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Hintergrund der Erfindung
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In
pneumatischen Bremssystemen für Schwerlast-LKWs
wird Luft aus den pneumatischen Leitungen zur Freigabe der Betriebsbremsen
abgegeben. Die Verzögerungszeit
zwischen der eigentlichen Freigabe eines Bremspedals und der eigentlichen
Freigabe der Fahrzeugbremsen wird als Bremsfreigabezeiteinstellung
bezeichnet. Anwender wünschen,
dass die Bremsfreigabezeiteinstellung möglichst klein ist. Zur Verbesserung
der Bremsfreigabezeiteinstellung werden üblicherweise Schnellfreigabeventile
eingesetzt. Schnellfreigabeventile werden in einem Luftbremssystem üblicherweise
an einem Punkt zwischen dem Versorgungsluftvolumen und dem Zuführluftvolumen
eingebaut. Bei einer Freigabe des Bremspedals wird Luft, die den
Bremsen zugeführt
worden ist, schnell von dem Schnellfreigabeventil abgegeben, anstatt
dass sie den ganzen Weg zurück
zu der Luftversorgung strömen
würde.
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Eine
bekannte Art von Schnellfreigabeventil ist in 1 dargestellt.
Das Ventil 10 beinhaltet ein Gehäuse 12 mit einem Versorgungsport 14,
einem Abgabeport 16 und einem oder mehreren Zuführports 18.
Ein flexibles scheibenförmiges
Diaphragma 20 ist in dem Gehäuse 12 befindlich,
um den Versorgungsport 14 oder den Abgabeport 16 bei
Bedarf dichtzumachen.
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Im
Betrieb strömt,
wenn der Fahrer das Bremspedal betätigt, Luft in den Versorgungsport 14, was
das Diaphragma 20 veranlasst, gegen einen Abgabesitz 22 zu
dichten. Gleichzeitig drängt
die Luft die äußere Kante
des Diaphragmas 20 nach unten, was dazu führt, dass
Luft von dem Versorgungsport 14 zu den Zuführports 18 strömt. Gibt
der Fahrer das Bremspedal frei, so wird der Luftdruck an dem Versorgungsport 14 verringert.
Diejenige Luft, die den Bremsen zugeführt worden ist, strömt zu dem
Versorgungsport 14 zurück.
Der Differenzdruck an dem Diaphragma 20 (das heißt höherer Druck
in dem Zuführport
als der Druck in dem Versorgungsport) bewegt das Diaphragma 20 von
dem Abgabesitz 22 weg in Eingriff mit einem Einlasssitz 24 nach
oben. Im Ergebnis wird Luft von dem Zuführvolumen durch den Abgabeport 16 abgegeben.
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Bei
einigen bekannten Schnellfreigabeventilen tritt ein Differenzdruck
an dem Diaphragma auf, wenn Luft von dem Versorgungsport zu den
Zuführports
strömt.
Dies ist nicht wünschenswert,
da dies zu einem unausgewogenen Druck an den Rädern des Fahrzeuges führen kann.
Darüber
hinaus bildet bei einigen Ausgestaltungen das Diaphragma mit dem Einlassport
während
der Bremsfreigabe nicht so schnell wie gewünscht eine Dichtung, was insbesondere
bei Niederdruckanwendungen, so beispielsweise bei 207 MPa (30 psi)
oder weniger, der Fall ist. Im Ergebnis kann ein wenig zugeführte Luft
zurück
zu dem Versorgungsport strömen,
was die Bremsfreigabezeiteinstellung verschlechtert.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere
eine Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung, die sich zwischen einem ersten Betriebsmodus
und einem zweiten Betriebsmodus in Reaktion auf ein Druckdifferenzial
an einem beweglichen Glied bewegt.
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Die
Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung kann einen ersten Port, einen zweiten Port,
einen dritten Port und das bewegliche Glied beinhalten. In einem
ersten Betriebsmodus kann das bewegliche Glied den zweiten Port
dichtmachen, während
eine Fluidströmung
zwischen den ersten und dritten Ports ermöglicht wird, wobei der Differenzdruck
zwischen dem ersten Port und dem dritten Port während des ersten Betriebsmodus
etwa gleich 0 ist. In dem zweiten Betriebsmodus kann das bewegliche
Glied den ersten Port dichtmachen, während eine Fluidströmung zwischen
dem dritten Port und dem zweiten Port ermöglicht wird, wobei das bewegliche
Glied dafür
ausgelegt ist, von dem ersten Betriebsmodus zu dem zweiten Betriebsmodus
in Reaktion auf eine kleine Änderung
des Differenzdruckes überzugehen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Die
vorgenannten Merkmale der vorliegenden Erfindung erschließen sich
einem Fachmann auf dem einschlägigen
Gebiet, dem die vorliegende Erfindung bei Betrachtung der nachfolgenden
Beschreibung der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende
Zeichnung verständlich
wird, die sich wie folgt zusammensetzt.
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1 ist
ein Querschnitt eines Schnellfreigabeventils aus dem Stand der Technik.
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2 ist
eine Schnittansicht eines exemplarischen Ausführungsbeispieles der Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung in
einem ersten Betriebsmodus.
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3A und 3B sind
isometrische Ansichten eines Abgabeeinsatzes des exemplarischen Ausführungsbeispieles
von 2.
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4 ist
eine Schnittansicht des Abgabeeinsatzes von 3A und 3B entlang
der Linie 4-4 von 3A.
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5A und 5B sind
isometrische Ansichten eines Einlasseinsatzes des exemplarischen Ausführungsbeispieles
von 2.
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6 ist
eine Schnittansicht des Einlasseinsatzes von 5A und 5B entlang
der Linie 6-6 von 5A.
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7 ist
eine isometrische Ansicht eines Diaphragmas des exemplarischen Ausführungsbeispieles
von 2.
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8 ist
eine Schnittansicht des Diaphragmas von 7 entlang
der Linie 8-8 von 7.
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9 ist
eine Schnittansicht der Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung von 2 in einem zweiten
Betriebsmodus.
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Detailbeschreibung
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Obwohl
verschiedene Aspekte und Konzepte der Erfindung hier als in Kombination
in den exemplarischen Ausführungsbeispielen
beschrieben und dargestellt sind, können diese verschiedenen Aspekte
und Konzepte in vielen alternativen Ausführungsbeispielen verwirklicht
sein, und zwar entweder einzeln oder in verschiedenen Kombinationen
oder Unterkombinationen hiervon. All diese Kombinationen und Unterkombinationen
sollen, außer
dies ist explizit anders angegeben, innerhalb des Schutzumfanges
der vorliegenden Erfindung befindlich sein. Darüber hinaus sollen, obwohl verschiedene
alternative Ausführungsbeispiele
hinsichtlich verschiedener Aspekte und Merkmale der Erfindung, so
beispielsweise alternative Materialien, Strukturen, Ausgestaltungen,
Verfahren, Vorrichtungen, Software, Hardware, Steuer- bzw. Regellogik
und dergleichen mehr, hier beschrieben sind, derartige Beschreibungen
keine vollständige
oder erschöpfende
Auflistung von verfügbaren
alternativen Ausführungsbeispielen
darstellen, seien sie nun derzeit bekannt oder hier als herkömmlich oder
standardmäßig identifiziert
oder in Zukunft noch entwickelt. Ein Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet
kann einen oder mehrere der Aspekte, Konzepte oder Merkmale der
Erfindung in zusätzlichen
Ausführungsbeispielen
innerhalb des Schutzbereiches der vorliegenden Erfindung einsetzen,
auch wenn derartige Ausführungsbeispiele
hier nicht explizit offenbart sind. Darüber hinaus soll ungeachtet
dessen, dass einige Merkmale, Konzepte oder Aspekte der vorliegenden
Erfindung hier als bevorzugte Anordnung oder Verfahren beschrieben sind,
eine derartige Beschreibung nicht nahelegen, dass dieses Merkmal
notwendig oder erforderlich ist, außer dies ist explizit so angegeben.
Darüber
hinaus können
exemplarische oder repräsentative
Werte und Bereiche angegeben sein, um das Verständnis der vorliegenden Erfindung
zu erleichtern. Derartige Werte und Bereiche sollen jedoch nicht
in einem begrenzenden Sinne verstanden werden und lediglich dann
kritische Werte oder Bereiche darstellen, wenn dies explizit so
angegeben ist.
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Die
vorliegende Offenbarung beschreibt eine Strömungssteuer- bzw. Regelvorrichtung
mit einer Mehrzahl von Ports und einem flexiblen Glied, das in Reaktion
auf einen Differenzdruck an dem Glied beweglich ist. In einem ersten
Betriebsmodus ist das Glied in einer ersten Position, in der das
Glied eine Strömung
zwischen einem ersten und dritten Port ermöglicht, während ein zweiter Port dichtgemacht
ist. In einem zweiten Betriebsmodus bewegt sich das Glied in eine
zweite Position, in der das Glied den ersten Port dichtmacht und
eine Strömung
zwischen den zweiten und dritten Ports ermöglicht. Die Strömungsvorrichtung
ist derart ausgestaltet, dass dann, wenn die Vorrichtung in dem
ersten Betriebsmodus ist, das Druckdifferenzial zwischen den ersten
und dritten Ports gleich 0 sein kann. Darüber hinaus ist das flexible
Glied dafür
ausgelegt, schnell zu der zweiten Position überzugehen, wenn in dem zweiten Betriebsmodus
das Druckdifferenzial zwischen dem ersten Port und dem dritten Port
klein, so beispielsweise weniger als 207 MPa (30 psi), ist.
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2 zeigt
ein exemplarisches Ausführungsbeispiel
der Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung. Bei
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel
von 2 ist die Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung als Schnellfreigabeventil zur Verwendung in
einem Fahrzeugluftbremssystem verwirklicht. Einem Durchschnittsfachmann
auf dem einschlägigen
Gebiet erschließt
sich jedoch, dass die hier offenbarten Konzepte auch auf eine Vielzahl
von anderen Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtungen anwendbar sind, so beispielsweise bei einem
Doppelrückschlagventil.
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Die
Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung 30 beinhaltet eine Gehäuseanordnung 32 mit
einem Einlass- oder Versorgungsport 34, wenigstens einem Zuführport 36,
einem Abgabe- oder Auslassport 38 und einer Kammer 40,
die die Ports miteinander verbindet. Ein bewegliches Glied 42,
das in Form eines Diaphragmas verwirklicht ist, ist innerhalb der
Kammer 40 befindlich, um einen oder mehrere der Ports selektiv
dichtzumachen. Eine große
Vielzahl von Ausgestaltungen ist bei dem Gehäuse 32 möglich. Die
besondere Ausgestaltung des Gehäuses 32 in 2 ist
gewählt,
um die allgemeine Anordnung der Ports und des beweglichen Gliedes
bequem darstellen zu können.
Andere Anordnungen sind gleichwohl möglich. Mit Blick auf die allgemeine
Perspektive einer Strömungssteuerung
bzw. Regelung zwischen Ports erschließt sich einem Durchschnittsfachmann auf
dem einschlägigen
Gebiet, dass die Ports untereinander austauschbar sind. So kann
beispielsweise der Versorgungsport auch als Abgabeport oder als Zuführport dienen,
der Zuführport
kann auch als Versorgungsport oder als Abgabeport dienen, und der Abgabeport
kann auch als Versorgungsport oder als Zuführport dienen.
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In
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel von 2 sind
der Versorgungsport 34 und der Abgabeport 38 im
Wesentlichen entlang einer Mittelachse 44 ausgerichtet,
obwohl dies nicht notwendigerweise so sein muss ist. Der Versorgungsport 34 und der
Abgabeport 38 können
als Abschnitt eines Versorgungseinsatzes 46 beziehungsweise
eines Abgabeeinsatzes 48 ausgebildet sein. Der Versorgungsport 34 und
der Abgabeport 38 können
jedoch auch integral mit dem Gehäuse 32 oder
auf beliebige andere geeignete Weise ausgebildet sein.
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Wie
in 3A, 3B und 4 gezeigt ist,
weist der Abgabeeinsatz 48 des exemplarischen Ausführungsbeispieles
von 2 einen ersten Endabschnitt 50 und einen
zweiten Endabschnitt 52 auf. Der Abgabeeinsatz 48 beinhaltet
eine Seitenwand 54 mit einer im Allgemeinen zylindrischen
Ausgestaltung, die entlang einer Mittelachse 56 zentriert
ist. Die Seitenwand 54 beinhaltet im Allgemeinen zylindrische
innere und äußere Seitenoberflächen 58, 60. Die
innere Seitenwandoberfläche 58 legt
einen Strömungsdurchlass 62 fest,
der eine Abgabeöffnung 64 an
dem ersten Endabschnitt 50 und einen Abgabeport 66 an
dem zweiten Endabschnitt 52 beinhaltet.
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Die
innere Seitenoberfläche 58 beinhaltet
einen ersten und einen zweiten sich axial erstreckenden Abschnitt 68 beziehungsweise 70,
die durch eine sich radial erstreckende innere Schulter 72 verbunden
sind. Der erste sich axial erstreckende Abschnitt 68 erstreckt
sich von der Abgabeöffnung 64 zu
der inneren Schulter 72. Der erste sich axial erstreckende Abschnitt 68 kann
derart ausgestaltet sein, dass er ein Schiebeverbindungsanschlussstück (nicht
gezeigt) aufnimmt und mit diesem in Eingriff ist. Das Schiebeverbindungsanschlussstück gelangt,
sobald es in die Abgabeöffnung 64 eingesetzt
ist, mit der inneren Seitenoberfläche 58 in Anbringung.
Damit wirkt, wenn der Abgabeeinsatz 48 in die Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung 30 eingebaut ist, der Abgabeeinsatz 48 als
Verbindungspunkt zu einer anderen Strömungssteuer- bzw. Regelvorrichtung,
einer Luftleitung oder anderen Strömungskomponenten. Die Abgabeöffnung 64 beinhaltet
eine Abfasung 74, um das Einführen des Schiebeverbindungsanschlussstückes zu
erleichtern.
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Wie
in 4 gezeigt ist, beinhaltet der zweite Endabschnitt 52 einen
Abgabesitz 76, der den Abgabeport 66 umschreibt.
Der Abgabesitz 76 ist dafür ausgelegt, eine Dichtgrenzfläche mit
dem beweglichen Glied 42 (siehe 2) zu bilden,
wenn das bewegliche Glied mit dem Sitz in Eingriff ist. Der Abgabeport 66 ist
derart ausgestaltet, dass er eine Mehrzahl von kleineren Öffnungen 78 beinhaltet,
was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass das Diaphragma 42 in
den Abgabeport 66 vorragt, wenn das Diaphragma und der
Abgabesitz 76 in Dichteingriff sind.
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Die äußere Seitenoberfläche 60 des
Abgabeeinsatzes 48 beinhaltet einen sich radial erstreckenden
Flansch 80 benachbart zu dem ersten Endabschnitt 50.
Darüber
hinaus weist die äußere Oberfläche 60 des
zweiten Endabschnittes 52 eine im Allgemeinen verjüngte oder
konische Ausgestaltung auf. Wie in 2 gezeigt
ist, steht der Flansch 80 mit einer entsprechenden Struktur
des Gehäuses 32 in
Eingriff, wobei der Abgabeeinsatz 48 eingebaut ist, um
sicherzustellen, dass der Abgabesitz 76 geeignet positioniert
ist. Der verjüngte
zweite Endabschnitt 52 unterstützt das Leiten der Luftströmung von
dem Einlassport 34 zu den Zuführports 36.
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Wie
in 5A, 5B und 6 gezeigt ist,
weist der Versorgungseinsatz 46 eine im Allgemeinen zylindrische
Ausgestaltung mit einem ersten Ende 82 und einem zweiten
Ende 84 auf. Das zweite Ende 84 beinhaltet eine
Mehrzahl von im Allgemeinen runden Öffnungen 86, die gleichmäßig um eine Mittelachse 88 herum
angeordnet sind. Die Öffnungen 86 können jedoch
auch anderweitig geformt oder auf eine Weise angeordnet sein, die
von der bei dem exemplarischen Ausführungsbeispiel dargestellten verschieden
ist. Darüber
hinaus sind in 5B sechs Öffnungen 86 gezeigt.
Es ist jedoch eine beliebige Anzahl von zwei oder mehr als zwei Öffnungen
möglich.
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Die Öffnungen 86 sind
in Fluidverbindung mit einem mittleren Durchlass 90, der
sich durch den Versorgungseinsatz 46 zu dem Versorgungsport 34 an
dem zweiten Ende 84 erstreckt. Eine Mehrzahl von Rippen 92 erstreckt
sich hin zu der Mittelachse 88 nach innen. Die Rippen 92 sind
im Allgemeinen zwischen den Öffnungen 86 verteilt
und erstrecken sich axial entlang des mittleren Durchlasses 90 zu dem
Versorgungsport 34. Ein Versorgungssitz 94 umschreibt
den Versorgungsport 34.
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7 und 8 stellen
das Diaphragma 42 des exemplarischen Ausführungsbeispieles
von 2 dar. Das Diaphragma 42 weist eine im
Allgemeinen zylindrische Ausgestaltung auf und beinhaltet einen
Körperabschnitt 96 und
eine sich radial erstreckende flexible Berandung bzw. Krempe 98.
Der Körperabschnitt 96 ist
derart ausgestaltet, dass er sich in den mittleren Durchlass 90 erstreckt.
Damit ist der Durchmesser D1 des Körperabschnittes 96 ein wenig
kleiner als der Durchmesser D2 der Öffnung in dem mittleren Durchlass 9 mit
einer Ausbildung, radial einwärts
von den Rippen 92 (siehe 6). Im Ergebnis
halten die Rippen 92 das Diaphragma 42 im Wesentlichen
mittig entlang der Achse 88.
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Wie
in 7 und 8 gezeigt ist, beinhaltet die
flexible, sich radial erstreckende Berandung bzw. Krempe 98 eine
Einlass- oder Versorgungsseite 100, eine Auslass- oder Abgabeseite 102 sowie
eine äußere Kante 104,
die zugeschärft
oder dünner
als eine radial innere Berandung bzw. Krempe 98 ist. Die zugeschärfte Kante 104 erstreckt
sich radial hin zu der Abgabeseite 102 unter einem Winkel Ö. Der Winkel Ö kann ein
beliebiger Winkel von 45° oder
weniger sein. Bei einem exemplarischen Ausführungsbeispiel ist der Winkel Ö zwischen
18 und 24°.
Die Dicke t der flexiblen Berandung bzw. Krempe 98 ist
im Allgemeinen dünner
als die Dicke von ebenen Diaphragmen, wie sie bei bekannten Schnellfreigabeventilen
aus dem Stand der Technik zum Einsatz kommen, so beispielsweise
bei dem Diaphragma 20 in dem Ventil 10 von 1.
Die Dicke von bekannten ebenen Diaphragmen, so beispielsweise des
Diaphragmas 20, liegt im Allgemeinen bei 1,52 mm (0,060
Inch). Die Dicke t der Berandung bzw. Krempe 98 ist weniger
als 1,27 mm (0,050 Inch). Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Dicke
t in dem Bereich von etwa 1,02 mm (0,040 Inch) bis 1,27 mm (0,050 Inch),
obwohl auch eine dünnere
Ausgestaltung möglich
ist. Die Zuschärfung
und Dünnheit
verbessern die Gesamtflexibilität
der Berandung bzw. Krempe 98. Mit anderen Worten, die Berandung
bzw. Krempe 98 ist gegenüber Änderungen des Luftdruckes im
Allgemeinen empfindlicher als dickere, nicht zugeschärfte, ebene
Diaphragmen.
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Einem
Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet
erschließt
sich ohne Weiteres, dass die Erfindung unter Verwendung einer Vielzahl
von Materialien verwirklicht sein kann. So kann das Diaphragma 42 beispielsweise
aus einer Vielzahl von elastomeren Materialien, die eine ausreichende
Flexibilität
für das hier
Beschriebene aufweisen, gefertigt sein oder einen flexiblen Abschnitt
hieraus enthalten. Polymere Materialien, so beispielsweise Nitrilgummi
und Fluorkohlenstoffpolymere, haben sich als ausreichend erwiesen.
Die Gehäuseanordnung 32,
der Versorgungseinsatz 46 und der Abgabeeinsatz 48 können aus
einer Vielzahl von Materialien, darunter Kunststoff, Aluminium,
Zink und Stahl, gefertigt sein, wobei man jedoch nicht hierauf beschränkt ist.
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Wie
in 2 gezeigt ist, sind der Versorgungseinsatz 46 und
der Abgabeeinsatz 48 im Inneren der Gehäuseanordnung 32 derart
eingebaut, dass die Einsätze
im Wesentlichen entlang der Mittelachse 44 ausgerichtet
sind, obwohl dies nicht zwangsweise erforderlich ist. Die Einsätze 46, 48 können auf
eine Vielzahl von Weisen in Anbringung mit der Gehäuseanordnung 32 gelangen,
so beispielsweise mittels einer Gewindeverbindung, Klebstoffen,
einer Presspassung oder eines anderen geeigneten Verfahrens. Das
Diaphragma 42 ist zwischen den Einsätzen 46, 48 freigängig befindlich,
wobei sich der Körperabschnitt 96 des
Diaphragmas in den mittleren Durchlass 90 erstreckt. Der
radiale Zwischenraum c zwischen der äußeren Kante der Berandung bzw.
Krempe 98 und einer inneren Oberfläche 106 des Gehäuses 32 ist
derart ausgestaltet, dass er kleiner als etwa 0,76 mm (0,030 Inch)
ist. Bei einem Ausführungsbeispiel
ist der Zwischenraum c in dem Bereich von etwa 0,38 mm (0,015 Inch)
bis 0,51 mm (0,020 Inch). Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist der Zwischenraum in dem Bereich von 0,13 mm (0,005 Inch) bis
0,25 mm (0,010 Inch). Der schmale Zwischenraum unterstützt die
Beschränkung
der Menge der zugeführten
Innenluft, die von dem Zuführvolumen
zurück
in den Versorgungsport 34 strömt, während gleichzeitig ein kleiner
Zwischenraum für
das Anschwellen des Diaphragmas 42 sowie für Abmessungstoleranzen
bereitgestellt ist.
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In
einer eingebauten Ausgestaltung kann sich das Diaphragma 42 zwischen
einer ersten Position, in der die Abgabeseite 102 der Berandung
bzw. Krempe 98 mit dem Abgabesitz 76 in Eingriff
steht, und einer zweiten Position, in der die Versorgungsseite 100 der
Berandung bzw. Krempe 98 mit dem Versorgungssitz 94 in
Eingriff steht, bewegen. In der ersten Position sind der Versorgungsport 34 und
die Zuführports 36 in
Fluidverbindung, während
der Abgabeport 38 von dem Diaphragma 42 im Wesentlichen
verschlossen wird. In der zweiten Position sind die Zuführports 36 und
der Abgabeport 38 in Fluidverbindung, während der Versorgungsport 34 von dem
Diaphragma 42 verschlossen wird.
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Bei
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel
von 2 ist die Strömungssteuer- bzw. Regelvorrichtung
als Schnellfreigabeventil für
das Luftbremssystem eines Fahrzeuges ausgestaltet. Als solches ist
die Druckluftversorgung fluidverbindungstechnisch mit dem Versorgungsport 34 verbunden. Die
Zuführports 36 sind
derart ausgestaltet, dass sie die Druckluft zu den strömungsabwärtigen Bremskomponenten
leiten, so beispielsweise zu den Bremskammern. Der Abgabeport 38 ist
dafür ausgestaltet,
Luft aus dem Bremssystem an die Atmosphäre abzugeben.
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Bei
Schnellfreigabeventilen, die sich eines ebenen Diaphragmas bedienen,
wie dies bei dem bekannten Beispiel von 1 der Fall
ist, bewirkt der Luftdruck an dem Diaphragma während des Lufteinwirkbetriebsmodus,
dass das ebene Diaphragma in den Abgabeport vorragt. Es ist bekannt,
dass sich hieraus ein Ausfall oder Ausblasen (blow out) des Diaphragmas
ergeben kann. Der Körperabschnitt 96 des
Diaphragmas 42 entsprechend der vorliegenden Erfindung
stellt jedoch eine ausreichende Stütze für das Diaphragma dar, um die
Möglichkeit
dafür,
dass das Diaphragma in den Abgabeport 38 vorragt, zu beseitigen.
Damit ist der Abschnitt des Diaphragmas 42, der gegen den
Abgabesitz 76 dichtet und den Abgabeport 38 bedeckt,
im Allgemeinen dicker als die sich radial erstreckende Berandung
bzw. Krempe 98. Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser D1
des Körperabschnittes 96 in
etwa so breit wie der Durchmesser des Abgabesitzes 76.
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2 zeigt
die Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung in einem Lufteinwirkbetriebsmodus. Der Lufteinwirkbetriebsmodus
tritt auf, wenn eine Bremseinwirkung erwünscht ist, also beispielsweise wenn
der Anwender das Bremspedal (nicht gezeigt) niederdrückt. Druckluft
tritt in den Versorgungseinsatz 46 ein und strömt um den
Diaphragmakörper 96 herum
zu dem Versorgungsport 34. Die Mehrzahl von Öffnungen 86 und
sich radial erstreckenden Rippen 92 unterstützt das
Führen
oder Leiten der Druckluft um den Körper 96 herum. Der
Luftdruck bewirkt, dass die Abgabeseite 102 des Diaphragmas 42 gegen
einen Abgabesitz 76 dichtet. Da das Diaphragma 42 nicht
zwischen dem Versorgungssitz 94 und dem Abgabesitz 96 eingespannt
ist (das heißt,
es ist freigängig)
und die flexible Berandung bzw. Krempe 98 nicht in Kontakt
mit dem Versorgungssitz 94 steht, wenn das Diaphragma 42 mit
dem Abgabesitz 76 in Eingriff steht, kann die Luft frei
von dem Versorgungsport 34 zu den Zuführports 36 wandern.
Im Ergebnis entsteht kein Differenzdruck zwischen dem Versorgungsport 34 und
dem Zuführport 36 während des
Lufteinwirkbetriebsmodus. Dies verhindert die Möglichkeit eines unausgewogenen
Druckes an den Rädern
des Fahrzeuges.
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9 zeigt
die Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung in einem Luftfreigabebetriebsmodus. Gibt der
Anwender das Bremspedal frei, so wird der Luftdruck in dem Versorgungsport 34 verringert.
Im Ergebnis strömt
Druckluft, die den Bremsen zugeführt
worden ist, zurück
zu dem Versorgungsport 34. Die flexible Berandung bzw.
Krempe 98 biegt sich in Reaktion auf den Differenzdruck
zwischen den Zuführports 36 und
dem Versorgungsport 34 in einen Eingriff mit dem Versorgungssitz 94.
Die Berandung bzw. Krempe 98 ist gegenüber Änderungen des Differenzdruckes
empfindlicher als die Diaphragmen bei bekannten Schnellfreigabeventilen,
so beispielsweise bei dem Ventil 10 von 1.
So biegt sich sogar bei einer Niederdruckbremsanwendung mit beispielsweise
weniger als 207 MPa (30 psi) die Berandung bzw. Krempe 98 und
gelangt mit dem Einlasssitz 94 in Eingriff. Bei einem Ausführungsbeispiel biegt
sich die Berandung bzw. Krempe 98 und gelangt mit dem Einlasssitz 94 bei
einem Differenzdruck von etwa 138 MPa (20 psi) von dem Zuführport 36 zu dem
Versorgungsport 34 in Eingriff. Im Ergebnis wird die Menge
der zugeführten
Luft, die zurück
zu dem Versorgungsport strömt,
minimiert, was die Bremsfreigabezeiteinstellung minimiert.
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Etwa
gleichzeitig damit, dass sich die Berandung bzw. Krempe 98 hin
zu dem Versorgungssitz 94 biegt, bewegt der Luftdruck von
dem Zuführport 36 das
Diaphragma 42 axial weg von dem Abgabesitz 76,
wodurch der Abgabeport 38 geöffnet wird. Im Ergebnis wird
Luft von dem Zuführvolumen
durch den Abgabeort 38 abgegeben.
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Die
Wirkung des Diaphragmas 42 gemäß Beschreibung im Zusammenhang
mit dem exemplarischen Ausführungsbeispiel
von 2 bis 9 ist ebenso zur Bereitstellung
der Funktion eines Doppelrückschlagventils
einsetzbar. Wie vorstehend beschrieben worden ist, bewegt sich das
Diaphragma in Reaktion auf Luftdruckänderungen zwischen einer ersten
und einer zweiten Position. In der ersten Position sind ein erster
Port und ein zweiter Port in Fluidverbindung, während das Diaphragma einen
dritten Port sperrt. In einer zweiten Position sperrt das Diaphragma
den ersten Port, während
die zweiten und dritten Ports in Fluidverbindung sind. Sind daher
die ersten und dritten Ports als Einlassports und der zweite Port
als Zuführport
ausgestaltet, so wirkt eine Strömungssteuer-
bzw. Regelvorrichtung mit dieser Ausgestaltung als Doppelrückschlagventil
und ermöglicht
eine Strömung
in den Zuführport
von demjenigen Port aus, der den höheren Druck aufweist.
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Die
Erfindung ist unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsbeispiele
beschrieben worden. Modifikationen und Abwandlungen erschließen sich durch
verständnisvolles
Studium der vorliegenden Beschreibung. Es ist beabsichtigt, dass
all diese Modifikationen und Abwandlungen insoweit mitumfasst sind,
als sie im Schutzbereich der beigefügten Ansprüche oder der Äquivalente
hierzu sind.
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Zusammenfassung
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Vorgeschlagen
wird eine Strömungssteuer- oder
Regelvorrichtung (30) mit einem ersten Port (34),
einem zweiten Port (66), einem dritten Port (36) und
einem beweglichen Glied (42). In einem ersten Betriebsmodus
macht das bewegliche Glied den zweiten Port dicht, während eine
Fluidströmung
zwischen den ersten und dritten Ports ermöglicht wird, wobei die Druckdifferenz
zwischen dem ersten Port und dem dritten Port während des ersten Betriebsmodus
etwa gleich 0 ist. In dem zweiten Betriebsmodus macht das bewegliche
Glied den ersten Port dicht, während
eine Fluidströmung
zwischen dem dritten Port und dem zweiten Port ermöglicht wird, wobei
das bewegliche Glied dafür
ausgelegt ist, von dem ersten Betriebsmodus zu dem zweiten Betriebsmodus
in Reaktion auf eine kleine Änderung
des Differenzdruckes überzugehen.