibriert, kann solche Artefakte korrigieren. Unglücklicherweise kann dies Konvergenzprobleme während des Rekonstruktionsprozesses von Projektionsraumdaten bezogen auf Objekte mit unbekannten Charakteristiken hervorrufen (beispielsweise bewirken, dass mehr Artefakte in den Bildraumdaten auftreten).
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9 zeigt in schematischer Weise Daten 900 eines untersuchten Phantomobjekts. Genauer stellt die Figur Projektionsraumdaten bezogen auf eine Niederenergieansicht eines symmetrischen Phantoms dar. Die Figur umfasst sowohl unkorrigierte Projektionsraumdaten 902 (beispielsweise durch eine gepunktete Linie dargestellt) und korrigierte Projektionsraumdaten 904 (beispielsweise durch eine durchgezogene Linie dargestellt). Wie dargestellt, sind die unkorrigierten Projektionsraumdaten 902 aufgrund Quellenumschaltens asymmetrisch (auf der Seite beispielsweise nach links geneigt). Wenn die Projektionsraumdaten nicht korrigiert werden, würde das aus den Projektionsraumdaten erzeugte Bild Artefakte haben, die möglicherweise bewirken, dass ein Abschnitt des Objektes nicht betrachtbar ist. Nach einer Korrektur sind die korrigierten Projektionsraumdaten 904 jedoch im Wesentlichen symmetrisch, was bewirkt, dass das sich ergebende Bild wesentlich weniger Artefakte aufweist.
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Wie für den Fachmann verständlich weisen die hier offenbarten Vorrichtungen und Verfahren zahlreiche Vorteile auf. Beispielsweise reduziert die Verwendung einer Mehrnachbarkorrektur wesentlich die durch Quellenumschalten verursachte Kontamination. Zusätzlich können Kalibrationsabläufe relativ schnell (beispielsweise zwischen wenigen Sekunden und 20 Minuten, abhängig von den verwendeten Abläufen) ausgeführt werden und können ohne signifikantes menschliches Eingreifen vorgenommen werden. Auf diese Weise können die hier offenbarten Techniken einen relativ kostengünstigen und im Wesentlichen fehlergeprüften Weg zur Korrektur von nicht idealem Quellenumschalten sein.
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Die Anmeldung wurde unter Bezugnahme auf verschiedene Ausführungsformen beschrieben. Modifikationen und Abwandlungen ergeben sich für andere beim Lesen der Anmeldung. Es ist beabsichtigt, dass die Erfindung so verstanden wird, dass sie sämtliche derartige Modifikationen und Abwandlungen beinhaltet, insoweit diese innerhalb dem Umfang der beigefügten Ansprüche und deren Äquivalente liegen.