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Verfahren und Hilfsverpackung zum Tiefgefrieren von tierischen Lebensmitteln,
wie Fischfilet, und pflanzlichen Lebensmitteln, wie Erbsen Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Tiefgefrieren von tierischen Lebensmitteln, wie Fischfilet,
und pflanzlichen Lebensmitteln, wie Erbsen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Weg zu finden, um
auf einfache Weise Lebensmittel auch dann rasch abpacken zu können, wenn besonders
schwierige Verhältnisse herrschen. Insbesondere ist daran gedacht, Fische und Fischfilet
unmittelbar an Bord von Schiffen durch Tiefgefrieren in haltbare Blockformen zu
bringen. Dabei sollen die Gefrierblöcke maßhaltig werden und sich - nachdem sie
vom Schiff in Kühlhäuser gebracht wurden - abfallfrei aufteilen und zu einem beliebigen
Zeitpunkt in Kleinpackungen bringen lassen.
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Zur Erläuterung einer Fischfilet- oder ähnlichen Lebensmittelfrostung
sei vorweg noch gesagt, daß auf Fang- und/oder Verwertungsschiffen neben Gefriereinrichtungen
auch noch Transportbänder, Hängebahnen od. dgl. für den Transport der jeweiligen
Lebensmittel vorhanden sind. Auch scheint es erforderlich zu sein, darauf hinzuweisen,
daß in Gefrierschränken oder Windkanälen herausnehmbare Abstellflächen, sogenannte
Tablette, vorhanden sind, auf die die einzufrierenden Lebensmittel aufgelegt werden.
Der Hinweis auf diese, bei Plattengefrierschränken zwischen den Platten liegenden
Tablette ist deshalb erforderlich, weil dadurch das Wesen des Erfindungsgegenstandes
klar zum Ausdruck kommt.
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Ferner ist auch noch darauf hinzuweisen, daß - wie kurze Versuche
gezeigt haben - ein Einfüllen von Lebensmitteln und insbesondere von Fischfilet
in Schalen zwecks Tieffrostung nicht durchführbar ist, da die gefrorenen Blöcke
aus den Schalen nicht ohne weiteres herauszubringen sind. Die Blöcke können nämlich
nur durch Tauen und Schlagen gelöst werden, was nicht nur zeitraubend und daher
unwirtschaftlich ist sondern auch häufig zum Bruch der Blöcke, zumindest aber zu
einer Beschädigung der Kanten führt. Beschädigte Blöcke lassen sich aber nicht mehr
»portionsgerecht« teilen, so daß schon aus diesem Grunde der versuchsweise beschrittene
Weg nicht gangbar ist. Dies um so mehr, als durch die unvermeidliche Deformation
der verwendeten Schalen Maßabweichungen auftreten, die das erwähnte Teilen der sowieso
schon recht »bedenklichen« Blöcke noch weiter erschwert.
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Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse wird gemäß der Erfindung
die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß zunächst aus Wellpappe bestehende Rahmen
zusammen mit losen Bodenstücken, z. B. in Form von Papierbögen, auf ein Tablett
gelegt und mit dem jeweiligen Lebensmittel gefüllt werden, worauf die Rahmen mit
weiteren losen, insbesondere aus Papier bestehenden Bögen abgedeckt werden und das
Tablett zwecks Tieffrostung des jeweiligen Lebensmittels zwischen Platten eines
Gefrierschrankes oder in einen Windkanal gebracht wird. Durch dieses Verfahren ist
es möglich, sogar Fische unter den zweifellos schwierigen Verhältnissen an Bord
eines Schiffes in eine haltbare Form überzuführen, wobei die erhaltenen Blöcke die
erforderliche Maßhaltigkeit aufweisen, die ihrerseits ein abfallfreies Aufteilen
gewährleistet. Die Maßhaltigkeit gestattet es aber auch, daß sich die Gefrierblöcke
zu einem beliebigen Zeitpunkt ohne Verluste in entsprechende Kleinpackungen abpacken
lassen. Beim Gefriervorgang selbst kommt dem Wellpapperahmen eine besondere Bedeutung
zu, weil durch ihn eine bisher unbekannte allseitige Ausdehnungsmöglichkeit gegeben
ist, die sich im voraus bestimmen läßt und daher die Maßhaltigkeit nicht stört,
andererseits aber die Gefahren beim Gefrieren ausschließt. Die Nachgiebigkeit der
Wellpappe führt ferner zu einwandfreien Kanten an dem fertigen Block und gestattet
es auch, die einzelnen Rahmen ganz dicht aneinanderzusetzen, wodurch sich die einzelnen
Rahmen leicht befüllen lassen.
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Schließlich ist auch noch die Einfachheit des ganzen Verfahrens herauszustellen,
da es zweifellos keine Schwierigkeiten bereitet, auf eine ebene Fläche Papierbögen
aufzulegen, darauf Rahmen zu setzen und dann nach ihrem Füllen diese mit weiteren
Papierbögen abzudecken. Die für das neue Verfahren erforderlichen Arbeitsgänge sind
so einfach, daß sie
sich selbst bei schwerem Seegang durchführen
lassen; mithin ist durch die Erfindung ein Weg gewiesen, um empfindliche Lebensmittel
durch sofortige Tieffrostung haltbar zu machen, und das auch an Orten, wo eine derartige
Behandlung bisher unmöglich war.
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Der Vollständigkeit halber sei hier auch noch erwähnt, daß es zwar
schon Verpackungen zum Einfrieren von Lebensmitteln gibt, jedoch handelt es sich
dabei um allseitig geschlossene Behältnisse, die wenigstens eine nachgiebige Wand
aufweisen. Solche Verpackungen lassen sich aber schon unter normalen Bedingungen
schwer abfüllen bzw. befüllen, da es stets unbequem und mit einem erhöhten Zeitaufwand
verbunden ist, wenn man in eine verhältnismäßig große Schachtel den Inhalt von einer
Schmalseite her einfüllen muß, wie dies bei den meisten der bekannten Packungen
der Fall ist. Selbst wenn Packungen mit großen angefalzten Deckeln verwendet werden,
sind die schwerwiegenden Befüllungsnachteile nicht behoben, da dann wieder der Deckel
stört. Berücksichtigt man nun die besonderen Verhältnisse auf Fang- und/oder Verwertungsschiffen,
so ist es einleuchtend, daß Packungen der erwähnten Art für den hier interessierenden
Zweck völlig unbrauchbar sind und - um es nochmals herauszustellen - erst das neue
Verfahren einen Weg zur wirtschaftlichen Tieffrostung von Lebensmitteln, insbesondere
von Fischfilet, weist.
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Bei der für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen
Hilfsverpackung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der Rahmen aus Doppelwellpappe
(Double-Double-Wellpappe) besteht, wobei die Wellen senkrecht verlaufen, d. h. senkrecht
zu gegebenenfalls vorhandenen Platten eines Frosters stehen. Die senkrechte Anordnung
der Wellen hat dabei den Vorteil, daß, wenn die Blöcke einem Preßvorgang in der
jeweiligen Gefriereinrichtung unterworfen werden, die Wellen den ersten Druck abfangen.
Es versteht sich, daß man die Innenmaße der Rahmen so auslegt, daß die gewünschte
Blockgröße entsteht und nach Möglichkeit der zur Verfügung stehende Gefrierraum
voll ausgenutzt wird.
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Eine weitere besonders wesentliche Einzelheit der Erfindung besteht
darin, daß die Innen- und/oder Außenseiten des Rahmens einen Überzug, eine Beschichtung,
eine Schicht od. dgl., vorzugsweise aus Kunststoff, aufweisen, wobei der Überzug
von einem mit Kunststoff beschichteten und aufgeklebten Papier gebildet sein kann,
was jedoch nicht ausschließt, daß der Überzug od. dgl. - vor allem an der Außenseite
- durch Lackauftrag gebildet wird. Solche Kunststoffschichten oder Überzüge führen
dazu, daß die Verpackung im Bedarfsfalle ohne besondere Mühe wieder von dem gefrorenen
Block abgezogen werden kann, dabei aber so weit haftet, daß sie den Transportbeanspruchungen
gewachsen ist. Die Außenschichten haben weiter den Zweck, daß die häufig dicht beieinanderliegenden
Rahmen nicht aneinander gefrieren. Aus ähnlichen Überlegungen heraus sind auch die
als Deck- und Bodenstücke dienenden Bögen beidseitig - bevorzugt mit Kunststoff
- beschichtet, also weder an den Blöcken noch an den Tabletten und Platten eines
Frosters übermäßig fest haften. Die Außenbeschichtung der Bögen gestattet es daher,
daß die fertigen Gefrierblöcke leicht aus der jeweiligen Gefriereinrichtung herausgenommen
werden können.
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Außerdem hat die Kunststoffüberzugausstattung den
Vorteil, daß die
jeweiligen Lebensmittel vor Feuchtigkeitsabgabe und/oder Aromaverlust oder gegen
Feuchtigkeits- und/oder Fremdgeruchsaufnahme vorzüglich geschützt sind.
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Um zu vermeiden, daß der Gefrierdruck beim Gefriervorgang die Rahmen
sprengt, also der Gefrierdruck im wesentlichen nur in senkrechter Richtung wirken
kann, sind nach der Erfindung die Verpackungen während des Gefriervorganges einzeln
oder in Mehrfachanordnung in einen Spannrahmen eingelegt, der beispielsweise aus
Aluminium bestehen kann. Eine Überlastung des bzw. der Rahmen beim Gefriervorgang
ist nicht zu befürchten, da die Wellen der Pappe genügend elastisch sind, um die
seitlichen Drücke bzw. Formänderungen der Blöcke auszugleichen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
sie zeigt im Schaubild, daß eine Verpackung 1 für einen Fischfiletblock 2 aus einem
Rahmen 3 und zwei Auf- bzw. Unterlagsbögen 4, 5 besteht. Der Rahmen ist aus Doppelwellpappe
hergestellt, wobei die Wellen 6 senkrecht verlaufen. Die Bögen 4, 5 und der Rahmen
3 können - wie bereits erwähnt - kunststoffbeschichtet sein, was bereits näher erläutert
wurde. Um diese Beschichtungen auch zeichnerisch hervorzuheben, sind die mit 4a,
4b bzw. mit 3 a, 3 b bezeichnetenüberzüge od. dgl. des Bogens 4 und des Rahmens
3 an einer Stelle abgehoben dargestellt. Das schon früher genannte Tablett sowie
Frosterplatten, die gegebenenfalls auch als Druckplatten wirken können, sind nicht
veranschaulicht, da es sich hierbei um bekannte Gegenstände und Einrichtungen handelt.
Es sei lediglich noch bemerkt, daß sich mit Rücksicht auf ein abfalloses Teilen
Blockformen gut bewährt haben, deren Abmessungen beispielsweise 410 455 60 oder
613 536 60 mm betragen. Diese Abmessungen schließen selbstverständlich andere Maße
nicht aus, jedoch ist bei der Auslegung der Hilfsverpackung Wert darauf zu legen,
daß nach der gewünschten späteren Blockaufteilung keine Reste verbleiben, wie dies
schon früher angedeutet wurde.
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Zur weiteren Erläuterung der Bedeutung der Beschichtung der als Decken-
und Bodenstücke dienenden Bögen ist zu sagen, daß durch die Beschichtung die Bögen
mit ihren Innenseiten an den Gefrierblöcken so fest haften, daß sie die Oberfläche
der Blöcke weitgehend schützen, andererseits aber ein Anfrieren der Bogen an dem
Tablett oder an den Platten eines Frosters verhindern. Es versteht sich, daß die
Schichten des Rahmens eine vergleichbare Wirkung haben, d. h. sie schützen die Rahmen
nicht nur vor Feuchtigkeitsaufnahme aus dem jeweiligen Lebensmittel, sondern sie
vermeiden auch ein Anfrieren der Rahmen an den die Hilfsverpackungen z. B. umgebenden
Spannrahmen. Beispielsweise sei hier noch darauf hingewiesen, daß selbstverständlich
auch mit mehreren Spannrahmen gearbeitet werden kann, was von der Größe der jeweiligen
Gefriereinrichtung abhängt. Ferner ist es denkbar, daß die Größe der Gefriereinrichtungen
auch von dem Schwierigkeitsgrad und von der Örtlichkeit (auf See oder am Land) abhängt.
So wird es beispielsweise mit Rücksicht auf den häufig vorhandenen schweren Seegang
auf See von Vorteil sein, wenn auf Fang-und/oder Verwertungsschiffen keine übermäßig
großen Gefriereinrichtungen verwendet werden; bei einer Lebensmittelfrostung auf
dem Lande hingegen
wird eine große Anlage nicht stören, vielmehr
den Vorzug genießen.