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Diese Erfindung bezieht sich auf ein bipolares elektrochirurgisches Instrument für die Entnahme größerer Gewebemengen, wie beispielsweise bei einer laparoskopischen Hysterektomie.
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Unsere veröffentlichte Anmeldung
WO2005/112806 beschreibt einen Morcellator, wie er typischerweise in laparoskopischen Hysterektomien eingesetzt wird, bei welchen der Gebärmutterkörper aus dem oberen Gebärmutterende oder Fundus herausgeschnitten und aus dem Operationssitus entfernt wird. Um die Entfernung des Uterus durch eine begrenzte chirurgische Öffnung zu ermöglichen ist es wünschenswert, ihn in kleinere, einfacher entfernbare Gewebestücke zu morcellieren. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung eines derartigen Instrumententyps.
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Dementsprechend wird eine Vorrichtung zum Morcellieren von Gewebe innerhalb einer Körperhöhle eines Patienten zur Verfügung gestellt, wobei das Instrument einen feststehenden Schaft in Form einer Röhre mit einem proximalen Endabschnitt und einem distalen Endabschnitt und die Röhre eine an ihrem distalen Endabschnitt angeordnete bipolare elektrochirurgische Elektrodenanordnung aufweist, die bipolare elektrochirurgische Elektrodenanordnung eine durch ein Isolationselement getrennte erste und zweite Elektrode umfasst, wobei sich die bipolare elektrochirurgische Elektrodenanordnung wenigstens teilweise um den Umfang des distalen Endabschnitts der Röhre herum erstreckt, wobei wenigstens der Großteil der Schaftlänge einen doppelwandigen Aufbau aufweist.
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Die Stand der Technik bildende Veröffentlichung
WO92/10969 offenbart ein Visualisierungsinstrument mit einem doppelwandigen Aufbau. Der doppelwandige Aufbau gemäß
WO92/10969 erlaubt es, dass Flüssigkeit durch den Zwischenraum zwischen den dünnen Wänden hinein gequetscht wird und aus dem anderen Ende „herauspuffen” kann, um damit beim Durchblicken der Röhre einen klaren Blick zu ermöglichen. Ein anderes Dokument zum Stand der Technik,
GB 2214428 , offenbart ein anderes röhrenförmiges chirurgisches Instrument mit einem doppelwandigen Aufbau, welches das Festhalten von Gewebe mittels einer auf den Zwischenraum zwischen den Wänden wirkenden Saugwirkung ermöglicht.
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Allerdings sind diese Geräte keine Morcellatoren, was sich dadurch ausdrückt, dass sie keine elektrochirurgische Elektrodenanordnung am Ende der Röhre aufweisen. Der doppelwandige Aufbau der vorliegenden Erfindung wird für einen grundsätzlich unterschiedlichen Zweck, namentlich die Beherrschung der entlang des Schaftes des Instrumentes zurückgeleiteten Wärme, zur Verfügung gestellt. Die elektrochirurgische Elektrodenanordnung an der Spitze des Instruments erzeugt eine beachtliche Menge an Wärme, die, falls es ihr ermöglicht wird am Schaft entlang zurücktransportiert zu werden, zu einer unerwünschten Erhitzung des Schaftes führt. Der doppelwandige Aufbau reduziert den Wärmetransfer von der elektrochirurgischen Anordnung zum Schaft und verhindert, dass der Schaft unakzeptabel warm wird. Dieses Problem tritt bei den beiden oben beschriebenen Instrumenten des Standes der Technik deshalb nicht auf, weil diese keine elektrochirurgischen Aufbauten umfassen und dementsprechend bei diesen Instrumenten keine Wärme generiert wird.
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In der elektrochirurgischen Vorrichtung zum Morcellieren, die Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, wird die Röhre in den Körper eines Patienten derart eingeführt, dass der proximale Endabschnitt der Röhre sich vom Körper weg erstreckt und sich das distale Endstück innerhalb des menschlichen Körpers befindet. Das bedeutet, dass der proximale Endabschnitt der Röhre manchmal unter Benutzung eines Ports oder Trokars, häufig aber auch ohne Benutzung eines Ports oder Trokars, durch die Bauchdecke des Patienten geführt wird, in letzterem Fall derart, dass die Röhre in direktem Kontakt mit der Bauchdecke ist. Während des Betriebs der Vorrichtung zum Morcellieren wie er in unserer früheren Anmeldung
WO2005/112806 beschrieben ist, wird ein Stück Gewebe durch die Röhre gezogen, wobei es zuvor mittels der elektrochirurgischen Schnitteinrichtung am distalen Endabschnitt abgetrennt wurde. Beim elektrochirurgischen Schneiden des Gewebes entsteht eine Wärmemenge, welche vom Gewebestück, während es durch die Röhre zurückgezogen wird, in einem nicht zu vernachlässigenden Maße beibehalten wird. Der doppelwandige Aufbau führt nun dazu, dass, obwohl die innere Wand mit einem heißen Stück Gewebe in Kontakt ist, weniger Wärme an die äußere Wand abgegeben wird, was der Trennung zwischen der inneren und der äußeren Wand geschuldet ist. Da es die äußere Wand ist, die höchstwahrscheinlich im Kontakt mit der Haut oder anderem Gewebe des Patienten steht, ist die Temperatur der äußeren Wand diejenige, die hinsichtlich der garantierten Vermeidung ungewollter, üblicherweise durch den Schaft des Instruments verursachter, Gewebeschäden kritisch ist. Dementsprechend erstreckt sich der doppelwandige Aufbau vorzugsweise entlang der Röhre vom proximalen Endabschnitt bis zum distalen Endabschnitt. Der doppelwandige Aufbau sorgt dafür, dass die Temperatur der äußeren Wand innerhalb angemessener Temperaturgrenzen bleibt und damit ein kollateraler Gewebeschaden nicht auftritt.
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Der doppelwandige Aufbau erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen bis zum distalen Endabschnitt der Röhre. Dies stellt sicher, dass die Wärme nur schlecht vom distalen Ende der Röhre (wo sich die elektrochirurgische Schneidanordnung befindet) entlang des Schaftes in Richtung des proximalen Endes des Instruments zurücktransportiert wird. An der Stelle, an der das Instrument in den Körper eines Patienten ohne separaten Port oder Trokar eingeführt wird, hat der Schaft des Instruments direkten Kontakt mit der Bauchdecke des Patienten. Jegliche Art von Überhitzung des Schaftes des Instrumentes würde demzufolge in einer Beschädigung der Bauchdecke resultieren. Dies wird von der vorliegenden Erfindung durch den doppelwandigen Aufbau verhindert.
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Des Weiteren wird ein gewisser proximaler Teil der Röhre durch den Benutzer des Instruments gehalten oder ist integraler Bestandteil eines Handhabungsmechanismusses, welcher wiederum gehalten wird. Exzessive Wärme des proximalen Teils des Instrumentes muss verhindert werden, um zu vermeiden, dass das Instrument unkomfortabel heiß für den Anwender wird. In geeigneter Weise grenzt der doppelwandige Aufbau an die zweite Elektrode an, so dass die Unterbindung des Wärmetransfers im Wesentlichen an der elektrochirurgischen Anordnung beginnt.
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In einer Ausführung umfasst die Vorrichtung ein Wärmeableitungselement das sowohl mit der zweiten Elektrode als auch dem distalen Endabschnitt des doppelwandigen Aufbaus in Kontakt steht. Bei Benutzung der elektrochirurgische Anordnung entsteht Hitze und ohne ein Wärmeableitungselement könnte die Spitze des Instruments sogar bei bereits deaktivierter elektrochirurgischer Anordnung unakzeptabel heiß verbleiben. Das Wärmeableitungselement arbeitet derart, dass es die generierte Wärme an der Spitze des Instruments im Falle der Aktivierung des elektrochirurgischen Aufbaus ableitet. Das bedeutet, dass die Spitze des Instruments nicht so heiß bleibt, dass sie einen ungewollten Gewebeschaden verursacht, nachdem die elektrochirurgische Anordnung deaktiviert wurde. In einer Ausführungsform ist das Wärmeableitungselement eine relativ große Masse eines leitenden Materials, das mit einer zweiten Elektrode in Kontakt steht oder deren integral Bestandteil ist. Bringt man den doppelwandigen Aufbau in Kontakt mit diesem Wärmeableitungselement, wird die Wärme von der elektrochirurgischen Anordnung weg geleitet, allerdings nicht über den Schaft hinaus, was zu vorstehend geschilderten Problemen führen würde.
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Eine oder beide Wände des doppelwandigen Aufbaus sind typischer Weise aus einem Polymermaterial, wie beispielsweise einem geflochtenen Polymermaterial, geformt. Das erlaubt, dass die Wände relativ dünn, typischerweise weniger als 0,5 mm dünn, ausgeführt sind. In einer vorteilhaften Ausführungsform die Dicke der Wände des doppelwandigen Aufbaus im Wesentlichen 0,2 mm.
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Mit der Bezeichnung „doppelwandiger Aufbau” sei hierbei jeder Aufbau eingeschlossen, der zwei oder mehr Wände aufweist. Die Wände können dabei aus dem gleichem oder auch aus verschiedenen Materialien hergestellt sein und können aneinander im Sinne einer geschichteten oder laminierten Wand angrenzen, oder derart voneinander beabstandet sein, dass sie einen Zwischenraum zwischen sich aufweisen.
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In geeigneter Weise, umfasst der doppelwandige Aufbau eine erste und eine zweite Wand mit einem dazwischen befindlichen Zwischenraum. Typischerweise ist der Zwischenraum zwischen den Wänden des doppelwandigen Aufbaus ein Luftspalt, wobei Luft bekanntermaßen ein schlechter Wärmeleiter ist. Die Größe des Zwischenraumes zwischen den Wänden des doppelwandigen Aufbaus ist in geeigneter Weise weniger als 1 mm und vorzugsweise weniger als 0,5 mm.
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Vorzugsweise weist wenigstens eine der Wände des doppelwandigen Aufbaus einen Zugang auf, der es ermöglicht, dass Stoff in den Zwischenraum zwischen den Wänden eintreten kann, und einen Ausgang an einer anderen axialen Position entlang des Schaftes, der es ermöglicht, dass Stoff den Zwischenraum zwischen den Wänden verlässt. Der Zugang kann am distalen Endabschnitt der Röhre und der Ausgang am proximalen Endabschnitt der Röhre derart angeordnet sein, dass der Zwischenraum zwischen den Wänden für den Abzug von Rauch genutzt werden kann.
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Alternativ dazu kann der Zwischenraum zwischen den Wänden derart mit einem Teilungsmittel ausgestattet sein, dass dieser wenigstens zwei Kanäle aufweist, einen ersten Kanal, der einen an dem distalen Endabschnitt der Röhre angeordneten Zugang und einen an dem proximalen Endabschnitt der Röhre angeordneten Ausgang derart aufweist, dass dieser für den Abzug von Rauch genutzt werden kann und einen zweiten Kanal, der an einem proximalen Endabschnitt der Röhre angeordneten Zugang und einen an dem distalen Endabschnitt der Röhre angeordneten Ausgang derart aufweist, dass dieser für die Zufuhr eines Insufflationsfluids genutzt werden kann. Auf diese Art und Weise kann der Spalt zwischen den Wänden für den Abzug von Rauch und die Insufflation simultan genutzt werden. Vorstellbar ist, dass das Teilungsmittel eine oder mehrere Wände des Spaltes in einen ersten und zweiten Kanal unterteilt.
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An der Stelle, an der der Zwischenraum der Wände des doppelwandigen Aufbaus nicht für den Abzug von Rauch oder die Insufflation verwendet wird, ist es denkbar, dass der doppelwandige Aufbau ein abgeschlossenes System darstellt, wobei zwischen den Wänden des doppelwandigen Aufbaus ein Vakuum vorhanden ist. Das Vakuum sorgt dafür, dass der Wärmetransfer zwischen innerer und äußerer Wand unterbunden wird. Alternativ dazu, kann auch ein Inertgas wie beispielsweise Argon oder CO2, oder ein anderes Inertgas mit schlechten Wärmetransportseigenschaften eingebracht werden. Schließlich kann der Abstand zwischen den Wänden denkbarerweise auch ein Feststoff, wie einen wärmeisolierenden Schaum oder ein anderes schlecht leitendes Material enthalten. Diese Alternativen werden vom Fachmann in Betracht gezogen, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.
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Die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung ist vorzugsweise in Kombination mit einer innerhalb der Röhre anordenbaren Gewebeziehvorrichtung zu sehen, die in der Lage ist, Gewebe gegen den distalen Endabschnitt der Röhre zu ziehen. Die Verwendung einer Gewebeziehvorrichtung bedeutet, dass der Schaft des Instruments stationär bleiben kann, und das Gewebe in das Rohr gezogen wird, im Unterschied dazu, dass sich die Röhre weiter in das Gewebe hinein bewegt. Das führt dazu, dass man größere Kontrolle über das Instrument zum Morcellieren hat.
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Die vorliegende Erfindung wird nun detaillierter mit bezug auf die Zeichnungen beispielhaft beschrieben, in welchen:
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1 eine schematische, in Teilen geschnittene Seitenansicht einer Vorrichtung zum Morcellieren, aufgebaut entsprechend der vorliegenden Erfindung, ist;
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2 eine schematische Teilansicht eines Teils von 1 ist;
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3 eine vergrößerte Ansicht eines Teils des Systems aus 2 ist;
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4 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführung der Vorrichtung zum Morcellieren entsprechend der vorliegenden Erfindung ist;
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5 eine schematische Seitenansicht einer alternativen Ausführung zu 4 ist;
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6 eine perspektivische Ansicht von einer weiteren konstruktiven Ausführung zu 4 ist;
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7 eine schematische Ansicht einer weiteren entsprechend des Inhaltes der Erfindung konstruierten Vorrichtung zum Morcellieren ist; und
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8 eine Querschnittansicht einer alternativen Ausführungsform entsprechend der zu 7 ist.
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Bezugnehmend auf 1, umfasst das Morcellationssystems eine Vorrichtung zum Morcellieren 1, eine übliche Vorrichtung zum Ziehen von Gewebe 2, und einen elektrochirurgischen Generator 3. Der Generator 3 ist mit der Vorrichtung zum Morcellieren 1 mittels eines Kabels 4, und mit der Gewebezieheinrichtung 2 mittels eines Kabels 5 verbunden. Der Generator 3 wird durch einen Fußschalter 6 gesteuert. Die Vorrichtung zum Morcellieren 1 umfasst einen Griff 7 und eine doppelwandige zylindrische Röhre 8. Wie aus 1 und 2 ersichtlich, ist die zylindrische Röhre 8 hohl und umfasst ein Lumen 9. Das proximale Ende 10 der Röhre 8 erstreckt sich, wie durch 11 ersichtlich, vom Griff 7 weg, und das distale Ende 12 der Röhre ist mit einer elektrochirurgischen Elektrodenanordnung 13 ausgestattet. Die elektrochirurgische Elektrodenanordnung 13 umfasst eine aktive Gewebeschneidelektrode 14, welche über ein Isolationsmittel 15 hinausragt, und sich um den Umfang der Röhre 8 erstreckt. Das Isolationsmittel 15 trennt die Elektrode 14 von einer Rückelektrode 16, welche wiederum mit der doppelwandigen Röhre 8 verbunden ist, ab. Die Rückelektrode 16 ist mit einem Pol des Generators 3 verbunden, während die aktive Elektrode 14 mit dem anderen Pol des Generators verbunden ist, und zwar beide mittels des Kabels 4. Auf diese Art und Weise stellen die Elektroden 14 und 16 eine bipolare Elektrodenanordnung dar, die, im Falle der Energieversorgung durch Generator 3, in der Lage ist, in Kontakt mit dem distalen Ende der Röhre 8 kommendes Gewebe zu schneiden.
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Die Gewebeziehvorrichtung 2 umfasst einen röhrenförmigen Schaft 18, an dessen proximalem Ende ein scherenartiger Griffmechanismus 19 befestigt ist, der einen ersten Griff 20 und einem zweiten Griff 21 aufweist. Der zweite Griff 21 ist bezüglich des ersten Griffs 20 um den Gelenkpin 22 schwenkbar ausgeführt.
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Das Schwenken des zweiten Griffes 21 bewirkt das Öffnen und Schließen einer Klauenanordnung 24 am distalen Ende des Schaftes 18. Die Klauenanordnung 24 umfasst ein erstes Klauenteil 25 und ein zweites Klauenteil 26, das mittels des Griffes 21 zwischen einer Position offen und einer Position geschlossen bewegt werden kann. Die Gewebeziehvorrichtung 2 kann manuell in einer Längsbewegung innerhalb des Lumens 9 der Vorrichtung zum Morcellieren 1 bewegt werden. Die Klauenteile 25 und 26 sind elektrisch mit dem Schaft 18 und der Schaft über die Zuleitung 5 mit dem Generators 3 verbunden. Der Schaft 18 ist mit demselben Pol des Generators 3 wie die Rückelektrode 16 verbunden, wobei die Gewebeziehvorrichtung 2 als zusätzliche Rückelektrode wirkt.
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Den doppelwandigen Aufbau der Röhre 8 zeigt 2, und detaillierter 3, die eine vergrößerte Ansicht des distalen Endes eines der Wände der Röhre ist. Die Röhre 8 umfasst eine innere Wand 27 und eine äußere Wand 28, mit einem dazwischen befindlichen Luftspalt 23. Die Rückelektrode 16 weist ein ringförmiges Wärmeableitungselement 30 auf, welches sich zwischen den inneren und äußeren Wänden 27 und 28 befindet. Das Isolationselement 15 befindet sich in einer Vertiefung 31, welche durch die Rückelektrode 16 und die innere Wand 27 geformt ist. Schlussendlich ist die aktive Elektrode 14 in das Isolationselement 15 derart eingebettet, dass es vom distalen Ende der Röhre 8 absteht.
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Die Benutzung des Morcellationssystems wird im Folgenden dargestellt. Die Röhre 8 der Vorrichtung zum Morcellieren 1 wird in den Körper eines Patienten eingeführt, üblicherweise ohne die Benutzung eines Ports oder Trokars, und wird in eine dem zu entfernenden Gewebe benachbarte Position gebracht (typischerweise einem herausgeschnittenem Uterus im Falle einer laparoskopischen Hysterektomie). Die Gewebeziehvorrichtung 2 wird dann durch den Raum 9 der Vorrichtung zum Morcellieren 1 eingeführt. Der Griff 21 wird betätigt um die Klauenanordnung 24 zu öffnen, und die Gewebeziehvorrichtung 2 wird derart in Stellung gebracht, dass sich das Uterusgewebe zwischen den Klauenteilen 25 und 26 befindet. Anschließend wird der Griff 21 betätigt um die Klauenanordnung 24 zu schließen, und damit das darin befindliche Gewebe zu greifen.
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Der Chirurg betätigt zur Ansteuerung des Generators 3 den Fußschalter 6, so dass eine elektrochirurgische Schneidspannung zwischen der Gewebeelektrode 14 und der Rückelektrode 16 bereitgestellt wird. Wie bereits erwähnt, ist die Gewebeziehvorrichtung 2 mit dem gleichen Pol des Generators 3 wie auch die Rückelektrode 16 elektrisch verbunden, so dass das Gewebeziehelement eine weitere Rückelektrode darstellt. Mit dem fest zwischen der Zangenanordnung 24 eingeklemmten Gewebe, wird die Vorrichtung 2 langsam aus der Röhre 8 heraus- und damit ebenfalls das Gewebe gegen das distale Ende der Röhre und die aktive Elektrode 14 gezogen. Sobald das Gewebe Kontakt zur aktiven Elektrode 14 bekommt, wird es vaporisiert, was wiederum Vorrichtung 2 erlaubt weiter in die Röhre 8 hineingezogen zu werden. Auf diese Art und Weise formt sich ein zylindrischer Gewebekern in der Röhre 8, welcher durch das proximale Ende 10 der Vorrichtung zum Morcellieren 1 (welche außerhalb des Körpers des Patienten verbleibt) zwecks der Entfernung herausgezogen werden kann.
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Die Gewebeziehvorrichtung 2 kann dann wieder in die Röhre 8 eingeführt werden, so dass ein weiterer Gewebekern aus dem Körper des Patienten entfernt werden kann. Durch Wiederholung dieser Prozedur können in relativ kurzer Zeit große Gewebemengen aus dem Patienten entfernt werden, falls erforderlich der gesamte Uterus, immer noch unter Anwendung einer laparoskopischen Methode.
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Der doppelwandige Aufbau mit dem Luftspalt 23 stellt sicher, dass die an der aktiven Elektrode 14 generierte Wärme nicht einfach entlang der Röhre 8 in Richtung des Griffes 7 (nicht gezeigt in 2) fließt. Die Wärme von der aktiven Elektrode 14, die das Isolationsmittel 15 passiert, erreicht das Wärmeableitungsmittel 30 der Rückelektrode 16. Dies gewährleistet, dass die aktive Elektrode 14 nach Abschaltung der elektrochirurgischen Schneidspannung nicht übermäßig heiß bleibt. Die Wärme wird jedoch durch den doppelwandigen Aufbau an einer proximalen Ausbreitung entlang der Röhre gehindert. Des Weiteren, falls ein Stück heißen Gewebes beim Herausziehen aus der Röhre 8 mit deren innerer Wand 27 in Kontakt kommt, verhindert der Luftspalt 23, dass die Wärme an die äußere Wand 28 abgegeben wird. Dadurch, dass die äußere Wand 28 der Röhre häufig in Kontakt mit der Bauchdecke des Patienten oder anderem an die chirurgische Operationsstelle angrenzenden Gewebe in Berührung kommt, ist die Reduktion der Wärmeabgabe an diese äußere Wand 28 äußerst wichtig. Durch das relative Kalthalten der äußeren Wand 28, wird ist das Risiko einer irreversiblen Schädigung des umgebenen Gewebes minimiert.
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Der Betrieb der aktiven Elektrode 14 am zu morcellierenden Gewebe produziert eine gewisse Menge an Rauch und andere Überbleibsel, die die Sicht des Chirurgen verschlechtern können. 4 zeigt eine alternative Ausführung des Instrumentes, welche Öffnungen 32 in der äußeren Wand 28 in der Nähe des distalen Endes der Röhre 8 umfasst. Diese Öffnungen 32 stellen einen Durchgang zwischen dem Operationsgebiet und dem Luftspalt 23 zwischen der inneren und der äußeren Wand 27 und 28 zur Verfügung. Durch die Anwendung von Unterdruck auf diesen am proximalen Ende des Instruments befindlichen Luftspalts 23, kann Rauch in den Luftspalt eingezogen werden und von der Operationsstelle evakuiert werden. Ein korrespondierender Ausgang (nicht gezeigt) ist dafür bereitgestellt, dass der Rauch am proximalen Ende 10 der Röhre 8 seinen Ausgang findet.
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5 und 6 zeigen alternative Ausführungsformen, welchen ein Schutz umfassen, der verhindert, dass übergroße Gewebestücke in die Öffnungen 32 eindringen. In 5 ist der Schutz in Form eines von der Röhre 8 abstehenden und die Öffnung teilweise überdeckenden Bundes 35 ausgeführt, der verhindert, dass Gewebe in die Öffnungen 32 eindringen und weiter in den Spalt 23 zwischen der inneren und der äußeren Wand (27, 28) eingezogen werden kann. Der Bund 35 stellt außerdem sicher, dass unbeeinträchtigtes Gewebe 36, das an die Öffnung 32 angrenzt, nicht in die Öffnungen 32 hineingezogen wird und damit den Saugmechanismus blockiert. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der der Schutz in Form einer abstehenden Lippe 37 ausgeführt ist. Diese Bauweise erlaubt einerseits eine effektivere Evakuation des Rauches, jedoch andererseits eine geringere Schutzwirkung als der Bund 35 aus 5.
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7 zeigt die Vorrichtung zum Morcellieren 1 mit einer Röhre 8, dem Griff 7, und den Öffnungen 32, welche zum Zwischenraum 23 zwischen den Wänden (27, 28) des doppelwandigen Aufbaus der Röhre führen. Die anderen Elemente, wie die Elektroden 14, 16 und der Generator 3, sind wie vorher vorhanden, wurden in dieser 7 jedoch aus Klarheitsgründen weggelassen. Das distale Ende der Röhre 11 erstreckt sich vom Griff 7 und umfasst einen Anschluss 38, mit dem ein Schlauch 39 verbunden ist. Der Verbinder 38 stellt einen Verbindungsweg in den Zwischenraum 23 zwischen der inneren und der äußeren Wand 27, 28 am proximalen Ende 10 der Röhre 8 bereit, währenddessen die Öffnungen 32 einen Verbindungsweg in den Zwischenraum zwischen der inneren und der äußeren Wand am distalen Ende 12 der Röhre bereitstellen. In der in 7 gezeigten Anordnung, ist der Schlauch 39 mit einer Insufflationsversorungseinheit 40 derart verbunden, das der Verbinder 38 ermöglicht, dass ein Insufflationsfluid in den Spalt 23 zwischen den Wänden (27, 28) eintritt. Dementsprechend sind die Öffnungen 32 am distalen Ende 12 der Röhre 8 ein Ausgang für das Insufflationsfluid. Auf diese Art und Weise kann der Bauchfellraum 41 mit einem Insufflationsfluid, wie zum Beispiel CO2 aufgeweitet werden, wobei der Zwischenraum 23 zwischen den Wänden (27, 28) der Röhre das Fluid befördert. Das bedeutet, dass eine zusätzliche Röhre, die wiederum eine zusätzliche Punktur der Bauchdecke 42 bedeuten würde, nicht erforderlich ist.
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Im in 7 dargestellten Instrument, kann, wenn die Vorrichtung 1 beginnt Rauch innerhalb der Bauchfellhöhle 41 zu erzeugen, die Insufflationsquelle getrennt und derart mit einer Vakuumquelle verbunden, dass die Öffnungen 32 einen Zugang für Rauch in den Zwischenraum 23 zwischen den Wänden (27, 28) der Röhre 8 darstellen, und der Verbinder 38 einen Ausgang für den Rauch an der Außenseite der Bauchdecke 42 darstellt. Es kann jedoch unbefriedigend sein, kontinuierlich zwischen Insufflation und Vakuum umher zuschalten, weshalb 8 einen Aufbau der Röhre 8 darstellt, mit dem die Insufflation und den Abzug von Rauch simultan durchgeführt werden können. Die Röhre 8 weist eine innere Wand 27 und äußere Wand 28 auf, die einen wie zuvor beschrieben Zwischenraum 23 zwischen sich aufweisen. Der Zwischenraum 23 ist jedoch mit einer ersten sich länglich erstreckenden internen Wand 43, und einer zweiten länglich erstreckenden internen Wand 44 ausgestattet. Die internen Wände 43 und 44 teilen den Zwischenraum 23 in einen ersten Kanal 45 und einen zweiten Kanal 46, wobei die Kanäle voneinander abgetrennt sind. Auf diese Art und Weise kann der erste Kanal 45 für den Abzug von Rauch und der zweite Kanal 46 für die Insufflation verwendet werden. Dadurch, dass jeder der Kanäle 45, 46 seinen eigenen Zu- und Ausgang benötigt, stehen einige der Öffnungen 32 mit dem ersten Kanal, andere mit dem zweiten Kanal in Verbindung. Auf die gleiche Art und Weise sind am proximalen Ende 10 der Röhre 8 ein erster und ein zweiter Anschluss (nicht gezeigt) bereitgestellt, wobei einer mit dem ersten Kanal 45 (für die Verbindung mit einer Vakuumquelle) und ein zweiter mit dem zweiten Kanal 46 (für die Verbindung mit der Insufflationsversorgung 40) verbunden ist.
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Dementsprechend kann simultan ein Rauchabzug und eine Insufflation über den doppelwandigen Aufbau und den dazwischen befindlichen Spalt 23 dargestellt werden.
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Obwohl diese geschilderten Ausführungen den doppelwandigen Aufbau nutzen um einen zweiten Vorteil, den der Möglichkeit zum Rauchabzug und/oder zur Insufflation, darzustellen, ist der primäre aus dem doppelwandigen Aufbau resultierende Vorteil der, die Wärme vom in Kontakt mit dem Bauchdecke 42 stehenden proximalen Endabschnitt 10 abzuhalten. Die Trennung zwischen innerer und äußerer Wand 27, 28 und die schlechten Wärmetransfereigenschaften des Luftspaltes zwischen den Wänden führt dazu, dass die an der inneren Wand 27 generierte Wärme nicht einfach an die äußere Wand 28 transferiert wird. Demzufolge bleibt die äußere Wand 28 relativ kalt, was wiederum ermöglicht, dass die Bauchdecke oder anderes Gewebe, das in Kontakt mit der äußeren Wand der Röhre 8 steht, nicht geschädigt wird.
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Ein Fachmann wird zur Kenntnis nehmen, dass weitere Änderungen an den beschriebenen Vorrichtungen durchgeführt werden können, ohne den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen. So können beispielsweise zusätzlich zur oben beschrieben Gewebeziehvorrichtung 2, andere Möglichkeiten zum Ziehen von Gewebe in die Röhre 8 erwogen werden. Die bipolare elektrochirurgische Anordnung 13 ist in der Lage, jedes in Kontakt mit ihr kommende Gewebe zu schneiden. Andere Alternativen beinhalten Alternativen für den doppelwandigen Aufbau, einschließlich vielschichtiger Laminatstrukturen, die ein Vakuum zwischen den Wänden bereitstellen, oder das Füllen des Zwischenraums mit anderen Materialen wie Schaum oder Inertgas. Solche Alternativen können vom Fachmann ersonnen werden, ohne den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Zusammenfassung
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Eine Vorrichtung zum Morcellieren von Gewebe innerhalb einer Körperhöhle eines Patienten umfassend eine feststehende Röhre (8) mit einem distalen Endabschnitt (12), und eine am distalen Ende der Röhre angeordnete bipolare elektrochirurgische Elektrodenanordnung (13). Die elektrochirurgische Elektrodenanordnung (13) umfasst eine erste und zweite Elektrode (14, 16), die durch ein Isolationselement (15) getrennt sind. Wenn eine elektrochirurgische Schneidspannung an die Elektrodenanordnung (13) angelegt und eine Relativbewegung zwischen der Röhre (8) und dem Gewebe eingeleitet wird, wird innerhalb der Röhre ein Kern aus abgetrenntem Gewebe geformt, so dass dieser aus der Körperhöhle des Patienten entfernt werden kann. Die Röhre (8) weist einen doppelwandigen Aufbau mit einer Innenwand (27), einer Außenwand (28) und einem dazwischen befindlichen Luftspalt (23) auf. Dieser doppelwandige Aufbau reduziert die Wärme, die sich proximal entlang der Röhre (8) ausbreiten kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2005/112806 [0002, 0006]
- WO 92/10969 [0004, 0004]
- GB 2214428 [0004]