DE1116640B - Verfahren zur Gewinnung von CO mit sehr geringen gasfoermigen Verunreinigungen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von CO mit sehr geringen gasfoermigen VerunreinigungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von CO2 mit sehr geringen gasförmigen Verunreinigungen
durch Desorption von zur Druckwasserwäsche von CO2-haltigen Gasen benutztem Wasser.
Das bei direkter Entspannung von Wasser, welches zur Druckwasserwäsche von CO2-haltigen Gasen benutz
wird, frei werdende CO2 enthält neben CO2 alle
Gase, die sich bei den Bedingungen der Wäsche in dem Wasser lösen. Dabei hat das CO2, das sich bei
Benutzung von Druckwasser als Waschflüssigkeit gewinnen läßt, je nach Zusammensetzung des zu
waschenden Gases eine Reinheit von etwa 85 bis 90%. Damit ist eine direkte Verwendung des anfallenden
CO2 für Prozesse, bei denen eine hohe Reinheit
des CO2 erforderlich ist, nicht möglich.
Es ist bekannt, die bei der Druckwaschung CO2-haltiger
Gase im Sumpf des Waschturmes anfallende gasbeladene Waschflüssigkeit in mehreren aufeinanderfolgenden
Druckstufen zu entspannen, wobei die Druckenergie der Waschflüssigkeit in Entspannungsmaschinen wiedergewonnen wird. Es ist ferner bekannt,
die Druckstufe oder -stufen so zu wählen, daß Entspannungsgase gewünschter Zusammensetzung
anfallen. Es ist weiter bekannt, die in der ersten oder zweiten Entspannungsstufe frei werdenden Gase einer
anderweitigen Verwendung zuzuführen oder sie auf den Eingangsdruck des Waschers zu komprimieren
und dem Waschprozeß wieder zuzuführen. Damit wird gleichzeitig der Verlust an nutzbaren Gasen vermindert
und die Menge an gewinnbarem CO2 größerer Reinheit erhöht.
Das letztgenannte Verfahren bedingt einen zusätzlichen Energieaufwand für die Rückkompression der
Gase und für das Umwälzen der dadurch erforderlichen größeren Menge an Waschflüssigkeit. Der
größere Umlauf an Waschflüssigkeit ergibt in der letzten Entspannungsstufe, die üblicherweise als belüfteter
Entgasungsturm ausgeführt wird, einen dem vergrößerten Flüssigkeitsumlauf entsprechenden erhöhten
Verlust an CO2, sofern diese letzte Entspannung nicht unter geringerem als atmosphärischem
Druck durchgeführt wird, wozu entsprechende Energie erforderlich wäre.
Zur Gewinnung eines CO2 mit einem Reinheitsgrad
von über 99*/» ist es bekannt, die Flüssigkeit in zwei oder drei Stufen mit der gleichen Zahl von
hintereinandergeschalteten Entspannungsmaschinen oder einer entsprechenden mehrstufigen Entspannungsmaschine
durchzuführen, wobei das Rein-CO2 in der letzten Entspannungsstufe vor dem Entgasungsturm anfällt.
Gemäß der Erfindung wurde in überraschender Verfahren zur Gewinnung von CO2
mit sehr geringen gasförmigen
Verunreinigungen
Anmelder:
Friedrich Uhde G.m.b.H.,
Dortmund, Deggingstr. 10-12
Dortmund, Deggingstr. 10-12
Dipl.-Ing. Fritz Förster, Dortmund,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Weise gefunden, daß man CO2 mit einem Reinheitsgrad
von über 99% in größerer Menge als bei den oben beschriebenen Verfahren dadurch gewinnen
kann, daß man die Entspannung in zwei Stufen mittels zweier hintereinandergeschalteter Entspannungsmaschinen unter Einschaltung von einer oder meh-
reren Zwischenentspannungsstufen nach der ersten Entspannungsstufe vornimmt, wobei die beiden Entspannungsmaschinen
mit einer das Waschwasser fördernden Pumpe gekoppelt werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat ferner den Vorteil, daß die größtmögliche Ausbeute an hochwertigem
C O2 bei geringstem Energieaufwand erzielt werden kann.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens wird das Wasser in der ersten Entspannungsstufe unter
Zwischenschaltung einer Entspannungsmaschine so weit entspannt, daß der größte Teil der neben CO2 in
dem Wasser enthaltenen Gase in dem der Entspannungsmaschine nachgeschalteten Behälter zur Trennung
von Gas und Flüssigkeit entweicht. Von diesem Behälter wird die Flüssigkeit ohne Einschaltung einer
weiteren Entspannungsmaschine in ein höher gelegenes zweites Gefäß entspannt. Dabei wird eine vergleichsweise
kleine Menge Gas frei, die jedoch einen erheblichen Anteil der im Wasser neben CO2 noch gelösten
Gase enthält. Durch diesen im folgenden als Zwischenentgasung bezeichneten Verfahrensschritt
wird das Volumenverhältnis der gesamten im Wasser gelösten Gase weitgehend zugunsten des CO2 verschoben.
Diese Zwischenentgasung kann gegebenenfalls mehrere Male hintereinander durchgeführt
werden, wobei die nachgeschalteten Zwischenentgasungsbehälter über dem ersten angeordnet werden.
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Das durch die Zwischenentgasung weitgehend von den neben CO2 in der Waschflüssigkeit gelösten
Gasen befreite Wasser wird der zweiten Entspannungsmaschine zugeführt. Durch die oben beschriebene
Anordnung des Zwischenentgasungsgefäßes tritt trotz der für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlichen
Druckabsenkung kein nennenswerter Leistungsverlust für die Energierückgewinnung in der zweiten
Turbine auf. Das CO.,, welches in dem der zweiten Turbine nachgeschalteten Gas-Flüssigkeit-Trenngefäß
frei wird, hat eine Reinheit von über 99°/».
Die bei dem Verfahren in den einzelnen Gefäßen anfallenden Gasströme können je nach der Zusammensetzung
des frei werdenden Gases einer geeigneten Verwendung zugeführt werden.
Da der in dem ersten Entspannungsgefäß frei werdende Gasstrom den weitaus größten Teil der
neben CO2 von der Waschflüssigkeit aufgenommenen
Gase enthält, kann es vorteilhaft sein, diesen Gasstrom auf den Eingangsdruck des Waschers zu kornprimieren
und dem Waschprozeß wieder zuzuführen.
Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, auch das Gas der Zwischenentspannungsstufe zusammen mit
dem Gas aus der ersten Entspannungsstufe zu komprimieren und dem Waschprozeß wieder zuzuführen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im folgenden an Hand der Fig. 1 beispielsweise beschrieben.
In einer Druckwasserwäsche werden bei einem Betriebsdruck von 28 ata 20 000 Nm3/h Konvertgas mit
26,63 % CO2, 3,00CO, 67,62% H2, 1,75% N2,
0,69 «/0 Ar und 0,31 «Ve C H4 auf einen CO2-ReSt von
0,3% ausgewaschen. Vor Eintritt in den Waschturm α wird dem Konvertgas das im ersten Entspannungsgefäß
c bei 8,9 ata frei werdende Gas in einer Menge von 1200NmVh mit 66,3%CO2, 1,8% CO
und 31,8% H2 nach Rückkompression mittels Kompressor d zugefügt. Der CO2-Gehalt des Gases steigt
durch die Beimischung des rückkomprimierten Entspannungsgases aus der ersten Entspannungsstufe von
26,63% im Konvertgas auf 29% am Eintritt in den Waschturm a an.
Das gasbeladene Waschwasser wird aus dem Sumpf des Waschturmes α in der Entspannungsturbine b auf
8,9 ata entspannt, wobei in dem Entspannungsgefäß c 1200 Nm3/h Gas anfallen. Aus diesem Entspannungsgefäß
c gelangt das Wasser in das hochliegende Zwischenentspannungsgefäße, in dem bei einem
Druck von 7 ata 165NmVh Gas mit 79,8% CO2,
1,3% CO, 18,8% H2 frei werden, die über Dach entspannt werden. Das Wasser läuft aus dem Zwischenentspannungsgefäß
zur weiteren Energieausnutzung der Turbine/ zu und wird dort auf annähernd den statischen Druck der Wassersäule zwischen Turbine /
und Entgasungsbehälterg am Kopf des belüfteten Entgasungsturmes h entspannt. In dem Entgasungsbehälter g fällt das gewünschte Rein-CO2 in einer
Menge von 3803 Nm3/h an, das sind 71,3% des im
Konvertgas enthaltenen CO2. Das anfallende CO2 hat
eine Reinheit von 99,2°/o.
Das Wasser fließt aus dem Entgasungsbehälterg
dem Entgasungsturm h zu, wird dort in üblicher Weise durch Belüftung von seinem Restgehalt an gelösten
Gasen befreit und dann erneut über die Pumpe i dem Waschturm α zugeführt. Die Differenz
zwischen der zum Antrieb der Pumpe i benötigten Energie und der über die Turbinen b und / zurückgewonnenen
Energie wird durch den Motor k aufgebracht.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von CO2 mit sehr
geringen gasförmigen Verunreinigungen durch Desorption von zur Druckwasserwäsche von
CO2-haltigen Gasen benutztem Wasser mittels
zweistufiger Entspannung in zwei hintereinandergeschalteten Entspannungsmaschinen, dadurch ge
kennzeichnet, daß die aus der ersten Entspannungsmaschine austretende Waschflüssigkeit vor
Eintritt in die zweite Entspannungsmaschine einer oder mehreren Zwischenentspannungsstufen zugeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Entspannungs- und
Zwischenentspannungsstufen frei werdenden Gase getrennt abgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas aus der ersten Entspannungsstufe
komprimiert wird und das Gas der nachgeschalteten Zwischenentspannungsstufe oder -stufen getrennt abgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas der ersten Entspannungsstufe
zusammen mit dem Gas der nachgeschalteten Zwischenentspannungsstufe oder -stufen ganz oder teilweise rückkomprimiert wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Ulimann, Ericyclopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Bd. 9, 1957, S. 759.
Ulimann, Ericyclopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Bd. 9, 1957, S. 759.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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