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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Verwendung in
einem Zugangsanschluss, insbesondere einem medizinischen Zugangsanschluss,
welche ein erstes Dichtungsventil und ein zweites Dichtungsventil
aufweist.
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Medizinische
Zugangsanschlüsse
werden für
gewöhnlich
bei medizinischen Verfahren verwendet, um das Einführen medizinischer
Instrumente in unterschiedliche Bereiche innerhalb des Körpers eines
Patienten, wie beispielsweise Gefäße, Kanäle oder Kavitäten, zu
erleichtern.
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Im
Allgemeinen dienen medizinische Zugangsanschlüsse dazu, in Bereiche innerhalb
eines Körpers
eines Patienten eingeführt
zu werden, die eine Flüssigkeit
unter Druck enthalten. Beispielsweise werden Katheter-Einführhilfen
für das
Einführen eines
Katheterschlauchs in ein Blutgefäß eines
Patienten angeordnet. Andererseits werden Trokare für das Einführen laparoskopischer
Instrumente in das Abdomen eines Patienten, in das Gas eingeblasen wird,
angeordnet. Unter diesen Umständen
ist es unbedingt erforderlich, dass der medizinische Zugangsanschluss
das Einführen
eines medizinischen Instrumentes ermöglicht, während verhindert wird, dass die
unter Druck stehende Flüssigkeit
entweicht.
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In
dem betreffenden medizinischen Gebiet ist es bekannt, dass medizinische
Zugangsanschlüsse
mit einer Ventilanordnung ausgestattet sind, die ein erstes Dichtungsventil
und ein zweites Dichtungsventil aufweist. Im Allgemeinen dient das
erste Ventil zur Verhinderung des Ausfließens der Flüssigkeit aus der Ventilanordnung,
wenn sich in dem medizinischen Zugangsanschluss kein medizinisches
Instrument befindet. Das zweite Ventil dient zur Verhinderung des
Ausfließens
einer in der Ventilanordnung vorhandenen Flüssigkeit, während sich in dem medizinischen
Zugangsanschluss ein medizinisches Instrument befindet.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ventilanordnung wie
oben beschrieben vorzusehen, welche das Einführen medizinischer Instrumente
in einem breiten Größenbereich
erleichtert, während
eine flüssigkeitsdichte
Abdichtung erhalten bleibt.
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Gemäß der Erfindung
wird dieses Ziel durch eine Ventilanordnung erreicht, welche ein
erstes Dichtungsventil und ein zweites Dichtungsventil aufweist,
die mit einem ringförmigen
Sockel und einem Mittelelement mit einer Mittelbohrung ausgestattet sind,
wobei das Mittelelement mittels eines elastischen Diaphragmas an
dem Außenumfang
beweglich an dem ringförmigen
Sockel aufgehangen ist, wobei das Diaphragma elastischer als das
Mittelelement ist.
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Die
technischen Maßnahmen
der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
unterstützen
wirksam das Erhalten einer stabilen Form der Mittelbohrung, was
zur Verhinderung von Lecken unabdinglich ist.
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Im
Allgemeinen bewahrt die starrere Mittelbohrung immer ihre Form,
während
die bewegliche Aufhängung
mittels des elastischeren Diaphragmas die Nachgiebigkeit vorsieht,
die erforderlich ist, um das Einführen und Entfernen medizinischer
Instrumente mit unterschiedlichen Größen und Formen zu ermöglichen.
Genauer werden durch die höhere Nachgiebigkeit
des Diaphragmas verglichen mit jener der Mittelbohrung seitliche
Bewegungen von eingeführten
kleineren medizinischen Instrumenten ermöglicht, ohne die Mittelbohrung
zu verformen. Des Weiteren fördert
die bewegliche Aufhängung
der Mittelbohrung die Selbstzentrierung eines medizinischen Instruments,
nachdem dieses nicht-konzentrisch in die Mittelbohrung eingesetzt
wurde.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
ist das Diaphragma ein Diaphragma zum Abrollen. Diaphragmen zum
Abrollen sind im Stand der Technik an sich bekannt. Ein Diaphragma
zum Abrollen weist eine gebogene Form auf, die eine Windung abgrenzt.
Diese Windung wird abgerollt, wenn eine Axialkraft direkt oder indirekt
auf das Mittelelement ausgeübt
wird, das in der Mitte des Diaphragmas angeordnet ist. Wird eine
Kraft radial ausgeübt, verbiegt
sich die gebogene Form. Somit treten bei Verwendung eines Diaphragmas
zum Abrollen kaum Spannung oder Druckspannung in dem Material des Diaphragmas
auf, wenn ein Instrument eingeführt oder
entnommen wird. Des Weiteren bewegt sich ein Diaphragma zum Abrollen
leicht, korrigiert falsche Ausrichtungen ohne zu viel Widerstand,
und es ist weiterhin dick genug, um Beschädigungen oder ein Lecken zu
verhindern, wenn ein scharfes medizinisches Instrument unabsichtlich
mit dem Diaphragma in Kontakt kommt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Ventilanordnung mit einem trichterförmigen Eingang zur Mittelbohrung
versehen, der eine Wand mit radial nach außen ansteigender Dicke aufweist.
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Durch
die radial nach außen
ansteigende Dicke wird das Mittelelement gemäß der Erfindung starrer im
Vergleich zu einem Mittelelement mit trichterförmigem Eingang und konstanter
Wanddicke. Folglich werden die ausgeübten Kräfte besser zum Diaphragma gerichtet.
Des Weiteren kann durch die starrere Mittelbohrung gemäß der Erfindung
ein besserer Widerstand gegen Verformung vorgesehen werden, wenn
ein medizinisches Instrument eingeführt oder entnommen wird, wobei
ein leichtes Einführen
durch die Mittelbohrung weiter ermöglicht wird. Dadurch wird ermöglicht,
dass medizinische Instrumente mit dickeren Endbereichen, wie beispielsweise
Ballone oder Greifer, in denen operativ entferntes Gewebe gehalten
wird, auf einfache Weise aus jedem beliebigen medizinischem Zugang,
der mit der bevorzugten Ventilanordnung gemäß der Erfindung versehen ist,
entfernt werden kann. Weiterhin neigt das Mittelelement aufgrund
der ansteigenden Wanddicke weniger stark dazu, sich umzustülpen. Dies
ist ein sehr wichtiges charakteristisches Merkmal, da durch die
umgestülpte
Form der medizinische Zugangsanschluss nutzlos wird. Als direkte
Folge der ansteigenden Wanddicke wird durch jede beliebige Verformung
des Mittelelements Spannung in dem elastischen Mittelelement verursacht,
wodurch das Mittelelement dazu gebracht wird, immer in seine ursprüngliche
Form zurückzukehren,
wenn ein medizinisches Instrument entnommen wird.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Innenwand des trichterförmigen Eingangs
mit auf dem Umfang angeordneten beabstandeten Schlitzen versehen.
Durch die Schlitze wird ermöglicht,
das sich das Material des Mittelelements leichter dehnen kann, während die
Festigkeit bewahrt bleibt. Vorzugsweise erstrecken sich die Schlitze
radial von der Mittelbohrung nach außen und folgen somit der Richtung
der ansteigenden Dicke der Wand.
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Gemäß einer
praktischen bevorzugten Ausführungsform
einer Ventilanordnung gemäß der Erfindung
weist das erste Dichtungsventil einen im Allgemeinen ringförmigen Sockel
mit einem Übergangsabschnitt
zu einem gewölbten
Oberteil auf, das in einer Mittelposition wenigstens einen Schlitz
aufweist. Vorzugsweise ist das gewölbte Oberteil im Allgemeinen
kuppelförmig.
Durch die gewölbte
Form des Oberteils, insbesondere die Kuppelform, wird ein natürlicher
Schutz gegen Zusammenfallen aufgrund des inneren Druckunterschieds
in dem medizinischen Zugangsanschluss vorgesehen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist das gewölbte
Oberteil eine Wand mit zumindest teilweise radial nach außen ansteigender Dicke
auf. Die variierende Wanddicke weist die zuvor unter Bezug auf das
zweite Ventil beschriebenen Vorteile auf, nämlich dass durch jede beliebige
Verformung des Oberteils Spannung in dem elastischen Oberteil verursacht
wird, wodurch das Oberteil dazu gebracht wird, immer in seine ursprüngliche
Form zurückzukehren,
wenn ein medizinisches Instrument entnommen wird. Logischerweise
ist der dünnste
Teil der Wand des Oberteils in der Nähe des Schlitzes angeordnet,
wodurch somit das Durchlassen eines medizinischen Instrumentes durch
das erste Ventil auf einfache Weise ermöglicht wird. Dies ist bei einem dünnen zerbrechlichen
medizinischem Instrument, wie beispielsweise Führungsdrähten, von besonderer Bedeutung.
Diese vorteilhaften Wirkungen können
weiter durch Herstellen einer kuppelförmigen Vertiefung in der Innenwand
des gewölbten
Oberteils in dem Bereich des Schlitzes verstärkt werden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform weist
das erste Dichtungsventil an der Außenfläche des gewölbten Oberteils zwei Rippen
auf, wobei die Rippen im Wesentlichen auf gleicher Linie auf gegenüberliegenden
Seiten des Schlitzes und senkrecht zum Schlitz angeordnet sind.
Die Rippen üben
auf die Ventillippen eine Schließkraft aus, wodurch vorteilhafterweise
die Reaktionszeit zum Schließen
der Ventillippe nach Entnehmen eines medizinischen Instruments verkürzt wird.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird die Reaktionszeit zum Schließen der Ventillippen mittels eines Übergangsabschnitts
mit radial variierenden Durchmessern weiter verkürzt. Zum Beispiel kann der
Vorsprung des Übergangsabschnitts
oval oder elliptisch sein. Im Allgemeinen wird die Ventilanordnung
in einer zylindrischen Kammer eines Ventilgehäuses eines medizinischen Zugangsanschlusses angebracht.
Wenn der kleinste Durchmesser des Übergangsabschnitts dem Durchmesser
der zylindrischen Kammer entspricht, treten aufgrund der größeren Durchmesser
in dem Übergangsabschnitt
Druckkräfte
auf. Vorzugsweise ist die Richtung des größten Durchmessers im Übergangsabschnitt
senkrecht zu dem Schlitz angeordnet, so dass bei der Anordnung die
Ventillippen zusammengedrückt
werden.
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In
einer kostengünstigen
Ausführungsform sind
das erste Dichtungsventil und das zweite Dichtungsventil so angeordnet,
dass sie in einer Schnappverbindung zusammengebaut sind.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls einen medizinischen Zugangsanschluss,
der mit einer Ventilanordnung gemäß der Erfindung versehen ist.
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Diese
und andere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden besser verständlich anhand
der Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungsfiguren.
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Die
Erfindung wird genauer unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungsfiguren
erläutert, in
denen:
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1 eine
axiale Querschnittsansicht eines medizinischen Zugangsanschlusses
gemäß der Erfindung
darstellt;
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2 eine
axiale Querschnittsansicht einer Ventilanordnung gemäß der Erfindung
darstellt;
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3 eine
schematische Ansicht eines ersten Dichtungsventils gemäß der Erfindung
darstellt; und
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4 eine
axiale Querschnittsansicht eines zweiten Dichtungsventils gemäß der Erfindung
darstellt.
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1 stellt
eine axiale Querschnittsansicht eines medizinischen Zugangsanschlusses
gemäß der Erfindung
dar. Der medizinische Zugangsanschluss 10 weist ein sich
in Längsrichtung
erstreckendes Ventilgehäuse 3,
durch das ein Durchgang hindurchgeht, auf. Das Ventilgehäuse 3 ist
im radialen Querschnitt im Allgemeinen kreisförmig, wobei der Durchmesser
am proximalen Ende lokal größer ist.
Der Durchgang erstreckt sich von einer ersten Öffnung 3a am distalen
Ende durch eine zylindrische Kammer 3c hinauf zu einer
zweiten Öffnung 3b am proximalen
Ende. Der Rand der ersten Öffnung 3a ist für ein einfaches
Einführen
in einen menschlichen oder tierischen Körper, zum Beispiel in eine
Arterie oder die Abdomenwand, scharf.
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Der
medizinische Zugangsanschluss 10 ist mit einer Ventilanordnung
gemäß der Erfindung
versehen, die ein erstes Ventil 1 und ein zweites Ventil 2 aufweist,
die in zusammengebauter Position in der zylindrischen Kammer 3c angeordnet
sind. In der dargestellten Ausführungsform
weist die Ventilanordnung benachbarte Flansche 11, 21 zum
Anbringen der Dichtungsventile in dem Ventilgehäuse 3 auf. Jeder Flansch
weist am Außenumfang
einen erhöhten Rand
auf, der mit einer Nut in der zylindrischen Kammer zusammenwirkt.
Die Flasche sind derart gestaltet, dass die Dichtungsventile in
zusammengebauter Form fest an ihrem Platz gehalten werden, so dass die
Ventilanordnung nicht aus ihrer Halterung geschoben wird.
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Eine
alternative Anordnung ist in 2 dargestellt.
Hier ist der Flansch 21 des zweiten Ventils 2 mit
zwei erhöhten
Rändern 21a und 21b für ein Eingreifen
in Schnappverbindung des äußeren Teils 11a des
Flansches 11 des ersten Ventils 1 versehen. Bei diesem
Eingreifen in Schnappverbindung bilden beide Dichtungsventile eine
Ventilanordnung und sind als solches auf einfachere Weise wahrnehmbar
und vom medizinischen Personal in (wiederverwertbaren) medizinischen
Zugangsanschlüssen
einfacher zu positionieren und zusammenzubauen.
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Aufgrund
der Trichterform der zweiten Öffnung 3b wird
ein medizinisches Instrument, das in den medizinischen Zugangsanschluss 10 eingesetzt wird,
automatisch vor dem zweiten Dichtungsventil 2 zentriert.
Die Gefahr der Beschädigung
des zweiten Dichtungsventils 2 durch das Instrument wird
somit wirksam verringert.
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Die
Kanten der zweiten Öffnung 3b grenzen eine
Anschlagmanschette 3d ab, die dazu dient, eine mögliche Verformung
des zweiten Dichtungsventils 2 einzuschränken, wenn
ein medizinischen Instrument entnommen wird.
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Das
erste Dichtungsventil 1 weist einen im Allgemeinen ringförmigen Sockel 22 mit
einem Übergangsabschnitt 12 zu
einem gewölbten
Oberteil 13 auf. In der Mitte des Oberteils grenzt ein
Schlitz 14 Ventillippen an den Schlitz angrenzend ab, die
sich öffnen,
wenn ein medizinisches Instrument eingeführt wird, und sich schließen, wenn
das Instrument entnommen wird.
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Das
gewölbte
Oberteil 13 ist im Allgemeinen kuppelförmig. Die Dicke der Wand des
Oberteils 13 ist in der Nähe des Schlitzes 14 am
geringsten und nimmt in der Richtung von dem Schlitz 14 weg
zu. Üblicherweise
nimmt die Dicke der Wand des Oberteils zwischen 10 und 20% bis zu
100% zu. Der dünnste
Bereich des Oberteils 13 kann ebenfalls durch eine gewölbte, genauer
kuppelförmige
Vertiefung 13a in der Innenwand des Oberteils 13 gebildet sein.
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Zwei
Rippen 15 sind im Wesentlichen auf gleicher Linie an der
Außenfläche des
Oberteils 13 angeordnet. Die Rippen befinden sich auf gegenüberliegenden
Seiten des Schlitzes 14, so dass sie auf diesen eine Schließkraft ausüben.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
des ersten Dichtungsventils 1', die schematisch in 3 dargestellt
ist, fehlen die Rippen 15. Des Weiteren weist der Übergangsbereich 12' radial variierende Außendurchmesser
auf, die bei Zusammenbauen eine Schließkraft für den Schlitz 14 vorsehen,
indem sie nicht den Innenabmessungen der zylindrischen Kammer 3c des
Ventilgehäuses
des medizinischen Zugangsanschlusses 10 entsprechen. Die
Anordnung des ersten Ventils mit einem derartigen radial nicht symmetrischen Übergangsbereich
ist in einem beliebigen Zugangsanschluss mit einer symmetrischen
Kammer Fail-Safe.
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4 zeigt
eine perspektivische Querschnittansicht des zweiten Dichtungsventils 2.
Das zweite Dichtungsventil 2 weist ein Mittelelement 23 mit
einer Mittelbohrung 24 auf. Das Mittelelement 23 ist
mittels eines Diaphragmas 22 mit dem ringförmigen Sockel 21 verbunden.
An einer Seite weist das Mittelelement 23 einen trichterförmigen Eingang 26 zur
Mittelbohrung 24 zum Zentrieren eines medizinischen Instruments,
das dort eingeführt
wird, direkt vor der Mittelbohrung auf.
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Das
Diaphragma 22 ist ein Diaphragma zum Abrollen mit einer
gebogenen Form, die eine Windung abgrenzt. Hier ist die gebogene
Form eine U-Form. Wenn eine radiale Kraft anegwendet wird, biegt
sich die U-Form, und wenn eine Axialkraft aufgebracht wird, rollt
die U-Form ab. Als
Ergebnis werden, wenn durch ein eingeführtes medizinisches Instrument
ein Versetzen des Mittelelements verursacht wird, im Allgemeinen
alle Verformungen von dem Diaphragma 22 zum Abrollen absorbiert,
wodurch eine Verformung des Mittelelements 23 an sich verhindert
wird. Das Diaphragma 22 ist verglichen mit dem Mittelelement 23,
welches starrer ist, biegsamer. Um ein Lecken zu verhindern, hält das starre
Mittelelement 23 die Form der Bohrung 24 stabil,
wenn ein medizinisches Instrument eingeführt wird.
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Um
die Kante der Mittelbohrung 24 ist eine dünne kegelförmige Dichtungslippe 25 vorgesehen. Die
Dichtungslippe ist so angeordnet, dass sie sich um die Außenfläche eines
eingeführten
medizinischen Instruments anpasst, um die Gefahr von Lecken zu verhindern. Üblicherweise
ist die Dichtungslippe 25 in einem Bereich von 0° bis 30°, vorzugsweise
höchstens
5°, relativ
zur Mittelachse kegelförmig.
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Das
Mittelelement 23 des zweiten Dichtungsventils 2 ist
im Wesentlichen scheibenförmig
mit einer Höhe
H und einem Durchmesser D. Die Abmesssungen H und D sind Höchstabmessungen
der Scheibenform, gemessen ohne die dünne Dichtungslippe 25.
Vorzugsweise beträgt
das Verhältnis
H/D wenigstens 0,15. In der dargestellten Ausführungsform beträgt das Verhältnis H/D
ungefähr
0,5. In der Praxis liegt ein Optimum zwischen dem Verbessern der
Stabilität
der Mittelbohrung durch Wählen
eines höheren
Verhältnisses
H/D und Senken des beim Einführen
oder Entnehmen eines medizinischen Instruments erfahrenen Widerstands
durch Wählen
eines niedrigeren Verhältnisses
H/D.
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Der
trichterförmige
Eingang 26 weist eine variierende Dicke auf, die in der
Richtung weg von der Bohrung 24 zunimmt. In der Nähe der Bohrung 24, die
konzentrisch in der Mitte des Mittelelements 23 angeordnet
ist, ist die Wand, die die Bohrung bildet, ausreichend dick, um
eine stabile Form der Bohrung vorzusehen.
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Die
Innenwand des trichterförmigen
Eingangs 26 ist mit auf dem Umfang angeordneten beabstandeten
Schlitzen 27 versehen, die sich in der Richtung von der
Mittelbohrung 24 weg erstrecken.
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Ähnlich zum
ersten Dichtungsventil weist das zweite Dichtungsventil ebenfalls
einen im Allgemeinen ringförmigen
Sockel 21 auf. Die ringförmigen Sockel 11, 21 können auf
unterschiedliche Weise wie zuvor beschrieben ineinander eingreifen.
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Vorzugsweise
ist wenigstens das Mittelelement aus einem elastomeren Material
mit einer hohen Bruchdehnung und niedrigem Modul, wie beispielsweise
ein Polyisoprenelastomer. Das Material des Mittelelements weist
einen Bruchdehnungswert von wenigstens 700% auf. Vorzugweise liegt
die Bruchdehnung im Bereich von 800%–1000%. Eine hohe Bruchdehnung
ist vorteilhaft, da durch diese hohe Dehnbarkeit die Abdichtung
des Mittelelements um ein eingeführtes
medizinisches Instrument verbessert wird. Das biegsame Material
passt sich eng an unterschiedliche Größen medizinischer Instrumente
an ohne zu reißen.
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Vorzugsweise
ist das Diaphragma aus einem biegsamen Material hergestellt, das
sich von dem für das
Mittelelement verwendete Material unterscheidet. Vorzugsweise handelt
es sich um ein Material mit einem hohen Modul, so dass die Dehnung
in Achsrichtung während
des Einführens
eingeschränkt
ist, wodurch ermöglicht
wird, dass das Gehäuse
(des medizinischen Zugangsanschlusses) kurz ist und ein Kontakt
zwischen dem Mittelelement und dem ersten Ventil verhindert wird.
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Eine
Kombination unterschiedlicher Materialien in dem zweiten Dichtungsventil
kann durch Co-Formen zweier unterschiedlicher Materialien oder Formen
eines Gewebes in das Diaphragma erreicht werden.
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Um
die Reibung zwischen den Ventilen und den eingeführten medizinischen Instrumenten
zu verringern, sind bei einer bevorzugten Ausführungsform entweder ein Ventil
oder sowohl das erste Dichtungsventil als auch das zweite Dichtungsventil
mit einer Trocken- oder Nassbeschichtung beschichtet. Eine Oberflächenschicht
mit geringer Reibung umfasst Pulver, Fett oder Öl, zum Beispiel Teflon oder
ein inertes Gel.
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Unterschiedliche
Varianten der dargestellten Ausführungsformen
sind innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung möglich. Insbesondere
können unterschiedliche
technische Maßnahmen
der alternativen Ausführungsformen
der in den beigefügten Zeichnungsfiguren
dargestellten Ventilanordnung kombiniert werden, um andere alternative
Ausführungsformen
zu bilden, die hier eingeschlossen sind.
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Beispielsweise
kann bei einer modifizierten Ausführungsform die Windung des
Diaphragmas S-förmig
statt U-förmig
sein.
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Das
erste Dichtungsventil kann zwei Schlitze aufweisen, die ein Kreuz
bilden, was statt eines einzelnen Schlitzes verwendet werden kann,
um ein Dichtungsventil mit einem Lippenbereich zu bilden, der das
Einführen
eines medizinischen Instruments mit wesentlich weniger Einführungskräften als
bei Ventilen mit einem einzelnen Schlitz ermöglicht. Die ist bei dünnen zerbrechlichen
medizinischen Instrumenten, wie beispielsweise Kathetern, besonders vorteilhaft.
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Bei
einer anderen Alternative können
die Rippen, die die Kuppelform des ersten Dichtungsventils stützen, in
einem Winkel von beispielsweise 30° bezogen auf den Schlitz angeordnet
sein, anstatt senkrecht zum Schlitz angeordnet zu sein.
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Als
Alternative zu der lösbaren
Anordnung der beiden Ventile können
das erste und das zweite Dichtungsventil miteinander verbunden sein,
zum Beispiel durch Vulkanisieren oder Kleben.
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Der
medizinische Zugangsanschluss, der mit einer Ventilanordnung gemäß der Erfindung
ausgestattet ist, ist vorzugsweise für medizinische Instrumente
in einem breiten Größenbereich
universell geeignet. Die Ventilanordnung ist zur kostengünstigen Herstellung
geeignet, was die Verwendung als Einmalartikel erleichtert. Da die
Gestaltung ebenfalls ein leichtes Säubern und (Wieder-)Sterilisieren
ermöglicht,
ist die Ventilanordnung auch für
Wiederverwendung geeignet.
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Obwohl
die bevorzugte Ausführungsform
der Ventilanordnung in dem Kontext einer medizinischen Verwendung
beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht darauf begrenzt. Die
Ventilanordnung gemäß der Erfindung
ist allgemein geeignet, um einen Zugangsanschluss zu einer Kammer,
die durch eine Flüssigkeit
unter Druck steht, abzudichten, wobei ein Gegenstand in den Zugangsanschluss
eingeführt und
aus diesem entnommen werden kann. Ein Durchschnittsfachmann wird
keine Schwierigkeiten haben, an der Ventilanordnung kleine Änderungen vorzunehmen,
wie beispielsweise dieses im Maßstab zu
vergrößern, damit
sie für
eine beabsichtigte Verwendung außerhalb des Gebiets der Medizin
geeignet ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
Erfindung betrifft eine Ventilanordnung (20) zur Verwendung
in einem Zugangsanschluss, insbesondere einem medizinischen Zugangsanschluss.
Die Ventilanordnung weist ein erstes Dichtungsventil (1)
und ein zweites Dichtungsventil (2) auf. Das zweite Dichtungsventil
(2) ist mit einem ringförmigen
Sockel (21) und einem Mittelelement (23) mit einer
Mittelbohrung (24) versehen. Das Mittelelement (23)
ist mittels eines elastischen Diaphragmas (22) an dem Außenumfang
beweglich an dem ringförmigen
Sockel (21) aufgehangen, wobei das Diaphragma (22)
elastischer als das Mittelelement (23) ist. Die Erfindung
betrifft ebenfalls einen medizinischen Zugangsanschluss, der mit
einer derartigen Ventilanordnung ausgestattet ist.