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Nach
35 U. S. C. § 119
(e) wird für
diese Patentanmeldung die Priorität der älteren U. S. Provisional Application
No. 60/523 888, eingereicht am 19. November 2003, beansprucht, auf
deren gesamten Inhalt hier Bezug genommen wird.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf chemische Bibliotheken (Libraries)
zur Identifizierung von Rezeptor-Ligand-Wechselwirkungen. Sie bezieht
sich auf eine Vorrichtung für
die Diagnose, die Erkennung, die Trennung und die Synthese einer Vielzahl
von chemischen und biochemischen Prozessen, und sie bezieht sich
außerdem
auf Verfahren zur Herstellung der Vorrichtung und auf Verfahren
zur Erkennung, Trennung und Synthese einer Vielzahl von chemischen,
biochemischen und biologischen Prozessen und Substanzen in denen
die Vorrichtung verwendet wird.
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Hintergrund
der Erfindung
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Zahlreiche
chemische, biochemische und biologische Prozesse, die an der Erkennung,
Identifizierung, Analyse, Auswahl, Isolierung, Synthese und Polymerisation
beteiligt sind, können
auf einer Gruppe bzw. Anordnung bzw. einem Array (Mikroarray) von
Reaktionsstellen stattfinden. Diese Reaktionsstellen können elektrisch
oder optisch spezifisch adressiert werden, um den biologischen Prozess nachzuweisen
bzw. zu erfassen. Die Array-Technologie ist ein wirksames Werkzeug
zur Identifizierung oder Verarbeitung bzw. Bearbeitung zahlreicher
Elemente, beispielsweise beim Massen-Screening (HTS) (Screening
mit hohem Durchsatz) oder bei der Massen-Be- bzw. Verarbeitung. Mikroarray-Assays ermöglichen
die massive parallele Datenerfassung, Analyse, Synthese und die
häufige
Trennung, wodurch ein Massen-Screening
(HTS) möglich
ist. Durch die parallele Verarbeitung wird der Durchsatz stark erhöht und dadurch
sind ein schnelles Screening, ein schneller Vergleich der relativen
Bindungsaffinität
und eine schnelle quantitative Beurteilung der Produkt- und Reaktionsraten
und -ausbeuten möglich.
Beispielsweise erlauben Gene oder Genprodukte, die in dem Mikroarray
und in den Mikroarrays von komplementären DNA (cDNA)-Sequenzen vorliegen,
eine Überwachung
einer Genexpression auf Hybridisierungsbasis. Einrichtungen, die
ein immobilisiertes molekulares Erkennungselement, d.h. cDNA-Nucleinsäure, an
die Oberfläche
eines Transducers (Wandlers) koppeln, führen zu einer "Umwandlung" eines molekularen
Erkennungsvorgangs in ein messbares Signal, das die Anwesenheit
des Targets scharf abbildet.
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Biosensoren,
die eine Sondenimmobilisierung in hoher Dichte ermöglichen,
kooperieren mit der Mikrofluid-Technologie zur Unterstützung der Herstellung
von in sich abgeschlossenen analytischen Biochip-Modul-Systemen.
Die Hauptbeteiligten, die an dem Wettbewerb zur Herstellung hauptsächlich von
DNA-Chips teilnehmen, wenden Methoden an, die im Wesentlichen auf
Immobilisierungschemien basieren, von denen jede Vorteile und Beschränkungen
aufweist. Bisher umfassen diese Methoden DNA-Chips für die Nucleinsäure-Hybridisierung
(Drmanac et al., "Science", 1993, 260: 1649–1652; Gingeras
et al., "Nucleic
Acids Res.", 1987,
15: 5373–5390;
Meinkoth und Wahl, "Anal.
Biochem.", 1984,
138: 267–284)
und die Sequenzierung sowie die Identifizierung von Target-DNA-Sequenzen
(Merel, et al., "Clin.
Chem.", 1996, 43: 1285–1286; Yershov
et al. "Proc. Natl.
Acad. Sci. USA",
1996, 93: 4913–4918).
Diese Verfahren können
in zwei Richtungen aufgeteilt werden: die Synthese der Sonden direkt
auf dem Chip und die direkte Konjugation von cDNAs oder cRNAs an
die Chip-Oberfläche.
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Die
derzeitigen Mikroarray-Assays konzentrieren sich auf die Nucleinsäure-Hybridisierung, die Mikroarray-
und kombinatorischen chemischen Technologien umfassen aber auch
die parallele Analyse von Proteinen, Lipiden, Kohlehydraten und
kleinen Molekülen
(PCT-Publikationen Nr. WO 99/41006, WO 96/36436, WO 96/24061, WO
98/46548, WO 99/19344, WO 98/11036, WO 97/14814, WO 95/32425). Die
hohe Spezifität
und Affinität
von Biomaterialien für
ihre Erkennungs-Partner,
wie z.B. Enzym-Substrat, Antigen-Antikörper, Oligonucleotid-DNA, Hormon-Rezeptor und dgl.,
erlaubt somit die Entwicklung von hochspezifischen und hochempfindlichen
Sensor-Systemen.
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Im
Falle von Mikroarrays, die an einer Synthese beteiligt sind, werden
die Mikroarrays stufenförmig
hergestellt durch die in situ-Synthese von Nucleinsäuren, Peptiden
und anderen Biopolymeren aus biochemischen Monomer-Baublöcken (Bauelementen).
Mit jedem Synthesezyklus wird ein zusätzliches Monomer an wachsende
Ketten addiert, bis die gewünschte
Länge erreicht
ist. Alternativ werden vorher zusammengefügte biochemische Substanzen, wie
z.B. cDNA, die durch PCR verstärkt
und gereinigt worden sind, oder Peptide (kovalent oder nicht-kovalent)
an bekannte Chip-Positionen konjugiert unter Anwendung einer Vielzahl
von Zuführungs-Technologien.
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Um
eine parallele Verarbeitung zu ermöglichen, muss jede aktive Stelle
auf dem Array (das Tausende von aktiven Stellen umfassen kann) mit
einem anderen spezifischen Molekül
oder einer Reihe von Komponenten beladen werden. Außerdem sollte jede
Position leicht adressierbar (ansteuerbar) sein, sodass die Reaktionen,
die auf jeder aktiven Stelle auftreten, überwacht werden können. Offensichtlich erschwert
ein dicht gepacktes Mikroarray die Erreichung des oben genannten
Ziels. Die Technologie erlaubt jedoch zunehmend Arrays mit höherer Dichte, beispielsweise
von 10 000 Einheiten auf 1 cm2 Fläche.
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Ein
Array-Typ, ein elektrisches Array, besteht aus Metall (Gold, Platin
und dgl.)-Elektroden
oder -Stellen, an denen die Reaktion stattfindet. Jede Stelle ist
verbunden mit einem elektrischen Anschluss, der beispielsweise in
einer Kontaktfläche
endet, die durch einen elektrischen Connector (Verbindungselement)
adressiert (ange steuert) werden kann. Die elektrische Verbindung
kann dazu verwendet werden, eine elektrische Spannung oder einen
elektrischen Strom an die aktive Stelle anzulegen, wodurch es möglich ist,
biologisch/biochemisch verursachte Änderungen an der aktiven Stelle
(z.B. Erzeugung von Spannungsdifferenzen, Strömen oder Änderungen der Impedanz) zu
messen. Außerdem
kann das elektrische Signal die Reaktion beeinflussen, die an der
aktiven Stelle stattfindet. Die oben genannten Arrays werden im
Allgemeinen hergestellt unter Anwendung von Mikrochip-Technologien,
welche die Herstellung von miniaturisierten Systemen in großen Mengen
bei niedrigen Kosten erlauben. Diese Technologien erlauben auch
die Einarbeitung von elektronischen Elementen, wie z.B. Verstärkern, FETs
oder Fotodioden, um die Erfassung (Messung) zu unterstützen. Im
Hinblick auf die oben genannte zentrale Rolle von Mikroarrays in
der biomedizinischen Forschung, insbesondere in der Pharmakogenomik
und in der Pharmakoproteonomik, können die Kosten für Biochips
gegebenenfalls diejenigen für
Computer-Chips weit übersteigen.
Diese Vorhersagen sind unabhängig
von der Erwartung, dass leistungsfähige Computer der Zukunft biologische
Prozesse miteinander verknüpfen
können
zur Durchführung
logischer Operationen (vgl. auch US-Patente Nr. 6 350 368 und 5
942 388 und Drummond et al. "Nature
Biotechnology" 21,
1192 (2003)).
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Optische
Arrays, die weniger gebräuchlich sind,
umfassen aktive Stellen, die an der Spitze von optischen Fasern
oder Licht-Wellenleitern angeordnet sind, welche die vorstehend
beschriebenen elektrisch leitenden Elemente ersetzen (vgl. PCT-Publikation Nr. WO
99/18434).
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Im
Falle von Mikroarrays, die für
die Erkennung bestimmt sind, stehen die Reaktionsstellen in Kontakt
mit Elektroden und die durch die Reaktion an der aktiven Stelle
erzeugte Information kann entweder elektrischer oder optischer Natur
sein. Wenn diese Information eine solche elektrischer Natur ist
(eine Änderung
des Potentials, des Widerstandes, der Kapazität, der elektrischen Stromerzeugung
und dgl.), wird sie in ein Kontroll- und Analysen-System übertragen
mittels der elektrisch leitenden Anschlüsse und eines Verbindungselements.
Wenn die Information beispielsweise optischer Natur ist, wie z.B.
die Fluoreszenz von Peptid/DNA-Biochips, die von Affymetrix entwickelt
wurden, kann die Information durch optische Fasern in das Kontroll-
und Analysensystem übertragen
werden oder sie kann fernüberwacht
werden, beispielsweise mittels einer CCD-Kamera in Kombination mit
einem konfokalen Mikroskop. Eine Mehrfarben-Fluoreszenz erlaubt
den Vergleich zwischen einigen wenigen Proben, wie z.B. normalen und
erkrankten oder erkrankten und behandelten, die auf einem einzigen
Chip vorliegen.
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Bei
allen Array-Typen stellt die Beladung jeder der Reaktionsstellen
mit den spezifischen designierten Komponenten oder Reihen von Komponenten
eine schwierige, zeitraubende und teure Stufe dar. Die Ausrichtung
von unterschiedlichen molekularen Sonden auf eine spezielle Position
auf einem Array in einer hohen Dichte umfasst komplizierte, zeitraubende
und präzise
Reagens-Handhabungsmöglichkeiten.
Außerdem
verstärkt
die Nähe
der unterschiedlichen einzelnen Array-Elemente zueinander das Problem
einer kovalenten räumlichen
Verteilung und einer anzunehmenden Überkreuz-Kontamination während ihrer
Herstellung. Durch die Vermeidung der oben genannten Vorgänge werden
die Kosten für das
Verfahren signifikant erhöht.
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Zu
diesem Zweck wurde eine Vielzahl von hochpräzisen Anordnungstechnologien
entwickelt, welche die Anwendung von komplizierten Roboter-Techniken
umfassen. Dazu gehören
mechanische Systeme, wie z.B. Computer-gestützte x-y-Stufen, ein Tintenstrahl-Komponenten-Spray
an spezifischen Positionen, verschiedene Masken, die verhindern,
dass die Reaktantem irgendeine Stelle außer der gewünschten aktiven Stelle erreichen
und dgl. Es stehen auch elektrische Systeme zur Verfügung, beispielsweise
werden elektrische Ströme
verwendet, um die erforderlichen Komponenten bzw. Bestandteile,
wie z.B. Oligodeoxynucleotid-Sonden, auf die aktivierten Elektroden
zu richten bei einer gleichzeitigen Erhöhung der Hybridisierungsgeschwindigkeit
(vgl. Heller, 1995, 1996, 1997). Die elektronische Aktivierung einer
einzelnen Mikroelektrode kann jedoch nicht vollständig verhindern,
dass die übrigen Elektroden
durch die spezifischen DNA-Sonden erreicht werden mit einer möglichen Überkreuz-Kontamination.
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Durch
willkürliche
(statistische) kombinatorische Bibliotheken von Molekülen werden
die Schwierigkeiten der Stellen-spezifischen Array-Entwicklung vermieden
durch Vermeidung der Anforderung einer präzisen Reagens-Auslegung und
-Handhabung. Es wurden bereits verschiedene kombinatorische Bibliothek-Technologien
entwickelt, wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
die Aufspaltung von Synthese-Bibliotheken (vgl. die PCT-Publikationen Nr.
WO 92/00252 und WO 94/28028) sowie von verschiedenen Naturprodukt-
und Syntheseprodukt-Bibliotheken
(wie nachstehend erläutert).
Die Leichtigkeit der Synthese oder Herstellung dieser Bibliotheken
bringt jedoch Kosten mit sich: ihre willkürliche Verteilung kann zu einer
Unbestimmtheit hinsichtlich der Struktur eines Moleküls in der
Bibliothek führen. Dies
kann auch ein Gesichtspunkt bei der gerichteten Anordnung von Arrays
sein. Dieses Problem wird nachstehend näher beschrieben. Diese molekularen Arrays
und Bibliotheken auf Festphasen-Trägern haben auch ein grundlegenderes
technisches Merkmal gemeinsam.
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Sowohl
die molekularen Arrays als auch die kombinatorischen Bibliotheken
auf festen Trägern
erfordern Immobilisierungs-Technologien, welche die Moleküle festhalten,
und erlauben das Ablaufen biologischer Prozesse und vorzugsweise
die wiederholte Verwendung des Arrays oder Trägers. Eine übliche Technologie für die Immobilisierung
der gewünschten spezifischen
Komponente an der ausgewählten
spezifischen Stelle oder einem Träger umfasst die Maskierung
aller Stellen mit Ausnahme der gewünschten Stelle und das anschließende Aufbringen
der gewünschten
Komponente auf die gesamte Oberfläche. Die Komponente reagiert
und wird immobilisiert nur an der freiliegenden Stelle. Die Maskierung
kann beispielsweise erfolgen durch Bestrahlung nur der interessierenden
Stelle mit einem IR-Strahl. Die auf diese Weise lokal erzeugte Wärme führt zu einem
Schmelzen der Maske und die Stelle wird freigelegt. Die Stelle sollte
gesättigt
sein, so dass keine weitere Bindung auftritt.
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Eine Überkreuz-Kontamination,
d.h. eine Bindung von unerwünschten
Komponenten an einer vorher freigelegten Stelle, kann jedoch nicht
absolut verhindert werden.
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Bindungsreaktionen
sowie andere Reaktionen können
verbessert werden durch Anlegen eines elektrischen Potentials oder
Bestrahlen der Stellen.
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Zwar
kann die Herstellung eines Arrays schwierig und teuer sein, die
Identifizierung der Struktur eines Moleküls, unabhängig davon, ob es sich dabei
um die Sequenz eines Oligonucleotids oder Peptids oder um Substituenten
an einem Pharmakon oder um neue Variationen in Bezug auf Substituenten
oder die Struktur handelt, ist jedoch häufig schwierig. Mikrosequenzier-Methoden
und die Nucleinsäure-Verstärkung erlauben
eine direkte Sequenzierung von Nucleinsäuren und Peptiden. Die direkte Sequenzierung
ist jedoch teuer, schwierig und zeitraubend. In einer früheren Arbeit
mit "gekennzeichneten
bzw. markierten" Bibliotheken
werden chemische Kennzeichnungen bzw. Markierungen als Ersatz-Identifizierungsmittel
für das
Molekül
verwendet. Dazu gehören
Peptide oder Oligonucleotide (vgl. die PCT-Publikationen Nr. WO 93/06121, WO 94/28028 und
WO 97/00887), mit einem Radioisotop markierte Verbindungen (vgl.
die PCT-Publikation Nr. WO 97/14814) und Fluor-Markierungen (vgl.
die PCT-Publikation Nr. WO 99/19344). Diese Strategien leiden an
der Möglichkeit,
dass die Kennzeichnungen bzw. Markierungen selbst zu dem biologischen
Prozess beitragen, der in dem Assay bestimmt wird.
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Bei
alternativen Technologien werden spektroskopische Kennzeichnungen
verwendet, die nur Moleküle
in einer Bibliothek identifizieren. Zu Beispielen für diese
Kennzeichnungen gehören
Infrarot/Raman-Spektroskopie-Kennzeichnungen (PCT-Publikation Nr. WO
98/11036) und fluoreszierende Markierungen (PCT-Publikation Nr.
WO 95/32425). Die kernmagnetische Resonanzspektrometrie erlaubt
die Aufklärung
von Fluor- und 13C/15N-Markierungen
(PCT-Publikationen Nr. WO 99/19344 und WO 97/14814).
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Die
Konvergenz von Computerdatenspeicher- und Mikroarray/Molekülbibliothek-Technologien hat
vor kurzem Alternativen zu chemischen oder spektroskopischen Identifizierungsverfahren
geliefert. Diese Verfahren umfassen die Verwendung von Silicium-Chips
mit eingebetteten maschinenlesbaren Codierungen (PCT-Publikationen
Nr. WO 99/41006 und WO 96/24061) und Matrixmaterialien mit einer programmierbaren
Datenspeicherungs- oder -aufzeichnungskapazität (PCT-Publikation Nr. WO 96/36436).
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Diese
Strategien hängen
jedoch ebenfalls wie die adressierbaren Mikroarrays von der Realisierung
von komplexen und teuren Technologien ab. Als Folge davon kann mit
diesen Methoden kein Massenprodukt-Potential für die medizinische Labordiagnose
oder für
den forensischen Routine-Test erzielt werden. Es besteht daher bei
dem Stand der Technik weiterhin ein Bedarf für eine bezahlbare Technolgie zur
Identifizierung von Molekülstrukturen
auf Arrays und kombinatorischen Bibliotheken. Mit der vorliegenden
Erfindung werden diese und andere Bedürfnisse des Standes der Technik
in vorteilhafter Weise befriedigt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine feste Träger-Vorrichtung, die für die Erkennung,
Trennung und Synthese einer Vielzahl von chemischen, biochemischen
und biologischen Prozessen und Substanzen einschließlich solcher,
die innerhalb lebender Subjekte vorkommen, nützlich sind. Die Vorrichtung
umfasst eine Reihe von einzelnen perforierten Elementen, die miteinander
verbunden sind zur Bildung eines perforierten Element-Stapels oder
einer Vielzahl von perforierten Element-Stapeln, wobei die Perforationen
jedes perforierten Elements sich überlappen unter Bildung eines
oder mehrerer zentraler Durchgänge
(Tunnel), durch den (die) ein oder mehrere Substrate strömen (fließen) können.
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Bei
einer Ausführungsform
wird ein Molekül, beispielsweise
eine Nucleinsäure,
ein Kohlehydrat, ein Oligonucleotid, ein Peptid, ein Peptidomimeticum,
ein Pharmakon, ein Biosensor oder ein Antikörper auf der inneren Oberfläche mindestens
einer der Perforationen innerhalb eines Stapels immobilisiert.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
wird eine Vielzahl von perforierten Element-Stapeln miteinander kombiniert zur Bildung
einer festen Träger-Bibliothek.
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Eine
dritte Ausführungsform
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines festen Trägers und
einer festen Träger-Bibliothek.
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Eine
vierte Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Identifizierung eines interessierenden Moleküls innerhalb
des festen Trägers
durch Ablesen von Informationen von den verschiedenen aktiven Stellen auf
den perforierten Elementen.
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Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung, verglichen mit den bereits
existierenden Vorrichtungen, wie z.B. Mikroarrays und Biochips,
umfassen niedrige Betriebskosten, eine maximale Flexibilität, einen hohen
Durchsatz und die Fähigkeit,
sehr geringe Mengen von Substraten für alle Stufen des Verfahrens
zur Herstellung und Verwendung einzusetzen. Außerdem stellt das neuartige
Ablesungsverfahren, wie es hier beschrieben wird, eine viel weniger
komplizierte und weniger teure Alternative zu den derzeit verfügbaren Mikroarray-Ablese-Einrichtungen
dar.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1A–D
zeigen einzelne perforierte Elemente in unterschiedlichen Gestalten
(Formen).
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Die 1E zeigt
einen Querschnitt des Elements gemäß 1A,
in dem die innere Perforation des Elements mit einem oder mehreren
ausgewählten
Molekülen
beschichtet ist, das als Träger
und reaktives Element auf der Reaktionsstelle verwendet werden soll.
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Die 2A zeigt einzelne perforierte Elemente,
die aufeinandergestapelt sind zur Bildung eines einzigen Durchgangs
(Tunnels bzw. Röhre).
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Die 2B zeigt einzelne perforierte Elemente,
die aufeinandergestapelt sind zur Bildung eines einzigen Durchgangs
(Tunnels bzw. Röhre),
wobei Trenn- bzw. Zwischenelemente verwendet werden.
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Die 3 zeigt
mehrere aufeinandergestapelte Säulen
bzw. Kolonnen, die miteinander verbunden sind zur Bildung einer
3-D-Matrix aus einzelnen perforierten Element-Stapeln.
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Die 4A zeigt die Aktivierung der Stellen durch
Hindurchführen
einer Substanz, die ein oder mehrere Substrate umfasst, das (die)
nachgewiesen oder aktiviert werden sollen, durch Hindurchschieben der
Substanz durch einen Durchgang (Kanal), der durch aufeinandergestapelte
Elemente gebildet wird, unter Verwendung eines Kolbens.
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Die 4B zeigt die Aktivierung der Stellen durch
Hindurchführen
der Probe durch den Stapel unter Verwendung eines Flüssigkeits-
bzw. Fluidstroms.
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Die 5 zeigt
ein Verfahren zum Ablesen an verschiedenen aktiven Stellen, wobei
eine Ablesesonde durch den Durchgang (die Röhre) hindurchgeführt wird,
der (die) durch die aufeinandergestapelten Elemente gebildet wird.
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Die 6A zeigt
die optische Bestrahlung und das Ablesen an einem einzigen Stapel
unter Verwendung eines aufgespaltenen Bündels von optischen Fasern
und eines konischen Prismas.
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Die 6B zeigt
die optische Bestrahlung und das Ablesen an einem einzigen Stapel
unter Verwendung eines aufgespaltenen Bündels von optischen Fasern
und eines Spiegels, der unter einem Winkel gegenüber dem Bündel angeordnet ist.
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Die 7 zeigt
einen Durchgang für
ein Erregungslicht und ein Emissionslicht bei der Ausführungsform,
wie sie in 6A beschrieben ist.
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Die 8 zeigt
einen unterteilten Stapel von Elementen.
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Die 9 zeigt
ein stapelförmiges
Mikrolabor, das basiert auf einer äußeren Ablesung an dem Stapel.
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Die 10 zeigt
ein stapelförmiges
Mikrolabor, das basiert auf einer äußeren Ablesung an dem Stapel,
wobei Lichtschlitze verwendet werden, um Lichtsignale in den Stapel
hinein und aus dem Stapel herauszuführen.
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Die 11 zeigt
die Verwendung der aufeinandergestapelten Elemente bei der Inline-Realzeit-Überwachung
des Flüssigkeits-
bzw. Fluid-Gehalts.
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Die 12 zeigt
eine Verwendung des Inline-Realzeit-Überwachungsstapels, bei welcher
der Stapel in einen lebenden Körper
implantiert ist und zur Überwachung
des Flüssigkeitsgehaltes
verwendet wird.
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Die 13 zeigt
eine Verwendung des Stapels, bei der ein Kapillar-Stapel von Elementen
dazu verwendet wird, eine Blut- oder Urinprobe zu entnehmen und
zu testen.
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Die 14 zeigt
einen Multieinlass- und/oder Multiauslass-Stapel von Elementen.
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Die 15 zeigt
die Datenerfassung durch Messung von elektrischen Potentialdifferenzen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist so konzipiert, dass sie eine Diagnose,
Erkennung, Trennung und Synthese einer Vielzahl von chemischen,
biochemischen und biologischen Prozessen und Substanzen mit einem
hohen Durchsatz ermöglicht
mittels einer festen Träger-Vorrichtung,
die aus einer oder mehreren perforierten Elementen (PE) aufgebaut
ist, die eine Anordnung von Trägerstellen
bilden.
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Die
Vorrichtung besteht aus perforierten Elementen, die als Baublöcke (Bauelemente)
für die
Vorrichtung dienen. Diese perforierten Elementen werden verwendet
zur Erzeugung eines oder mehrerer Stapel von perforierten Elementen,
durch die eine Probe hindurchgeführt
wird. Durch säulen-
bzw. kolonnenförmige
Stapelung der einzelnen Elemente wird (werden) innerhalb jedes Stapels
ein oder mehrere rohrförmige
Durchgänge
(Tunnel) oder Hohlräume
gebildet. Diese einzelnen Elemente können auf viele unterschiedliche
Weisen aufeinandergestapelt werden unter Bildung einer Vielzahl
von ein-, zwei- oder dreidimensionalen Strukturen. Die Ausdrücke "Hohlraum" und "Durchgang bzw. Röhre bzw.
Tunnel" können im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung untereinander austauschbar
verwendet werden und sie sind hier so definiert, dass sie die zentrale(n) Öffnung(en)
bilden, die intern durch die Länge
jedes Stapels hindurchlaufen, die gebildet werden durch Überlappung
einer oder mehrerer Perforationen innerhalb jedes perforierten Elements.
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Jedes
Element wird identifiziert durch seine Position in der Sequenz von
Elementen innerhalb des Stapels. Diese Bestimmung der Position kann unterstützt werden
durch periodisches Einführen
von Referenz-Elementen durch den Stapel hindurch. Bei einer spezifischen
Ausführungsform
unterstützen bzw.
tragen die einzelnen PEs die verschiedenen Prozesse und Substanzen
auf der inneren Oberfläche
der Perforation in dem Element.
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Die
Anordnung der Substanzen, die an den Reaktionen beteiligt sind,
sowie die Aktivierung der Reaktionsstellen wird dadurch erzielt,
dass man eine sehr geringe Menge eines Fluids bzw. einer Flüssigkeit
entlang des inneren rohrförmigen
Hohlraums führt,
der gebildet wird, wenn die einzelnen PEs miteinander kombiniert
wer den. Die Probe kann in den Stapel aus PEs eingeführt werden
und darin verbleiben für
die Dauer der Reaktion oder sie kann entlang des Stapels strömen gelassen
werden. Die resultierende Reaktion oder die Sequenz von Reaktionen führt zu einem
Produkt, das nachgewiesen werden kann durch Messung beispielsweise
der resultierenden Fluoreszenzlicht-Emission oder des erzeugten elektrischen
Potentials oder durch Messung von Änderungen in Bezug auf die
Impedanz. Kupplungsreaktionen können
ebenfalls erzielt werden unter Verwendung der Stapel. Beispielsweise
können
die Reaktionsprodukte aus einem PE an der Reaktion teilnehmen, die
in dem nächsten
PE in dem Stapel abläuft.
Das nächste
PE in dem Stapel wird bestimmt durch die Strömungsrichtung der Probe durch
den Stapel hindurch. Die Strömungsrichtung
kann gewechselt (umgekehrt) werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung
der PE-Stapel und
zum Ablesen derselben.
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Perforierte
Elemente
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Die
einzelnen perforierten Elemente (das Element 1 in der 1)
können
irgendeine geometrische Gestalt (Form) haben, vorausgesetzt, dass
sie eine Perforation (Element 2 in der 1)
enthalten, und sie können
asymmetrisch oder symmetrisch in Bezug auf ihre Zentralachse sein
(vgl. 1A–D). Zu geeigneten geometrischen
Gestalten bzw. Formen gehören,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, ein Kreis, ein gleichseitiges
Dreieck, ein gleichschenkliges Dreieck, in ungleichseitiges Dreieck,
ein Quadrat, ein Rechteck, ein Rhombus, ein Parallelogramm, ein
Trapez, ein Viereck, ein Hexagon und ein Octagon. Jedes perforierte
Element kann außerdem mehr
als eine Perforation enthalten (vgl. 14). Die Perforation(en)
können
die gleiche Gestalt bzw. Form wie das PE haben oder davon verschieden
sein. Beispielsweise kann ein kreisförmiges PE eine quadratische
Perforation enthalten und dgl. Die PEs können aus einer Vielzahl von
Materialien hergestellt sein. Die Wahl des Aufbaumaterials ist für den Fachmann auf
diesem Gebiet leicht ersichtlich und wird festgelegt entsprechend
dem spezifischen Anwendungszweck, für den es eingesetzt werden
soll.
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Zu
geeigneten Baumaterialien gehören, ohne
dass die Erfindung darauf beschränkt
ist, Glas, Metalle, z.B. Titan, Silber, Gold oder Platin; organische
Polymere, z.B. Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen, Polymethylmethacrylat
(PMMA, Acrylkunststoff), Copolymere von Styrol und Acrylsäure (PS/PAA),
Copolymere von Styrol und Methylmethacrylat (PS/PMMA); Polycarbonate,
z.B. Bisphenol A; Halbleiter, z.B. Silicium, Siliciumcarbid und
Indiumnitrid; Polyurethane; Polyacrylamide; Siliciumdioxid; Cellulose-Derivate,
z.B. Celluloseacetat; Keramik-Materialien, wie z.B. maschinenbehandeltes
Aluminiumoxid, Zirkoniumdioxid, Siliciumcarbid und Siliciumnitrid;
und Kombinationen davon.
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Außerdem kann
das Material für
das perforierte Element ausgewählt
werden im Hinblick auf seine funktionellen Eigenschaften. Beispielsweise können die
Elemente magnetisch sein für
die leichte Handhabung; sie können
elektrisch leitend, elektrisch isolierend sein, sie können einen
Widerstand darstellen, um ein Erhitzen durch einen elektrischen Strom
zu ermöglichen,
oder sie können
transparent oder semitransparent sein (sie können enge selektive Bänder (optische
Filter) sein, um spezifische optische Ableseverfahren, wie sie hier
beschrieben werden, durchführen
zu können.
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Die
Größe eines
einzelnen PE kann beträchtlich
variieren in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Verwendungszweck. Der maximale Strecke über die Oberfläche hinweg,
welche die Gestalt bzw. Form des einzelnen PEs definiert, kann in
der Regel variieren zwischen etwa 100 und etwa 10 000 μm, vorzugsweise
von etwa 500 bis etwa 2 000 μm. Die
Dicke des einzelnen PE kann variieren von etwa 10 bis etwa 1 000 μm, vorzugsweise
von etwa 25 bis etwa 200 μm.
Jede Perforation in dem PE kann variieren von etwa 10 bis etwa 5000 μm, vorzugsweise von
etwa 50 bis etwa 200 μm.
Für die
meisten Anwendungszwecke hat jedes einzelne PE eine Größe über den
Querschnitt der geformten Oberfläche
von etwa 0,1 bis etwa 10 mm, eine Dicke von etwa 10 bis etwa 500 μm und es
weist eine oder mehrere Perforationen in dem Bereich von etwa 0,01
bis etwa 4 mm auf.
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Nachstehend
wird ein Stapel von kreisförmigen
perforierten Elementen betrachtet. Je mehr perforierte Elemente
in dem Stapel vorliegen, umso geringer kann die Dicke jedes PE gemacht
werden, um eine gesamte Stapellänge
einer geeigneten Größe zu erhalten.
Auf diese Weise kann ein Stapel, in dem eine Größenordnung von 100 PE zusammengehalten
werden, aufgebaut werden unter Verwendung von perforierten Elementen
mit einer Dicke von 0,1 mm, wodurch ein Stapel von perforierten
Elementen mit einer Länge
von etwa 1 cm gebildet wird. Stapel, die aus einer größeren Anzahl
von PEs aufgebaut sind, können
hergestellt werden unter Verwendung von PEs mit Dicken in der Größenordnung
von 10 bis 50 μm.
Sehr große
Stapel können
natürlich
auch hergestellt werden unter Verwendung von sogar noch dünneren einzelnen
PEs. Stapel können
auch hergestellt werden aus einzelnen perforierten Elementen, die
jeweils unterschiedliche Dicken haben. Der Durchmesser der Perforation
kann 0,1 bis 0,5 mm betragen, wenn das verfügbare Probenvolumen groß ist und
die Reaktanten leicht verfügbar
sind. In anderen Situation, beispielsweise dann, wenn Reaktanten weniger
gut verfügbar
sind oder kostspieliger sind, können
PEs mit Perforationen in der Größenordnung von
10 bis 50 μm
im Durchmesser verwendet werden. Die gesamte Oberflächengröße, die
auf diesen Reaktionsstellen verfügbar
ist, ist gleich der oder kleiner als diejenige, die derzeit in Mikro-Chips
angewendet wird. Die Gesamtlänge über die
geformte Oberfläche
der PE kann nur 100 μm
betragen, wenn die Einrichtungs-Volumina groß sind (d.h. begrenzt sind),
oder sie kann in der Größenordnung
von einigen mm im Durchmesser betragen, wenn das Volumen nicht groß ist. Je
größer der
Durchmesser des einzelnen perforierten Elements ist, umso leichter
ist die Handhabung und umso höher
ist die Robustheit des Stapels. PEs mit großen Durchmessern, d.h. mit einem
niedrigen Widerstand für
den Strom, sind ebenfalls verwendbar, wenn große Durchflüsse erforderlich sind. Durch
Aufrechterhalten eines festgelegten Durchmesserlumens innerhalb
des Systems werden turbulente Strömungseffekte verhindert.
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Die
PEs (Element 1 in 1) werden
so aufeinandergestapelt, dass ihre jeweiligen Perforationen (Element 2 in 1)
einen kontinuierlichen Durchgang (Röhre) (Element 4 in 2)
bilden. Jedes einzelne perforierte Element ist so konzipiert, dass
es eine Reaktionsstelle, einen Prozess oder ein Reagens unterstützt bzw.
trägt,
und jede Stelle oder einige wenige Stellen können voneinander verschieden sein
oder von benachbarten Stellen verschieden sein. Die Reaktionsstelle
kann auf der Innenseiten- oder Außenseiten-Oberfläche jedes
perforierten Elements angeordnet sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Reaktionsträger-Stelle
des Elements auf der Innenseiten-Oberfläche der Perforation angeordnet,
d.h. im Innern jedes einzelnen Elements (Element 3 in 1E).
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Beschichtung der perforierten
Elemente unter Verwendung eines Vor-Stapels
-
Zur
Vorbereitung der PEs für
die Verwendung müssen
ihre Reaktionsstellen mit dem geeigneten Molekül, Reagens oder Substrat beschichtet
werden. Ein wirksames Verfahren zum Beschichten der PE-Elemente
umfasst das Aufeinanderstapeln derselben zur Bildung eines vorbereitenden
bzw. "Vor-Stapels". Jeder "Vor-Stapel" kann mit einer einzigen
spezifischen Substanz oder mit einer Gruppe von Substanzen gleichförmig beschichtet
werden, ohne dass die Gefahr einer Überkreuz-Kontamination zwischen den Reaktionsstellen
besteht.
-
Das
Beschichten dieser aufeinandergestapelten Elemente kann durchgeführt werden
unter Anwendung einer Vielzahl von Verfahren. Beispielsweise kann
eine Flüssigkeit,
welche die Beschichtungsubstanz enthält, entlang des Innern des
Vor-Stapels hindurchgespült werden.
Das Durchspülen
kann durchgeführt
werden durch Fließenlassen
der Flüssigkeit
bzw. des Fluids entlang der gesamten Länge des Durchgangs (der Röhre) oder
durch Hindurchführen
eines Bolus entlang desselben unter Verwendung beispielsweise einer
Kraft (z.B. einer Kapillarkraft), eines Druckgradienten oder eines
Kolbens. Zu anderen geeigneten Verfahren zum Beschichten der aufeinandergestapelten
Elemente gehören,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, das Aufstreichen,
das Eintauchen, das Besprühen,
das Galvanisieren (Elektroplattieren), das Einwirkenlassen eines
elektrischen Potentials auf die Reaktionsstellen, eines elektrischen
Stroms mit ausgewählten
Eigenschaften und das Bestrahlen. Das Eintauchverfahren ist besser
geeignet, wenn weniger teure Überzüge verwendet
werden. Das Binden der Substanzen an das PE kann beispielsweise
unterstützt
werden durch Erhitzen, Trocknen oder Bestrahlen mit Licht, wie z.B.
UV-Licht. Das Bestrahlen
kann durchgeführt werden
unter Verwendung einer Einrichtung ähnlich derjenigen, die zum
Ablesen von optischen Signalen aus dem Stapel verwendet wird.
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Die
perforierten Elemente werden mit einem geeigneten Linker, falls
gewünscht,
beschichtet und dann werden sie mit den geeigneten Molekülen, Reagentien
oder Substraten beschichtet. Die Gefahr einer "Kontamination", d.h. der partiellen oder vollständigen Beschichtung
einer Reaktionsstelle duch ein falsches Molekül besteht nicht, da kein Reaktant
oder Linker-Typ, der von dem für
die Verwendung innerhalb eines speziellen Vor-Stapels dafür vorgesehenen
verschieden ist, vorliegt, wenn das (die) Molekül(e) auf den perforierten Element-Reaktionsstellen innerhalb
eines speziellen Vor-Stapels immobilisiert wird (werden).
-
Ein "Linker" ist ein Rest, ein
Molekül
oder eine Gruppe von Molekülen,
der (das bzw. die) an einen festen Träger gebunden ist. In der Regel
kann ein Linker bifunktionell sein, wobei der Linker eine funktionelle
Gruppe an jedem Ende aufweist, die in der Lage ist, sich an ein
Monomer oder Oligomer zu binden und an einen festen Träger oder
ein Substrat zu binden. Die Oberfläche des festen Trägers oder des
Substrats kann durch einen oder mehrere Linker, die umfassen, ohne
dass die Erfindung darauf beschränkt
ist, Amino-, Carboxyl-, Thiol-, Aldehyd-, Hydrazid-Gruppen und Kombinationen
davon, modifiziert/beschichtet sein, um eine bessere Protein/Polynucleotid-Bindung
zu erzielen. Die Polynucleotide werden an dem festen Substrat oder
Träger
durch kovalente Bindungen immobilisiert, wobei der Vorteil einer
positiv geladenen Oberfläche,
die durch ein Aminosilan oder Polylysin gebildet worden ist, ausgenutzt
wird.
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Es
können
verschiedene Reaktanten oder Liganden an den Träger gebunden werden. Dazu gehören, ohne
dass die Erfindung darauf beschränkt
ist, Oligonucleotide, Peptide, Peptidomimetica, Pharmacone, Antikörper, Tumormarker
und Biosensoren (die verwendbar sind zum Nachweis von Glucose, Cholesterin,
Ionen und Metallen).
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Ein "Oligonucleotid" bezieht sich auf
die polymere Phosphotester-Form von Ribonucleosiden (Adenosin, Guanosin,
Uridin oder Cytidin; "RNA-Moleküle") oder Desoxyribonucleoside
(Desoxyadenosin, Desoxyguanosin, Desoxythymidin oder Desoxycytidin; "DNA-Moleküle") oder irgendein
Phosphorester-Analogon davon, wie z.B. Phosphorthioate und Phosphorthioester
entweder in der Einzelstrang-Form oder in Form einer Doppelstrang-Helix, sowie "Protein-Nucleinsäuren" (PNA), die durch
Konjugieren von Basen an ein Aminosäure-Grundgerüst gebildet
werden. Dazu gehören
auch Nucleinsäuren, die
modifizierte Basen enthalten, wie z.B. Thiouracil, Thioguanin und
Fluorouracil.
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Die
Oligonucleotide können
ebenfalls nach vielen bekannten Methoden des Standes der Technik modifiziert
werden. Zu Beispielen für
solche Modifikationen gehören,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, die Substitution eines
oder mehrerer der in der Natur vorkommenden Nucleotide durch ein Analogon,
und die Internucleotid-Modifikationen, wie z.B. solche mit ungeladenen
Verknüpfungen,
wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, Methylphosphonaten,
Phosphotriestern, Phosphodiestern und Carbamaten) und mit geladenen
Verknüpfungen
(wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, Phosphorothioaten
und Phosphorodithioaten). Für
die Arzneimittel-Entwicklung können
Polynucleotide verwendet werden, die modifiziert worden sind durch
Alkylierung (kovalente Bindung, wie z.B., ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
ist, (Metamicin), durch Interkalation, Rillenbindung, elektrostatische
Wechselwirkungen (nicht-kovalente Bindung; z.B., ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
ist, Doxorubicin und Acridin) und durch Bindung von Chelatbildnern
(Metall-bindenden Molekülen;
wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, EDTA und Desferrioxamin) verwendet
werden.
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Ein "Peptid" ist eine Kette von
chemischen Aufbaublöcken
(Aufbauelementen), als Aminosäuren bezeichnet,
die durch chemische Bindungen, als Peptid-Bindungen bezeichnet,
miteinander verbunden sind. Peptidomimetica sind Verbindungen, die strukturell
Peptide imitieren, denen jedoch die Peptid-Bindung fehlt.
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Multireaktions-Stapel
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Nach
dem Beschichten der PE-Elemente in dem Vorstapel oder in den Vorstapeln
kann der erforderliche "Multireaktions-Stapel" (MRS) hergestellt werden.
Multireaktions-Stapel werden aus PEs mit verschiedenen Beschichtungen
hergestellt, die aus ausgewählten "Vorstapeln" mit unterschiedlichen
Beschichtungen erhalten werden. Jedes PE in dem MRS wirkt als getrennte
aktive Stelle, an der eine spezifische Reaktion mit der Fluidprobe,
die gerade getestet wird, stattfindet.
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Die
verschiedenen einzelnen beschichteten PEs können auf viele unterschiedliche
Weise in dem MRS gestapelt werden, wodurch die Bildung einer Vielzahl
von Strukturen möglich
ist. Die Strukturen unterscheiden sich in Bezug auf ihren Inhalt
(die Anwesenheit und die Reihenfolge der verschiedenen aktiven Stellen),
ihre Größe und ihre
Gestalt. Die vorliegende Erfindung erlaubt die Herstellung einer
Vielzahl von Strukturen und dadurch die Bereitstellung von Lösungen für einen
großen
Bereich von derzeitigen und künftigen
Anwendungen und Anforderungen. Zur statistischen Verifizierung der
Antwort können
Wiederholungen angewendet werden.
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Bei
einer Ausführungsform
werden die perforierten Elementee (Element 1 in 1)
aufeinandergestapelt, wodurch eine einzelne Säule bzw. Kolonne aus einzelnen
perforierten Elementen (Element 4 in der 2A)
gebildet wird. Die unterschiedlichen Stellen auf den PEs werden
identifiziert durch ihre Positionierung entlang des Stapels.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
für Anwendungszwecke,
die eine sehr große
Anzahl von aktiven Stellen erfordern, kann auf ähnliche Weise eine Matrix aus
die sen Stapeln hergestellt werden. Eine 3-D Matrix kann hergestellt
werden durch Positionierung zahlreicher einzelner gestapelter Kolonnen
benachbart zueinander (vgl. 3). Eine
solche Matrix kann eine Vorrichtung ergeben, die einige Hunderttausend
aktive Stellen in einem Volumen von 1 cm3 trägt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
werden die PEs innerhalb jedes Stapels voneinander getrennt während des
Stapelungsverfahrens durch perforierte Separatoren (Element 5 in 2B). Die perforierten Separatoren wirken
als Abstandhalter zwischen den PEs. Die Trennung kann nach verschiedenen
Mechanismen durchgeführt
werden, beispielsweise, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, durch
physikalische, elektrische und optische Isolierung. Die perforierten
Separatoren können
beispielsweise identifiziert werden durch ihre Farbe und dadurch
dienen sie als Hilfsmittel zur Bestimmung der aktiven PE-Position
in dem Stapel und tragen dazu bei, Fehler bei der Bestimmung der
Position der einzelnen PE in dem MRS zu vermeiden.
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Der
Aufbau des MRS kann Einrichtungen zum Verhindern einer Leckage umfassen,
um dadurch sicherzustellen, dass Flüssigkeiten, die durch die innere
Röhre des
Stapels gespült
werden, nicht aus dem Stapel nach außen austreten. Das Abdichten
kann auf vielerlei Arten erfolgen. Beispielsweise kann jede PE-Oberfläche mit
einem Abdichtungs-Klebstoff beschichtet werden, der sich an das nächste PE
in dem Stapel bindet. Der Klebstoffüberzug kann druckempfindlich
(selbstklebend), durch Wärme
aktiviert oder durch UV-Licht aktiviert werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
für Anwendungszwecke,
bei denen spezifische Reagentien erforderlich sind, um die verschiedenen
Stellen zu aktivieren, kann ein unterteilter Stapel verwendet werden
(vgl. 8). Bei dieser Ausführungsform sind Schichten von
unterschiedlichen Reagentien (Elemente 21a und 23 in
der 8) in der Nähe
der aktiven Stellen eingebettet (Elemente 3a und 3b in der 8).
Die unterschiedlichen aktiven Stellen sind durch Zwischen- bzw.
Trennwände
(Element 22 in der 8) voneinander
getrennt, die sich schließen,
wenn auf den Bereich ein Druck ausgeübt wird. Die Scheibenoberfläche wird
durch das Element 20 in der 8 bezeichnet.
Bevor die Probe in den Stapel hineingespült wird, wird auf spezifische
Teile des Stapels ein Druck ausgeübt. Ausgelöst durch den Druck werden die
verschiedenen Reagentien freigesetzt (eines zu einer bestimmten
Zeit) und die Trennwände
dichten ein spezifisches Volumen der Reagentien in dem Stapel ab,
wodurch sie die Aktivierung unterschiedlicher Stellen erlauben,
ohne dass die Gefahr einer Kontamination besteht.
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Aktivierung des Multireaktions-Stapels – "Durchschiebe-Behandlung"
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Morphologie der inneren Röhre ausgenutzt,
die durch Aufeinanderstapeln der verschiedenen einzelnen Elemente
in dem Multireaktions-Stapel erzeugt wird (vgl. 2).
Die Aktivierung des Multireaktions-Stapels kann erfolgen durch Hindurchleiten
einer sehr geringen Menge einer Substanz, oder einer Probe, die
getestet werden soll, und dgl., durch die innere Röhre (Element 4 in
den 4A und B). Dies kann auf eine Vielzahl von Arten
erzielt werden. Zu geeigneten Methoden gehören, ohne dass die Erfindung darauf
beschränkt
ist, das Hindurchschieben der Substanz unter Verwendung eines Kolbens
(Element 6 in 4A) und das
Hindurchspülen
einer geringen Menge eines Fluids bzw. einer Flüssigkeit (Element 27 in 4B) durch die innere Röhre durch Erzeugung eines Druckgradienten.
Zu diesem Zweck können
auch Kapillarkräfte
angewendet werden. Die Probe kann den gesamten Stapel oder einen
Bruchteil des Stapels ausfüllen.
Wenn nur ein Bolus einer Probe verwendete wird (Element 28 in
der 4B) wird eine Luftblase (Element 26 in
der 4B), die zwischen der Probe und
einer gewissen Menge einer anderen Flüssigkeit eingeschlossen ist,
dazu verwendet, die Probe entlang des Stapels zu bewegen (vgl. 4B). Wenn mehrere Substanzen sequentiell auf
den verschiedenen aktiven Stellen verwendet werden, können sie
nacheinander durch die Röhre bewegt
werden.
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Der
kleine Durchmesser der Röhre
in Kombination mit dem Verfahren zum Transportieren der gewünschten
Substanz oder der gewünschten
Substanzen entlang der inneren Röhre
ermöglicht
die Verwendung einer sehr geringen Menge von Substraten (in der
Größenordnung
von Nanolitern bis Mikrolitern) für die Herstellung der PEs,
für die
Aktivierungs- und anderen Bearbeitungsstufen. Die Länge der
Probe, die durch den Stapel transportiert wird, kann ein Bruchteil
der Gesamtlänge
des Stapels sein. Auf diese Weise stellt die vorliegende Erfindung ein
einfacheres, wirtschaftlicheres und wirksameres Verfahren zur Aktivierung
der verschiedenen Stellen dar, verglichen mit den derzeit bekannten
Verfahren. Bei einer weiteren Ausführungsform, wie sie in den 14A, 14B und 14D dargestellt ist, kann ein Stapel eine
Vielzahl von Einlass-Röhren
(Element 24 in 14A) oder
eine Vielzahl von Auslass-Röhren (Element 25 in
den 14B und 14D)
aufweisen, die ein alternierendes Hindurchspülen von unterschiedlichen Flüssigkeiten
bzw. Fluids erlauben. Die Vielzahl von Einlassröhren konvergiert zu einem oder
mehreren Verbindungsröhren
(Element 4 in den 14A und 14B) durch Anordnen eines PE dazwischen
mit einer speziellen Perforation in Form eines Schlitzes (Element 51 in
der 14C), der die Einleitungsröhren mit
der entsprechenden Verbindungsröhre
verbindet oder durch Verwendung eines PE mit einer Perforation mit
einem breiten Durchmesser (Element 50 in 14C),
das in entsprechender Weise die Einleitungsröhren mit der Verbindungsröhre verbindet
(vgl. 14C). Eine solche Anordnung
kann beispielsweise dazu dienen, Doppel-Sonden oder "Mehrfach-Sonden" zu erzeugen, um
statistisch signifikante Ergebnisse zu erzielen.
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In
der 14D ist eine Querschnittsansicht der
Ausführungsform
gemäß 14D im Detail dargestellt. Bei dieser
Ausführungsform
werden PEs mit einer einzigen Perforation (Element 52 in
der 14D) aufeinandergestapelt zur
Bildung einer einzigen Einlassröhre
(Element 24 in 14D). Ein
PE mit einer Perforation mit einem großen Durchmesser (Element 50 in 14D) erzeugt eine Verbindungsstelle, die
zu einer Verbindung mit zwei Auslassröhren führt (Element 25 in
der 14D). Die beiden parallelen Kanäle werden
gebildet durch Verwendung von PEs mit einer Doppelperforation (Element 53 in 14D). Bei einer anderen Ausführungsform
können
mehr als zwei Auslassröhren
erzeugt werden durch Verwendung eines PE mit multiplen Perforationen
(Element 54 in der 14C) anstelle
der doppelten Perforation in dem PE.
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Datenerfassung und Analyse
durch "Ablesen beim Hindurchziehen"
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Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Ablesen
der Reaktionsergebnisse, die bei Verwendung der aufeinandergestapelten PEs
erhalten werden. Die Information bezüglich der Reaktionen an den
aufeinandergestapelten Stellen können
in beliebiger Form vorliegen. Zu geeigneten Beispielen gehören, ohne
dass die Erfindung darauf beschränkt
ist, optische Informationen (z.B. eine Fluoreszenz, eine Opazität, eine
Doppelbrechung und eine Lichtstreuung) und elektrische Informationen (z.B.
Potentialdifferenzen, elektrische Ströme und Impedanz). Das Ablesungsverfahren
wird ausgewählt
in Abhängigkeit
von der Form der Daten. Die Informationen können aus den Säulen bzw.
Kolonnen von Elementen, auf denen die Reaktionen stattfinden, nach
einem von zwei Grundverfahren abgelesen werden.
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Die
erste Ausführungsform
umfasst ein internes Ablesungsverfahren (vgl. 5).
Bei dieser Ausführungsform
wird eine Sonde in einer geeigneten Form, in der Regel, ohne dass
die Erfindung darauf beschränkt
ist, eine dünne
und/oder längliche
Sonde, entlang der inneren Röhre,
die durch die aufeinandergestapelten Elemente erzeugt wird, hindurchgezogen.
Die zweite Ausführungsform
umfasst ein externes Ableseverfahren (vgl. 9). Bei
dieser Ausführungsform
wird der Stapel von außen
her gescannt unter Verwendung einer Sonde, die innerhalb des Stapels
angeordnet ist. Beim Ablesen von optischen Informationen aus dem
Stapel können
beide Ausführungsformen,
d.h. innere und äußere Ableseverfahren,
angewendet werden.
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Bei
dem inneren Ableseverfahren wird eine Sonde (Element 7 in 5)
unter Anwendung einer Rotationsbewegung durch die innere Röhre (Element 4 in 5)
hindurchgezogen, hindurchgeschoben oder hindurchbewegt. Die Bewegung
der Sonde kann manuell oder unter Verwendung einer mechanischen
Vorrichtung durchgeführt
werden. Die Signale aus den verschiedenen Reaktionsstellen entlang des Multireaktionsstapels
werden aufgenommen und sequentiell übertragen. Die Signale werden
somit nacheinander mit einer Geschwindigkeit, die durch die Durchzieh-
oder Durchschiebe-Geschwindigkeit bestimmt wird, zu einer Analysen-Einrichtung (Element 8 in
der 5) übertragen.
Die Reaktionsstellen werden identifiziert durch die relative Position
ihre Signals in der Sequenz der übertragenen
Signale, die von der Analyseneinrichtung empfangen werden. Zur Verbesserung
der Identifikation der verschiedenen PE-Reaktionsstellen können Identifizierungsmarkierungen,
die auf den PEs oder auf den Abstandhalterringen entlang des Stapels
angeordnet sind, verwendet werden. Zu geeigneten Identifizierungsmarkierungen
gehören,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, eine Farbcodierung,
eine magnetische Codierung, Kurzschluss-Konduktoren, Balken-Codierungen
oder andere optische Markierungen.
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Die
Geschwindigkeit der Sonde entlang der inneren Röhre, die durch die aufeinandergestapelten Elemente
erzeugt wird, beeinflusst nicht die Qualität und Robustheit der Signalablesung.
Im Gegensatz zu den Arrays, bei denen die Differenzierung zwischen
den aktiven Stellen extrem abhängig
ist von einer sehr hohen und genauen räumlichen (x, y)-Auflösung wird
erfindungsgemäß die Auflösung in
dem Zeit-Bereich
festgelegt. Die Bewegung der Sonde entlang der inneren Röhre des
Stapels ist eingeschränkt
durch die Gestalt und die Dimensionen der Röhre, sodass sie nicht "aus der Spur" gehen kann (vgl. 5).
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Die
Sonde selbst kann irgendeine (optische, elektrische und dgl.) abtastende
Sonde sein. Die Wahl der zu verwendenden Sonde kann vom Fachmann
auf diesem Gebiet leicht bestimmt werden und hängt von der spezifischen Anwendung
und den gewünschten
Anforderungen ab.
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Um
zu verhindern, dass die abtastende Sonde die aktiven Stellen in
der inneren Röhrenwand
berührt,
können
Abstandhalterringe verwendet werden, die eine zentrale Perforation
aufweisen, die im Durchmesser etwas kleiner ist als die Perforation
in den perforierten Elementen. Auf diese Weise wird die Sonde von
den aktiven PEs weggeführt,
auf denen die Reaktionen stattfinden. Alternativ können sehr kleine
Erhebungen in dem Umfang der inneren Röhre vorhanden sein, die dazu
verwendet werden, die Sonde in dem richtigen Abstand von den aktiven
Zentren zu halten.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform kann
dann, wenn eine innere optische Abtastung erforderlich ist (vgl. 6A und 6B)
eine Detektor-Einrichtung verwendet werden, die ein optisches Faserbündel (Element 10 der 6A und 6B) umfasst.
Eine einzelne optische Faser ist durch das Element 13 in
den 6A und 6B dargestellt. Bei
einer spezifischen Ausführungsform
wird ein inkohärentes
Bündel,
das an einem Ende in zwei Unterbündel
aufgespalten ist (Elemente 11 und 12 in den 6A und 6B)
verwendet. Die Fasern aus einem Unterbündel (Element 11 in
den 6A und 6B), werden
verwendet, um Licht von einer äußeren Lichtquelle
(Element 9a in 6A) zu
leiten, um die aktiven Stellen zu belichten, während das Licht, das von der
Innenwand der gestapelten Säule reflektiert
wird, durch die Fasern des anderen Unterbündels (Element 12 in
den 6A und 6B) zu einer äußeren Licht
empfangenden Einrichtung geleitet wird, wie z.B., ohne dass die
Erfindung darauf beschränkt
ist, zu einer fotoelektrischen Zelle oder zu einer Ladungsgekuppelten
Einrichtung (CCD) (Element 14a in den 6A und 6B).
Um die Erfassung des Lichtes von jeder inneren PE-Oberfläche zu verbessern,
die in einer Richtung senkrecht zur Richtung des Wellenleiters angeordnet
ist, kann eine optische Einrichtung (Element 17 in der 7)
an einem Ende des Bündels
hinzugefügt
werden. Beispielsweise kann ein konisches Prisma (Element 15 in 6A)
oder ein diagnoal positionierter Spiegel (Element 16 in 6B)
an dem Ende des optischen Faserbündels
befestigt sein. Ein solches optisches Element unterstützt die
Erfassung des Lichtes, das von verschiedenen aktiven Stellen stammt
durch Änderung
des Winkels des Lichtes, das reflektiert werden oder fluoreszieren
kann in einem Winkel, der mit dem Licht übereinstimmt, das "nach oben" geführt werden
soll durch die optischen Fasern zu dem Lichtsensor (vgl. 6 und 7). Die
Fasern aus den beiden Unterbündeln
können
willkürlich
(statistisch) an dem vereinigten Ende des Bündels angeordnet sein.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann dann, wenn eine Lichterregung erforderlich ist für Reaktionen,
die eine Fluoreszenz umfassen, das optische Faserbündel in
zwei Bündel
aufgespalten werden, wie vorstehend beschrieben. Das erste Bündel wird
dazu verwendet, das erforderliche Erregungslicht in das Innere des
Stapels zu leiten, während
das zweite Bündel
das emittierte Fluoreszenzlicht zu der Messsonde leitet (vgl. 6 und 7). Bei
diesen Anwendungen können
Lichtfilter und dikotische Spiegel verwendet werden, um die emittierten
Lichtsignale von den aktiven Stellen zu der Messsonde selektiv zu
führen.
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In
der 7 wird der Lichtweg innerhalb eines einzelnen
perforierten Elements (Element 1 in der 7)
gezeigt. Das Licht (Element 18 in 7) wandert
von der Quelle zu irgendeinem Punkt in dem Stapel. Eine optische
Oberfläche
(Element 17 in der 7) verändert seinen
Weg um 90°,
sodass das Licht die aktive Stelle auf der inneren Oberfläche des perforierten
Elements (Element 2 in der 7) unter einem
rechten Winekl erreicht. Das zurückgeführte Licht
(Element 19 in der 7) wandert
in entsprechender Weise von dem perforierten Element zu der optischen
Oberfläche,
an der der Winkel erneut geändert
wird, und es wandert zu dem Licht-Sensor/Detektor.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform wird
die optische Erfassung erzielt mittels einer Miniatur-Lichtquelle
(z.B. einer LED) und eines Miniatur-Lichtsensorelements, die entlang
der hohlen Röhre
gemeinsam geführt
werden, um die optischen Signale von den verschiedenen Reaktionsstellen
nachzuweisen bzw. zu messen (vgl. 5).
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Beim
Ablesen der Informationen unter Verwendung des äußeren Ablesungsverfahrens (vgl. 9),
ist die Sonde (das Element 14 in der 9) auf
der äußeren Oberfläche des
Stapels angeordnet. Die Sonde kann die gleiche Größe haben
wie der Stapel oder sie kann kleiner sein, sobei in diesem Falle
sie entlang der äußeren Oberfläche des
Stapels gleitet. Zur Durchführung
des äußeren Ableseverfahrens sind
die PEs so konstruiert, dass sie die Fähigkeit haben, die Signale
zu der äußeren Oberfläche zu transportieren
und somit zu dem Detektor zu transportieren.
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Bei
Anwendung der einer äußeren optischen Ablesung
ist die optische Leseeinrichtung entlang der äußeren Oberfläche des
Stapels angeordnet (vgl. 9A und 9D). Bei dieser Ausführungsform sind die PEs transparent
(Element 30 in 9) und können auf ihren Oberflächen beschichtet
sein, die mit anderen PEs in Kontakt stehen, mittels einer opaken Schicht
(Element 29 in der 9). Geeignete
Beispiele für
eine opake Schicht sind, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
Gold, schwarz gefärbtes
Polystyrol, Polycarbonat und Keramik. Alternativ können zwischen
den perforierten Elementen opake Abstandhalter angeordnet sein,
um zu verhindern, dass Licht aus einem Element andere Elemente erreicht.
Mittels einer äußeren Einrichtung
(Element 9 in 9) werden die aktiven Stellen
durch die transparenten PEs hindurch belichtet. Die Daten werden mittels
eines oder mehrerer optischer Sensoren (Element 14 in 9),
die den Stapel abtasten können, abgelesen
oder sie bilden ein Bild auf einer linearen Sensor-Matrix (wie z.B.
einer CCD) (9B, 9C und 9D). Bei Verwendung von transparenten PEs
kann die Belichtungsquelle entweder außerhalb oder innerhalb des
Stapels angeordnet sein.
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Eine
andere Ausführungsform
zur äußeren Ablesung
der Stapel ist in 10B dargestellt.
Das Element 31 in der 10B zeigt
ein nicht-transparentes scheibenförmiges PE mit Lichtschlitzen
(Element 32 in der 10B).
Ein perforiertes Element mit zwei Lichtschlitzen wird anstelle des
vorstehend beschriebenen transparenten perforierten Elements verwendet.
Bei dieser Ausführungsform
erreicht Licht aus der äußeren Lichtquelle
(Element 9a in der 10B) die
innere aktive Stelle (Element 3 in der 10B)
durch einen ersten Lichtschlitz in dem PE (Element 32 in
der 10B). Das erfasste Licht erreicht
den äußeren Detektor
(Element 14a in der 10B)
durch das Passieren durch einen zweiten Lichtschlitz (Element 32 in 10B). Aus praktischen Gründen sind
die beiden Lichtschlitze mit Keilen (Ablenkprismen) gefüllt, um
ein sicheres Strömen der
Probe und anderer Flüssigkeiten
bzw. Fluids durch den zentralen Kanal während der Stapelherstellung
und Stapelaktivie rung zu ermöglichen.
Nur während
der Ablesungs/Analysen-Stufe werden diese Füllungen entfernt, um die optische
Bestrahlung und Ablesung der aktiven Stellen zu ermöglichen.
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Bei
Verwendung einer elektrischen Sonde zum Ablesen eines Multireaktorstapels
kann der Stapel abgelesen werden entweder unter Verwendung des äußeren Ableseverfahrens
(vgl. 9) oder unter Anwendung des inneren Ableseverfahrens
(vgl. 5). Bei Verwendung einer elektrischen Sonde wird
der optische Sensor ersetzt durch eine Gruppe von Elektroden, eine
Sensorspule oder irgendeine andere elektrische Sensor-Einrichtung,
die mit einer Potential-, Strom- oder Impedanz-Messschaltung gekoppelt ist, die entweder
in der Sonde oder außerhalb derselben
angeordnet ist. Die Potential-Differenzen, Ströme und dgl. werden zwischen
zwei Punkten der Sonde oder zwischen einem Punkt auf der Sonde und
einem anderen Punkt, der als gemeinsamer Punkt in der Flüssigkeit
bzw. dem Fluid im Innern der Perforation dient, oder außerhalb
des Stapels, wenn einige Elemente des Stapels elektrisch leitend
sind, überwacht.
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Wenn
das innere Ableseverfahren angewendet wird, wird die elektrische
Sonde durch die innere Röhre
des Stapels hindurchgeführt
auf ähnliche
Weise wie dies durchgeführt
wird bei Verwendung einer optischen Sonde (vgl. 5).
Eine elektrische Ablesung kann ebenfalls durchgeführt werden
durch Verwendung einer äußeren Sonde
oder einer solchen, die sich entlang einer zusätzlichen Perforation bewegt,
die den PE-Stapel durchläuft.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
können die
PEs-Stapel umfassen PEs, die hergestellt worden sind aus einem elektrisch
leitenden Material, wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, aus
Titan, Silber und Gold, und alternierende Abstandhalter-Elemente,
die hergestellt worden sind aus einem elektrisch isolierenden Material,
wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, aus Polyestern, Epoxylaminaten,
Celluloseacetat, Phenol-Laminaten und Silicon. Die Potential-Differenzen, Impedanzen
oder Ströme,
die gemessen werden sollen, werden abge lesen durch Gleiten einer
elektrisch leitenden Sonde entlang der aufeinandergestapelten PEs
entweder im Innern oder außern.
Insbesondere umfasst die elektrisch leitende Sonde nur einen Abschnitt,
wie z.B. einen Ring (mit der gleichen Breite wie das PE), der elektrisch
leitend ist und nur dieser Ring steht im Kontakt mit den PEs. Aus
praktischen Gründen
ist bei dieser Ausführungsform
der Kern der Welle elektrisch leitend, er ist jedoch gegenüber der Außenseite
isoliert. Alternativ können
zur Durchführung
des äußeren elektrischen
Ableseverfahrens die elektrisch leitenden PEs mit einem nicht-leitenden Material
beschichtet sein, wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
mit Kautschuk, Glas, Siliciumdioxid oder Cellulose.
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Das
elektrische Messverfahren kann unter Bezugnahme auf die 15 erläutert werden,
die 15A zeigt einen Querschnitt eines
Stapels (Element 60 in der 15A)
von PEs (Element 61 in der 15A)
mit der Messonde (Element 62 in 15A) in
dem zentralen Hohlraum, der die Probenflüssigkeit bzw. das Probenfluid
(Element 63 in 15A) enthält. Das
Probenfluid ist vorzugsweise elektrisch leitend. Wenn eine Reaktion
auf einem perforierten Element stattfindet, reichert sich eine Potential-Differenz (Element 64 in
den 15C und 15D)
zwischen verschiedenen Teilen des reagierenden Agens an, beispielsweise
entsteht eine Potential-Differenz zwischen dem Teil des reagierenden
Agens, das an das elektrisch leitende PE gebunden ist (Element 61 in der 15A), und dem Teil, das dem zentralen
Hohlraum gegenüberliegt
(vgl. 15C). Diese Potential-Differenz
erscheint zwischen dem freiliegenden elektrisch leitenden Teil der
Sonde (Element 65 in der 15A,
d.h. in der Sonden-Leseeinrichtung) und dem entsprechenden Teil
des PE, das mit dem elektrisch leitenden Teil der äußeren Ableseeinrichtung
in Kontakt steht, die sich entsprechend der inneren Ableseeinrichtung
bewegt (vgl. 15C). Die Potential-Differenz
wird gemessen durch die Potential-Messeinrichtung (Element 66 in
der 15C). Die 15B zeigt
ein Beispiel für
die Potential-Differenz, die
aufgezeichnet werden kann, wenn sich die Sonde in dem Hohlraum entlang
des Stapels aus den PEs bewegt, der alternierende elektrisch leitende
Elemente E, F, G und H in der 15A und
isolierende Elemente (e, f und g in 15A)
enthält.
Wenn die Reaktionen, die ablaufen, fluoreszierender Natur sind und die
Sonde eine optische Sonde ist, kann eine ähnliche Aufzeichnung der Lichtintensität festgestellt
werden. Die 15D zeigt eine andere
Ausführungsform
der elektrischen Potentialablese-Anordnung. Bei dieser Ausführungsform
wird die Potential-Differenz
zwischen der äußeren Ableseeinrichtung
(Element 67 in der 15C) und
einem Sensor, der mit der Flüssigkeit
bzw. Fluid, die den zentralen Hohlraum füllt, im Kontakt steht, aufgezeichnet.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Reaktionen, die Änderungen
im Hinblick auf die magnetischen Eigenschaften eines Materials mit
sich bringen, untersucht werden durch Ersatz der vorstehend beschriebenen optischen
oder elektrischen Sensoren durch einen magnetischen Sensor, wie
z.B. eine Spule.
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Eine
Funktion, welche die PE-Stapel bereitstellen können, ist die Fähigkeit,
die Fluid- bzw. Flüssigkeits-Zusammensetzung "inline" in Realzeit zu überwachen
(vgl. 11). Der Ausdruck "inline", wie er hier verwendet
wird, definiert ein System, in dem der PE-Hohlraum angeordnet ist
und in Verbindung steht mit dem Hohlraum eines Gefäßes, wie
z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, einer Rohrleitung
oder eines Blutgefäßes, sodass
die Flüssigkeit
bzw. das Fluid, die (das) durch das Gefäß fließt, weiterhin durch den PE-Hohlraum
fließt,
der in dem Behälter
angeordnet ist. Die Flüssigkeit
bzw. das Fluid, wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
Blut, Urin oder ein Fluid, das mit einem industriellen Prozess verbunden
ist, kann aus einem Subjekt stammen oder es kann Teil eines getrennten
Reaktionsprozesses sein. Das Subjekt ist vorzugsweise ein Mensch,
kann aber auch ein beliebiges Tier sein, z.B. ein Labortier im Zusammenhang mit
einem klinischen Versuch oder einem Screening- oder Aktivitäts-Experiment.
Daher ist, wie für
den Fachmann auf diesem Gebiet ohne weiteres ersichtlich, die vorliegende
Erfindung besonders geeignet zur Überwachung von Flüssigkeits-
bzw. Fluid-Zusammensetzungen in einem beliebigen Tier, insbesondere
einem Säugetier,
und dieses umfasst, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
Haustiere, wie z.B. Katzen oder Hunde, landwirtschaftliche Tiere,
wie z.B., ohne dass die Erfindung darauf be schränkt ist, Rinder, Pferde, Ziegen,
Schafe und Schweine, wilde Tiere (entweder in der Wildnis oder in
einem zoologischen Garten), Forschungstiere, wie z.B. Mäuse, Ratten,
Kaninchen, Ziegen, Schafe, Schweine, Hunde, Katzen und dgl., Vogelarten,
wie z.B. Hühner,
Truthähne,
Singvögel
und dgl., d.h. für die
veterinärmedizinische
Verwendung.
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Da
die PEs zu einem Stapel mit einer zentralen Röhre (Tunnel) zusammengefasst
sind, wird ein kontinuierlicher ununterbrochener Strom einer Flüssigkeit
bzw. eines Fluids, das überwacht
werden soll, durch den Tunnel gewährleistet. Durch Verwendung spezifischer
aktiver Stellen entlang des Tunnels und durch Anwendung einer äußeren Ablesetechnologie, wie
vorstehend beschrieben, kann die Zusammensetzung einer Flüssigkeit
bzw. eines Fluids, die (das) durch den Kanal strömt, überwacht werden. Wenn die Reaktionen,
die an den PE-Reaktionsstellen auftreten, irreversibel sind, können die
PE-Stapel gemäß der vorliegenden
Erfindung dazu verwendet werden, das Aussehen einer Substanz zu
bestimmen, während
dann, wenn die Reaktionen reversibel sind, die Konzentrations-Änderung
von unterschiedlichen Substanzen kontinuierlich überwacht werden können.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie sie für die Inline-Realzeit-Überwachung angewendet wird,
wird unter Bezugnahme auf 11A beschrieben.
Bei dieser Ausführungsform wird
der PE-Stapel in irgendeiner Art eines Gefäßes, wie z.B., ohne dass die
Erfindung darauf beschränkt ist,
in eine Arterie, eine Vene, einen GI-Trakt, in eine Rohrleitung,
einen Schlauch, einen Kanal, einen Durchgang, einen Zylinder oder
einen anderen Behälter
eingeführt
(Element 34 in der 11A).
Erforderlichenfalls kann auf der aktiven Stelle (Element 3 in 11C) eine semipermeable Membran (Element 35 in
der 11C) angeordnet sein, um einen
Schutz gegen Gerinnung oder eine inerte Oberfläche bereitzustellen. Die Flüssigkeit
bzw. das Fluid, die (das) überwacht
werden soll, fließt
durch den zentralen Tunnel (Element 4 in 11A),
wodurch sie mit den verschiedenen aktiven Stellen in Kontakt kommt.
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Eine
Aktivierung der reaktiven Stellen tritt auf, wenn eine spezifische
Substanz mit der Sonde auf der aktiven Stelle reagiert, wodurch
ein Signal erzeugt wird, das beispielsweise durch optische oder elektrische
Einrichtungen abgelesen werden kann. Um eine Ablesung von außen zu ermöglichen,
können
die perforierten Elemente transparent sein (für die optische Ablesung) oder
sie können
elektrisch leitend sein (für
die elektrische Ablesung). Elektrische Anschlüsse oder optische Fasern (Element 33 in 11),
die von dem eingesetzten PE-Stapel wegführen, können verwendet werden, um das
ausgelöste
Signal zu Sensoren und Prozessoren zu transportieren, die entweder
intern oder extern angeordnet sein können. Diese Kommunikation kann
durch konventionelle drahtlose Transmissionseinrichtungen unterstützt werden.
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Bei
einer weiteren Inline-Überwachungs-Ausführungsform
(11B) wird das Gefäß, durch welches die Flüssigkeit
bzw. das Fluid, das überwacht
wenden soll, strömt,
in den zentralen Tunnel des Stapels eingeführt (Element 4 in 11B). Die PEs umfassen somit die überfwachte
Röhre, während Flüssigkeit
bzw. Fluid durch die überfwachte
Röhre fließt. Eine
semipermeable Membran (Element 35 in 11C), die zwischen dem überwachten Gefäß und den
aktiven Stellen (Element 3 in der 11C)
angeordnet ist, kann verwendet werden, um eine inerte oder "gegen Gerinnung" geschützte Oberfläche bereitzustellen,
die es ermöglicht,
dass bestimmte Substanzen die aktiven Stellen erreichen (11C). Die perforierten Elemente können transparent
oder elektrisch leitend sein, um eine Ablesung von außen der
von den aktiven Stellen ausgelösten Signale
durch optische oder elektrische Einrichtungen zu ermöglichen.
Wiederum leiten elektrische Anschlüsse oder optische Fasern die
Signale von den PEs zu Sensoren und Prozessoren weiter, die entweder
intern oder extern angeordnet sein können.
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Eine
andere Ausführungsform
ist in die 11D dargestellt. Bei dieser
Ausführungsform sind
die Sensoren (Element 36 in 11D),
die Verstärkungseinrichtungen
und Prozessoren (Element 37 in der 11D)
und die telemetrischen Trans mitter (Element 38 in Figur
der 11D) alle ein integrierter Teil
des perforierten Elements.
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Wie
vorstehend diskutiert, kann zur Überwachung
von Flüssigkeiten
bzw. Fluids im Innern eines Subjekts das Inline-Realzeit-System
verwendet werden. Bei dieser Ausführungsform wird ein PE-Stapel in
das Subjekt implantiert, dessen Flüssigkeiten bzw. Fluids überwacht
werden sollen. Das Subjekt ist in der Regel ein Mensch, die Erfindung
ist darauf jedoch nicht beschränkt.
Der Stapel kann in ein Gefäß, beispielsweise,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist, in eine Arterie, eine
Vene, einen GI-Trakt, in den Harnleiter, in Lymphgefäße und/oder in
den Thoraxtrakt implantiert werden (vgl. 11 und 12).
Die Größe des PE-Stapels
ist so konzipiert, dass er in das überwachte Gefäß hineinpasst.
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Um
eine Ablesung von außen
zu ermöglichen,
werden die implantierten PEs entweder aus einer transparenten Substanz
für die
optische Ablesung hergestellt oder sie werden aus einem elektrisch
leitenden/isolierenden Material für die elektrische Ablesung
hergestellt (vgl. 12A). Bei dieser Ausführungsform
fließt
die zu bestimmende Flüssigkeit
bzw. das zu bestimmende Fluid, wie z.B. Blut (Element 41 in 12A) durch den zentralen Tunnel (Element 4 in 12A) des Stapels, der einen Kontakt zu
den verschiedenen aktiven Stellen herstellt (Element 3 in 12A). Bei dieser Ausführungsform müssen die
Ablese-Sonden biokompatibel sein. Die aktiven Stellen sind so konzipiert,
dass sie mit spezifischen Substanzen in dem Blutstrom reagieren,
der apriori für
die Überwachung
ausgewählt
wird. Das Reaktionsnachweisverfahren kann auch ein optisches Verfahren
(das eine Fluoreszenz umfasst) oder ein elektrisches Verfahren sein.
Eine semipermeable Membran (Element 35 in 12C)
kann zwischen den aktiven Stellen und dem Blutstrom angeordnet sein.
Das Element 40 in der 12C stellt
die Blutgefäßwand dar.
Zum Ablesen des von den aktiven Stellen ausgelösten Signals können ein
Erregungsweg und ein Ableseweg in Kombination mit einem Stimulator
(einer Belichtungseinrichtung/einer elektrischen Einrichtung) (Element 9 in
den 12B und 12D)
und einem Scanner (Element 14 in den 12B und 12D) verwendet werden. Eine Verstärkung und
eine Verarbeitung der Signale kann in dieser Stufe durchgeführt werden.
Die nachgewiesenen Signale werden dann aus dem Körper nach außen übertragen
für die
weitere Verarbeitung und Bewertung.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Multitest-Diagnose-Stapel (MTDS, vgl. 13).
Bei dieser Ausführungsform werden
Kapillarkräfte
ausgenutzt, um einen Tropfen Blut, Urin oder irgendeiner anderen
Flüssigkeitsprobe
(Element 42 in 13) in
den zentralen Kapillartunnel (Element 43 in 13)
des Multitest-Diagnose-Stapels einzusaugen. Das offene Ende des
Kapillartunnels ist das Element 44 in 13.
Der MTDS ist aus PEs (Element 1 in der 13)
mit spezifischen aktiven Stellen aufgebaut, die entsprechend der
diagnostischen Aufgabe oder entsprechend den diagnostischen Tests,
die durchgeführt
werden sollen, ausgewählt
werden. Der getestete Tropfen der Flüssigkeit (des Fluids) reagiert
innerhalb des zentralen Tunnels des MTDS. Ein äußerer Sensor (ein optischer,
elektrischer Sensor und dgl.) kann zur direkten Ablesung der Reaktionen
an den verschiedenen aktiven Stellen innerhalb des Stapels verwendet
werden. Diese Ausführungsform
ergibt signifikante Vorteile in Bezug auf die Durchführung von
Routine-Blut- und -Urin-Tests. Es kann eine sehr geringe Menge Probe
verwendet werden, um eine große
Anzahl von Tests durchzuführen.
Außerdem
kann eine einzige Einheit (d.h. eine einzige MTDS) zur Aufnahme
der Probe sowie zur Durchführung
einer Vielzahl von erforderlichen Tests verwendet werden. Der MTDS
vermeidet somit umständliche
Handhabungsverfahren, die in der Regel mit Standard-Multitests,
wie sie heutzutage durchgeführt
werden, verbunden sind. Außerdem
können
die Testergebnisse in den meisten Fällen nahezu sofort erhalten
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
minimiert auch die Handhabung von Blut, wodurch die Möglichkeit
einer Blutkontamination und einer Übertragung von Erkrankungen
vermindert wird.
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Wie
aus den vorstehenden Angaben eindeutig ersichtlich, sind die Vorteile
der vorliegenden Erfindung signifikant. Teure, mechanisch komplizierte (x,
y] Scanning-Systeme
mit einer hohen Auflösung, die
in Verbindung mit Mikroarrays verwendet werden, können durch
einfache, billige Ablese-Vorrichtungen ersetzt werden. Außerdem ist
es bei den erfindungsgemäßen Verfahren
nicht erforderlich, eine spezifische [x, y]-Koordinate mit hoher
Genauigkeit entweder vor der Vorbereitung der aktiven Stelle oder
für die
Ablesung und Analyse derselben bestimmen zu können. Die vorliegende Erfindung
kann für
zahlreiche Anwendungen durchgeführt
werden, bei denen derzeit Mikroarrays verwendet werden. Durch Verwendung
der hier beschriebenen perforierten Elemente als Aufbau-Blöcke (Aufbau-Elemente)
für die Multireaktions-Stapel
kann leicht eine für
die Verwendung bei einer Vielzahl von Anwendungen angepasste Reaktionsstellen-Struktur
hergestellt werden. Mit der vorliegenden Erfindung wird somit ein
modulares, billiges und wirksames System zur Verfügung gestellt.
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Die
vorliegende Erfindung ist in Bezug auf ihren Schutzumfang nicht
auf die hier beschriebenen spezifischen Ausführungsformen beschränkt. Es können nämlich verschiedene
Modifikationen der Erfindung zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen für den Fachmann auf diesem Gebiet
aufgrund der vorstehenden Beschreibung und der beiliegenden Figuren
ohne weiteres in offensichtlicher Weise konzipiert werden. Diese
Modifikationen liegen alle innerhalb des Schutzbereiches der nachfolgenden
Patentansprüche.
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Die
vorstehend genannten Patente, Patentanmeldungen und Publikationen
gehören
bezüglich ihrer
gesamten Inhalte für
alle Zwecke zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft chemische Bibliotheken zum Identifizieren
von Rezeptor-Ligand-Wechselwirkungen. Sie bezieht sich auf eine Vorrichtung
für die
Diagnose, Erkennung, Trennung und Synthese einer Vielzahl von chemischen
und biochemischen Prozessen und sie bezieht sich außerdem auf
Verfahren zur Herstellung der Vorrichtung und auf Verfahren zur
Erkennung, Trennung und Synthese einer Vielzahl von chemischen,
biochemischen und biologischen Prozessen und Substanzen, in denen
die Vorrichtung verwendet wird.