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Die Erfindung bezieht sich auf ein Möbelscharnier mit einem an einem Möbelkorpus befestigbaren Korpus-Scharnierteil, einem an einem Türflügel befestigbaren Türflügel-Scharnierteil und mindestens einem einen Scharnierarm des Korpus-Scharnierteils mit dem Türflügel-Scharnierteil verschwenkbar verbindenden Gelenkhebel, wobei das Korpus-Scharnierteil einen Dämpfer zum Dämpfen einer Schließbewegung des Möbelscharniers aufweist, der vom Türflügel-Scharnierteil betätigbar ist, wobei der Dämpfer zumindest teilweise innerhalb des Scharnierarms des Korpus-Scharnierteils angeordnet ist.
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Möbelscharniere mit Dämpfern, durch welche eine Schließbewegung des Möbelscharniers abgedämpft wird, sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Hierbei ist es bekannt, den Dämpfer am Korpus-Scharnierteil oder am Türflügel-Scharnierteil des Möbelscharniers anzuordnen. Eine Anordnung am Türflügel-Scharnierteil geht beispielsweise aus der
EP 1 404 938 B1 hervor. In einem letzten Abschnitt der Schließbewegung des Möbelscharniers läuft der Scharnierarm des Korpus-Scharnierteils an ein Betätigungselement des auf das Türflügel-Scharnierteil von außen aufgesetzten Dämpfers an und verschiebt dieses Betätigungselement gegen den Widerstand des Dämpfers.
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In der
DE 20 2006 002 504 U1 ist eine Dämpferanordnung mit einem Dämpfer und einer Übertragungseinrichtung zur Übertragung einer Kraft auf den Dämpfer gezeigt, wobei der Dämpfer außerhalb des Scharnierarms eines Möbelscharniers angeordnet ist. Die
WO 2005/108728 A1 offenbart eine Dämpfeinrichtung, welche unabhängig vom Möbelscharnier am Möbelstück anordenbar ist.
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Aus der
DE 103 33 925 A1 geht ein Möbelscharnier mit einem im Türflügel-Scharnierteil integrierten Dämpfer hervor. Das Betätigungselement dieses Dämpfers ragt in den Bereich des Scharniertopfs des Türflügel-Scharnierteils und weist eine Schrägfläche auf, gegen welche beim Schließen des Scharniers ein Gelenkhebel anläuft, der das Betätigungselement im Weiteren verschiebt. Das Türflügel-Scharnierteil ist hierbei gegenüber anderen herkömmlichen Möbelscharnieren wesentlich größer ausgebildet.
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Bekannt sind weiters gedämpfte Möbelscharniere, bei denen das Korpus-Scharnierteil den Dämpfer aufweist. Ein Möbelscharnier der eingangs genannten Art ist aus der
US 6,591,454 B2 bekannt. Der Dämpfer weist ein Gehäuse auf, welches von außen auf den Scharnierarm aufgesetzt ist. Beim Schließen des Möbelscharniers läuft das Türflügel-Scharnierteil gegen ein relativ zum Dämpfergehäuse verschiebbares Betätigungsteil des Dämpfers an und verschiebt dieses im Weiteren gegen den Dämpfungswiderstand. Durch den auf den Scharnierarm aufgesetzten Dämpfer vergrößert sich die insgesamte Baugröße des Möbelscharniers wesentlich.
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Ein weiteres Möbelscharnier, bei welchem das Korpus-Scharnierteil den Dämpfer aufweist, ist aus der
EP 1 375 797 A1 bekannt. Der Dämpfer ist bei diesem Möbelscharnier innerhalb des Scharnierarms angeordnet und gelenkig mit einer am inneren Gelenkhebel des Möbelscharniers angebrachten Verbindungslasche verbunden. Bei diesem Möbelscharnier kommt es zu hohen Belastungsspitzen des inneren Gelenkhebels beim Schließen des Scharniers mit einer entsprechenden Bruchgefährdung des Gelenkhebels. Auch ist der Betätigungsweg für den Dämpfer relativ kurz.
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Aus der
US 5,012,551 ist ebenfalls ein Möbelscharnier mit einem im Scharnierarm integrierten Dämpfer bekannt, welcher vom inneren Gelenkhebel betätigt wird. Der innere Gelenkhebel weist hierbei einen von der Schwenkachse, um die er gegenüber dem Scharnierarm verschwenkbar ist, in eine von der Schwenkachse, um die er gegenüber dem Türflügel-Scharnierteil verschwenkbar ist, wegweisende Richtung abstehenden Verbindungs-Hebelarm auf, an welchem der Dämpfer angreift. Der Dämpfer ist rechtwinklig zur Längsausdehnung des Scharnierarms ausgerichtet. Es kann dadurch nur ein sehr kurzer Dämpfer mit einem kurzen Betätigungsweg eingesetzt werden.
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Die
DE 202 07 036 U1 zeigt ein Kreuzgelenkscharnier, welches mit einem im Scharnierarm integrierten Lineardämpfer versehen ist, dessen Kolbenstange direkt an einem bei einem Kreuzgelenkscharnier relativ groß ausgebildeten Gelenkhebel angreift.
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Beim aus der
DE 31 20 201 A1 bekannten Möbelscharnier ist im Scharnierarm ein Reibungsdämpfer angeordnet, der einen auf einem Stangenkolben angeordneten Bremszylinder aufweist. In eine Nut des Bremszylinders greift ein mit dem inneren Gelenkhebel des Scharniers verbundener Mitnehmerhebel ein.
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Aus der
EP 1 255 013 A2 ist ein gedämpftes Möbelscharnier bekannt, bei welchem im Bereich des Scharniertopfes oder des Scharnierarms ein beweglicher, vom Gelenkhebel mittelbar oder unmittelbar betätigbarer Schieber vorgesehen ist. Dieser weist mindestens eine Gleitfläche auf, die an einer zugeordneten, feststehenden Gleitfläche des Möbelscharniers entlanggleitet, wobei zwischen den Gleitflächen ein hochviskoses Medium eingebracht ist, welches die Dämpfungswirkung erzeugt.
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Beim aus der
WO2004/083580 A1 bekannten Möbelscharnier wird der Dämpfer durch zusätzliche zwischen dem Korpus-Scharnierteil und dem Türflügel-Scharnierteil angeordnete Gelenkhebel betätigt, was zu einer relativ ausladenden Bauweise des Möbelscharniers führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Möbelscharnier der eingangs genannten Art bereitzustellen, durch welches eine kompakte Bauweise und eine robuste Ausbildung ermöglicht werden. Erfindungsgemäß gelingt dies durch ein Möbelscharnier mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Beim Möbelscharnier gemäß der Erfindung ist der Dämpfer somit zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, innerhalb des Scharnierarms angeordnet, d. h. in den Scharnierarm integriert. Der Scharnierarm weist weiters einen Schieber auf, der gegenüber dem Scharnierarm zwischen einer Bereitschaftsstellung und einer eingeschobenen Endstellung verschiebbar ist.
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Im geöffneten Zustand des Scharniers nimmt der Schieber die Bereitschaftsstellung ein. Beim Schließen des Scharniers kommt es zum Anlaufen des Türflügel-Scharnierteils an den Schieber, wodurch der Schieber beim weiteren Schließen des Scharniers zunehmend in Richtung seiner eingeschobenen Endstellung verschoben wird. Der Schieber wirkt mit dem Dämpfer zusammen, so dass die Verschiebung des Schiebers zwischen seiner Bereitschaftsstellung und seiner eingeschobenen Endstellung gegen den Dämpfungswiderstand des Dämpfers erfolgt.
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Vorzugsweise wird als Dämpfer ein Lineardämpfer eingesetzt, d. h. im Gegensatz zu einem Rotationsdämpfer resultiert die Dämpfung aus einer linearen Verschiebung eines Widerstandselements des Dämpfers. Insbesondere wird der Dämpfer von einer Kolben-Zylinder-Einheit gebildet. Hierbei befindet sich im Zylinder ein längsverschieblicher Kolben, dessen Kolbenstange mit dem Schieber zusammenwirkt, wobei der Schieber vorzugsweise direkt am Dämpfer angreift. Hierbei kann er an seinem vom Türflügel-Scharnierteil abgewandten Ende an der Kolbenstange des Dämpfers angreifen, also mit dieser starr oder gelenkig verbunden ist. Der Kolben ist hierbei gegenüber dem Scharnierarm unverschiebbar gehalten. Möglich ist auch die umgekehrte Anordnung eines solchen Lineardämpfers, also eine unverschiebbare Halterung der Kolbenstange am Scharnierarm und eine Verbindung des Zylinders mit dem Schieber, um diesen bei der Betätigung des Dämpfers gegenüber der Kolbenstange zu verschieben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Schieber einen innerhalb des Scharnierarms sich befindenden Abschnitt auf, in welchem er verschiebbar am Scharnierarm gelagert ist. Günstigerweise steht hierbei ein Abschnitt des Schiebers aus dem dem Türflügel-Scharnierteil zugewandten Ende des Scharnierarms aus dem Scharnierarm heraus. An diesem Ende des Schiebers läuft das Türflügel-Scharnierteil beim Schließen des Möbelscharniers an.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Schieber eine erste und eine zweite Seitenwange auf. Die Seitenwangen erstrecken sich durch auf beiden Seiten des mindestens einen Gelenkhebels liegende Zwischenräume zwischen dem mindestens einen Gelenkhebel und einer jeweiligen Seitenwange des Scharnierarms und stehen aus dem Scharnierarm an seinem dem Türflügel-Scharnierteil zugewandten Ende heraus. Die verschiebbare Lagerung dieser Seitenwangen am Scharnierarm kann mittels Stift-Langloch-Führungen erfolgen. Hierbei kann mindestens ein mit der Seitenwange des Scharnierarms verbundener Stift in mindestens ein Langloch einer jeweiligen Seitenwange des Schiebers ragen. Auch eine Anordnung der Langlöcher in den Seitenwangen des Scharnierarms ist denkbar und möglich, wobei an den Seitenwangen des Schiebers angeordnete Stifte in diese Langlöcher ragen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbelscharniers in Schrägsicht, im geöffneten Zustand;
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2 das Möbelscharnier von 1 im teilweise geschlossenen Zustand;
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3 das Möbelscharnier von 1 im geschlossenen Zustand;
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die 4 bis 6 den 1 bis 3 entsprechende Schrägsichten, wobei der Scharnierarm und das Türflügel-Scharnierteil entlang ihrer Längsmitte aufgeschnitten dargestellt sind;
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7 eine Explosionsdarstellung des Möbelscharniers.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Möbelscharniers gemäß der Erfindung ist in den Figuren dargestellt. Das Möbelscharnier umfasst ein Korpus-Scharnierteil 1, welches an einem in den Figuren nicht dargestellten Möbelkorpus zu befestigen ist, und ein Türflügel-Scharnierteil 2, welches an einem in den Figuren nicht dargestellten Türflügel eines Möbelstücks zu befestigen ist. Das Korpus-Scharnierteil 1 und das Türflügel-Scharnierteil 2 sind über Gelenkhebel 3, 4 gelenkig miteinander verbunden, um eine Verschwenkung des Türflügel-Scharnierteils 2 gegenüber dem Korpus-Scharnierteil 1 zwischen einem offenen Zustand des Möbelscharniers (vgl. 1) und einem geschlossenen Zustand des Möbelscharniers (vgl. 3) zu ermöglichen. Im geschlossenen Zustand des Möbelscharniers überdeckt der mittels mindestens eines solchen Möbelscharniers verschwenkbare Türflügel die Öffnung des Möbelkorpus und im geöffneten Zustand des Möbelscharniers ist der Türflügel aufgeschwenkt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Möbelscharnier in Form eines Viergelenkscharniers ausgebildet, wobei es einen äußeren Gelenkhebel 3 und einen inneren Gelenkhebel 4 umfasst, welche jeweils verschwenkbar einerseits an einem Scharnierarm 5 des KorpusScharnierteils 1, andererseits am Türflügel-Scharnierteil 2 angebracht sind. Die Schwenkachsen der Gelenkhebel 3, 4 liegen hierbei parallel zueinander. Zur schwenkbaren Lagerung der Gelenkhebel 3, 4 am Scharnierarm 5 dienen am Scharnierarm 5 befestigte Achsbolzen 6, 7. Zur verschwenkbaren Lagerung der Gelenkhebel 3, 4 am Türflügel-Scharnierteil 2 dient ein am Türflügel-Scharnierteil 2 befestigter U-förmiger Achsbolzen 8. Statt dessen könnten auch separate Achsbolzen vorhanden sein.
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Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Anzahl von Gelenkhebeln 3, 4 beschränkt. Beispielsweise könnten auch vier Gelenkhebel vorhanden sein, von welchen jeweils zwei am Korpus-Scharnierteil und zwei am Türflügel-Scharnierteil verschwenkbar angebracht sind, und die verschwenkbar miteinander verbunden sind.
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Ein erfindungsgemäßes Möbelscharnier ist vorzugsweise in einem letzten Abschnitt seiner Schließbewegung mittels mindestens eines Federelements selbstschließend ausgebildet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist hierzu der innere Gelenkhebel 4 ein Druckstück 9 auf, welches mit einem nach Art einer Blattfeder ausgebildeten Federelement 10 zusammenwirkt. Das Federelement 10 ist mittels eines Stiftes 11 am Scharnierarm 5 gehalten.
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Das Türflügel-Scharnierteil 2 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel in Form eines Scharniertopfs mit seitlich abstehenden Befestigungsflanschen 12, 13 ausgebildet, welche Schraublöcher zum Anschrauben am Türflügel aufweisen. Im geschlossenen Zustand des Möbelscharniers ragt ein dem Türflügel-Scharnierteil 2 zugewandtes Ende des Scharnierarms 5 in eine Vertiefung 14 des Scharniertopfs.
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Der Scharnierarm 5 ist mit einer Montageplatte (= Montagebock) 15 verbunden, welche seitlich abstehende Flansche 16, 17 mit Schraublöchern aufweist, durch welche die Montageplatte 15 in einer Montageebene am Möbelkorpus anschraubbar ist. Die Verbindung des Scharnierarms 5 mit der Montageplatte 15 kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Obwohl eine unlösbare starre Verbindung möglich ist, ist es bevorzugt, eine justierbare, vorzugsweise lösbare Verbindung vorzusehen. Beispielsweise kann hierbei am Scharnierarm 5 ein Clipsteil angebracht sein, welches in ein an der Montageplatte angebrachtes Clipsaufnahmeteil einklipsbar ist. Solche Clipsverbindungen zwischen dem Scharnierarm 5 und der Montageplatte 15 sind bekannt.
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Der Scharnierarm 5 besitzt einen zur Montageplatte 15 bzw. zur Montageebene hin offenen U-förmigen Querschnitt mit Seitenwangen 18, 19, die von einem Verbindungssteg 20 miteinander verbunden sind. Zwischen den Seitenwangen 18, 19 befindet sich ein Aufnahmeraum des Scharnierarms 5.
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Die Achsbolzen 6, 7 verlaufen zwischen den Seitenwangen 18, 19. Auch der das Federelement 10 haltende Stift 11 ist vorzugsweise an den Seitenwangen 18, 19 angebracht.
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Im zwischen den Seitenwangen 18, 19 liegenden Aufnahmeraum des Scharnierarms 5 befindet sich ein Dämpfer 21, der als Lineardämpfer in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist. Ein innerhalb des Zylinders 22 des Dämpfers angeordneter Kolben bildet ein Widerstandselement des Dämpfers, der beim Dämpfungsvorgang gegen ein Dämpfungsfluid arbeitet. Der Dämpfer kann hierbei als hydraulischer oder pneumatischer Dämpfer ausgebildet sein. Mit dem Kolben ist eine aus dem Zylinder 22 herausgeführte Kolbenstange 23 verbunden, die ein Betätigungselement des Dämpfers darstellt.
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Vorzugsweise wird vom Dämpfer 21 nur in eine Betätigungsrichtung eine Dämpfungskraft ausgeübt, im gezeigten Ausführungsbeispiel beim Einschieben der Kolbenstange 23, während in die andere Betätigungsrichtung möglichst keine oder eine geringere Dämpfungskraft wirkt.
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Das Möbelscharnier weist weiters einen vom Scharnierarm 5 in dessen Längsrichtung verschiebbar geführten Schieber 24 auf. Dieser wirkt einerseits mit dem Dämpfer 21, andererseits mit dem Türflügel-Scharnierteil 2 zusammen. Hierbei kann der Schieber 24 direkt am Dämpfer angreifen. Im Ausführungsbeispiel weist die Kolbenstange 23 hierzu einen vergrößerten Kopf 25 auf, an dem der Schieber 24 angreift. Die Verbindung mit dem Kopf 25 kann hierbei gelenkig sein. Der Zylinder 22 wird vom Scharnierarm 5 gehalten.
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Im geöffneten Zustand des Möbelscharniers ist das Türflügel-Scharnierteil 2 vom Schieber 24 abgehoben, wobei sich der Schieber 24 in einer Bereitschaftsstellung befindet. Beim Schließen des Möbelscharniers läuft das Türflügel-Scharnierteil 2 (bei der in den 2 und 5 dargestellten Stellung) an den Schieber 24 und verschiebt beim weiteren Schließen den Schieber 24 zunehmend in dessen vollständig eingeschobene Endstellung, wobei der Dämpfer 21 betätigt wird, im gezeigten Ausführungsbeispiel der Kolben gegen das Dämpfungsglied verschoben wird. Im in den 3 und 6 dargestellten geschlossenen Zustand des Möbelscharniers befindet sich der Schieber 24 in seiner vollständig eingeschobenen Endstellung.
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Der Schieber 24 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel eine erste und eine zweite Seitenwange 26, 27 auf. Mehr oder weniger große Abschnitte dieser Seitenwangen 26, 27, je nach Stellung des Schiebers 24, befinden sich im zwischen den Seitenwangen 18, 19 liegenden Aufnahmeraum des Scharnierarms 5. In diesem innerhalb des Scharnierarms 5 liegenden Abschnitt des Schiebers 24 ist der Schieber 24 verschiebbar mit dem Scharnierarm 5 verbunden. Jede der Seitenwangen 26, 27 weist hierbei ein in Längsrichtung des Scharnierarms 5 sich erstreckendes Langloch 28 auf, welches vom den Gelenkhebel 3 lagernden Achsbolzen 6 durchsetzt wird. Weiters weist jede Seitenwange 26, 27 des Schiebers 24 ein Langloch 29 auf, welches vom das Federelement 10 haltenden Stift 11 durchsetzt wird. Modifizierte Ausführungen der Längsführung des Schiebers 24 sind denkbar und möglich, wobei beispielsweise jede Seitenwange 18, 19 nur ein von einem Stift oder Bolzen durchsetztes Langloch aufweisen kann. Auch mehr als zwei von Stiften oder Bolzen durchsetzte Langlöcher pro Seitenwange 26, 27 sind denkbar und möglich.
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Die Seitenwangen 26, 27 weisen aus dem dem Türflügel-Scharnierteil 2 zugewandten Ende des Scharnierarms 5 je nach Stellung des Schiebers 24 mehr oder weniger weit herausstehende Abschnitte auf. Hierbei erstrecken sich die Seitenwangen 26, 27 jeweils durch einen Zwischenraum zwischen den Gelenkhebeln 3, 4 und den Seitenwangen 18, 19 des Scharnierarms 5.
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An ihren dem Türflügel-Scharnierteil 2 zugewandten Enden sind die Seitenwangen 26, 27 durch ein Ablaufstück 30 miteinander verbunden. Beim Schließen des Möbelscharniers läuft das Türflügel-Scharnierteil 2 an eine konvex gewölbte Oberfläche 31 des Ablaufstücks 30 an. Beim weiteren Schließen des Möbelscharniers schiebt das Türflügel-Scharnierteil 2 den Schieber 24 weiter in den Scharnierarm 5 hinein. Hierbei kommt es auch zu einer Verschiebung des Ablaufstücks 30 gegenüber dem Türflügel-Scharnierteil 2.
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Die Seitenwangen 26, 27 des Schiebers 24 sind zumindest in dem Bereich, in welchem sie verschiebbar gegenüber dem Scharnierarm 5 gelagert sind, plattenförmig ausgebildet und liegen jeweils neben einer Innenseite einer jeweiligen Seitenwange 18, 19 des Scharnierarms 5. Zwischen den Seitenwangen 26, 27 des Schiebers 24 befindet sich somit ein Raum zur Anordnung weiterer Teile des Scharniers. In einem vom Türflügel-Scharnierteil 2 abgewandten Endabschnitt weisen die Seitenwangen 26, 27 jeweils Abkröpfungen auf, im Anschluss an welche die Verbindung mit dem Kopf 25 der Kolbenstange 23 erfolgt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Schieber 24 beim Öffnen des Möbelscharniers durch Zusammenwirken mit dem Gelenkhebel 3 zurück in seine Bereitschaftsstellung verschoben. Der Gelenkhebel 3 kommt hierbei in Anlage mit der vom Türflügel-Scharnierteil 2 abgewandten Seite des Ablaufstücks 30 und zieht den Schieber 24 bei seiner Verschwenkung in Richtung von dessen Bereitschaftsstellung, welche der Schieber im vollständig geöffneten Zustand des Möbelscharniers einnimmt (1 und 4).
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Statt dessen oder zusätzlich ist es auch denkbar und möglich, dass ein, beispielsweise in den Dämpfer 21 integriertes, Federelement vorhanden ist, welches den Schieber 24 beim Öffnen des Möbelscharniers von seiner eingeschobenen Endstellung zurück in seine Bereitschaftsstellung verschiebt.
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Unterschiedliche Modifikationen des gezeigten Ausführungsbeispiels sind denkbar und möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. So läuft beispielsweise im gezeigten Ausführungsbeispiel das Türflügel-Scharnierteil 2 im Bereich des Bodens der Vertiefung 14 an den Schieber 24 an. Statt dessen könnte das Türflügel-Scharnierteil 2 beispielsweise auch im Bereich des die Vertiefung 14 begrenzenden Randes an den Schieber 24 anlaufen.
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Die verschiebbare Verbindung des Schiebers 24 mit dem Scharnierarm 5 könnte auch in anderer Weise ausgebildet sein. Grundsätzlich wäre es beispielsweise auch denkbar und möglich, den Schieber 24 an der Außenseite des Scharnierarms 5 anzuordnen.
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Der Dämpfer 21 könnte mit seinem vom Türflügel-Scharnierteil 2 abgewandten Ende auch aus dem vom Türflügel-Scharnierteil 2 abgewandten Ende des Scharnierarms 5 herausstehen.
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Der Schieber 24 könnte auch mit mindestens einer Rolle zum Zusammenwirken mit dem Türflügel-Scharnierteil 2 versehen sein.
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Zwischen dem Schieber 24 und dem Dämpfer 21 könnten auch ein oder mehrere dazwischengeschaltete Übertragungselemente vorhanden sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Korpus-Scharnierteil
- 2
- Türflügel-Scharnierteil
- 3
- Gelenkhebel
- 4
- Gelenkhebel
- 5
- Scharnierarm
- 6
- Achsbolzen
- 7
- Achsbolzen
- 8
- Achsbolzen
- 9
- Druckstück
- 10
- Federelement
- 11
- Stift
- 12
- Befestigungsflansch
- 13
- Befestigungsflansch
- 14
- Vertiefung
- 15
- Montageplatte
- 16
- Flansch
- 17
- Flansch
- 18
- Seitenwange
- 19
- Seitenwange
- 20
- Verbindungssteg
- 21
- Dämpfer
- 22
- Zylinder
- 23
- Kolbenstange
- 24
- Schieber
- 25
- Kopf
- 26
- Seitenwange
- 27
- Seitenwange
- 28
- Langloch
- 29
- Langloch
- 30
- Ablaufstück
- 31
- Oberfläche